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Die Liebe meines Lebens

Eines Morgens bin ich aufgewacht, und du warst nicht mehr da...
von

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Die Sehnsucht

„Ich weiß nicht, wann es begann. Plötzlich war ich mittendrin. Und doch konnte ich es nicht sagen…“
 

Der Wind streift mir durch die Haare, weht den Sommer raus auf’s Meer.
 

Ich dachte immer, der Sommer ist meine Lieblingsjahreszeit. Schließlich liegt auch mein Geburtstag darin, schließlich war auch im Sommer der Tag, an dem ich meine Eltern nach so langer Zeit wiedergesehen habe. Doch ich glaube, seit diesem Sommer wünsche ich mir, dass es nie wieder Sommer wäre. In meinem Herzen wird es ohnehin nie wieder Sommer sein…
 

Seit wann gehe ich hier allein den Strand entlang? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall sehe ich die Sonne nicht mehr. Die Kälte macht die Meeresluft rechts von mir nur noch kälter. Doch das ist nichts im Vergleich zu der Kälte, die ich nun tief in mir spüre…
 

Die leichte Brise, die ich von der ruhigen See hier spüre, spielt vor meinem Gesicht mit meinen dunklen Haaren, die du nun nie wieder sehen würdest…

Vielleicht ist es auch die Umgebung, der Wind, oder auch das salzige Wasser hier neben mir…doch ich sehe nicht mehr klar…nur noch Strähnen meiner Haare, durch einen warmen Schleier, den meine Augen gebildet hatten…
 

Gedankenverloren seh’ ich Spuren im Sand, doch sie sind nicht von dir.
 

Plötzlich spüre ich einen kurzen, starken Windstoß, der meine Tränen in das große Meer weht. Dadurch klärt sich zwar mein Blick, doch meine Gedanken scheinen mir einen Streich zu spielen. Ich sehe irgendetwas auf dem weißen Strand unter meinen Füßen…ist das ein aus Versehen geangelter Schuh? Oder eine Sandburg von Kindern, die vor einigen Stunden hier gewesen sein mussten? Obwohl meine Gedanken fortwährend bei dir sind, setze ich mich hinunter und greife nach etwas, das nur auf der Sichtebene des Strandes existierte…es waren Spuren. Nein, keine Tierspuren, Schuhabdrücke. Abdrücke eines Menschen. Reflexartig sehe ich über das Meer, auf den Horizont, auf dem vor einigen Minuten die Sonne untergegangen war. Nein, die Spuren waren nicht von dir. Das sagt mir mein Verstand, auch wenn mein Herz eine andere Wahrheit verlangt…
 

Ich weiß, dass Träume sterben, doch ich dachte immer bei uns nicht…
 

Mir war klar, dass die Ewigkeit ein lügender Begriff ist. Denn nichts ist für die Ewigkeit. Ich hätte auch nicht die Ewigkeit verlangt. Ich hätte mir nur gewünscht, dass es für mein Leben wäre…

Träume sterben, das wusste ich. Doch mein Traum starb, ehe ich ihm die Chance gab, Wirklichkeit zu werden. Ich hätte viel früher damit beginnen sollen, viel früher meinen tiefsten Wunsch Wahrheit werden zu lassen. Das war das erste Mal, dass ich an mir, an meinen Gefühlen zweifelte. Wie in Trance erhebt sich mein Körper, meine Hände jedoch wollen den Sand nicht loslassen, auf dem ich immer noch deine Spuren sehe…

Ich war doch auch sonst immer viel mutiger, viel spontaner gewesen. Warum ging es dieses eine verdammte Mal nicht?! Dann wäre es vielleicht niemals so weit gekommen…

Meine rechte Hand bildete eine Faust im Versuch, eine der letzten Erinnerungen an dich festzuhalten. Doch genau wie meine Sehnsucht nach dir war bei diesem Wind den Sand festzuhalten, sinnlos. Ich weiß genau, dass du nie wieder zu mir zurückkommen würdest…
 

Ich geh seit Stunden schon an diesem Strand entlang, den Regen spür ich nicht.
 

Als sich der Sand nun langsam, aber sicher aus meiner Faust schlich und im Wind tänzelte, bemerkte ich erst, dass es nicht nur meine Tränen waren, die das zerkleinerte Glas befeuchteten… nein, auch der Himmel weinte. Langsam sah ich empor zu den großen, grauen, endlos scheinenden Wolken…

Schon irgendwie ironisch. Vor ein paar Tagen dachte ich noch, dass auch mein Traum so endlos wie diese Wolken sein könnte. Genauso Wahrheit wie diese Farbe, die meine gesamte Umgebung verdunkelte. Doch niemals hatte ich erwartet, dass er eines Tages, noch bevor er überhaupt begann, so kalt sein würde wie das Meer, dieser Wind.

Den Regen ignorierend setze ich meine ziellose Wanderung fort. Wohin ich gehe, weiß ich nicht. Ich weiß nur eins, hier kann ich nicht bleiben. Hier würde mich zu viel an dich erinnern…

Denn sogar der Himmel weinte. Leicht beruhigend waren die eiskalten Tropfen schon. Sie zeigten mir, dass nicht nur ich unter diesem plötzlichen Vorfall litt. Auch der Himmel wusste, dass dies niemals war, was ich wollte. Ich wollte dir doch nur einen Satz mitteilen. Doch nun ist es zu spät.
 

Wenn diese Sehnsucht bloß nicht wär’ und diese Bilderflut von dir…
 

Ich versuche, an etwas anderes zu denken. Nicht an meinen Rucksack, den ich mitgenommen hatte. Nicht an meine Pokémon, die darin in ihren Bällen waren. Ich will nicht, dass sie alle wissen, warum ich nun so leide. Ich will einfach nur allein sein. Die einzige Gesellschaft, die ich mir wünschen würde, wäre deine. Ich wünschte, all diese Ereignisse in den letzten Tagen wären nur ein Alptraum, aus dem ich irgendwann wieder erwachen würde. Ich wünschte, es wäre nicht so real wie der Schmerz, der mich wohl nie wieder verlassen würde.

Links tauchen langsam Grünflächen auf. Grünflächen, auf denen sich Pokémon befanden. Pokémon, die trotz des Regens glücklich mit ihren Trainern waren. All die Personen, die den Regen nur als Naturvorfall betrachten und meinen, er würde bald wieder vorbeigehen… Sie sind doch naiv. Ich glaube nicht mehr an den Zufall, schuld daran ist das Schicksal. Wenn alles vorherbestimmt war, dann frage ich nun, warum? Warum musste es so weit kommen? Warum durfte ich niemals sagen, was ich schon so lange versteckt in meinem Herzen trug? Was hinderte mich daran?
 

Egal, wie sehr ich mich bemühe, meine Gedanken enden immer wieder bei dir. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich dich deutlich vor mir. Innerlich höre ich bei jedem Atemzug deine Stimme. Ich kann dich nicht vergessen, egal, wie sehr ich es versuche. Vielleicht will ich es auch gar nicht… denn ich weiß, dass ich meinen Traum für immer mit mir tragen werde. Sowie diesen einen Satz, für den die Zeit nicht mehr gereicht hat…



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