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Liebe ist...

OS-Sammlung
von

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Dein Anblick

Disclaimer: Alle bekannten Figuren gehören nicht mir und ich verdiene hiermit auch kein Geld. Nur die Story ist mein Eigentum und wird auch nicht verliehen. Der Spruch auf dem Bild stammt aus dem Song Dein Anblick von Schandmaul.
 

Paring: Jiraya x Tsunade
 

Warnung: Ähm…OoC?...Kann sein, so genau weiß ich das nicht. Wahrscheinlich auch AU. Das gleiche wie immer also^^
 

Seufzend rieb Jiraya sich seine Stirn. Er saß jetzt schon seit Stunden an diesem Bild und hatte gerade mal die Bleichstiftskizze fertig. Erschöpft legte er den Block bei Seite, streckte sich. Ein, zwei Mal blinzelte er, dann war mit seinen Gedanken wieder in der Gegenwart. Durch das geöffnete Fenster hörte er Kinderlachen und Vogelgesang, der angenehm warme Abendwind spielte mit den weißen Gardinen.

Während er seine rechte Hand massierte, warf er einen Blick auf die über der Tür hängende Uhr. Minato hatte im Laufe des Tages vorbei kommen wollen, aber anscheinend war ihm etwas dazwischen gekommen. Leicht grinsend schüttelte er den Kopf. Er würde seine Shinobi-Karriere darauf verwetten, dass sein Schüler sich gerade mit Kushina stritt.

Die beiden waren sich in einigen Dingen ziemlich ähnlich, verhielten sich aber wie Hund und Katz. Das ganze Dorf wartete schon gespannt darauf dass es zwischen ihnen richtig krachte und sie knutschend in irgendeiner Besenkammer enden würden.

Jiraya wurde aus seinen Gedanken gerissen als jemand seine Eingangstür mit einer Trommel verwechselte. Kopf schüttelnd erhob Jiraya sich und schlenderte in Richtung Tür. Er hatte alle Zeit der Welt. Sein Besucher anscheinend nicht, denn ein wütend gefauchtes „Jiraya!“ ließ ihn zusammenzucken und schlucken.

Das war nicht Minatos Stimme. Sie klang vielmehr nach…

Den Gedanken nicht zu ende führend öffnete er die Tür. „Tsunade.“

Hinter der Blonden konnte er Minato und Kushina erkennen, die leise miteinander diskutierten.

Ein verunglücktes Lächeln breitete sich auf Jirayas Gesicht aus. „Was kann ich für dich tun?“

„Hör mir mal gut zu!“ Tsunade kam drohend näher, rammte ihm ihren rechten Zeigefinger in die Brust. „Wenn dein Schüler noch einmal meinen Unterricht stört, dann kannst du dir sicher sein, dass du bald einen neuen Lehrling brauchst. Ist das klar?

Abwehrend hob Jiraya die Hände, nickte schnell. „Glasklar.“

„Gut!“ Schnaubend drehte Tsunade sich schwungvoll um, ignorierte Minato, schnappte sich Kushinas Arm und verließ, die rothaarige hinter sich herziehend, den kleinen Flur, der zu Jirayas Wohnungstür führte.

Stumm sahen Minato und Jiraya den beiden hinterher. Als Kushina sich noch einmal umdrehte, dem Blonden den Mittelfinger zeigte und ihm die Zunge rausstreckte, schüttelte Jiraya schwach lächelnd den Kopf. „Charmant wie Stacheldraht.“

Schnaufend verschränkte Minato die Arme hinter seinem Kopf. „Das war jetzt aber noch höflich.“

Lachend gab Jiraya den Weg zu seiner Wohnung frei.

„Na komm schon rein und erklär mir erstmal bei was du unsere geschätzte Prinzessin jetzt schon wieder gestört hast.“
 

~*~
 

Es war der heißeste Tag des Jahres – zumindest für Jiraya. Aus diesem Grund hatte er seinen Schülern gesagt dass sie Schwimmzeug mitbringen sollten und war mit ihnen zu einem Fluss in der Nähe der heißen Quellen gegangen. Minato, Yoshino und Hizashi hatten den Vorschlag begeistert angenommen und tobten – obwohl sie alle schon stark auf die 18 zugingen – ausgelassen im Wasser. Kopf schüttelnd beobachtete Jiraya sie. Er lag viel lieber im Schatten eines Baumes, das rumtoben in der prallen Sonne überließ er anderen. Mit dem Gedanken, eine Auszeit zu nehmen spielend, schloss er die Augen. Nachher hatte er noch eine Besprechung mit Tsunade und dem Hokage, da musste er ausgeschlafen sein, sonst gab es nur wieder Stress mit Tsunade. Seine Schüler waren alt genug, die konnte er eine Weile aus den Augen lassen. Und wenn es hart auf hart kam – zumindest um Yoshino musste er sich keine Sorgen machen, die konnte austeilen. Zufrieden mit diesen Gedanken döste er ein.
 

Uah!“ Jiraya schreckte hoch, starrte runter auf seinen nackten – und jetzt nassen – Oberkörper. „Was zum…“

Yoshino stand vorgebeugt neben ihm, ihre langen Haare hingen ihr über die Schulter, sie ließ die letzten Strähnen gerade durch ihre Finger gleiten, kicherte. Etwas weiter hinter ihr konnte er Minato und Hizashi lachen sehen, beide sahen aus als würden sie bald ersticken, sie waren knallrot im Gesicht.

Verärgert knurrend trocknete Jiraya sich mit Minatos Handtuch ab – er fand es immer wieder erstaunend wie viel Wasser Mädchen in ihren Haaren transportieren konnten -, scheuchte Yoshino mit den Worten. „Was seid ihr aber auch wieder witzig.“ Fort.

Grinsend lief Yoshino wieder zu ihren beiden Freunden, Minato klopfte ihr, als sie bei ihnen ankam, gratulierend auf die Schulter.

Jiraya griff nach seinem Trinken, ließ seinen Blick über die kleine Lichtung schweifen – und stoppte bei einem roten Haarschopf. Erstaunt stellte er fest, dass Kushina einen sehnsüchtigen Gesichtsausdruck hatte, ihre Augen nahmen jede Bewegung von Minato wahr.

„Oh man…“ Er wusste, wie Kushina sich gerade fühlte. Warum er allerdings aufstand und zu ihr hinschlenderte, konnte er nicht genau sagen. Minatos rothaariger Albtraum bemerkte ihn erst, als er neben ihr stand.

„Ji…Jiraya – Sensei…“ Sie schluckte, ihre Augen huschten von ihm zu Minato, danach suchten sie einen Fluchtweg.

„Was bist du denn so aufgeregt Kushina – chan?“ freundlich lächelnd lehnte er sich an den Baum, hinter dem sie sich versteckt hatte, versperrte ihr so die Sicht. „Du willst doch nicht etwa spionieren, oder?“

„Wa-…Das glauben Sie doch selbst nicht!“ Empört wich Kushina zurück.

Lachend schüttelte Jiraya den Kopf. „Hätte mich auch gewundert. Also? Wenn du willst, das Minato dich bemerkt, musst du ihn schon ansprechen. Der Kindskopf ist gerade mitten im spielen versunken.“ Belustigt runzelte er die Stirn.

Kushina nickte, eine Strähne fiel ihr in die Stirn. „Ich weiß…Er hat Yoshino – chan darauf gebracht, Sie nass zu machen.“

„Dacht ich mir schon.“ Ein kurzer Blick über die Schulter, er sah, dass Hizashi ihn suchte, die anderen beiden etwas fragte, woraufhin Yoshino eine wegwerfende Handbewegung machte und grinste.

„Ich muss schon zugeben, du bist elegant meiner Frage ausgewichen. Also noch mal: Warum sprichst du ihn nicht einfach an?“

Sie wich seinem Blick aus. „Als ob Sie so viel Ahnung von Liebe hätten…“

Jiraya stieß einen Pfiff aus. „Huih, Tsunade ist also immer noch sauer auf mich.“ Nach diesem Satz lächelte er melancholisch. „Aber glaub es oder nicht, ich weiß, wie es ist, wenn man unglücklich verliebt ist.“

Die Neugier stand ihr ins Gesicht geschrieben. „Sie sind verliebt? Und das auch noch unglücklich?“

„So schwer vorstellbar?“ Sein Lächeln blieb unverändert.

„Nun ja…“ Erneut senkte sie den Kopf, sorgte so dafür, dass er ihr nicht in die Augen sehen konnte. „Irgendwie schon.“

Locker zuckte er mit den Schultern. „Schon gut, du kannst ehrlich sein. Ich kenne meinen Ruf.“

Yoshino rief seinen Namen. So langsam sollte er sich wohl wieder melden. „Du solltest dich mal in Ruhe mit ihm unterhalten. Glaub mir, so sehr er eure Diskussionen auch genießt, er würde dich zu gerne einmal zum Essen einladen. Und er kennt gute Restaurants.“

Nach diesem Rat zwinkerte er ihr zu, drehte sich dann um, ging zu seinen – ihn suchenden – Schülern. Mehr konnte er nun wirklich nicht tun. Wenn sie es jetzt immer noch nicht schaffen würde, auf Minato zuzugehen, würde er sie doch mit seinem Schüler in eine Besenkammer sperren. Leise lachend schüttelte er den Kopf. Das wäre ein Spaß.

~*~
 

Als Minato zum nächsten Training zu spät, dafür aber mit einem breiten Grinsen im Gesicht erschien, wusste er, dass er sie nicht mehr einsperren musste. So war es nun mal mit all seinen guten Ideen, sie wurden ihm immer vermiest.

„Sie stand also vor meiner Haustür und ich dachte nur so: Oh Gott, jetzt will sie mich schon am frühen Morgen fertig machen! Aber nein, sie hat mich nur aufgehalten und gemeint, dass ich sie heute Abend zu einer Nudelsuppe einladen soll!“

Kichernd meinte Yoshino: „Mein Gott, wie romantisch.“

Hizashi stieß sie an. „Sei nicht so fies, ich finde es gut, dass die beiden ausgehen.“

Zustimmend nickte Jiraya. Minato war währenddessen mit seinen Gedanken abgedriftet, verfolgte ihre Unterhaltung überhaupt nicht mehr. „Außerdem sagst du doch selbst, dass die Frauen selbstständiger werden sollen. Was das angeht, wäre Tsunade eine bessere Lehrerin für dich…“

„Jaah, aber wenigstens das erste Date sollte vom Mann aus kommen!“ Sie stemmte ihre Hände in die Hüften.

„Und das von Miss Ich labere meinen Schwarm in Grund und Boden, bis er mein Essen bezahlt und sich noch mal mit mir trifft.“ Hizashi verdrehte die Augen.

Jiraya tarnte sein Lachen als Husten. „Minato und den ersten Schritt machen? In welcher Traumwelt lebst du Yoshi – chan?“ Ein kurzer Blick zu Minato – er war immer noch gedanklich abwesend. „Nun, wir freuen uns einfach für Minato und drücken ihm die Daumen, dass alles klappt, `kay?“

„`kay!“ Yoshino und Hizashi nickten.

„Aber…“ Sie schob Hizashi zu Minato, damit er ihre drittes Teammitglied aus seinen Träumen holen konnte. „Ich darf ihn doch trotzdem noch damit aufziehen, dass es so lange gedauert hat, oder? Dafür plan ich auch die Überraschungsfeier, die wir für sie geben werden!“ Bettelnd sah sie ihn an.

„Du hast eine merkwürdige Art, deine Zuneigung zu zeigen, Yoshi – chan.“ Grinsend wuschelte er ihr durch die Haare. „Aber sei nicht zu fies zu ihm, verstanden?“

In die Hände klatschend verkündete Yoshino vergnügt: „Gut! Dann müssen wir ja nur noch dafür sorgen, dass unser JiJi – Sensei mit Kushinas Höllenlehrerin zusammen kommt!“

In solchen Moment verfluchte Jiraya sich dafür, dass er die Spitznamenerlaubnis eingeführt hatte und das er im Schlaf redete.
 

~*~
 

„Jiraya!“ Warum war ihm nur klar gewesen, dass Tsunade bald vorbeikommen würde?

Er verlangsamte seine Schritte, gab ihr so die Chance, aufzuholen.

„Ja Tsunade?“

Sie sah so aus, als wüsste sie nicht genau, ob sie ihn schlagen oder lieber anschreien sollte. Entgegen seiner Erwartungen entschied sie sich dafür, ruhig zu bleiben. „Wenn Minato auch nur daran denken sollte, Kushina weh zu tun, wird er mich kennen lernen, verstanden?“

Seufzend nickte Jiraya.

Tsunade wollte gerade etwas sagen, als sie gerufen wurde. Beide, Jiraya und Tsunade, blieben stehen, drehten sich in die Richtung, aus der die Stimme kam. Eine ihrer Schülerinnen - eine Hyuuga, wenn Jiraya sich nicht irrte-, stand vor einem Geschäft und winkte Tsunade zu sich.

Mit einer Handbewegung machte Tsunade ihr klar, dass sie gleich zu ihr kommen würde.

„Also, ich…Ich hab einen So viel wie du trinken kannst-Gutschein, für diese neue Bar. Hast du Lust mit mir mal wieder einen heben zu gehen?“ Während sie dies fragte, sah sie überall hin, nur nicht in Jirayas Gesicht. Perplex nickte Jiraya. „Wann immer du möchtest.“

„Ich sag dir dann Bescheid.“ Sagte es und verschwand. Irritiert sah er ihr hinter her. Ihn beschlich das ungute Gefühl, irgendetwas Wichtiges verpasst zu haben. Schulter zuckend verdrängte er das eben geschehene erst mal. Yoshino würde ihn umbringen, wenn er es nicht mehr schaffte einkaufen zu gehen. Und sie konnte mindestens genauso unangenehm werden wie Tsunade.
 

~*~
 

Wieder einmal saß Jiraya an seinem Bild. Er war schon weitergekommen, aber immer noch nicht fertig. Es würde wahrscheinlich noch eine Weile dauern, bis er es ad acta legen konnte.

Nach zwei Stunden Zeichnens streckte er sich, ließ damit seine Knochen knacken. Eigentlich wäre dieses Wochenende Teamwochenende gewesen, allerdings waren seine Schüler alle mit ihren Partnern beschäftigt. Für ihn war das verdammt deprimierend. Seit der Einladung Tsunades waren über zwei Wochen vergangen und sie hatte ihn nicht wieder darauf angesprochen.

Müde stand er auf, es wurde Zeit, dass er an diesem Tag noch etwas Sinnvolles zustande brachte. Seine Wohnung würde es ihm danken.

Gerade als er sich dazu aufgerafft hatte, dass dreckige Geschirr in die Küche zu bringen, klopfte es an seiner Tür. Jiraya sah von dem Geschirrstapel, der vor ihm stand, dann zur Haustür und wieder zum Geschirr. Schulter zuckend ließ er das Geschirr, Geschirr sein und rief: „Tür ist offen!“

Neugierig beobachtete er, wie die Tür sich öffnete. Er hatte keine Ahnung, wer jetzt noch etwas von ihm wollte.

Als er sah, wer ihn mit seiner Anwesenheit beehrte, wich er irritiert einen Schritt zurück. „Kushina – chan?“

Diese sah sich Nase rümpfend um – in diesem Moment war er verdammt froh, dass er all seine Unterwäsche am Morgen weggeräumt hatte-, konzentrierte sich dann auf Jiraya. „Hokage – sama schickt mich. Sie sollen sofort zu ihm kommen.“

Seufzend fuhr er sich durch die Haare: „Wenn ich keine Ausreden fürs nicht aufräumen haben will, kommen sie von alleine. Es gibt echt keine Gerechtigkeit…“

Während er sich die Schuhe anzog, verfluchte er die ungerechte Welt weiterhin.

Kushina hatte Abstand genommen, sah ihn mit einem undefinierbaren Blick an. „Reden Sie öfter mit sich selbst?“

„Wusstest du das nicht?“ Er schloss seine Tür ab, drehte sich dann grinsend zu ihr. „Interessante Selbstgespräche setzen einen klugen Partner voraus. Das ist die erste Regel, die ich meinen Schülern beibringe.“

Nachdenklich runzelte Kushina die Stirn: „Ich dachte, die erste Regel, die Sie Ihren Schülern beibringen, ist: Gib einer Frau immer Recht, wenn du dadurch Alkohol umsonst bekommst?“

Kurz schwieg Jiraya, dachte darüber nach, meinte dann: „Ist beides gleich wichtig. Mal was anderes: Was machst du überhaupt heute beim Hokage? Ich dachte, du triffst dich mit Minato.“ Er sah sie aus dem Augenwinkel an.

„Jaah, aber Tsunade – Sensei hat mir befohlen, einen Bericht abzugeben und dann hat Hokage – sama gemeint, ich solle Sie holen Und jetzt gehe ich wieder zu Minato. Also,“ sie blieb an einer Kreuzung stehen. „Auf Wiedersehen Sensei.“

„Grüß Minato von mir.“ Ob sie ihn noch gehört hatte, wusste er nicht, denn er bekam keine Antwort mehr. Lustlos vergrub er seine Hände in den Hosentaschen. Für eine Mission war er viel zu unmotiviert.

„Hoffentlich schickt mich der Opa nicht auf etwas allzu anstrengendes…“
 

Die Schriftrolle mit den Missionsinformationen lesend verließ Jiraya das Gebäude. Auch wenn sich die Mission spannend anhörte, er hoffte, das Sarutobi seine Meinung noch änderte. Ein halbes Jahr kein Konoha hörte sich für ihn einfach erschreckend an. Ohne auf die Menschen um ihn herum zu achten, schlenderte er durch die Straßen. Er hatte keine Ahnung, was er jetzt noch machen sollte. Zu seinem Glück wurde ihm diese Entscheidung abgenommen. Tsunade stürmte auf ihn zu, rief dabei laut seinen Namen. Mit einem, nicht gerade männlichen, Quietschen zuckte er zusammen, sah sich panisch nach einem Versteck um. Es war vielleicht nur Einbildung, aber für ihn sah es so aus, als würden alle Menschen, die in seiner Umgebung waren, langsam zurückweichen.

„Was guckst du denn so?“ Etwas außer Atem blieb Tsunade vor ihm stehen, strich sich eine Strähne aus den Augen. „Ich hab schon den ganzen Tag versucht, dich zu erreichen. Komm jetzt, ich brauch Alk.“ Sie wartete die Antwort gar nicht ab, sondern zog ihn einfach hinter sich her.

„Natürlich Tsunade. Ich hatte heute sowieso nichts anderes vor. Aber nett, dass du fragst.“ Vor sich hinbrabbelnd, er traute sich nicht, laut an ihr Kritik zu üben, ließ er zu, dass sie ihn zu ihrer Stammkneipe brachte.
 

Stunden später, draußen war es schon dunkel, saßen beide immer noch zusammen und tranken ein Glas Sake nach dem anderen.

„Und? Wie sieht es bei dir mit Missionen aus? Irgendwas Neues?“ Tsunade stellte ihr Glas ab, schenkte sich wieder ein. Obwohl sie schon einiges intus hatte, konnte sie noch einigermaßen klar denken und reden.

Jiraya hielt nach ihrer Frage kurz inne, trank dann schnell den Inhalt seines Bechers. Er ließ sich Zeit, zuckte zur Antwort dann mit den Schultern. „Nee, es gibt zurzeit nichts. Bei dir?“

Sie machte eine wegwerfende Handbewegung, hickste. „Ich bitte dich. Ich weiß gar nicht mehr, wie lang die letzte interessante Mission her ist. Der Opa traut mir anscheinend nichts mehr zu…“ den letzen Satz sagte sie zu sich selbst, doch Jiraya verstand sie und lächelte nur.
 

~*~
 

Zufrieden betrachtete Jiraya sein vollendetes Werk. Das Porträt war gut geworden, sehr gut sogar. Außerdem hatte er es pünktlich fertig bekommen, daran hatte er schon gezweifelt. Jetzt musste er nur noch seine Sachen zu Ende packen und das Bild wegbringen, dann konnte er zu seiner Mission aufbrechen.

Nickend stand er auf, legte das Bild vorsichtig zur Seite und suchte dann noch einige Klamotten zusammen.

In Gedanken suchte er noch nach einem passenden Spruch als Widmung. Wenn er Bilder verschenkte, schrieb er immer einen Spruch oder ein kurzes Gedicht in eine Ecke, es war einfach eine Angewohnheit. Normalerweise fiel ihm immer sofort etwas ein, doch diesmal verwarf er alles wieder, weil es nicht gut genug war.

Dieses Geschenk musste einfach perfekt werden, damit er mit dieser Lebensphase abschließen konnte.

Als er einige Papiere aus dem Weg räumte, entdeckte er auf einem voll gekritzelten Dokument einige eingerahmte Sätze. Stirn runzelnd dachte er nach, versuchte sich zu erinnern, wann und wo er diesen Zettel zuletzt in der Hand gehabt hatte. Es fiel ihm zwar nicht ein, aber da ihm diese Sätze als sehr passend erschienen, schmiss er die restlichen Papiere einfach auf sein Bett und ging zu dem Bild zurück. So langsam musste er sich beeilen, er wollte den Hokage nicht warten lassen.
 

Als er mit dem Hokage endlich alles abgesprochen hatte und endlich zu seiner Mission aufbrechen durfte, war es schon mitten in der Nacht. Wenn er jetzt noch zu Tsunade wollte, musste er aufpassen, denn sie hatte einen verdammt merkwürdigen Schlaf und wachte immer dann auf, wenn sie weiterschlafen sollte.
 

Jiraya hatte Glück, Tsunade hörte ihn nicht und er konnte das Bild sowie eine einzelne Rose – die er sich bei Yamanaka noch schnell geliehen hatte-, auf Tsunades Nachttisch ablegen. Tsunade ließ sich davon nicht stören, schlief weiter, mit einem glücklichen Gesichtsausdruck. Lächelnd beugte Jiraya sich vor, murmelte dann „Bis in sechs Monaten Prinzessin.“ In ihr Ohr und verschwand dann so lautlos aus ihrer Wohnung, wie er gekommen war.

Tsunade runzelte kurz die Stirn, murrte „Nicht weg.“, allerdings hörte Jiraya das schon nicht mehr.
 

~*~
 

Vier Monate später stand Jiraya wieder breit grinsend im Hokagebüro und hielt seinem ehemaligen Lehrer den Missionsbericht entgegen. Er hatte die Mission schneller beenden können als gedacht und war verdammt froh, wieder in Konoha zu sein. Nachdem Sarutobi ihn entlassen hatte, schlenderte er durch die Straßen und hielt Ausschau nach seinem Team. Minato hatte ein eigenes Team bekommen, trainierte aber immer noch mit Yoshino und Hizashi, jedenfalls hatte das Shizune gesagt, die er kurz getroffen hatte.

Sie hätte ihm gerne noch mehr erzählt, allerdings hatte sie sich beeilen müssen, da sie im Auftrag Tsunades unterwegs gewesen war.

Tsunade…

Brüsk schüttelte er den Kopf. Mit diesem Lebensabschnitt hatte er abgeschlossen, Tsunade war nicht in ihn verliebt, er konnte froh sein, wenn sie weiterhin so befreundet waren, wie vorher. Seufzend wurde er langsamer, kehrte dann um. Nun hatte er keine Lust mehr, seine Schüler zu suchen.
 

Wieder in seiner Wohnung angekommen, runzelte er verwirrt die Stirn. Obwohl er vor seiner Abreise aufgeräumt hatte, hatte es trotzdem noch ziemlich katastrophal ausgesehen, doch jetzt war alles Tip Top und – was ihn noch mehr verwunderte-, es roch so, als wäre jeden Tag gelüftet wurden. Die Obstschale war mit frischem Obst gefüllt, nirgendwo lag ein Staubkörnchen.

„Langsam wird’s gruselig…“ So in seine Wohnungsbetrachtung versunken, bemerkte er nicht, dass sich die Haustür öffnete und Tsunade mit einem leeren Mülleimer in der Hand den Flur betrat.

Tsunade dagegen bemerkte sofort, dass Jiraya wieder zurück war – im Flur lagen nicht nur seine Schuhe und Schlüssel, sondern auch sein Rucksack und noch ein oder zwei Schriftrollen herum. Kopf schüttelnd begab sie sich zur Küchentür, lehnte sich dort an den Türrahmen.

„Ich hoffe, du hast nichts dagegen, dass ich mich hier breit gemacht habe?“

Zusammenzuckend wirbelte Jiraya herum, sah erschrocken zu seiner Teamkameradin und sein Atem stockte, als er ihr Lächeln sah.

„Tsu…Nade.“

„Ich war ganz schön irritiert, als ich dein Geschenk gefunden habe. Natürlich wusste ich, dass du zeichnen kannst, aber so gut? Und dann auch noch der Spruch. Als ich dich zur Rede stellen wollte, erfuhr ich dann von Minato, dass du zu einer Monatelangen Mission aufgebrochen warst. Wie du dir vielleicht denken kannst, war ich verdammt angepisst. Aus diesem Grund hast du übrigens ein neues Bett. An irgendetwas musste ich ja schließlich meine Wut auslassen,“ sie räusperte sich kurz. „Wie dem auch sei. Wenn ich dich störe, werde ich gleich verschwinden, allerdings würde ich gerne wissen, ob du mich wirklich so siehst, wie du mich gemalt hast.“

Jiraya hatte noch gar nichts gesagt, war überrumpelt, musste erst einmal seine Gedanken ordnen. Erwartend sah sie ihn an, setzte ihn aber nicht unter Druck.

Mehrmals öffnete Jiraya den Mund, schloss ihn gleich darauf aber wieder, schüttelte nach einigen Minuten den Kopf: „Ich…Nein, ich sehe dich nicht so, wie ich dich auf dem Bild dargestellt habe. Ich würde dich so gerne so malen, wie ich dich sehe, aber…,“ Er zuckte mit den Schultern „Da ist es wie mit allen schönen Motiven. Es gibt Dinge, die einfach zu schön sind, als das man sie in ihrer vollen Pracht festhalten kann.“

Tsunade lachte auf, ganz anders als sonst. So wie sie vor ihm stand, wie sie sich bewegte und wie ihre Haare lagen, genauso speicherte er sie in seinen Gedanken ab.

Nachdem sie aufhörte – Jiraya bedauerte es, er hätte sie gerne weiter beobachtet-, fragte sie nur noch: „Seit wann siehst du mich so?“

„Bitte?“ Irritiert hob er eine Augenbraue.

Hätt´ ich einen Pinsel zu zeichnen dein Antlitz, den Glanz deiner Augen, den lieblichen Mund. Ich malte die Wimper, die Braue, dein Lächeln, wie ich es erkannte in jener Stund. Also? Seit wann?“

Ahnungslos zuckte er die Achseln. „Jahrelang. Schon so lange, dass ich vergessen habe, seit wann.“

„Ich sehe dich nicht als einen Märchenprinz auf weißem Ross.“ Tsunade war ehrlich wie immer „Aber ich denke, wenn Minato und Kushina miteinander ausgehen können, dann darfst du mich auch zum Essen ausführen.“ Sie zwinkerte ihm zu.

Grinsend schüttelte er den Kopf. „Du willst doch nur deinen Alk nicht zahlen.“

Lachend ging sie auf ihn zu, verschränkte ihre Finger mit seinen. „Tja, ob das nun wirklich so ist, musst du nun heraus finden.“
 


 

~Woah, nach fast einem Jahr geht es weiter *hüstel* Naja, warum es so lange gedauert hat, weiß Tsuki, deshalb ist es in Ordnung^^ Ich mag den Anfang des OS und die Stellen mit Jirayas Team, aber das Ende…Nun ja Ô____o

Ich verspreche hiermit, dass es jetzt öfters Updates gibt. Ich will die Sammlung beenden, bevor das Jahr um ist^^°
 

Habakuk~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sasunarufangirl1990
2013-03-29T20:47:50+00:00 29.03.2013 21:47
Ich find Tsunade und Jiraya passen irgendwie am besten zusammen, bei den beiden weiß man schon im Vorfeld wer in dieser Beziehung die Hosen an hat :D
Außerdem wie heißt es so schön "Was sich liebt, das neckt sich"
Tolle Idee und dein Schreibstil war mal wieder klasse.
Mach auf jeden Fall weiter so
GLG sasunarufangirl


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