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Schicksalsmond

Seto x Jouno
von

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Verhängnisvolles Duell

Prolog
 

Nichts würde sich wohl jemals ändern, das Leben des Blonden würde immer chaotisch und nicht gradlinig verlaufen, sondern ihn über zerfurchte Strassen führen, die mal steil aufwärts gingen oder tief ins Tal abfielen. Die Wege die ihn Talabwärts führten schienen manchmal endlos, so als würde er nie unten ankommen, so als würde er immer tiefer fallen und grade an dem heutigen Tag, wo schon alles schief gelaufen war, was hätte schief laufen können, wusste Katsuya das nichts passieren könnte was seine Laune verbessern konnte.

Hätte er geahnt wie Recht er in dem Moment gehabt hätte, er hätte dennoch alles genau so wieder gemacht. Er lernte eben ungern aus seinen Fehlern, er war stur, verbissen und ein Hitzkopf, jemand der vor keiner Herausforderung davonlief, so wie auch jetzt nicht.
 

~
 

Es war ein schöner Tag, die Sonne schien vom Himmel als müsse sie eine ganze Menge nachholen, dabei war es ein wirklich schöner Sommer, der, seit er vor einigen Tagen begonnen hatte, den Menschen in Domino City das Gefühl gab, es könnte der Schönste werden, den sie erlebt hatten. Katsuya stand mitten im Park, seine Duell-Disk glänzte in der Sonne und er hatte eines seiner enthusiastischen Grinsen auf den Lippen.

Er wusste er würde gewinnen, gegen diesen komischen Fremden, der ihn vor wenigen Minuten herausgefordert hatte.

Sein Gegner blickte aus kalten grauen Augen zu ihm, die Duelldisk an seinem Arm glich der von Katsuya, kein Wunder, war es doch die Neuste auf dem Markt.

„Duell!“, riefen sie fast gleichzeitig und der Fremde, der in altertümliche Leinen gehüllt war, die irgendwie ans alte Rom erinnerten, zog seine Karten.

Katsuya versuchte etwas in seinem Blick zu lesen, Freude, Enttäuschung, irgendwas, was ihm Aufschluss darauf gab ob seine Karten gut waren oder nicht, aber da war nichts. Das Gesicht blieb regungslos, wie auch der Rest, es war als wäre alles mechanisch und einstudiert, aber dennoch ließ sich der aufbrausende Junge mit den mandelfarbenen Augen davon nicht einschüchtern. Er vertraute seinem Glück, seinem Können und natürlich dem Herz der Karten. Er war mit jedem Duell besser geworden, entwickelte sich weiter und mit seinen mittlerweile sechszehn Jahren konnte man mit Fug und Recht behaupten, das er kein leichter Gegner mehr war. Viele hatten ihn unterschätzt, so wie auch sicher dieser Gegner, wobei der Fremde kaum ein Wort zu ihm gesagt hatte, er hatte nicht durchblicken lassen ob er glaubte gewinnen zu können.

„Schicksal oder Niederlage?“, hatte er ihn gefragt, als Katsuya auf der Bank im Park gesessen hatte und grad sein Schokoladeneis verputzte. Der Blonde hatte nur den Kopf geschüttelt und gegrinst, als er die Duelldisk am Arm des anderen gesehen hatte.

Noch immer spukten diese beiden Worte in seinem Kopf. Was genau hatte er mit Schicksal gemeint? Also wenn er die Wahl zwischen Niederlage oder ‚Schicksal’ haben sollte, dann nahm er das Schicksal, denn das stand ja offensichtlich für den Sieg.

„Ich wähle meinen Babydrachen im Verteidigungsmodus und lege zwei Karten verdeckt!“

Katsuya lag mittlerweile nur noch bei 800 Lebenspunkten, aber er war dennoch guter Dinge, denn sein Gegner hatte auch nur noch 1250 Punkte und im Moment kein angriffsfähiges Monster auf dem Feld.

Einige Menschen hatten sich mittlerweile um die beiden Duellanten versammelt und schauten ihnen gebannt zu. Katsuya lag zwar zurück, aber sein nächster Zug würde ihm wohl den Sieg bringen, wenn der andere nicht ein Ass aus dem Ärmel schüttelte, welches abwenden würde, das er ihn zermalmte.
 

~
 

„Ha!“

Der Blonde hatte den Arm in die Luft gerissen und grinste über beide Backen. Er hatte tatsächlich gewonnen, mit nur 150 Lebenspunkten, aber er hatte gewonnen und die Freude war ihm ins Gesicht geschrieben.

Der Fremde lächelte komischerweise plötzlich, aber auch nur einen Moment und Katsuya hatte ihn schon fragen wollen, wieso er sich freute, aber da ward das Lächeln auch schon wieder entschwunden und hatte der gleichen emotionslosen Mimik Platz gemacht, die er die ganze Zeit über gehabt hatte. Was war das nur für ein merkwürdiger Typ?

Katsuya blinzelte perplex, als er mit fast übermenschlich schnellen Schritten vor ihm stand und ihm eine Karte entgegenhielt. Die Menschen verteilten sich wieder, gingen ihres Weges und ließen die beiden Duellanten allein.

„Was...?“

Katsuya hob eine Augenbraue und nahm die Duellkarte entgegen. Seine Augen fixierten sie, wunderten sich über die Abbildung darauf, denn so eine Karte hatte er noch nie zuvor gesehen. Eine Katze, mit goldenem Fell, strahlend schön, den Blick geheimnisvoll auf den neuen Besitzer der Karte gerichtet, so als würde sie ihn direkt ansehen, aber das konnte doch gar nicht sein, sie war nur eine Zeichnung, oder?

Katsuya hob den Blick, doch der Fremde war verschwunden.

„Hä?“

Wie konnte das sein? Mit hektischen Bewegungen sah er sich um, aber keine Spur von ihm. Es war als wäre er nie da gewesen. Katsuya schüttelte irritiert den Kopf und ließ sich auf die Bank nieder, auf der er zuvor auch schon gesessen hatte, den Blick hatte er wieder auf die Karte gerichtet.

Halt, hatten die Augen der Katze grade geleuchtet?

Was war das für eine Karte? Er hatte sie das ganze Duell über nicht eingesetzt, wie konnte er ihm so etwas für den Sieg geben? Katsuya hatte mit der gerechnet die der Fremde als letztes eingesetzt hatte, ein richtig starkes Monster das ihn fast den Sieg gekostet hätte, hätte er nicht die Fallenkarte gelegt und nun hielt er stattdessen diese nutzlose Karte in den Händen. Eine Karte die er nicht kannte, eine Karte mit einer Katze, die keine Angriffspunkte besaß und was machte der riesige Vollmond da eigentlich über dem Tier. Er schien mit jedem hinsehen größer zu werden, aber auch DAS konnte doch gar nicht sein.

„Katsuya, du schläfst zu wenig und fängst an Gespenster zu sehen“, redete er sich selbst gut zu und ließ den Kopf in den Nacken gleiten, lehnte sich an und schloss einen Moment die Augen. Die letzten Sonnenstrahlen streichelten über seine Haut, liebevoll und wärmend, dann entschwand die Sonne aus dem Blickfeld der Menschen von Domino und der volle Mond begrüßte die, die zu der späten Stunde noch unterwegs waren.

Katsuya streckte sich.

Was er nicht wusste, war, das er weder zu wenig geschlafen hatte, noch das er anfing Gespenster zu sehen, denn die Karte in seinen Händen fing an aufzuglimmen, ein goldener Schein, der den neuen Besitzer der mysteriösen Karte umfing und einhüllte.
 

~
 

Als Katsuya wieder zu sich kam, ging grade die Sonne hinter den Bäumen wieder auf und er ruckte erschrocken hoch. Er war noch ganz benebelt, wusste nicht mehr genau was passiert war und erst die dumpfen Stimmen neben ihm ließen ihn gänzlich aufwachen.

„Nimm einfach alles mit, es liegt doch eh nur hier so rum!“

Zwei junge Männer waren grad dabei die Sachen ihres ‚Opfers’ zu durchwühlen und das Opfer war alles andere als damit einverstanden, es rappelte sich hoch, wollte was sagen, wollte sie anbrüllen, wollte sie fragen was das sollte und wie sie ihn bestehlen konnten, wo er doch direkt daneben lag, aber kein Wort verließ seine Lippen.

Völlig verwirrt und überfordert tat Katsuya das war er immer tat, wenn er mit Worten nicht weiter kam...kämpfen und so sprang er auf den ersten Mann, erwischte ihn am Arm und biss zu.

„Hey~“

Der Mann knurrte erzürnt und mit schmerzverzerrtem Gesicht auf, packte den Körper Katsuya’s, hielt ihn vor sich und funkelte ihn an. „Du Biest, das wirst du mir büßen~“

Doch noch bevor er den Satz geendet hatte, zogen sich drei lange blutige Linie quer über seine Wange.

„Scheiße!“, er fluchte, schleuderte den Verursacher gegen die Bank, wo er unter einem leisen Knacken und gequälten Laut reglos liegen blieb. „Lass uns verschwinden, da kommt jemand.“, meinte sein Kumpel und zog ihn am Arm. Wenige Sekunden später war Katsuya allein, jedenfalls glaubte er das, als er schwach blinzelte.

Was war mit ihm passiert?

Normal hätte er keine Probleme mit so zwei Halbstarken gehabt, aber~

Ihm tat alles weh, er spürte wie sich die Schwärze um seinen Geist legte und das Letzte was er sah, waren zwei eisblaue Augen die ihn anblickten.
 

Bitte nicht Er~

Das neue, etwas 'andere' Leben!

Kapitel 1
 

Ein Alptraum!

Ein fürchterlicher Alptraum hatte den Blonden gequält, doch hätte er ahnen können, das auch nach dem Erwachen dieser nicht zu Ende war?

Wie schon am Vortag, wobei er nicht mal genau wusste das ein Tag vergangen war, stellte er, noch bevor er die Augen öffnete, fest, DAS heute eindeutig ein schlechter Tag war.

Ein außerordentlich schlechter Tag!

Ihm tat immer noch alles weh~

Mist, es war also kein Traum gewesen, diese zwei Typen, hey Halt...wo war er eigentlich? Er war eindeutig nicht mehr draußen, fühlte er doch einen weiche Unterlage unter sich, wohlig und herrlich duftend, wie frisch gewaschen. Es war schön angenehm warm und fast totenstill.

Er blinzelte, erst einmal, dann zweimal...es war viel zu hell und irgendwie war es ihm, als hätte er ein ganz anderes Sichtfeld als vorher, viel größer.

Egal~

Das was er sah, verwunderte ihn viel mehr. Ein großes weites Zimmer, in der hinteren Ecke, vor einem großen Fenster, mit edlen hellblauen Vorhängen, stand ein Schreibtisch, darauf ein Laptop, der leise surrende Geräusche von sich gab. Unterlagen, Papiere und Order, lagen ordentlich gestapelt, so als hätte man sie gerade erst dort abgelegt, die edle Schriebtischlampe aus dunklem Metall war noch an, dabei schien die Sonne schon seit ein, zwei Stunden und machte ihre Aufgabe grade mehr als überflüssig.

Katsuya schloss die Augen, versuchte noch mal Revue passieren zu lassen, an was er sich erinnern konnte. Diese zwei Typen, hatten ihn beklaut, er hatte sie noch aufhalten wollen und wurde von ihnen gegen die Bank geschleudert.

Wieso kam ihm das alles so komisch vor?

Er war nicht schwach, er hätte sie eigentlich mit Leichtigkeit fertig machen können, wieso hatte der größere der beiden ihn einfach gepackt, stopp...

Er hatte ihn einfach so hochgehoben, so das Katsuya keinen Halt mehr unter den Füßen gehabt hatte und dann hatte er selbst nach vorne gelangt und den ätzenden Typen drei fette Kratzer verpasst. Er hatte es verdient, aber...

Katsuya kam nicht dahinter was an der Sache falsch war und dann waren da noch diese eisblauen Augen kurz bevor er das Bewusstsein verloren hatte. Augen die ihm so unheimlich bekannt vorkamen, die er sich in einem Moment wie diesem, jedoch am allerwenigsten zu sehen wünschte.

Das ergab doch alles überhaupt keinen Sinn und er hätte wohl auch noch ewig darüber sinniert, wenn er nicht plötzlich ein leises Seufzen neben sich gehört hätte und kurz darauf der Untergrund auf dem er lag, leicht zu Schwanken begann.

Fast schon panisch drehte sich sein Kopf zur Seite und da waren sie wieder...diese eisblauen Augen. Oh bitte nicht!

Katsuya wusste doch wer der Besitzer war, es konnte nur einer sein und genau der sah ihn gerade musternd an. Er hätte schwören können eine Spur von Besorgnis in dem Blick gesehen zu haben. „Na kleiner, bist du endlich wieder wach?“

Bitte was?

Kleiner?

Katsuya rappelte sich auf, unterschätze jedoch das er grad etwas geschwächt und auch noch verletzt war, taumelte deswegen zur Seite und lag wieder auf der weichen Decke.

‚Was soll der Scheiß?’

Kaiba, wie komm ich hier her und tu nicht so als würdest du dir Sorgen machen.’, schimpfte er los, doch das, statt der Worte, nur ein elendiges Mauzen und Fauchen von ihm kam, merkte er erst als der Brünette vor ihm, der Besitzer dieser eisigen Augen, leicht schmunzelte und den Kopf schüttelte.

„Ehrlich, du bist ganz schön zäh. Sie haben dir zwei Rippen gebrochen und du machst hier immer noch einen Aufstand als wäre ich schuld...oh man, jetzt fange ich auch noch an mit einer Katze zu sprechen.“

Seto Kaiba schüttelte den Kopf, rollte sich etwas zur Seite und stand auf, den Blick wand er aber noch mal zu Katsuya um, der völlig erstarrt einfach nur da lag, selbst den Blick nicht von Kaiba bekam und merkte wie ihm der Mund immer trockener wurde.

Katze?

Wollte Kaiba ihn verarschen?

Er sollte ihm endlich erklären wie er her kam und und...

Er wusste nicht wieso es ihm vorher nicht aufgefallen war, wieso er es nicht gespürt hatte, doch jetzt spürte er es, sah er es.

NEIN!

Alles war viel größer, Kaiba war größer und das worin er lag, endlich hatte er es kapiert, das war ein Bett, er lag in Kaiba’s Bett, neben dem anderen und er...er...

Wieder sprang er auf, taumelte und wäre fast vom Bett gefallen, hätte ihn Kaiba nicht geistesgegenwärtig und schnell festgehalten. Die großen Hände von dem ihm so verhassten Firmenboss, schlossen sich um seinen schlanken Leib und hielten ihn fast schon vorsichtig fest. Katsuya war völlig außer sich, überfordert, verwirrt und biss einfach zu, wehrte sich mit Händen und Füße, kratze dabei Kaiba an der Hand, der ihn darauf knurrend anfunkelte, aber nicht losließ.

„Hey~ beruhig dich doch.“, kam über die Lippen des Größeren, der ihn immer noch nicht losgelassen hatte, obwohl seine Hand anfing zu bluten und die Zähne sich immer noch in sein Fleisch bohrten. Katsuya hätte wohl selbst nie freiwillig losgelassen, aber ihn verließen die Kräfte, allem voran weil die Schmerzen, die, die beiden gebrochenen Rippen verursachten viel zu groß waren, als das sie dieser neue Körper einfach so ertragen hätte. Er sackte deswegen in sich zusammen, bekam noch mit wie Kaiba ihn ablegte und dann leise stöhnte.

„So was von undankbar, ehrlich~“
 

~
 

Zum wievielten Mal wachte er jetzt eigentlich auf und wusste nicht genau was passiert war? So langsam schien das zur Gewohnheit zu werden, doch war der erste Gedanke den er jetzt hatte: ‚Ich bin eine Katze!’

Die Erkenntnis die er schon viel viel eher hätte haben müssen, traf ihn wie ein Pfeil mitten ins Herz und als er nun leicht blinzelte, war es bereits dunkel im Raum, die Nachttischlampe brannte noch immer, so als hätte man sie erst gar nicht ausgeschaltet und im leichten Schein eben jener Lampe sah er einen Schemen, der hinter dem Schreibtisch auf einem großen Stuhl saß und die Finger über die Tastatur des Laptops gleiten ließ.

Es war, wie nicht anders zu erwarten, Seto Kaiba der an einem seiner neusten Projekte feilte und die Arbeit wie schon so oft, einfach mit nach Hause genommen hatte.

Katsuya starrte ihn eine Weile an, so als hoffte er ihn dadurch zum ‚Verschwinden’ zu bewegen, aber das klappte natürlich nicht und so rappelte er sich wieder, unvernünftig wie er war, auf und starrte auf seine...ähm, Pfoten. Er hatte keine Hände mehr, keine Beine mehr, hatte samtig hellbraunes, fast beiges Fell, weiße Pfoten und einen dunkel braunen Schwanz...einen Schwanz!

Man, er war tatsächlich eine Katze!

Das war kein Traum, oder?

Das ihm immer noch alles mehr oder weniger weh tat, ignorierte er mal, was viel wichtiger war, er war eine Katze, eine KATZE und er hatte Hunger.

‚Hey Kaiba, ich hab Hunger!’

Der angesprochene der natürlich nur ein leises Mauzen gehört hatte, blickte auf und runzelte die Stirn, stand dann aber tatsächlich auf und kam zu ihm rüber.

„Ah~

Ist der biestige Stubentiger wieder wach, ja?“ Kaiba rollte kurz mit den Augen und blieb kurz vor dem Bett stehen, musterte Katsuya, den er ja nicht als Katsuya erkannte...wie auch?!

‚Hunger!’

Verdammt, wie sollte er ihm klar machen das er Hunger hatte?

Er konnte nicht mehr sprechen, jedenfalls kam nur ein Mauzen aus seinem Maul und nichts anderes. Toll~

Hätten sie ihm nicht wenigstens seine Stimme lassen können?

Mal davon ab das er noch immer nicht wusste wie er sich in eine Katze verwandelt hatte, nahm er es mittlerweile erstaunlich gefasst. Er hatte sogar schon in Erwägung gezogen, das er in einer virtuellen Welt war, wäre ja nicht das erste Mal. Vielleicht lag sein richtiger Körper irgendwo und schlief. Irgendjemand, wahrscheinlich sogar Kaiba selbst, trieb grad ein recht krankes Spiel mit ihm. Er fand das eindeutig nicht witzig, doch leider fühlte sich alles hier so echt an, selbst sein Hunger und doch~

Er konnte nicht von dieser Möglichkeit lassen, die das alles hier logisch erklären konnte. Im Hinterkopf spukte diese Karte herum, die er in dem Duell gewonnen hatte, aber er wollte nicht daran glauben, dass er sich wirklich in eine Katze verwandelt hatte.

‚Nein nein nein~’

Heftig schüttelte die Katze mit dem samtigen hellbraunen Fell den Kopf und taumelte dadurch erneut zur Seite. Nein, er würde es nicht mehr lernen und auch Kaiba nicht, der sie wieder festhielt und gleich die Krallen Katsuya’s zu spüren bekam.

Diesmal aber verhakten sich die scharfen Enden seiner Pfoten nur in dem Verband den der Brünette an der verletzten Hand trug und Katsuya ließ perplex von ihm ab. Halt~

Wenn er doch in einer virtuellen Welt war, konnte der andere doch nicht bluten, oder? Wenn er sich aber richtig erinnerte, hatte er sogar Blut geschmeckt und oh~

Er hatte Kaiba tatsächlich verletzt und dieser half ihm grade wieder, hielt ihn fest und sah ihn mit so einem komischen Blick an, einen den er noch nie zuvor bei Kaiba gesehen hatte.

Hey, seit wann war Kaiba überhaupt tierlieb?

Nein, war er nicht, er wusste sicher sogar dass er Katsuya war und sie in einer virtuellen Welt...argh~

Es war zum verrückt werden!

„Hast du Hunger?“

Hä?

Katsuya wurde aus seinen Gedanken gerissen und sah ihn völlig irritiert an. Woher wusste er das denn? Ein Nicken folgte, auch... ähm also, auch wenn eine Katze nicht wirklich nicken konnte, aber Katsuya war ja keine normale Katze, er war ein Mensch in einem Katzenkörper und Kaiba schien ihn zu verstehen, denn er lächelte.

Aaahh~

Was war das denn?

Ein Lächeln? Das war nicht Kaiba, DAS konnte gar nicht Kaiba sein! Ein Kaiba lächelte nicht, nie und nimmer und er war auch nicht nett und er machte sich auch keine Sorgen, und überhaupt. Der Blonde war völlig überfordert, kippte nur zur Seite, nachdem der andere ihn losgelassen hatte und sah ihm nach.

Kaiba ging zu seinem Schreibtisch und betätigte eine Sprechanlage, die wohl direkt zur Küche ging, denn er bestellte etwas zu Essen für seinen tierischen Gast und kam dann wieder.

Das konnte doch alles nicht wahr sein.

Er war eine Katze, Seto Kaiba, die Person die er von allen auf diesem Planeten am wenigsten leiden konnte, hatte ihn gefunden und gesund gepflegt oder besser war noch dabei.

Das konnte doch nur ein Traum sein.

Ja, ganz sicher und gleich würde er aufwachen aus diesem irren, völlig absurden und verrückten Traum.

Kaiba war nicht nett und er bekam jetzt keine Schuldgefühle weil er ihn gebissen hatte.

Nein nein nein!

Wie Feuer und Eis!

~Kapitel 2~
 

Ein leises Seufzen war zu hören.

„Könntest du bitte damit aufhören!“

Seto sah den Verursacher seines Konzentrationsabbruch ermahnend an und schob ihn vom Tisch. Der mittlerweile wieder etwas kräftigere Katzenkörper glitt fast schon elegant zu Boden und maunzte kurz beleidigt. Eine Woche war mittlerweile vergangen. Eine Woche die er in der riesigen Villa festsaß, eine Woche als Katze, ohne zu sprechen, ohne menschsein.

Seto war kaum zu Hause, arbeitete viel, kam meist spät in der Nacht wieder und ging entweder sofort schlafen oder arbeitete noch weiter.

Es wollte nicht in Katsuyas Kopf wie man so arbeitswütig sein konnte und er würde es wohl auch nie verstehen, dennoch musste er zugeben, das diese Woche seine Meinung über den Brünetten fast grundlegend geändert hatte. Die Zeit wo er denn da war, hatte er ihn als fürsorglichen Bruder kennengelernt ...okay, er hatte schon eher festgestellt, das Mokuba der einzige war, für den er mehr als kalte Blicke und dumme Sprüche übrig hatte. In dieser Hinsicht musste er Seto ausnahmsweise mal ein Lob aussprechen, er war ein guter Bruder, wenn auch eindeutig zu selten für Mokuba da, aber das war auch kein Wunder, so wie er sich immer in die Arbeit stürzte.

Seto, ja er nannte ihn mittlerweile Seto, wenn auch nur in Gedanken, war einfach viel zu ehrgeizig, zu perfektionistisch, zu stur, zu eingebildet und so von sich überzeugt, das nichts ihn erschüttern konnte.

Jedoch, er hatte auch seine guten Seiten, nicht nur das er ein liebender Bruder war, der sich manchmal zu viele Sorgen machte und Mokuba deswegen zu sehr bevormundete, er hatte tatsächlich ein Herz für Tiere, allem voran wohl für Katzen, die ihm irgendwie sehr ähnlich waren.

Unanhängig, Einzelgänger und wild.

Sie ließen sich nichts sagen, hatten ihren eigenen Kopf und nahmen sich das was sie brauchten, WENN sie es brauchten. Katsuya musste sich nicht verstellen, er konnte durch und durch eine Katze sein, auch wenn er viele Eigenschaften von einem Hund hatte; Treue, Naivität, Gemeinschaftssinn und etwas tollpatschiges.

Im Grunde waren sich Katsuya und Seto schon ähnlich, vielleicht gerieten sie deswegen immer so sehr aneinander.

Klar, der Blonde hatte einen großen Freundeskreis, war nicht so intelligent und Ehrgeizig wie der andere und das was ihn schon immer am meisten gestört hatte, war diese Überheblichkeit, die Seto nahezu perfektioniert hatte. Der Jüngere der beiden überschätzte sich gerne mal, mit dem Unterschied das er dann auf die Nase fiel und Seto eben nicht. Alles was dieser anpackte schien zu gelingen und das war auch der Grund wieso ihn seine Worte immer so trafen, Seto hatte mit seiner gnadenlosen Ehrlichkeit durchaus manchmal Recht.

„Ja ja, murr nicht!“, rief ihm der Brünette nach, als er wegtrottete und sich auf dem großen Bett niederließ.

Das merkwürdige war, das er sich nach wenigen Tagen hier fast schon zu Hause fühlte, ja irgendwie war es ungewohnt, aber Seto war kaum da, gab ihm auch kaum Gründe sich nicht wohl zu fühlen, er hatte genug zu essen, gutes Essen und durfte sich frei bewegen.

Die meiste Zeit verbrachte er bei Mokuba, der die braune Katze ins Herz geschlossen hatte und sie gern um sich hatte.

Tag ein und Tag aus, grübelte Katsuya darüber nach, was er nun machen sollte, wie er wieder zum Menschen werden konnte, denn er hatte nicht vor eine Katze zu bleiben. Er konnte und wollte sich nicht mit diesem Schicksal abfinden.

‚Schicksal’, ja genau das Wort hallte schon seit Tagen in seinem Kopf wieder. Das Wort was ihm der Fremde gesagt hatte, ‚Schicksal oder Niederlage’ und er war sich mittlerweile sicher, das es die Karte sein musste, die Karte mit der geheimnisvollen Katze, deren Augen geleuchtet und ihn über Nacht verwandelt hatten. Das hier war keine andere Welt, schon gar nicht eine Virtuelle, zumal er in einer Zeitung gelesen hatte, das er als vermisst gemeldet worden war.

Ein großes Bild hatte in der Zeitung geprangt, die Seto am Morgen des sechsten Tages beim Frühstück gelesen hatte. Er hatte ganz genau zu dem Brünetten hoch geschaut um irgendeine Reaktion zu sehen. Ob er ihn vermisste?

Argh~

Wieso sollte er und wieso machte ER sich Gedanken ob Seto ihn vermisste?

Yugi, Honda, Anzu, SIE würden ihn vermissen und was war mit seiner Schwester? Er musste irgendwie Kontakt mit ihnen aufnehmen, ihnen sagen was passiert war, aber wie?

Am liebsten hätte er laut geflucht, irgendwas zertrümmert, aber er war kein Mensch, er war eine verdammte Katze, ohne Stimme, ohne Hände, ohne Rechte und der einzige der ihm vielleicht wirklich helfen konnte, war Seto.

Er hatte es ein zwei mal in Erwägung gezogen, aber immer wieder verworfen ihn um Hilfe zu bitten. Mal davon ab der er immer noch nicht wusste wie, er war eine Katze, grade Seto würde es nicht verstehen wenn er ihm irgendwelche Zeichen gab, wenn er versuchte ihn ‚so’ wie er jetzt war um etwas zu bitten. Seto, der an nichts glaubte, außer an sich selbst, der Katsuya hasste, er war wohl der letzte Mensch auf dessen Hilfe er hoffen konnte, auch wenn er ihm jetzt geholfen hatte, wenn er ihn gesund gepflegt hatte, was änderte das schon?

Nichts!
 

~
 

Etwas perplex sahen die großen braunen Katzenaugen in die eisblauen ihres Gegenübers.

‚Das meint er nicht ernst oder? Wage es nicht...fass mich nicht an.’

Katsuya wehrte sich, mal wieder mit allen Pfoten gegen das was Seto nun wieder mit ihm vorhatte. Der Brünette konnte froh sein das er ihm nicht gleich die Krallen ins Fleisch grub, aber das er tatsächlich vorhatte ihn zu baden, ging doch eindeutig zu weit.

„Hör auf so zu zappeln!“

‚Ich zapple soviel ich will, du kannst mir gar nichts du....du...! Lass mich runter!’

Doch alles Fauchen und Knurren, nutzte nicht das geringste, Seto blieb hart und hatte ihm im Nackenfell gepackt und schleppte ihn ins Badezimmer.

„Wenn du deine Nase nicht immer überall reinstecken würdest, wie noch jemand den ich kenne, dann müsste ich dich nicht baden!“, ermahnte ihn Seto, setzte ihn in der Wanne ab, nahm den Duschkopf und drehte des Wasser auf.

Ja, man, er gab es ja zu. Er wollte doch auch nur mal gucken was die Köchin wieder leckeres zauberte, es war doch nicht seine Schuld wenn sie die Schüssel so unglücklich hinstellte, das er samt Inhalt auf den Boden fiel und über und über mit Kuchenteig bedeckt war. Das Zeug klebte ja wirklich, aber wieso musste sie ihn auch gleich aus der Küche jagen und wieso musste ausgerechnet Seto ihn baden?

Mah~

‚Das Wasser ist kalt...sag mal kannst du nicht mal warmes Wasser einstellen, ich bin ein lebendiges Wesen, ich spüre die Kälte noch!’

Oh was würde er darum geben sprechen zu können. Was er dem anderen schon alles an den Kopf geworfen hätte. Da konnte er ihm noch so viele Leckerchen geben...argh~

Wieso zum Teufel war er überhaupt so nett, das ging nicht, so langsam gingen dem ehemaligen blonden Jungen die Argumente aus, wieso er Seto hassen sollte. Im Moment, da konnte er sagen was er wollte, gab es nichts was er gegen den anderen vorbringen konnte. Er war so unheimlich fürsorglich, das es fast schon gruselig war und überhaupt~

Na immerhin hatte er kapiert was er mit seinem Knurren und Maunzen sagen wollte, das Wasser wurde nämlich endlich langsam wärmer und Katsuya hielt nun auch endlich still. Im Grunde wollte er das süße Klebezeug ja auch aus dem Fell und wer es letztendlich abwusch war doch eigentlich egal oder?

Man, nein, war es nicht, aber egal...sollte Seto es doch machen.

Verdammt~

Das brachte ihn völlig aus dem Konzept, ebenso wie diese eine komische Bemerkung von Mokuba, die dieser Mal beim Frühstück hatte fallen lassen. Von wegen ‚ob man ihn gefunden hätte’, wo Seto dann irgendwie nur aufgesehen und den Kopf geschüttelt hatte, nur um sich gleich wieder in die Zeitung zu vertiefen. Mokuba hatte dann völlig aufgebracht reagiert und gemeint, das es doch nicht sein konnte, das jemand spurlos verschwunden war und das selbst ihre eigenen Quellen nichts hatten herausfinden können.

Meinte Mokuba ihn damit?

Wollte er es wirklich wissen?

Es war eine komische Situation gewesen, wo Katsuya am Boden gehockt hatte, seine Milch kurz unbeachtet ließ und nur zwischen ihnen hin und her gesehen hatte.

Dieser vorwurfsvolle Blick von Mokuba und der irgendwie so...nun, der Blick von Seto war nicht direkt gleichgültig, aber dafür etwas genervt.

Ach, er zerbrach sich viel zu viel den Kopf .

„So... fertig!“, riss ihn die Stimme Setos aus seinen Gedanken, der ihn auch schon im nächsten Moment in ein Handtuch hüllen wollte, aber da hatte er nicht die Rechnung mit Katsuya gemacht.

‚Denkste dir nur so!’, dachte sich Katsuya, sprang auf den Badewannenrand, schüttelte sich, spritze Seto über und über mit Wasser voll, rutschte dabei dann aber blöderweise vom Wannenrand und plumpste direkt in den Schoß des anderen, der grad empört aufspringen wollte.

Wie aus Reflex, als Seto ihn packen wollte, gruben sich nun doch seine Krallen in die Haut des anderen und sorgten dafür das Seto ihn mit einem genervten Stöhnen wieder im Nacken packte, diesmal aber etwas grober und von ihm hochgehoben wurde.

‚Mah~ Das tut weh, lass mich runter!’

„Du bist echt unverbesserlich, irgendwie erinnerst du mich einen ähnlichen Quälgeist.“, knurrte Seto verärgert, schnappte sich jetzt das Handtuch, das er selbst kurz losgelassen hatte und wickelte ihn darin ein.

‚Ich bin ja auch immer noch genau DER!’

Sie waren wohl beide unverbesserlich, aber eines war sicher, so schnell würde Seto ihn nicht mehr baden wollen. „Echt, jetzt kann ich auch duschen.“, seufzte der Brünette noch, rubbelte Katsuya trocken, ungeachtet von den blutigen Striemen am Unterarm und setzte ihn dann aufs Bett ab, nur um gleich wieder im Bad zu verschwinden.

‚Selber schuld!’, dachte sich die Katze mit dem beigen Fell und sah Seto trotzig nach.
 

~
 

Die Tage flogen nur so dahin, ebenso wie die Hoffnung je wieder ein Mensch zu werden.

Wie lange war er nun hier, drei Wochen, vier Wochen?

Er wusste es nicht mal mehr genau. Die Angst zu vergessen wie es überhaupt ist ein Mensch zu sein, war allgegenwärtig, sein ständiger Begleiter und heute war er besonders mies drauf, lag den ganzen Tag nur auf ‚seinem’ Kissen am großen Fenster und starrte nach draußen in den Garten.

Ob er es wagen sollte und die Villa verlassen sollte?

Nur wohin dann?

Außerdem waren da diese Wachhunde, die ihn sicher kaum einfach herausspazieren lassen würden, schon gar nicht als Katze. Er war wirklich irgendwie ein Gefangener und auch wenn er hier alles hatte was man brauchte...als Katze verstand sich, wollte er weg, wollte er frei sein, wollte wieder durch die Strassen laufen, wollte sich duellieren, wollte wieder Yugi und die anderen sehen, wollte sogar wieder zur Schule, ja, sogar zurück zu seinem Vater, der ihn wenn er getrunken hatte verprügelte, und das kam oft vor, ja selbst DAS vermisste er irgendwie.

Setos Verhalten, das so anderes war als er es kannte, verunsicherte ihn immer mehr, allem voran die Tatsache das ihm bewusst wurde wie sehr er sich in dem anderen getäuscht hatte.

Klar, er war nie nett zu ihm gewesen, hatte immer nur Spot und dumme Bemerkungen für ihn übrig gehabt, Bemerkungen die ihn wirklich zutiefst verletzt hatten und DAS würde er auch nie vergessen, aber jetzt war er so ‚anders’.

Das war der ehemalige Blonde nicht gewohnt.

Wenn Katzen hätten jaulen können, er hätte es wohl grad getan, auch wenn er nie vor anderen gejammert hätte, nicht mal wenn er allein war, JETZT war ihm danach zu Mute.

Er war verzweifelt und jeder der ihn jetzt so gesehen hätte, als Mensch, hätte gedacht: ‚Das ist nicht Katsuya!’

Der sonst immer so fröhliche, vor Energie sprühende Junge, der andere mit seiner guten Laune ansteckte, der stark war, taff, frech und unbeugsam, er war in einem Körper gefangen der ihn schwach werden ließ und das ließ ihn noch mehr verzweifeln.

Katsuya erhob sich, taperte zum Bett und ließ sich darauf nieder.

Noch war Seto nicht da, also konnte er dort noch etwas liegen.

Eigentlich mied er das Bett, schon allein weil er nicht neben Seto liegen wollte, auch wenn dieser nichts dagegen hatte. Er konnte Seto doch ‚eigentlich’ nicht leiden und würde sich als Mensch doch auch nie neben ihn legen. Es reichte schon wenn dieser immer halbnackt nach dem duschen vor ihm rumlief und er dann immer fluchtartig den Raum verließ. Zweimal war das schon passiert und er hatte keine Lust mehr darauf.

Ey, nicht das er wirklich noch anfangen würde Seto zu mögen.

Ging ja gar nicht!
 

~
 

Er musste wohl eingeschlafen sein und als er in dieser Nacht erwachte, wusste er sofort, das etwas nicht stimmte. Schon als er die Augen öffnete, er diese Übelkeit spürte, diesen Schwindel und alles plötzlich wieder viel kleiner erschien, schlug sein Herz schneller, ruckte der Schlanke aber durchaus muskulöse Körper hoch.

„Nein...das~“

Das konnte doch nicht wahr sein!

Er war wieder...ein Mensch!

Wie, als hätte er eine pinke Maus gesehen, starrte er auf seine Hände, seine Füße, seinen nackten Körper.

„Scheiße!“

Er wusste nicht ob er sich freuen oder geschockt sein sollte, aber er war wohl eher letzteres, denn draußen auf dem Flur hörte er die Stimme Setos.

‚Nein nein nein~ Nicht jetzt!’, dachte sich der Blonde nur, sprang wie von der Tarantel gestochen auf, strauchelte, stieß gegen den Bettpfosten und taumelte zu Seite. Blöd, wenn man es nicht mehr gewohnt war auf ‚zwei’ Beinen zu laufen, aber er konnte nicht hier bleiben, nicht so!

Verdammt, er war NACKT!

Fast schon panisch stolperte er ins Ankleidezimmer, das direkt neben dem Bad an das große Schlafzimmer angrenzte und schloss die Tür hinter sich. Genau im selben Augenblick betrat Seto den Raum.

Außer Atem griff der Blonde nach dem erst besten weißen Hemd, das ihm etwas zu groß war, einer Shorts und zog sich beides über, grade noch rechtzeitig, denn im selben Augenblick, als er mit zittrigen Fingern den obersten Knopf geschlossen hatte, öffnete sich die Tür und zwei eisblaue Augen starrten ihn an.

Erste Vollmondnacht

Kapitel 3
 

„Kannst du mir mal sagen was DU in meinem Ankleidezimmer treibst.“, schnitt die eisige Stimme durch den Raum und die passenden Augen zu der Stimme durchdrangen ihn kalt.

Katsuya schauderte, schluckte und wollte was sagen, doch dazu ließ es Seto gar nicht erst kommen, er packte den anderen am Handgelenk und zerrte ihn aus dem Raum, raus ins Schlafzimmer.

„Wie bist du hier ins Haus gekommen? Ich sollte die Polizei rufen. Erst verschwindest du für Wochen, dann tauchst du in meinem Haus auf...in MEINEN Sachen und bekommst nicht mal den Mund für eine halbwegs sinnige Erklärung auf, mal davon ab das ich eh keine von dir erwarte.

Weswegen bist du hier? Wolltest du an Geld, mich ausspionieren, was stehlen... wie zum Teufel bist du an meinem Sicherheitssystem vorbeigekommen! Du mit deinem Kleingeist bist gar nicht in der Lage so ein komplexes System zu knacken. WER hat dir geholfen, raus mit der Sprache. Man, ich wusste ja schon immer das du ein dummer Köter bist, aber so dumm es wirklich zu wagen bei mir einzubrechen und mit jemanden gemeinsame Sache zu machen um mich auszuspionieren! Ich kann es nicht fassen!“

Katsuya wurde hinter dem Brünetten hergezogen, der ihn anbrüllte und gar nicht zu Wort kommen ließ. Die Beschuldigungen prasselten auf ihn nieder und man sah ihm an, wie sich unbändige Wut in ihm aufstaute. Er lief förmlich rot an und mit einem Mal blieb er ruckartig stehen und riss sich los.

Seto drehte sich abrupt zu ihm um und starrte ihn zornig, aufgebracht und außer Atem an. „Bist du endlich fertig!“, brüllte der Blonde los und funkelte den anderen bitter böse an. Sein Handgelenk schmerzte fürchterlich und er rieb sich mit der freien Hand darüber.

„Ich hab es nicht nötig dich auszuspionieren oder dich zu beklauen und noch weniger hab ich es nötig dir zu erklären was ich hier mache, es war ein Fehler, zu glauben du würdest...ach vergiss es! Du bist so ein Arsch Kaiba! Zerrst an mir rum, brüllst mich an, anstatt vernünftig zu fragen, du hast sie doch nicht alle, du bist so was von paranoid, ich hasse dich!“

Mit den Worten drehte er sich auf dem Absatz um und rauschte aus dem Zimmer, ließ den anderen einfach stehen, rannte los, durch die Gänge, die Treppe runter und zur Haupttür. Der Firmenboss sah dem anderen perplex und einen Moment überfordert nach, dann schüttelte er den Kopf und war hinter ihm her, doch der Blonde schien sich echt gut auszukennen, kein Wunder. Seto sah noch wie die große Haupttür ins Schloss fiel und blieb abrupt stehen.

Na der konnte was erleben wenn er ihn in die Finger bekam. Weit würde er eh nicht kommen, spätestens morgen in der Schule würde er ihn ja wieder sehen, außer er tauchte unter...aber für so schlau hielt er ihn eh nicht.

Wo war er überhaupt die vier Wochen über gewesen?

Zum Teufel noch mal mit ihm. Wieso war er eigentlich so ausgerastet, wieso hatte er ihn so hart beschuldigt? Man, was hatte er auch in seinem Zimmer zu suchen?

Er musste echt mal sein Sicherheitssystem durchchecken!

Seufzend wand sich der ältere der Kaiba-Brüder ab, ging die Stufen wieder hoch, sein Kopf ging knapp nach links und rechts und er schürzte die Lippen. Herrje~

Da tauchte er grade bei ihm auf...nach vier Wochen und dann ließ er ihn so davonkommen, wieso hetzte er nicht seine Sicherheitsleute hinter ihm her?

Erneut seufzend ließ er sich an seinem Schreibtisch nieder und runzelte die Stirn.

Wo war eigentlich Mítsu?

Mokuba hatte dem Kater diesen, in seinen Ohren, eher weiblich klingenden Namen gegeben, aber es hieß Honig und irgendwie passte es zu dem Tier mit dem hellbraunen fast beigen Fell und den Augen die wirklich etwas wie Honig oder Mandeln aussahen.

Wahrscheinlich war er wieder bei Mokuba im Zimmer.
 

~
 

Der blonde Junge hetzte durch die Strassen, barfuss.

Noch hatte er die Stadt nicht erreicht, lebte Kaiba doch schließlich außerhalb und wurde immer von seiner riesigen Limousine rumkutschiert. Er war völlig außer Atem, seine Füße schmerzten, er hatte immer noch das leichte Pochen im Handgelenk von dem festen Griff und wäre er nicht so schnell gewesen, hätten ihn diese verdammten Köter erwischt, die hinter ihm hergehetzt waren, kläffend und Zähnefletschend.

Es war mehr als nur Fügung gewesen das der Code vom Haupttor der Selbe war den Kaiba auch für die Eingangstür verwendete. Gut, dieser wurde einmal die Woche geändert, aber da er sowieso schon des öfteren geplant hatte zu ‚fliehen’, war er natürlich aufmerksam gewesen und hatte sich gut gemerkt was Kaiba gestern eingegeben hatte.

Seine Füße trugen ihn jetzt schon zu lange und Katsuya musste stehen bleiben, verschnaufen und die sogar an manchen Stellen blutenden Füße irgendwie kühlen oder abwaschen.

Kaiba war so ein Idiot!

Verdammt~

Wie kam er nur dazu wirklich zu glauben er hätte sich geändert? Hatte er nicht, würde er nicht, NIEMALS!

Kaiba war und blieb ein selbstverliebtes Arschloch!

Ja, vielleicht war er tierlieb und ein guter Bruder, aber DAS wars dann auch schon. Tiere konnten ihm ja auch nicht wiedersprechen und sein Bruder tat das auch nicht, kein Wunder also. Sobald aber jemand nicht seiner Meinung war, oder gegen ihn aufbegehrte, verwandelte er sich in dieses kaltherzige Monster, das nichts als Spott, Beleidigungen und überhebliche Sprüche auf Lager hatte.

Er hatte sich nicht in ihm getäuscht, jedoch änderte das nichts an der Tatsache das er wirklich der einzige gewesen wäre, der ihm hätte helfen können. Nie hätte er Yugi oder Honda in die Sache mit reinziehen wollen, zumal er ja nicht mal wusste wo die Karte nun war die ihn verwandelt hatte.

Egal, er war ja nun wieder ein Mensch, also was spielte das für eine Rolle? Er sollte sich lieber freuen, als sich über Kaiba zu ärgern, das konnte er noch die nächsten Tage genug.

Erschöpft ließ er sich auf die Wiese eines nahen Parks nieder. Hier war er noch nie gewesen, lag er auch ziemlich weit außerhalb, aber hier konnte er erst mal verschnaufen und so rutschte er etwas weiter vor und hielt die Füße in den kleinen Teich vor ihm.

Der Mond über ihm schien voll und hell auf ihn nieder, sorgte dafür das er einen guten Überblick hatte, aber schien dem Blonden das grade völlig egal.

Er seufzte, ließ sich erschöpft nach hinten Fallen, schloss einen Moment die Augen und fiel allmählich in einen unruhigen Schlaf.
 

~
 

Als er wieder zu sich kam, war es noch dunkel, aber der Sonnenaufgang kündigte sich bereits an. Katsuya gähnte verschlafen und zog die Füße aus dem Wasser. Sie waren zwar leicht bläulich, aber das würde die sommerlich warme Sonne schon wieder ändern.

Das dachte er jedenfalls, aber nachdem er ein paar Schritte zurück zur Hauptstrasse gemacht hatte und in der Ferne, hinter den Baumwipfel, sah, wie die Sonne den Mond verscheuchte, änderte sich das. Die ersten Strahlen ließen ihn blinzeln, ihm wurde urplötzlich schlecht, sein Magen verkrampfte sich, er krümmte sich, stöhnte gequält auf und ging dann in die Knie.

„Was ist das?“

Die Sträucher vor ihm verschwammen, ihm wurde schwindelig, der Schmerz im Bauch breitete sich rasend aus, strömte durch seinen ganzen Körper, dann kippte er gänzlich zur Seite und alles wurde Schwarz.
 

~
 

‚Uuah~’

Dieses ständige ohnmächtig Werden musste echt mal aufhören, denn als er nun zu sich kam, schien die Sonne schon strahlend hell auf ihn nieder und nachdem er den Kopf unter dem weißen Hemd hervorgezogen hatte, hätte er am liebsten wieder gequält aufgestöhnt.

‚NEIN!’

Er war wieder eine Katze!

Heimweh

Kapitel 4
 

Schläfrig saß Katsuya auf der Mauer Nahe das Haupttors, gähnte, sah den gehetzten, ebenfalls verschlafenen und meist auch genervt wirkenden Schülern zu, wie sie auf das riesige Schulgebäude zuströmten und sich entweder mit Freunden unterhielten, lachten oder spielerisch zankten...hach~

Wie er es doch vermisste!

Jeden morgen saß er jetzt hier...seit verdammten drei Wochen schon und so langsam gewöhnte er sich daran nur noch zu schlafen, faul rumzuliegen und sich was von den netten Mädchen aus seiner Parallelklasse zu fressen geben zu lassen. Sie waren aber auch wirklich reizend.

Tja, wenn da nicht eine gewisse Gruppe Menschen gewesen wäre, die immer wieder, wenn er zu ihnen rüberblickte, schrecklichen Herzschmerz in ihm ausgelöst hätten, ja dann hätte er sich tatsächlich an dieses Leben gewöhnen können.

So was nannte man wohl wirklich Heimweh, denn die Gruppe waren Honda, Anzu und Yuugi, seine besten Freunde und so oft er auch zu ihnen immer rüber blickte, umso schmerzlicher wurde ihm bewusst, das es alles nur noch schlimmer machte, wenn er sich ihnen näherte.

Er konnte doch eh nicht mit ihnen reden, er fragte sich echt, wieso er den ganzen Tag an der Schule rumlungert und sich dann doch vor ihnen versteckte....allem voran aber auch vor ‚ihm’.

Kaiba!

Gut, vor ihm musste er sich ja wirklich verstecken, er würde ihn wohl als Katze erkennen, also nicht ihn Katsuya Jonouchi, aber die Katze Mítsu würde der Brünette wohl nicht vergessen haben, oder?

Er war sich nicht mehr so sicher, ob er ihm nicht selbst als Katze so ziemlich egal gewesen war und er einfach nur einen kurzen schwachen Moment gehabt hatte, als er ihn bei sich aufgenommen hatte.

Es war schon komisch, alles war wie immer, das Leben hier ging weiter, auch ohne ihn.

Vermisste ihn niemand?

Redete niemand von ihm?

Wer auch?

Außer der Gruppe der er aus dem Weg ging.

„Schaut mal wen wir da schon wieder haben...na Kleiner!“, murmelte Karin, ein hübsches Mädchen mit rötlichen Haaren, sie hatte Jouno auch schon geschnappt und drückte den zarten Katzenkörper an sich.

Ja, so konnte man echt gut leben...oder?

„Sie mal Anzu...das ist er...er ist fast jeden Tag hier an der Schule.“

WAS?

Anzu war hier...wo?

Leben kam in den Katzenkörper und er versuchte sich von dem Mädchen loszumachen, aber da erblickte er auch schon das andere brünette junge Mädchen, das er wohl wirklich seine beste Freundin schimpfen konnte und seine Gegenwehr erstarb.

„Süß oder...und er schaut fast immer zu euch rüber.“

„Wirklich?“, erwiderte Anzu und betrachtete den Kater eine ganze Weile, hob dann aber die Hand und tätschelte ihm den Kopf.

Ach man~

Das war wirklich nicht fair...wirklich nicht!

Gegen solche Streicheleinheiten war er nicht immun und das lag eindeutig daran das er schon viel viel zu lange in diesem nicht menschlichen Körper war. Da konnte er nicht wiederstehen, ebenso wenig wie er etwas dagegen tun konnte, das man ihn nun auch gleich an sie weiterreichte und er wenige Augenblicke später Yuugi vor die Nase gehalten wurde.

Na herrlich~

„Karin sagt, er schaut immer die ganze Zeit zu uns rüber, seit zwei Wochen ist er jeden Tag hier an der Schule.“

Er glaubte jetzt nicht daran das sie so schlau waren und wirklich rausgefunden hatten das er, also Katsuya diese Katze war, auch wenn er sich gerade irgendwie genau DAS insgeheim wünschte. Wie gern hätte er jetzt drauf los geplappert, gejammert, sie um Hilfe gebeten...endlich mal wieder mit jemanden geredet.

Es war ihm nicht vergönnt!

„Vielleicht gehört er ja einem der Schüler hier und wartet immer auf ihn!“, warf Honda ein, der neben Yuugi aufgetaucht war und den Kater in Anzu’s Armen musterte. „Das ist eine Katze...kein Hund. Ich wüsste nicht das Katzen wirklich so anhänglich sind. Die sind doch eher rebellisch und stehen auf eigenen Füßen, anstatt sich jemanden zu unterwerfen.“, murmelte die Brünette und während Katsuya den Blick zu ihr wand, spürte er die kleine Hand von Yuugi in seinem Fell.

Hm~

Es tat gut, bei seinen Freunden zu sein, auch wenn sie sich nicht bewusst waren, wen sie da eigentlich grad vor sich hatten. „Redet ihr schon wieder von ‚ihm’.“, hörte er die mit einem Seufzen unterstrichene Stimme Otogi’s von hinten und der Kopf der kleinen Katze richtete sich auf den großen Schwarzhaarigen, der sich lässig durch das Haar strich und die drei abwechselnd musterte, letztendlich aber mit dem Blick auf der Katzen hängen blieb. Anzu schnaubte verächtlich auf.

„Nur weil du glaubst, das es nichts bringt, geben wir die Hoffnung nicht auf.“

„Genau...er lebt...ganz sicher!“, meinte Yuugi mit einer Entschlossenheit, die Katsuya wachsam werden ließ. Es ging um ihn, dessen war er sich durchaus bewusst und er wusste auch, das dies der Zeitpunkt war zu verschwinden, denn er wollte nicht dabei sein, wenn sich seine Freunde über ihn unterhielten, egal über was.

„Ihr versteht das falsch...ich bin nur der Meinung, das über ihn reden, allein nichts bringt.“, warf Otogi ein, der die Hände abwehrend erhoben hatte, als müsse er dem Blick Anzu’s irgendwas entgegensetzen, damit er nicht von ihm durchbohrt wurde.

Otogi und er waren jetzt nicht sonderlich dicke Freunde, aber er mochte das eingebildete Großmaul, das einem anderem Firmenboss zwar recht ähnlich war, aber auch mit einem entscheidenden Unterschied gesegnet war. Otogi kannte die Begriffe Rücksicht, ‚Bitte’, ‚danke’ und ‚Entschuldigung’.

„Was sollen wir denn noch tun...?“

Da stellte Honda eine durchaus berechtigte Frage.

Was sollten sie noch tun? Katsuya wusste selbst das sie nichts tun konnten, nichts was sie nicht schon unternommen hatten. Es gab keine Hinweise auf seinen Verbleib, dafür hatten die zwei Idioten gesorgt, die ihn ausgeraubt hatten und auch alle seine Sachen mitgenommen hatten. Weiß der Teufel was sie damit angestellt hatten!

Für alle war und blieb der ehemalige Blonde Schüler spurlos verschwunden.

Gern hätte eben dieser auch noch abgewartet, sich angehört was Otogi antwortet, doch im Blickwinkel hatte er jemanden anderen bemerkt, jemanden den er jetzt noch viel weniger sehen wollte als die traurigen Gesichter seine Freunde, die mehr und mehr verzweifelten, weil ihr Freund verschwunden blieb.

Deswegen zappelte er, wand sich aus dem Arm Anzu’s, sprang herunter, zur nächsten Mauer und war dahinter verschwunden.
 

~
 

Es hätte ihn nicht gewundert, wenn er schon eine tiefe Furche in den kiesigen Untergrund gelaufen wäre, schon allein weil er die letzten Tage immer an der gleichen Stelle vor dem riesigen Abwesen auf und ab tigerte und sich nicht den Ruck geben konnte, den er brauchte um über seinen Schatten zu springen.

So konnte es aber nicht weitergehen, er musste sich Hilfe holen, auch wenn er sich grad schon zum hundersten Mal fragte, wie er auf die Idee kam, das jemand der so rational und wissenschaftlich dachte wie Kaiba, ihm wirklich helfen sollte.

Wie sollte er ihm vermitteln wer er war, wie er so geworden war und das er wirklich Hilfe brauchte...und das halt ohne Stimme...als Katze?

„Mítsu....wie kommst du denn hier her?“

Das Herz des hellbraunen Katers wäre fast stehen geblieben, als er bei der nächsten Wendung plötzlich Mokuba vor sich sitzen hatte, der ihn neugierig und freudig mustert.

„Ich hab dich schon vermisst, ich dachte du wärest weggelaufen oder die Hunde hätten dir was getan.“

Na ja, Ersteres stimmte ja auch und Zweiteres wäre auch fast eingetroffen, wenn er nicht in seinem menschlichen Körper um sein Leben gerannt wäre.

„Komm, du siehst hungrig aus, ich gebe dir was leckeres.“, meinte der kleine Schwarzhaarige liebevoll, streckte die Hand nach dem zierlichen Tier aus und dieses ließ sich anstandslos hochheben.

Das war der doch der Ruck den er gebraucht hatte und seine Eintrittskarte zum Kaiba-Anwesen, in das er ohne Hilfe eh nicht reingekommen wäre.

Mokuba war ihm zumindest lieber als Kaiba, auch wenn er nicht drum rum kam, die Hilfe des anderen zu erbitten.
 

~
 

Eine Stunde später saß er mit Mokuba in der Küche, also der kleine Junge am Tisch mit einem Teller Suppe und er selbst mit einem kleinen Teller gedünstetem Hühnchenfleisch und einer Schüssel Milch am Boden.

„Seto wird sich riesig freuen das du wieder da bist....einfach zu verschwinden, das war nicht sehr nett.“, murmelte der Kleinere während er sich einen Löffel nach dem nächsten in den Mund schob und fast schon etwas verloren in der großen Küche aussah.

Klar~

Nicht sehr nett?

Kaiba hatte ihn regelrecht rausgeekelt, aber das konnte Mokuba ja nicht wissen und vielleicht war das auch einfach besser so.

„Ich bin wieder da...“, hörte man die Stimme Seto’s auf dem Flur, der grade eben zur Tür reingekommen war, wohl erst seinen Mantel aufhing und wenig später den Kopf zur Küchentür rein steckte.

„Seto...sieh, nicht nur du.

Mítsu ist auch wieder da!“, erklärte Mokuba noch während er den Löffel weglegte und seinen Bruder anstrahlte. Der Angesprochene hob eine Braue, kam näher und lugte um den Tisch herum.

„Hhm~

So so, hat dieser kleine Streuner sich als doch überlegt, das es dumm war abzuhauen?!“, meinte der Brünette und man hörte als Antwort ein leises Fauchen vom Boden und sah einen beleidigten Kater, mit erhobenen Schwanz aus der Küche stolzieren.

Zweite Vollmondnacht

Kapitel 5
 

Es waren kaum mehr als ein paar Minuten, schon hatte Kaiba sich wieder bei ihm unbeliebt gemacht.

Dieser Schnösel, Besserwisser, Blödmann....argh~

Katsuya war echt beleidigt, auch wenn er wusste das es überflüssig und kindisch war, aber sich auch noch anhören zu müssen, das es dumm war wegzulaufen und auch noch als Streuner betitelt zu werden, DAS war doch echt die Höhe.

Wieso konnte Kaiba nicht einmal....

„Wieso bist du eigentlich beleidigt?“, ertönte die gelangweilte Stimme Seto’s und der Kater hob den Kopf, sah von seiner weichen Schlafstätte hoch, die merkwürdiger Weise unverändert an ihrem Platz in dessen Zimmer stand und musterte den Firmenboss kritisch.

„Du brauchst mich gar nicht so anzusehen, DU bist doch weggelaufen, nicht ich.“, kam von Seto und ja, irgendwie hatte er recht...indirekt zumindest, denn wenn er wüsste, das er hier nicht nur einen einfachen Kater vor sich hatte, sondern den Menschen, den er wohl am allerwenigsten in seinem Zimmer haben wollte...ja dann....

Katsuya schloss kurz die Augen, wand den Kopf wieder von dem Älteren weg und entschied sich dann doch es darauf ankommen zu lassen. Jetzt oder nie....nicht wahr~

Mit leisen Pfoten erhob er sich, taperte zu dem Schreibtisch, an dem der arbeitsame Brünette sich niedergelassen hatte und war mit einem Satz auf dem edlen Holz gelandet.

„So, lässt du dich doch noch herab mich zu begrüßen?“, murmelte Seto lächelnd während er seinen Laptop startete und wie aus einem Automatismus heraus die Hand ausstreckte und in das weiche Fell im Nacken griff, um den Stubentiger zu kraulen.

Dieser kam nicht umhin innezuhalten und ein verräterisches Schnurren von sich zu geben, das er wie er selbst schockiert feststellte, echt nicht unter Kontrolle hatte. Man, dieses Lächeln, diese Berührung....DAS konnte doch nicht angehen, das er sich davon immer wieder so umgarnen ließ.

Also...hey hey hey...

Er entwand sich unter Anstrengung der großen Hand, ging einen demonstrativ großen Bogen um den Laptop herum, um sich auf der anderen Seite niederzulassen und auf die Tastatur zu starren.

„Dann eben nicht...“, kam nur von dem, dessen Streicheleinheiten verschmäht wurden und er machte sich daran seine Finger flink über die Tastatur gleiten zu lassen. Statistiken, Tabellen und Dokumente flackerten auf und Seto begann die Arbeit zu erledigen, die er im Büro nicht mehr geschafft hatte.

Katsuya schoss mal wieder die Frage durch den Kopf, wie man nur so viel arbeiten konnte, ohne sich mal eine Pause zu gönnen. Kaiba war ein Arbeitstier, lachte so gut wie nie und die einzige Freude die er überhaupt zu haben schien, war die, andere fertig zu machen, allem voran einen gewissen Blonden.

Wie schaffte er sich eigentlich einen Ausgleich, jetzt wo eben dieser Blonde nicht mehr da war?

Wollte er das wirklich wissen?

Der Kater schüttelte den Kopf und verbannte das Lächeln von grade lieber schnell wieder aus seinen Gedanken. Stattdessen sprang er auf und stemmte die Pfoten auf eine der Hände Setos, der sofort überrascht aufsah und den Kater musterte.

„Was? Gerade wolltest du nicht...du weißt echt nicht was du willst oder?“

Ein Seufzen, leicht genervt und im nächsten Moment wurde Katsuya weggeschoben, denn der Firmenboss hatte noch viel zu erledigen und keine Zeit auf solche Spielchen.

Zu dumm, das er nicht mit der Hartnäckigkeit des Fellknäuels gerechnet hatte, denn der ließ sich so leicht nicht abwimmeln, war gleich wieder bei der Hand, drängte sich auf die Tastatur und versuchte sogar tatsächlich irgendwie selbst irgendwelche Buchstaben zu treffen.

„Was soll DAS denn wenn ich fragen darf? Oh man, wieso rede ich überhaupt mit dir...“

Seto wollte nach dem schlanken Tier greifen, doch es wich aus, sprang zur Seite, dann auf den Schoß des Brünetten, stemmte beide Pfoten auf die Tastatur und versuchte es erneut. Zum Glück hatte Kaiba grad ein leeres Dokument offen und doch schaffte es Katsuya einfach nicht mit den Pfoten die Tastatur so zu treffen, das was Vernünftiges dabei rum kam. Es sah zwar wirklich so als wolle eine Katze versuchen etwas zu schreiben, hätte man jedenfalls an so einen Quatsch geglaubt, aber ein Seto Kaiba glaubte nicht an so einen Quatsch, selbst wenn er es mit eigenen Augen sah und so sah sich der ehemalige Blonde plötzlich mit in der Luft baumelnden Pfoten wieder. Am Nacken gepackt und mit dem Gefühl, das ihm die Luft abgeschnürt wurde, schwenkte er im Griff Setos hin und her.

Der Firmenboss war aufgestanden und gab ein unzufriedenes Knurren von sich.

„Was ist in dich gefahren, du warst doch sonst immer so brav. Also unter DEN Umständen, muss ich dich leider rauswerfen, das hast du dir...“

Fauchen...knurren....

„Lass....mich....

....

das tut weh Kaiba...“

Das Schaukeln hörte auf, der Brünette hielt inne, wie erstarrt, stand er mitten im Raum und sah sich um. Das hatte er doch grad nicht echt gehört, diese Stimme...das war doch...

„Lass mich verdammt noch mal runter...“

Sein Blick ruckte zur Quelle der Stimme und im nächsten Moment fiel der Kater zu Boden, landete auf allen Vieren, schnappte nach Luft und taumelte dann sicherheitshalber ein paar Schritte zurück.

„Idiot...“

...

„Idiot?“

Nun war es an Katsuya, der plötzlich die geweiteten Augen in die Höhe riss.

Eisblau traf Hönigbraun und erst jetzt wurde ihm selbst bewusst, das er eine Stimme hatte, das er ‚seine’ Stimme wieder hatte. Doch wie....warum....

Kaiba starrte ihn noch immer an, so als hätte er einen Geist gesehen und keiner der Beiden sagte für diesen Moment etwas. Sie waren auch Beide viel zu perplex und obwohl Katsuya der Erste war, der sich wieder sammeln konnte, kam er nicht mehr dazu noch irgendwas zu machen, was Kaiba erklärt hätte, was hier vor sich ging.

Plötzlich war da wieder der Schmerz, die Übelkeit und auch der Schwindel.

Katsuya konnte sich lebhaft an das letzte Mal erinnern, als er dies gefühlt hatte und aus irgendeinem Reflex heraus, einem in dem er wohl eins und eins zusammengezählt hatte, sprang er mit wackligen Beinen nach vorn, hoch aufs Bett, strauchelte, rollte halb über die Matratze, verhedderte sich darin und beim Versuch sich zu befreien, stürzte er auf der anderen Seite des Bettes wieder runter.

Ein dumpfer Aufprall....dann Stille.

„Mist.....verfluchter!“, hörte man ein paar Augenblicke später und ein immer noch am selben Ort festgewachsener Brünetter starrte zum Bett. „DU!?“

Da saß er, die Bettdecke mehr schlecht als recht um sich herumgewickelt auf dem Boden auf der anderen Seite des Bettes, seinem Retter und gleichzeitig auch Feind gegenüber und hätte sich gewünscht in einem schwarzen Loch verschwinden zu können.

„Ja ich...“

Der Blonde zuppelte an der Decke, raffte sie noch etwas mehr um seinen sonst nackten Körper herum, stemmte sich dann an der Matratze in die Höhe und kam schwankend auf zwei Beinen zum Stehen.

„Du bist....warst...“

Es war selten den Firmenboss so zu sehen, also verwirrt und nicht die richtigen Worte findend. Das Katsuya das noch mal erleben durfte war schon wirklich ein Highlight, das man sich im Kalender rot anstreichen müsste.

„Die Katze, ja ich weiß.“

Sich eine wirre Strähne aus dem Gesicht pustend, ließ sich Katsuya auf das Bett plumpsen und musste sich erst mal sammeln. Was war das für ein krankes Spiel das man mit ihm trieb?

Wieso verwandelte er sich aus heiterem Himmel in eine Katze....einen Menschen, dann wieder zurück in eine Katze und nun wieder in den Menschen? Würde das nun so bleiben?

Er konnte sich nicht sicher sein.

„Ich sag das nicht gern, aber ich brauche deine Hilfe Kaiba!“

Ein Schnauben als Antwort und er hörte Schritte, aber sie kamen nicht näher, nein, sie entfernten sich, eine Tür wurde geöffnet, kurz Stille und beim nächsten Mal kamen die Schritte näher.

„Und ich will Erklärungen...aber zieh dir erst mal was an!“

Hemd und Hose wurden ihm unter die Nase gehalten und als er aufblickte, sah er in zwei Augen die ihm so bekannt und doch so fremd wirkten wie nie zuvor.

Keine Ablehnung, kein Ärger, keine Gleichgültig... da war ehrliche Neugier, oder?
 

~
 

„Du ziehst das Pech magisch an, ehrlich Jonouchi. So etwas kann nur DIR passieren!“

„Oh ja, danke Kaiba, deine Kommentare sind wie immer sehr sehr hilfreich!“

Der Blonde knurrte leise in sich hinein, lehnte den Kopf gegen die kühle Fensterscheibe bei der er stand und schloss die Augen.

Der Brünette hatte sich stumm seine Geschichte angehört, kein dummer Kommentar, nichts...bis jetzt zumindest. Es war außergewöhnlich wie normal dieses Begegnung bis grade eben verlief, so ganz anders als die Letzte und der andere schien wirklich in Erwägung zu ziehen ihm zu glauben.

„Das war eine Feststellung und ich an deiner Stelle wäre froh das man dich nicht in eine lästige Eintagsfliege verwandelt hat.“, erklärte der Firmenboss, erhob sich von seinem Drehstuhl und gesellte sich zu dem Blonden ans Fenster.

Es war wirklich komisch, auch für den Brünetten. Es hatte sich rausgestellt, das der kleine kratzbürstige Kater in Wirklichkeit eben jener Blonde war und die Erkenntnis, das er sich nicht um einen verletzten Kater gekümmert hatte, sondern um den größten nervigsten frechsten Nichtsnutz den er kannte, war schon recht schockierend gewesen. Er hatte neben ihm geschlafen, er hatte ihn gebadet, er hatte ihn gekrault und Seiten von sich gezeigt, die er nie und nimmer....oh man, das war wirklich furchtbar, aber sehr zu seinem Unmut nicht zu ändern. Damit musste er sich nun abfinden.

Katsuya funkelte den anderen an, denn auch diese Bemerkung hätte er sich sparen können.

„Es hat mich echt viel gekostet wieder zu kommen und ich würde dich nicht um Hilfe bitten, wenn ich noch eine andere Wahl hätte.“, murmelte er gepresst hervor, so als würde sich sein Körper weigern solche Worte gegenüber dem anderen auszusprechen.

„Oh na klar, der Kindergarten scheint in der Sache wohl nicht sehr hilfreich zu sein und nun kommst du zu mir.

Soll ich mich nun geehrt fühlen? Na immerhin ist Einsicht bekanntlich der erste Weg zu Besserung.“

„Man, spar dir deine Sprüche...was willst du eigentlich, soll ich auf die Knie gehen?“

„Wäre doch zur Abwechslung mal was anderes.“

„Vergiss es Kaiba! Argh...wieso kannst du nicht so sein wie...ach scheiße, ich hätte dich nicht fragen sollen!“

Ehrlich, Katsuya war drauf und dran alles hinzuschmeißen, allem voran das Vorhaben auch zur Not seinen Stolz über Bord zu werfen, nur damit der Brünette ihm half.

Der Blonde drehte sich ruckartig um, wollte sich an Kaiba vorbei schieben und gehen, da hielt der Größere in an der Schulter fest. „So reizbar heute? Ts~“

Oh ja...er war sehr reizbar und wenn Kaiba noch weitermacht, hatte er gleich seine Faust im Gesicht.

„Du steckst ja auch nicht in diesem Katzenkörper.“, zischte er zurück. „...und nun lass mich...“

„Halt doch mal die Klappe und sieh mal da hoch...“

Katsuya stockte in seiner Bewegung sich aus dem Griff des anderen zu befreien, folgte irritiert der anderen Hand Kaibas, die nach draußen deutete und drehte sich wieder gänzlich um. Der Griff wurde gelockert, seine Schulter sogar gänzlich losgelassen und der Blonde runzelte die Stirn.

„Und, was soll ich da bitte sehen?“

„Oh bitte...ich weiß ja das du dumm bist, aber so dumm?!“

Ein Knurren, doch der sonst so schlagkräftige Blonde, knirschte mit den Zähnen, schluckte den Ärger herunter und ließ den Blick schweifen.

Was meinte Kaiba?

Da war sein Anwesen, der Garten, alles lag im dunkeln und weiter in der Ferne lag auch sicher irgendwo die Stadt. Ein langgezogenes Seufzen war zu hören...genervt.

„Weiter oben...“

Wie weiter oben? Wollte ihn Kaiba verarschen?

„Was soll denn da sein....also außer den Sternen und dem Mond?“

Er wurde auch langsam genervt, ruckte mit dem Kopf zur Seite und funkelte den Brünetten angriffslustig an. Er hatte echt keine Lust auf Ratespielchen.

„Dir ist echt nicht mehr zu helfen!“

Der Brünette wand sich Kopf schüttelnd ab, doch diesmal wurde er an der Schulter gepackt und unsanft zurückgedreht. „Lass den scheiß Kaiba, mir ist es ernst...verdammt, wenn du...“

„Jonouchi...der Mond, sag mir nicht das dir das nicht aufgefallen ist?“, wurde er unterbrochen und Kaiba entriss sich der Hand des anderen und rollte mit den Augen.

„Also...“

Der Blonde war ehrlich verwirrt! Was war denn mit dem Mond?

Den Blick noch mal zum Himmel gleitend, betrachtete er die runde Scheibe eine Weile und...halt...rund...natürlich.

„Es ist Vollmond!“, stellte er fest, so als sähe er den Mond in diesem Zustand zum ersten Mal.

„Richtig....und weiter?“, hakte Kaiba nach, obwohl er es jetzt auch hätte sagen können, aber NEIN; er wollte das der Blonde aussprach, was ihm selbst schon längst bewusst war.

„Der Tag an dem ich mich duelliert hab, das war auch eine Vollmondnacht und das letzte Mal wo ich zum Mensch geworden bin....“

„Richtig, da war auch Vollmond!“

Jetzt machte auch alles einen Sinn.

„Auf der Karte war auch ein Vollmond und dann diese Katze....aber....das heißt dann doch das....“

Er konnte es nicht aussprechen, aber das musste er auch nicht, das übernahm der Firmenboss gern für ihn.

„Das du dich augenscheinlich immer in Vollmondnächten zurückverwandelst, also in einen Menschen und wenn ich richtig informiert bin, bleiben dir noch drei Stunden bis die Sonne wieder aufgeht.“

Das hatte gesessen!

Diese Erkenntnis war wie ein Schlag ins Gesicht und Katsuya wankte zum Drehstuhl, ließ sich entkräftet darauf niederplumpsen. Es blieben ihm noch drei Stunden....drei Stunden als Mensch und dann musste er wieder bis zum nächsten Vollmond als Katze....nein nein nein...das ertrug er nicht.

„Hey...runter von meinem Stuhl, hol dir den da hinten und setz dich dann neben mich!“, durchschnitt Kaibas Stimme die Stille, die ihn wie ein Vakuum eingehüllt hatte.

Er rührte sich nicht.

„Wenn du willst das ich dir helfe, dann beweg deinen nichtsnutzigen unbehaarten Hintern...solange du noch einen hast!“

Diesmal reagiert der Jüngere, sprang auf, baute sich vor Kaiba auf, funkelte ihn an....doch der schob ihn nur zur Seite, ließ sich seinerseits unbeeindruckt auf den Drehstuhl nieder und die Finger geschäftig über die Tastatur gleiten.

„Willst du Wurzeln schlagen...der Stuhl!“, ertönte wieder die genervte Stimme, doch Katsuya stand da, schluckte den Ärger runter und realisierte langsam was hier gerade passierte.

„Du...du wirst mir helfen?“

Wie paralysiert drehte er sich wieder zu Kaiba um und starrte ihn an, als wäre der verhasste Firmenboss das achte Weltwunder.

Ein leises Stöhnen.

„Wenn du nicht willst, das ich den Sicherheitsdienst rufe, weil ich mich ungern wiederhole und du mich hier zu allem Übel erstens vom Arbeiten und zweitens vom Schlafen abhältst, rate ich dir deinen dummen Ausdruck aus dem Gesicht zu wischen, den Stuhl zu holen und dich neben mich zu setzen.“

Gesagt getan...Katsuya war tatsächlich folgsam, holte den Stuhl und setzte sich brav neben Kaiba...er war auch immer noch viel zu perplex, als das er hätte irgendwas erwidern können.

Kaiba.....wollte ihm helfen.

Seto Kaiba wollte...

„So und nun hätte ich gern eine detaillierte Beschreibung der beiden Männern, denn ich gehe recht in der Annahme, das dir bewusst ist, das wir diese Karte brauchen.“, meinte der Geschäftsmann ruhig, sah Katsuya aufmerksam von der Seite an und war mit einem Stift bewaffnet um alle Angaben aufzuschreiben.

„Ich...“

Der Blonde schüttelte den Kopf, atmete tief ein und wieder aus und nickte dann.

„Gib mir zwei Blätter, ich zeichne sie dir auf.“
 

~
 

Kaiba notierte sich grade noch unter die fertigen Bilder Größe und Gewicht, ebenso wie die Anmerkungen die Katsuya gemacht hatte, die man nicht auf einem Bild festhalten konnte und nahm immer wieder zwischendurch einen Schluck aus seiner Kaffeetasse.

Knapp drei Stunden waren mittlerweile vergangen, die Sonne würde bald aufgehen und Katsuya kam grade frisch geduscht aus dem Bad. Ein Handtuch war locker um seine Hüfte geschlungen und seine Haare klebten klamm in seinem Nacken und den Wangen...vereinzelt perlten noch eine paar Tropfen auf seine Schultern.

„Du hast keine Ahnung wie gut so eine Dusche tut....“

Kaiba sah von seinen Papieren hoch, die er nebenbei auch noch bearbeitete und musterte den Blonden. Für einen kurzen Moment meinte Katsuya ein Schmunzeln gesehen zu haben, doch der Brünette senkte den Blick so schnell wieder ab, das er sich nicht sicher sein konnte, das er sich nicht doch getäuscht hatte.

„Nein, kann ich nicht...ist aber auch gut so.“

Da hatte der andere wirklich recht. So ein Katzenleben hatte sicher so seine Vorteile, aber das mit dem Waschen, das war wirklich....ähm...eklig.

„Ich...ähm...“

Der Blonde war um den Schreibtisch herumgekommen, lehnte etwas seitlich neben Kaiba mit dem Rücken gegen die Arbeitsfläche und biss sich auf die Unterlippe.

„Also...“

„Komm auf den Punkt.“

Mah~

Wieso musste Kaiba immer seine dummen Kommentare abgeben. Das war echt zum verrückt werden und fast hätte er das, was er sagen wollte, wieder runtergeschluckt.

„Man...ich wollte mich bedanken. Also danke... das du mir hilfst. Das ist wirklich....nett.“

Kaiba seufzte.

„Noch hab ich gar nichts gemacht...spar dir deine Danksagungen lieber noch!“, murmelte der Brünette nur, legte den Stift weg und erhob sich.

Es war kurz vor sechs morgens, keiner von Beiden hatte die letzten 24 Stunden ein Auge zu getan und so langsam übermannte sogar den Firmenboss die Müdigkeit.

„Die Sonne geht gleich auf....“, murmelte er und blieb vor dem Fenster stehen, wo man in der Ferne schon einen leichten rötlichen Schimmer erkennen konnte. „Ich weiß...“, erwiderte der Angesprochene leise, lehnte sich seitlich an die Scheibe, atmete tief ein und versuchte ruhig zu bleiben. Zum Glück war er diesmal darauf vorbereitet, auch wenn da immer noch die klitzekleine Hoffnung war, das alles einfach jetzt so blieb wie es war.

Das alles nur ein böser Traum war und er gleich aufwachte.

Eine dumme Illusion....

Die ersten Sonnenstrahlen streiften sanft seinen Oberkörper, der aufkommende Schmerz ließ ihn seinen Körper anspannen und verscheuchte den letzten Funken Hoffnung, doch zumindest wurde er diesmal Herr über den Schwindel und die Übelkeit.

Puh~

Er blinzelte wieder, sah ein letztes Mal aus menschlichen Augen, zu dem jungen Mann, von dem er noch vor ein paar Monaten niemals Hilfe erbeten, noch erwartet hätte, dann sackte er in sich zusammen, fiel in die Dunkelheit und als er wieder die Augen öffnete und sich unter dem Handtuch hervorschob, war alles so....nun, wie es eben war, wenn man in den Körper einer Katze gesperrt wurde.



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Kommentare zu dieser Fanfic (17)
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Von:  Jonouchi
2013-01-07T00:37:23+00:00 07.01.2013 01:37
Herrlich!
Hab ich ja bei FB schon geschrieben, aber die FF ist echt einfach nur herrlich!
Witzig, niedlich, leicht dramatisch aber nicht zuviel. Toll ~ *w*
Wir müssen dir wirklich Zeit einbauen, damit du weiter schreiben kannst. Es wäre soo schade, wenn die FF vergehen würde! ;A;

Und Kats ist wirklich ein prima Kater! Vorallem ist das endlich mal etwas neues *v* <3
Von:  Lunata79
2012-12-04T16:38:51+00:00 04.12.2012 17:38
Das ist ja aber mal ne nette Story. LOL
Bitte schreib mal wieder weiter. Ich kann kaum erwarten, bis es weitergeht.

Lg
Lunata79
Von:  Ryuichi-Sakuma-
2010-05-11T04:56:57+00:00 11.05.2010 06:56
Mal wieder ein hammer kapi *smile*
Da will Seto unsern blondschopf tazächlich helfen als er erst mal denn schock überwunden hat das unser Blondschopf der Kater ist *grinz*
Und nun ist er auch schon wieder ein Kater *smile* armer Katsuya er hat es wirklich nicht leicht in moment *grinz*
Aber als Kater ist er wirklich so sweet *smile* echt mal was anderes das unser Blondschopf ein Kater ist *smile*
Bin ja mal gespannt wie es bei deiner FF weiter gehen wird X3
*garnicht abwarten kann wieder weiter zu lesen*
Also dann bis zum nächsten Kapi *smile*

Gruß: Ryuichi-Sakuma-
(^_~)/
Von:  Ryuichi-Sakuma-
2010-05-11T04:33:29+00:00 11.05.2010 06:33
Mal wieder ein echt klasse Kapi *smile*
Gefällt mir mal wieder sehr gut X3
Und nun ist unser Blondschopf dank Mokuba wieder in der Kaiba Villa *GGG*
Was ich ja wirklich zu geil fand wo unser Blondschopf als Kater und mit erhobenden schweif aus der Küche gegangen ist befohr er Seto angefaucht hat *FG*
ZU geil bin ja mal gespannt wie es weiter geht
*smile*

Gruß: Ryuichi-Sakuma-
(^_~)/
Von:  Ryuichi-Sakuma-
2010-02-09T02:00:22+00:00 09.02.2010 03:00
Mal wieder ein Klasse Kapi von deiner FF *smile*
Und der arme Joey da lässt Seto ihn ja noch nicht mal zu wort kommen und brüllt ihn sofort an (>_<")
*Joey drück*
Also Joey das dann reicht meckert er auch zurück und verschwindet von dem Anwesen und als er sich ausruht und wieder einschläft wird er wieder zu Katze *smile*
Unser armer Blondschopf da dachte er er ist entlich wieder ein Mensch und nun das *smile*
Bin ja echt mal gespannt wie es bei deiner FF weiter gehen wird X3
Und würde mich sehr drüber freuen wenn du mir eine ens schicken könntest immer wenn es weiter geht bei deiner klassen FF(^_^~)
*ganz gespannt ist wie es weiter geht*
Also dann bis zum nächsten Kapi X3

Gruß: Ryuichi-Sakuma-
(^_~)/

Von:  Ryuichi-Sakuma-
2010-02-09T01:49:00+00:00 09.02.2010 02:49
Das Kapi ist dir echt super gelungen *smile*
Und was ja mal richtig geil ist das wo Joey wieder ein Mensch wird *FG* XDDDDD
da liegt er doch dann tazächlich Nackt in Setos Bett *GGGG*
einfach nur zu Geil *lach*
Und währ das nicht schon genug kommt auch langsam Seto zu sein Schlafzimmer zurück *GGGG*
Als Joey das dann mergt flüchtet er in das Ankleidezimmer und zieht sich schnel was über als Seto auch schon die tür des Ankleidezimmers aufmacht *FG*
Bin ja echtmal gespannt was nun passieren wird *grinz*
Also damit wird Seto woll echt nieh im Leben rechnen XD
Weiter so kannst echt klasse schreiben X3

Gruß: Ryuichi-Sakuma-
(^_~)/
Von:  Ryuichi-Sakuma-
2010-02-09T01:28:30+00:00 09.02.2010 02:28
Einfach nur klasse geworden dein Kapitel von deiner FF *smile*
*grinz* nah damit hätte unser lieber Blondschopf woll nicht gerechnet das er nun eine Katze ist XD *FG*
Und armer Seto da beißt unser Blondschopf ihn doch tazächlich obwoll er der kleinen Katze nur helfen will *FG*
jaja *GGGG* unser Blondschopf hätte woll niemals im leben damit gerechnet das Seto Tierlieb ist *smile*
Da sieht man unser lieber Seto hat auch ein Hertz für Tiere *GGGG*
Bin ja echt mal gespannt wie es bei deiner FF mit denn zwei süßen weiter geht X3
*smile*

Gruß: Ryuichi-Sakuma-
(^_~)/
Von:  Ryuichi-Sakuma-
2010-02-09T01:14:54+00:00 09.02.2010 02:14
Das erste Kapi deiner FF ist echt spannend bin ja mal gespannt wie es weiter geht *smile*
Jaja was diese geheimnissvolle Karte mit unsern lieben Blondschopf angestellt hat *grinz*
und wehr findet ihn nun so? unser lieber Seto X3
*grinz*
Kannst echt klasse schreiben *smile*
Weiter so X3

Gruß: Ryuichi-Sakuma-
(^_~)/
Von:  Akumako-chan
2010-01-21T12:25:05+00:00 21.01.2010 13:25
Oho! Seto is ja richtig stinkig!
Na ja, kein Wunder wenn der schon sooo lang vermisste Blondschopf, nach dem er nebenbei auch heimlich suchen ließ, plötlich in seinem Allerheiligsten aufstauch! Und nein, ich meine hier nicht das Ankleidezimmer! *grins*
Is wohl ziemlich perplex und geht gleich zum Angriff über weil er mal wieder irgen einen Komplott vermutet. *seufz*
Und unser armer Kats wird ganzschön beschimpft! Ganz zu Unrecht! *ihn schnapp und knuddel*
Immer hin konnte reechtzeit verschwinden, bevor ihn die Hunde erwischt haben!
Dank dem Code denn er sich gemerkt hat! Is eben doch ein helles Köpfchen! *grins*
Nur hatt eben dieses Köpfchen einen weiten Weg.
Da findet er einen Park und erfrischendes Wasser für seine geschundenen Füße, schläft ein und wacht als Stubentiger wieder auf!
Meine Güte was der so alles durch machen muß! *schnuff*
Ha, aaaaaber jetzt bin ich natöööööörlich mächtig gespannt was im nächsten kapitelchen passiert!
Ob Seto den kleinen Mítsu noch rechtzeitig findet bevor es ein wilderder Straßenköter tut?
Oder Kats schafft es in die Stadt und sucht seine Freunde?
Oder , oder , oder ....
Maaaaaan, da gibts jetzt soooooooooo viele Möglichkeiten!
*haare rauf*

Hoffe die Auflösung ist bald zu lesen! *zwincker*

Grüßle dat Akumako-chan
Von:  Akumako-chan
2010-01-21T12:24:28+00:00 21.01.2010 13:24
Na das Katerchen hat sich ja schon richtig gut in der Kaibavilla eingelebt! *grins*
Ärgert Seto und stromert in der Küche herum.
Ach als Kater ist er eben ein verfressenes Schleckermäulchen.
Nur das der böse Kuchenteig eben zurück geschlagen hat! *lach*
Die Szene in beim Duschen stell ich mit echt witzig vor.
Kats als triefentnasses Katzentier das den großen Seto Kaiba schmollen ansieht. *knuffz*
Ha, aber eine kleine Rache hatte er dann doch! *daumen hoch*
Es ist auch schön das er merkt das der Braunhaarige eigentlich kein so schlechter Mensch ist.
Nur zu dumm das er plötzlich wieder Mensch wird. >.<
Da half ihm auch keine Flucht in den Kleinderschrank! ^ ^
Uji, jetzt wirds Spannend !! *hibbel*
*schnell weiter tiger*

Grüßle Akumako-chan


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