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Lovediaryletter

Das Grauen hat einen Namen
von

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Der Fernseher

Mit einem dumpfen Aufprall landen vier Jugendliche in einem eigenartigen Zimmer, dessen rote Wandspiralen absolut nicht zum rauen Boden passen. Doch was soll’s, es war eh nicht die normale Welt, sondern Mayonaka TV – und hier galten die normalen Regeln nun mal nicht. Schmerzerfülltes Stöhnen erfüllt für einige Augenblicke die Luft, während sich die jungen Menschen – zwei Mädchen, zwei Jungen – langsam aufrichten und achtsam ihre Umgebung betrachten.

„Wo… sind wir?“, Yousuke ist der Erste, der seine Sprache wiederfindet und sich den immer noch schmerzenden Nacken reibt. „Mensch, Chie! Musstest du so hart auf mir landen?!“

Das angesprochene Mädchen blickt ihn gereizt an und stemmt die Arme in die Seiten; leise raschelt ihre grüne Sportjacke.

„Was soll das heißen?! Willst du sagen, dass ich fett bin?!“, schnaufend hält Chie ihre geballte Faust in seine Richtung, doch das schwache Seufzen des zweiten Jungen verhindert, dass sie ihrem Drang dem Brünetten eine runterzuhauen, nachging.

„Wir scheinen wo ganz anders gelandet zu sein.“, stellt der Grauhaarige nüchtern fest, während er sich sorgsam umsieht und missbilligend erkennen muss, dass es zwar einen Ausgang gibt, doch dieser dank dicken Eisenstangen versperrt war. „…Eingesperrt…“

„Ich würde sagen, dass wir direkt in eine Falle getappt sind, huh?“, sarkastisch erklingt die Stimme Naotos vom einen Ende des Raumes, die schließlich leise seufzt und sich zur restlichen Gruppe umdreht. „Vielleicht kann uns Kujikawa-san weiterhelfen?“

„Super Idee, Naoto-kun!“, begeistert grinst Chie die Jüngere an und holt tief Luft. „He~y, Rise! Kannst du uns hören?“

Einen Moment lang herrscht erdrückende Stille, in der die Persona-Nutzer bereits fürchteten, dass jegliche Kommunikation mit den anderen nicht möglich sein würde, als sie die zarte Stimme des ehemaligen Popsternchens vernehmen.

„Senpai! Ist alles Okay bei euch? Ich kann euch nur noch schwach wahrnehmen!“

„Wir sind… soweit es geht in Ordnung.“, antwortet Souji auf die gestellte Frage und schenkt ihrer Umgebung einen kurzen Blick. „Aber wo genau sind wir hier?“

Sekundenlang wiederholte Stille.

„…Tut mir Leid, dass weiß ich noch nicht so genau. A-aber keine Sorge, die Gegend scheint sicher zu sein! Jedenfalls nehme ich keinerlei Shadows oder so wahr!“, versichert die Analytikerin der Gruppe hektisch und verstummt sogleich wieder.

Die Gruppe sieht sich an und nickt einander an.

„Machen wir’s Beste draus und ruhen uns aus!“, grinst Yousuke schief und scheint für einen Moment in Gedanken versunken zu sein, ehe er überrascht den Kopf hebt und mit dem Zeigefinger auf einen Gegenstand deutet, der bis zuvor nicht an der Stelle stand. „Da ist ein Fernseher.“

„Oh wow, das hast du ja su~per erkannt, Yousuke, wirklich!“, genervt und sarkastisch rollt Chie die Augen und muss dennoch zugeben, dass ihr Mitschüler Recht mit seinem Ausspruch hatte. Nur wenige Schritte von ihnen entfernt, steht ein altes, klappriges Fernsehgerät, dessen Antennen – ja, es besitzt sogar Antennen; diese altmodischen Fühler – mehr als nur angeranzt wirken und auf dessen Mattscheibe stetig ein Testbild zu sehen ist. „Wo… kommt der her?“

„Ich hab ein ungutes Gefühl bei der Sache…“, gesteht sich die Gruppenjüngste widerwillig ein, geht allerdings wenige Schritte auf das Gerät zu und mustert es vorsichtig – in dieser Welt kann man schließlich nie vorsichtig genug sein. „Sieht ungefährlich aus.“

„Ob wir damit vielleicht in unsere Welt zurückkönnen?“, neugierig besieht sich Chie den Kasten genauer an, aber kann nix Außergewöhnliches dran feststellen. „Ihr wisst schon, so wie die Teile, die Kuma erscheinen lässt.“

„Nee, das wär zu einfach, Chie.“, Kopfschüttelnd stemmt der Kopfhörerträger die Arme in die Hüfte und bleibt lieber auf Sicherheitsabstand zu dem Teil. „Vielleicht können wir ja fernsehen und uns die Zeit mit vertreiben, was meint ihr?“

Zur Unterstreichung seines schlechten Witzes lacht der Junge extra auf, ehe er schwer seufzend den Kopf hängen lässt.

„War’n… Witz…“

„Aber ein schlechter, Yousuke-senpai.“, merkt Naoto lediglich an und berührt vorsichtig mit einer Hand die Mattscheibe des Fernsehers, die plötzlich von ihrem Testbild zu einem Hintergrund wechselt, das Ähnlichkeiten mit einer rot-weißen-Kugel hatte, auf dem schwarze Buchstaben erscheinen. „Was zum…?“
 

Willkommen, meine Lieben.

Wie ihr sicher schon festgestellt habt, kommt ihr von hier nicht weg. Also warum nutzt ihr die kleine Pause nicht um euch etwas zu unterhalten?

Ich habe da eine Kleinigkeit für euch vorbereitet.

Vielleicht bringt es euch ja sogar auf dem Wege zu mir etwas weiter, wer weiß?
 

Also dann, viel Spaß.

Euer Freund und Helfer.
 

Fassungslos starren die Jugendlichen den Fernseher an. Hatten sie gerade wirklich gelesen, was da gestanden hatte?

„D-das ist doch wohl ein schlechter Scherz!! Dieser… argh! Ich weiß keine Worte für diesen Mistkerl!“, wütend lässt Chie ihrem Ärger freien Lauf und schlägt auf einen kleinen Stein am Boden, der augenblicklich Risse zieht. „Der kann was erleben!“

„Wenn wir hier rauskommen, Satonaka-senpai.“, erinnert der Blauschopf sie an ihre Situation und schafft es, dass sich die Kampfsportlerin wieder halbwegs beruhigt. Doch Naotos Blick ruht weiterhin auf dem Elektrogerät, das erstaunlicherweise vollkommen ohne Strom funktionierte. „Ich weiß, dass mein Vorschlag gewagt ist, aber… Wie wäre es, wenn wir erstmal mitspielen?“

„Was genau schwebt dir vor?“, Souji ist der einzige, der dem Gedankengang der Detektivin gefolgt ist und sieht sie an.

„Nun… Wie es scheint, kommen wir nur von hier fort, wenn wir seine ‚Kleinigkeit‘ erledigen. Also würde ich vorschlagen, dass wir es hinter uns bringen. Oder seht ihr das anders?“, erklärt das Mädchen in nüchternem Tonfall, ehe es auffordernd zu ihren beiden Freunden sieht, die nach einiger Zeit schwerfällig den Kopf schütteln. „Gut, dann würde ich sagen, dass wir einfach abwarten.“

Doch just in dem Moment wechselt das Bild der Mattscheibe von seinem rot-weißen Ball zu einer gelben Ratte mit knallroten Backen und einem gezackten Schweif. Die Jugendlichen runzeln die Stirn, aber bemühen sich ihr aufkommendes Unbehagen möglichst zu unterdrücken.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-06-04T16:36:25+00:00 04.06.2009 18:36
> „Was soll das heißen?! Willst du sagen, dass ich fett bin?!“,

Ah~, das passt so schön zu der Beziehung zwischen Yosuke und Chie. :D

Oh... ähm... hallo erstmal. ^^"
Oder erst danach oder so...

> Doch just in dem Moment wechselt das Bild der Mattscheibe von seinem rot-weißen Ball zu einer gelben Ratte mit knallroten Backen und einem gezackten Schweif.

Schöner hätte ich Pikachu nicht beschreiben können. :)
Ehrlich, ich mag Pokémon, die Spiele, aber mit diesem Vieh konnte ich seit der ersten Staffel der Serie schon nichts anfangen. oO

So, noch kann ich nicht viel zu deinem MST sagen, außer dass ich wegen der Charakterbeschreibung kurz lachen musste. Nicht wegen der Beschreibung an sich, hat 'nen anderen Grund. ^^"
Sage ich dir vielleicht später, wenn ich daran denke.
Ich wollte mal die anderen Werke zum WB lesen und bei deinem blieb ich wegen der Charabeschreibung erst mal hängen. Ich schaue mir also gleich mal die nächste Dose mit Hundefutter an. =D


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