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Goodbye my Love

von

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Goodbye

Goodbye my love
 

„Warum musst du gehen?? Warum kannst du nicht hierbleiben? Warum muss das Schicksal nur so grausam sein??“

Sie konnte diese Gedanken nicht länger für sich behalten. Sie wollte nicht glauben, dass es so geschah, nein, dass es so sogar geschehen musste. Denn sie hatte gehört, dass der Kampf, den sie zu führen haben, gefährlich werden würde, und dass es ihr Schicksal war.
 

Aki wusste, dass sie in ihrem Leben viel Schlimmes getan hatte, aus reiner Verzweiflung. Und das, was sie getan hatte, als sie noch Mitglied von Arcadia gewesen war, dafür wollte sie endlich Vergebung – nur deswegen hatte sie sich dazu entschlossen, das Schicksal anzunehmen, welches sich in Form eines Zeichens auf ihrem rechten Arm abzeichnete.
 

Man hatte ihr gesagt, dass sie kämpfen musste. Gegen ihre Feinde, die Dark Signer.

Doch sie hätte niemals gedacht, dass sie sich in einen von ihnen verlieben würde.

Kiryu war ihr ein und alles geworden. Er verstand ihren Schmerz und ihre Verzweiflung, und wie sie sich fühlte. Und dennoch wussten beide, dass aus ihren Gefühlen nichts werden konnte – aber das sie nicht einfach nur niemals zusammen kommen konnten, nein, denn ihr Schicksal war grausamer: einer von ihnen musste am Ende sterben.
 

Ihr wurde schlecht und sie beugte sich herunter. In ihrem Kopf waren unzählige Gedanken – Erinnerungsfetzen, Momente, Wünsche, Träume, zerstörte Hoffnungen. In einigen davon sah sie sich, Divine, sah sie sich mit Kiryu, oder mit Yusei. Sie sah wie sie selbst einer von ihnen wurde, eine Dark Signerin. Vor ihr verschwand die Grenze ihres Bewusstseins, die sie zwischen sich und der fiktiven Welt in ihrem Kopf ziehen konnte.
 

„Ich liebe dich, Aki.“

„Ich weiß, dass ich etwas für dich fühle, was ich nicht fühlen darf. Denn wir sind Feinde und es ist uns bestimmt, einander auszulöschen. Verzeih, dass ich dich hier töten muss.“

„Ich liebe dich, Aki.“

„Aki.. A...ki....“

„I...ich...li...lie..liebe ...di...dich...“
 

GEH NICHT!!!! rief es aus ihr heraus. „Ich will nicht, dass du gehst!! Wieso habe ich alles hinter mir gelassen, wenn du am Ende stirbst? Was hatte das alles für einen Sinn gehabt, wenn du jetzt nicht mehr bist?

So hallte es in ihrem Kopf wider genauso wie in ihrem Herzen.
 

*******************
 

Sie wusste nicht wieso sie es so hatte beenden müssen. Nun war er im Sterben, weil sie keinen anderen Weg gefunden hatte, um ihn zu retten.

Als sie dieses Duell angefangen hatten, war beiden von ihnen klar gewesen, dass sie es durchziehen müssten, ohne Rücksicht auf ihre beiderseitigen Gefühle zu nehmen.

Sie war sich nicht sicher gewesen, ob er nun wirklich dasselbe für sie fühlen würde, wie sie für ihn, doch nun würde es nicht mehr von Bedeutung sein, nun da sein Leben vorbei ist.

Kiryu lag am Boden, wartete auf sein Ende, als Aki auf ihn zulief und ihn in ihre Arme nahm. Die Berührung seines kalten Körpers ließ sie erschaudern, nicht nur, weil er sich so kalt anfühlte, sondern auch, weil der Gedanke, dass er bald nun für immer so kalt sein würde, sie mit Schrecken erfüllte.

„Izayoi“, kam es leise von ihm, als er merkte, dass sie ihn nun in ihren Armen hielt. Er lächelte sie schwach an, und dieses Lächeln brach sie innerlich noch mehr. Sie konnte ihre Tränen nur mit viel Mühe zurückhalten und sie musste stark sein, denn sie wollte ihm den Abschied nicht noch schwerer machen, als es ohnehin schon war.

„Warum weinst du, Aki?“, fragte er leise und sie merkte, dass er es schon längst bemerkt hatte. „Ich kann nicht anders“, schniefte sie, als sie plötzlich seine Berührung an ihrer Wange spürte während er sanft ihre Tränen wegwischte. „So schön ich die Tränen in deinem Gesicht auch finde, ich möchte nicht, dass du jetzt weinst. Es muss eine Zeit kommen, in der auch deine Tränen endlich versiegen sollen, meinst du nicht auch? So sehr du auch... auf Schmerzen stehst...“ Sie wollte nicht, dass er seine Hand wegnahm, als nahm sie ihre eigene und legte sie auf seine, um zu verhindern, dass die Berührung seiner Hand auf ihrer Wange aufhörte. Sie wollte, nicht dass es sein letzter Moment war, und wenn es nicht zu verhindern war, dann wollte sie wenigstens noch ein letztes Mal seine Berührungen spüren.

Kiryu merkte das und hielt seine Hand weiterhin auf ihrer Wange als er spürte, wie Aki sich begierig an sie kuschelte und kurz ihre Augen schloss um die Kälte von ihnen zu genießen. Wie ironisch, dass er nie hatte einmal warm für sie sein können.

Und als sie ihre mit Tränen gefüllten Augen wieder öffnete, blieb ihm beinahe das Herz stehen im Angesichte des Ausdrucks in ihnen, die ihm sagten, dass es zu früh für ihn war, zu gehen.

Er hatte auf einmal Angst zu sterben, wo es ihm doch vorher egal gewesen war, dass er als Dark Signer eigentlich die ganze Zeit in der Gefahr stand, dass dieses Leben mal zu Ende sein würde. Er wusste, dass auch Aki sich normalerweise nicht viel vom Tod machen würde, und dass es ihr eigentlich auch egal sein würde, aber dass es jedoch jetzt, im allerletzten Moment soweit war, dass beide einsehen mussten, was das Leben an sich wirklich wert ist.
 

Auf einmal wünschte er sich, doch noch weiter zu leben, wo es doch so viele Dinge gab, die er noch nicht mit gemacht hatte, weil dieser Kampf zwischen ihnen dazwischen gekommen ist. Er hatte sie noch nie zum Shopping in die Stadt begleitet, sie hatten noch nie einfach mal so etwas Zeit miteinander verbracht. Nie hatten sie sich einfach mal so getroffen, ohne das feindliche Absichten dahinter gewesen wären, nie hatten sie sich einfach mal gesagt, was sie wirklich füreinander fühlen und es offen gezeigt.

Und er spürte, dass sein Traum, die ultimative Erfüllung, die Satisfaktion seines Lebens zu erreichen, sich nicht erfüllt hatte. Dass er umsonst versucht hatte, Satellite zu erobern, und dass er nicht vorher erkannt hatte, dass er diese Erfüllung in dem Armen des Mädchens finden würde, dass ihn nun in ihren Armen hielt, während seine restliche Lebenszeit erbarmungslos verstrich.

Er konnte diese unglaubliche Leere, die sich nun in seinem Herzen bildete, nicht länger zurückhalten. Die Ironie, dass alles woran er geglaubt hatte, am Ende null und nichtig sein würde erfüllte seine Gedanken mit einem süßen Schmerz, den er auszukosten nun beschlossen hatte – solange er noch Zeit dafür hatte.
 

Er konnte spüren, wie sie ihre Arme fester um seinen Körper zogen, und spürte dann, wie sie ihren Kopf auf seine Schulter legte. Ihr Duft stieg ihm in seine Nase, und weckte noch mehr Wehmut in ihm. Auch er legte seine Arme um sie und hielt sie solange, bis ihm klar wurde, dass er, wenn er sterben sollte, er es nicht tun wollte, ohne vorher die ganze Zeit ihr schönes Gesicht betrachtet zu haben.
 

„Aki, bitte lass mich in dein Gesicht sehen...“, sagte er leise, „ich will nicht sterben, ohne dass ich die ganze Zeit in dein wunderschönes Gesicht geblickt habe. Du sollst das letzte sein, was ich sehe, wenn ich sterbe..“ Das Mädchen erfüllte ihm den Wunsch gerne, auch wenn sie eigentlich nicht wollte, dass er ihr Schluchzen und ihre Tränen bemerkte. Sie zuckte unkontrolliert, als sie sich wieder gegenseitig in die Augen blickten, und ihre Tränen liefen ihr nun die Wangen hinunter ohne irgendeinem Hindernis zu begegnen.

„Kiryu... bitte, geh nicht“, flehte Aki ihn an, „es gibt noch so viel, was wir nicht getan haben. Du darfst einfach noch nicht gehen!“

„Ich wünschte, ich hätte eine Möglichkeit dazu, aber ich habe keine“, sagte er in einem weichen Ton, ohne jede Bitterkeit, die er unterdrückte, um sie nicht noch trauriger zu machen. „Wir wussten, welche Konsequenzen das alles haben würde, und doch haben wir keine andere Wahl gehabt. Du musst dir keine Vorwürfe machen...Aki...“ „Wie kann ich nicht??“, schluchzte sie laut auf, „ich habe dich GETÖTET, Kiryu!!! Ich habe dein Leben beendet!! Wie soll ich weiterleben, he? Wie soll ich mit dieser Schuld weiterleben???!!!“ „Nein, das darfst du nicht denken, Aki! Ich will nicht, dass du das denkst!“ „Ich bin eine Mörderin. Ich habe wieder getötet, aber noch nie hat es mir so leid getan wie jetzt...“ „BIST DU NICHT!“, sagte er so laut es ihm möglich war, und versetzte Aki in eine Art entsetzte Starre. Sein Blick wurde wieder weicher, als er an ihren Haarsträhnen spielten, die ihr ins Gesicht hingen. „Bist du nicht“, wiederholte er, „denk doch daran, was hättest du anderes machen können? Gar nichts. Also mache dir keine Vorwürfe. Versprich mir, dass du dir keine Vorwürfe machen wirst.“ Aki nickte stumm, und dürckte seine Hand, um ihm zu zeigen, dass sie es ihm versprach. „Das werde ich“, sagte sie leise unter Tränen. „Danke“, sagte er leise, als er seine Augen schloss, und noch einmal tief einatmete. Das Mädchen erstarrte bei dieser Bewegung, weil sie fürchtete, dass es schon mit seinem Leben zu Ende war und dies nun wirklich sein letzter Moment war. Umso erleichterter war sie, als er sie wieder öffnete und sie in seine gelben Augen blicken konnte. Doch was er nun sagte, sollte sich als Abschied für sie herausstellen.
 

„Aki, ich habe nicht mehr viel Zeit“, keuchte er, „und ich will dir sagen, dass du... stark genug bist... um...alles zu erreichen was du willst...und wenn du Hilfe brauchen solltest, dann hast du Yusei. Und was mich angeht... so werde ich auch immer bei dir sein...“ „Kiryu...geh nicht...“ „Aki... ich... hätte wissen müssen, dass alles, was ich wollte, ich eigentlich hätte bei dir finden sollen. Es mag zu spät sein dafür, dass ich es noch mehr genießen kann, mit dir zusammen zu sein, aber ...ich sehe ein, dass es schön ist, dass ich wenigstens in deinen Armen sterben kann... Ich...“ Und er sah sie voller Liebe und Wärme an. „Ich... liebe ...dich...Aki.“
 

Er schloss seine Augen, und umarmte sie noch ein letztes Mal, als Aki merkte, dass es nun wirklich zu spät war und er gerade seine letzten Worte gesprochen hatte. Er legte seinen Kopf auf ihre Schulter, und Aki konnte spüren, wie er seinen letzten Atemzug tat.

„Nein, Kiryu, bitte bleib. Gehe nicht!!! Ich liebe dich auch, du darfst mich nicht alleine lassen!!“, schrie sie, doch es war sinnlos, denn er bewegte sich nicht mehr. Er war tot.

Sie musste sich nicht mehr halten, und sie konnte nun all ihren Tränen freien Lauf lassen.

Doch sie konnte noch nicht einmal seine sterblichen Überreste weiterhin in ihren Armen halten, denn sein Körper löst sich in Staub auf und hinterließ nichts als Leere.

Aki starrte entsetzt dem Wind nach, der ihr ihre letzte Hoffnungen nahm, aber auch die Seele ihres Geliebten.
 

Sie fühlte sich unendlich traurig, aber der Wind auf ihren Wangen beruhigte sie. Sie konnte schon quasi fühlen, wie nicht nur sein Körper, sondern vor allem seine Seele von den Winden getragen wurde.

Und obwohl sie noch tränenüberströmt war, und sie einfach nicht versiegen wollten, musste sie bei dem Gedanken lächeln, dass Kiryu nun endlich doch frei war. Sie wusste, dass er sein Leben lang auf der Suche gewesen war, so wie sie, dass er nach einem Sinn gesucht hatte, und nach einer Lösung für seine Einsamkeit. Und diese Suche war nun vorbei.

Sie nahm eine Hand, und wischte sich die Tränen von ihrem Gesicht, so wie er es getan hatte. Sie wusste, dass auch schöne Rosen einmal vergehen würden, aber dass ihre Schönheit ewig dauert, wenn man sich nur an sie erinnert.

Und sie schwor sich, ihn niemals mehr zu vergessen, ihn und seine Schönheit. Und genau das war es, was sie am Ende zum Lächeln brachte.



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