Zum Inhalt der Seite

Ein Versprechen für immer

Shizuru x Natsuki
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hat sie was gemerkt?

Sie stand im leeren Konferenzraum des Aufsichtsrates und starrte aus dem Fenster. Ihr Blick streifte über den Schulhof, den entfernten Wald und über die kleine Häusersiedlung, in der die Studenten wohnten. Sie beobachtete die Schüler, die auf dem Hof standen und sich unterhielten. Jedoch war sie geistig ganz woanders. Ihr Gedanken überschlugen sich und sie war so sehr damit beschäftigt wieder Ordnung hinein zu bringen, dass sie nicht hörte wie die Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Jemand schritt an sie heran, aber auch das bemerkte sie nicht. Erst als die Person sie sanft von hinten umarmte, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen.

„Natsuki.“, hauchte ihr die hinter ihr stehende leise ins Ohr und ihr warmer Atem verursachte bei Natsuki eine Gänsehaut. Dann spürte sie wie ihr Nacken von Küssen zarter Lippen überflutet wurde. Sie drehte sich um und schaute in rubinrote Augen.

„Shizuru.“, sagte sie leise.

Als Shizuru in Natsukis tief grüne Augen blickte, musste sie lächeln. Dann drückte sie Natsuki sanft gegen eine Wand und küsste ihren Hals und ihre Wangenknochen, während sie langsam ihr Hand unter ihren Rock schob. Als Natsuki Shizurus Hand spürte, legte sie ihren Kopf in den Nacken und schloss die Augen.

Für einen kurzen Moment wurde sie schwach, fing sich aber gleich wieder und schob Shizurus Hand unter ihrem Rock weg.

„Shizuru... bitte...“

Diese hörte auf sie zu küssen und blickte ihr in die wehmütig schauenden smaragdfarbenen Augen.

„Was, wenn plötzlich jemand herein kommt und uns so sieht?“

„Niemand wird herein kommen. Es ist Pause.“

Shizuru verstand Natsukis Angst. Wenn man sie erwischte, würden Shizurus Eltern davon erfahren und was dann die Folgen sein würden, wollte sie sich nicht ausmalen. Erschwerend hinzu kam noch, dass sie Vorsitzende des Aufsichtsrates war.

Aber eigentlich war ihr das in diesem Moment alles egal. Hauptsache sie konnte bei diesem wundervollen Geschöpf sein. Natsuki war jedoch in der Hinsicht leider etwas vernünftiger.

In diesem Moment hörten sie Schritte auf dem Flur und es wurde an die Tür geklopft.

„Fujino?“ klang von draußen eine Mädchenstimme hinein.

Shizuru nahm ihr Hände von Natsukis Körper und rief: „Herein!“, wobei sie das immer noch vor ihr stehende Mädchen nicht aus den Augen ließ. Die Tür wurde geöffnet und herein kam eine blonde Schülerin. Hinter ihr erschien noch ein braunhaariges sehr viel unscheinbareres Mädchen, das seine Brille nervös hoch schob.

Erst jetzt wandte Shizuru den Blick von Natsuki ab und lächelte die beiden an.

„Haruka, Yukino, was gibt es?“

Haruka stutze kurz, als sie die beiden nahe beieinander stehenden jungen Frauen sah. Sie ließ sich aber nichts anmerken.

„Ich wollte kurz mit dir reden, Fujino.“, sagte sie und schaute dabei Natsuki an.

Diese glitt an Shizuru vorbei und ging aus dem Raum ohne noch ein Wort zu sagen oder Haruka und Yukino anzusehen. Shizuru sah ihr wehmütig hinterher und wandte sich dann gleich wieder den anderen beiden zu.
 

Auf dem Flur stand Natsuki mit dem Rücken an die Wand gelehnt und atmete tief durch. Immer wieder erschien Harukas Blick vor ihrem inneren Auge.

Hatte sie etwas gemerkt? Konnte sie sich denken was passiert war?

Solche Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Sie ging langsam zu ihrem Klassenraum und setzte sich dort auf ihren Platz. Die anderen Schülerinnen beachtete sie nicht, aber diesmal lag es nicht daran, dass sie nicht wollte, sondern daran, dass sie nur Shizurus blutrote Augen sah, die aber immer wieder von Harukas erschrockenem Gesicht verdrängt wurden. Natsuki vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.

„ Miss Kuga?... Miss Kuga!?”

“Was?”, fragte Natsuki durch ihre Hände hinweg ohne ihren Lehrer anzusehen.

„Wären sie so freundlich mich anzuschauen, wenn ich mit ihnen rede?“, sagte dieser ruhig. Er kannte dieses freche rebellische Verhalten von Natsuki.

Langsam hob sie ihren Blick und sah ihm direkt in die Augen.

„Sie sehen nicht gut aus, Miss Kuga. Wollen sie sich vielleicht mal von Professor Sagisawa untersuchen lassen?“

Dieses Angebot, den Unterricht verlassen zu können, kam ihr gerade recht. In diesem Moment hatte sie eh keinen Nerv für Mathe.

„Ja, ich glaube das ist eine gute Idee.“

Natsuki stand langsam auf und tat etwas erschöpft, während sie unter den Blicken aller ihre Sachen packte und den Raum verließ. Sie verschwendete keinen einzigen Gedanken daran zur Schulärztin zu gehen, sie wollte einfach nur raus. Ihre Schritte wurden schneller, je näher sie dem Ausgang kam. Alles in ihr sehnte sich danach, sich auf ihr Motorrad zu schwingen und mit hohem Tempo durch die Gegend zu fahren. Es war für sie die beste Methode zu entspannen und ihre Gedanken zu ordnen.

Am Motorrad angekommen, setzte sie sich drauf und fuhr mit quietschenden Reifen vom Hof.

Ich mach mir Sorgen, Shizuru...

Zur selben Zeit verließen Haruka und Yukino den Versammlungsraum des Aufsichtsrates, wo sie sich mit Shizuru über organisatorische Dinge für ein anstehendes Schulevent unterhalten hatten.

„Hast du das vorhin gesehen, Yukino?“, fragte Haruka die jüngere aufgeregt, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatten.

„Was meinst du, Haruka?“, erwiderte diese leise.

„Na Fujino und Kuga!“

“Was ist mit den beiden?”

„Hast du das nicht mitbekommen!? Das ist einem ja fast ins Gesicht gesprungen!“

„Ich verstehe nicht.“ Yukino tat als wäre ihr nichts aufgefallen.

„Ich wette, bevor wir sie gestört haben, haben sich die beiden noch die Zungen in die Hälse gesteckt.“ Nachdem sie dies gesagt hatte, schüttelte sich Haruka angewidert.

Yukino schaute nur traurig zu Boden. Mit jedem Wort, das die ältere sagt, verschwand ihre Hoffnung Haruka jemals ihre wahren Gefühle gestehen zu können.

„Lass sie doch. Ist doch egal was sie machen.“, sagte sie, immer noch den Boden fixierend.

„Egal? Egal?! Yukino, es ist nicht egal! Fujino ist die Präsidentin des Aufsichtsrates. Sie muss ein Vorbild sein und kein schlechtes Beispiel. Sie...“ Haruka hielt in ihrem verärgerten Redefluss inne.

„Moment mal. Das ist es!“ Sie griff Yukinos Hand und ging mit schnellen Schritten den Flur entlang.

„Haruka! Was ist denn los?“, rief Yukino, die hinter ihr her taumelte und sich hastig die runterrutschende Brille wieder hoch schob.

„Wirst du schon sehen Yukino!“
 

Es klingelte. Natsuki zog sich einen Bademantel über und öffnete die Tür. Shizuru stand vor ihr und lächelte sie an. Sie hatte einen Korb in der Hand.

„Hunger?“

„Sehr sogar.“, erwiderte Natsuki.

„Okay. Zieh dir schnell was an, damit wir los können.“

„Ach so. Wo willst du denn hin?“

„Ich dachte, wir setzen uns in den Park. Es ist so schönes Wetter.“

„Gut, dann komm kurz rein.“

Nachdem sie die Tür hinter Shizuru geschlossen hatte, drückte diese sie gegen die Wand und küsste sie leidenschaftlich.

Als sie sich voneinander lösten, sah sie ihr in die wunderschönen grünen Augen.

„Ich hab dich vermisst, Natsuki.“, hauchte Shizuru mit ihrer samtig weichen Stimme. Eine Gänsehaut machte sich auf Natsuki Körper breit. Dennoch sah sie ihre Gegenüber ernst an.

„Ich mach mir Sorgen, Shizuru.“

Shizuru sah sie nur fragend an und spielte nebenbei mit Natsukis, noch nassen, Haaren.

„Ich glaube Haruka hat was gemerkt.“, fuhr diese fort.

Shizuru spielte weiter mit der Strähne ohne etwas zu sagen.

„Ich meine es ernst, Shizuru!“, rief sie und stieß deren Hand weg. Nun blickte Shizuru ihr direkt in die Augen und strich ihr lächelnd mit dem Finger über den Nasenrücken.

„Haruka hat ganz bestimmt nichts gemerkt. Wir haben nichts gemacht als sie ins Zimmer gekommen ist.“

Natsuki drückte erneut ihre Hand weg.

„Vergiss es.“

Dann ging sie an Shizuru vorbei und in ihr Schlafzimmer.

Die Zurückgelassene schaute ihr traurig nach. Sie wollte nicht, dass Natsuki sauer war und schon gar nicht sollte sie auf sie sauer sein.

Shizuru stellte sich in den Türrahmen und sah Natsuki dabei zu, wie sie sich ihre Unterwäsche anzog.

„Du bist wunderschön.“ sagte sie lächelnd, ging zu ihr und umarmte sie von hinten.

„Ich liebe dich.“, flüsterte sie ihr ins Ohr.

Natsuki drehte sich zu ihr um und sah sie an.

„Shizuru...“, sie seufzte. „Wieso tust du das?“

„Was meinst du?“

„Wieso tust du so, als würde dich das alles gar nicht interessieren? Wieso gibst du nicht zu, dass du dir auch Gedanken darüber machst?“

Natsuki erstaunte Shizuru immer wieder. Natsuki war die einzige, die durch Shizurus Lächeln in ihre Seele schauen konnte und ganz genau wusste was in ihr vorging.

„Zieh dich an und dann lass uns in den Park gehen.“, sagte sie ohne auf Natsukis Frage ein zu gehen und verließ das Zimmer.

Das ist kein Spiel!

„Was hast du vor, Haruka?“, fragte Yukino leise.

„Ich stelle die Ordnung an dieser Schule wieder her.“, flüsterte Haruka mit einem Grinsen im Gesicht.

„Und warum müssen wir dann hier in diesem Rosenbusch sitzen und Shizuru und Natsuki beobachten?“ Eigentlich wusste sie die Antwort hoffte aber, dass Haruka etwas anderes sagen würde. Doch diese lachte leise.

„Stell dich nicht so dumm wir sorgen dafür, dass Fujino das Amt als Präsidentin verliert! Und dann werde ich, Haruka Suzushiro, die neue Präsidentin des Aufsichtsrates!“

Haruka konnte sich ein bösartiges Lachen nicht verkneifen. Blickte danach aber sofort zu den beiden, die gerade essend auf einer Decke saßen und atmete erleichtert aus, weil sie nichts mitbekommen hatten.
 

Natsuki und Shizuru hatten es sich auf einer Decke auf ihrem Lieblingsplatz im Rosengarten bequem gemacht.

„Hast du die selbst zubereitet?“, fragte Natsuki, auf einer Sushirolle kauend.

Shizuru legte ihr typisches Lächeln auf und nickte.

„Schmeckt es dir?“

„Ja, sehr sogar.“ Natsuki hielt ihr eine Sushirolle vor den Mund und Shizuru biss ab, jedoch nicht ohne dabei Natsukis Finger mit ihren Lippen zu berühren.
 

„Schnell, schnell Yukino mach ein Foto!“

„Aber Haruka...“, widersprach diese, wenn auch nicht sehr bestimmend.

Haruka riss ihr die Kamera aus der Hand und machte ein Foto von dem Schauspiel.
 

Nachdem sie aufgegessen hatten, drückte Natsuki Shizuru auf die Decke und beugte sich über sie.

„Kommst du dir deinen Nachtisch abholen?“, fragte sie leicht grinsend und wollte Natsuki für einen Kuss zu sich runterziehen. Doch Natsuki griff schnell ihr Handgelenk und drückte beide Arme, der unter ihr liegenden jungen Frau, auf die Decke.

Kurzzeitig schaute Shizuru verblüfft und lächelte dann aber sofort wieder.

„Okay, dann eben so.“

Natsuki seufzte laut.

„Shizuru, das ist kein Spiel! Du weißt genauso gut, wie ich, was passiert, wenn irgendjemand von uns erfährt!“

Ihr ernster Gesichtsausdruck spiegelte einen Anflug von Angst wieder.
 

„Foto!“, rief Haruka.

„Mach schon, Yukino!“

Yukino tat was die ältere ihr sagte, aber schaute dabei sehr traurig und versuchte zu deuten was bei den beiden Mädchen los war. Denn sie hatte bemerkt, dass Natsuki alles andere als glücklich aussah.
 

Eine Träne lief Shizuru über das Gesicht, aber es war nicht ihre.

Natsuki versuchte Shizuru durch die von Tränen verschleierten Augen wieder deutlich zu sehen, aber es gelang ihr nicht ganz. Sie löste ihre Hand von Shizurus, um sich die Tränen weg zu wischen. Diesen Moment nutzte die ältere, um Natsuki zu sich runter zu ziehen und ihre Lippen zu vereinen.

„Ich weiß, dass es kein Spiel ist. Aber ich kann nicht anders. Ich muss einfach immer in deiner Nähe sein, sonst halte ich es nicht aus. Ich mache das nicht, weil ich alles aufs Spiel setzten will, sondern weil ich dich liebe Natsuki.“

Wieder füllten sich ihre Augen mit Tränen und dann zog sie Shizuru zu sich hoch und umarmte sie lange.

Die andere erwiderte die Umarmung, schaute jedoch traurig ins leere. Sie hatte gehofft dieses Mal endlich ein „Ich liebe dich auch.“ zu hören. Jedoch kam keins. Wie jedes Mal, wenn sie ihr ihre Liebe gestand. Was kam, war höchstens ein „Ich dich auch.“. Und daran, dass sie jemals „Ich liebe dich.“ sagen würde, war gar nicht zu denken.
 


 

Zwei Tage später. Shizuru war noch mal kurz in den Versammlungsraum gegangen um die letzten Vorbereitungen für den morgigen Familientag zu treffen. Die Familientage waren immer der Höhepunkt des Schuljahres. Pro Semester gab es einen.

Shizuru seufzte bei dem Gedanken daran, dass morgen alle Eltern von allen Schülerinnen kamen um sie zu besuchen und um mit ihnen zu feiern. Auch ihre Eltern würden da sein. Jedoch freute sie sich wenig darüber. Ihre Eltern kamen an den Familientagen nicht um ihre einzige Tochter zu besuchen, sondern um zu sehen ob sie sich immer noch gut als Präsidentin des Aufsichtsrates machte und um Belobigungen von allen für ihre hervorragenden Leistungen im Allgemeinen zu bekommen. Dennoch freute sie sich auf den Tag, da sie wusste, dass Natsuki das erste Mal dabei sein würde. Natsuki hatte ihren Vater nie kennen gelernt und ihre Mutter war gestorben als sie 5 Jahre alt war. Sie hatte sich an den Familientagen immer auf ihr Motorrad gesetzt und ist durch die Gegend gefahren, da sie den Anblick der glücklichen Familien nicht ertragen konnte.

Bei dem Gedanken an Natsuki musste Shizuru unwillkürlich lächeln. Sie packte die Zettel, die auf ihrem Tisch lagen, zusammen.

Dabei fiel ein Briefumschlag herunter. Darauf stand ihr Name. Sie öffnete ihn und zog einen Zettel heraus, auf dem nur ein Satz stand:
 

Genießt euren letzten gemeinsamen Tag!
 

Shizuru erstarrte und ließ den Zettel fallen. Ihre Gedanken fingen an zu rasen. Sie vergrub das Gesicht in ihren Händen und zitterte am ganzen Körper.

Die junge Frau hatte keine Ahnung wie lange sie so da gesessen hatte. Sie schaute mit leeren Augen aus dem Fenster. Es begann bereits zu dämmern. Shizuru beschloss Natsuki nichts davon zu erzählen um sie nicht noch mehr zu beunruhigen. Sie hoffte, dass sich alles nur als mieser Scherz herausstellen würde.
 

Als Shizuru ihre Wohnung betrat, sah sie gleich, dass Natsuki da war. Innerlich hatte sie gehofft sie würde nicht da sein, denn sie hatte keine Ahnung ob sie es schaffte den Brief zu verheimlichen.

Im Wohnzimmer lag Natsuki auf der Couch und starrte an die Decke. Sie blickte Shizuru erst an, als diese sich zu ihr setzte. Sofort fielen ihr Shizurus leicht trüben Augen auf.

„Entschuldige, dass es etwas später geworden ist.“

„Hmm...“

„Was ist los?“

„Was los ist, willst du wissen?! - Hier!“

Natsuki drückte Shizuru einen Briefumschlag in die Hand.

Ohne ihn zu öffnen, legte die ältere ihn zur Seite.

„Du hast also auch einen bekommen, Shizuru.“

Diese lächelte und nickte.

„Was gibt es da zu lächeln?“, platze es aus Natsuki heraus.

„Ist dir bewusst was das heißt? Morgen ist Familientag. Wenn deine Eltern irgendetwas mitbekommen, dann...“

„Das Thema hatten wir doch schon Natsuki. Irgendjemand erlaubt sich da sicher nur einen dummen Streich.“

Gegen ihren Willen stiegen Natsuki Tränen in die Augen.

„Und... und wenn es nicht so ist?“

Shizuru wollte Natsuki nicht weinen sehen, umarmte sie und strich ihr durch das seidige schwarze Haar.

„Wenn wir wollen, können wir für immer zusammen sein.“

„Ich... ich habe Angst...“

Die Stimme der jüngeren zitterte.

„Ich verspreche dir, dass ich nicht zulassen werde, dass sich jemand zwischen uns stellt.“

Natsuki löste sich von Shizuru und blickte ihr direkt in die Augen.

„Versprich nichts, was du nicht halten kannst.“, sagte sie mit wesentlich festerer Stimme.

Das traf Shizuru. Sie hätte alles, wirklich alles, für Natsuki getan und sie war sich sicher, dass diese das auch wusste. Tränen füllten ihre Augen.

„Tut mir leid.“, flüsterte Natsuki. Sie hatte Shizuru nicht zum weinen bringen wollen. Es versetzte ihr einen Stich, Natsuki so zu sehen. Shizurus stets gefasste Fassade war von einer auf die andere Sekunde herunter gebröckelt.

Auf einmal kam sich Natsuki total hilflos vor, da sie nicht wusste, was sie tun sollte. Also stand sie auf und ging in die Küche.

Nach einigen Minuten hörte die zurückgelassene ein lautes Rumsen aus der Küche. Sie wischte sich die Tränen weg und ging hin um nach Natsuki zu sehen. Diese stand zitternd und gegen einen Schrank boxend da. Tränen der Wut tropften auf den Boden.

„Wenn sich herausstellt, dass Haruka das war, bring ich sie um.“, knurrte sie.

Shizuru ging zu ihr.

„Hey Natsuki. Du willst doch wohl nicht meine Küche auseinander nehmen.“, sagt die ältere und umarmte die, noch immer, zitternde junge Frau von hinten.

Diese drehte sich sofort um und beide sackten auf den Küchenboden, wo sie, sich umarmend, sitzen blieben und ihren Tränen freien Lauf ließen.

Es war meine Schuld...

Reihenweise Autos parkten vor den Toren des Internats. Eltern- und Schülermassen strömten aufeinander zu um sich in freudigen Umarmungen zu begrüßen.

Shizuru und Natsuki hatten in der letzten Nacht wenig geschlafen. Die innere Panik hatte sie wach gehalten, aber sie hatten die Zeit genossen.

Sie standen gerade, mitten im in einem innigen Kuss, im Wohnzimmer, als es klopfte.

„Oh nein!“

„Was?“, fragte Shizuru zwischen zwei Küssen.

„Wir haben die Zeit total vergessen. Die ganzen Eltern sind schon da.“, sagte Natsuki und deutete auf eine Uhr. Shizurus glänzende rubinrote Augen wurden schlagartig matt und dunkel. Sie löste sich ohne ein Wort zu sagen von Natsuki und öffnete die Tür.

Draußen standen eine Frau und ein Mann.

„Hallo Shizuru.“, sagte der Mann und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange.

„Guten Tag, Vater.“, antwortete diese in einem Ton, der Natsuki erschreckte.

Die Frau umarmte Shizuru kurz.

„Hallo Mutter.“, sagte Shizuru in gleichem Ton.

Natsuki konnte nicht fassen wie kalt sich diese Familie behandelte. Sie waren wie fremde zueinander.

„Mutter, Vater, das ist Natsuki Kuga... eine Freundin.“

‚eine Freundin‘, dachte Natsuki traurig.

Die beiden Erwachsenen gaben Natsuki die Hand.

„Freut mich sie kennen zu lernen, Mr. und Mrs Fujino.“

Die zwei lächelten nur kalt.

„Shizuru wie sieht denn deine Wohnung aus? Das ist ja eine Katastrophe!“, sagte ihre Mutter entsetzt.

„Ich hatte keine Zeit mehr zum Aufräumen, Mutter. Es war zu viel zu tun.“, antwortete Shizuru mit einem kurzen Seitenblick auf Natsuki.

„Du wusstest, dass wir kommen! Es ist eine Frechheit uns in diesen Saustall zu lassen.!“, sagte ihr Vater verärgert.

Natsuki schaute kurz im Wohnzimmer umher. Keine Spur von Chaos. Bei Shizuru war es sowieso immer ordentlich. Das einzige unordentliche waren zwei Teetassen, die auf dem Tisch standen und ein Kissen, das von der Couch auf den Boden gerutscht war.

„Entschuldigen sie...“, fing Natsuki an, wurde dann aber durch einen warnenden Blick von Shizuru gestoppt.

„Lass sie doch sagen, was sie sagen möchte, Shizuru.“, sagte Mr. Fujino drohend und mit einem gefährlichen blitzen in den Augen.

Shizuru senkte den Blick.

Plötzlich verunsichert fummelte Natsuki am Rocksaum ihrer Schuluniform.

„Was ich sagen wollte ist...“

Hilfe suchend schaute sie sich um, aber das andere Mädchen stand immer noch mit gesenktem Blick da.

„Ich wollte sagen, dass es Zeit für Shizuru ist ihrem Amt nach zu gehen.“

Erleichtert atmete Shizuru aus.

„Du hast recht. Ich muss los.“, sagte diese, bevor ihr Vater etwas sagen konnte.

„Also gut. Wir gehen schon mal vor.“, sagte Mrs. Fujino.

Beide verließen die Wohnung und ließen die jungen Frauen wieder alleine.

„Tut mir leid.“

Natsuki war erleichtert, dass Shizuru nun ihre sanfte Stimme wieder hatte.

„Naja, deine Eltern sind wohl ziemlich auf Ordnung bedacht. Ich werde auch schon mal gehen und mir einen der vorderen Plätze sichern.“

Natsuki zwinkerte Shizuru zu und ging.
 

„...Also noch mal herzlich willkommen! Und nun übergebe ich das Wort an unsere allseits geliebte Vorsitzende des Schüler-Aufsichtsrates, Shizuru Fujino!“

Alle Schülerinnen fingen an zu applaudieren und die Direktorin ging nach ihren Worten ab und Shizuru betrat die Bühne. Sie war das erste Mal nervös, was an der Anwesenheit Natsukis lag und da sie im Hinterkopf immer noch diesen Satz aus dem Brief hatte. Jedoch war bis jetzt nichts passiert.

Natsuki lauschte Shizurus Worten gebannt. Einige Schülerinnen schauten sie schräg an, weil sie sonst nie beim Familientag anwesend war. Aber das störte sie nicht. Sie hatte nur Augen für die hübsche junge Frau auf der Bühne.

Shizuru war gerade bei dem Thema „Projekte des Aufsichtsrates“ angelangt.

„...und nun seht ihr noch ein paar Fotos von unserem letzten Projekt.“

Mit einem Beamer wurde hinter Shizuru eine Dia-Show gestartet. Einige Fotos lösten helle Begeisterung in der Zuschauermenge aus. Shizuru lächelte über die tuschelnden oder rot anlaufenden Mädchen, wenn sie auf einem Bild zu sehen waren. Hin und wieder blieb ihr Blick auch bei Natsuki hängen und beide lächelten sich an.

Doch plötzlich verstummten alle, dann brach ein leises Tuscheln aus. Shizuru war etwas verblüfft und sah wie Natsuki ihre Hände vor ihren Mund schlug. Sie drehte sich um und erstarrte. Auf dem Bild, das in voller Größe an die Wand projiziert wurde, waren sie und Natsuki im Park zu sehen, wie die jüngere gerade dabei ist Shizuru etwas zu Essen in den Mund zu stecken.

-klick-

Das nächste Bild wurde gezeigt. Das Tuscheln, das das erste Bild ausgelöst hatte, wurde lauter und viele Mädchen kreischten vor Entzücken oder vor Ekel. Natsukis Augen weiten sich. Shizuru stand, wie vom Blitz getroffen da und starrte nur auf das Foto. An der Wand sah man nun, wie sich die beiden jungen Frauen einem leidenschaftlichen Kuss hingaben.

„Machen sie das sofort aus!“, brüllte Mr. Fujino die Direktorin, Mrs Sugiura, an.

Sofort erlosch das Bild an der Wand. Alle Augen waren auf Natsuki und Shizuru gerichtet.

Natsuki war kreidebleich und starrte immer noch an die, nun leere, Wand. Shizuru blickte mit leeren Augen durch die Menge.

Niemand sprach mehr.

Yukino saß mit einer traurigen Miene am Rand und sah zu Boden. Haruka war die einzige, die schadenfroh in sich hinein grinste.

„Komm sofort her, Shizuru!“, brach Mr. Fujino das Schweigen. Das Tuscheln, was darauf folgte, war noch lauter als zuvor.

Ohne sich noch einmal um zu sehen ging Shizuru mit festem Schritt von der Bühne. Sie hatte schon früh gelernt ihre Gefühle zu überspielen. Als sie vor ihrem Vater stand, blickte sie ihm direkt in die Augen. Er holte aus und verpasste ihr eine schallende Ohrfeige.

„Du wagst es mir ins Gesicht zu blicken?!“, brüllte er sie an. Die ganze Zuschauermenge schaute geschockt zu den beiden herüber. Keiner sprach mehr ein Wort. Der Schmerz in Shizurus Wange war nichts im Vergleich zu dem in ihrem Herzen. Es war also passiert. Natsukis und Shizurus letzter Tag war vorbei.

Wieder blickte sie ihren Vater an.

„Ich habe nichts unrechtes getan.“, sagt sie mit fester Stimme.

Mit vor Wut verzerrtem Gesicht holte er wieder aus, wurde jedoch von Mrs Sugiura aufgehalten.

„Mr. Fujino! Wenn sie der Meinung sind, dass hier irgendetwas unrechtes passiert ist, kann ich das auch nicht ändern. Aber wenn sie der Meinung sind Shizuru schlagen zu müssen, kann ich das sehr wohl ändern. Ich dulde keine Gewalt an meiner Schule. Weder unter Schülern, noch zwischen Eltern und ihren Kindern. Wir gehen am besten in mein Büro und reden über die Sache.“

Shizuru war erleichtert. Midori Sugiura war eine gute Direktorin, außerdem waren Shizuru und sie fast schon so etwas wie Freunde. Die Direktorin wandte sich an Natsuki.

„Natsuki, du kommst bitte auch mit.“

Die anderen Leute beobachteten immer noch gebannt, das Geschehen. Mrs Sugiura schaute in die Menge.

„Liebe Schülerinnen und liebe Eltern, es tut mir schrecklich leid, dass sie diesen Vorfall jetzt mitbekommen mussten. Die Veranstaltung wird nun aber wie geplant fortgesetzt.“ Sie gab einer Schülerin ein Zeichen, die sofort auf die Bühne sprang und anfing zu reden.

Als Natsuki sich langsam in Bewegung setzte, wichen alle um sie herum stehenden Leute zur Seite und machten ihr Platz. Unsicher ging sie den entstandenen Gang entlang. Gedanken schossen durch ihren Kopf. Sie fragte sich was nun geschehen würde. Aber auch sie hatte sofort erkannt, dass es die letzte Nacht war, die sie mit Shizuru verbracht hatte.

Sie hatten ihren letzten Tag genossen.
 

Im Büro der Direktorin herrschte eine drückende Stimmung. Shizuru und Natsuki wagten es nicht sich an zu sehen. Doch als Natsuki doch einmal den Blick hob fuhr sie Mr. Fujino sofort in drohendem Ton an.

„Schau meine Tochter nicht so an! Du....“

„Lass Natsuki in Ruhe!“, platze es aus Shizuru heraus.

Ihre Mutter schlug sich sogleich die Hände erschrocken vors Gesicht. Ihrem Vater blieb der Mund offen stehen.

„Ist okay, Shizuru.“, sagt die jüngere Schülerin leise.

„Das reicht!“ Mr. Fujino wandte sich an Mrs Sugiura.

„Wir nehmen Shizuru von der Schule.“

Beide Mädchen starrten sich erschrocken an.

Auch die Direktorin blickte ihn ungläubig an. Mrs Fujino sagte gar nichts. Sie wusste, dass es keinen Sinn hatte ihrem Mann zu widersprechen.

„Das ist mein Ernst. Bereiten sie die Formalitäten vor.“

„Bei allem Respekt... Meinen sie nicht, dass das etwas übertrieben ist?“

„Übertrieben? Übertrieben?! Meine Tochter ist ein anständiges Mädchen und wurde von dieser...“

Diesmal war es Natsuki, die ihn mit fester Stimme unterbrach.

„Sie haben Recht....Sir...“

Alle sahen sie fragen an. Natsuki fuhr fort.

„...Shizuru ist ein anständiges Mädchen. Das was sie gesehen haben entspricht der Wahrheit. Es war meine Schuld. Ich habe angefangen. Und ich bitte sie, nehmen sie Shizuru nicht von der Schule. Ich kann verstehen, dass sie nicht wollen, dass wir beide weiterhin Kontakt haben und ich will nicht, dass Shizuru ihren Zukunftstraum wegen mir aufgeben muss...... Deswegen werde ich die Schule verlassen.“

„Was? Aber Natsuki, das kannst du nicht machen! Ich war es doch, die...“

Natsukis warnender Blick stoppte Shizuru.

Danach blickte sie wieder Mr. Fujino bittend an.

„Ich weiß, dass sie mir garantiert keinen Gefallen tun wollen und werden, aber bitte tun sie es für Shizuru.“

Es zerriss Shizuru das Herz mit ansehen zu müssen, wie sich Natsuki quälte.

Shizurus Vater blickte Natsuki herablassend an.

„Wie auch immer du auf diese Schule gekommen bist...“

Innerlich fing Natsuki an zu kochen und ballte die Fäuste um sich unter Kontrolle zu halten.

„Anscheinend halten es deine Eltern nicht einmal für nötig, dich zu besuchen.“

„Das reicht, Vater.“, schrie Shizuru.

Hätte Mrs Sugiura ihr Hand nicht beruhigend auf Natsukis Schulter gelegt, wäre diese wahrscheinlich vor Wut ausgerastet.

Ohne seine Tochter zu beachten, wandte Mr. Fujino sich an die Direktorin.

„Also gut. Ich hätte Shizuru sowieso ungern von dieser Schule genommen. So ist es einfacher.“

Ohne Natsuki noch eines Blickes zu würdigen, packte er Shizuru am Arm und ging mit ihr aus dem Zimmer. Seine Frau folgte ihnen.

Drinnen brach Natsuki in den Armen ihrer Direktorin zusammen.

„Warum?“, schluchzte sie, „Das ist so unfair!“

Mrs Sugiura strich ihr über den Kopf.

„Es tut mir so leid.“, sagte sie sanft.

Natsuki nahm all ihre Kraft zusammen und fing sich wieder.

„Entschuldigen sie, bitte. Lassen sie uns den Papierkram hinter uns bringen.“

Die Direktorin schaute Natsuki prüfend an. Es gefiel ihr nicht das Mädchen in diesem Zustand sich selbst zu überlassen.

„Wenn du das wirklich so willst.“

„Ich muss.“, sagte die Schülerin mit fester, aber ausdrucksloser Stimme.
 

Vor dem Büro blieb Mr. Fujino stehen. Shizuru sah ihn hasserfüllt an. Wieder holte er aus und schlug ihr ins Gesicht. Shizuru sagte kein Wort nur unbändige Wut stieg in ihr hoch.

„Wie konntest du es wagen mich und deine Mutter in solch eine Situation zu bringen? Du wirst dich sofort dafür entschuldigen! Aber vorher entschuldigst du dich bei den ganzen Leuten da draußen, dass du ihnen so abscheuliche Bilder gezeigt hast.“

„Es gibt nichts wofür ich mich entschuldigen muss. Und ich bereue auch keine einzige Sekunde, die ich mit Natsuki verbracht habe!“, stieß sie hervor.

Er packte sie mit festem Griff am Arm und zerrte sie in Richtung Ausgang. Shizuru aber riss sich los.

„Shizuru! Geh dich sofort entschuldigen!“, brüllte er sie an.

„Es geht dir doch gar nicht ums Entschuldigen! Du willst einfach nur, dass unsere Familie...nein, dass DU wieder gut da stehst, weil deine Tochter zugeben hat, dass sie einen Fehler gemacht hat. Aber ich habe keinen gemacht und das werde ich den Leuten jetzt auch sagen!“

Entschlossen rannte Shizuru auf die Bühne. Oben stand gerade eine Schülerin und redete über etwas.

„Tut mir leid, aber darf ich mal das Mikrophon haben, Chie?“, sagte Shizuru etwas außer Atem.

Das Mädchen schaute sie erschrocken und ungläubig zugleich an. Ohne ein Wort zu sagen reichte sie Shizuru das Mikro und ging schnell ab.

Als Shizuru die Bühne betreten hatte, war es still geworden in der Menge und alle warteten darauf, dass sie etwas sagen würde.

Mit lauter, jedoch etwas zittriger Stimme fing Shizuru an zu reden.

„Ich soll mich bei euch entschuldigen... aber ihr müsst verstehen, ich wüsste nicht wofür! Ich stehe zu dem was ich gesagt habe und.....“

Sie erstarrte plötzlich. Sie hatte Natsuki erblickt, die mit gesenktem Blick hinter der Menschenmenge entlang lief. Auf dem Weg zu ihrem Motorrad, um für immer das Schulgelände zu verlassen.

„Natsuki!!!“, rief Shizuru, worauf hin sich alle umdrehten.

Natsuki blieb stehen, den Kopf immer noch gesenkt. Sie hatte nicht dir Kraft, um das Mädchen auf der Bühne an zu sehen.

„Natsuki...“, diesmal war Shizurus Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Ein aufsteigender Kloß in ihrem Hals ließ nicht zu, dass sie lauter sprach. Sie schluckte ihn so gut es ging herunter.

„Es tut mir leid, Natsuki. Ich wollte nicht, dass das alles so kommt. Vor allem wollte ich nicht, dass du wegen mir die Schule verlassen musst. Du hast hast einfach so die ganze Schuld auf dich genommen, obwohl alles von mir aus ging.“

Tränen liefen Shizuru über die Wangen. Auch Natsuki hatte Tränen in den Augen. Zitternd und mit geballten Fäusten stand sie da und starrte weiter auf den Boden.

Shizuru sprach mit leiser Stimme weiter.

„Das hätte kein anderer Mensch für mich getan. Du bist etwas ganz besonderes. In deiner Nähe kann...“, sie schluckte, „...konnte ich immer ich selbst sein. Ich liebe dich, Natsuki. Ich schäme mich nicht das vor all den Menschen hier zu sagen. Ich liebe dich! Kannst du dich noch erinnern, was du gestern Abend zu mir gesagt hast? Du sagtest, dass man nichts versprechen soll, was man nicht auch halten kann. Ich habe hier ein Versprechen für dich, was ich halten werde. Ich verspreche dir, dass ich dich immer lieben werde!“

Tränen tropften vor Natsukis Füßen auf die Erde. Auch viele der Zuschauer hatten Tränen in den Augen.

Natsuki hob langsam den Kopf und blickte Shizuru direkt an. Dieser Blick sagte mehr als tausend Worte. Beide wussten, dass sie ewig aufeinander warten würden. Die Tränen liefen ihnen unaufhaltsam über die Wangen. Sie vergaßen alles um sich herum. Es war, als stünden sie sich direkt gegenüber.

Keine von beiden wusste wie lange sie so da standen. Es hätten Sekunden, aber auch Minuten sein können. Doch irgendwann drehte sich Natsuki um und ging langsam zu ihrem Motorrad. Sie hob eine Hand und winkte, ohne sich um zu drehen, den Menschen hinter ihr zu. Für viele mochte diese Geste arrogant erschienen sein, Shizuru jedoch wusste, dass Natsuki nicht in der Lage war etwas anderes zu tun.

Als sie an ihrem Motorrad an kam, schwang sich sich drauf und raste, ohne einen Blick zurück, davon.

Shizuru sah ihr noch lange nach.

Dann ging sie zum Rand der Bühne, dort stand Yukino, die sie mit traurigem Blick ansah. Haruka war nirgends zu sehen.

Shizuru ging auf sie zu, bis sie neben ihr war und blieb dann stehen. Die beiden Schülerinnen schauten sich nicht an.

„Es tut mir so furchtbar leid, Shi...“, sagte Yukino leise und wurde dadurch unterbrochen, dass Shizuru ihr eine Hand auf die Schulter legte.

„Mir tut es leid, Yukino. Das mit Haruka und dir wird wohl nicht so, wie du es gern hättest.“, sagte sie eiskalt und ging langsam an der entsetzten Schülerin vorbei. Die letzten Meter zu ihrer Wohnung musste sie rennen. Ihr wurde klar, dass sie den wichtigsten Menschen in ihrem Leben gerade verloren hatte. Es war, als wäre sie gestorben. Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Erinnerungen an so viele schöne Momente, die sie mit Natsuki verbracht hatte. Als sie die Tür ihrer Wohnung hinter sich geschlossen hatte, brach sie auf der Stelle in Tränen aus. Sie rutschte mit dem Rücken an der Tür entlang und blieb zusammen gekauert und schluchzend auf dem Boden sitzen. Sie wünschte sich, dass sie von draußen Natsukis Stimme hören würde, die ihr sagte, dass sie zusammen abhauen würden. Es war wie ein Alptraum und sie wollte aufwachen und neben Natsuki liegen und in diesem Moment wusste sie, dass sie nie mehr jemanden so lieben würde, wie dieses Mädchen, das auf dem Motorrad aus ihrem Leben gerast ist.

Was wollen sie?

Sie stand vor dem Haus. Noch nie war sie zuvor hier gewesen, dennoch kam ihr alles sehr vertraut vor. Sie machte den Motor ihres Motorrades aus und stieg langsam ab. Eine Weile stand sie nur so da und betrachtete das Gebäude. Es war ein typisches Einfamilienhaus, hatte einen kleinen gepflegten Garten und einen weißen Zaun, der sich um das Grundstück zog. Vor diesem stand sie nun unentschlossen. Nicht sicher ob sie zum Haus gehen oder doch besser wieder wegfahren sollte. Um die Zeit heraus zu zögern, nahm sie sich den Helm vom Kopf und schüttelte ihr langes schwarzes Haar, dass sich gleichmäßig über ihre Schultern ergoss.

Langsam machte sie das Gartentor auf, ging durch den Garten und blieb an der Eingangstür stehen. Noch hatte sie niemand gesehen, also war es ein leichtes einfach wieder um zu drehen.

Plötzlich hörte sie drinnen zwei Stimmen. Die eine verursachte bei ihr eine Gänsehaut und ehe sie sich versah, hatte sie den Klingelknopf gedrückt. Ein angenehmer Gong unterbrach die beiden Stimmen. Als ihr klar wurde, was sie getan hatte, hätte sie sich am liebsten geohrfeigt.

Sie hörte Schritte. Ihre Nervosität stieg. Im nächsten Moment wurde die Tür geöffnet. Vor ihr stand ein kleines Mädchen mit langen dunkelblonden Haare, das sie aus rubinroten Augen anschaute.

„Was wollen sie?“, fragte sie sofort mit höflicher Stimme.

Die Ähnlichkeit verschlug der Frau die Sprache. Sie brachte kein Wort raus.

„Ayumi! Ich hab dir doch schon so oft gesagt, dass du die Tür nicht einfach aufmachen sollst.“, rief eine Frauenstimme.

Und dann stand sie vor ihr. Sie hatte ihr dunkelblondes Haar hoch gesteckt und nur eine einzelne Strähne fiel ihr ins Gesicht. Von ihrer Schönheit hatte sie nichts verloren. Nur ihre Augen glänzten nicht mehr wie früher. Sie waren matt und wirkten müde.

„Entschuldigen sie bitte.“, sagte sie ohne die Besucherin dabei an zu sehen, da ihr Blick noch auf ihrer kleinen Tochter ruhte. In ihrer Stimme war nur noch der sanfte Ton von damals zu erahnen.

„Schon okay...Shizuru...“, sagte Natsuki freundlich.

Shizurus Blick schnellte hoch, als sie die Stimme erkannt hatte. Ihre Augen weiteten sich, als sie die erwartete Person wirklich vor sich stehen sah.

„Na...Natsuki....“, stammelte sie.

„Hallo, Shizuru.“

„Was...was machst du hier?“

Ihre Gegenüber lächelte etwas.

„Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich zufällig in der Nähe war. Um ehrlich zu sein, weiß ich es selbst nicht....ich glaube ich wollte dich mal besuchen und sehen wie es dir so geht und was du in den letzten sieben Jahren gemacht hast.“

Shizuru sah das kleine Mädchen an, deren Kopf sie abwesend streichelte.

„Sieben Jahre sind eine lange Zeit.“, sagte sie leise.

Dann schaute sie Natsuki wieder an.

„Möchtest du reinkommen.“ Sie blickte ihr direkt in die Augen und für einen kurzen Moment schien es, als wären sie nie getrennt gewesen.

Natsuki nickte. Shizuru führte sie ins Wohnzimmer.

„Möchtest du Tee oder etwas anderes trinken?“

„Tee, bitte“, sagte Natsuki und setzte sich auf die Couch. Shizuru ging in die Küche. Ihre Tochter folgte ihr.

Auf einem Regal im Wohnzimmer stand ein Familienportrait. Natsuki nahm es und betrachtete es lange. Das Bild zeigte eine glückliche Familie. Es musste schon etwas älter sein, da Shizurus kleine Tochter noch ein Baby war. Neben Shizuru stand ein, wie Natsuki widerwillig zugeben musste, attraktiver Mann, der liebevoll seinen Arm um seine Frau gelegt hatte. Obwohl Shizuru lächelte, hatte dieses Lächeln etwas wehmütiges.

„Das Bild wurde ein halbes Jahr nach Ayumis Geburt gemacht.“, sagte Shizuru und stellte das Tablett auf den Tisch.

Peinlich berührt platzierte Natsuki das Bild wieder an den Ort wo es vorher stand.

„Wie alt ist sie jetzt?“

„Sie wird bald fünf Jahre.“

„Sie ist wirklich hübsch.....und sieht dir sehr ähnlich.“

„Das sagen viele.“

Beide schwiegen und tranken ihren Tee. Keine wusste genau was sie sagen sollte.

„Was machst du so?“, brach Shizuru die Stille.

„Ich teste Motorräder und fahre hin und wieder bei Rennen mit.“

„Und? Bist du gut?“

„Naja...meist schaff ich es nur unter die ersten Drei.“, sagte sie und lächelte. Auch Shizuru musste lächeln und es schien Natsuki, als würden ihre Augen für einen kurzen Moment den Glanz von damals wieder bekommen.

„Und was machst du?“

„Ich bin Anwältin.“

„Oh...wow. Was sagen deine Eltern dazu, dass du keine Politikerin geworden bist, wie sie es sind?“

„Es ist mir egal was meine Eltern über mich denken.“, sagte sie verbittert, „Das habe ich nur leider zu spät erkannt.“, fügte sie leise hinzu. Wieder trafen sich ihre Blicke und wieder war da dieses unbeschreiblich große Gefühl von Nähe, dass beide in den letzten Jahren vermisst hatten.

Sie saßen nebeneinander auf der Couch und kamen sich näher.

Kurz bevor sich ihre Lippen berührten, wurde die Tür aufgeschlossen.

Erschrocken fuhren beide auseinander.

Die Haustür ging auf.

„Schatz, ich bin wieder da.“, rief eine Männerstimme.

„Vati!“, rief Ayumi und kam aus ihrem Zimmer angerannt.

Als der Mann das Wohnzimmer betrat, stand Shizuru auf.

„Hallo, Liebling.“, sagte sie und küsste ihn. Sah aber aus dem Augenwinkel Natsuki an. Der versetzte es einen heftigeren Stich, als sie erwartet hatte. Auch sie stand auf.

„Schatz, das ist Natsuki....eine alte Freundin aus der Schule. Natsuki das ist Reito .“, machte Shizuru die beiden miteinander bekannt.

Sie gaben sich die Hände und Reito lächelte freundlich, was Natsuki nicht gelang.

„Freut mich. Endlich bekomme ich mal etwas aus Shizurus Vergangenheit mit. Sie erzählt nämlich nicht viel darüber.“

Beide Frauen warfen sich einen Blick zu.

„Naja...ich hatte ja nicht viel von ihr...“

Natsuki stoppte. „Also ich mein, ich war nicht lange an der Schule. Vielleicht hat sie ja auch einen Grund es nicht zu erzählen.“

Ein warnender Blick Shizurus traf Natsuki.

„Aber ihr seid Frauen. Die erzählen sich doch immer alles.“, grinste Reito.

Natsuki zuckte die Schultern.

„Heißt ja nicht, dass wir uns wie Frauen benommen haben.“, gab sie zurück.

Mittlerweile hatten sich alle drei auf die Couch gesetzt. Reito sah seine Frau fragend an. Diese aber wich seinen Blicken aus. Er legte einen Arm um sie.

Das Unbehagen in Natsuki wurde größer. Immer wieder glitt ihr Blick zu dem, um Shizuru gelegten, Arm und immer wieder blieb er an der Hand hängen, die sanft Shizurus Arm streichelte.

Als Natsuki es nicht mehr aushielt sprang sie auf. Beide sahen sie erschrocken an.

„Ich muss gehen.“, stieß sie hervor.

„Bitte bleib noch etwas.“, flehte Shizuru fast und nahm ihre Hand. Die Berührung traf beide wie ein Blitzschlag. Sofort lies sie sie wieder los.

„Ich kann nicht“, kam die leise Antwort zurück.

Nun stand auch Reito auf.

„Schade....aber da ihr euch ja nun wiedergefunden habt, werden wir uns sicher nochmal sehen und dann erzählen sie mir wie Shizuru in der Schule so war.“, sagte er zwinkernd.

Natsuki nickte, obwohl sie wusste, dass sie nicht noch einmal hier her kommen würde.

„Ich bring dich noch zum Gartentor.“, sagte Shizuru.

„Aber Schatz es regnet.“, gab ihr Mann besorgt zu bedenken.

Sie blickte aus dem Fenster. Draußen regnete es in Strömen.

„Nicht so schlimm. Ich nehme einen Regenschirm mit. Würdest du das Essen weiter zubereiten?“

„Ja, okay. Also dann, Natsuki, hat mich gefreut.“, sagte er, gab ihr die Hand und ging in die Küche.
 

Am Zaun standen beide Frauen und schauten stumm zu Boden.

„Ich...ich möchte nicht, dass du gehst.“, sagte Shizuru leise.

Natsuki schwieg.

„Ich habe Angst, dass wir uns nicht wieder sehen.“

Nun schaute Natsuki Shizuru in die Augen. Schneller als beiden lieb war, waren ihre Sachen von dem heftigen Regen komplett durchnässt.

Natsuki war nicht in der Lage etwas zu sagen. Also drehte sie sich um und ging zu ihrem Motorrad. Sie wollte gerade ihren Helm aufsetzen, sie sie spürte wie sich ein nasser Körper von hinten an sie schmiegte und sie umarmte. Plötzlich schossen ihr hunderte von Gedanken durch den Kopf. Erinnerungen an schöne Stunden, an schöne Nächte. An den Moment, wo sie in der selben Haltung vor dem Fenster des Aufsichtsratsraumes standen und mit dem das ganze Unglück angefangen hatte. Tränen stiegen in ihre Augen.

Shizurus Mund war nur wenige Zentimeter von Natsukis Ohr entfernt.

„Kannst du dich noch an mein Versprechen erinnern?“, hauchte sie.

Natsuki erstarrte.

„Ich habe es nicht gebrochen.“, fügte Shizuru hinzu.

Mit einer schnellen Bewegung drehte Natsuki sich um und drückte Shizuru fest an sich. Die von Natsuki ausgehende Umarmung brachte Shizuru nun völlig aus der Fassung.

„Ich liebe dich, Natsuki.“, sagte sie mit der selben sanften Stimme wie damals.

Natsuki nahm Shizurus Schultern und schob sie ein Stück von sich fort. Beide Frauen sahen sich direkt in die Augen.

Rubin traf auf Smaragd.

Langsam kam Natsuki näher. Shizuru schloss die Augen. Endlich würde der Moment kommen an den sie in den sieben Jahren jeden einzelnen Tag gedacht hatte und nach dem sie sich so sehr gesehnt hatte. Sie liebte Reito zwar, aber die zu Natsuki war eine andere und sehr viel stärker.

Die Lippen der beiden waren kurz davor sich zu berühren, als Natsuki ihren Kopf etwas anhob und Shizuru einen sanften Kuss auf die Stirn gab.

Die geküsste öffnete ihre Augen und sah Natsuki fragend und traurig zugleich an.

„Ich kann nicht, Shizuru. Da, in diesem Haus, ist deine Familie. Du hast einen liebevollen Mann und eine bezaubernde kleine Tochter. Beide brauchen dich. Ich brauche dich auch aber...aber ich werde dich ihnen nicht wegnehmen.“

Natsuki war froh, dass ihr Gesicht durch den Regen ohnehin schon nass war, so konnte Shizuru ihre Tränen nicht sehen, die ihr über das Gesicht liefen.

Wieder drehte sie sich um. Sie wollte so schnell wie möglich weg von hier, von ihr. Sie ertrug es einfach nicht länger.

Doch plötzlich griff Shizuru ihre Hand, zog sie schnell zu sich und küsste sie. Sanft, aber bestimmend. Beide hatten ihre Augen geschlossen. Es war wie ein Traum und keine der beiden Frauen wollte diesen Moment zerstören. Beide wünschten sich, dass dieser Moment ewig anhalten würde. Alles um sie herum war vergessen. Der Regen, der ihre Haare und Kleidung an ihren Körpern kleben ließ und die wartende Familie.

Doch Natsukis Verstand holte sie zu schnell ein und sie löste sich von Shizuru.

„Lebe wohl.“, sagte sie leise und setzte ihren Helm auf. Mit einer gekonnten Bewegung schwang sie sich auf ihr Motorrad und startete den Motor.

„Natsuki.“, brüllte Shizuru gegen den Lärm an. Tränen liefen ihr über das Gesicht.

Natsuki war froh, dass man unter ihrem Helm nicht sehen konnte, wie schwer es ihr fiel Shizuru zurück zu lassen. Sie wusste schon gar nicht mehr ob ihr Gesicht vom regen so durchnässt war oder von den Tränen, die sich unaufhaltsam einen Weg über ihr Wangen bahnten.

Sie hob kurz die Hand und fuhr davon.

Diese Gestik weckte in Shizuru die schmerzliche Erinnerung an den Tag, an dem ihr der Mensch genommen wurde, der ihr am aller wichtigsten war. Sie war plötzlich fest entschlossen Natsuki nicht noch einmal gehen zu lassen.

Sie rannte zurück ins Haus und schnappte ihren Autoschlüssel. Der Frage von Reito was los sei, schenkte sie keine Beachtung. Sie wusste nur eines: Sie würde ihre große Liebe nicht ein zweites Mal davon fahren lassen.
 

Kurze Zeit später hatte sie das Motorrad eingeholt.

Natsuki blickte in den Spiegel und erkannte Shizuru in dem Wagen.

„Verdammt Shizuru fahr nach Hause.“, murmelte sie unter ihrem Helm.

Doch Shizuru dachte nicht mal daran um zu drehen.
 

Es entwickelte sich eine regelrechte Verfolgungsjagd. Als sie eine kurvige Landstraße erreichten, gab Natsuki Gas. Hier hatte sie die Möglichkeit Shizuru ab zu schütteln. Der Abstand wurde auch großer, aber das Auto blieb weiter hinter ihr.

„Es tut mir so leid, Shizuru. Aber wenn ich jetzt anhalten würde, dann würde ich deine Familie zerstören...auch wenn dir das egal ist...ich kann es einfach nicht. Für mich ist es genauso schwer wie für dich.“, murmelte sie wieder in sich hinein.

Sie wusste nicht was sie tun sollte, also gab sie noch einmal kräftig Gas.

Sie fuhr gerade um eine, vom Regen, glatte Kurve, als sie die Kontrolle über ihr Motorrad verlor. Sie überschlug sich, rutschte einige Meter über die Straße und blieb schließlich regungslos im Straßengraben liegen.

Mit quietschenden Reifen brachte Shizuru ihr Auto zum Stehen. Sie sprang heraus und rannte zu dem leblosen Körper.

„Natsuki? Natsuki?!!!“, schrie sie verzweifelt.

Vorsichtig nahm sie ihr den Helm vom Kopf.

Unaufhörlich prasselte der Regen auf die beiden Frauen herein.

„Shizuru....“, stöhnte Natsuki leise und öffnete mit schmerzverzerrtem Gesicht die Augen.

„Gott sei Dank!“, rief Shizuru und drückte die verletzte an sich.

Diese stöhnte vor Schmerz auf.

„Shizuru, es tut mir leid. So sollte es nicht enden. Ich wollte einfach nur, dass du nach hause fährst. Es ist alles meine Schuld..... wäre ich nicht zu dir gekommen, hättest du dein Leben einfach so weiter leben können.“

Shizuru schüttelte energisch den Kopf.

„Nein, sag so was nicht! Dir muss überhaupt nichts leid tun. Du kannst dir gar nicht vorstellen wie glücklich ich bin, dass du hier bist. Ich hatte mir all die Jahre nichts sehnlicher gewünscht als dich wieder zu sehen.“

„Ich mir auch...und....und jetzt darf ich sogar in deinen Armen sterben.“, sagte Natsuki mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Die Schmerzen in ihrem Körper betäubten alles und sie spürte, wie ihr jeder einzelne Atemzug schwer fiel.

Wieder schüttelte Shizuru den Kopf.

„Nein...“, sagte sie mit erstickter Stimme, „...du wirst nicht sterben....Du darfst nicht sterben!!!“, rief sie laut.

„Shi...zuru...“ Natsukis Stimme wurde leiser „Du machst doch gerne Versprechen.....versprichst du mir, dass....dass du dann wieder nach hause fährst und mit deiner Familie glücklich wirst?“

Shizuru fing an zu schluchzen.

„Wenn das dein Wunsch ist.“

Natsuki nickte so gut es ihr Schmerzen zuließen.

„Shizuru....“ Ihre Stimme war nun nicht mehr, als ein Hauchen. „Ich liebe dich....Ich habe dich immer geliebt.“

Shizuru beugte sich zu Natsuki hinunter und küsste sie.

Als sie sich wieder von ihr löste, öffnete sie die Augen.

Natsuki jedoch öffnete sie nie wieder.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

so das wars =)

ich hoffe, dass sie gefallen hat^^

tja also wegen dem Ende *vor Natsuki Fans duck* ...das musste sein *keine Happy Ends mag*

paar abschließende Kommis wären aber trotzdem nice^^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (10)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  rikku1987
2013-08-18T19:09:35+00:00 18.08.2013 21:09
'schluckt, sich dann so männlich wie möglich die augen trocken wischt' schönes ding
Von:  Ayumu90
2011-08-29T01:27:26+00:00 29.08.2011 03:27
So traurig schön...

Wunderbare Geschichte. Ich hoffe du hörst nie auf zu schreiben.
Von:  Origami
2010-11-07T13:25:50+00:00 07.11.2010 14:25
*heul* das ist ja so traurig *schnief* aber gut geschrieben :)
Von:  Drew
2010-01-28T04:36:24+00:00 28.01.2010 05:36
das ist gemein so ein ende hätten sie nicht durchbrennen können!!!
aber naja sonst eine tolle story
Von:  Toastbrot
2009-07-18T07:19:29+00:00 18.07.2009 09:19
also eig mag ich ja dramen
und happy ends find ich meist total kitschig
... aber natsuki ist toto QQ
und im mom hab ich echt tränen in den augen >>
ist eig nicht meine art -.-
das ist ne tolle story
am besten war das ende des familientages wo natsuki mit dem motorad davonfuhr
und natürlich das ende
wobei ich das ende hasse weil nasuki tot ist QQ
aber es ist so toll geschrieben und shizuru emotionen sind toll beschrieben~

lg Kiyoko

Von: abgemeldet
2009-07-17T02:34:06+00:00 17.07.2009 04:34
boah drama gemein aber toll an sich ^^
Von: abgemeldet
2009-06-30T20:19:10+00:00 30.06.2009 22:19
Oh mein Gott schreib weiter schreib weiter!!!
Du steigerst dich mit jedem Kapitel wirklich sehr gut gelungen^^

Von: abgemeldet
2009-06-03T18:09:41+00:00 03.06.2009 20:09
Haruka ist wirklich ganz schön gemein. Shizuru und Natsuki tun mir wirklich leid T.T
Hoffe bald auf mehr.
Von:  FaithNova
2009-06-01T20:01:04+00:00 01.06.2009 22:01
Endlich wieder eine ShizNat Fanfic. Und ich bin schon ganz gespannt, wie es weiter geht.
Haruka ist so schön fies!
Weiter so!
Von: abgemeldet
2009-05-24T16:54:28+00:00 24.05.2009 18:54
Bin neugierig wo du die Geschichte hinführst ^^
Mh...Ich fand aber eigentlich eher Haruka ist etwas aus dem Charakter gerutcht ansonsten ganz gut soweit.


Zurück