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Take your mask off

Hikaru x Kaoru
von

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Meine Maske - Deine Maske

Meine Maske - Deine Maske
 


 


 

»Auf die Ouran Privatschule gehen Leute mit edler Herkunft,

die einen Haufen Geld haben. Reiche Leute haben auch unglaublich viel Zeit.

Folglich ist der Ouran Host Club ein Ort,

an dem gelangweilte Schönlinge sich um die ebenso gelangweilten Schülerinnen kümmern.

Es ist ein prachtvolles Spiel, das aus der Einzigartigkeit einer Schule für Superreiche entstand.«
 

Doch heute war einer dieser Tage, an denen die Kundinnen dem Host Club fern blieben. Also gab es Zeit für ein wenig Ruhe ohne das Rollenspielen. Unter den einzelnen Clubmitgliedern musste sich keiner verstellen. Jeder konnte so sein, wie er wollte. Und doch trug jeder auf eine gewisse Art und Weise eine Maske, unter der die Gefühle verborgen blieben und das Lächeln und die Freude der Wohlgesonnten herrschte.

Aber diese Ruhe bedeutete auch Langeweile, die ihnen durch ihre Kundinnen erspart werden konnte. So saß ein braunhaariger Junge in einem der Sessel und schaute durch das Fenster auf den weiträumigen und aufblühenden Park hinunter, der kaum besucht war. Ein paar Mädchen flanierten zufrieden auf den bekiesten Wegen und lachten. Auf der großen Wiese spielten einige Jungen Dosenschießen. Ach, wie gerne würde er der Langeweile entfliehen.

Eine Bewegung im Augenwinkel zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Sein Blick wanderte nach links und blieb an seinem Ebenbild hängen. Schon verblüffend, wie ähnlich sie sich sahen. Ebenfalls in einem dieser Sessel sitzend und den Kopf mit der Hand abstützend schaute er aus dem Fenster. Das hellbraune Haar dieses Jungen hing ihm durch seine vorgebeugte Haltung im Gesicht und warf sanfte Schatten. Aber diese honiggoldenen Augen stießen ihm sofort ins Auge. Sie fingen die Sonne auf und behielten das Leuchten so lange bis er die Augen schloss, um dann erneut dieses gleißende Licht aufzufangen. Die Leere in seinen Augen spiegelte seine Langeweile wieder, die nichts in der Ferne suchten. Was für ein schöner Anblick. Woran sein Zwillingsbruder wohl gerade dachte, wenn er so nach draußen starrte? Plötzlich waren die Bernsteine auf ihn fixiert. Sein Ebenbild nahm den Kinn aus seiner Handfläche.

»Alles in Ordnung bei dir, Kaoru?«

»Was soll schon sein. Es ist nur so langweilig. Kaum zum aushalten, wenn du mich fragst.« Sein Gegenüber nickte zustimmend und wandte sich dem Innenraum des Musikzimmer Nr.3 zu. Kaoru tat es Hikaru gleich und wusste, wonach sein Bruder suchte. Spaß. Ein Spielzeug. Ein Spielzeug, dass ihre Spiele über sich ergehen ließe.

An einem Tisch hatte es sich Honey gemütlich gemacht uns aß an einer Erdbeertorte. Schon wieder? Hatte er eben nicht erst eine Torte verspeist? Das schrie wieder mal nach einem Angriff von Karies. Sein rosa Plüschhase kauerte neben ihm auf einem Stuhl und hatte einen Teller mit Kuchen vor sich stehen. Jeder wusste, dass der Hase nichts davon haben würde. Und Mori? Er hockte selbstverständlich am selben Tisch Honey gegenüber und schwieg. War ja auch nicht anders zu erwarten. Würde er irgendwann ein Gespräch anfangen, dann wäre ihm ein rotes Kreuz im Kalender sicher.

Wer käme den noch als potentielles Spielzeug in Frage? Kyouya. Dieser saß an seinem Laptop und verkaufte wahrscheinlich wieder mal die persönlichen Sachen der Clubmitglieder. Vermisste er etwas? Nicht das er wüsste. Ob Kyouya wieder Bilder von ihnen schießen lassen hat? Möglich. Woher bekam er nur immer diese Schnappschüsse?

Misstrauisch schaute Kaoru wieder zu seinem Zwillingsbruder. Hikarus Aufmerksamkeit war von Kyouya sofort zu dem erhöhten Lärmpegel in dem Raum gehuscht. Die Quelle dieses Lärms war Tamaki, wie immer. Der Chef schien super gut gelaunt. Das lag wohl an Haruhi, die neben ihm stand und sich über sein Verhalten amüsierte. Möchtegern Womanizer.

Eingeschnappt schaute Hikaru wieder hinaus ins Freie. Kaoru verstand sofort. Seitdem Haruhi sich am ersten Tag, an dem sie hier im Host Club tätig war, als Mädchen zu erkennen gab - wenn auch nicht ganz freiwillig - war um sie ein Rivalenkampf ausgebrochen, der von Tamaki und Hikaru ausgefochten wurde. Kaoru hatte ebenfalls liebevolle Gefühle für Haruhi gehegt. Das gehört jedoch bereits der Vergangenheit an. Sie war nicht mehr und nicht weniger als eine gute Freundin, die ihm hier im Club ans Herz gewachsen war. Weil sein Bruder sich in dasselbe Mädchen verguckt hatte, trat Kaoru den Posten als potentieller Freund ab, um Hikaru nicht im Weg zu stehen. Aber war das wirklich so? Oder war der Grund nicht doch dieses andere Gefühl? Dass einem warm und wohlig wurde, wenn eine ganz bestimmte Person den Raum betrat. Einen zufällig berührte und diese Stelle und viele andere im Körper anfingen zu kribbeln. Man sich bemühen musste, beim Rollenspielen nicht vor Angst zusammenzufahren, weil man befürchtet, er könnte dieses Verhalten verstehen, die Gefühle durchschauen und nicht darauf zu reagieren wissen. Sich im schlimmsten Fall von einem abwendet. Und eins war sicher, dass hatte Kaoru mittlerweile festgestellt: es war nicht Haruhi, die das alles in ihm auslöste!

»Einen Urlaub? Aber sicher doch, Haruhi! Alles was dein süßes Frauenherz begehrt. Wo willst du hin? An den Strand?«

»Das wäre wohl nicht sehr schlau, Tamaki. Erinnerst du dich noch an den letzten Strandurlaub?« Der hatte gesessen, Haruhi. Damit hatte sie dem Chef einen Stoß verpasst, der in ihm seine Vaterinstinkte weckte.

»Haruhi! Komm an Vaters Brust, meine Liebe. Dir wird nichts mehr geschehen, bei mir bist du sicher.« Tamaki hatte das Mädchen in seine Arme genommen und an seine Brust gedrückt, sodass sie rumzappelte und nach Luft rang.

»Aber ist sie bei dir auch sicher vor dir selbst, Tamaki?! Wer sagt, dass du deine Position als Vater nichts schamlos ausnutzt!« Anhand der Stimme von Hikaru filterte Kaoru raus, dass er verletzt war. Diesen herablassenden Unterton kannte er nur zu gut. Er hatte ihn früher selbst oft benutzt, um andere von sich und seinem Bruder fern zu halten.

»Mutter! Was haben wir nur getan? Diese Kinder werden heutzutage immer frecher und haben keinen Respekt vor ihren Eltern!« Vorwurfsvoll schaute der Chef jeden einzelnen an und ersuchte mit einem Hundeblick Hilfe bei Kyouya. Dieser richtete genervt seine Brille.

»Wie oft habe ich dir gesagt, dass ich nicht Mutter genannt werden will. Das stellt meine Position in Frage.«

»Deine Position wird von niemanden in Frage gestellt. Mit mir als Vater, Leiter dieses Clubs. Und dir als Vize, die organisierende Mutter!«

»Deswegen nimmt dich wohl niemand ernst, wenn du es für nötig hälst, so ein Spiel veranstalten zu müssen.« Wie Recht Kyouya hatte, wenn er darauf anspielen wollte, dass Tamaki ein wenig erwachsener werden solle. Bald schon würde ihr Abschluss an der Ouran High School sein und Tamaki benahm sich noch immer so wie vor zwei Jahren.

»Ein Urlaub also, was Haruhi.« Kyouya wechselte glücklicherweise das Thema. » Hört sich nicht schlecht an, wir könnten ehrlich wieder etwas Ruhe vertragen. Nur lässt sich solch ein Urlaub finanziell nicht mit den Clubeinnahmen vereinbaren.« Ein tiefes Seufzten ging durch die Runde.

»Was müsst ihr reichen Leute auch immer aus allem den puren Luxus rausschlagen wollen. Man kann auch recht kostengünstig Urlaub machen.«

»Ehrlich?!« kam es von den Zwillingen wie aus einem Mund. Ihre fragenden Gesichter sahen genau gleich aus und unterschieden sich in nichts. Auch Honey und Mori wurden hellhörig, als es im Saal ruhig wurde. Augenblicklich beim Betrachten der unwissenden Gesichter brach Haruhi in lautem Gelächter aus. Was sollte das nun wieder? Was wollte sie auch erwarten? Alle Clubmitglieder bis auf ihre Wenigkeit genossen die Privilegien der oberen Zehntausend in Japan und mussten an keiner Stelle sparen.

»Erklär uns das, Haruhi. Wie soll man Spaß haben, wenn man nicht den Luxus genießt?« Die großen, fordernden Augen des Chefs wirkten angsteinflößend, ganz so als hätte man Honey oder Kyouya geweckt. Auch wenn seine Aura noch lange nicht an die der beiden heranreichte, so hoffte Kaoru doch inständig, dass der alte Tamaki wieder den Platz im Raum einnehmen würde. Ob es seinem Zwilling genauso erging? Ein flüchtiger Blick rüber zu Hikaru bestätigte seine Vermutung. Hikaru hatte die Augenbrauen ungläubig hochgezogen und ein angedeutetes Lächeln lag auf seinen Lippen. Und genauso sah Kaoru wahrscheinlich auch gerade aus.

»Sagt mir nicht, dass ihr noch nie etwas von Campen gehört habt. Das Übernachten in der freien Natur. Selbst erbaute Zelte und Schlafsäcke. Kennt ihr das?« Während ihrer Erklärung gestikulierte Haruhi ziemlich extrem um ihrer Erklärung Nachdruck zu verleihen. Das Mädchen sah so aus, als würde sie gleich an die Decke gehen. Bei den Normalos war es wohl recht üblich, sich ein Zelt zu schnappen, in die Natur zu fahren und dort in - wie hatte sie das noch gleich genannt - Schlafsäcken zu schlafen.

»Sicher, das kennen wir. Nur wird das wegen der gehobenen Sprache nicht Campen sondern Biwakieren genannt. Im Vergleich zu der normalen Schicht, die in gewöhnlichen Zelten und in einem Schlafsack nächtigen, verbringen die oberen Zehntausend ihre Nacht in einem gemieteten, klimatisierten Zelt und schlafen in einem bequemen Bett. Also entschuldige diese Unwissenheit dieser Jungen.« Kyouya schaltete seinen Laptop aus und kam zu den Zweien.

»Und das hast du jetzt alles von deinem Laptop abgelesen.« Die Zwillinge waren wieder einer Meinung und hatten sich ebenfalls zu Tamaki, Haruhi und Kyouya dazugesellt.

»Nein. Das nennt man Allgemeinwissen.«

»Jetzt weiß ich, von was meine kleine liebe Haruhi träumt. Eine Nacht im Freien an der Seite ihres Prinzen. Arm in Arm mit dem Blick gen Sternenhimmel. Eine Sternenschnuppe, mit der sie sich wünscht, immer bei ihm bleiben zu dürfen.« Der Blonde tänzelte im Raum herum und legte seinen Arm um etwas, was nicht da war, während er mit der anderen Hand große Kreise zog.

»Oje, Tamaki driftet wieder in seine Traumwelt ab.« Haruhi kicherte bei diesem ausgesprochenen Gedanke.

»Wer wohl dein Traumprinz in seiner Fiktion sei wird?« Kaoru konnte sich sie Antwort darauf schon denken, aber die Frage war nötig um die amüsierende Atmosphäre anzuheizen. Doch er hatte nicht damit gerechnet, dass dieses Kommentar seinen Zwillingsbruder verletzen könnte.

»Na, er wohl ganz bestimmt nicht.«

»Hikaru?« Als der Jüngere ihn am Arm berührte, riss er sich los und ging mit schnellen Schritten zu dem Sessel am Fenster zurück. Was war bloß mit ihm los? Seitdem er so empfindlich gegenüber Haruhi war, kannte er ihn gar nicht mehr. Auch wenn sein Aussehen noch immer so perfekt war wie davor, er hatte sich verändert. Es gab kein »wir« mehr. Gefühle für ein Mädchen haben sie voneinander getrennt. Es gab nur noch »du« und »ich«. Zwei Zwillingsbrüder, die sich allmählich fremd wurden.

Honey kam her geschlendert, umarmte Haruhis linken Arm, sodass sie sich ein wenig nach unten beugen musste, und wedelte nebenbei mit seinem Plüschhasen herum.

»Au ja, lass uns Campen gehen, HaruHaru. Das wird lustig. Ich nehm’ meinen Hasen mit und dann können wir zusammen in ein Zelt, okay, HaruHaru?« Die Gesichter der Umstehenden gefroren. Der Ausdruck - ein Schock. Auch wenn Honey sehr kindlich war, musste er doch wissen, dass Haruhi eine junge Frau war und wohl kaum mit einem Jungen in einem Zelt schlafen wollte, der auch noch in der dritten Klasse war. Haruhi gab als Antwort nur ein monotones Lachen von sich. Verständlich. Sie dachte wohl genau dasselbe.

»Das ist keine gute Idee.« Wow, er spricht. Mori hatte sich zu Wort gemeldet, als er sich neben Honey gestellt und seine Hand auf dessen Schulter gelegt hatte.

»Aber warum nicht, Takashi?! Ich habe HaruHaru doch lieb. Hat sie mich etwa nicht mehr lieb?« Der traurige Blick des kleinen Clubmitglieds schweifte von Mori zu Haruhi.

»Darum geht’s nicht.« Eine monotone Antwort des schweigsamen Riesen erhielt Honeys Aufmerksamkeit.

Währenddessen war Kaoru wieder zu Hikaru zurückgegangen und musterte diesen nun, wie er in dem Sessel saß und sich scheinbar wieder abreagiert hatte. Trotzdem konnte er die Reaktion seines älteren Bruders nicht verstehen. Doch genau das wollte er. Er wollte wissen, was in diesem Moment in dessen Inneren vorging.

»Was sollte diese gereizte Reaktion, Hikaru? Das war doch nur Spaß. Red mit mir, Bruderherz. Woran denkst du?« Seine Stimme war ruhig und gelassen, doch in ihm sah es keinesfalls so aus. Es war ein Durcheinander - das reinste Chaos - was in ihm tobte. Dabei wollte er doch nur eins: seinen Bruder glücklich sehen. Wollte ihm helfen und für ihn da sein.

»Es geht schon. Ich war nur ... Tamaki und seine blöden Wahnvorstellungen. Er hat mich total aus dem Konzept gebracht. Regt er dich denn nicht auf, wenn er so einen Mist von sich gibt?« Aber früher hättest du sein Verhalten doch noch belächelt. Du hättest sogar noch einen Gag daraus gemacht. Warum jetzt nicht mehr? Hat sie dich so sehr verändert? Zustimmend legte der Jüngere seine Hand auf die seines Zwillingsbruders.

»Steh doch einfach über seine Eigenart. Hab Spaß. Sieh die Sache mit Haruhi nicht so eng.« Hatte er das gerade ehrlich gesagt? Kaoru könnte sich selbst ohrfeigen dafür, dass er so etwas von sich gegeben hat. Er überspielte seine Unsicherheit, seine Verzweiflung, mit einem sanften Lächeln. Erst prägte Hikarus Gesicht Entsetzen. Doch schon im nächsten Augenblick, als Kaoru so unterstützend über Haruhi sprach, wich dem Entsetzen ein Grinsen.

»Danke, Kaoru. Du bist ein toller Zwillingsbruder.« Natürlich war er das, aber mehr auch nicht. Leider. Tamaki kam zu den Hitachiin-Zwillingen und meldete sich mit seinem gewohnten Auftritt und der üblichen guten Laune.

»Was macht ihr denn hier alleine? Hebt euch euer Herumgeturtel für die Kundinnen auf und kommt jetzt! Wir wollen Haruhis Urlaubswunsch planen. Also ... hop hop hop!«

Die Zwillinge standen synchron auf und folgten Tamaki im Gleichschritt zu der Sofaecke, in der sich der Club für die Planung gesammelt hatte. Doch als Tamaki zu ihnen zurückblickte, war Kaoru so, als habe der Chef etwas gesehen, was er nicht hätte sehen dürfen - einen Riss in seiner Maske.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Elegy
2009-11-20T21:12:58+00:00 20.11.2009 22:12
»Und das hast du jetzt alles von deinem Laptop abgelesen.« Die Zwillinge waren wieder einer Meinung und hatten sich ebenfalls zu Tamaki, Haruhi und Kyouya dazugesellt.

»Nein. Das nennt man Allgemeinwissen.«

Den Abschnitt fand ich einfach nur genialxD

Ansonsten
fand ich das Kapitel sehr gut~
Irgendwie leide ich mit den Zwillingen mit
*sfz*
Von: abgemeldet
2009-10-30T20:52:11+00:00 30.10.2009 21:52
Hi

deine ff gefällt mir echt gut
liebe das paaring so sehr


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