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Distant Time

Another Twilight Love Story
von

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Mein Entschluss

Nach mehreren Stunden Flug, landeten wir schließlich. Jane und Alec hatten sich schwarze Umhänge angezogen und schlugen Kapuzen über ihre Köpfe. Das erste was ich mir dabei dachte, war: "Sind wir etwa bei Harry Potter?" Die Sonne knallte vom Himmel herab, doch ich spürte sie nicht richtig. Stattdessen schaute ich fragend zu den Zwillingen. Jane berührte leicht meinen Unterarm und führte mich in eine Gasse: »Du fragst dich bestimmt, was dieser Aufzug soll.« Ich nickte. Alec schob seinen Ärmel etwas nach oben und als das Sonnenlicht darauf traf, funkelte seine Haut, als wären hunderte von Diamanten darin eingelassen. »Wow, wie cool!«, sagte ich gebannt. Dann verglich ich meinen Arm mit dem seinen. Enttäuscht stellte ich fest, dass diese nicht glitzerte. Beziehungsweise nur ganz schwach beim genaueren Hinsehen. »Das wird Aro interessieren. Ein Vampir der nicht glitzert.«, murmelte Jane. »Ist das selten?«, fragte ich und schaute sie an. Sie und Alec wechselten einen Blick, ehe sie antwortete: »Bisher einmalig.« »Das heißt, ich bin etwas besonderes.«, stellte ich erfreut fest. »So könnte man das sagen.«, Alec lächelte leicht.

Eine Weile gingen wir schweigend nebeneinander her. Ich war in Italien geboren, aber schon ewig nicht mehr hier gewesen, also war ich fasziniert von der Stadt. »Wie alt bist du eigentlich?«, unterbrach Jane die Stille. »Sechzehn.«, antwortete ich betrübt. »Was, noch so jung?«, fragte Alec erstaunt. Ich funkelte ihn an: »Was?« »Nun..ich dachte, du wärst achtzehn oder neunzehn. Du siehst so erwachsen aus.« , sagte er schulterzuckend. Ich ignorierte Janes Kichern. »Wenn du das sagst. Und ihr?«, fragte ich neugierig. Wieder erhob Alec das Wort: »Wir sind auch sechzehn. Ewig versteht sich.« Jetzt machte ich große Augen: »Ich hielt euch für vierzehn oder fünfzehn!« Jane zischte. Es schien ihr nicht zu gefallen, für jünger gehalten zu werden. Alec legte ihr beruhigend die Hand auf den Unterarm: »Beruhige dich.« Sie nickte.

Nach einiger Zeit erreichten wir die Eingangshalle und mein Blick schweifte unruhig durch die Gegend. Hier lag der Duft von menschlichem Blut in der Luft und das Brennen in meiner Kehle loderte wieder auf. »Alec, habe ein Auge auf sie. Ich werde mit Aro sprechen.«, sagte Jane bestimmt und verschwand. Alec zog mich zu den Stühlen, die an der Wand gereiht standen: »Setz dich hin.« »Keine Lust.«, erwiderte ich. Lieber schaute ich mich um. Hinter dem Empfangstresen stand eine junge Frau, sie war hübsch, aber nicht außergewöhnlich. Von ihr gingen warme Wellen aus. »Sie ist ein Mensch, oder?«, flüsterte ich. Alec nickte abwesend. Meine Augen hielten sich starr auf ihr, mein Körper zitterte vor Anstrengung sie nicht anzugreifen. Alec vernahm meine Ungeduld, er schaute mich an: »Hab noch etwas Geduld. Sobald wir das mit Aro geklärt haben, werden wir dafür sorgen, dass dein Durst gestillt ist.« Seine Worte lösten zweierlei Reaktionen aus. Einerseits schauderte ich, wenn ich daran dachte, was sie bedeuteten. Aber andererseits empfand ich so etwas wie ungeduldige Vorfreude. »Ist es normal, dass ich so...nunja..«, ich wusste nicht, wie ich die Frage formulieren sollte. »Du bist neugeboren. Es ist ohnehin erstaunlich, dass du dich so gut unter Kontrolle hast. Jeder andere Neugeborene hätte sich schon auf sie gestürzt. Blutdurst ist an erster Stelle.«, antwortete er stirnrunzelnd. Ich dachte über seine Worte nach und stellte fest, dass sie mir gefielen: »Vielleicht ist es doch nicht ganz so schlimm anders zu sein.« Er schaute mich nur mit hochgezogenen Augenbrauen an und beließ es dabei.

In diesem Moment kam Jane nach draußen, ihr Gesicht war ausdruckslos: »Meister Aro will sie sehen.« Alec schien genauso irritiert wie ich, denn er schaute seine Schwester fragend an. Diese ging einfach nur voraus und nach kurzem Zögern folgte ich ihr.

Die Empfangshalle war schon sehr prunkvoll eingerichtet, aber dieser Saal schlug alles. Ich konnte mich kaum satt sehen an der Schönheit. Meine Aufmerksamkeit galt so der Umgebung, dass ich die drei Personen, die am Ende einer Treppe standen, zuerst gar nicht bemerkte, so unscheinbar wirkten sie. Erst als der in der Mitte sich nach vorne bewegte, schaute ich zu ihnen. »Kylia, es ist mir eine Freude dich hier begrüßen zu dürfen. Mein Name ist Aro und das sind meine Brüder, Caius und Marcus.«, seine Stimme war sanft und er lächelte. Doch irgendetwas an diesem Lächeln wirkte falsch für meine Augen. Ein leises Knurren entfuhr mir und ich war so erschrocken, dass ich erstarrte. Hinter mir hörte ich Jane kichern. Aro lächelte nachsichtig: »Verständlich, dass du dich bedroht fühlst. Und es ist mir klar, dass dein Durst sehr groß sein muss. Wir werden das Gespräch so kurz wie möglich halten.« Ich erwiderte nichts darauf, ich wusste nicht, was. Es war alles so neu und ungewohnt für mich, ich konnte in so vielen verschiedenen Perspektiven denken. Während ich das dachte, dachte ich auch an meine Mutter, an Patrick, daran wie es sich angefühlt hatte, als ich verwandelt wurde, an meinen Durst und mein Misstrauen gegenüber alldem. »Erlaubst du?«, fragte Aro und ließ die Hand knapp über meinem Arm verharren. Ich dachte daran, was Jane konnte und zuckte instinktiv leicht zusammen, als seine Hand ganz leicht meinen Unterarm berührte. Doch darauf folgte kein Schmerz. Nach nur wenigen Sekunden ließ er wieder von mir ab. »So ist das also. Verstehe. Nun, du scheinst ganz außergewöhnliche Fähigkeiten zu besitzen.«, ein Leuchten breitete sich auf seinem Gesicht aus. »F-Fähigkeiten? Was für..Fähigkeiten?«, stammelte ich verwirrt. »Das wirst du schon noch merken. Auf jeden Fall würde ich dich gern als Wache unterweisen. Aber darüber reden wir später. Es ist Essenszeit.« Er rauschte an mir vorbei, Caius und Marcus hinter ihm her. Alec griff sanft nach meinem Ellebogen und führte mich nach draußen. »Was meinte er mit Essenszeit?«, fragte ich neugierig. »Du wirst gleich sehen.«, antwortete er lächelnd. Prompt war Jane an meiner anderen Seite: »Lass dich einfach überraschen.« Ich hatte eine düstere Vorahnung.

Wir gelangten in einen weiteren Raum, nicht ganz so prunkvoll. Die Frau von vorhin führte eine Gruppe von Menschen durch den Raum und erzählte etwas, das sich für mich ganz nach der Geschichte des Schlosses anhörte. »Was für eine große Auswahl wir doch heute haben.«, kicherte Jane begeistert. Ich brauchte etwas, bis ich verstand, was sie meinte. Meine Augen weiteten sich. Sie meinte damit, dass diese Menschen unser Essen sein sollen???!! Ich war zutiefst bestürzt darüber. »Beruhige dich. Damit wirst du dich von nun an abfinden müssen. Du hast keine andere Wahl.«, sagte Alec und lächelte sanft. Alles in mir sträubte sich dagegen. Die Erinnerung kam wieder hoch, wie ich es mit Patrick gemacht hatte..ihn ausgesaugt und somit getötet. Aber der Durst war so stark...meine Kehle brannte wie verrückt und ich hasste es. Doch ich war etwas eingeschüchtert und ja, ich hatte auch ein wenig Angst. Hilfesuchend schaute ich zu Alec, ihm vertraute ich am meisten hier: »Aber..was soll ich tun?« Er lächelte: »Es ist ganz leicht, du wirst es instinktiv wissen.« Wie auf Kommando gingen plötzlich die Lichter aus. Unter den Menschen entstand Unruhe. Obwohl es stockdunkel war, konnte ich jede Linie ihrer Gesichter sehen. Es war irritierend, die Dinge mit diesen Augen zu sehen. Ich spürte einen kalten Lufthauch vorbeizischen und im Nachhinein erkannte ich Jane. Schnell wie der Blitz war sie zwischen der Menschenmenge verschwunden, ein leises Knacksen ertönte, einige erschrockene Schreie. »Wenn sie in Panik sind, ist ihr Blut noch schmackhafter.«, kicherte Alec und stürzte nun seinerseits auf die Menge zu. Ich ließ das Denken beiseite und hörte auf meinen Instinkt. Ich hatte einen Menschen gefunden, der für mich verlockend roch und steuerte auf ihn zu. Mit einem schnellen Satz hatte ich ihn erreicht und tat es Jane gleich, brach sein Genick und schlug zielstrebig meine Zähne in seinen Hals. Das warme Blut tat gut. Es ließ dieses grässliche Brennen verschwinden. Ich trank in gieriger Hast und konnte nicht genug bekommen. Viel zu schnell war kein Tropfen mehr in diesem Körper, aber ich hatte immer noch etwas Durst und so saugte ich noch einen zweiten aus.
 

Als das Massaker, ich nenne es beabsichtigt so, beendet war, überkam mich erst recht wieder ein schlechtes Gewissen. Ich empfand Mitleid für die Menschen, ich konnte ihre Angst am eigenen Leib spüren. Es war, als würde ich meine eigene Angst immer und immer wieder durchleben. Ich war eine abscheuliche Kreatur geworden.

Man hatte mir ein Zimmer zugewiesen, es war schön und gemütlich aber ich fühlte mich nicht wohl. Fernab von meiner Mutter und ohne Patrick war ich einsam..und ein niemand. Das wurde mir jetzt klar. Ich wusste nichts mit mir anzufangen. Ich hätte nie gedacht, in meiner jetzigen Form derartige Gefühle haben zu können, doch ich vermisste die beiden und es tat weh. Ich schluchzte und meine Augen brannten, aber blieben trocken. Meine neue Art zu weinen.

Ich durchlebte alle Erinnerungen, schöne und nicht so schöne und sie waren verschleiert und schwer zu erkennen, aber ich wollte sie nicht vergessen. Ich hing an ihnen.

Ich hatte mich aufs Bett gelegt und fragte mich beiläufig, wozu hier überhaupt eines stand, wenn Vampire doch nicht schlafen konnten. Ich beantwortete mir die Frage selbst- zum Schein, natürlich.

Es klopfte an der Tür und eine Sekunde später öffnete sie sich einen Spalt. Janes Gesicht kam zum Vorschein: »Du sollst mitkommen, es gibt etwas zu tun.« Ich setzte mich auf und schaute sie irritiert an: »Etwas zu tun?« »Komm einfach mit und stell keine Fragen.«, fauchte sie fast. Ich folgte ihr und wollte wissen, wass sie gegen mich hatte. Wieso war sie denn so fies zu mir, wo ich ihr gar nichts getan hatte? Da überkam mich eine Einsicht. Sie hatte Angst, Alec zu verlieren. Ich runzelte die Stirn. Das war merkwürdig, was hatte ich denn damit zu tun?

Wir gingen durch mehrere dunkle Gänge und landeten in einem Garten. Was ansich schon merkwürdig genug war. Es war jedoch ziemlich grotesk, dass mittendrin ein Friedhof lag. Ich schauderte kurz und verlagerte meinen Blick auf die seltsame kleine Armee vor uns. Es waren ingsgesamt fünf Vampire. Alec war auch unter ihnen, er stand direkt neben einem großen, muskulösen Typ. An seiner Stelle hätte mir das Unbehagen bereitet, doch er schien sich ganz wohl zu fühlen.

Kaum waren wir angekommen, trat auch Aro in den Garten. Er nickte Jane kurz zu und diese schleppte mich mit zu der Gruppe. »Hier die Fakten. Ihr reist nach Rom, denn dort treiben einige Vampire ihr Unwesen und drohen uns auffliegen zu lassen. Ich vertraue darauf, dass ihr das Problem löst. Und zeigt Kylia, wie wir vorgehen.«, sein Blick ruhte auf mir. "Vorgehen? Was soll denn das jetzt heißen?", dachte ich mir. Einstimmiges Gemurmel. »Dann gehen wir jetzt.«, sagte Jane und alle folgten ihr.
 

Nach kurzer Zeit kamen wir in Rom an (meine Geburtstadt <3) und ich wurde halb sentimental. Doch ich riss mich am Riemen und folgte dem merkwürdigen Grüppchen. Ich dachte eigentlich, wir würden in Richtung des Waldes gehen, doch stattdessen gingen wir mitten in die Stadt. »Hier in der Stadt sind Vampire?«, fragte ich verwundert. »Sie sind überall.«, erklärte Alec. »Du bist bestimmt schon oft an einem vorbeigelaufen, ohne es zu wissen.« Ich versuchte, mich daran zu erinnern, zuckte dann aber erfolglos die Schultern. An einem Brunnen blieben wir stehen. Eine kleine Menschentraube hatte sich darum gebildet..nein, Moment, darunter waren auch Vampire. Und sie glitzerten in der Sonne. Dass sie sich so Menschen zeigten, konnte nichts gutes sein. »Wir machen kurzen Prozess.«, sagte Jane bestimmt und kaum hatte sie ausgesprochen, teilte sich unsere Gruppe und umzingelte die Fremden.

Einige fauchten überrascht, andere reagierten vollkommen ruhig. Für die Menschen mussten wir eine ganz merkwürdige Zusammenstellung sein. Alec trat vor, scheinbar war er ihr Wortführer: »Wir wüssten gerne, was das soll.« Er deutete auf die Menschen. »Ach, das. Nichts besonderes.«, antwortete einer von ihnen lässig. »Wie könnt ihr es wagen, euer Geheimnis den Menschen zu zeigen?«, fragte Alec missbilligend. »Ist doch unser Leben.«, erwiderte ein anderer. »Ihr gefährdet damit die ganze Existenz!«, zischte Jane. Einer der unsrigen, ich glaubte, sein Name war Felix, ließ bedrohlich die Finger knacksen. »Wir machen immer noch, was wir-«, weiter kam er nicht, denn plötzlich schrie er vor Schmerz auf. Ich warf einen schnellen Blick zu Jane und ihre Konzentration war ihr deutlich anzusehen. Das war also wieder ihr Werk. Die Menschen tuschelten und waren äußerst verängstigt. Ich spürte ihre Todesangst allzu deutlich. Es machte mich fast verrückt. »Da bleibt wohl nichts anderes übrig.«, erneut stobte unsere Gruppe auseinander und tötete alle Vampire. Ich verfolgte das Spektakel entsetzt und wurde noch entgeisterter als sie auch die Menschen, einen nach dem anderen umbrachten. »Wieso denn die auch?«, fragte ich. »Es dürfen keine Zeugen übrig bleiben.«, antwortete Jane kalt.
 

Noch am selben Abend waren wir zurück. Ich ließ mir alles noch einmal durch den Kopf gehen. Ich fand es einfach grausam, was die Volturi taten. So wollte ich nicht leben. Ich fasste einen Entschluss. Ich würde die Volturi wieder verlassen und versuchen, woanders Fuß zu fassen.

Mein Entschluss stand also fest und ich schlich mich aus meinem Zimmer. Es überraschte mich beinahe, dass sie mich nicht eingesperrt hatten, aber sie hatten ja nicht unbedingt Grund dazu.

»Wo wollen wir denn hin?«, fragte Jane. Ich erschrak, denn ich hatte sie nicht bemerkt. Verzweifelt suchte ich nach Ausflüchten: »Frische Luft schnappen..« »Ja unbedingt. Du willst doch fliehen.«, stellte sie fest. Ich erwiderte nichts darauf und biss mir auf die Lippe. Kein schönes Gefühl. »Hör zu, wenns nach mir ginge könntest du ohne weiteres verschwinden. Ich mag dich nicht. Aber Aro will dich in seiner Sammlung haben und-« Sie konnte nicht weitersprechen und bewegte sich plötzlich auf den Ausgang zu. Ich war total verwirrt, sie tat das, was ich mir wünschte???

Ich stand noch eineinhalb Sekunden erstarrt da, dann wurde mir meine Chance bewusst. Ich konnte abhauen. Ich lief die Gänge entlang und schaffte es nach draußen zu kommen.

Ich wunderte mich darüber, dass mir niemand folgte, aber das war mir nur recht. Ich wollte nur noch weg.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-07-12T19:30:58+00:00 12.07.2009 21:30
*einen kommi für alle drei mach*
Ich mag die FF,
endlich weiß ich dann auch mehr über Ki.
So ist sie schön geschrieben,
aber ich finde eh das du schreiben kannst.
Ich freu mich schon drauf noch mehr zu lesen.
Und Ki tut mir manchmal irgendwie Leid,
wie alles läuft und so..
Naja jetzt hat sie noch Jazz..xD und dann nich mehr...man siehe meine FF...ja so ist das leben.

Auf alle Fälle mach weiter, Schatzi!


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