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watashitachi wa…!!

von

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Prolog

„Das ist doch mistig!“

Der Nasenbandträger warf noch ein letztes Mal einen Blick über die faktischen Zahlen, die Kai aufgestellt hatte, ehe er genervt die Arme verschränkte.

„Da ist man berühmt und kann sich trotzdem keinen neuen Bass leisten.“, beschwerte er sich. Ruki nickte.

„Auch wenn ich es nicht gerne tue, aber ich muss ihm Recht geben. Bist du sicher, das du dich nicht doch verrechnet hast?“

Kai rollte leicht mit seinen Augen, ehe er dem kleinen Sänger den Zettel unter die Nase hielt.

„Du kannst ja gerne noch mal nachrechnen.“

Während sich Ruki also die Zahlen noch einmal genau betrachtete und durch den Kopf gehen ließ, erhob sich Kai seufzend.

„Es geht hier ja nicht um einen neuen Bass oder eine neue Gitarre. Klar könnten wir uns das leisten…“, begann er dann und drehte sich wieder zu seinen Freunden und Kollegen um.
 

„Das Gesamtpaket wird zu teuer. Wenn wir uns schon umrüsten, dann richtig.“

Entnervt knallte der Sänger den Zettel wieder auf den Tisch.

„Okay, okay. Du hast ja Recht.“

Uruha war der Nächste, der sich die Zahlen ausgiebig betrachtete.

„Dann starten wir die Tour wohl doch nicht mit neuen Instrumenten.“, schmollte Aoi, der dem anderen Gittaristen bis eben noch über die Schulter gelinst hatte.

„Bis zum Tourstart haben wir noch einen Monat. Es sollte doch zu schaffen sein, sich in dieser Zeit was dazu zu verdienen.“, harkte Uruha nach und verwies erneut auf die Zahlen. „Soviel ist das nämlich gar nicht, wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt.“

„Nei~n“, protestierte Reita gleich und warf demonstrativ seinen Kopf in den Nacken.

„Das klingt nach Arbeit.“

Für diese Aussage erntete der Nasenlose gleich einen Klatsch gegen den Hinterkopf von Uruha.

„Willst du jetzt einen neuen Bass oder nicht?!“

Der Angesprochene schmollte theatralisch und presste die Fingerkuppen seiner Zeigefinger gegeneinander.

„Schon…“

„Dann mach gefälligst auch was dafür!“

Daraufhin verschränkte er die Arme und ließ sich in einen der Sessel fallen.

„Ja, ja.“
 

Auch die Anderen nahmen die im Raum stehenden Sitzgelegenheiten wahr.

„Gibt es irgendwelche Vorschläge?“

Fast synchron überschlugen die fünf ihre Beine, verschränkten die Arme und legten nachdenklich ihre Stirne in Falten.

„Vielleicht Aushilfsjobs?“, brach Kai die entstandene Grübelpause und sah sich in der Runde um, wurde daraufhin von verständnislosen Blicken nieder gestarrt.

„Na kommt schon Leute. Wir hatten doch geklärt das dafür was getan werden muss.“

Aoi nickte leicht.

„Aber Aushilfsjobs sind lästig. Da wird man in der Regel nur gebraucht um irgendwas zu schleppen. Und bis zur Tour haben wir’s dann alle mit dem Rücken.“

„Genau.“, fügte Uruha noch hinzu.

„Oder wir werden in irgendwelche albernen Kostüme gesteckt und dürfen Kostproben am Straßenrand verteilen.“

Gegen solche Einwände konnte auch ein Kai nichts sagen. Also grübelten die fünf Japaner weiter.

„Am Angenehmsten wäre es ja, das Geld bei etwas zu verdienen, das auch Spaß macht…“, murmelte Ruki vor sich her, was zur Folge hatte, das Aoi plötzlich hochfuhr und den restlichen Membern mit seinem „Das ist DIE IDEE!“ einen Riesenschreck einjagte.

„Ruki, du bist ein Genie!“

Der Gelobte grinste schief und sah zu Aoi auf.

„Ich weiß…“, entgegnete er überheblich und warf die störende Haarsträhne mit einer coolen Kopfbewegung aus seiner Augenweide.

„Aber warum?“

Er wollte schon gerne wissen, wofür er gerade so in den Himmel gelobt wurde, denn eigentlich war er genauso unwissend, wie die Anderen.

„Na, wir verdienen uns das Geld mit dem, was wir am Liebsten machen.“

„Hä?“, kam es von Reita, der nur Bahnhof verstand und, was eine wahre Seltenheit war, damit mal nicht der Einzige war.

„Na, denkt doch mal nach. Was machen wir denn alle am Liebsten?“

„Essen?“, kam es von Ruki.

„Schlafen??“, entgegnete Reita.

Aoi schüttelte seinen Kopf.

„Wir sind doch keine Katzen, sondern Musiker.“

„Ich schlafe trotzdem gern.“, meinte Reita, nur um noch mal etwas dazu gesagt zu haben.

So wurde seine letzte Aussage auch mit Ignoranz gewürdigt, da der schwarzhaarige Gittarist fortfuhr.

„Wir geben Unterricht!“

Rukis Begeisterung hielt sich dabei allerdings als in Grenzen. Er wollte sich mit dem Gedanken nicht so recht anfreunden.

„Das sagt ihr so einfach. Ich kann doch keinen Gesangsunterricht geben.“, murrte er leicht vor sich her.

„Ach, warum denn nicht?“ wollte Uruha wissen.

„Na, ich kann doch nichts unterrichten wovon ich selbst keine Ahnung habe.“

„Welch weise Einsicht…“, gab Reita grinsend von sich und kassierte dafür einen weiteren Klaps auf den Hinterkopf, dieses Mal vom Sänger. „Dann gibst du eben auch Gitarrenunterricht“, schlug Kai vor, woraufhin Uruha und Aoi fast zeitgleich den Kopf schüttelten.

„Ganz schlechte Idee~“, säuselte Uruha.

„Genau. Wenn Ruki Gitarre unterrichtet, käme das einem Gesangsunterricht gebenden Uruha gleich.“

Uruha nickte zunächst zustimmend.

„Ja gen- hey, was willst du damit sagen?!“

Dann sah er seinen Kollegen protestierend an.

„Dieser Vergleich hinkt an allen Ecken.“, meinte Kai leicht und erntete dafür einen mit Dank erfüllten Blick vom Betroffenen.

„SO schlecht spielt Ruki doch gar nicht.“

„Hey?!“

Schallendes Gelächter brach aus, dem sogar Uruha nicht widerstehen konnte.
 

Als es dann langsam wieder ruhiger wurde, brach Kai erneut die Stille. „Gut, dann geben wir also Nachhilfe um die Bandkasse aufzubessern?“

Mit Ausnahme von Ruki erhielt der Leader von jedem ein Nicken.

„Ruki?“

Ein tiefes Seufzen war zu hören.

„Gibt es Alternativen?“

„Die haben wir doch eben schon ausgemerzt. Oder willst du wahrhaftig irgendwo am Straßenrand als Riesenerdbeere Kostproben verteilen?!“

Man konnte allen ansehen, dass sie sich diesen Anblick gerade bildlich vorstellten. Und wäre dies ein Anime, dann hätte man sogar beobachten können, wie sich die Gedankenblasen der fünf Musiker zu einer vereinen, in welcher dann ein Ruki panisch vor einem Monsterkaninchen, welches Interesse an der saftigen, roten Erdbeere gefunden hatte, davonrannte.

„Wohl eher nicht…“, entgegnete der Vocal schließlich schweißgebadet, als hätte er seinen Gedanken gerade wahrhaftig durchlebt. Bei dieser blühenden Fantasie war Unterricht tatsächlich die bessere Lösung des Geldproblems. Auch für Ruki.

„Dann gebe ich eben Nachhilfe.“
 

Somit war es beschlossene Sache: The GazettE würden Unterricht geben und sich die Konkurrenz praktisch selbst heranzüchten. Doch soweit hatte noch nicht mal der sonst so überlegte Kai gedacht. Wozu auch? Die meisten so genannten neuen Sterne am J-Rock-Himmel entpuppten sich in der Regel sowieso als Eintagsfliegen, über die man in ein, spätestens zwei Jahren sowieso nicht mehr sprach…

Déjà-vu

Der feminine Gittarist wuselte gerade wie wild zwischen seinem Bad und dem Schlafzimmer hin und her, überprüfte mehrmals sein Make-Up und das Outfit. Schließlich war sein Gitarrenschüler auf dem Weg zu ihm. Und wer weiß, vielleicht war er ja ganz süß. Dann konnte Uruha ja nicht aussehen wie Frankensteins Braut. DAS war sowieso ein No-Go.
 

Zu allem Überfluss begann auch noch sein Handy zu klingeln. Anhand des Klingeltons wusste er, auch ohne groß auf das Display zu sehen, das es sich bei dem Störenfried um den Leader-Sama Kai handelte. Also ging er besser ran, sonst dürfte er sich beim nächsten Zusammentreffen wieder was anhören. „Ja?“ Sprach er in das Mobiltelefon, das er zwischenzeitig zwischen Ohr und Schulter geklemmt lagerte, um ein paar seiner tausend Oberteile genauer betrachten zu können. „Ich bin’s, Kai“, entgegnete die bekannte Stimme am anderen Ende der Leitung.
 

„Ich weiß. Was gibt’s denn?“ „Ist jetzt vielleicht ein bisschen spontan, aber ich wollte alle zur Bandprobe zusammen….Uru-kun?“ Der schwarzhaarige Grinse-Leader war einen Moment lang von einem recht merkwürdigen Geräusch in der Leitung abgelenkt und fragte sich, ob sein Gesprächspartner ihm denn gerade überhaupt zugehört hatte.

„Hai, hai. Red ruhig weiter, ich hab mir nur gerade ein anderes Oberteil angezogen.“ Kai dropte. Das war mal wieder ZU typisch. Da versuchte Kai schon alles, um den doch stark auf sein eigenes Aussehen fixierten Gittaristen NICHT bei seiner ‚Fellpflege’ zu stören, was aber gleichermaßen so unmöglich war, da er diese zu circa 99,9 Prozent betrieb. Die letzten 0,1 Prozent widmete er dann seiner Gitarre und der Band. Da wunderte man sich schon, ob andere, lebensnotwendigen Dinge wie essen, schlafen und Sex nicht doch ein bisschen zu kurz kamen. „So ein Monat ist schnell vorbei. Ich möchte nicht das die Proben vor der Tour wieder zu kurz kommen“, erklärte er knapp. „Da dachte ich wir treffen uns heute mal spontan und tun was für den Erfolg.“ „Heute ist ganz schlecht. Hab mich schon mit meinem Schüler verabredet.“ „Mhhh…“ Eine kurze Stille entstand, ehe sich Kai wieder zu Wort meldete. „Bring ihn mit. Da kann er schließlich auch was lernen.“ „Na schön, wenn es sein muss.“ Man konnte anhand von Uruhas Tonlage deutlich erkennen, dass ihm das nicht wirklich passte. Irgendwie hatte er sich schon auf seinen Schüler und den Unterricht gefreut. „Sobald er da ist, fahren wir los. Bis dann.“ „Bis gleich~“
 

Kaum war das Telefonat beendet klingelte es auch schon an der Haustür. Mit einem hallenden „Komme gleich!“ huschte Uruha noch einmal ins Bad vor den Spiegel, zog an diversen Haarstränen und überprüfte noch einmal sein Make-Up, ehe er zügig zur Haustür rannte um diese schließlich zu öffnen. Als er seinem vermeintlichen Schüler dann gegenüberstand, verschlug es ihm erstmal die Sprache. Fast schon wie gebannt musterte er sein Gegenüber ausgiebig. Dieser grinste Uruha an, ehe er sich zu Wort meldete: „Ich bin Akito und soll hier Gitarre lernen“, stellte er sich vor und verbeugte sich dabei höflich, wie es eben üblich war. Ein Strahlen zauberte sich auf Uruhas Gesichtszüge, ehe er nach Akitos Hand griff und diese fasziniert schüttelte. „Freut mich, ich bin Uruha, dein Lehrer!“, entgegnete er stolz, ehe er den Anderen ohne Vorwarnung bis zu seinem Wagen schleifte. „Wo fahren wir denn hin?“ „Lass dich überraschen~“ Mit diesen Worten stiegen die beiden in den Wagen und Uruha fuhr los. Die Anderen würden ganz schön Augen machen, dachte er und grinste dabei zufrieden vor sich her. Derweil wartete der Rest der versammelten Truppe im Proberaum nur noch auf das Erscheinen des Prinzesschens. Endlich öffnete sich die Tür und der vermeintliche Uruha trat ein. „Da bist du ja endlich!“, meinte Aoi begeistert und stürmte auf seinen Freund und Kollegen zu, um sich ihm gleich theatralisch um den Hals zu werfen. Kai hatte nämlich damit gedroht, Aoi Uruhas Parts auch spielen zu lassen, wenn dieser nicht bald mal auftauchen würde. Demnach war dies auch der Grund für seine Erleichterung. Doch diese Erleichterung wich einem anderen Gefühl. Einem Gefühl, das Unwohlsein sehr nahe kam. Irgendetwas stimmte nicht, doch egal wie ausgiebig er Uruha betrachtete, er kam nicht darauf, was es war.
 

„Uhm, ich müsste mal auf die Toilette“, brabbelte Uru vor sich her, in der Hoffnung, Aoi würde dann endlich loslassen. Der Plan ging auf und Aoi löste sich verwirrt. Uruha sah die Truppe abwartend an, in der Hoffnung dass einer von ihnen so gütig wäre, ihm zu erklären, wo die Sanitären Anlagen überhaupt zu finden waren. Doch weil die komplette Sippe damit beschäftigt war, ihn blöd anzugaffen, blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als noch mal nachzufragen. Doch kaum war die Frage gestellt, sahen sich die anderen Bandmember an, als wären sie der Apokalypse nahe. „Jetzt tut mal nicht so, als müsstet ihr nie und sagt mir wo das Klo ist.“ Aoi kam wieder näher, legte besorgt seine Hand auf Uruhas Schulter und sah den Hellhaarigen durchdringend an. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ Der Gitarrist verstand die Welt nicht mehr. „Ja, ich muss eigentlich nur aufs Klo und hab keine Ahnung, wo sich dieses befindet. Wenn also nicht bald einer von euch mit der Sprache rausrückt, piss ich hier her.“ Das war mal eine Ansage. Und plötzlich bekam er auch mehr als nur eine Antwort. Weil es mittlerweile wirklich dringend war, hechtete er zügig in die Richtung, in welche die anderen vier synchron deuteten.
 

„Was war denn das?!“, wollte Reita gleich wissen und sah die Anderen an. „Ich hab keine Ahnung“, entgegnete Aoi schulterzuckend. „War er am Telefon auch schon so merkwürdig, Kai?“ Angesprochener schüttelte den Kopf. „Eigentlich nicht.“ „Vielleicht hat er auf dem Weg hier her eine auf den Kopf bekommen?“ Ratlosigkeit machte sich unter den Jungs breit und die wildesten Spekulationen wurden ausgesprochen. Warum? Weil the GazettE diesen Proberaum schon Jahrelang anmieteten und Uruha somit hätte wissen müssen, wo die Toiletten sind.

„Vielleicht hat er sich aber auch nur einen dummen Scherz erlaubt und lacht sich jetzt einen ins Fäustchen“, meinte Ruki schließlich, um den Anderen erstmal den Wind aus den Segeln zu nehmen und sie auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen, was auch ganz gut klappte.
 

Plötzlich öffnete sich die Tür zum Proberaum unerwarteter Weise noch ein zweites Mal. „Sorry wegen der Verspätung, aber ich hab vor lauter Hektik meine Gitarre vergessen und musste noch mal zurück.“ Wieder stand Uruha mitten im Proberaum und das, obwohl er eben erst aufs Klo, das sich am anderen Ende des Raumes gegenüber der Eingangstür befand, verschwunden war. Dementsprechend suspekt wurde er von Aoi und den Anderen gemustert. „Was guckt ihr denn so? Hab ich was im Gesicht?“ Weil er keine Antwort bekam, hob er verwirrt die Augenbrauen und ging durch bis zu den Toiletten, um sich mithilfe eines Spiegels die Frage selbst beantworten zu können.
 

„Leute, hattet ihr gerade auch ein Déjà-vu?“ Kai sah mit geweiteten Augen in die Runde. Ruki lies sich theatralisch in den nächsten Sessel fallen. „Es geht los, ich werde alt und senil.“ „Habt ihr das auch gesehen?!“ quietschte Kai erneut, wollte Bestätigung ums ich wenigstens der Sache sicher zu sein, nicht alleine verrückt zu werden. Aoi nickte und musste sich auch erstmal setzen um das gerade Erlebte zu verdauen und es sich vielleicht irgendwie logisch erklären zu können. „Unglaublich. So was hab ich ja noch nie erlebt.“ Kai war richtig aufgedreht und zappelte wie ein Kleinkind dem man zuviel Süßigkeiten gegeben hat. „Da hat uns unser Kopf wohl einen Streich gespielt…“, meinte Aoi schließlich, als er sich wieder gefangen hatte. „Uns vieren auf einmal? Zur selben Zeit? Denselben Streich? Wäre sehr ungewöhnlich.“, widerlegte Reita diesen Kommentar. „Vielleicht schlafe ich noch und das ist alles nur ein schlechter Trau- AUA, was soll das du Vollidiot?!“, quietschte Ruki, als ihm der Nasenbandträger kräftig in die Seite kniff. „Ist kein Traum.“ „Vielleicht werden wir tatsächlich einfach nur alt. Wenn ich so überlege hab ich die besten Jahre doch schon ne weile hinter mir…“, grübelte Kai betroffen. „Blödsinn“, kam es wieder knapp vom Nasenlosen. „Na wenn du alles besser weißt Sharlok Holmes, dann sag uns doch mal, wie du dir das erklären willst.“ Das war eine berechtigte Frage, die Ruki da in den Raum warf. Eine Frage, die sich Reita selbst noch gar nicht gestellt hatte, weswegen er jetzt auch erstmal darüber nachdenken musste. Auf einmal wurde er Kreidebleich und sah seine Freunde entsetzt an. „Vielleicht…“, begann er dann und beugte sich den anderen vieren etwas entgegen. Diese taten es ihm gleich. „Vielleicht hat er seine Drohung von damals wahr gemacht und sich geklont!“ Eine Stille entstand, in der man auch eine Stecknadel hätte fallen hören können, ehe ein hallendes Gelächter ausbrach. Wütend zog Reita die Brauen zusammen und verschränkte beleidigt die Arme. „Was ist denn bitte auf einmal so lustig?!“ „Na, deine Theorie! Ja, gut, die Anderen waren auch nicht gerade viel besser, aber deine setzt dem ganzen dann doch noch die Krone auf.“ „Aber so abwegig ist das gar nicht! Immerhin ist Klonen doch möglich und Uruha hat damals selbst gesagt, das er es cool fände, wenn es noch einen von ihm gäbe!“ „Ach, du meinst ‚Uruha2’?“ „Ja richtig. Seht ihr, Kai erinnert sich wenigstens noch.“ Ruki klopfte dem kurzhaarigen Nasenbandträger lachend auf die Schulter. „Daran erinnern wir uns alle, deswegen ist das trotzdem paradox. Du hast eindeutig zu viele Actionfilme gesehen, mein guter.“ „Gar nicht!“, giftete er wütend und funkelte den Vocal dementsprechend an. „Ein Klon, das ich nicht lache.“ „Pffft. Ihr habt doch alle keine Ahnung.“
 

„Keine Ahnung wovon?“ Uruha war eben vom Klo zurück gekommen und wollte nun natürlich wissen, warum in seiner Abwesenheit so laut gelacht wurde. Alle sahen auf und den Gitarristen durchdringend an. Auch das Lachen stoppte abrupt. Weil sich Uruha nun wirklich verarscht vorkam, schnaubte er leicht und ließ sich in den letzten freien Sessel fallen.

„Na fein, dann schließt mich eben aus. Ist ja nicht so, als ob es mich überhaupt interessieren würde.“ Er verschränkte die Arme. Die Blicke seiner Kollegen, die ihn schon wieder wie einen Außerirdischen musterten ignorierte er dabei gekonnt. Er war ja jetzt sowieso mit Schmollen beschäftigt.
 

„Uruha-Sensei, du hast deine Gitarre auf dem Klo stehen lassen.“ Die fünf sahen auf. „Ah, danke schön!“, entgegnete angesprochener und erhob sich wieder, um sein liebstes Stück in seine Arme zu schließen. „HA!“ Erschrocken zuckte Uruha zusammen. Auch die anderen zuckten leicht, ehe sie zu Reita hinaufsahen, der aufgesprungen war und durch das ganze Zimmer geschrien hatte. „Seht ihr, ich hatte doch recht. Uruha hat sich geklont! Und jetzt sagt noch mal, das das absurd ist!“ Uruha hob fragend eine Augenbraue und sah den Bassisten dementsprechend an. „Was? Wovon redest du überhaupt?!“ „Na von Uruha2 hier!“ Reita ging auf die beiden, die sich sogut wie ein Ei dem Anderen glichen, zu und begann den Rechten zu befingern, zupfte ihm an den Haaren und den Klamotten. Dieser lies dass auch ganz bereitwillig mit sich machen, bis Uruha ihm die Hand weg schlug. „Lass das Reita, das ist unhöflich.“ Widerwillens stoppte er mit seinem Tun, drehte sich dafür triumphierend zu den Anderen herum und hatte diesen typischen ‚Ich hab’s euch doch gesagt’-Blick auf seinen Zügen liegen. Und die Anderen, ja nichtmal Ruki, wussten darauf noch zu reagieren, denn momentan hatte es tatsächlich den Anschein, als ob Reitas Theorie scheinbar die einzig richtige gewesen war, auch wenn es noch zu absurd schien. „Uhm… Uruha-kun?“ Aoi hatte sich erhoben und stellte sich neben Reita um sich die beiden Mal aus der Nähe betrachten zu können. Jetzt, so vergleichsweiße waren die beiden sich doch nicht ganz so ähnlich, wie es aus der Ferne den Anschein machte. „Willst du uns deinen Freund nicht vielleicht mal vorstellen?“ „Achso, ja. Wie dumm von mir~“, entgegnete Uruha schließlich und grinste. „Das ist Akito, mein Gitarrenschüler. Akito, das ist meine Band, the GazettE.“ Auch Akito grinste.

„Ich weis, wer ihr seid. Bin ein großer Fan, vor allem von dir Sensei, aber ich glaube, das sieht man ja.“

„Ach was~“ Uruha lächelte verlegen. „Warum hast du uns nicht gleich gesagt, wer du bist?“, wollte Ruki schließlich wissen und sah Akito fragend an.

„Wieso hätte ich? Ich fand’s lustig, irgendwie. Außerdem hat Uruha gesagt-“ Er wurde von Uruhas Hand, die sich auf plötzlich auf seine Lippen presste und ihn somit am weitersprechen hinderte, gestoppt.

„Also doch nur ein dummer Scherz.“, meinte Ruki schließlich gelassen, erhob sich und klatschte mit seiner flachen Hand gegen Reitas Hinterkopf, der sich natürlich sofort protestierend zu dem anderen umdrehte. „Hey, wofür war die?!“ „Weil du mich gekniffen hast, du Spinner.“ „Das macht man so, wenn man jemanden davon überzeugen will, dass er NICHT träumt“, rechtfertigte er sich, noch immer protestierend. „Dann nimm sie dafür, das du so einen Schwachsinn erzählt hast. Ein Uruha-Klon, tze.“ Mit Vollendung dieses Satzes sah er zu Akito hin, der noch immer von Uruha am sprechen gehindert wurde und lächelte.

„Ich bin Ruki und ich hoffe, dass das Prinzesschen hier dir auch was beibringen kann.“ Er reichte ihm die Hand, die er entgegennahm, als Uruha ihn endlich los gelassen hatte. Auch Kai erhob sich und reichte dem Gitarrenschüler seine Hand. „Danke, dass du uns unterstützt.“

„Ja und entschuldige bitte, das ich vorhin gleich so über dich hergefallen bin, aber im ersten Moment sahst du Uru wirklich verdammt ähnlich!“ Akito winkte ab und lächelte etwas verlegen.

„Nein, nein. Das ist ein Kompliment für mich. Ich muss mich also bedanken!“ Diese Aussage wiederum brachte Uruha etwas in Verlegenheit.

„Ach, du bist wirklich niedlich, Aki-Chan~“ er ballte seine Hand zu einer lockeren Faust und stubbste mit ihr gegen die Wange seines optischen Zwillings.
 

„Na gut, jetzt sollten wir aber wirklich mal anfangen zu Proben, sonst wird das heute auch nichts mehr“, meinte Kai letztendlich und verwies die Anderen dann schließlich auf ihre Plätze. Akito setzte sich in einen der Sessel und drehte ihn so, damit er Gazette gemütlich beim Proben zusehen konnte. Dabei konnte er sich letztendlich nur noch mehr für sein Vorbild und diese Band faszinieren…



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von: abgemeldet
2009-09-27T13:44:06+00:00 27.09.2009 15:44
Yeah,das klingt im Moment voll nach meinem Ruki xDDD
LOL
I love it! xD


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