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Vergessene Liebe

Robin x ???
von

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Nicht nach Plan

Ich war an diesem Morgen schon sehr früh wach. Kaum hatten die ersten Sonnenstrahlen mein Gesicht gekitzelt, war ich hellwach. Es war auch nicht schwer gewesen. Ich hatte die halbe Nacht lang wach gelegen, in den unendlichen dunklen Himmel geschaut und darüber nachgedacht, wie ich den nächsten wichtigen Schritt bewerkstelligen sollte.

Ich war natürlich zu keiner Lösung gekommen, die für mich irgendwie machbar und durchsetzbar wirkte.

Ohne Plan und genügend Schlaf kramte ich in meinem Vorratsschrank, auf der Suche nach etwas Essbarem. Das einzige was ich finden konnte war ein Brotknust und ein letzte Stückchen Käse. Ich wollte gar nicht wissen wie alt es war, sonst würde ich wohl noch auf den unklugen Gedanken kommen, auf das Frühstück zu verzichten. Ich brauchte meine Kräfte jetzt mehr denn je.

Nach dem Motto ‚Augen zu und durch’ aß ich das durchgeweichte Stück Brot. Der Käse war mir nun doch nicht geheuer.

Nachdem ich mein Mahl beendet hatte, schlich ich zurück zu dem Platz, an dem ich ihr Schiff entdeckt hatte. Bloß aufpassen, dass die hier nicht bereits herumstromerten. Das würde jetzt noch fehlen.

Aber was nun?

„SANJI! Ich hab Kohldampf!“, hörte ich es vom Schiff aus. Das musste der Strohhut sein. Ja kein Zweifel. Der Strohhut war bis hierher zu erkennen.

Ich verbarg mich im Schatten der naheliegenden Bäume.

Danach war nur noch lautes Geschepper und Gezeter zu hören. Was ging denn da ab?

Völlig in meine Gedanken vertieft, wie sich solch merkwürdige Bande einen derartigen Namen auf der Grandline machen konnte, bemerkte ich nicht, wie sich eine Gestalt an mich heranschlich.

„Was tust du da!?“ Ich drehte mich zu der rauen Stimme um. Ein junger grünhaariger Mann stand direkt vor mir und musterte mich mit wachsamem Blick.

„Lorenor Zorro nehme ich an?“ Ich hatte meine Überraschung schnell wieder in den Griff bekommen. Darin war ich über die Zeit hinweg Meister geworden.

„Wer will das wissen?“, bohrte er weiter nach. Kein Funken Freundlichkeit war in seinen grünen Augen zu erkennen. Wieso musste mich gerade der Vize der Bande beim Spionieren erwischen?

„Ich bin ein Reisender. Probleme damit?“

„Na klar.“ Er glaubte mir kein Wort. Ich sah es an seinem Blick. Distanziert und wachsam.

„Weißt du was? Ich würde liebend gerne noch mit dir Plaudern aber ich habe leider keine Zeit.“ Ich versuchte an ihm vorbeizugehen. Aber er stellte sich mir in den Weg und es war kein Vorbeikommen.

„Keine Zeit, ja?“ Er machte eine nachdenkliche Miene und strich mit dem Fuß über den weißen Sand. „Mh..das ist wirklich sehr merkwürdig. Ich könnte schwören, dass hier gestern jemand war.“ Ich folgte seinem kritischen Blick und sah die kaum mehr erkenntlichen Fußspuren, die sich im Sand abzeichneten.

Wie kann man so dermaßen aufmerksam sein? Gut für die Strohhüte, aber ganz sicherlich nicht gut für mich.

„Woher willst du wissen, dass es meine sind?“, fragte ich ihn.

Ich hatte verloren. Ich wusste, dass es hier niemand anderen auf der Insel gab außer ihnen und mir. Und genau dieser Fakt, den ich all die Zeit zuvor sehr begrüßt hatte, wurde mir nun zum Verhängnis.
 

Ich hatte keine Ahnung wie es geschehen konnte. Noch vor wenigen Stunden hatte der Tag so gut begonnen. Na ja, wenn wir uns das dürftige Frühstück wegdachten, dann war der Tag wirklich ganz gut gestartet. Doch dann traf ich auf den Schwertkämpfer.

Anfangs haben wir noch nett geplaudert und auf einmal war ich hier. In einem kleinen eisernen Käfig, irgendwo unter Deck. Abgesperrt vom Sonnenlicht und frischer Luft.

Irgendetwas war sehr schief gegangen. Doch was?

„Seid wann nehmen wir denn Gefangene?“, hörte ich eine aufgeregte Stimme rufen. Die weibliche, etwas schrille Stimme kam vom Deck des Schiffes.

„Er hat uns ausspioniert!“, rief eine andere.

„Ausspioniert? Ist er von der Marine?“ Die Stimme bebte ja förmlich vor Panik. Ich? Ein Marinesoldat? Hach! Das ich nicht lache.

„Ich denke nicht. Er war zu schwach.“ SCHWACH? Hat der Kerl mich eben schwach genannt? Okay, das war genug. Sobald ich mich aus diesem einengendem Käfig befreit hätte, knallt es.

Wo wir bei dem nächsten Problem wären. Wie kam ich hier wieder raus?

Die Fesseln saßen fest und schnitten mir in die Handgelenke. Auch meine Hakenschwerter hatten sie mir genommen. Wenn die irgendetwas mit ihnen anstellen dann...dann...

Ich konnte den Gedanken nicht zuende führen. Ich hatte das Gespräch, welches oben immer lauter geworden und in eine Diskussion ausgebrochen war, nicht weiter verfolgt.

„Wir fragen ihn am besten selbst. Jungs, holt ihn nach oben.“

Bevor ich noch irgendetwas tun konnte, um diesen Verhör zu entgehen, war auch schon die Luke aufgesprungen und grelles Sonnenlicht schien mir in die Augen. Ich blinzelte, um wenigstens ein bisschen erkennen zu können, denn meine Hände konnte ich nicht zum abschirmen nutzen.

Mein Käfig wurde geöffnet und der Koch zog mich grob aus meinem Gefängnis.

„Geht’s auch vorsichtiger?“ Ich bekam nur ein unfreundliches Knurren zurück. Ich deutete das als ein Nein.

Ich wurde unsanft die Treppe hochgezogen und auf dem Deck fallen gelassen.

Es ist furchtbar keine Arme zu haben. Man fühlt sich unendlich hilflos und schwach.

So gut es eben ging versuchte ich mich aufzurappeln. Ich kam mir wie eine orientierungslose Raupe vor.

„Das ist der Kerl?“, fragte die Frau. Ich konnte sie nicht sehen, aber ich war mir sicher, dass es die Navigatorin war.

„Ja.“ Wie viele Leute standen hier eigentlich? Ich konnte fünf Schatten ausmachen, heißt das zwei fehlten. Bevor ich auch nur feststellen konnte wer alles vor mir stand, wurde ich aufgerichtet und an die Rehling gelehnt. Immerhin konnte ich nun alles überblicken.

Ein relativ kleiner Trost.

„Wer bist du?“ Die Orangehaarige hatte die Fäuste in die Hüften gestemmt und sah mich mit wenig freundlichem Blick an.

Wieso wird man überall stets als Feind begrüßt?

„Was geht dich das an?“ All meine Freundlichkeit war wie weggeblasen. Nicht nur, dass ich angegriffen und wie ein Kanarienvogel in einen Käfig gesperrt wurde. Jetzt ging dieses Verhör schon in die zweite Runde.

Ich ließ mich auf keine einzige ihrer Fragen ein. Nannte ihnen nicht meinen Namen, meinen Beweggrund, warum ich auf der Insel war und weiß Gott, was die noch alles wissen wollten.

Irgendwann hatte ich abgeschaltet und hielt meinen Mund geschlossen. Von mir würden die so schnell nichts erfahren. Gewiss nicht!

„Wir sind zurück.“ Mir gegenüber erschienen zwei kleine Hufe, die einen kleinen mit Fell überzogenen Körper hochzogen. Das Renntier hatte einen pinken Hut auf. Ein Tier mit nem Hut?

„Wir haben eine Wasserquelle hier ganz in der Nähe gefunden.“, erzählte er stolz. „Wir haben die Wasservorräte aufgefüllt.“ Ich guckte nicht schlecht, als er sich plötzlich in einen Riesen verwandelte. Gut. Mir war nun eindeutig klar, dass diese Bande alles andere als normal war. Wieso hab ich von diesem Mitglied nie etwas Genaueres in Erfahrung bringen können?

Ich hatte keine Zeit darüber nachzudenken, denn ein dutzend schlanke Arme die aus den Bodenplanken wuchsen und schwere Wasserkrüge trugen, zogen meine Aufmerksamkeit auf sich.

Ich hatte es tatsächlich geschafft. Hatte sich mein Ziel, mein Wunsch wirklich erfüllt?

Nachdem alle Krüge beiseite geschafft wurden, kam die Person an Bord, die ich fast ein Jahrzehnt lang unermüdet gesucht habe.

„Guck mal, Robin. Wir haben einen Spion gefangen.“, rief der Kapitän ihr erfreut zu und strahlte über beide Ohren.

Sie ließ sich den letzten Tontopf von unten reichen und sah dann auf den besagten Gefangenen. Mich. Ich konnte gar nicht so schnell gucken, als der mit Wasser gefüllte Behälter aus ihren Händen glitt und laut klirrend auf dem Boden zersprang.
 

Alle drehten sich überrascht zu der Schwarzhaarigen um, die wie erstarrt dastand.

„Robin? Was ist denn los?“, fragte Nami ihre Freundin vorsichtig. Doch Robin gab ihr keine Antwort. Sie sah mich mit geweiteten Augen an. Erst nach ein paar Sekunden erlangte sie ihre Fassung wieder und bückte sich, um die Scherben aufzuheben. Die Frage ihrer Freundin schien sie zu ignorieren. Chopper und Sanji eilten ihr schnell zur Hilfe.

„Alles in Ordnung mit dir, Robin?“ Der kleine Elch sah fragend zu ihr hoch. Sie lächelte ihn nur an und sagte: „Ja, es ist Nichts. Er muss mir irgendwie weggerutscht sein.“

Ich beobachtete das Geschehen weiter. Robin würdigte mich keines Blickes mehr und verschwand mit dem Scherbenhaufen in der Kajüte.

Ich folgte ihr mit meinem Blick. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, sah ich wieder gerade aus und wurde von sechs stechenden Augenpaaren angestarrt.

„Das hast du doch zu verantworten.“

„Sag uns endlich wer du bist!“

„Woher kennst du Robin?“

Alle redeten auf mich ein, so dass ich gar nicht wusste, wem ich zuerst zuhören sollte.

„Wir kennen uns nicht.“ Robin war zurück gekommen und stellte sich zu den anderen.

Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich ihr glatt abgenommen, dass ich ein Fremder für sie war. Aber ich wusste es eben besser.

Sie sah mich nur einen Moment lang an, doch ich konnte keinen Funken Freude oder der gleichen in ihren blauen Augen finden. Auch wenn ich es nicht gerne zugab, doch irgendwie traf mich das härter, als ich es mir all die Jahre ausgerechnet hatte.

„Sie hat Recht. Ich hab sie nie zuvor in meinem Leben gesehen.“ Meine Zunge gehorchte mir nicht mehr. Sie tat nicht mehr das, was ich ihr vergeblich zu befehlen versuchte. Ich wünschte sie würde hinter meinen Zähnen weggesperrt bleiben und keine Töne mehr von sich geben.

Wieso half ich mit bei diesem Spiel?

„Na schön. Du willst nicht reden.“ Der Junge mit dem Strohhut beugte sich tief über mein Gesicht. Huch, der war ja auf einmal richtig ernst.

„Aber glaub nicht, dass ich dir das durchgehen lasse.“ Ich sagte dazu gar nichts mehr. Was hätte ich auch antworten sollen? Ich wusste nicht einmal wovon er sprach. Und was überhaupt durchgehen lassen?

Es war wirklich schlimm, dass ich mich nicht zurückerinnern konnte.

Der Vorfall mit diesem Zorro war komplett gelöscht, als hätte sich ein riesiges schwarzes Loch in meinem Gehirn ausgebreitet, welches jede einzelne Erinnerung an die vorherigen Stunden verschlang. Meine Situation hätte nicht schlechter sein können.

„Du wirst schon noch sprechen.“ Mit einem Kopfnicken signalisierte er dem Blonden mich zurück in mein Loch zu sperren.

Zurück in die Dunkelheit.

Welch ein Tag.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -ChiRo-
2009-07-15T21:27:34+00:00 15.07.2009 23:27
Ich machs mal ganz genau hier xD. Erstmal was gutes.. Ich kann mir den namen des typen zwar nicht merken.. aber zorro ist da *__* hui~ ich liebe ihn. Und ich liebe es, wie du ihn rüber bringst <3
mein zorro!

Nun zur kritik xD:
1."Ich war an diesem Morgen schon sehr früh wach. Kaum hatten die ersten Sonnenstrahlen mein Gesicht gekitzelt, war ich hellwach"
Merkst du, dass du dich widerholst?

und 2. eine frage. Wenn der typ die bande so lange beobachtet hat, wie kommt es, dass er sich über chopper wundert und nicht gecheckt hat, das robin wirklich in der crew ist? xD


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