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Durch das Feuer

Zuko trifft eine wichtige Entscheidung, die sein Leben verändert
von

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Als mir mein Vater das Gesicht verbrannte, dachte ich, dass mein Leben nun ein Ende hätte und mich in eine Flammenhölle stürzen würde, der ich niemals entkommen würde.
 

Mein Vater weigerte sich, mich nach dem Agni Kai noch einmal zu sehen, Nur meine Schwester Azula kam zu mir und erzählte in ihrer gewohnt boshaften Art, wie sehr er von meiner Feigheit und Schwäche angewidert sei und es jetzt geradezu bedauerte, dass er mich nicht getötet habe - damals als ihm sein Vater genau das befohlen haben.

Nur meine Mutter hinderte ihn damals daran, indem sie sich selbst geopfert hatte. Aber was würde nun werden – ohne ihre Unterstützung und ihre Hilfe?
 

Ich fühlte mich selbst wie ein Versager, der zu Recht aus der Feuernation verbannt werden würde, verdammt zu einer vermutlich unerfüllbaren Aufgabe – der, den Avatar zu suchen.
 

Nur wenn es mir gelänge ihn irgendwann zu finden und in die Hauptstadt zu bringen, teilten mir die Diener des Feuerlords mit, würde ich auch meine Ehre zurückerhalten und nach Hause zurückkehren dürfen.
 

Ich wusste von Anfang an, dass ich auf einer vergeblichen Suche war. Warum sollte mir etwas gelingen, bei dem schon mein Vater und Großvater, mein Onkel und mein Urgroßvater versagt hatten?
 

Aber dennoch klammerte ich mich an den Funken Hoffnung. So vergingen mehr als zwei Jahre in denen ich keine Hinweise auf den Avatar fand. Und so machten sich langsam die dunklen Feuer der Angst, Verzweiflung und Wut in mir breit. Um meine wahren Gefühle zu verbergen, versteckte ich mich hinter einer Maske aus Arroganz und Grausamkeit.
 

Mein Onkel durchschaute mich, aber es gelang ihm nur selten, mich mein wahres Ich zu erinnern.
 

* * *
 

Dann, als wir wieder einmal in der Nähe des Südpols kreuzten, sah ich das Licht am Horizont. In diesem Moment spürte ich, dass ich es nicht mit einem natürlichen Phänomen zu tun hatte, nein, es war die Antwort auf meine stummen Gebete zu Agni.
 

Mein inneres Feuer loderte auf – ich war von nun an besessen, den Avatar zu finden und zu jagen, der – wie sich überraschend herausstellte – nicht mehr als ein zwölfjähriger Junge war.
 

Ich wurde stark und entschlossen genug , um gegen Commander, später Admiral, Zhao zu kämpfen, der mir meine Beute zu nehmen versuchte. Nein, kein Mensch – weder Mann noch Frau – durfte sich zwischen mich und den Avatar stellen. Das bekamen auch andere immer wieder zu spüren.
 

Freiwillig umarmte ich die verzehrenden Flammen meines brennenden Verlangens, auch wenn ich spürte, dass nahe daran waren, meine Seele und meinen Geist vollständig zu verschlingen.
 

* * *
 

Onkel Iroh wies mir als die Zeit gekommen war, erstmals den richtigen Weg und verhinderte, dass ich in den Abgrund stürzte. Er war da, als ich ihn am meisten brauchte – vor allem als wir dazu gezwungen waren vor der Feuernation durch das Erdkönigreich zu flüchten. Ich erkannte das erst, als ich ihn für eine Weile verließ, um meinen eigenen Weg zu suchen und kläglich scheiterte..

Aber genau das war die Zeit, die ich brauchte, um das ungezügelte Feuer in mir zu zügeln.

Er half mir nur durch die verzehrenden Flammen eines schweren Fiebers und führte mich dann an die Scheidewege des Schicksals.
 

Wieder stand ich vor der Wahl: Welchem Weg sollte ich folgen?
 

Der breiten Straße zu ultimativer Macht durch Furcht und Zerstörung, um aus der Asche die Welt nach eigenem Gutdünken neu zu erschaffen und dabei für immer im Schatten der alles überstrahlenden Arroganz eines einzelnen Mannes zu stehen?
 

Oder sollte ich doch besser dem schmalen Pfad in eine unsichere Zukunft folgen, der nur von meinem eigenen inneren Feuer erleuchtet wurde?
 

Als Azula mich bat, den Avatar zu bekämpfen, war ich noch nicht bereit dazu, mich der wirklichen Herausforderung zu stellen.
 

Ich wählte den einfacheren Weg.
 

Später brannte meine Seele vor Scham und Wut, weil ich so und nicht anders entschieden hatte. Auch wenn ich all das zurück erhielt, was mir vor drei Jahren genommen wurde, war ich nicht glücklich. Mein Vater akzeptierte mich nun, aber nur, weil meine Schwester ein Lügengebilde um die Ereignisse in Ba Sing Se errichtet hatte.
 

Nichts davon fühlte sich richtig an.
 

Etwas störte mich an meinem neuen Leben und meine Narbe brannte mehr als einmal, als wolle sie mich an meinen Verrat gegenüber meinem Onkel erinnern. Ich spürte auch, dass ich mich eigentlich selbst betrogen hatte.
 

Vielleicht brachte mich dass dazu, mich auf der Ascheninsel noch einmal an die glücklichen Tage meiner Kindheit zu erinnern. Ich akzeptierte endlich, dass ich die Vergangenheit nicht zurück holen konnte, nicht nach allem, was uns alle – Vater, Azula und mich – verändert hatte.
 

Und noch einmal fiel ich in einen Kessel voller glühender Gefühle und wusste nicht anders, als ihm mit einem Wutausbruch zu entkommen.
 

* * *
 

Nur wenig später gab mir Onkel Iroh die Antwort auf so viele ungestellte Frage. Er sorgte dafür, dass ich das Tagebuch meines Urgroßvaters Sozin las, um einige Dinge besser zu verstehen. Nur eine Tatsache, die nicht auf dem Pergament stand, musste er mir selbst enthüllen.
 

Nun endlich verstand ich!
 

Alles was geschehen war, gehörte zu meinem Schicksal. Nur durch Schmerz und Verlust, Verzweiflung und Leid, erlangte ich die Geduld und Demut, um das Erbe in mir zu begreifen. Erst jetzt würde ich die andere Seite meines inneren Feuers verstehen können, die in ständigem Konflikt zu allem stand, was ich zuvor gelernt und getan hatte.
 

* * *
 

Ich bin nicht nur vom Blute Feuerlord Sozins, verdammt zu Machtgier und Grausamkeit, sondern auch ein Nachkomme von Avatar Roku, der einst den wahren Weg des Feuers kannte, denn dieses bringt nicht nur Tod und Zerstörung, sondern auch fähig, Leben, Licht und Hoffnung zu bringen.
 

Ich habe die Zeit gebraucht um die Wahrheit zu verstehen. Wieder fühlte ich einen Feuersturm tief in mir, Angst und Wut drohten mich zu verschlingen.
 

Aber nun können sie nicht länger mein inneres Licht korrumpieren.
 

Von nun an wird es von einer anderen Quelle genährt und ist nicht länger zerbrechlich und schwach, sondern auf viele Arten stark. Ich kann das Schicksal mit eigener Hand gestalten und es immer wieder neu entzünden.
 

* * *
 

Jetzt weiß ich, was ich zu tun habe.
 

Die letzte Kriegsbesprechung an der Seite meines Vaters hat mich in meiner Entscheidung bestärkt und das Licht meinen Mut gestärkt.
 

Dieses innere Feuer ist mein Schwert und Schild um mich dir zu stellen und dir offen die Wahrheit zu sagen.
 

Ich fürchte mich nicht mehr vor dir.
 

Auch wenn du mich mit dem Flammen deiner rasenden Wut verbrennen und mich mit den Blitzen deines Hasses niederstrecken wollen wirst, werde ich doch so lange sprechen wie ich kann. Und wenn ich nach unserer Konfrontation noch stehe, dann werde ich Onkel befreien und mich dem Avatar anschließen.
 

Ich bin durch die Flammenmeere meines Lebens gegangen und habe Brandnarben davon getragen, nur um auf diesen Tag und diese Stunde vorbereitet zu werden.
 

Durch die Prüfungen des wahren Feuers habe ich mein wahres Ich gefunden. Ich bin mir nun sicher – ich werde nicht mehr versagen!



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