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muimi na jinsei

bedeutungsloses Leben
von

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Manchmal frage ich mich, ob das Leben überhaupt noch einen Sinn hat.
 

So ergeht es mir auch jetzt. Ich steh an meiner offenen Balkontüre und sehe in die sternenklare Nacht. In meiner Hand dreh ich langsam ein Glas Wodka. Die drei Eiswürfel in mein Glas, sind schon halb aufgetaut und doch trinke ich das Glas nicht leer. //Das wievielte ist es wohl//, geht es mir durch den Kopf. Ich weiß es nicht und letztlich ist es auch egal. Im Hintergrund laufen Lieder wie Ain’t afraid to Die, Cage, Cassis, Forever Love und Evanescent im Shuffle. Alles Songs die meine Gefühle mehr oder weniger wiederspiegeln. Mit einem Zug trinke ich mein Glas nun doch leer und mein Blick wendet sich den Himmel zu. Als ich den Polarstern sehe, muss ich lächeln und meine Gedanken gehen zurück an unseren ersten Abend.
 

Ich hatte damals noch bei meinen Eltern gewohnt, das war bevor ich umgezogen war. Du riefst bei mir Zuhause an und fragtest ob wir uns treffen könnten und glaube mir, damals war ich der glücklichste Mensch, denn zu diesem Zeitpunkt war ich dir schon längst verfallen, doch du hattest mich immer ignoriert. Bis heute weiß ich nicht, woher du meine Nummer hattest. Du hast es mir nie erzählt, aber ich habe auch nie wirklich danach gefragt.
 

Ich wusste, dass meine Eltern es mir nicht erlauben würden, dich um diese Uhrzeit noch zu treffen, schließlich war ich damals erst 15 und es war schon weit nach 23.00 Uhr. Damals habe ich mich heimlich aus dem Haus geschlichen um dich zu sehen, obwohl ich genau wusste was du von mir wolltest. Du wolltest meinen Körper und ich war nur zu bereit ihn dir zu geben, dir mein erstes Mal zu schenken, auch wenn ich wusste dass du mich nicht liebtest.
 

Als wir uns trafen, warst du so liebevoll zu mir, führtest mich an einen abgelegenen Platz, irgendwo in einem Feld. Doch war dieser Platz von Büschen und Bäume umgeben und von außen konnte man nicht erkenne, dass innerhalb dieses Gestrüppes ein kleiner freier Platz war. Wir setzen uns in das Gras und sahen uns die Sterne an. Ich erzählte dir von dem Polarstern und den Sternenbilder und du tatest so, als würde es dich wirklich interessieren. Doch heute weiß ich, dass was ich damals schon ahnte, die Realität war, dass du mir meine Unsicherheit nehmen wolltest, nur um meinen Körper zu besitzen. Es war nicht schwer mich zu überzeugen mit dir zu schlafen, da ich mein Herz doch schon so lange an dich verloren hatte. Ich muss gestehen, dass du so zärtlich und vorsichtig warst, dass es mir bis heute nicht leid tut, dass du mein erster Mann warst.
 

Noch heute frage ich mich warum ich nicht damals schon bemerkt habe, wie du versucht hast mich in Sicherheit zu wiegen, nur um letztlich das zu bekommen was du wolltest. Ich erkannte deine sadistische Ader nicht, glaubte dir wenn du so tatest als würdest du mich lieben.
 

Nach dieser Nacht wurde ich sowohl von meinen als auch von deinen Freunden gefragt, ob wir nun ein Paar wären. Doch was hätte ich darauf antworten sollen, wusste ich es doch selbst nicht und in all den Jahren die folgten, weiß ich bis heute nicht ob wir das jemals wirklich waren. Doch auch das spielt letztlich keine Rolle.
 

Auch wenn wir uns selten trafen und dann auch nur, damit du deine Lust befriedigen konntest, war ich glücklich und so war ich nur zu gerne bereit als du mich irgendwann fragtest, ob ich bei dir wohnen wollte. So zog ich zu dir und mein Leben sollte sich seit diesem Tag ändern.
 

Manchmal frage ich mich, warum mich meine Eltern nicht zurück gehalten haben, warum sie mich gehen ließen. Wahrscheinlich weil sie wussten, dass es nichts genützt hätte, wie gesagt ich war dir schon längst verfallen.
 

Die Anfangszeit habe ich genossen, konnte ich dich doch nun immer spüren und küssen, wann ich es wollte, warst du doch mehr als bereit dafür. Doch eines Tages änderte sich alles, als du begannst dein wahres Gesicht zu zeigen.
 

Das erste Mal als ich wirklich Angst vor dir hatte, war, als du dich tief in meinen Mund triebst und ich fast erstickte. Doch hörtest du nicht auf, hieltest mich fest und ich war wie gelähmt, konnte mich nicht wehren. Was folgte waren Schläge, Vergewaltigungen und Demütigungen. Es verging keinen Tag, an dem ich nicht unter dir litt und trotzdem verzieh ich dir immer wieder, glaubte dir, wenn du mir erzähltest dass du mich liebtest. Gib es doch nur einmal zu, dass du es liebtest mich weinend und blutend vor dir liegend zu sehen, hatte dich doch deine Mimik und Gestik immer wieder verraten. Noch heute trage ich die Narben, die du mir geschlagen hast, sowohl auf meinem Körper, als auch auf meiner Seele, mit mir herum.
 

So vergingen die Jahre, bis du genug von mir hattest.
 

An dem Tag als du zu mir kamst und meintest du müsstest mich verlassen, weil die PSC verlangen würde, dass wir keine Partner haben dürften, wusste ich, dass du mich anlogst. Es stimmt schon, dass wir offiziell solo sein sollten, aber was wir in unseren vier Wänden taten, darauf konnte auch das Management keinen Einfluss nehmen. Doch du nahmst es nur zu gerne als Ausrede um einen Grund zu haben mich endlich zu verlassen. Als du auszogst, brach eine Welt für mich zusammen.
 

Damals wollte ich nicht mehr, doch Reita hatte mich rechtzeitig gefunden. Damals hatte ich ihn gehasst dafür, wollte ich doch nur noch sterben, um dich nicht mehr sehen zu müssen, diese Sehnsucht nicht mehr spüren zu müssen. Doch er sorgte sich um mich und ich versuchte mich zusammenzureißen. Er war immer für mich da. Immer wenn ich wegen dir wieder litt, weil du so ungezwungen mit mir umgingst und in Wirklichkeit nichts mehr von mir wissen wolltest. Wenn wir mit der Band zusammen sind machen wir Spaß und blöden rum, so dass niemand merkt, wie es wirklich in mir aussieht. Weißt du es? Siehst du wie ich leide? Wie ich mich nach dir verzehre? Immer noch gehört dir mein Herz und es wird sich niemals etwas daran ändern.
 

Keiner in der Band weiß, was du mir angetan hast. Selbst Reita, der in Laufe der Zeit Gefühle für mich entwickelt hatte, konnte ich nichts erzählen. Wozu auch? Es würde nichts ändern und das Bandklima würde nur darunter leiden. Manchmal macht es mich traurig, dass ich Reitas Gefühle nicht erwidern kann, doch lässt sich das nicht erzwingen.
 

Langsam löse ich mich von dem Türrahmen, gehe zu meinem Laptop, checke zum unzähligen Male meine E-Mails, obwohl ich weiß, dass du dich nie wieder bei mir melden wirst und ich hatte Recht, du hast mir wieder nicht geschrieben. Seufzend steh ich auf, als Reita mein Wohnzimmer betritt. „Kommst du Kai?“, lächelnd sieht er mich an und reicht mir seine Hand. Kopfschüttelnd sehe ich ihn an. „Ich geh noch einmal ins Bad. Ich komm später nach. Sag den anderen…“, ich unterbrach mich und lächele ihn an. „Sie werden mich verstehen“, füge ich schließlich hinzu. Langsam stehe ich auf und umarme den blonden Bassisten und meine Stütze. „Geh, ich komme nach“, kommt es leise von mir auch wenn ich weiß, dass dies eine Lüge ist. Reita sieht mich verwundert an, vermied ich es doch sonst, wenn wir alleine waren ihn zu berühren, doch dann nickt er. Ich sehe ihm seine Verwirrung an, doch werde ich ihm mich nicht erklären, dazu müsste ich zu viel erzählen, dass ich in all den Jahren doch geheim gehalten hatte. So verlässt er, ohne nachzufragen meine Wohnung, um mit den Anderen einen Trinken zu gehen.
 

Erneut setze ich mich vor meinem Laptop, stellte die Diashow ein, so dass ich dich bewundern kann. //Wie schön du doch bist//, geht es mir durch den Kopf, doch reicht es mir nicht dich nur zu sehen. Auf meinem Player, stelle ich deine Wiedergabeliste ein. Nun kann ich dich sehen und hören, auch wenn du nicht bei mir bist. Lächelnd streich ich über den Bildschirm, berühre dich so, wie ich es sonst nicht kann.
 

Ich weiß, es hat keinen Sinn. Du wirst nie mehr zu mir zurück kommen. Aber einen Leben ohne dich, ist für mich unvorstellbar. Ich kann es nicht mehr ertragen, dich fast jeden Tag zu sehen, dir so nahe zu sein und dich doch nicht an meiner Seite zu haben. So entscheide ich mich den letzten Schritt zu gehen, um diesen Qualen endlich zu entkommen.
 

Auf ein kleines Stückchen Papier schreibe ich meine letzten Worte:
 

Ich werde dich immer lieben Aoi. Ohne dich hat es keinen Sinn mehr.
 

Lächelnd sehe ich wieder auf den Bildschirm, sehe dein Lächeln, dass du mir nur zu Beginn geschenkt hattest, höre deine wundervolle Stimme, während mein Leben, langsam mit meinem Blut meinen Körper verlässt.



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