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Kingdom Hearts One-Shots

Shonen-Ai in vielen Variationen
von

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Romeo

Romeo
 

Seit 3 Wochen prägst du mein Alltag noch mehr, als du es je getan hast und du weißt es nicht. Ich sitze hier in meinem Zimmer auf der Couch im Dunkeln und schaue mir Fotoalben von uns an. Die Fotos sind noch gar nicht alt, sie sind von deinem letzten Geburtstag, und trotzdem wünschte ich, sie gehörten einer Vergangenheit an, an die ich zurückdenken und Lachen kann, so wie die alten Witwer und Witwen, die 10 Jahre nach dem Tod ihres Partners mit solchen Fotoalben an die Vergangenheit denken und lächeln, aber so ist es leider nicht. Dafür sind die Wunden viel zu frisch und sie bringen mich zum Weinen.
 

Ich dreh langsam durch deinetwegen

Doch was ist bloß mit mir passiert (hörst du mich)

Auf einmal warst du in meinem Leben

Ich weiß dass es dich nicht interessiert
 

Vor knapp 2 Jahren bist du hierher gezogen. In meine Stadt, in meine Siedlung, meine Straße, mein Leben und mein Herz. So kamst du auch in meine Klasse. Du wirktest unscheinbar und schüchtern, doch allein, wie du mich angesehen hast, als du neben mich gesetzt wurdest, machte mir klar, dass das nur die berühmten Vorurteile sind und keins davon ist wahr. Ich half dir, dich einzuleben und Freunde zu finden, den Anschluss in der Schule zu bekommen und dich in der Stadt zu recht zu finden. Und du machtest mir als Gegenleistung das schönste Geschenk, was man erhalten kann: Dein Herz und deine Liebe.
 

Ich hatte bis dahin noch nie einen festen Freund oder Freundin, was nicht heißt, dass ich noch Jungfrau war, keineswegs. Du hingegen schon, doch das störte mich nicht. Die 1 ½ Jahre, die ich danach mit dir verbringen durfte, war die schönste Zeit meines Lebens und ich dachte noch nicht einmal in meinen Träumen daran, dass sie so schnell enden würde.
 

Jetzt fehlst du mir

Und du weißt nicht mal wer ich bin

Jede Nacht steh ich vor deiner Tür
 

Doch dann kam der Unfall. Dieser Idiot fuhr abends ohne Licht und war viel zu schnell. Dich traf keine Schuld, du konntest nichts dafür, anders als dieser Kerl oder ich. Ich hätte dich begleiten müssen, hätte dir vielleicht helfen können, hätte das Auto vielleicht bemerkt und dich davon abhalten können mit deinem Skateboard auf die Straße zu fahren. Doch ich war nicht mitgekommen und hatte dich nicht die paar Meter zu deinem Haus begleitet. Warum musstest du auch noch im Stockdunkeln nach Hause gehen? Ich werde es wohl nie verstehen.
 

Mein Herz setzte aus, als ich die Quietschenden Reifen hörte und rannte sofort zurück. Ich sah noch, wie der Typ davon raste, Fahrerflucht beging. Doch er konnte nie geschnappt werden. Als mein Blick zu dir wanderte, war ich kurz davor, einen Herzinfarkt zu kriegen, du lagst dort, voller Blut, mitten auf der Straße. Alles was mir einfiel, war zu schreien, zu heulen und zu dir zu laufen.
 

Die Ärzte sagten, du hättest eine Amnesie, ich wollte es nicht glauben, doch als du am nächsten Tag die Augen aufschlugst, sah ich wortwörtlich der Wahrheit ins Gesicht. Du hattest mich vergessen, hattest keinerlei Erinnerungen an mich oder unsere gemeinsame Zeit.
 

Du fehlst mir so

Ich fühl mich wie Romeo in einer One Man Show

Du fehlst mir so

Und dieser Song läuft nur für dich im Radio
 

Nun bin ich wieder alleine, habe mich von Freunden und Familie abgewandt. Alle machen sie sich Sorgen um mich, doch mich interessiert es nicht. Seit dem Unfall sind die Jalousien in meinem Zimmer immer unten und das Licht permanent aus. Richtig gegessen habe ich schon lange nicht mehr. Ich habe keinen Lebenswillen mehr, denn das, was mich am Leben gehalten hat, mein Lebensinhalt oder eher mein Leben insgesamt, hat mich im Stich gelassen. Du hast mich vergessen, allein zurück gelassen in den Scherben meines Lebens.
 

Ich sehe dich mit geschloss’nen Augen

Die Bilder, die mich jetzt furchtbar quälen (jede Nacht)

Wie viele Nächte willst du mir rauben?

Wie viele Sekunden muss ich zählen?
 

Jede Nacht träume ich von dir, den guten und schlechten Momenten mit dir. Auch von den glücklichen und traurigen: als wir zusammen gekommen sind, unser erstes Date am See, die Klassenfeier, der erste Streit, die kurze Trennung, die Versöhnung, der Tod meines Bruders und deiner Oma, der Urlaub, und und und... Ich könnte ewig so weitermachen, doch ich merke, wie schon wieder Tränen anfangen, über meine Wangen zu rollen.
 

Wie lange noch, sag es mir. Wie lange muss ich noch leiden, wenn ich an dich denke? Wann lässt du meine Gedanken und mein Herz wieder frei? Wann lässt du mich wieder leben? Doch wenn ich mir diese Fragen, auf die ich keine Antwort weiß, so stelle, kommt mir immer dieselbe Gegenfrage in den Sinn. Will ich das überhaupt? Diese Frage kann ich mit Gewissheit beantworten: Nein. Ich gehe nicht mehr zu Schule, sehe keinen Sinn mehr darin. Demyx ruft öfters an, doch ich will nicht mit ihm reden, weiß ich doch, was er will. Ich soll mich nicht hängen lassen, mit ihm ausgehen, feiern, mein Leben leben und so weiter. Nur versteht er nicht, dass ich kein Leben mehr habe.
 

Jetzt fehlst du mir

Und du weißt nicht mal wer ich bin

Jede Nacht steh ich vor deiner Tür
 

Immer, wenn ich an deinem Haus vorbei gehe, sehe ich deine Mutter in der Küche. Sie ist froh, dass du es überlebt hast und du lebst ja auch wieder dein Leben, nur ohne mich. Immer, wenn deine Mum aus dem Fenster schaut und mich vor eurem Haus sieht, verblasst ihr Lächeln. Sie weiß, wie sehr ich leide, sie mag mich und hatte in mir einen guten Partner für ihren Sohn gesehen. Dass ich ebenfalls ein Junge bin, war ihr egal. Sie hat dich allein großgezogen und wollte immer nur das Beste für dich. Ihr Motto war, solange du glücklich warst, war sie es auch und sah keinen Grund es dir zu enthalten.
 

Genauso war es auch mit dem Skateboard. Es war ein Geschenk deines verstorbenen Vaters gewesen, der es genauso liebte wie du. Deine Mutter hielt nichts davon. In ihren Augen war es zu gefährlich, doch du warst glücklich mit diesem Skateboard und du hattest es genossen, auf ihm herum zu fahren. Deswegen tolerierte sie das Skateboard. Um dich glücklich zu machen. Meine Eltern waren nicht so begeistert, aber aus Angst, mich auch noch zu verlieren, lernten sie damit um zu gehen. Auch wenn sie gerne Enkelkinder gehabt hätten.
 

Du fehlst mir so

Ich fühl mich wie Romeo in einer One Man Show

Du fehlst mir so

Und dieser Song läuft nur für dich im Radio
 

Aus deinem Zimmer höre ich Musik. Radio wie immer. Seit ich dich kenne hast du jeden Tag um diese Uhrzeit Radio gehört. Deswegen lasse ich jedes Mal um diese Uhrzeit unseren Song wünschen, In der Hoffnung, dass sie ihn irgendwann spielen und er dich vielleicht dazu bringt, dich an mich zu erinnern. Ich hoffe es von tiefstem Herzen. Früher hast du bei diesem Song immer geweint vor Glück, mich gefunden zu haben. Ich habe dich immer nur angelächelt und in den Arm genommen. Ob du dieses Mal genauso reagierst? Ich werde es wohl nicht erfahren, denn ich werde nicht bei dir sein. Du bist glücklich, doch kann ich von mir nicht dasselbe behaupten. Es ist vielleicht egoistisch, sich zu wünschen, jemanden immer bei sich haben zu können, auch wenn dieser nicht mal weiß, wer man ist und man sich sicher ist, dass so alles besser ist. Für Dich, für deine Zukunft und unsere Familien, doch nicht für mich, denn ich habe es nicht so leicht wie du. Ich werde dich nie vergessen können.
 

So

So

Du fehlst mir so

Ich fühl mich wie Romeo in einer One Man Show
 

Als ich das Haus wieder betrete, kommt meine Mum mir entgegen. Was ich denn gemacht hätte, will sie wissen, ob ich nicht was essen möchte, fragt sie und so weiter. Ich ignoriere sie gekonnt und gehe in Richtung meines Zimmers, doch ich stoppe vor der Tür. Unter dem Türspalt scheint Licht hindurch. Ein Komisches Gefühl und die Hoffnung, du könntest es sein, breitet sich in mir aus. Langsam greife ich nach der Türklinge und atme noch einmal tief durch. Ich bin voller Anspannung als ich die Tür aufmache und... erstarre als ich Demyx auf dem Sofa sitzen sehe, in meine Fotoalben vertieft. Er hatte geweint, dass sah ich ihm an und ich wusste, das er mich insgeheim liebt, doch erwidere ich diese Liebe nicht und ich war auch nie sehr freundlich zu ihm, da ich ihn oft von mir und dir erzählte und schwärmte. Ich wusste, dass es ihn verletze.
 

In diesem Moment, als er so fertig und verzweifelt in meinem Zimmer saß, nachdem ich ihn 2 Wochen ignoriert hatte, war mir alles egal. Ich lief zu ihm hin, nahm ihm das Fotoalbum aus der Hand und ließ mich fallen, tief fallen in seine Schützenden Arme und weinte. Wieder einmal, doch diesmal war ich nicht allein, das wurde mir klar. Ich hatte Demyx vor Glück total verdrängt, er war zum Auswechselspieler geworden, ohne dass ich es beabsichtigte oder merkte. Er hielt mich fest, einfach nur fest in seinen Armen und wiegte mich leicht. Ich spürte seine Tränen auf meinem Rücken und weinte noch mehr. Es tat gut, sehr gut sogar. Und ich war verdammt froh, ihn zu haben. In diesem Moment machte er mir nur durch seine bloße Anwesenheit klar, das ich noch lebte und dass es Leute gab, die ich momentan ebenso verletze, wie du mich, bloß, dass du es nicht freiwillig tust. Ich ohrfeigte mich in meinen Gedanken selbst. Ich hätte mich nicht hängen lassen dürfen, so wie du es mir schon nach dem Tod meines Bruders eingeprägt hattest. Alles wird irgendwann weniger Schmerzen und alles hat ein Ende, doch jedes Ende ist ein Neuanfang der besser werden kann als das Vorherige.
 

Du fehlst mir so

Ich fühl mich wie Romeo in einer One Man Show

Du fehlst mir so

Und dieser Song läuft nur für dich im Radio
 

Irgendwann nehme ich wahr, wie Demyx das Radio anmacht und mich mit dem Kopf auf seinen Schoß drückt. Ich öffne meine Augen gar nicht und genieße einfach nur die Wärme, die sein Körper mir gerade gibt. Irgendwann schlafe ich ein und habe keine Träume, auch keine von dir. Dann lässt mich eine bekannte Stimme aufschrecken. Demyx ruft meinen Namen. Als mein Bewusstsein wach wird, nehme ich sofort die vertraute Melodie unseres Liedes wahr. Heute, nach 2 Wochen spielen sie es. Ich setze mich hin und lausche, bis das Lied zu Ende geht und der Moderator verkündet, dass dieses Lied von mir gewünscht wurde und an die große Liebe meines Lebens geht, welche durch diesen Song mit mir verbunden ist.
 

Ich drehe mich zu Demyx und obwohl er verweinte Augen hat, lächelt er mich an und sieht glücklich aus. Dieser Satz muss ihn getroffen haben, doch er freut sich für mich und dafür bin ich ihm dankbar, so dankbar, wie niemandem zuvor. Auch bin ich ihm dankbar, dass er bei mir bleibt und mich nicht alleine lässt. Ich schaue ihm tief in seine Augen und durch eine Kurzschlussreaktion bei mir beuge ich mich vor und Küsse ihn. Er erwidert und ich schmecke unsere Tränen. Ich liebe ihn nicht und er weiß es, aber er will mir helfen und stößt mich nicht von sich. Er wäre ein Narr, würde er sich Hoffnungen machen.

Unterbrochen werden wir durch den Ruf meiner Mutter, die fröhlich klingend zu uns hoch ruft. „Axel, Roxas ist am Telefon, er will mit dir reden!“
 

und dieser Song läuft nur für dich im Radio...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Hana_no_Kon
2009-07-05T20:44:59+00:00 05.07.2009 22:44
Ich weiß nicht was du hast! Ich find dieses Kapi mega toll!!!
Du kannst wirklich klasse schreiben! ^^
Ich konnte mich nur zu gut in Aku reinversetzen. Der arme ...
Aber es endete noch gut!
Daumen hoch! ^^

-DLS knuddelt dich- ^^

Von: abgemeldet
2009-07-05T16:35:35+00:00 05.07.2009 18:35
Awwwwww *_* das ist einfach so lieb dass du mir die gewidmet hast, auch wenn ich das schon 10000 mal gesagt habe.

Ich liebe einfach alle drei, aber wie gesagt Romeo gefällt mir am besten. Es hat ein gutes, aber auch offenes Ende und obwohl ich das eigentlich sonst nicht mag, ist es doch hier am passendsten =D

Ich freu mich schon auf mehr kreative Ergüsse, Enkeltöchterchen =O

deine Aku


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