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Elamshin, Eluith'orth lueth Khaless

von

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Kapitel 1

Das tiefe Grollen kam tief aus der Brust. Es glitt durch die Kehle, sodass es erschien, als würde dadurch selbst der Boden beben. Das Maul öffnete sich weit. Die dolchartigen weißen Zähne glitzerten in der Sonne. Sie trieften vor Blut, welches die gesamte Schnauze umrahmte. Es tropfte selbst von den Zähnen hinunter. Der Kopf der Bestie senkte sich. Die violetten Augen des Drachens waren verengt und vor Zorn erfüllt. In ihnen spiegelte sich die Sonne. Schatten huschten über jene hinweg. Schatten von Menschen in Rüstungen und mit Speeren bewaffnet. Unter ihnen einige in Stoff gekleidete Gestallten, die einen Sing-Sang anfingen, doch nicht lange genug lebten, um die Worte der Zauber zu vollenden. Drei von ihnen lagen schon auf dem Boden.

Entweder auseinander geschnitten von den scharfen Klauen, welche Furchen in den Boden gerissen hatten. Oder in Stücke zerfetzt von den Zähnen des Drachens. Zwei von dem Dutzend Soldaten lagen schon tot am Boden. Einer schrie auf, als sich die Doppelreihe der Zähne durch die Rüstung und das Leder bohrten und hinein ins Fleisch, als wäre der Mann nur aus Butter.
 

Ich weiß, ich war nie Fair zu meinen Gegnern. Ich lasse niemandem eine Chance. Alleine komme ich eh besser klar. Im Gegensatz zu den anderen, die sich nur auf jemanden stürzen, wenn sie einen klaren Vorteil erringen können.

Lachhaft!

Menschen und ihre Waffen aus Eisen meinen jemanden wie mir gefährlich werden zu können.


 

Der Drache riss den Kopf herum und lies seine Beute los, welche gegen einen Felsen prallte und in zwei teilen zerfiel. Ein Fauchen erklang, als er eine Pranke hob und nach einem weiteren Angreifer schlug, welcher sich jedoch unter dem Schlag weg duckte indem er abrollte.
 

Geschmiedetes Eisen gegen die Schuppen eines schwarzen Drachen, die jeden Schlag wegstecken, als würde die Klinge auf ein Schild treffen. Pah! Sie wissen nicht, was hilft. Schuppen können wie Diamanten sein, Unzerstörbar, bis der Schwachpunkt gefunden wurde.

Schwach!

Esmra’Kun versucht alles, um auch den letzten meiner Art zu unterwerfen oder zu vernichten. Von den alten Zeiten hat er keinen Respekt mehr. Seine Worte sind wie Hohn! Es war eine Schandtat, dass sie ihn aufgenommen haben in Magetheere. Ich wusste gleich, als ich ihn sah, dass er uns verraten würde. Seine Augen sprachen mehr als die Worte der verblendeten Hochlords. Sie dachten es wäre ein gutes Zeichen.

Pah! Genauso gut hätten sie den Orcs beibringen können mit Besteck umzugehen.


 

Die Tatze des Drachen schlug eine weitere Furche auf den Boden, als er nach einem der Magister schlug, den er erreicht hatte. Der Magister musste seine Worte unterbrechen und stolperte zurück und fiel auf den Rücken. Nur wenige Zentimeter vor ihm war die Klaue in den Boden eingedrungen. Die Augen des Magisters starrten vor Angst hinauf zu dem Kopf des Drachens, als dieser sich zu ihm hinab senkte.
 

Egal was passiert. Am Ende sterben die Verräter eh immer. Und diese verfluchten Magier zuerst. Die lächerliche Magie eines einfachen Menschen soll die Macht eines Drachen wie MIR schaden können? Meinen sie mich in Zaum halten zu können, mich besänftigen zu können?

Niemals!


 

Mit einem Knurren schellte die Schnauze des Drachen nach vorn und entblößte das Grauen der Doppelreihe. Das Maul schnappte zu, erwischte auch etwas, allerdings nicht Stoff und Fleisch, sondern Holz. Die Lanze wurde dem Soldaten entrissen und dann zersplitterte diese durch die Kraft des zusammenpressenden Kiefers. Der Magister hatte Zeit zum aufstehen und entfernte sich ein Stück. Der Soldat zog Schild und Schwert.
 

Verdammtes Pack! Schützen diese Nichtsnutze an Magier. Verstehen sie nicht, dass es nichts bringt? Sie brauchen einfach zu lange. Tja, Pech gehabt. Ich kenne ihre Schwächen, doch kennen sie die meinige? Pff… als wenn sie es wissen würden. Nicht einmal die einfältigen Magier wissen es. Absolut nutzlos. Und die wollen UNS vernichten? Ihre Angst, wenn sie allein sind stinkt zum Himmel hinauf. Selbst über den Wolken ist sie zu spüren. Schaut man ihnen in die Augen kann man förmlich sehen, wie sie zittern.


 

Er stand dem Drachen so gegenüber, als würde er ein Bollwerk darstellen, so schützend hielt er das Schild vor sich. Doch es würde nichts nützen. Der schwarze Drache riss den Kopf zur Seite, drehte sich und schlug dabei mit dem Schwanz zu. Er fegte zwei Soldaten von den Füßen. Einer von ihnen hatte einen solchen Schwung drauf, dass er einen Magus mit zu Boden riss.

Die violetten Augen starrten einen weiteren an, der noch in seinem Sing – Sang vertieft war. Doch an diesen kam er nicht so einfach heran. Zum einen stand er etwas weiter entfernt da und zum anderen waren dort noch vier Söldner. Sie stellten sich geschickt an, bei der Verteidigung des Magus. Knurrend zog der Drache die Lefzen hoch, entblößte die Zähne und breitete die Schwingen weit aus. Sein Brüllen lies in einem großen Umfeld die Vögel aufschrecken, sodass sie protestierend davon flogen, nur im nächsten Wipfel eines Baumes oder in einem Busch zu verschwinden.
 

Taktik. Lernen können sie ja immerhin. Aber nützen wird es nicht viel!


 

Er hob den Kopf an und zog die Luft ein. Sein maul öffnete er und lies eine Feuerwelle auf den Soldaten und den Magus zuschießen. Verbrennen, rösten könnte er sie. Doch mehr, als das Gras versenkte er nicht. Einer der anderen Magus hatte einen Schutzzauber ausgesprochen, welcher halbkreisförmig die kleine Gruppe vor den Flammen schützte.

Knurrend schlug er mit der Rute umher. Da hatte sich eins echter Magus versteckt gehabt. Doch er sah nur fünf. Entweder versteckte sich der letzte oder war einer der Soldaten. Aber das würde ihn nur noch mehr verärgern. Doch was anderes konnte er sich nicht vorstellen. Die Ebene war weit genug, sodass er keinen weiteren Drachen sehen konnte, der von oben her mit seinem Reiter Unterstützung bot. Selbst die stetige Magie eines Portals konnte er nirgends spüren.
 

Verdammtes pack! Denken sie das würde mich beeindrucken? Wer von ihnen ist es. Wer spricht hier mit gespaltener Zunge! Fünf Magister. An keinen kommt man direkt heran. Was zum Henker wird das nur. Sie gehen mir alle auf den Sack.


 

Den Kopf wandte er wider herum. Die Magister wurden flinker. Sie standen an fünf verschiedenen Ecken und sprachen irgendetwas vor sich her. Diese Formeln, die sie verwendeten kannte er nicht. Doch was immer es auch war, es war bestimmt nichts Gutes. Das sagte vor allem aber auch die Stimmlange. Wenn er es richtig vernahm, so waren es immer die gleichen Wortlaute, die sie aussprachen. Dazu die Aufstellung, die Bewachung.

Einer der Magister konnte zu Ende singen und hielt beide Arme vor sich über kreuzt. Von den Händen aus blitzt es leicht. Die Augen waren Trüb und leicht milchig weiß. Ein Zeichen dafür, dass der Magus konzentriert war auf den Zauber, den er aussprach oder aufrecht erhielt.

Abermals schnappte der Drache nach den Soldaten. Diesmal war dies nur eine Finte, ehe er mit einer Tatze einen Hieb vollführte, den einen Soldaten zu Fall brachte, ehe zwei Klauen ihn durchbohrten. Die zwei anderen Soldaten hatten das Glück nur gestriffen worden zu sein, sodass sie sich wider aufrappelten. Sie warfen sich mit ihren Waffen auf den Drachen, drängten ihn versuchsweise zurück. Doch mehr als ein fauchen kam nicht. Ein weiteres Schnappen folgte, sodass er eine der Eisenklingen erwischte, die er den Soldaten entriss und weiter weg fallen lies, ehe er wider zuschnappte. Allerdings ins Leere hinein.

Knurrend warf er den Kopf beiseite und schlug den Soldaten nieder, der gerade aufgestanden war. Dann schlug er mit den Zähnen nach dem Magus.

Mit einem Aufschrei unterbrach der Magus seinen Zauber und wurde von dem Drachen näher heran gezogen, denn er hatte einen Arm erwischt. Mit viel kraft riss er den Mann herum, ehe er los lies und nochmals zuschnappte. Knirschend fuhren die Zähne durch die Knochen, als er in den Kopf biss. Der Magus sank in sich zusammen.
 

Einer weniger. Fehlen noch vier… solang ich den letzten nicht sehe. Er soll sich zeigen! Damit ich ihn zerfetzen kann. Elende Kreaturen, Bestien! Ja, dem mache ich alle Ehre. Nachgeben werde ich eh nicht.

Das Blut der Magier schürt nur meinen Zorn. Magisches Blut. Magie.. die wir einst den Menschen gelehrt haben. Die alten Vorfahren hatten ihnen das Vertrauen, das Wort abgenommen. Und was ist nun?


 

Knurrend warf er sich auf den nächsten Magus, den er in Blickfeld bekam. Ein Soldat hechtete hinüber und stieß sein Schild gegen die Schnauze des Drachens, die sich wider senkte. Ein Fauchen kam, ehe er zuschnappte. Das Schild wurde dem Soldaten entrissen. Es flog in einem hohen Bogen davon, ehe er erst den Arm und dann das Leben verlor. Zerrissen von den Klauen zerstreute sich der Körper über die Fläche.

Doch hielt er sich zu lange damit auf, die Soldaten zu vernichten. Immerhin stellten sie sich in den Weg und sie wussten, was sie taten. Sie schützen die Magister sehr gut, sodass schon bald auch die anderen drei in ihrem Zauber versunken da standen.
 

Vier von ihnen! Mistkerle! Doch brauchen sie anscheinend einen fünften. Wer ist es? Einer der Soldaten muss es doch sein. Sonst würden sie hier stehen, bis in alle Ewigkeit. Oder bis sie vor Konzentration umkippen. Egal wohin ich blicke. Ich sehe niemanden, der den letzten Platz einnehmen würde. Sie ziehen sich zurück, die Soldaten, doch warum? Die Magister sind Schutzlos!


 

Er brüllte laut und machte eine kleine Wendung. Einen Schritt weiter und er schnappte nach einen der Magister. Vollkommen Schutzlos und keine Chance sich aktiv zu wehren war der Magus ein leichtes Ziel. Fauchend stürzte er sich auf den Magus, aber schrie dann auf, als dieser die Arme ausbreitete und gleichzeitig sich etwas schweres auf seinen Rücken breit zu machen schien, was ihn mit einer sehr großen kraft zu Boden drückte. Direkt über seinen ganzen Körper entlang. Selbst die Schwingen waren betroffen.

Knurrend wandte er den Kopf herum zu der Stelle, wo er den einen Magus zerrissen hatte. Dort stand er. Ein Söldner, der seinen Helm abgenommen hatte und er erkannte das Gesicht. Nur zu gut.

Von den Händen der Magister aus führen Linien von einem zum anderen. Die Form beschrieb sich nicht auf einen eckigen Kreis, sondern auf eine abstraktere Form. Ein Pentagramm, wenn man es genau betrachtet. Feine Linien zogen sich durch das Zeichen und leuchteten dort, wo sie die Schuppen berührten. Zitternd drückte sich der Drache dagegen, doch die Macht dieses Zaubers war tatsächlich sehr stark. Schließlich lag er dann doch auf dem Boden.
 

Andracor! Dieser verrückte. Ich hätte es wissen müssen, dass er sich hier versteckt! Ist klar dass er dahinter steckt. Dieser verfluchte Magier! Wenn ich ihn erwische, dann wird er mich kennen lernen. Meinen Zorn schürt er doch nur. Und er wird ihn zu spüren bekommen! Was auch immer er vor hat! NIEMALS werde ich nachgeben, niemals werde ich jemanden auf meinem Rücken freiwillig tragen lassen.

Soll er verrecken wie auch die anderen! Sollte er es nur versuchen.


 

Er schnaufte und regte sich kaum noch, da dieser Zauber es nicht weiter zu lies. Knurrend wehrte er sich. Auch wenn es Sinnlos war, denn der Magus in seiner Rüstung sprach einen zusätzlichen Zauber aus und fixierte den schwarzen Drachen.

„Deine Zeit ist gekommen. Deine Bestimmung ist ein Platz bei uns. Bei Esma’kun Kherazul und bei mir!“ sprach er mit einer rauen Stimme. Die violetten Augen fixierten den Mann.

„Niemals.“ Kam der Knurrende Ton, der mehr Groll und Zorn darbot, als wirklich Stimme. Die Augen des Drachens wurden schwerer. Die Lieder sanken langsam, bis sie das Violett verschwunden war.
 

Niemals…. Niemlas… nie…. mals…



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