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Das Tor der Dimensionen

Der Kampf um die Welt
von

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Gespalten

Gespalten
 

Unfähig, mich zu bewegen starrte ich auf Brian, der leblos in meinen Armen lag. Er hatte die Augen geschlossen und noch immer ein leises Lächeln auf dem Gesicht. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Innerhalb von nur wenigen Minuten waren zwei Mitglieder der DigiRitter ums Leben gekommen, hatte ich zwei Menschen verloren, die ich sehr mochte.
 

„VERDAMMTE SCHEISSE!!!“ Ich richtete mich auf und trat gegen die Wand. Mein Fuß antwortete mir mit einem schmerzhaften Pochen. Wieder schluchzte ich auf und stützte mich mit meinen Händen an der Wand ab. „Nein... nein...“ Nun wünschte ich mir, aus diesem Alptraum aufzuwachen. Dass einfach alles wieder so wie vorher war. Aber das würde es nie mehr sein, das wusste ich. „Tai?“ Ich spürte, wie Izzy seine Hand auf meine Schulter legte. «Ist Kari -?» «Ja, verdammt!» Mein Schluchzen wurde nun langsam stärker. „Tai...“ Izzy drückte meine Schulter. „Tai, das tut mir so Leid...“ Ich stand auf. Das ständige Herum hocken auf dem Boden machte mich wahnsinnig. „VERDAMMT!“ Ich hatte zwei Menschen in den Tod getrieben, weil ich nicht aufgepasst hatte. Hätte ich Kari in unserer Wohnung nicht aus den Augen gelassen, dann wäre sie noch am Leben. Hätte ich Brian zuerst gesucht, anstatt auf dem Berg der Unendlichkeit zu klettern, dann wäre er jetzt noch am Leben. So aber starben die beiden durch meine Hand. Ich hatte sie in den Tod getrieben. „Izzy?“ Der Rotschopf kam zu mir.“Tai, das mit Kari –“ “Es ist vorbei. Ich kann nicht mehr.“ Noch immer war meine Stimme nicht mehr als ein leises Flüstern. Meine Nerven waren am Ende und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als aus diesem Gefängnis herauszukommen. „Was meinst Du?““ Die Stimme meines Freundes klang seltsam verzerrt. Er hatte wohl auch mit den Tränen zu kämpfen.
 

„Er meint, dass ich es geschafft habe.“ meinte eine dunkle Stimme zu uns. Es war Devimon. „Ihr seid erledigt.“ Ich wirbelte herum, konnte das Digimon jedoch nirgendwo entdecken. „Wo bist Du, Du Feigling?“ schrie ich. „Zeig Dich!“ „Warum nicht? Es wird eh das letzte Mal sein, dass Ihr mich seht.“ Devimon trat aus dem Schatten und grinste mich höhnisch an. Hinter mir vernahm ich das leise Schluchzen von Izzy. „Na, trauert Ihr um Euren Freund?“ Nun riss mir mein Geduldsfaden. Devimon war zu weit gegangen, viel zu weit. „DU VERDAMMTES MISTVIEH!!!“ Mit schnellen Schritten war ich bei unserem Feind und schlug erneut auf dessen Körper ein, wieder mit dem gleichen Ergebnis wie vorhin.“Du hast keine Chance gegen mich, sieh es ein!“
 

Mit schmerzverzerrtem Gesicht lag ich am Boden. Mein Rücken glühte förmlich durch den Aufprall. „Verdammt!“ Ich konnte nicht mehr. Der Schmerz war einfach zu groß. Ich schluchzte wieder und rollte mich zusammen. Ich wollte nur noch sterben, ich wollte zu meiner Schwester und zu Brian. „Verdammte Scheiße...“ Dumpf hörte ich Kampfgeräusche, Izzy hatte nun wohl die Initiative ergriffen und griff Devimon an. Er hatte keine Chance, das wusste ich. Wenn ich nicht noch für einen weiteren Toten verantwortlich sein wollte, dann musste ich ihm helfen. Gerade wollte ich mich erheben, als es einen Knall gab. Staub rieselte von der Decke und ich hob schützend meine Hände über den Kopf. „Es ist vorbei, Devimon!“
 

Ich sah auf. Die anderen standen in der Tür – und zwar ausnahmslos alle. Sie hatten es also doch geschafft, uns zu folgen. Ich konnte nicht verhindern, dass sich ein Lächeln auf meine Lippen legte. Wenn ich zu dem Zeitpunkt geahnt hätte, was es für unsere Welt bedeutete, dass sie hier waren, wäre mir das Lächeln augenblicklich vergangen. „Tai!“ Matt kam zu mir und kniete sich neben mich. „Tai, ist alles okay?“ Ich brachte kein Wort heraus, deshalb schüttelte ich den Kopf. „Was ist passiert? Was ist los?“ „Kari...“ „NEIN!!“ Kurz nachdem ich den Namen meiner Schwester gesagt hatte, gellte ein Schrei durch die Zelle. Es war T.K. „KARI!!“ Schluchzen machte sich breit, zusätzlich zu meinem und dem von Izzy. Nun schienen auch die anderen langsam zu verstehen, was sich hier abspielte. „Brian...“ Das Hauchen, welches ich nun vernahm, kam von Diana. Ich sah sie an. Sie hatte die

Hand vor dem Mund gepresst und war auch kurz davor in Tränen auszubrechen. „Nein... Brian... bitte nicht... Brian...“ In mir machte sich mit jedem Wort von ihr ein Schmerz breit. Ich war für den Tod ihres Freundes verantwortlich. Ich hatte ihr ihre große Liebe genommen. Diesmal allerdings fluchte ich nicht, ich schlug auch nicht mehr auf den Boden ein. Ich saß einfach nur da und stieß hin und wieder ein Schluchzen aus, zu schwach war ich, um etwas anderes zu tun.
 

„TODESKRALLE!“ Devimon hatte ich ganz vergessen und wurde jäh an ihn erinnert, als er mich mit seiner Kralle packte und würgte. „TAI!“ Matt versuchte nun, Devimons Griff von meinem Hals zu lösen, doch das Digimon schleuderte ihn gegen eine Wand. Ich lag inzwischen auf den Rücken und röchelte, die Luft wurde immer knapper. Verzweifelt versuchte ich, Devimons Griff zu lösen, doch es gelang mir nicht. Die Sicht verschwamm immer mehr.
 

„Köningsfaust!“ Devimon wurde von einer Attacke getroffen und ließ mich los, worauf ich hastig atmete, um wieder Luft zu kriegen. Das eine oder andere Japsen verließ dabei meinen Mund. Auch die Sicht wurde wieder klarer. Nun erkannte ich auch, wer Devimion angegriffen hatte. Es war Leomon. „Leomon!“ Mimis Stimme klang erleichtert. „Bitte, hilf uns!“ „Ha, Du hast keine Chance! Todeskralle!“ „Königsfaust!“ Ich hörte die Explosion, als die beiden Attacken aufeinander trafen. „Wir müssen hier weg!“ Soras Stimme klang ängstlich und ich spürte, wie mich jemand hochzog. „Los!“ Es war Matt. „Nein, Kari!“ Ich versuchte, mich aus Matts Griff zu lösen, doch es war mir nicht möglich.“Tai, komm!“ Widerstand war zwecklos. Diese Feststellung musste ich kurz darauf machen. Ich zerrte und zeterte, doch nun waren auch noch Joe und T.K. da, die Matt halfen. „Verdammt, lasst mich! KARI!!“ Ich hatte Angst, dass ihr bei dem Kampf zwischen Leomon und Devimon etwas geschah. Wenn ich schon nicht ihren Tod verhindern konnte, wollte ich wenigstens dafür sorgen, dass sie in einem Stück blieb. Auch Brian sollte heil bleiben. „Tai, es ist vorbei! Wir kümmern uns um sie!“ Diese Worte allerdings hatten wohl die gegenteilige Wirkung von dem, was Matt erwartete. „NEIN, LASST MICH ZU IHR!!“ Ich schluchzte und meine Beine knickten weg. Der Schmerz in mir war einfach zu stark. „Tai, es ist zu Deinem Besten!“ Matt stellte mich wieder hin und zusammen mit T.K. schaffte er mich hinaus. Die anderen folgten uns, ich hörte ihre Schritte.
 

Die Nacht war sternenklar, ungewöhnlich für diesen Ort. Doch ich achtete nicht auf irgendwelche Sterne oder sonstiges. Kaum dass wir in sicherer Entfernung vom Schloss waren, brach ich weinend zusammen. Ich hatte meine Schwester und Brian in den Tod geführt, wegen mir waren sie nicht mehr am Leben. „Verdammt!“ „Tai, beruhige Dich.“ Soras Stimme hörte ich wie aus weiter Ferne. Sie kniete sich nun neben mich und legte mir eine Hand auf die Schulter. „Wir wissen alle, was Du durchmachst. Auch uns geht es nicht gut. Kari und Brian... sie...“ Nun hörte ich, wie auch sie schluchzte. „Sie waren einfach wundervolle Menschen...“ Ja, das waren sie. Und ihr Tod würde nicht ungesühnt bleiben, das schwor ich mir. Der Hass stieg wieder an und ich sah mich etwas um. Wir waren auf einem Steinfeld etwas unterhalb des Gipfels. Es war ein Leichtes, wieder raufzukommen,

doch erschwerten dies zwei Tatsachen: Ich war viel zu schwach und die anderen würden dies sehen. Also blieb diese Möglichkeit schon einmal aus. Doch was sollte ich sonst machen? Ich wollte meinen Zorn an Devimon auslassen, der Kari getötet hatte. Oder erledigte dies Leomon bereits? Dann zuckte ich zusammen. Vor drei Jahren hatte Leomon ebenfalls gegen Devimon gekämpft und Devimon hatte dafür gesorgt, dass es von der Macht der Dunkelheit kontrolliert wurde. Was war, wenn es nun genauso war? Wenn Leomon schon auf Devimons Seite war? Dann hatten wir zwei Feinde und ob wir nun in der Lage waren zu kämpfen, war fraglich. Ich jedenfalls konnte es nicht mehr. Ich hatte nicht mehr die Kraft dazu.
 

„Tai?“ Eine verzerrte und tränen erstickte Stimme sprach zu mir. Ich hob meinen Kopf und erkannte Diana, die sich eben neben mich kniete. „Tai, es war nicht deine Schuld. Aber sag mir... hat Brian noch etwas gesagt, bevor er -?“ Sie brach schluchzend ab und ich dachte wieder an den Moment, als Brian im Sterben lag. „Er liebt Dich.“ flüsterte ich nach einer Weile. Ich war es Brian schuldig, ihr seine letzten Worte zu sagen. „Er sagte, dass er Dich liebt.“ Nun schluchzte sie noch mehr. „Brian...“ Wieder fühlte ich einen starken Schmerz in mir. Warum nur hatte ich nicht besser aufgepasst? Warum musste ich unbedingt meinen Kopf durchsetzen? Hätte ich auf Izzy gehört, dann hätten wir zuerst Brian gesucht und er wäre noch am Leben. Hätte ich damals Kari nicht aus den Augen gelassen wäre sie noch am Leben. Ich hatte zwei Menschen getötet, die ich sehr gern hatte. Ich hatte sie einfach aus dem Leben gerissen und anderen Menschen damit weh getan, die sie liebten. Ich hatte Diana und T.K. den Freund und die Freundin weggenommen. Und mir selbst die geliebte Schwester.
 

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Huhu,
 

wie immer danke für Eure Kommis zum letzten kapitel.

Natürlich sind die beiden Verluste hart - auch für mich - aber doch die einzige Möglichkeit, um eine spannende FF (hoffe ich zumindest) weiterführen zu können.
 

LG, DigiDestined



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Tales_
2009-12-20T15:16:09+00:00 20.12.2009 16:16
Huhu,
oh man ist das alles schrecklich!
Zwi Menschen sind tot und Tai gibt die Schuld dafür...
Traurig, aber du hast ihre Gefühle echt gut rüber gebracht!
Hoffentlich tut Tai nun nichts unüberlegtes!

Bis zum nächsten Kapi!
Lg Shanti_123
Von:  sunny12
2009-12-20T12:05:22+00:00 20.12.2009 13:05
hey!
hast du wirklich alles sehr gut geschrieben :)
ich freu mich schon auf das nächste kapitel

lg sunny12
Von:  Taroru
2009-12-19T20:04:08+00:00 19.12.2009 21:04
öhm...
du ich hab da noch eine frage...
die andern digiritter... sind das jetzt die großen oder die kleinen? ich meine tai ist doch noch in der vergangenheit oder? o.O *verwirrt ist*

an sich kommen aber tais gefühle gut rüber, auch die von dianer (wobei ich mich auch hier frage von wo sie denn jetzt her kam ^^° von daher müssten die andern digiritter groß sein...)



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