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Resurrection, damnit!

von

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Regeln

Auch wenn es eine Weile gedauert hatte, letztendlich hatte Subaru doch von ihm abgelassen. In der Zwischenzeit war Seishirou heiß geworden von der auf ihn einströmenden Körperwärme. Normalerweise waren Menschen, die ihm dermaßen nahe kamen, schon kalt.
 

Seishirou sinnierte darüber nach, während Subaru am Herd stand und Wasser aufkochte um Tee zu machen. Seit sie den Beschwörungsraum verlassen hatte, war Seishirous Hoffnung auf eine baldige Lösung seines Problems ins bodenlose gesunken. Besonders, da diverse Katzeneigenschaften immer noch durchschimmerten. Was eine Untertreibung enormen Ausmaßes war. Als es ihn an den Katzenohren gejuckt hatte, hatte er sich spontan den Handrücken abgeleckt und hatte über das weiche Fell gestrichen.

Subaru hatte die Brauen hochgezogen, aber nichts dazu gesagt. Wenn er gewusst hätte, wie sehr es Seishirou nach Futter verlangte, hätte er vielleicht doch einen Kommentar abgegeben. Lust auf Tee hatte er definitiv nicht. Das Wasser, das Subaru ihm bisher in seinem Napf hingestellt hatte, war völlig zufrieden stellend gewesen. Seishirou war sich nicht einmal sicher, ob seine für Katzen typisch empfindliche Zunge heißen Tee überhaupt vertragen würde. Gespannt sah er zu, wie Dampf in die Höhe stieg und Subarus Gesichtskonturen verschleierte. Er wirkte gelassen, wären die geröteten Wangen nicht gewesen. Die konnten natürlich auch von der Hitze des Herds kommen, allerdings war es auffällig, dass Subaru ständig mit den Fingerspitzen in die Ärmel seines Gewands fuhr und seine Arme kratzte.
 

Subaru nahm zwei Tassen heraus und hing zwei Teebeutel hinein. Früher hatten sie immer richtige Blätter benutzt, aber es hatte sich schließlich vieles geändert.
 

„Wie stellst du dir denn unser Zusammenleben vor?“, fragte Seishirou, als Subaru ihm die Tasse reichte. Irgendwann mussten sie ja darüber reden und das Schweigen machte ihn zugegebenermaßen leicht nervös. Er schob das auf seine Katzeneigenschaften. Normalerweise wäre er längst vom Stuhl gesprungen und hätte sich im Garten eine bessere Beschäftigung gesucht, oder wäre Subaru so lange um die Beine gestromert, bis dieser mit ihm gespielt hätte. Das kam rein größentechnisch jetzt nicht mehr in Frage.
 

Subaru räusperte sich und lockerte den Gürtel seines Gewands. „Du verlässt das Haus nicht.“
 

„Nicht mal aufs Gelände darf ich?“ Seishirou schmunzelte und sah dem Wasser beim Verfärben zu. Dann schloss er die Augen und schüttelte den Kopf. „Als ob es nicht schon Tierquälerei genug gewesen wäre, mich stunden- oder gar tagelang, das weiß ich gar nicht so recht, in diesem Raum einzusperren.“
 

„Es waren Tage“, sagte Subaru, „und wenn du eine Katze bekommen hättest, wäre sie schon längst tot. Ist es nicht so?“
 

Seishirou schob die Unterlippe vor. „Nun… nicht zwingend.“
 

„Es ist so.“
 

Seishirou hob den Kopf. Subarus Mienenspiel verriet nicht viel, und Seishirou wandte den Blick wieder ab. Mit gerunzelter Stirn betrachtete er den dampfenden Tee in seiner Hand. Seine Krallen kratzten über die Oberfläche der Tasse und hinterließen Spuren.
 

Subaru hatte seinen Tee bis jetzt auch noch nicht angerührt, nahm nun aber einen Schluck ehe er fortfuhr. „Es ist keine Tierquälerei. Jemand hat versucht den Sakurazukamori anzugreifen. Deine Magie mag ja als Schutzreflex funktionieren, aber du hast keine Kontrolle darüber. Richtig?“
 

Auch wenn die Wahrheit ihm widerstrebte – Seishirou nickte.
 

„Dann bist du im Haus sicherer.“
 

Seishirou schnaubte und zog eine Augenbraue nach oben. „Der Angreifer scheint fähig gewesen zu sein. Fähig genug, um Toten ihre Ruhe zu lassen.“ Beinahe hätte er „anders als du“ angefügt, unterließ es aber. Es war ganz sicher nicht klug, Subarus Nerven auf einen Schlag überzustrapazieren. Abwarten und Tee trinken; er nippte an seiner Tasse und verzog das Gesicht. Viel zu heiß. Er stellte die Tasse weg und verschränkte die Arme vor der Brust. Das war dank der neu hinzugekommenen Fettpolster noch immer ungewohnt, aber wenn Subaru ihn tatsächlich in dieser Form belassen wollte, musste er sich ja irgendwann daran gewöhnen.

Eine warme Hand strich über seine Wange, und schlanke Finger streichelten seinen Hals. Seishirou erschauderte unwillkürlich. „Subaru-kun?“, fragte er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
 

„Du lebst. Ich kann deinen Puls spüren.“ Subaru presste die Finger in seinen Hals.
 

Es war kein unangenehmes Gefühl, und doch irritierte es Seishirou. Er legte die Ohren dicht an den Kopf an und blickte zu Subaru auf, der sich über ihn gebeugt hatte. So fühlte es sich also an, wenn der Sakurazukamori über einem ragte. Seishirou schmunzelte. „Also gut. Ich werde im Haus bleiben. Gibt es sonst noch irgendwelche Regeln, Herrchen?“
 

Subaru zog die Hand zurück, als ob er sich verbrannt hätte.
 

„Ich bin dein Haustier, Subaru-kun. Also bist du folgerichtig auch mein Herrchen.“
 

„Katzen sind eigenwillige Tiere.“
 

„Nicht wenn sie ihre Besitzer mögen.“ Auch wenn es nur für den Bruchteil einer Sekunde sichtbar gewesen war, der naive Ausdruck von Hoffnung war in Subarus Augen zurückgekehrt. Seishirou spürte einen Stich in der Brust, konnte ihn aber nicht sofort zuordnen und wurde im nächsten Moment abgelenkt ohne Zeit dazu zu haben, darüber nachzudenken. Subaru hatte die Hand in seinen Nacken gelegt und ein Büschel langer Haare gepackt. Seishirou schnappte nach Subarus Arm und krallte sich in das weiße Gewand. Er roch Blut, als er Subarus Arm aufritzte und die Flüssigkeit in den Stoff sickerte.
 

Subaru lächelte besonnen. „Ich muss jetzt arbeiten“, sagte er. Dann verschwand er in einem Rausch pinker Blütenblätter.
 

Seishirou atmete zischend aus. Dass er den Atem angehalten hatte, war ihm nicht bewusst gewesen.



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