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Dummerchen

InuXKagome
von

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Es war kühl.

Der Winter stand vor der Tür. Manchmal kam ein Windstoß durch die Matten und ließ die Flammen des Feuers zittern. Glücklicherweise war noch kein Schnee gefallen.

Die Freunde lagen bereits unter den Decken und schliefen. Alle bis auf Kagome. Denn obwohl sie sprichwörtlich hundemüde war konnte sie nicht schlafen. Behutsamkroch sie unter der Decke hervor um den kleinen Kitsune nicht zu wecken. Von Zuhause hatte sie noch eine Decke mitgebracht, vielleicht würde dass ihre Zehen besser wärmen.

Ihr Blick fiel auf den in Rot gekleideten Hanyou. Er musste doch auch frieren, dachte sie und ging auf ihn zu. Sobald sie vor ihm stand und ihm die Decke überlegen wollte, öffnete er die Augen.

"Entschuldige ich wollte dich nicht wecken."

"Hast du nicht."

"Ist dir nicht kalt?"

"Nein."

Tapferer Halbdämon.

Kurzerhand setzte sie sich zu ihm und legte sich beiden die Decke über.

"Ich sagte doch, ich friere nicht."

"Aber ich und ich missbrauche dich jetzt als zusätzliche Wärmequelle." Um ihm das zu verdeutlichen, rückte sie näher an ihn heran und legte ihren Kopf auf seine Schulter.

Er wagte es kaum sie anzusehen, lächelte dann aber und löste eine Hand aus seiner Verschränkung um nach ihrer zu greifen.

Das letzte was sie fühlte, waren seine Finger, die sanft ihre umschlossen.

Keine zehn Sekunden später glaubte sie sich in einem Traum zu befinden. Zwar war es nicht angenehm, trotzdem bewertete es ihr Körper als angenehm. Wie ein Bad nach einem langen Arbeitstag.

Gleichzeitig verängstigte es ihr Unterbewusstsein, weil sie es nur gewohnt war über ihre Schule oder gar nicht zu träumen.

Schöne Träume hatte sie schon lange nicht mehr gehabt.

Was soll das?

Wo bin ich hier?

„Das ist unwichtig. Wichtiger ist die Frage warum du hier bist.”

Stumm glotzte sie die beiden Männer an ohne etwas zu sagen. Das war doch ein Traum, oder?

„Willst du denn nicht wissen, warum?”

„Doch.”, brachte sie nur mühsam über die Lippen.

„Es geht um dein Kind.”

„Kind? Welches Kind?” Sie ahnte etwas, nur war das einfach unmöglich.

„Dein Kind von diesem Hanyou InuYasha.”

„Was soll das? Wir können gar kein Kind haben. Das ist ...”

„Unmöglich?” beendete der rechte der beiden. „Aber nein. Du hast es nur noch nicht bemerkt. Bisher ist es ja auch erst wenige Tage alt.”

Schwanger? Sie? Nein! Auf keinen Fall!

„Selbst wenn es so wäre”, dabei betonte sie das wenn extra, „was wollt ihr dann von mir? Wohl kaum beglückwünschen.”

„Nein. Wir wollten dir nur sagen, dass wir es töten müssen.”

Jetzt ging das alles aber ein bisschen zu weit. Erst vorlügen, sie sei schwanger und jetzt auch noch dieses Kind töten wollen. Unbewusst schlossen sich ihre Arme schützend um ihren Bauch. Es war etwa zwei Wochen her seitdem sie beiden...

„Wieso?”

„Die Folgen für das Gleichgewicht zwischen der Vergangenheit und der Zukunft sind nicht abzusehen. Daher müssen wir es auslöschen, bevor es Schaden ausrichten kann.”, antwortete der Linke.

„Was kann es denn schon ausrichten? Wenn ihr Recht habt, dann waren InuYasha und ich beide Menschen, als es passiert ist. Da kann es doch nicht schlecht werden.”

„Du weißt, dass er trotzdem noch den Dämon in sich hat auch wenn er Mensch ist. Bei dem Kind ist es dasselbe.”

„Aber würde es dann nicht auch gut werden? Immerhin bin ich eine Miko, da kann es doch nicht schlecht werden.”

„Willst du es denn nicht sehen? Miko und Dämon in der selben Person, was denkst du wird es wählen? Das reine Gute und Böse können nicht nebeneinander existiern ohne sich zu bekämpfen. Dieses Kind ist eine Bedrohung für sich als auch für die Welt.”

„So einfach ist das doch nicht. Der Dämon kann auch niemals zum Vorschein kommen. Vielleicht ist es ja einfach ein ganz normaler Mensch.”

Die Gene bestimmten das Wesen und es gab Millionen von Möglichkeiten.

„Wir werden nicht einfach abwarten und das Kind auf die Welt kommen lassen. Dass du hier bist ist schon ein Fehler, nur konnte man ihn nicht mehr rückgängig machen.”

„Nichts hat sich in meiner Zeit verändert, seitdem ich hier bin. Wieso ist es da falsch?”

„Du bist Ersatz für die getötete Miko, die einfach nicht loslassen konnte. Und auch das Juwel pochte darauf zurückzukehren. Es war ein Risiko dich hier zulassen. Doch das können wir dir nicht durchgehen lassen.”

Kikyo.

Also doch. Sie hätte es sich doch auch denken können.

Ihr Mut und Entschlossenheit schwanden, ihre Arme ließen kraftlos von ihrem Leib ab und baumelten nutzlos neben ihrem Körper.

„Akzeptierst du es endlich? Dann wird es dich auch nicht schmerzen.” Er hob die Hand wie zum Gruß.

Ihr Kind.

Ersatz.

InuYasha.

Die beiden lösten sich vor ihren Augen auf. Alles wurde schwarz.
 

Alles kam wieder.

Das erlöschende Feuer. Der kalte Wind der durch die Tür wehte. Die wärmenden Finger die ihre immer noch festhielten.

Was für ein dummer Traum. Jetzt spann sich ihr Verstand schon solche absurden Geschichten zusammen.

In diese Gedanken drang ein schmerzhaftes Zusammenziehen ihres Unterleibes. Ihr brach der kalte Schweiß aus und krampfhaft versuchte sie kein Geräusch von sich zugeben indem sie die Hände zu Fäusten ballte. Dummerweise hatte sie dabei vergessen, dass InuYasha immer noch ihre Hand hielt und es ihm dadurch nicht entging, dass etwas nicht stimmte. Während der Hanyou die Augen öffnete, drehte er den Kopf um sie ansehen zu können.

„Was ist los?”

Bevor sie antwortete biss sie sich auf die Unterlippe, um den Schmerz für kurze Zeit zu verdrängen. „Nichts, ich habe nur einen Krampf.”

Den Unglauben konnte sie deutlich aus seinem Gesicht ablesen, doch ein weiteres Mal ballte sich ihr Unterbauch zusammen und ihre Finger krampften sich erneut zusammen.

Hatten die beiden doch Recht behalten?

„Was hast du?”, fragte er, eindringlicher.

Seine andere Hand legte sich auf ihre linke Schulter um sie festzuhalten, da sie sich vorn überbeugte, wegen ihrer Schmerzen.

Das Ungewollte wurde abgestoßen und floss aus ihr heraus. Er roch es. Bestimmt. Und sie konnte nichts dagegen tun. Reflexartig zog er sie hoch, manövrierte sie auf seinen Rücken und begann zu rennen.

Unfähig etwas zu sagen, versuchte sie sich darauf zu konzentrieren, mit ihren Fingernägeln nicht seinen Rücken blutig zu kratzen. Trotz ihres offensichtlichen Schmerzes wollte sie ihn nicht weiter quälen, weil sie wusste dass er unter ihren Schmerzen auch litt.

„InuYasha!”

Ihre Freunde folgten ihnen. Der überstürzte Aufbruch hatte sie anscheinend aufgeweckt.

Der Halbdämon antwortete nicht. Die alte Miko sollte ihr helfen, wen kannte er auch sonst, der etwas vom Heilen verstand.
 

Die Priesterin schlief, was verständlich war für diese Tageszeit. Erfreut war sie auch nicht gerade, dass man sie weckte, doch Kagomes Zustand vergaß sie das dann aber.

Die männlichen Begleiter, ob menschlich oder dämonisch mussten draußen warten, nur Sango durfte bei der Untersuchung dabei sein.

Die alte Miko verließ die Hütte, Sango blieb bei ihrer Freundin. Die Männer mussten trotzdem noch vor der Hütte bleiben, auf Kagomes Wunsch hin.

Drinnen begann sie von dem Traum zu erzählen. Und auch von ihren Schuldgefühlen gegenüber InuYasha, dass sie nicht das gemeinsame Kind hatte beschützen können.

„Kagome, es ist nicht deine Schuld. Du hast doch gar nichts davon gewusst, wie hättest du denn da etwas tun können?"

Doch trotz ihrer tröstenden Worte musste sie weiter weinen.

"Soll ich InuYasha zu dir schicken?", fragte die Jägerin als sich die Schwarzhaarige wieder gefasst hatte.

Am liebsten würde sie nicht mit ihm reden und ihm beichten dass sie das gemeinsame Kind verloren hatte, aber wie sollte sie ihm denn anders erklären, dass sie plötzlich geblutet und Krämpfe gehabt hatte?

Es stimmt sie musste es ihm erzählen aber jetzt schon? In diesem Moment wollte sie ihm nicht einmal in die Augen sehen, so sehr schämte sie sich. Trotzdem nickte sie als Antwort auf die Frage.

Noch bevor sie noch einmal richtig durchatmen konnte, stand auch schon besagter Hanyou in der Tür. Zögerlich näherte er sich, sie setzte sich auf, er ließ sich auf die Knie sinken.

"Wie geht es dir?", fragte er leise.

"Besser.", erwiderte sie ebenso leise. Als müssten sie auf etwas Rücksicht nehmen um es nicht aufzuwecken.

"Was ... ist passiert?"

Fast eine Minute starrte sie in Leere, erst als er eine ihrer Hände umfasste, erwachte sie wieder aus ihrer Trance.

"Weißt du noch was an Neumond geschehen ist?", begann sie.

Er nickte. Wie könnte er so etwas auch vergessen?

"Nun ja, ... es ist nicht ohne Folgen geblieben.", fuhr sie fort und suchte nach einer Formulierung die der zeitlichen Epoche gerecht wurde. "Ein Kind... Ich war schwanger.", erklärte sie und strich über ihren Bauch.

InuYashas Augen weiteten sich vor Erstaunen. "Ein Kind? Von... von..."

"Von dir."

Seine Miene wandelte sich von Unglaube zu Freude. "Das ist doch..."

Sie ließ ihn nicht enden. "Es ist tot." Natürlich wollte sie ihn nicht enttäuschen, doch sie musste.

So schnell es gekommen war, verschwand sein Lächeln. "Wie...?

"Ich konnte nichts machen. Sie haben es einfach getan, als sei es ihre heilige Pflicht."

"Wer "sie"?"

"Ich weiß es nicht, das haben sie nicht gesagt. Glaub mir ich konnte nichts machen, selbst wenn ich es gewollt hätte! Bitte, glaub mir das."

"Natürlich glaube ich dir, aber warum hast du mir nicht früher etwas gesagt? Dann ich vielleicht etwas tun können."

"Ich hatte es doch überhaupt nicht bemerkt, sonst hätte ich es getan, wirklich. Aber trotzdem, selbst du hättest nichts machen können. Sie kamen im Traum zu mir."

Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. "Aber wie konnten sie es im Traum töten."

Ahnungslos zuckte sie die Achseln. "Sie kamen mir wie Götter vor. Sie sprachen und kleideten sich so."

Verächtlich schnaubte er. "Aber Götter töten nicht."

"Sie sagten, dieses Kind wäre eine Bedrohung für die ganze Welt, weil es Miko und Dämon in sich trüge und daher zerstörerische Kräfte haben könnte."

"Trotzdem dürfen diese Bastarde nicht mein Kind umbringen.", schrie er.

"InuYasha! Beruhige dich! Du kannst es nicht mehr ändern!"

"Soll ich mich einfach damit abfinden?", brüllte er und sprang auf.

Statt einer Antwort krümmte sie sich zusammen und fing an zu weinen. Perplex ließ er sich nochmals nieder und schloss ihre Arme um sie.

"Was ist denn?"

"Es tut mir so Leid. Ich wollte doch genauso wenig, dass das passiert. Aber sie haben gesagt, dass das eigentlich nie hätte passieren dürfen. Ich wurde nur als Ersatz für Kikyo hergeschickt..." Sie brach ab.

"Und das hast du geglaubt?"

Einige Male musste sie schluchzen bevor sie antworten konnte. "Es war als wenn sie mich paralysiert hätten. Ich hatte einfach keine Kraft mehr." Er ließ etwas von ihr ab damit sie sich aufrichten konnte. "Es tut mir Leid.", flüsterte sie, als sie ihm in die Augen sehen konnte.

"Dummerchen.", antwortete er und drückte sei erneut an sich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  kagochan1990
2013-09-16T13:53:46+00:00 16.09.2013 15:53
Hallo,

tolle Story nur leider ne OS wäre toll, wenn du vielleicht eine Vortsetzung schreiben könntest in der sie es nochmal versuchen und sich diesmal gegen diese "Götter" wehren können.

LG Kagochan1990
Von:  Chayenne-sama
2011-07-30T11:47:19+00:00 30.07.2011 13:47
super story
aber echt schade, dass es nur ein OS ist :(
und arme Kagome :( echt traurig dass sie das Kind verloren hat :(

lg
Von:  Snuggle
2011-02-20T10:32:52+00:00 20.02.2011 11:32
schön geschrieben :)
aber total traurig, dass sie das baby verloren hat :(( ich würde mich riesig über eine fortsetzung freuen!
weiter so
glg
Von:  Jin-chi
2009-12-09T21:21:50+00:00 09.12.2009 22:21
Ohhhh Du hast das richtig toll geschriebn!!
Ich war richtig drinn, total toll!!!

Wie wärs mit einem Happy End... ;)

LG Jin-chi ^^
Von:  nes-goes-to-ireland
2009-10-13T12:44:42+00:00 13.10.2009 14:44
Toll geschrieben!
Man kann sich richtig hineinversetzen...
Wäre echt toll, wenn du eine Fortsetzung schreibst...
LG Nesli
Von:  inuskaya
2009-09-13T11:58:48+00:00 13.09.2009 13:58
Voll schööön!
Bitte eine Fortsetzung ...
LG^^
Von: zerocool
2009-09-13T09:40:59+00:00 13.09.2009 11:40
super Geschichte, hoffe du schreibst noch eine Fortsetzung. Bitte!!!!! Du könntest auch noch schreiben, wie es damals in der Neumondnacht passiert ist, mit der Nacht, wo sie das Kind.... "gezeugt" haben. Würde mich auf jeden Fall über weitere ff freuen.
Von:  Emily-Jane
2009-08-29T09:25:19+00:00 29.08.2009 11:25
Hey =)
uiii, die FF ist toll! ^^
Schade, dass es ein One-Shot ist... würde mich über eine Fortsetzung freuen... vielleicht, dass die beiden doch noch mal ein Kind bekommen? ^^

Liebe Grüße!
E.J.


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