Behind the scenes
Miley verlässt den Raum. Oliver und Lilly schauen hinterher und vergewissern sich, dass ihre gemeinsame Freundin auch tatsächlich weg ist.
„Was denkst du, wie lange wird sie oben sein?“, Oliver dreht sich zu Lilly.
„Ich weiß nicht... So zehn, fünfzehn Minuten...“, mit Unschuldsmiene schaut sie zu dem Braunhaarigen. Ein Lächeln schleicht sich auf seine Gesichtszüge. Oliver lehnt sich zu der Blonden. „Denkst du an das selbe wie ich?“, seine Hände in ihrem Nacken zieht er sie an sich und es entsteht ein unschuldiger Kuss.
Miley betritt das Zimmer, unvorbereitet auf das, was sie dort sieht. Sie starrt ungläubig auf ihre beiden besten Freunde, dich sich in den Armen liegen. Ohne einen Ton von sich zu geben, klappt ihr Mund auf und sie schlägt sich ihre Hand davor.
„Cut!“, der Regisseur beendete die Szene und Emily und Mitchel lösten sich von einander, „Sehr gute Arbeit, die Szene ist im Kasten. Halbe Stunde Pause, dann geht’s weiter!“
Emily wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen, Mitchel hatte immer noch einen verträumten Ausdruck im Gesicht.
„Mitchel, das nächste Mal, wenn ich dich gezwungener Weise küssen muss, benutz bitte TicTacs.“
Er legte einen Arm um ihre Schulter, „Ach Em, du kannst ruhig zugeben, dass es dir gefallen hat.“
Miley beobachtete das Geschehen, nahm dann Emily beim Arm und zog sie von dem Braunhaarigen weg. „Komm, sonst ist unsere Pause vorbei und wir haben unser Essen noch nicht mal angerührt.“
Mitchels Blick blieb an Emily kleben. „Wann willst du denn endlich mit mir ausgehen Emily?“
„In deinen Träumen Mitch...“, warf Emily ihm mit einer Singsang-Stimme über die Schulter zu.
Außer Sicht der anderen nahm Emily Mileys Hand. „Eifersüchtig Miles?“, ein Grinsen stahl sich auf ihre Lippen, „Oder warum hast du mich praktisch von Mitchel weg gezerrt? Nicht, dass ich etwas dagegen hätte.“
„Reicht doch, dass ihr jetzt in der Serie ein Paar seid...“, grummelte Miley vor sich hin.
In Mileys Umkleide angekommen, schloss Emily die Tür. Sofort wurde sich von Miley an das Holz gedrückt und ihre Lippen mit denen ihrer Freundin verschlossen. Emily störte es nicht, so an die Tür gedrückt zu sein, im Gegenteil. „Du weißt doch, dass du meine 'One in a million' bist Miles. Außerdem können Mitchels mit deinen weichen Lippen nicht mithalten.“, die Blonde hatte ihre Hände in den hinteren Hosentaschen der Brünetten vergraben und drückte sie so noch näher an sich.
„Ja, weiß ich doch. Aber... Trotzdem... Ich würde Mitchel und den Drehbuchautoren allen samt mal die Meinung geigen. Du gehörst zu mir und nur zu mir, egal, ob als Emily, oder Lilly.“, sie gab ihrer Freundin einen kurzen Kuss.
Emily seufzte schwer. „Mitch könnte man überzeugen, aber das mit den Autoren könnte schwierig werden. Ich liebe dich und da kann auch die Serie nichts dran ändern.“
Miley kuschelte sich in die Arme der Blonden. Was wenn Emily sich doch in Mitchel verliebt? In nächste Zeit mussten so viele Liebesszenen mit den Beiden gedreht werden. Und Mitchel wollte schon länger etwas von Emily. Von ihrer Emily.
Allein schon bei dem Gedanken, an die Kussszene von vorhin, zog sich alles in ihr zusammen. Sie wollte nicht eifersüchtig sein, sie wollte ihrer Freundin vertrauen.
Ein sanfter Druck auf ihren Lippen riss die Brünette aus ihren Gedanken. Sie schloss die Augen und gab sich ganz der Wärme der Blonden hin.
Die Beiden lösten sich langsam von einander. Miley vergrub ihre Nase in Emilys blondem Haar, das sie so sehr liebte. „Du, Miles? Ähm... Hast du heute Abend nach Drehschluss noch ein wenig Zeit für mich?“
„Klar... Was ist denn los?“, Miley lehnte sich zurück und schaute ihr Gegenüber verwirrt an.
„Ach... Ich hab da nur etwas, was ich dir geben möchte.“, Emily kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Wir müssen dann mal wieder an die Arbeit...“, sie legte ihre Stirn gegen Mileys.
„Sei bitte nicht ganz so überzeugend bei den Liebesszenen, okay?“
Emily hob ihre Hände in Abwehr hoch. „Ein Mal überzeugend, oder tausend Mal wiederholen. Außerdem denke ich doch sowieso nur an dich. Sonst wäre das Ganze überhaupt nicht glaubwürdig.“
„Ja, du hast ja Recht... Trotzdem will ich dich nicht in seinen Armen sehen.“, die Brünette verschränkte ihre Arme vor der Brust und setzte einen Schmollmund auf.
„Du bist so süß, wenn du eifersüchtig bist Miles.“, sie schenkte Miley ein verliebtes Lächeln, „Womit hab ich nur die tollste Person der Welt verdient.“ Emily drückte ihrer errötenden Freundin einen letzten Kuss auf und ging mit ihr zurück zum Set.
„Em, kommst du eben kurz mit vor die Tür?“, die Dreharbeiten waren für den Tag zu Ende. Mitchel griff Emily bei der Schulter und deutete auf den Ausgang. Emily die sich gerade mit Miley unterhalten hatte, rollte genervt mit den Augen. „Bin gleich wieder da.“, die Blonde zwinkerte ihrer Freundin über die Schulter zu.
„Aber, Emily, du wolltest mir doch noch irgendetwas geben.“, Miley klang ein wenig enttäuscht und schaute den Beiden hinterher. Die Eifersucht kam wieder in ihr hoch. Ihr war schon so oft von Emily versichert worden, dass sie die Einzige für die Blonde war. Trotzdem wurde sie die Angst nicht los, einfach nicht genug zu sein, einen Mann nicht ersetzen zu können.
Die Brünette überlegte kurz und lief ihrer Liebe und dem Braunhaarigen hinterher. Sie sah die Beiden noch durch die Tür nach draußen gehen. Wollte sie wirklich lauschen? Hatte sie so wenig Vertrauen in die Blondine? Miley brauchte einfach Gewissheit. Die Tür war noch einen Spalt breit geöffnet, sie drückte sich gegen den Rahmen, bewegte sich immer nur Millimeter an die Tür, bis sie die Stimmen der Beiden hören konnte.
„Also Mitch, was gibt’s? Ich habe noch etwas wichtiges zu erledigen.“, Emily lehnte an der Mauer des Gebäudes und schaute auf einen nervös wirkenden Mitchel vor sich.
„Naja, ich wollte eigentlich nur... fragen...“, er scharrte mit dem Fuß auf dem Boden vor sich.
„Nun spucks schon aus. Du bist doch sonst nicht auf den Mund gefallen.“
„Also... Wir sind ja jetz vor der Kamera ein Paar... Und, ähm, nun ja... Wie wäre es, wenn wir es auch im realen Leben miteinander versuchen würden.“
Mileys Herz machte einen Aussetzer.
„Mitchel, du weißt doch, dass du wirklich ein guter Kumpel bist.“, Emily lehnte immer noch so gelassen, wie vorher, an der Hauswand, „ Aber eben nicht mehr.“
„A-Aber diese Gefühle, die vor der Kamera rüber kommen... Können doch nicht nur gespielt sein.“, Mitchel schaute ein wenig geknickt zu Boden.
„Sind sie auch nicht.“, Miley, die nur auf den Boden vor sich gestarrt hatte, blickte verwirrt auf und auch Mitchel schaute die Blonde irritiert an, „Diese Gefühle sind alles andere, als gespielt. Sie gelten nur nicht dir.“
Die Brünette hinter der Tür atmete erleichtert auf.
„Und wem gelten sie dann?“, er lehnte jetzt neben Emily an der Wand. Ein verletzter Ausdruck hatte sich auf seine Gesichtszüge geschlichen, trotzdem wirkte er recht entspannt.
„Du wirst mir wahrscheinlich nicht glauben, aber“, Emily atmete einmal tief durch, „ich liebe Miley.“
Mitchel schaute die Blonde neben sich erschrocken an und Miley verschwand von der Tür. Sie hatte genug gehört.
„Du guckst gerade wie ein Auto.“, Emily lachte ein wenig erleichtert auf, „Ich weiß, es hört sich komisch an. Wir sind beides Mädchen, aber ich liebe sie trotzdem. Über alles. Außerdem sind wir 18 und können tun, was wir wollen. Und das, was wichtiger ist, als alles andere, sie liebt mich auch.“ Ein verträumter Ausdruck machte sich auf ihrem Gesicht breit.
„Deshalb war sie immer so komisch, wenn ich meinen Arm um dich gelegt habe...“
„Ja... Sie wird schnell eifersüchtig... Aber, um ihr alle Sorgen zu nehmen, habe ich etwas für sie...“, Emily griff in ihre Hosentasche und holte ein schwarzes Kästchen hervor.
Miley lief ungeduldig in ihrer Umkleide auf und ab.
Wo blieb Emily nur? Sie hatte Mitchel doch vor Tatsachen gestellt, was konnte da noch so lange dauern?
Die Brünette setzte sich auf die Couch, wippte nervös mit ihrem Bein.
Es klopfte an der Tür und Miley sprang sofort wieder auf.
„Miles, kann ich rein kommen?“, die Stimme ihrer Freundin klang ein wenig aufgeregt.
„Ähm, klar.“, Emily öffnete die Tür und trat in den Raum. Ein Hand in der Hosentasche zupfte sie mit der anderen nervös an ihrem Shirt und ihrer Hose herum. „Seit wann klopfst du denn an?“
„Ach, keine Ahnung...“, sie kratzte sich verlegen am Hinterkopf, „Mir war einfach so.“
„Was habt ihr denn so lange geredet?“, Miley versucht so unwissend wie möglich zu klingen.
„Ich hab Mitch nur klar gemacht, dass er bei mir keine Chancen hat, weil du meine one and only bist.“, sie spielte mit irgendetwas in ihrer Hosentasche herum und wurde merklich nervöser. „Miles setz dich am besten.“
Miley ließ sich verwirrt wieder auf dem Sofa nieder und schaute die Blonde erwartungsvoll an.
„Und schließ bitte die Augen.“, sie schenkte der Brünetten ein wackeliges Lächeln.
Nachdem Miley ihre Augen geschlossen hatte, holte Emily das Kästchen aus ihrer Hosentasche und kniete sich vor ihrer Freundin auf den Boden.
„Em', was wir das?“
Emily klappte das Kästchen auf und ein silberner Ring, der in schwarzen Samt gebettet war, kam zum Vorschein. Sie griff nach Mileys Hand. „O-Okay Miles, du kannst deine Augen wieder öffnen.“
Miley schaute auf, ihr Blick blieb sofort an dem Ring hängen.
„Emily?“, ihre Stimme war zu einem Flüstern gesenkt.
„Miley, ich weiß, wir sind noch nicht so lange zusammen und es ist ein wahnsinnig großer Schritt. Aber, ich liebe dich und nichts auf der Welt kann das ändern.“
In Mileys Augen sammelten sich die Tränen.
„Also, Miley Cyrus, willst du meine Frau werden?“
Miley stürmte nach vorne und riss Emily zu Boden.
„Darf ich das als ein 'Ja' verstehen?“
„Ja, tausendmal ja. Ich will für immer mit dir zusammen sein.“, Miley richtete sich auf und half Emily sich aufzusetzen. Die Blonde löste den Ring aus seinem Futter und griff wieder nach Mileys Hand, schob den Silbernen auf ihren Ringfinger.
Miley betrachtete ihren Verlobungsring, beugte sich vor und gab ihrer großen Liebe einen sanften, verträumten Kuss.
