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Resurrection, damnit!

von

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Jeder verrät sich einmal

Es wäre zu schön gewesen, wenn alles bis ans Ende glatt gelaufen wäre. Subaru hatte ihm einen Kratzbaum gekauft – oder von Yuzuriha aufgedrängt bekommen, genau wusste Seishirou das nicht. Er hatte nur ein Gespräch von ihr, Kusanagi und Subaru mithören können, bei dem der (scheinbar ehemalige) Erddrachenkollege darauf hingewiesen hatte, dass das Sofa weniger schlimm aussehen würde, wenn so ein Baum vorhanden wäre.

Subaru hatte jeden Tag eine andere Dose Katzenfutter mitgebracht, bis Seishirou das von ihm favorisierte gefunden hatte. Danach schenkte ihm Subaru jeden Tag von seiner Lieblingssorte eine oder zwei Dosen. Hin und wieder vergaß er das Füttern aber auch komplett, schloss die Tür hinter sich ab. Dann verzichtete Seishirou auch darauf, den Baum statt des Sofas zu zerkratzen und krallte sich tief in das Möbelstück bis breite Fetzen an den Armlehnen herunterhingen.

Dafür wurde er nicht ausgeschimpft. Im Gegenteil – nun, vielleicht hätte er Ärger dafür bekommen, wäre nicht gerade als Subaru den Saustall entdeckte, etwas viel Auffälligeres geschehen. Das war nicht abzusehen gewesen. Woher auch? Das Anwesen der Sakurazukamori war seit Jahrhunderten gut durch viele Zauberbanne geschützt. Dass sich ein Rachegeist einschlich, musste Subarus Schuld gewesen. Ließ die Kraft des aktuellen Sakurazukamori nach, so war es wenig erstaunlich, wenn Gegner ins Anwesen eindringen konnten.

Zuerst mochte Subaru vom Anblick seiner toten, durchsichtigen Großmutter so durcheinander gewesen sein, dass er das auflodernde Feuer nicht bemerkte. Als aber die gute Geistergroßmutter nicht mehr bekümmert dreinblickte, sondern sich zu Seishirou umwandte und ihre Hand hob, entwickelte sich etwas in Seishirous Leib, das er seit Wochen nicht mehr gefühlt hatte.

Magie stieß in spitzen Scherben aus ihm heraus, heiß wie eine Woge Lava. Die Großmutter schrie wie am Spieß und löste sich in rotem Rauch auf.

Seishirou tappte zwei Schritte zurück und stolperte über seine eigenen Tatzen. Er plumpste auf sein Hinterteil. Sein Schwanz verfing sich zwischen seinen Hinterbeinen. Dann war Subaru mit drei großen Schritten bei ihm und hob ihn hoch.

„Du bist keine normale Katze“, sagte er.

Gut erkannt, dachte Seishirou. Hätte ihn das plötzliche Aufbrechen seiner magischen Kräfte nicht irritiert – und noch mehr das plötzlich gleich darauf folgende Ableben derer – vielleicht hätte er nicht nervös die Krallen ausgefahren und über Subarus Hände geschabt. Ob Subaru die Idee dann verworfen hätte, ihm einen Test zu unterziehen, war unwahrscheinlich. Aber im Nachhinein malte sich eine hilflose Katze wohl gerne Möglichkeiten aus, die nicht zu ihrem Untergang führten.

Er jammerte kläglich, als Subarus Daumen in seinen Leib pressten. Seishirou konnte sich denken, was er vorhatte.

Subaru öffnete die Tür zum Schlafzimmer, ging durch die nächste Tür und warf ihn auf den Boden. Seishirou landete auf seinen vier Tatzen und fauchte, sprang Richtung Tür, prallte aber am Bannkreis ab. Er segelte über die Steinplatten. Nur torkelnd kam er wieder auf die Beine. Das Miauen blieb ihm im Halse stecken, als er in Subarus kalte Augen sah. Eines glänzte noch immer weiß. Nicht, wie er es geplant hatte. Nicht, wie er es mit ihr abgemacht hatte.

Warum ihm das ausgerechnet in diesem Moment einfiel, konnte er auch nicht sagen. Ihm blieb nicht die Zeit, darüber nachzudenken. Im nächsten Moment wurde es nämlich schon schwarz um ihn herum.

„Du bleibst erst einmal hier.“
 

Das Reinigungsritual würde einige Tage dauern, jetzt, da Subaru tötete. Seishirou miaute leise. Es rauschte in seinen Ohren und er fiel in einen tiefen Schlaf.



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