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Blood Deal

Even if saving you sends me to heaven
von

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Unerwünschte Nähe

Cole

Cole lächelte erfreut, dem anderen hinterher sehend. Er spürte noch die leichte Gänsehaut auf seinem Rücken, spürte noch den Atem des anderen an seinem Hals, als dieser eben dorthin gesprochen hatte. "Nun, dann bin ich mal gespannt, wer der Meistbietendste ist...", murmelte er und beobachtete in Ruhe, wie Antonin auf der Tanzfläche begann sich zu bewegen, zu tanzen, vor Selbstbewusstsein strotzend. Dieser Mann war wirklich eine Augenweide. Der Körper eines perfekt trainierten Mannes, die breiten Schultern, die schmalen Hüften, der wohl definierte Bauch, der gut mit diesem Hemd zu sehen war. Aber Cole stellte auch fest, dass das Gesicht dieses Mannes auf eigentümliche Art und Weise schön war. Der leicht verpeilte Gesichtsausdruck, der sofort verschwand, wenn es zur Sache ging, das Grübchen am Kinn, der leichte Drei-Tage-Bart, das scharf geschnittene Kinn, die ausdrucksstarken, schönen Augen. Hm, ihn würde er sich gerne in die Vitrine stellen, wenn er eine hätte. Und vielleicht wäre er auch bereit, die wenigen anderen, die er dorthin gestellt hätte, in einem Karton in den Keller zu stellen, da sie verblassten, wenn er Antonin ansah.

Kurz rief sich Cole jenes erste Mal in sein Gedächtnis, als Antonin in einem Mantel mit ihm in einem Club gewesen war, wie er ihm gedroht hatte, ihn zu ermorden, als er seine Narben berührt hatte. Und heute? Kaum wieder zu erkennen... Dieser Psychodoc musste offensichtlich ganze Arbeit geleistet haben. Und dass er davon die Früchte würde ernten können, freute Cole mehr als er sich eingestehen würde.

Genüsslich trank er seinen Desperado aus, musterte nebenbei den Typen, der Antonin antanzte und lächelte wissend, dass jener keine Chance haben würde. Nicht gegen ihn. Aber das Spiel hatte eben erst angefangen, sie hatten Zeit.

Cole stellte schließlich seine leere Flasche auf den Tresen und ging in Richtung Tanzfläche. Seine Augen fingen hie und da andere Augen ein, als wollten sie einladen, mit ihm zu tanzen. Schließlich erreichte er einen Punkt, der ihm richtig erschien, nicht zu weit weg von Antonin, doch genügend Freiraum, um diesem ein Antanzen nicht zu leicht zu machen. Langsam begann er sich in den Rhythmus, den Beat der Musik einzufinden, begann zu tanzen, mit geschlossenen Augen. Ja, die Tanzfläche war es, wo er immer ein wenig runterkam, wo er immer allen Scheiß vergessen konnte. Und der Höhepunkt seiner Entspannung war stets danach im Bett mit einem Typen oder im Darkroom. Doch diesmal sahen seine Pläne anders aus. Diesmal würde er Antonin mit zu sich nehmen...

Aber noch würde er sich erst einmal jenes angenehme Gefühl der Selbstbestätigung holen, das er hier stets genoss.

Cole öffnete die Augen und lächelte als er dem ersten Typen in die Augen sah, der ihn antanzte. Er fand diese Accessoires immer wieder putzig. Dieser hier trug einen Cowboyhut auf dem Kopf. Cole deutete ihm, näher zu kommen, begann mit ihm über seinen Körper zu flirten. Zum Warmwerden war der Typ gut geeignet, auch wenn er ihn immer wieder in seine Schranken weisen musste, wenn dieser versuchte ihn mit den Händen zu berühren. Hin und wieder glitt sein Blick zu Antonin, beobachtend, was jener sich anlachte. Er war gespannt, wer wohl der war, den dieser sich als seinen Meistbietendsten aussuchte. Mal sehen, wen er ausstechen würde müssen. Aber Cole machte sich keine Gedanken, das nicht zu können. Und so feierte er erst einmal seine Freiheit, sein Bedürfnis nach Männlichkeit. Für Antonin würde er den Rest der Nacht Zeit haben, soviel stand für ihn fest.
 


 

Cole

Die nächsten paar Lieder geriet das Spiel für Antonin kurz in den Hintergrund. Nicht weil ihn irgendetwas störte, sondern weil er es zum ersten Mal seit Jahren wirklich genoss, sich zu zeigen und zu tanzen. Sich ein wenig mit der Musik treiben zu lassen, seine Bewegungen zu den dunklen Bässen anzupassen und sich tatsächlich für den Moment lebendig zu fühlen. So lebendig wie das für jemand in seinem Alter eigentlich normal wäre. Normal… er hob eine Hand und folgte der momentan kaum erkennbaren Linie mit den Augen, bevor er lächelte und den Arm wieder sinken ließ. Er wollte diesen Abend genießen, ohne seine alltäglichen Sorgen und genau das würde er auch tun.

Entschlossenheit breitete sich in seinen Augen und seiner Mimik aus und er sah sich aus den Augenwinkeln kurz nach Cole um, bevor er seinen Blick weiter wandern ließ. Der Mann mit dem er bis eben getanzt hatte war nicht schlecht, aber er reicht nicht einmal annähernd an Cole ran. Besonders nicht, wenn er doch gerade die Möglichkeit hatte beide zu vergleichen. Wo es dem vor ihm offensichtlich nur darum ging ihn für sich zu vereinnahmen, ging von Cole eine ganz andere Message an die um ihn herumtanzenden aus. Unbewusst leckte Antonin sich über die Lippen und wandte den Blick wieder ab. Er würde nachgeben, mit Sicherheit, aber noch nicht jetzt. Nicht so. Nicht als Verlierer. Heute sollte es zwischen ihnen beiden keine Verlierer geben und daher beschloss Antonin, sich einen Kerl zu suchen, mit dem er unter Umständen tatsächlich in der Kiste landen würde.

Und das Schicksal schien es gut mit ihm zu meinen, denn als er eine Hand an seiner Hüfte spürte und sich umsah hatte er das perfekte Ziel gefunden. Er lächelte hintergründig und scheinbar beschlossen sie gerade beide ihr Telefonat zu vergessen. Kein Problem für Antonin, denn bis gerade eben war das tatsächlich der Fall gewesen. Aber Thorsten war perfekt. Hochgewachsen, kurze aufgegelte schwarze Haare, ausdrucksstarke braune Augen in einem ausdrucksstarken Gesicht und der Körper war auch nicht zu verachten. Weshalb er auch auf Kollisionskurs umschwenkte und vom Angetanztwerdenden zum Antanzenden wurde.

Natürlich würden ihm diese kleinen Gesten, die kurzen neckischen Berührungen, die Blicke und die auf seiner Seite durchaus provozierenden Bewegungen bei Cole mehr Spaß machen, aber nach dem Spruch mit der Leine musste er sich noch ein wenig gedulden. Trotzdem lächelte er erfreut als Thorsten mehr als deutlich ansprang und auf ihn einging. Wirklich schlecht war jener ja nun wirklich nicht... Auch wenn ein sehr kurzer Blick zu dem eigentlichen Ziel seiner Begierde ihm nochmal deutlich machte, wo der Unterschied zwischen den beiden bestand. Thorsten war hot, keine Frage. Aber Cole war Sex, Sex der Antonin das Herz schneller schlagen ließ und das war mehr wert als alles andere…
 


 

Cole

Es kostete Cole eine Menge Selbstbeherrschung, nicht den Körperkontakt zu jenem zu intensivieren, der sich gerade an ihn heranmachte. Der Kerl vor ihm war einer jener Typen, die gerne ihren Körper zeigten, deren Gesichtsausdruck danach schrie, dass sie einen schnellen Fick wollten. Nun, Cole war normalerweise der richtige Ansprechpartner, aber er hatte den Platz in seinem Bett heute für jemand anderen reserviert. Dennoch konnte er mit diesem hier flirten, ihn anmachen. Er mochte diese Blicke, die danach schrien, man möge doch mit auf die Toilette oder in den Darkroom gehen. Und bei diesem fiel es ihm schwer, ihm zu signalisieren, dass es nur beim Ansehen blieb. Cole hatte eigentlich kein Problem damit, sich anfassen zu lassen, solange ihn niemand auf den Mund küsste. Als er das letzte Mal in Chicago unterwegs war, hatte er sich recht ausgetobt, was das betraf, aber das war eindeutig etwas anderes gewesen. Denn damals war er allein unterwegs gewesen. Heute war jemand anderes dabei. Jemand, mit dem er noch Pläne hatte. Und jemand, dem er ein Versprechen gegeben hatte: Antonin hatte nicht gewollt, dass er zusehen musste, wenn Cole seinen Bedürfnissen nachging.

Sicher, sie waren kein Pärchen, aber er konnte es in gewisser Weise nachvollziehen. Sie hatten mehr als einmal miteinander geschlafen, etwas, das für ihn Besonders war. Und damit war der Sex mit Antonin immer etwas Besonderes. Sex mit anderen Männern, war nur Sex. Und damit eben nichts Besonderes. Das waren zwei völlig verschiedene Ebenen.

Eng tanzte er mit jenem Mann, der offenbar ein gewisses Seemannimage repräsentierte. Zumindest wirkte die weiße Hose und der Oberkörper so auf ihn. Doch er blickte den anderen strafend an, als dieser begann seine Hüften, seine Lenden gegen ihn zu drücken, woraufhin dieser zurückschreckte. Nein, soweit sollte er keine Zugeständnisse machen. Sonst würde er sich selbst nicht beherrschen können. Und diese Art des Tanzes wollte er sich für später, für Antonin aufheben. Ja, das, was vor kurzem als Spiel gedacht war, jener Tanz, würde heute mit einem anderen Ziel erfolgen. Diesmal würde er Befriedigung finden...

Sein Blick glitt zu Antonin und kurz verengten sich seine Augen, als er sah, was er nicht sehen wollte. Mr. 'Du-bist-toll' tanzte diesen gerade an und Antonin schien begeistert zu sein, stimmte dem Flirt zu und erwiderte die Bewegung. Hatte dieser Typ gerade seine Hand an dessen Hüften gehabt. Cole blickte seinen Gegenüber an. Wenn Antonin das zuließ, könnte er doch auch intimer werden, oder? Cole trat zurück. Nein, er würde nicht mit diesem Mann vor ihm nicht intimer tanzen. Er beschloss, dass er etwas trinken wollte, verschwand von der Tanzfläche, um sich ein Bier zu holen, mit dem er sich dann an den Rand stellte, um dem Treiben zuzusehen.

Schließlich ging das aktuelle Lied zu Ende und ein langsameres wurde eingespielt. Kurz blickte er zu Antonin, der unschlüssig dazustehen schien. Doch Mister 'Du-bist-toll' schien genau zu wissen, was er wollte, denn er legte seien Arm um Antonins Hüfte, zog diesen zu seinen Lenden und legte Antonin die andere Hand auf den Oberarm, offensichtlich mit der Hoffnung, diesem diese bald in den Nacken gleiten zu lassen, um ihn näher an sich heranzuziehen. Cole spürte, wie sich in ihm alles anspannte, wie er wie ein unruhiger Wolf die Szene mit Argusaugen verfolgte. Natürlich nicht, weil er eifersüchtig war, niemals! Aber er hatte Angst, dass Antonin mit der Situation überfordert wäre. Und so ging er möglichst gelassen näher heran, um für ihn da zu sein, wenn er Hilfe bräuchte.
 


 

Antonin

Es machte durchaus Spaß mit dem anderen zu tanzen, dessen Blicke über seinen Körper gleiten zu sehen. Doch wo Cole das alles mit Blicken schaffte, hatte Antonin inzwischen herausgefunden wie man ungewünschter Nähe mit kleinen Gesten aus dem Weg gehen konnte. Sehr praktisch und nicht wirklich anstrengend, weshalb es auch weiterhin kein Problem darstellte sich in die Musik hineinfallen zu lassen. Thorsten schien das Ganze auch schnell begriffen zu haben und hielt sich an das kleine Spielchen, auch wenn jener die Grenzen immer mal wieder antestete. Aber Antonin sah das gelassen, war das hier doch wirklich nur ein eher harmloser, flirtender Tanz inmitten einer Tanzfläche. Nicht das 'inmitten einer Tanzfläche' ein Garant für irgendetwas war... besonders wenn er da an jenen Tanz mit Cole zurückdachte. Wo alleine der Gedanke daran ihm die kleinen Härchen im Nacken aufrichten ließ. Ob sie das heute wohl nochmal wiederholen könnten und würden?

Der Bruch von den schnellen, harten Bässen hin zu einem langsamen Lied war rabiat und ließ ihn erst einmal ein wenig irritiert inne halten. Noch etwas, das an jenen Abend mit Cole erinnerte, doch dieser hatte damals ja nicht lange gefackelt - ganz ähnlich wie Thorsten also. Zuerst konnte Antonin nur erstaunt und ein wenig überrascht dreinblicken als er, für ihn unerwartet einen Arm um seine Hüften spürte und gleich darauf an Thorsten gezogen wurde. Zu dessen Lenden. Gut... nicht gut? Er runzelte die Stirn ein wenig unwillig und wollte gerade die Arme heben, um sich zu lösen als er erstarrte. Als alles in ihm erstarrte und er von jetzt auf gleich sämtliche Willenskraft aufbringen musste, um sich zu erinnern, dass er in Behandlung war, dass eine Hand auf seinem Arm nichts schlimmes war, dass es nicht geschah um ihn daran zu erinnern.

Er wandte den Kopf leicht zur Seite, sich kein Stück im Rhythmus bewegend. Sich vielmehr überhaupt nicht bewegend. Musterte die Hand auf seinem Arm und ballte eine Hand zur Faust als jene sich auch noch zu bewegen begann. Langsam nach oben glitt und damit auch völlig unbewusst genau über seine Narbe. Inzwischen hatte sich sein gesamter Gesichtsausdruck verfinstert und das ganze hätte ohne die Gedanken an seine Sitzungen vielleicht sogar wie mit Cole geendet. Nein, schlimmer noch, denn jener Kerl hier, der ihn so ungefragt berührte löste nichts in ihm aus im normalen Alltag. Der Kerl hier war nichts wert, nur ein kurzes Zwischenspiel, das er jederzeit vergessen könnte, sobald er sich umdrehte. Thorsten konnte gar nicht ahnen, was für ein Glück er in diesem Moment besaß. Auch wenn Antonin durchaus der Gedanke kam, dass er es mit seiner Kleidung herausforderte. Aber er wollte das nicht. Er wollte das verflucht nochmal nicht! Weshalb er auch, kaum zuende gedacht versuchte sich sanft, aber nachdrücklich vom anderen zu lösen. Was leichter gedacht als getan war, denn wenn er jetzt nicht aufpassen würde, könnte es passieren, dass er dem Typen einen oder zwei Finger brach. Weshalb die Versuche momentan auch eher harmlos ausfielen.

"Was hast du denn?", raunte dieser ihm gerade ins Ohr und Antonin erzitterte. Wenn auch nicht vor Wohlgefallen, wie Thorsten auch bemerken könnte, wenn er in ein wenig genauer gemustert hätte. Doch der schien zu beschäftigt damit zu sein, sich gegen Antonin zu pressen und reiben, sich der langsam Musik in den Bewegungen anzupassen und ihn damit wieder zum tanzen anregen zu wollen. Unbewusst fiel Antonins Blick an die Stelle an der er Cole vorher gesehen hatte, doch der war verschwunden.



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