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Orenji no taiyou [愛してる]

Gackt x Hyde
von

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KEI

Ich nickte, griff in die Schachtel hinein und zog eine Zigarette heraus. "Danke.", sagte ich, klemmte sie mir ebenfalls zwischen die Lippen und durchsuchte meine Hosentaschen nach einem Feuerzeug. Aber ich schien es im Auto liegen gelassen zu haben; es war nirgends aufzufinden. Auf einmal sah ich seine Hand direkt vor meinem Gesicht - er hielt mir sein Feuerzeug vor und zündete den Glimmstängel an. Ich hielt besagte Zigarette zwischen Zeige- und Mittelfinger, zog einmal daran und bließ den Rauch dann einfach mitten in den Raum hinein. "Danke.", sagte ich erneut und er nickte nur zur Bestätigung, um sich dann umzudrehen und zu einem der Tische zu laufen, welche inmitten des mit Sonne durchfluteten Raumes standen.

Er schnappte sich einen Stuhl, drehte die Lehne nach vorn, sodass er sie mit den Armen umfassen konnte und ließ sich darauf nieder. Um mir zu bedeuten, dass ich mich auch setzen sollte, klopfte er mit der Handfläche auf einen Stuhl neben sich. Ich folgte diesem Wink und setzte mich, drehte mich aber so zur Seite, dass ich ihm direkt ins Gesicht schauen konnte.

"Freut mich übrigens sehr, dass du die Rolle angenommen hast.", sagte Gackt und bließ Rauch in Richtung des angekippten Fensters. Ich legte den Kopf schief und lächelte ein wenig. "Ja, ich sah es als eine Art Herausforderung. Und wer weiß, ob sich mir eine solche nochmal bietet." Daraufhin musterte er mich mit seinen tiefblauen Augen - ich weiß, Kontaktlinsen! - und rauchte weiter, ohne ein Wort zu verlieren. Dann lächelte er. "Wir haben wirklich eine geniale Crew zusammengestellt." Er drückte seine Zigarette - er hatte sie fast bis auf den Filter hinunter geraucht - in einem Taschenbecher aus. "Ich bin sicher, der Film wird richtig gut werden." Noch bevor ich diese Vermutung bestätigen konnte, beugte er sich plötzlich nach unten und kramte in einem Rucksack. Schnell fündig, beförderte er ein kleines Buch daraus hervor und hielt es mir vor die Nase. "Das hier", sagte er, während er wieder im Rucksack nach Etwas zu suchen schien, "ist die Roman-Version der Geschichte, falls sie dich interessiert. Und hier", wieder zog er ein Buch aus dem Rucksack; es war dunkel gebunden und nur zwei kleine Worte standen auf dem Cover, "...habe ich das Drehbuch. Das solltest du auf jeden Fall lesen, musst ja deinen Text lernen." Erneut bedankte ich mich - irgendwie war das die Tätigkeit, die ich an diesem Tag am meisten ausgeübt hatte - und blätterte direkt ein wenig in beiden Büchern.

"Welche Rolle du spielst, hat man dir schon gesagt, oder?", fragte er dann erneut. Ich blickte auf. Gackt hatte den Stuhl umgedreht, sich darin zurück gelehnt und die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Sein blond gefärbtes Haar schimmerte ein wenig im Sonnenlicht und für einen kurzen Moment war ich komplett fasziniert von seiner Erscheinung.

"Ähm... Haido-san?", fragte er, lehnte sich nach vorn - ich war noch immer weggetreten und hatte gar nicht gemerkt, dass ich ihn die ganze Zeit angestarrt hatte - und fuchtelte mit der Hand vor meinem Gesicht rum.

"Ähm, entschuldigung, ja, natürlich hat man mir schon gesagt, welche Rolle ich spiele... den Kei.", warf ich so schnell wie möglich ein, um von meinen geröteten Wangen abzulenken. Gott, war das peinlich! Gackt hatte aber anscheinend gar nichts davon mitbekommen und blätterte im Drehbuch. Er zeigte mir eine Seite mit einer Charakterbeschreibung, die mit "Kei" betitelt war. "Hier erfährst du, was für einen Charakter Kei hat" , er zeigte mit dem Finger auf eine Tabelle mit Eigenschaften und einer Art Diagramm, dann klappte er das Buch zu, "aber am besten lernst du ihn kennen, wenn du dir den Roman ansiehst. Das musst du natürlich nicht machen, ich würde es dir empfehlen, aber schlussendlich ist es deine Entscheidung."

Noch einmal sah ich ihn an und hob fragend eine Augenbraue. "Mehr gibst du mir nicht mit auf den Weg?" Ich duzte ihn auch einfach, schließlich hatte er ja damit angefangen. "Ich hätte jetzt gedacht, du hast eine ganz genaue Vorstellung von dem Kei, den ich spielen soll..." Sofort kam ein energisches Kopfschütteln von meinem Gegenüber. "Nein, im Gegenteil. Es war mir von Anfang an klar, dass du einen Kei erschaffen könntest, der für den Film perfekt ist, aber nicht mit meiner Vorgabe und Anleitung, sondern aus eigener Kraft."

Das, was dieser Mann da sagte, beeindruckte und verunsicherte mich in gleichem Maße - was, wenn ich seinen Anforderungen nicht entsprechen konnte?

"Sag mal... warum bist du dir so sicher, dass ich so gut auf die Rolle passe?", fragte ich ihn, ehrlich neugierig. Was dann passierte, wunderte mich ein wenig: Gackt kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Gespannt erwartete ich seine Antwort.

"Nun ja...", fing er an und grinste ein wenig schief, "...eigentlich hatte ich gehofft, du würdest mir diese Frage nicht stellen."

Ich erwiderte nichts, konnte aber förmlich das Fragezeichen erahnen, welches über meinem Kopf schweben musste.

"Nun, weißt du... du warst, naja, die Vorlage für Kei, wenn man es so ausdrücken möchte."

Meine Kinnlade klappte nach unten, ich zeigte mit dem Finger auf mich selbst. "Was - ich?!", fragte ich ungläubig und in einem Tonfall, als hätte er mir soeben einen Heiratsantrag gemacht. Gackt schmunzelte und nickte dann.

"Naja, weißt du...", er zündete sich eine weitere Zigarette an und lehnte sich zurück, wieder sichtlich entspannt, "...ich war' mal auf einem eurer Konzerte."

Wenn meine Kinnlade sich nicht schon so weit unten wie möglich befunden hätte, wäre sie spätestens an dieser Stelle noch weiter abgesackt - bis auf den Boden, nehme ich an. "Auf unserem Konzert? Du meinst L'arc en ciel?" Ich musste ein Gesicht machen, als hätte ich einen Geist gesehen, denn schon wieder verzog sich sein Mund zu einem Grinsen. Verdammt, was war denn daran nur so lustig?

"Ja, genau, L'arc en ciel. Ich hab' eure Performance im Tokyo Dome gesehen und war... nunja, um ehrlich zu sein, war ich von dir total fasziniert."

Das... das wurde ja immer schöner! Und was kam als nächstes? Dass ich im Geheimen sein großes Vorbild war, oder was? Ungläubig hörte ich ihm weiterhin zu, unfähig, auch nur ein Wort heraus zu bringen.

"Du strahlst auf der Bühne ein Charisma aus, das ist unglaublich.", sagte Gackt, pustete Rauch in die Luft und überschlug seine Beine, "und als ich dann die Romanvorlage zu Moon Child geschrieben habe-"

"Moment!", rief ich aus und unterbrach ihn damit. "Du hast das Buch hier" , ich griff nach dem Buch mit dem schönen, hellblauen Einband und klopfte immer wieder mit dem Zeigefinger darauf, " selbst geschrieben?"

Er nickte beiläufig, schob diesen Gedanken durch eine kurze, ruckartige Bewegung seiner Hand beiseite, sodass ein wenig der Zigarettenasche in seinem Schoß landete und erzählte einfach weiter. "Naja, jedenfalls hatte ich, als ich mir den Charakter Kei ausdachte, ein Wesen mit einer ähnlichen Ausstrahlung im Kopf, wie du sie besitzt. Nun, und dann dachte ich mir doch, wer könnte Kei besser verkörpern als derjenige, der ihm sozusagen Modell gestanden hatte - wenn auch nur unfreiwillig?"

Mit immer noch offenem Mund saß ich ihm gegenüber und starrte ihn an. Gackt lächelte ein wenig unglücklich. "Ich hoffe, das macht dir nichts aus - und ich hoffe, du möchtest den Kei jetzt immer noch spielen."

Die Einsicht sickerte ganz langsam in mein Unterbewusstsein und ich schüttelte langsam den Kopf. "Nein, natürlich möchte ich ihn spielen - nachdem du mir sowas sagst, natürlich erstrecht - aber es ist schon eine ganz schön große Überraschung, wenn man erfährt, dass jemand einen Romancharakter nach einem selbst geformt hat... oh mann", ich lachte vorsichtig, "...ich rede wirres Zeug."

Ein überraschend sanftes Lächeln schlich sich auf Gackts Gesicht. "Ach was. Sei einfach du selbst. Ich weiß, dass meine Entscheidung richtig war."

Dann zwinkerte er mir kurz zu und mein Herz setzte für eine Sekunde aus. Was machte dieser Mann da mit mir? Wer hat ihm erlaubt, mir dermaßen den Kopf zu verdrehen? Meine Güte! Am liebsten wäre ich auf der Stelle aufgesprungen und hätte -

Durch ein Klacken wurde ich je aus meinen Gedanken gerissen und drehte mich zur Tür. Yakama-san stand darin und schien etwas sagen zu wollen. "Ich hoffe, ich störe nicht.", sagte er und Gackt verneinte. "Sind alle da?", fragte der großgewachsene Sänger und stand auf. Yakama nickte. "Wir können dann mit dem Shooting anfangen."

Gackt drehte sich noch einmal zu mir um und nickte mir aufmunternd zu. "Na dann mal los."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kimiko02
2010-02-27T23:02:29+00:00 28.02.2010 00:02
Yay, du hast weitergeschrieben!! *wie blöde freu*
Das Kapitelchen hat mir jedenfalls gut gefallen und die Länge passt diesmal auch ^_^
Aber gemein, was hätte Hyde am Liebsten getan? Ihn geküsst, oder? *megagrins*
Gackt ist mir jedenfalls immer noch äußerst symphatisch *smile*
Bei Hyde dagegen weiß ich nicht so recht, was ich von ihm halten soll.
Ich meine, dass er von Gackt sofort so dermaßen fasziniert ist, ist ja völlig in Ordnung, das wollen wir in den FFs ja auch so, aber dass er es nicht schafft, das besser zu verbergen spricht nicht gerade für ihn *lach*
Ich wette ja, Gackt hat das sofort gespannt, hihi ^^
Naja, ich bin jedenfalls unheimlich gespannt wie es weitergeht! Daher hoffe ich sehr, dass es diesmal nicht so lange dauert mit dem nächsten Kapitel *liebguck*


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