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Wenn Träume war werden

Ich bin auf ewig dein
von

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Schuldgefühle

„Es tut mir leid“

„Das interessiert mich nicht.“

„Es tut mir leid!“

„Spar dir deine Worte.“

Es war Nacht, Lily, die einen Morgenmantel anhatte, stand mit verschränkten Armen vor dem Portrait der fetten Dame am Eingang des Gryffindor-Turms.

„Ich bin nur rausgekommen, weil Mary gesagt hat, du hättest gedroht, hier zu schlafen.“

„Das stimmt. Das hätte ich getan. Ich wollte dich nie Schlammblut nennen, es ist einfach- “

„Rausgerutscht?“ In Lilys Stimme war kein Mitleid. „Es ist zu spät. Seit Jahren entschuldige ich mich für dich. Keiner von meinen Freunden kann verstehen, warum ich überhaupt mit dir rede. Du und deine netten kleinen Todesserfreunde- siehst du, du streitest es nicht einmal ab! Du streitest nicht einmal ab, dass ihr das alle gerne wärt! Du kannst es kaum erwarten, bei Du-weißt-schon-wem mitzumachen, oder?“

Severus öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder, ohne etwas gesagt zu haben.

„Ich kann mich nicht mehr verstellen. Du hast deinen Weg gewählt, ich den meinen.“

„Nein- hör zu, ich wollte dich nicht- “

„- Schlammblut nennen? Aber du nennst jeden, der meine Herkunft hat, Schlammblut, Severus. Warum sollte es bei mir anders sein?“

Lily wandte sich mit einem Verächtlichen Blick ab, doch Severus packte sie am Handgelenk und zog sie wieder zu sich hin. Ein vor Wut verzerrtes, grünes Augenpaar traf auf ein hilfloses tiefschwarzes.

„Du willst wissen warum? Warum es bei dir anders ist?“

Vergeblich wand Lily ihren Arm, um sich aus seinen, unerwartet kräftigen, Griff zu lösen.

„Verdammt, weil ich dich liebe! Schon ewig-“

„Spiel nicht mit mir!“

Und er sah, wie ihre Augen mit Tränen überliefen und endlich gelang es dem Mädchen sich aus seinem Klammergriff zu lösen und zurück durch das Loch hinter dem Porträt zu klettern.

In dieser Nacht gab es zwei Seelen in Hogwarts, die sich einsam in den Schlaf weinten.
 

Die darauf folgenden Tage verliefen ohne besondere Ereignisse, Lily Evans und Severus Snape lebten ihren Alltag unabhängig voneinander, doch ihre Herzen waren von einer unbeschreiblichen Sehnsucht getrübt.

Severus näherte sich diesen Nachmittag wieder dem Platz unter der Buche, wo ihn knapp zwei Wochen zuvor Potter und seine Freunde zu tiefst gedemütigt hatten und er selbst den größten Fehler seines Lebens begangen hat. Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen und blanke Wut stieg in ihm empor, als er dort, an genau diesem Platz Lily und James Potter stehen sah. Unbeschreiblicher Hass diesem Jungen gegenüber schnürte ihm die Brust zu und seine rechte Hand griff automatisch nach seinem Zauberstab. Er fühlte sich elendig verraten, zwar waren Lily und er keine Freunde mehr, aber sie zusammen mit diesem Potter zu sehen, machte ihn fast wahnsinnig. Doch plötzlich lies ihn etwas inne halten, während sich Potter zu dem Mädchen, das Severus mehr als alles andere auf in der Welt begehrte, vorbeugte, drehte eben diese ihren Kopf zur Seite und schob seinen Wiedersacher von sich. Ein kleiner Funke von Freude schien in Severus‘ Brust aufgeflammt zu sein, doch als er die beiden weiter beobachtete, machte sich erneut Wut in ihm breit.

„Lass das Potter, ich will das nicht.“

Wieder Lilys Ablehnung hatte sich Potter erneut vorgebeugt.

„Was denn? Es ist doch nur ein Kuss.“

„Hör auf damit James! Ich habe gesagt, dass ich das nicht will. Bitte!“

Ein Flehen lag in ihrer Stimme und ihre wunderschönen grünen Augen hatten sich vor Schreck geweitet.

„Ich tu dir doch nichts. Komm-“

„Lass gefälligst die Finger von ihr POTTER!“

Severus war es zu viel geworden, mit gezücktem Zauberstab eilte er auf die beiden zu, sein Gesicht vor Wut verzerrt. Die beiden wandten sich ihm augenblicklich zu.

„Schniefelus? Was willst du denn hier?“

„Severus?“

Schwer atmend blieb er vor den beiden stehen, sein Körper vor Wut am zittern.

„Siehst du denn nicht, dass sie das nicht will?“

Purer Hass leuchtete in seinen Augen auf, doch James erwiderte lediglich kühl:

„Was denn? Besser von mir geküsst zu werden, als von einem zukünftigen Todesser, wie dir, Schlammblut genannt zu werden, oder?“

Während er sprach, hatte er ebenfalls seinen Zauberstab gezückt, bereit für ein Duell.

Severus rührte sich jedoch nicht, warf einen kurzen Blick zu Lily, die die beiden entsetzt ansah und schaute seinem Gegner dann wieder zornig in die Augen.

„Was denn? Traust du dich jetzt nicht mehr weiter Schniefelus? Na los doch, zu es. Schieß ruhig den unverzeihlichen Fluch auf mich ab!“

Oh ja, wie gerne würde er die Worte aussprechen. Was würde es ihm für eine unbeschreibliche Freude bereiten diesen Potter mit den einfachen Worten „Avada Kedavra“ umzubringen, doch das wäre falsch, solange noch ein Fünkchen Hoffnung bestand Lily zurück zu gewinnen, würde er den Fluch nicht aussprechen, stattdessen kam ihm ein anderer Zauber über die Lippen.

„Expelliarmus!“

Mit einem Knall flog dem entsetzt blickenden Potter der Zauberstab aus der Hand.

„Ohne deinen Zauberstab und deine Freunde bist du ein Nichts Potter.“

Er sein entwaffnetes Gegenüber abfällig an, bevor er sich stumm umdrehte und zurück zum Schulgebäude stapfte. Auf halben Weg hinter sich, hörte er auf einmal Lily rufen.

„Sev! Jetzt warte doch Sev!“

Doch er dachte nicht daran stehen zu leiben. Noch immer war sein Körper voller Zorn. Kurz vor dem großen Tor hatte sie ihn endlich eingeholt und legte ihre Hand auf seine Schulter.

„Bleib doch endlich stehen!“

Er wandte sein Gesicht in die andere Richtung ab.

„Das eben Sev. Das war-. Danke.“

Bei dem letzten Wort zuckte er leicht und eine sanfte woge der Erleichterung überkam ihn.

„Ich bin zwar immer noch enttäuscht von dir, aber ich werde einfach vergessen, dass du mich Schlammblut genannt hast. Dann sind wir wieder Quitt, okay?“

Sie nahm seine rechte Hand, die immer noch krampfhaft seinen Zauberstab umklammert hielt, in ihre, als Zeichen der Abmachung und lief danach in das Gebäude , während Severus ihr sehnsüchtig hinterherblickte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: irish_shamrock
2009-07-24T13:32:35+00:00 24.07.2009 15:32
Hallo :),
ich bin wirklich fasziniert von deiner FF, zumind. schon mal vom ersten kapitel, das zweite folgt sofort.
du hast im ersten teil eine szene aus dem buch mit eingebunden, zum besseren verständis, was mir sehr gut gefällt. james überheblichkeit kam gut rüber und natürlich, dass severus vor wut kocht.
ich bin gespannt, wie es weiter geht^^...
lg vom irischen glüxxklee^^


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