Zum Inhalt der Seite

Waking up in Vegas (Liley)

Inspired by Katy Perry
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Operation Eifersucht

WAKING UP IN VEGAS

INSPIRED BY KATY PERRY
 


 

LILEY
 


 


 

Kapitel 05
 

Eine Woche später und ich weiß immer noch nicht, was ich falsch gemacht habe. Wieso ich auf einmal anfange, Miley schrecklich attraktiv zu finden und sie in diesem vollkommen falschen Un-Beste-Freundinnen Licht zu sehen. Alles was sie tut.

Und trotzdem bin ich schon wieder hier bei ihr. Ich liege auf der grünen Stewart-Couch und starre an die Decke. Ich habe seit einer Woche nicht mehr geraucht und das Eheleben läuft auch alles andere, als perfekt. Es läuft nämlich gar nicht.

Seit Miley vor einer Woche mit ihrer Hand in meinem Shirt aufgewacht ist, mag sie mich nicht mehr anfassen. Ich meine, sie lässt nicht völlig ihre Finger von mir (sie wäre nicht Miley, wenn sie das tun würde), aber sie umarmt mich nicht mehr so fest. Und vor allem nicht mehr so häufig.

Ich sollte mich eigentlich darüber freuen. Ich sollte geradezu ekstatisch sein, weil sie mich endlich in Frieden lässt. Aber ich muss sagen, ich fühle mich nur noch grauenhaft. Ich habe das Gefühl, ich bin selbst Schuld daran und habe irgendetwas falsch gemacht.

Aber ich habe keine Ahnung, was das sein soll (außer natürlich die Tatsache, dass ich mir ständig vorstelle, es mit Miley zu tun). Aber das kann sie ja nun nicht wissen. Hoffe ich zumindest. Sie kann die vielen, lüsternen Blicke unmöglich sehen (rede ich mir zumindest ein).

Die am wenigsten logische und am weitesten her geholte Theorie von allen ist, dass sie selbst anfängt, Gefühle für mich zu haben und mich deshalb meidet. Aber wie gesagt, diese Schlussfolgerung ist mehr als unlogisch. Miley würde sich nie in mich verlieben. Wieso sollte sie auch.

Das Dumme an der Sache mit dem Gefühle haben ist allerdings, dass Oliver angefangen hat, mich zu durchschauen. Ich weiß nicht, wie er das gemacht hat, aber er schickt mir ständig diese viel sagenden Blicke, wann auch immer ich Miley mal länger als eine Minute anstarre.

Mit einem Scheidungstermin hatten wir bis jetzt immerhin noch kein Glück. Ich sage immerhin, weil das nur noch mehr Stress für mich bedeutet hätte. Stress, der mich irgendwann meine Haare kosten wird, wenn ich nicht mehr aufpasse.
 

Jake hat sich seit Vegas nicht bei Miley gemeldet.
 

Ich hätte ihn wahrscheinlich erschossen, wenn er es getan hätte. Ich bin dankbar, dass ich es nicht tun musste. Es wäre schwierig für mich gewesen, zu erklären, wieso ich Mileys Ex-Freund umbringe, obwohl ich keinen vernünftigen Grund vorbringen kann.

Ich würde niemals zugeben, was ich für Miley empfinde. Nicht einmal unter Folter. Ich könnte es einfach nicht. Ich werde es bestimmt nie können, mich von ihr scheiden lassen und dann als alte Frau allein sterben, weil ich es Miley nie gesagt habe und ich deswegen nie darüber hinweg kam.

Die Tür der Stewarts wird auf geworfen.

Ich sehe nur milde interessiert auf. Immerhin habe ich doch genug, worüber ich mich selbst bemitleiden kann. Das erfordert viel Zeit und Zuwendung, wenn ich das mal so sagen darf. Gott sei Dank ist Miley nicht diejenige, die sich gerade mit Bergen von Einkaufstüten durch die anscheinend viel zu Enge Tür zwängt. Ich seufze, stehe auf und gehe herüber zu Rachel und ihrer besten Freundin.

Offenbar empfand es die Gute mal wieder als notwendig, ihr ganzes Geld aus dem Fenster zu werfen. Nicht, dass ich es ihr nicht gönne. Wenn Shoppen mich so beruhigen würde, dann würde ich es wohl die ganze Zeit über machen. Aber leider konnte ich nie etwas damit anfangen (wohl noch einer der Gründe, wieso meine Mutter mich nie mochte).

Rachel drückt mir eine große Tasche in die Arme und deutet zur Treppe. Sie hängt mir noch ein paar mehr Sachen um und schickt mich zusammen mit Lindsay nach oben. Ich kippe fast die Treppe runter, so schwer fühle ich mich gerade.

„Gott, was habt ihr denn alles eingekauft? Habt ihr Backsteine für euren Vorgarten gekauft?“, ich schleppe mich die Treppe hoch in Richtung Rachels Zimmer. Ich höre Lindsay hinter mir kichern und öffne die Tür mit meinem Fuß. Wieso ich den beiden überhaupt helfe, ist mir schleierhaft. Rachel ruht sich jetzt sowieso nur auf dem Sofa aus, während ich mir den Rücken wund schufte.
 

„Ein Mädchen ist erst dann ein richtiges Mädchen, wenn sie richtig shoppen gehen kann. Und deswegen bist du auch mehr ein kleines Männchen, als ein Mädchen, Lilly.“, sie streckt mir die Zunge raus und ich lasse mich auf Rachels Bett fallen, nachdem die prall gefüllten Taschen auf dem Boden abgestellt habe. Ich verschränke meine Arme hinter dem Kopf.

Lindsay setzt sich neben mich. Ich habe mich immer schon gut mit ihr verstanden.

„So... Ich hab gehört, du hast Miley geheiratet, hm?“, sie streckt ihre Hand aus, greift nach meiner rechten und begutachtet den Ring. Ich zucke mit den Schultern. „Da hast du ja echt einen Fang gemacht. Rachie ist ganz begeistert von euch beiden.“

„Das hab ich mitbekommen. Sie liegt mir ständig damit in den Ohren, dass ich mich bloß nicht von Miley scheiden lassen soll, weil wir angeblich ja ach so gut zusammen passen. Ich frage mich wirklich, was sie für Vorstellungen hat.“, Lindsay zieht mir den Ring vom Finger und sofort werde ich stocksteif. Ich will ihn nicht verlieren.

„Keine Sorge, Tiger. Ich werd ihn dir schon nicht weg nehmen.“, sie besieht ihn sich genau und lächelt dann in sich hinein. „Danke, Lilly. Ich bin dir was schuldig.“ Sie grinst jetzt und ich starre sie nur verdutzt an. Ich habe keine Ahnung, wovon sie spricht.

„Was hab ich denn gemacht?“, ich kann mich nicht erinnern, ihr etwas Gutes getan zu haben.

„Ich hatte meine große Coming-Out-Party zusammen mit Rach. Ich habs ihr gestern erzählt. Ich meine... dass ich lesbisch bin.“, sie steckt den Ring zurück auf meinen Finger und ich starre sie weiter nur an. „Dass ihr zwei geheiratet habt und dass Rach so gut damit umgegangen ist, hat mir Mut gegeben, mich ihr an zu vertrauen. Dafür möchte ich mich bei dir bedanken. Und bei Miley selbstverständlich auch.“

„Wow, ich... ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das ist toll für dich.“, wenigstens kann sie sich outen. Ich könnte das nicht, nicht in hundert Jahren. Sie verschränkt unsere Finger ineinander und lächelt auf mich herab. Was hat sie vor?

„Lilly...“, ihre Stimme ist gesenkt und ich halte meinen Atem an. „Du liebst Miley, oder?“ Jeder Muskel meines Körpers spannt sich an. Jede Sehne ist bis zum Zerreißen gespannt und meine Augen weiten sich, mein Mund klappt auf.
 

Abstreiten, Lilly. Abstreiten. Verleugnen.
 

„I-Ich- Nein, wie kommst du denn auf den Unsinn. Ich bin nicht in Miley... Ich liebe- Woher hast du denn die Idee?!“, ich springe auf, ziehe meine Hand aus Lindsays und schließe die Tür, drehe den Schlüssel im Schloss und lehne meine Stirn dagegen. Ich will nicht, dass Rachel rein kommt und womöglich noch etwas von Lindsays absurden Ideen hören muss.

„Ist schon okay, Lilly. Du kannst es mir sagen, ich werde es ihr nicht verraten. Mach dir keine Sorgen. Dein Geheimnis ist bei mir sicher.“, ich weiß, dass sie mich anlächelt, aber ich drehe mich nicht zu ihr um. Ich atmete schwer und balle meine Hände zu Fäusten.

Ich wippe herum.

„Es gibt kein Geheimnis, was du für dich behalten musst! Ich bin nicht in Miley verliebt und ich habe sie geheiratet, weil ich betrunken war!“, ich weiß nicht, wen ich mehr zu überzeugen versuche. Sie oder mich. Ich bin so verwirrt.

Lindsay schickt mir einen mitfühlenden Blick, steht auf und kommt auf mich zu. Sie legt ihre Hände auf meine Schultern und sieht mir tief in die Augen. „Lilly... Hör auf, es ab zu streiten, okay? Du kannst mir vertrauen. Mach dir keine Sorgen.“

Sie lehnt sich vor und küsst meine Wange. Meine angespannten Schultern fallen in sich zusammen. „Ich weiß einfach nicht, was das alles bedeuten soll. Wie kann sich denn alles in nur einer lausigen Woche verändern? Kannst du mir das sagen?“, ich lehne meinen Kopf gegen ihre Schulter und sie schlingt ihre Arme um meinen Körper, streicht beruhigend über meinen Rücken.

„Mach dich nicht fertig. Manche Dinge passieren eben und man kann überhaupt nichts dagegen machen.“, plötzlich erinnert sie mich peinlich an Miley und ich kralle meine Hände in Lindsays Sweatshirt. Ich bin nicht so schwach.

„Ich will das alles nicht. Wir sind beste Freundinnen. Ich meine, das muss doch ausreichen, oder?“, es muss, weil ich es ihr nicht sagen kann. Es muss genug sein. „Sie würde mich nie lieben... Gott, wieso sollte sie auch? Ich bin eine furchtbare Person. Ich kann ja schon froh sein, dass sie überhaupt meine beste Freundin sein will.“
 

Lindsay schnaubt.
 

„Ach, Lilly. Du bist keine furchtbare Person. Du bist wunderbar und Miley weiß das sicherlich.“, sie hebt meinen Kopf in beide Hände und küsst meine Stirn. Ich schließe meine Augen und seufze leise. „Du musst sie nur irgendwie dazu kriegen, dass sie dich auch etwas mehr wahrnimmt.“

„Und wie soll ich das bitte anstellen? Sie hatte immerhin fast zehn Jahre Zeit mich wahrzunehmen. Und sie fängt garantiert nicht jetzt damit an...“, obwohl ich es auch erst jetzt gecheckt habe. Mein Gehirn funktioniert etwas anders als Mileys. Soviel ist schon mal sicher.

„Ich weiß nicht... wir müssen uns etwas überlegen. Etwas, was sie dazu bringt, endlich ihre Augen zu öffnen... aber was?“, ich lege meine Arme um Lindsays Taille und wir wippen hin und her, als wir überlegen. Sie schlingt ihre Arme um meinen Nacken und lehnt ihren Kopf in den Nacken. Meine Augen wandern über ihr Gesicht, ihre Halsschlagader und schließlich ihre Brüste.

Ich lecke meine Lippen. Ich habe Frauen nie attraktiv gefunden. Aber seit der Sache mit Miley kann ich nicht anders, als auch andere Frauen aus zu checken. Der Gedanke ist mir vorher bloß nie gekommen, aber jetzt... Ich kann verstehen, wieso so viele Frauen etwas miteinander anfangen.

„Und... Idee?“, sie sieht mich wieder an und ich schüttele sanft den Kopf. Ich weiß, was ich jetzt gerne tun würde. Ich würde am liebsten meine Gedanken etwas von Miley weg schicken und mal sehen, wie eine andere Frau mir so gefallen könnte. „Was guckst du mich so an?“

Ich schenke ihr ein halbes Grinsen. „Sag mal... Hast du mich eigentlich je... attraktiv gefunden?“, ich lehne sie leicht nach hinten und sie wird rot um die Nasenspitze und weicht meinem Blick aus. Ich halte sie mit meinem linken Arm, fahre mit meiner rechten Hand über ihre Seite zu ihrer Wange. „Willst du mir... vielleicht dabei helfen... meine Sexualität zu erforschen? Hm?“

Lindsay verstärkt leicht ihren Griff um meinen Nacken, als hätte sie Angst, zu fallen, aber ich würde das nie mit ihr machen. Sie sieht unsicher aus. Beinahe verängstigt und ich hebe ihre Wange mit meiner Hand. Sie krallt ihre Hände in meine Haut, als sich unsere Lippen fast berühren.

„Miley weiß gar nicht, was sie verpasst.“, und mit diesen letzten Worten drückt sie ihre Lippen auf meine und ich lege sie auf Rachels Bett. Ich knie über ihr, lasse meine Hände über ihre Seiten fahren und küsse sie. Küsse sie mit Leidenschaft und in der Hoffnung, dass ich Miley vielleicht über sie vergesse.
 

Lindsays Hände gleiten durch meine Haare, als meine Finger gierig unter ihr Sweatshirt gleiten und ihren weichen, flachen Bauch streicheln. Ich habe früher mal mit ihr Fitness getrieben. Ich kenne ihren Körper, aber ich habe ihn noch nie auf diese Weise gesehen. Mit meinen Händen.

Ich küsse ihren Hals entlang zu ihrer Hauptschlafader und beiße sanft hinein. Sie stöhnt und ihre Hände packen meine Oberarme und sie zieht mich noch näher. Also ist sie was...? In mich verknallt? Ich sollte das nicht tun, ich weiß. Aber ich kann nicht aufhören.

Das ist das erste Mal, dass ich bei klarem Verstand etwas mit einer Frau tue und ich genieße es in vollen Zügen. Ich bin in Kontrolle, ich kann mit ihr tun, was auch immer ich will. Männer sind so hart und rau. Sie ist weich und ein vollkommenes Wesen. Das schöne Geschlecht.

„Ugh, Lilly... Wir sollten, mhh...“, ich reibe mein Knie gegen ihre Mitte und küsse den Rand ihres Mundes, halte meine Augen fest geschlossen. Sie versucht nicht, mich weg zu stoßen, ganz im Gegenteil. Ihre Hüfte bewegt sich im gleichen Rhythmus, wie mein Knie und ich war noch nie in meinem Leben heißer. Außer vielleicht vor einer Woche, als ich Mileys Brüste das erste Mal nackt gesehen habe...

Ich hebe meinen Kopf von Lindsays und stoppe jegliche Bewegungen meines Körpers. Wir atmen beide schwer, als ich mich auf meine Arme stütze und entschuldigend auf sie hinab blicke. Ihre Hände krallen sich immer noch in meine Arme.

„Ah, Linds... uhm... Es tut mir Leid. Ich hätte nicht...“, sie legt einen Finger auf meinen Mund und ich verstumme sofort.

„Ist schon okay, Lilly. Ich weiß, dass du mich nicht liebst und ich erwarte auch nicht von dir, dass du es tust. Ich fand dich immer schon sehr... attraktiv und ich hätte eine Zeit lang wirklich alles gegeben, um mit dir schlafen zu können, aber ich denke nicht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt dafür ist.“, sie streicht über meine Wange und lächelt mich warm an.

„Trotzdem, ich sollte nicht so mit deinen Gefühlen spielen... es tut mir wirklich Leid.“, ich küsse ihre Stirn. Ich fühle mich furchtbar. Ich hätte sie beinahe benutzt. Ich rolle mich von ihr runter und setze mich neben sie. Sie grinst mich an.
 

„Aber etwas Gutes hatte deine kleine Demonstration ja doch.“, ich ziehe meine Augenbrauen zusammen und sehe sie fragend an. Ich habe absolut keine Ahnung, worauf sie hinaus will. „Ich weiß endlich, wie wir Miley zeigen können, dass ihr zwei zusammen gehört.“

„Und wie? Na los, spucks schon aus!“, ich fahre geistesabwesend durch meine Haare.

„Na ja... Wenn sie nicht von alleine erkennen will, dass ihr zwei zusammen bleiben solltet, dann müssen wir es ihr eben klar machen, richtig?“, ich nicke. „Und was wäre denn, wenn sie vielleicht ganz zufällig darauf stoßen würde, indem... na ja, indem wir sie eifersüchtig machen? Eifersucht kann so manches mit einem machen. Und wenn sie uns zwei zusammen sieht, muss sie ganz einfach eifersüchtig werden!“

Wir machen Miley also eifersüchtig... Und dann verliebt sie sich in mich?

„Und wie wollen wir das anstellen? Ich meine, immerhin müssten wir dann ja sowas wie... na ja, daten eben.“, Lindsay packt den Kragen meines T-Shirts und presst unsere Münder aufeinander. Ihre Lippen sind so viel weicher, als die eines Mannes und ich reagiere sofort.

„Ich finde...“, sie atmet wieder schwer, „Also ich finde ja, wir sind doch ganz überzeugend, meinst du nicht auch?“ Ihr Finger streicht über meinen Ehering und sie grinst. „Es wird Miley verrückt machen. Ich bin mir sicher. Alles wird gut. Ich verspreche es dir.“ Und ich kann nicht anders, als ihr zu glauben.
 

•◘○
 

Also... Operation 'Mach-Miley-Meifersüchtig' (ich habe kein drittes Wort mit M gefunden...) läuft bereits in vollem Gange. Zumindest würde sie das, wenn Miley denn endlich nach Hause kommen würde. Ich frage mich langsam wirklich, warum sie nicht endlich wieder zurück kommt.

Sie wollte mit Oliver ein bisschen herum touren (ich war extrem angepisst, weil sie mich nicht dabei haben wollte...) und sollte eigentlich schon wieder hier sein. Vielleicht ist sie ja wieder betrunken und fängt auch noch etwas mit ihrem anderen besten Freund an... Sicher, Oliver und Miley? So etwas Absurdes. Das ist fast so bescheuert, wie sich ihn mit mir vorzustellen.

Ich liege wieder einmal auf der Stewart Couch, aber dieses Mal bin ich nicht allein. Mein Kopf liegt in Lindsays Schoß und sie streicht abwesend durch meine Haare, während sie sich mit Rachel unterhält. Wir konnten sie erfolgreich täuschen (Rachel meinte sowieso, dass ich nur für Frauen gemacht wäre, was ich ehrlich gesagt nicht gehört haben will).

Und wenn wir der sonst so aufmerksamen Rachel etwas vorspielen können, dann wird Miley garantiert kein Problem. Sie wird sich schon noch in mich verlieben. Und dann leben wir glücklich und zufrieden bis an unser Lebensende, haben fünf Kinder, ein eigenes Haus und eine Katze namens Tuffy. Ich kann es schon genau vor mir sehen.
 

Ich lächele in mich hinein.
 

Die Tür wird aufgeworfen und ich öffne meine müden Augenlider. Hier herum zu liegen und gestreichelt zu werden hat mir die letzte Stärke geraubt und jetzt bin ich nur noch eine einzige, leere, müde Schale. Hoffentlich kann mich ein bisschen Abendessen wieder aufmuntern.

Robbie Ray ist schon fleißig am Kochen.

Oliver stolpert hinter Miley in das Haus. Sie beide lachen, auch wenn Oliver dabei etwas gequält wirkt. Wahrscheinlich hat sie wieder einen Witz auf seine Kosten gemacht und er lacht nur, weil er zu höflich ist, um ihr in den Hintern zu treten (so, wie er es bei mir immer macht... Wo bleibt da die Gerechtigkeit?). Die Hauptsache ist, dass Miley wieder da ist und ich sie aufs Kreuz legen kann mit meiner unglaublichen Schauspielerei.

Jake Ryan kann sich gerne etwas davon ab gucken. Es würde ihm nicht schaden.

Ich hebe meine Hand zum Gruß als die beiden stehen bleiben, um den Rest des Hauses zu begutachten. Ich kann Olivers Augen auf mir spüren, als er Miley umrundet und in Richtung Rachel verschwindet, um ihr einen Kuss zur Begrüßung zu geben.

Tja, und Miley?

Miley steht nur da und sieht dabei zu, wie Lindsays Finger durch meine Haare gleiten und wie ich sie verträumt angrinse. Sie hat ja keine Ahnung, dass das absolut nichts mit Linds an sich zu tun hat. Sondern viel eher damit, dass ich sie damit in den Wahnsinn treiben werde. So, wie sie es verdient hat. Nachdem, was sie mit mir gemacht hat.
 

„Yo, Miles. Was geht ab?“, ich grinse ihr zu und sie runzelt ihre Stirn. Ich setze mich auf und lege meine Arme auf die Rückenlehne der grünen Stewart-Couch. Lindsay kuschelt sich in meine rechte Seite und mein Lächeln wird gleich noch etwas breiter, als Mileys Miene sich verfinstert.

„Oh ja, stimmt. Olliekins, deine beste Freundin hat endlich eingesehen, was ich ihr schon seit Jahren predige.“, Rachel legt einen Arm um Olivers Bauch und grinst ihren festen Freund glücklich an. Er hat sich auf die Armlehne ihres Sessels gesetzt und sieht mich misstrauisch an. Oliver zu täuschen wird sicher nicht ganz so einfach.

„Was ist los, Lilly?“, seine Augen sind zu Schlitzen verengt, als ich kaum merklich noch ein Stückchen weiter zu Lindsay rücke und ihr einen Kuss auf die Schläfe gebe. Sie kichert mädchenhaft und legt eine Hand auf meinen Oberschenkel.

„Na wonach sieht es denn aus, Olliekins?“, ich weiß, dass er es hasst, wenn ich ihn so nenne. Denn eigentlich ist Rachel als seine Freundin ja die einzige, die so etwas darf. Und auch heute hat der Gebrauch eines so simplen Wortes den gewünschten Effekt bei Ollie.

Er zieht seine Augenbrauen zusammen und schnaubt wütend.

„Also... seid ihr zwei... ein Paar, oder was?“, Mileys Stimme klingt leer und unentschlossen, als sie in Richtung Rach und Ollie geht und Lindsay einen mehr als bösen Blick zu wirft. Ich lege meine linke Hand auf die von Lindsay, die immer noch auf meinem Oberschenkel liegt und jetzt auf und ab fährt.

„Jep, ein glückliches Paar. Stimmt's, Schatz?“, Lindsay lächelt mich an und ich weiß, was sie von mir will, also tue ich es. Ich lehne mich nach vorne und drücke ihr einen kleinen Kuss auf den Mund. Ich lächele sie warm an und sie schmiegt sich unter mein Kinn.

„Mehr als glücklich.“, ich weiß, dass ich das alles nur spiele, aber trotzdem fühle ich mich unwohl bei der Sache. Es würde mir so viel mehr gefallen, wenn ich Miley so in den Arm nehmen und sie küssen könnte. Und ich fühle mich mies, als ich dabei zusehen muss, wie ihr Gesicht weiß wird und sie sich in Richtung Robbie Ray dreht, der uns alle misstrauisch von der Küche aus beäugt.
 

„Wow, na das kam unerwartet.“, Oliver lacht leicht ungläubig, dann schüttelt er sanft den Kopf, lächelt uns aber breit an. „Na ja, wenn es euch glücklich macht. Ich wusste immer, dass in deinem Kopf irgendetwas nicht stimmt, Lil. N-Nicht, dass deine Wahl von Freundin irgendwie falsch ist, oder so.“ Mein guter, alter Oliver. Immer steckt er seinen Fuß in seinen Mund.

„Schon okay, Ollie. Wir wissen schon, was du meinst.“, ich presse meine Nase gegen ihre Schläfe und sehe aus den Augenwinkeln dabei zu, wie Miley mit brutaler Gewalt ein paar Zwiebeln schneidet. Eine Träne tropft aus ihren Augen, auf ihre Hand. Es müssen die Zwiebeln sein.
 

Immerhin hat unser Plan gerade erst angefangen...
 

•◘○
 

„Was soll das Ganze mit Lindsay überhaupt?! Du bist immerhin noch mit mir verheiratet!“, Miley streckt mir ihren Ehering entgegen und schnaubt leise. „Ich weiß gar nicht, wieso ich mich darüber eigentlich so aufrege,“ Tja, Miles. Das frage ich mich auch.

Wir sind inzwischen wieder in ihrem Zimmer. Lindsay ist vor gut einer Stunde nach Hause verschwunden (sie hat es sich natürlich nicht nehmen lassen, mich vorher mit einem harten Kuss gegen die Wand zu drücken) und jetzt bin ich alleine mit Miley in ihrem Zimmer und frage mich, wie lange es wohl noch dauert, bis sie anfängt, mich ab zu stechen.

„Schon vergessen? Wir sind nicht wirklich verheiratet. Das ist doch alles keine richtige Ehe!“, ich setzte mich wütend auf ihr Bett und verschränke meine Arme vor der Brust. Dass mein angebliches Techtelmechtel mit Linds ihr so an die Nieren geht, finde ich aber schon interessant. Wir haben schon lange nicht mehr so gestritten.

„Das ist doch nicht der Punkt, Lilly!“, ach nein, ist es nicht? „Es geht darum, dass du mir nie etwas erzählt hast! Auf einmal heiratest du mich und dann fängst du auch noch was mit Lindsay an?! Seit wann bist du überhaupt so fixiert auf Frauen?!“ Sie wirft die Hände in die Luft und ich rolle mit den Augen.

„Ich finde wirklich nicht, dass das mit mir und Linds dich irgendetwas angeht.“

„Ach, jetzt hast du also schon Nicknamen für sie?!“, sie geht in Richtung Badezimmer und schlägt die Tür hinter sich zu. Ich starre ihr hinterher, vollkommen gefloored. Mein Mund ist trocken und meine Augen geweitet. Ich habe Miley noch nie so verletzt gesehen. Nicht einmal, als Jake sie sitzen gelassen hatte. Das war mehr eine Art Hass gewesen.
 

Ich erhebe mich vorsichtig, gehe in Richtung Badezimmer und finde es unabgeschlossen vor. Ich öffne die Tür vorsichtig und finde Miley auf dem Fußboden. Sie hat ihre Arme um ihre Knie geschlungen und starrt die Wand gegenüber an.

„Miles...?“, sie sieht mich nicht an.

Ich gehe auf sie zu und setze mich neben sie. Sie starrt immer noch geradeaus, ignoriert mich gekonnt und sagt nicht einmal etwas, als ich meine linke Hand auf ihre an ihrem Knie lege und sanft über ihre Finger streiche. Sie schluckt.

„Wieso sie, Lilly? Was findest du überhaupt an ihr?“, ich öffne meinen Mund, aber ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich seufze leise, stütze mich gegen sie und presse meine Lippen gegen ihre Schläfe. Länger, als eine beste Freundin es sollte.

„Sie ist nichts, Miles. Sie ist gar nichts.“, sie ist nur eine gute Freundin, die mir dabei helfen will, dich ab zu greifen... Das sage ich selbstverständlich nicht, denn das würde ja meinen schönen Plan kaputt machen. „Es tut mir Leid, wenn ich dir weh getan habe.“

Miley schnaubt verächtlich.

„Du hast mir nicht weh getan, Lilly. Schon vergessen, wir sind nicht wirklich verheiratet. Du hast es doch selbst gesagt. Du kannst tun und lassen, was du willst.“, unsere Blicke treffen sich und ich will mich nach vorn lehnen und sie küssen, aber sie kommt mir zuvor. Sie drückt ihre Lippen für einige Sekunden auf meine und steht dann auf. „Ich will nicht, dass das mit Linds unsere Freundschaft belastet. Das ist alles.“

Meine Lippen kribbeln und ich starre ihr nach, als sie über mich hinweg zurück zu ihrem Zimmer stapft und mich nicht einmal mehr ansieht. Ich bin mehr als frustriert. Das hat nicht ganz so geklappt, wie ich mir das gedacht hatte. Mein Kopf kollidiert mit der Wand hinter mir.

„Dumme, dumme Lilly.“, ich flüstere es nur, lege meinen Zeigefinger auf meine Lippen und schließe meine Augen. Dieser einfache Lippenkontakt... So viel mehr als die heißen Küsse, die ich mit Lindsay geteilt habe. Ich würde für noch einen dieser Küsse sterben und dabei könnte man ihn noch vollkommen als freundschaftlich abstreichen.
 

Was ist nur los mit mir? Miley, was hast du aus mir gemacht?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Silver_Wolf
2009-12-09T10:45:32+00:00 09.12.2009 11:45
*__* woaaaah soviel verwirrung und herzschmerz xDD *hehe* hammaaaaa

und doch iwie heiß *__*

linds is echt cool *__*

und miles scheint wohl endlich was zu merken *__*

wuhuuuu ^^

lg
Von:  Dark777
2009-09-21T14:16:32+00:00 21.09.2009 16:16
Operation Eifersucht scheint mir der beste Weg zu sein, Miley mal so richtig zu verärgern XD. Aber wenn sie sich dadurch ihrer Gefühle bewusst wird, solls nur recht sein ;-). Was mich etwas überrascht hat ist die Tatsache, dass Lilly nicht zugeben wollte dass sie auf Miley steht, aber dass sie auf Frauen steht hat sie ja sehr schnell gezeigt. Bin mal gespannt wie es mit Lindsay weiter geht, da ja jeder sieht wie verknallt sie in Lilly ist. Also was sagt uns das? Schnell das nächste Chapter hochladen ^_^!
Von:  -Fuu-
2009-09-20T07:59:54+00:00 20.09.2009 09:59
Hammergut geschrieben.
Wenn man sich die Entwicklung Deines Schreibstils anschaut und so die ersten FFs mit den aktuellen vergleicht...Hut ab.
Sehr sympathisch Deine Charas, ich liebe Oken und Lils.
Du bringst Lilly's Gefühlswelte und Emotionen sehr glaubhaft wieder und als Leser fiebert man mit. Ich meine, man kann sich schon vorstellen wie es zu Ende geht, aber der Weg dahin...great work ;)
Ich hoffe, Miles arbeitest Du auch noch a bissel aus, im Moment interpretiert man ja viel in ihr Handeln, Auftreten rein...obwohl das macht den Reiz dieser Story wohl aus*am Kopf kratz* Nyaa egal was ich schreib, mach weiter so und freue mich auf das nächste Update. Hoffe Du quälst und nicht sooo lange.
Nice weekend!
-Fuu- ^^v
Von:  HarukalovesMichi
2009-09-19T21:15:26+00:00 19.09.2009 23:15
tolliq ^^muhhaaa miley is eifersüchtig mauuuuwwwwwwwwwww
Von:  0391marrylu
2009-09-18T16:17:08+00:00 18.09.2009 18:17
oh mein gott was tust du nur mit denn beiden^^
Lil sollte damit auf hören Milay eifersüchtig zu machen
ich habe so ein ungutes gefühl bei der sache^^
aber bring bald ein neues ff raus ist ziemlich gut
Von:  sandpix
2009-09-17T19:38:14+00:00 17.09.2009 21:38
ach wie süüüß x3 Miles is eifersüchtig, Miles is eifersüchtig *sing und hops*
hachja.. wir wussten doch schon immer, dass Lils auf frauen steht xDD
einfach tolliq <3

Von: abgemeldet
2009-09-17T18:59:45+00:00 17.09.2009 20:59
Awww. Ein Bussi ... wenn Lils nur wüsste *g*
Ich liebe dieses Kapitel xD

Muhaaaa :D


Zurück