Auch sonst ist alles in Ordnung so weit...
Beinahe hätte ichs vergessen! XD Das 1. Kapi hab ich zu früh hochgeladen, das hier beinahe zu spät XD Ehrlich mal! ^-^
Dabei freu ich mich doch so über eure Kommentare! *-*
Danke an alle, die bisher fleißig geschrieben haben ^-^
Das Kapi hier widme ich spontan einfach mal Alex! ^-^ Alex_Fischer keine Ahnung warum ^.^ einfach so, weil ich dich lieb habtz! *knutscher* ^-^
Viel Spaß beim Lesen!
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2. Kapitel: Auch sonst ist alles in Ordnung so weit...
... da wär nur noch eine Kleinigkeit.
Ruhe kehrte in Farin ein. Er schloss die Augen. Das Bett knarrte leise unter ihm. Es war kalt. Er missbrauchte Belas Geste. Seine Hand deutete ihm an, dass sie nicht ruhig sein konnte, egal wie viel innere Ruhe Farin finden oder sich vortäuschen würde.
„Ruhe...“ murmelte der Blonde leise. Im selben Moment klopfte es an der Tür. Farin presste gerade noch ein „verschwinde“ durch seine Lippen als die Tür quietschend aufging.
„Ich dachte... ich schau nach dir...“
„Verschwinde...“ tönte es etwas lauter aus den Tiefen. Farin drückte sein Gesicht in das Kissen. Er wollte Bela nicht sehen. Geräusche von Füßen die über Teppichboden scharrten drangen an Farins Ohr.
„Ich...Du... Alles klar bei dir?“ Farin seufzte tief. Sein eigener Atem stieg ihm in die Nase und ließ ihn husten. Er richtete sich auf. Er missbrauchte Belas Geste. Und hasste sich dafür. Vorsichtig glitten lange, dünne Finger über Farins Shirt um es zu glätten. Sein Blick schweifte ruhig und doch etwas angespannte durch den Raum.
„Du warst unten so...“
„Hey... ich war nur irgendwie... aufgekratzt-“
„Aber das hat doch-“
„Auch sonst ist alles in Ordnung so weit!“ Farin fühlte sich leer, als er das sagte. Es stimmte nicht. Da war ja noch etwas... dieses Gefühl was er empfand, wenn er Bela nur sah. Es ließ ihn kochen und er glühte von innen heraus und er schämte sich für seine Röte, die er nicht besaß, wodurch es ihm nur Röte auf die Wangen trieb. Wenn Farin das wüsste, dann würde er sich nie wieder dafür schämen müssen. Sonst gab es keinen Moment für Farin, der ihm peinlich war, doch ab und zu wenn Bela ihn von der Seite her musterte, fühlte er sich als hätte man in ihm ein kleines Feuer entfacht. Es war ein bedeutender und unbedeutender Blick zugleich. Er sah ihn an. Bela genoss den Moment und fühlte sich wunderbar, so ein Leben führen zu dürfen und Farin seinen besten Freund nennen zu dürfen, das wusste Farin. Und genau da lag für Farin der Grund, diesen Blick als unbedeutend zu bezeichnen. Er wollte, dass Bela ihn einmal so ansehen würde, so liebevoll, so verträumt, so vollkommen selig... mit dem Gedanken, dass er Farin liebte! Und nicht, dass er Farin liebte, weil er sein bester Freund war, wie man seinen besten Freund eben liebt.
Farin spürte einen Blick auf sich, der zu wissen schien, was in ihm vorging... Oder es gekonnt vortäuschte.
„Ich versteh dich nicht... ich könnte mich in fast jede Person hinein versetzen, aber was dir durch den Kopf zu gehen scheint, bleibt mir verborgen...“
„Seit wann redest du so geschwollen daher?“ platzte es aus Farin heraus.
„Ich mach mir doch nur Sorgen.“
„Und ich hab gesagt, dass alles in Ordnung ist!“ Farin seufzte leise. Seine Muskeln spannten sich an. Er missbrauchte Belas Geste.
„Du wirkst aber nicht so...“ Der Schlagzeuger schien nervös zu werden. Irgendetwas in ihm schien sich zu regen. Farin spürte es deutlich. Seine Nackenhaare stellten sich auf.
„Ich dachte, du kannst dich nicht in mich hinein versetzen?“ Der Blonde versuchte einen Tonfall zu erwischen, der eher überrascht desinteressiert wirkte, als genervt und erschüttert.
„Du hast dich verändert...“ Belas Stimme schien zu versagen. Er strich mit seinen Fingern durch seine grün-schwarzen Haare. Farin erschauerte bei dem Anblick und sein Inneres erhitzte sich schnell. Er schüttelte den Kopf.
„Dieses Gespräch... soll es einen Sinn enthalten?“
„Ich will doch nur wissen, was dich so... betrübt...“
„Du willst es wirklich wissen?“ Der Ältere schien erschrocken, auf Grund des forschen Tons, den Farin einschlug. Er wollte genau so klingen. Etwas überreizt. Nur etwas.
„Du hast gesagt es wäre alles in Ordnung...“
„Soweit... aber etwas betrübt mich... da hast du Recht“ Farins Blick wanderte ruhig über Belas Körper. Der Blick war ruhig, nur sein Inneres war aufgewühlt, wie der Dreck auf einer Baustelle. Bela versuchte sich dem Gitarristen zu nähern.
„Und was ist es?“
„Du!“
Die Zeit stand still.
Stille.
Lang gezogen.
Erdrückend.
Bedrückend.
Beunruhigend.
Nicht mal das Fallen einer Stecknadel auf den Parkettboden wäre zu hören gewesen.
Die Stecknadel hätte sich einfach nicht getraut diese Stille zu durchbrechen, weil sie so angespannt war, dass man sich fürchten musste nur leise zu Atmen.
Farin hielt ihn an. Seinen Atem. Er missbrauchte Belas Geste. Es machte kein Geräusch. Nicht das für gewöhnlich erklingende Rascheln von Fingern durch blondes, strohiges Haar. Es war so still, dass selbst die Motorengeräusche, die sich sonst durch die Fensterritzen zusammen mit dem Wind hindurch quetschten, verstummten. Angst lag in der Luft. Woher sie kam konnte Farin nicht erkennen, doch Bela sah nicht ängstlich aus. Er wirkte nur ein wenig angespannt und verwirrt. Sein Blick hatte sich seit dem letzten Wort Farins nicht verändert.
Die Zeit stand still.
Als wäre die Uhr des Lebens stehen geblieben...
Und hätte die Geräusche und Gefühle mit sich genommen.
Doch mit einem Mal, als hätte die Uhr nur neue Batterien gebraucht, lief die Zeit.
„Ich?“ Belas Blick war nun ruhig. Er stand immer noch an derselben Stelle. „Warum ich?“
„Weil...“ Farins Aufmerksamkeit galt dem Boden und einem schwarzen Fussel, der sich im Teppich verfangen hatte und nun mit Hilfe vom Wind, der durch das Zimmer wehte und Motorengeräusche mit sich brachte, versuchte dem Teppich zu entkommen. Der arme kleine Fussel schaffte es nicht. Farin beugte sich zum Boden und zupfte ihn mit ein paar Teppichfusseln hervor. Belas Blick blieb beständig. Farin vermutete, dass Bela Farins Handeln als Verzögerung deuten würde. Und er sollte Recht behalten.
„Was ist? Zöger doch nicht so lang! Erst sagst du so selbstsicher, dass ich der Grund bin und jetzt weißt du plötzlich nicht mehr warum?“
„Ich weiß warum... aber es ist schwer zu sagen... du wirst mich hassen und das will ich nicht!“
„Warum sollte ich dich hassen?“
„Weil ich dich liebe!“
Bela fing an zu lachen.
Farin starrte fassungslos auf den befreiten Fussel.
Grün-braune Augen füllten sich mit Tränen.
Tränen begannen ihre Reise über die Wimpern, über die Wange, über die Lippen... wo sie versiegten.
Belas Lachen hallte im Raum wider und traf hundert Mal in Farins Herz. Wie ein Messer.
„Ja... echt komisch...“ murmelte Farin und wischte sich hektisch die Tränen weg. Sein Atem erlaubte ihm nicht lauter und nicht mehr zu sprechen. Das Lachen verhallte. Farin missbrauchte Belas Geste.
„Du lachst ja gar nicht“ stellte Bela verdutzt fest, der völlig außer Atem war.
„Weil ich es nicht zum Lachen finde, dass mein bester Freund meine Gefühle nicht ernst nimmt.“ Bela stockte. Er verschluckte sich fast an seiner Zunge.
„Du meinst das ernst?“
„Warum sollte ich dir etwas im Scherz sagen und dabei nicht lachen?“
„Du bist mein blonder Gitarrist... du hast die seltsamsten Ideen...“
„Ich bin gekränkt...“
„Warum liebst du mich?“
„Das ist keine Frage! Und es interessiert dich nicht mal“ seufzte der Blonde resigniert. Er war es Leid diese leeren Fragen beantworten zu müssen. Und vor allem war er es Leid diese Fragen gestellt zu bekommen. „Man fragt doch nicht ‚Warum liebst du mich?’ Das ist doch absurd!“
„Warum absurd!?“
„Das ist doch keine angemessene Frage!“ Der Gitarrist konnte sich gerade noch ein Schimpfwort verkneifen. „Wenn du so etwas fragst, dann interessiert es dich nicht!“
„Wie? Es interessiert mich nicht?“
„Genau!“ Ein leichtes Schnauben kam aus Belas Nasenhöhlen und dabei zuckte er mit seinem Kopf leicht zur Seite.
„Ich liebe dich!“ Bela sagte dies ohne irgend ein Gefühl in seiner Stimme. Farin sah Bela nun verwirrt an. Was versuchte der Schlagzeuger mit dieser Aussage zu bezwecken?
„Ich liebe dich im Moment irgendwie gar nicht! Du nervst gerade ziemlich!“
„Ach das ist doch uninteressant...“ Eine längere Pause trat ein, in der Bela auf und ab ging und Farin mit dem geretteten Fussel über seine Fingerspitzen strich. Dann sah er auf. Er sah auf die dunklen Strähnen. Auf die unklaren Augen, die wirr hin und her huschten. Und er sah auf die nervösen Finger, die miteinander agierten und hektische Bewegungen vollzogen.
„Du liebst mich?“
„NEIN!“ schrie Bela und sprang auf einmal auf und ballte seine Hände zu Fäusten. „VERDAMMT! Ich versteh einfach nicht, was du von mir willst!“ Bela zitterte.
„Ich will doch nur, dass... siehst du! Du hasst mich!“ Erst nachdenklich schwang Farins Stimme mitten im Satz um und klang plötzlich triumphierend.
„Auch noch stolz drauf, oder was?“ entgegnete ihm Belas Stimme schnippisch.
„Warum sollte ich stolz darauf sein, dass du mich hasst?“
„Ich HASSE dich doch nicht!“ Farin missbrauchte Belas Geste. Zittrig.
„Dafür schreist du aber ganz schön laut!“ Mit einem Wutschrei, der aus Belas Kehle drang, drehte der Schwarzhaarige sich um und stapfte wütend durchs Zimmer in Richtung Balkon. Unvorsichtig riss er die Vorhänge zur Seite und starrte nach draußen. Dass dabei der Vorhang fast aus seiner Halterung gerissen wurde, ignorierte er. Des Blonden Blick war auf Bela geheftet. Bela legte den Kopf schief und schüttelte diesen kurz darauf. Als er sich wieder dem Zimmer zudrehte, sah er Farin an, als säße dieser gerade ein paar Sekunden da, als wäre Bela bis gerade eben noch allein gewesen.
„Und? Wie geht’s jetzt weiter?“ Farin zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung...“
„Du liebst mich also?“ Der Schlagzeuger sagte dies wie eine Feststellung eines wissenschaftlichen Befundes.
„Ist unsere Beziehung schon so sehr kaputt?“ Die Stimme des Blonden war ruhig, doch sein Inneres bebte.
„Kaputt? Wo ist sie denn kaputt? Du LIEBST MICH DOCH!“ Zuerst wirkte Bela gelassen, doch die letzten Worte schrie er in den Raum, als wäre das Zimmer viel zu klein für seine großen Worte. Doch durch die Lautstärke des Drummers wirkte das Hotelzimmer nur noch kleiner. Die Wände schienen von den Worten eingenommen. Der Blonde fühlte sich eingeengt. Wie als würde er in einer Zwangsjacke oder in einer viel zu kleinen Kiste stecken. Farin missbrauchte Belas Geste.
„Vergessen wir es einfach“ schlich sich Farins zittrige Stimme durch den Raum und schien Bela zu umhauchen, der seine Fingerspitzen an seinen Schläfen kreisen ließ. Farin lehnte sich zurück und wartete auf eine Antwort. „Hast du Kopfschmerzen?“ Immer noch keine Antwort. Der Blonde hielt dem Schlagzeuger seine Hand entgegen. Zögerlich nahm Bela Farins Hand. Der Gitarrist spürte einen fragenden Blick auf sich und zog den Dunkelhaarigen auf das Bett. Langsam hob er seine Hände an Belas Kopf und begann in regelmäßiger Kreisbewegung die Schläfen des Kleineren zu massieren. Belas Augen waren geweitet, doch die Kopfschmerzen schienen zu verklingen.
„Tut gut, hmm?“ Bela nickte stumm und schloss die Augen. Er sah ruhig aus. Farin seufzte leicht und sah auf die geschlossenen Lider. Er liebte ihn so sehr. Nun saßen sie sich gegenüber. Sein Herz raste und pochte ihm unangenehm stark gegen den Brustkorb. Beruhigen wollte er sich zwar, doch die unmittelbare Nähe des Drummers brachte ihn zum Beben. Würde die Massage Bela davon ablenken, was gerade passiert war? Langsam begannen Farins Finger weiter über Belas Kopfhaut zu kreisen. Nun schloss auch der Große seine Augen und genoss die Nähe und den Kontakt mit Bela. Ein Hauch von Belas Shampooduft stieg dem Blonden in die Nase. Er sah die Konturen des Schlagzeugers genau vor sich. Allein der Duft ließ ihn träumen und dahin schmelzen. Seine Finger bewegten sich weiter kreisförmig über Belas Haut. Nun war er im Nacken angekommen und strich ihm mit einem angenehmen Druck über die Haut. Bela schien sich wirklich zu entspannen.
„Wir können es nicht vergessen“ kam es plötzlich von dem Dunkelhaarigen. Farin hielt in allem inne was er gerade tat: massieren, träumen, beben, denken, atmen. Er öffnete langsam die Augen und Bela sah ihn an. Ein entschlossener Blick durchbohrte den Blonden.
„Doch!“ Farin wollte nicht-
„Ich kann doch nicht die Probleme und Gefühle meines besten Freundes einfach vergessen...“ Farin legte den Kopf schief und ließ die Finger aus Belas Strähnen gleiten.
„Ach ist doch egal!“
„Farin, du bist echt ein Idiot oder?“
„Was?“ nun verstand der Blonde gar nichts mehr. Bela stand auf.
„Weißt du eigentlich, wie lächerlich das alles ist? Du bist in mich verliebt?“
„Ja!“ Farin wusste einfach nicht worauf Bela plötzlich hinaus wollte. Was war denn jetzt los?
„Du liebst mich? Ach komm Farin. Mach dir nichts vor! Wir sehen uns dann im Studio!“ Bela öffnete die Hotelzimmertür und drehte sich noch einmal zu Farin um. Bela lachte auf und strich sich durchs Haar. So wie nur Bela es konnte. So wie nur Bela es eben konnte. So konnte es nur Bela... nur Bela... nur Bela! Dann verließ er das Zimmer und die Tür fiel ins Schloss. Trotzdem! Farin missbrauchte Belas Geste.