Zum Inhalt der Seite

The One & Only

Naruto & Hinata
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

~♥~ Glühwürmchen ~♥~

The One & Only
 

Sanft rauschten die Blätter der Bäume in dem leichten Luftzug. Ein leises, wisperndes Flüstern schien aus der abendlichen Dämmerung, zu dem großen Balkon zu wehen. Der Balkon war geschmückt mit bunten Blumen und mit, nicht minder farbenfrohen, Girlanden. Zwei große Glastüren führten auf ihn und am heutigen Abend standen sie weit offen. Aus dem Inneren des hübschen Herrenhauses, erklang eine ruhige, klare Musik. Jemand spielte Klavier, und auch Geigen waren zu hören.
 

Zwischenzeitlich huschte eines der sündhaft teuren Kleider der edlen Frauen die im Ballsaal tanzten, an der gläsernen Verandatür vorbei. Gedämpftes Gelächter war zu hören. Wohliger Geruch von Essen drang nach draußen, während die ersten Sterne bereits am Firmament funkelten. Der Himmel hatte ein blasses lila angenommen, und ging schließlich langsam, aber sicher, in ein kräftiges, dunkles Blau über. Es war ein angenehm kühler Abend, und das obwohl die letzten Tage eine drückende Hitze geherrscht hatte.
 

Eine junge Frau stand über dem Geländer gebeugt, und betrachtete den herrlichen Obstgarten der unter dem Balkon lag. Äpfelbäume, ein sprudelnder Springbrunnen, der ganz aus Marmor gefertigt war, saftige, grüne Wiesen...es war alles in allem ein ganz bezaubernder Anblick. Ein hübsch gepflasterter Weg führte durch den großen Garten. Ein paar gelbe Vögelchen hatten sich am Springbrunnen niedergelassen, und tranken ein paar Schlucke Wasser.
 

Das Mädchen, dass dieses Schauspiel so beeindruckt beobachtete, hatte lange schwarze Haare und noch dazu sehr helle Augen. Sie trug ein hellgrünes Kleid, das ihre ohnehin blasse Haut noch unterstrich. Ihr Blick hatte etwas merkwürdig verträumtes. Leise summte sie eine Melodie vor sich hin, ungeachtet dessen das jeder sie hätte hören können. Hinata Hyuuga genoss diesen seltenen Augenblick. Der Ball der soeben hinter ihr von statten ging, wurde zu ihren Ehren gegeben. Heute war ihr 18. Geburtstag.
 

Eigentlich hätte sie sich freuen sollen, normalerweise hätte sie im großen Ballsaal sein sollen um mit dem ein oder anderen Herren zu tanzen, doch innerlich verabscheute Hinata solche Feste. Sie hasste es genauer gesagt. Die Gesprächsthemen waren immer die Gleichen, niemals brachte jemand Abwechslung in die öden Feierlichkeiten. Die edlen Herren unterhielten sich meistens über Geld, die aktuelle Wirtschaftslage , Krieg und darüber, wie sie ihre Macht vergrößern wollten.
 

Die Damen hielten sich in solchen Gesprächen geziemt zurück, denn als Frau hatte man einfach nichts beizutragen. Man lauschte, lächelte milde, und nickte mitunter mal, aber im Großen und Ganzen saß man daneben und tat nichts. Es war nicht die Aufgabe einer Frau oder eines Mädchens sich um solche Dinge zu kümmern. Ihr, Hinata war seit ihrer Geburt ein Leben an der Seite eines edlen Gentleman mit einem hübschen Landhaus und einer gehörigen Menge Geld angedacht.
 

Hinata war ein stilles, höfliches Mädchen das tat was man ihr sagte. Sie war immer perfekt. Niemals zeigte sie jemanden ihre andere Seite. Ihr wahres Ich. Im Prinzip trug die junge Frau immer eine Art Maske. Für andere Menschen war die schwarzhaarige Schönheit die zurückhaltende, liebe Tochter die sie sein sollte, doch innerlich sträubte sich alles gegen das ihr vorbestimmte Leben. Das letzte was sie wollte war in irgendeinem Landhaus, und sei es auch noch so luxuriös, ihr ganzes Leben lang eingesperrt zu sein, den Haushalt zu führen, und die Kinder zu hüten.
 

Alles was sich Hinata wünschte war Freiheit. Das tun zu können was sie wollte, und nicht den Anweisungen ihres Vaters zu folgen. Als Kind hatte sie den ganzen Rummel der um sie gemacht wurde geliebt. Hinata hatte es wundervoll gefunden wie eine Prinzessin behandelt zu werden. Sie hatte die feinen Kleider aus Samt und Seide geliebt....Doch diese Zeiten waren lange schon vorüber.
 

Heute sah sie nur wie ihr Leben langsam davon lief. Wie die ihr verbliebene Zeit ablief. Doch das schlimmste an allem war, das sie nirgends einen Ausweg zu sehen vermochte. Es war als ob sie durch einen nebligen Wald irrte, und egal wie oft sie um Hilfe schrie, niemand half ihr. Oft hatte die Schwarzhaarige daran gedacht einfach wegzulaufen, und nie mehr wieder zu kommen, doch jedes Mal aufs neue hatte sie es nicht übers Herz gebracht ihre Familie so zu enttäuschen. Denn mit einer Flucht ruinierte sie nicht nur ihr ansehen, sondern der Ruf ihrer Familie gleich dazu.
 

Und außerdem, es war ja nicht so das ihre Familie Schuld war. Ihr Vater tat das, was alle Väter taten. Er versuchte seine Töchter so gut es ihm eben möglich war vor der harten Realität, der grausamen Welt zu schützen, und sie dann an einen ehrbaren Mann zu verheiraten. Selbstverständlich zog auch er aus jeder geschlossenen Heirat Vorteile. Vor allem weil er keinen Sohn und damit auch keinen Erben besaß. Hinata war die Älteste, doch erben würde sie dennoch nichts. Wie auch? Sie war ja nur eine Frau.
 

Ihre Familie war also darauf angewiesen das sie, die Älteste an einen Mann verheiratet wurde, der das Hyuuga Vermögen erben, ihr eine sichere Zukunft bieten und eines Tages die Führung des Clans übernahm. Ob Hinata diesen Mann liebte war fraglich, und doch hatte sie in dieser Hinsicht keinen Einfluss. So waren die Sitten und Bräuche nun mal.
 

»Ist ihnen nicht ein wenig kalt Mylady?« Unsanft wurde die junge Frau aus den Gedanken gerissen, und somit zurück auf den Boden der Tatsachen geholt. Sie fürchtete für ihr unerhörtes benehmen, dem einfachen Verschwinden von der Tanzfläche getadelt zu werden, doch stattdessen blickte sie in eisblaue Augen, die eine unglaubliche Wirkung auf Hinata hatten. Als sie dem fremden Mann ins Gesicht blickte, verschlug es ihr glatt die Sprache. Ein herzliches, ernst gemeintes Lächeln wurde ihr geschenkt.
 

»Nein, Sir, ich empfinde die kühle Abendluft als angenehm«, antwortete sie schüchtern und mit lieblicher Stimme, nachdem sie sich wieder einigermaßen gefasst hatte. Nun wurde das leichte Lächeln zu einem breiten Grinsen. »Hätten sie vielleicht Lust einen kleinen Spaziergang mit mir durch diesen prächtigen Garten dort unten zu machen?« Die Frage kam überraschend, und verdammt plötzlich. Nie zuvor hatte jemand etwas so direkt zu ihr gesagt.
 

Meistens verloren sich die Gentleman in endlosen Komplimenten und Höflichkeiten, doch dieser hier war anders. Er sagte gerade heraus was er wünschte, zwar in einem durchaus höflichen Ton, doch Hinatas Vater hätte das Verhalten des jungen Mannes dennoch als ungeheuerlich verpönt. Vielleicht war es diese Ehrlichkeit die Hinata in den Bann zog, vielleicht waren es aber auch die strahlenden Augen ihres Gegenübers. Sie wusste es nicht. Aber eines, war ihr ganz klar.
 

Dieses Mal würde sie es dem Gentleman gestatten einen Spaziergang mit ihr zu machen. Es war verrückt, wahnsinnig! Sie kannte den Mann nicht, weder den Namen noch sonst irgendetwas wusste sie von ihm. Einzig und allein sein feiner Aufzug zeigten ihr das er durchaus zur besseren Gesellschaft gehörte. Doch nun, wie sie so darüber nachdachte, wäre dieser junge Mann hier ein Bekannter ihres Vaters, oder vielleicht der Sohn eines Geschäftspartners, so müsste er ihr eigentlich bekannt sein.
 

Ebenso schnell wie die diese Gedanken in ihre hübschen Köpfchen aufgetaucht waren, genauso schnell verschwanden sie auch wieder. Und zwar in dem Augenblick, als der Mann mit den strubbeligen blonden Haaren ihr mit seiner Körperhaltung und seiner Mimik verdeutlichte er erwarte nun eine Antwort. »Es wäre mir ein Vergnügen, Sir.« Beinahe peinlich genau achtete Hinata darauf ihre Stimme sanft und niedlich klingend zu halten. Anmut war eine der Tugenden, die einer Frau in diesen Kreisen hoch angerechnet wurden.
 

Und es lag natürlich auch in ihrer Verantwortung ihre Familie gebührend zu präsentieren. Immer den Schein wahren. Diesen Satz hatte man ihr seit ihrer Geburt beinahe täglich gesagt, solange, bis sie ihn verinnerlicht hatte. Niemals wohl würde sie die Stimme ihrer Mutter vergessen, die ihr diese Lektion immer und immer wieder erteilte, bis Hinata jedes einzelne Wort in diesem Gebilde verstand, und nicht länger anzweifelte. Zumindest schien es nach außen hin so. Denn tief in ihrem Inneren wusste sie das sie dazu verdammt war eine Lüge zu Leben.
 

An sich bestand ihr ganzes Leben aus einem einzigen, dicken Lügegeflecht. Nichts was die Männer dort drinnen in diesem großen, hübsch hergerichteten Ballsaal sagten, war wirklich von Bedeutung, denn jeder dachte nur an sich. Sobald sich für einen selbst ein Vorteil ergab, war man nur allzu gern dazu bereit einen alten Freund oder gar Geschäftspartner im Stich zu lassen. Das war das Schlimme an dieser Welt. Man konnte sich auf niemanden verlassen, denn jeder spielte sein eigenes, gut durchdachtes, Schachspiel. Die anderen waren nichts als Bauern, die man nach Belieben opferte, sofern die Zeit reif dafür war.
 

Hinata durchquerte den großen Ballsaal an der Seite des jungen Gentleman der sie zu diesem Spaziergang entführt hatte. Unterwegs musste sie mit Sicherheit zehnmal anhalten um Glückwunschgrüße von irgendwelchen Herren oder Damen entgegenzunehmen. Sie bedankte sich mit einem strahlenden Lächeln und einer angedeuteten Verbeugung. Den jungen Mann mit den verstrubbelten Haaren schien diese nervige Prozedur köstlich zu amüsieren, denn er schmunzelte leicht wann immer Hinata erneut stehen blieb.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit schaffte sie es dann endlich, und sog genüsslich die kühle Luft draußen in ihre Lungen. Mit einem Mal fühle sie sich unglaublich lebendig. Hinata stand nun neben dem Mann, der sie ein wenig überragte und blickte auf die schöne Landschaft vor ihr. Die Beiden Personen standen unter einem kleinen Vordach, das den messerscharfen Wind zwar nicht ganz fernhielt, aber immerhin ein wenig Schutz vor diesem bot. Hübsche Laternen waren zu Seiten der gewundenen Weges, der durch den Garten führte, aufgestellt worden, und tauchten die Natur in ein merkwürdiges, nebliges Licht.
 

Es war ein traumhafter Anblick, und auch wenn Hinata nun tatsächlich ein wenig fröstelte, sie genoss ihn. »Gehen wir ein Stück?«, fragte die Stimme des jungen Mannes, während er auf den Weg zeigte. Hinata schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln und zusammen setzten sie sich in Bewegung. Vorbei an all den schönen Blumen, die in der Dunkelheit kaum zu erkennen waren, vorbei an dem weißen Springbrunnen der fröhlich vor sich hinplätscherte. Eine ganze Weile schwiegen sie sich an, ehe der Blonde erneut das Wort ergriff.
 

»Verzeihung Miss, aber dürfte ich vielleicht wissen mit wem ich die Ehre habe?« Unweigerlich wurde Hinata ein wenig rot im Gesicht. »Hinata, Hinata Hyuuga«, sagte sie dann hastig, und blickte ihr Gegenüber erwartungsvoll an. Seine Mimik hatte sich verändert. Irrte sie sich, oder war da maßloses Entsetzten in seine Augen getreten? »Miss Hyuuga?«, fragte er mit weit aufgerissenen Augen und stoppte abrupt. Ein wenig verwirrt nickte Hinata. »Du meine Güte, die herzlichsten Glückwünsche zu ihrem Geburtstag Mylady!«, rief er und verneigte sich tiefer vor ihr, als es jemals jemand getan hatte.
 

Ein leichtes Lachen entfuhr ihren Lippen. »Ich danke euch.«, erwiderte sie höflich wie eh und je. »Und mit wem habe ich das Vergnügen Sir?« Er zögerte einen Augenblick, und starrte stattdessen auf eine der leuchtenden Laternen. »Glühwürmchen«, flüsterte er Hinata zu, als diese ihn verwundert anblickte. Und tatsächlich, als Hinata ihren Blick nun ebenfalls der besagten Laterne zuwandte, sah sie ein gutes Duzend Glühwürmchen um sie herumflattern. Die kleinen Tierchen sorgten dafür das die Lampe ein wenig flackerte. Es war ein herrlicher Anblick, und dieser Augenblick hatte irgendetwas das Hinata eine Gänsehaut bescherte.
 

»Äh ... Verzeihung, wo war ich stehen geblieben?« Etwas verlegen kratzte sich der blonde Mann am Kopf. Dann beantwortete er sich seine Frage selbst. »Richtig. Mein Name. Also Miss Hyuuga, mein Name ist Naruto Uzumaki, aber ich würde es ehrlich gesagt vorziehen wenn sie mich bei meinem Vornamen, Naruto nennen würden.« Nun war die Schwarzhaarige völlig verwirrt. Der Name Uzumaki sagte ihr gar nichts, und das sie den Herren beim Vornamen nennen sollte, kam ihr so unerhört vor, dass sie ihn mit einem misstrauischen Blick bedachte.
 

»Ich finde es so schöner und vor allem persönlicher«, lachte er jetzt. Sein Lachen löste etwas in Hinata aus, dass sie schon lange nicht mehr verspürt hatte. Der unwiderstehliche Drang ebenfalls laut und hemmungslos loszulachen. »Ich mag es wenn sie lächeln Hinata«, sagte er während er noch immer lauthals und von ganzem Herzen lachte. »Hinata«, erwiderte sie fröhlich. »Auch ich wünsche beim Vornamen genannt zu werden, Naruto.« Immer noch lachend nickte er.
 

Offenbar erschreckte das laute Gelächter eine kleine schwarze Katze, die mit lautem Geschrei aus einem nahe gelegenen Gebüsch gesprungen kam. Nun wuselte das Kätzchen um Hinatas Kleidersaum herum. Lächelnd hob sie es auf den Arm, und kraulte es hinterem Ohr. »Kennst du das kleine Kätzchen Hinata?« Fragend blickte Naruto der Schwarzhaarigen in die Augen.

»Ja, ihr Name ist Tiffy«, erklärte sie. »Sie gehört mir, aber mein Vater erlaubt nicht das sie ins Haus kommt.«
 

»Warum?«, fragte Naruto und streichelte der schwarzen Katze nun ebenfalls über das weiche, glänzende Fell. Er konnte sich das scheinbar nicht erklären wie man ein so niedliches Geschöpf draußen schlafen und leben lassen konnte. »Es ist die Farbe ihres Felles die stört. Mein Vater ist extrem abergläubisch, er glaubt schwarze Katzen bringen Unglück.« Das kleine Kätzchen sprang laut jaulend von Hinatas Arm, als Naruto erneut anfing poltern zu lachen.
 

»Himmel, ich wusste ja das Hiashi Hyuuga ein hirnverbrannter Dummkopf ist, aber das er Angst vor einer - « Peinlich berührt stoppte er hier seine freizügigen Ausschweifungen über Hinatas Vater. Äußerst verlegen starrte er nun auf den Boden, und wenn Hinata sich nicht irrte, dann waren seine Wangen knallrot angelaufen. Sicher, er hatte gerade ihren Vater beleidigt, und als gute Tochter hätte sie ihn nun eigentlich verteidigen müssen, doch aus irgend einem, ihr nicht ganz klaren Grund, tat sie es nicht.
 

»Verzeihung. Ich hätte das nicht sagen dürfen.« Naruto bemühte sich seine Stimme ernst und glaubwürdig zu halten, doch die Schwarzhaarige hatte ihn bereits durchschaut. Die Entschuldigung war dahingeheuchelt, und ganz bestimmt nicht ehrlich gemeint. »Warum bist du hier, wenn du meinen Vater nicht leiden kannst?«, fragte Hinata ganz sachlich. Mittlerweile hatte sie verstanden das sie sich in Narutos Gegenwart nicht zu verstellen brauchte. Er wich unterdessen ihrem Blick aus und schüttelte den Kopf. Dann jedoch stieß er einen langen Seufzer aus. »Ich bin nicht ganz freiwillig hier.«
 

Die Worte schienen in der Luft hängen zu bleiben, und es entstand eine unangenehme Pause. Der Wind war mittlerweile stärker geworden, und wenn Hinata sich nicht irrte, dann würde es bald anfangen zu regnen. Ein Blick auf den, nun dicht mit Wolken begangenen Himmel, bestätigte ihren Verdacht. »Damit ist meine Frage nicht beantwortet«, flüsterte sie schließlich, mehr dem Himmel zugewandt, als Naruto. Er setze sich nun wieder in Bewegung, und um nicht einsam und verlassen stehen gelassen zu werden, holte ich Hinata wieder ein.
 

»Sagt dir der Name Sasuke Uchiha etwas?«, fragte er jetzt. Sie nickte. Sasuke Uchiha war der Erbe des Uchiha Vermögens, und hatte unlängst Sakura Haruno, die Tochter eines reichen Kaufmanns geheiratet. »Nun, Sasuke und ich haben zusammen eine Ausbildung beim Militär vollzogen, und sind seit damals gute Freunde. Er hat mich mitgeschleift«, erklärte Naruto nun während er seinen Mund ein wenig verzog. »Versteh mich nicht falsch, aber ich mag manche von den militärischen Entscheidungen die dein Vater gefällt hat nicht.«
 

»Dann bist du Soldat ja?« Mit einem Mal fühlte Hinata sich gekränkt. Nun kam ihr die Beleidigung ihres Vaters viel schwerwiegender vor. Für einen Moment lang hatte sie sich Naruto seltsam verbunden gefühlt, doch jetzt ... offenbar war ihm der verächtliche Unterton in ihrer Stimme keinesfalls entgangen, denn jetzt sagte er mit erhobenen Augenbrauen: »Du magst Soldaten nicht.«
 

»Falsch, ich mag den Krieg nicht«, korrigierte Hinata ihn leise. Naruto lachte spöttisch auf. »Das ist ziemlich dumm von dir. Glaubst du ernsthaft dein Vater könnte sich das hübsche Landhäuschen mit dem großen Garten, die ganzen Angestellten, die die Drecksarbeit für ihn machen und die rauschenden Festbälle leisten wenn es keinen Krieg geben würde?« Das verstand sie nicht, und als er ihren verwirten Blick sah, verdrehte er genervt die Augen.
 

»Sieh mal Hinata, weißt du wer aus den Kriegen wirklich Profit schlägt? Die Reichen. Die, die es sich leisten können. Wir führen keine Kriege um Menschen zu töten, wir führen Kriege um neues Gebiet für uns zu erschließen, und natürlich um uns einen gewissen Lebensstandart leisten zu können.« Er nickte in Richtung Landhaus. »Woher glaubst du kommt das ganze Gold für deinen teuren Schmuck, woher das Silber für das Geschirr? Mit jedem Krieg den wir führen machen wir Gewinne und Verluste.«
 

Daraufhin wusste Hinata nichts zu erwidern. Es war das erste Mal das jemand auf so eindringliche Art und Weise mit ihr redete. Naruto hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht freundlich, oder gar höflich zu klingen. Er war einfach nur ehrlich gewesen. Doch seine Worte hatten sie verunsichert. War es wahr, was er da von sich gab? War sie tatsächlich zu dumm gewesen um dies zu erkennen? War sie vielleicht sogar schon eines von diesen dummen, willenlosen Püppchen geworden das die liebe Ehefrau spielte?
 

»Für mich jedenfalls wäre so ein Leben nichts. Immer höflich sein, immer gute Manieren an den Tag legen ... ich wüsste nicht wie ich das aushalten sollte«, sagte der Blonde leise und starrte erneut auf das schöne Landhaus. »Man hat in diesen Kreisen doch keine Freiheit. Man ist eingesperrt in dieser ach so perfekten Welt der höheren Gesellschaft.« Er hatte Recht. Sie war eingesperrt in dieser Welt, und es gab kein Entkommen. Nie zuvor war sie sich dessen so sehr bewusst gewesen.
 

»Wir sollten langsam zurück gehen, nicht das die da drin noch einen Suchtrupp losschicken.« Sie antwortete nicht, sondern folgte ihm einfach stur zurück zum großen Haus, das ihr nun eher wie ein Kerker vorkam. Auf dem Rückweg sprachen die Beiden nicht miteinander. Jeder war in seine eigenen Gedanken versunken. Fieberhaft suchte Hinatas Gehirn nach einem Ausweg aus diesem Dilemma, doch sie musst schon sehr naiv sein, wenn sie wirklich hoffte einen zu finden.
 

Heute war ihr 18. Geburtstag, und sie wusste das sie in den nächsten Wochen aller Wahrscheinlichkeit nach verheiratet werden würde. Die Meisten Mädchen wurden schon mit 16 verheiratet, so zum Beispiel ihre eigene Schwester. Hanabi war zwei Jahre jünger als sie, und bereits versprochen. Und zwar an niemand anderes als Neji Hyuuga, einem Cousin der beiden Mädchen, der jedoch zur Nebenfamilie gehörte. Die Hochzeit sollte schon in drei Wochen stattfinden. Für Hinata war es gewisser Maßen eine Schande noch der jüngeren Schwester zu heiraten, doch bisher hatte ihr Vater noch keinen geeigneten Kandidaten gefunden.
 

Sasuke Uchiha wäre eine Möglichkeit gewesen, doch seitdem er eine Bürgerliche geheiratet hatte, war nicht nur er, sondern seine ganze Familie in Hiashi Hyuugas Achtung enorm gesunken, womit auch Sasukes älterer Bruder Itachi aus dem Kreis der möglichen Bräutigame ausgeschieden war. Shikamaru Nara, ein ziemlich fauler, aber im Grund genommen netter Adliger, war bereits an Ino Yamanaka versprochen, und fiel somit auch aus. Das alles war nicht sehr ermutigend, doch was sollte Hinata dagegen ausrichten?
 

Der Lärm des Ballsaales riss sie unsanft aus ihren Gedanken. Die farbenprächtigen Kleider der Frauen ließen sie ihr Elend für einen kurzen Augenblick vergessen, doch der funkelnde Schmuck an ihren Hälsen und Fingern holten sie wieder zurück in die grausame Realität.

»Es tut mir Leid.« Erschrocken wandte Hinata sich zu Naruto um. »Was tut dir Leid?«

»Unsere kleine Meinungsverschiedenheit eben«, erwiderte er, und zupfte nervös an seinem Sakko herum. Plötzlich lächelte er. »Darf ich dich zur Versöhnung vielleicht zu einem Tanz auffordern?«
 

Als sie kurze Zeit später graziöse Pirouetten drehte, und elegante Kreise mit Naruto zusammen vollzog, lies sie sich nur noch von den sanften Klängen der Musik leiten. Alles andere schleuderte sie aus ihrem Kopf heraus. Und dann war alles gut. In diesem einen Augenblick stimmte alles. Wirklich alles. Narutos funkelnde, blaue Augen erinnerten sie an tiefes, blaues Wasser, und seine hellen Haare an einen märchenhaften Sandstrand, wie es ihn weit, weit weg von diesem Ort gab. Alles hätte sie dafür gegeben um jetzt dort zu sein. Mit ihm.
 

Die Melodie der Musik lies Hinata in eine Traumwelt abdriften, eine Welt in der kein Krieg herrschte, eine Welt in der es noch wahre Liebe gab. Es war eine kunterbunte Welt, ganz ohne Sorgen und Nöte, und jeder Mensch war wunschlos glücklich in ihr. Es war ein Traum, nichts weiter, und doch, war sie sich jetzt in einem Punkt vollkommen sicher. Niemals würde sie ihr Ich verschließen lassen. Egal was noch auf sie zukam, sie würde immer sie selbst sein.
 

Hinata Hyuuga.
 

Denn das war es doch, was sie in gewisser Weise ausmachte.

Ihr Ich. Ihre Gefühle und Gedanken. Und niemand, weder eine Heirat, noch das Leben in diesem goldenen Käfig, ja nicht einmal irgend ein Krieg würde etwas an dieser Tatsache ändern. Und während der Himmel draußen sich onyxschwarz färbte, dachte sie nicht an die Dunkelheit dort draußen, sondern an das Licht. An die Glühwürmchen, denen sie mit Naruto zusammen begegnet war. Weil sie die Nacht erhellten. Weil sie Licht in die Dunkelheit brachten.
 

Und vielleicht, ja, ganz vielleicht, war es Naruto bestimmt das Licht in ihrem Leben zu sein.

Auf welche Weise auch immer.
 

~ ♥ ~
 

Et voila. C'est tout.

Dazu gibt es nicht viel zu sagen.

Es war eine Art Experiment von meiner Seite aus.

Danke für's Lesen, jedenfalls (:



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (11)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-01-09T15:01:14+00:00 09.01.2011 16:01
Hallohhaaaa :)

Wie bin ich dazu gekommen, das zu lesen?
Hm, gute Frage.
Ich weiß es nicht mehr genau.

Aber ich musste direkt lächeln, als ich diese Fanfic öffnete und ich gesehen habe, dass da ein Bild von DiCaprio als Jack für Naruto war.
Ich fand das irgendwie total süß und musste direkt auch feststellen, dass Jack Naruto ziemlich nachkommt, wenn man ihn in der damaligen Zeit und diesem Universum darstellt.
Das Zitat darunter von Heinrich Heine hat einfach auch gepasst.
Das Thema Freiheit. Und dann in dieser Zeit! LIEBE! Genau mein Geschmack <3

Und weißt du was?
Genau deswegen habe ich weiter gelesen :D
Also, die Charakterbeschreibungen haben genau ihren Zweck erfüllt.

So, und nun zum Inhalt.

Mir hat es sehr gefallen, dass du dieses Altertümliche, worauf du bereits in den Charakterbeschreibungen gefasst gemacht hast, beibehalten hast.
Es sind sehr schöne Beschreibungen und die Metaphern, die Hinatas Leben wider spiegeln sollen, sind sehr anschaulich und passen wunderbar. (Das mit dem Wald war toll :))

Allerdings sind mir auch sehr viele Fehler aufgefallen, in der Orthographie meine ich. Wenn es nur wenig ist, stört es ja nicht weiter, aber du hast oft sehr viele Kommata da gesetzt, wo keine hingehören, was im Gesamtbild meinen Lesefluss etwas gestört hat ^^°. Und dort, wo welche hingehören, waren oft auch keine.
Und auch das und dass beispielsweise wurde des Öfteren falsch gemacht.

Nun gut, ich hab auch schon gesehen, dass dieser OS schon etwas älter ist x)
Vielleicht überarbeitest du ihn ja irgendwann noch mal, das wäre knorke :)

Alles in allem fand ich ihn süß und lesenswert :)
Besonders das Ende hat mir richtig gefallen, weil der Schreibstil einfach GEIL war :D

Liebe Grüße!
Von: abgemeldet
2010-08-30T16:57:42+00:00 30.08.2010 18:57
also ganz ehrlich, ich frag mich mittlerweile echt, warum ich mir deine ffs nicht schon früher ein wenig genauer angesehen habe =3

dieser os ist wirklich ein süßer zeitvertreib.
schön zu lesen, nicht zu kurz und natürlich mal wieder super kreativ.
ich finde auch das thema, welches zu hier behandelst alles andere als langweilig. es ist immerhin noch gar nicht so lange her, dass frauen ihre meinungen nicht öffentlich vertreten durften. teilweise ist es ja heute sogar noch so. sowas muss man nicht verstehen, aber ich bin gerade mal wieder dabei abzuschweifen. sry :P

narutos charakter ist einfach nur zucker *.*
unüberlegt, vorlaut & seine verbeugung, als er bemerkt wen er da genau vor sich stehen hat. und erst hinata: naiv & bezaubernd, wie immer!

irgendwie vermittelt dein os eine blumige atmosphäre *drop*
das klingt komisch, ich weiß ^^
ich hab aber keine ahnung, wie ich es anders ausdrücken soll.
ich hab einfach das gefühl, dass ich gerade auf einer blumenwiese sitze und die sonne scheint =)

was dein schreibstil betrifft ... wundervoll.
allerdings merkt man, dass dieser os schon ein wenig älter ist.
wenn ich an "pictures oft you" zurückdenke, finde ich, dass du dich ziemlich weiterentwickelt hast. bemerkenswert <3
übrigens ist die gestaltung top, you know what i mean? xd

und zum schluss noch ein ♥ für dich ;3
Von:  Yuri-Hiwatari
2010-02-27T14:35:29+00:00 27.02.2010 15:35
Mit einem Wort:

Atemberaubend!!

Ich finde es total schön, das du diese Altertümliche in dieses OS gepackt hast. Ganz anderes als die anderen OS bzw. FF´s die ich hier finde.
Ich muss schon sagen seit langem hatte ich iwie das Paing HinaNaru nicht mehr so gemocht :/

Aber durch dieses wunderschöne OS bvin ich wieder auf den Geschmack gekommen :D

Was ich besonderes toll fand noch war dein Scheibstil, hat mcih echt in den Bann gezogen und was ich noch sagen muss die "GEFÜHLE" der beiden waren einfach suoer sich hinein zu versetzten ~

Tolles OS!!

lg Seelchen ☺

Von:  muffelherz
2010-02-05T19:20:33+00:00 05.02.2010 20:20
mir hat es sehr gefallen...
es ist so eher im altertümlichen...das ich so liebe..
die idee fand ich richtig schön...du hast
es richtig schön geschrieben...
einfach ein toller schreibstil..
liebe grüße
starwindy
Von: abgemeldet
2010-01-29T19:49:01+00:00 29.01.2010 20:49
hey:D
ein einfach total toll geschriebener os mit einer noch schöneren story^^
einfach total toll, wie hinata aus ihrer welt ausbrechen will, und naruto ihr dann ein schrittchen hilft^^

lg Schokowaffel
Von:  SarahSunshine
2009-11-06T14:58:49+00:00 06.11.2009 15:58
So, jetzt bin ich auch endlich zum Lesen gekommen! Tut mir leid, dass das so lange gedauert hat ._.

Gut jedenfalls finde ich die Geschichte an sich sehr schön.

Dieses frühere, altertümliche Geschreibe ist zwar nicht gerade meine Richtung...ich selber würde sowas glaub ich nicht schreiben können, aber du hast alles richtig schön dargestellt.

Ebenfalls gut finde ich, dass es kein schnulziges Ende ist, sondern eher ein offenes und vor allem märchenhaftes.

Die Einbringung andere Paare war knapp und passend. Das hat mir sehr gut gefallen.

Außerdem ist die allgemeine Situation gut geschildert.
Die Väter verheiraten die Töchter.
Die Frauen haben keine Meinungsfreiheit.
Ballsaal. Abendkleider.

Sehr schöne Atmosphäre.
[Wie immer natürlich ;) Das hast du echt super drauf]

Dennoch hab ich auch ein bisschen Kritik ;)

Wenn Leute sich siezen, dann musst du das Sie, Ihr, und Euch groß schreiben.
Manchmal fehlen ein paar Kommatas und diese altbewährte, kleine Falle mit dem ",dass"

Aber darüber kann man ja hinwegsehen ;)

Die Geschichte ist schön und flüssig zu lesen.
Hat mir sehr gut gefallen.

Mach nur weiter so ;)

Sarah <3
Von: abgemeldet
2009-11-01T18:09:46+00:00 01.11.2009 19:09
Huhu,
deine Geschichte war toll. Ich finde Hinata hat völlig Recht. Es ist schon blöd immer nur die Ausfrau zusein. Aber in dieser Geselschaft geht es ja nicht anders. Die Frauen dürfen nichts und die Männer alles!!

Naruto hat aber auch Recht. Die Kriege werden auch heutzutage nur geführt, weil man sein Gebiet vergrößern will. Ich mag auch keinen Krieg und würde selber nie einen freiwillig unterstützen.

Die Gefühle von Hinata hast du perfekt beschireben. Ich konnte mich richtig reinleben. *schwärm*

Ich fühl mich echt gehert, dass du mir die OS zum Teil gewidmtet hast. Du bist mir aber auch ganzwichtig geworden (hoffe du weißt das^^)
Also Dankeschön. *dich ganz doll drück*

hab dich ganz doll lieb deine naruxhina
Von: abgemeldet
2009-11-01T11:22:37+00:00 01.11.2009 12:22
Jaaaaaaaaaaaaaaaa.
Es ist tatsächlich schon on ♥
I ♥ u
Ich muss dir nicht sagen, wie genial ich den OS finde, weil ich das schon in meine Beta-Arbeit geschrieben habe xD
(Glaub ich x'D)
Du solltest mal eine OS-Sammlung machen ♥

I ♥ u
I ♥ u
I ♥ u
I ♥ u
I ♥ u

Der.
OS.
Ist.
SOoooooo.
Geil.




Von: abgemeldet
2009-10-31T21:34:00+00:00 31.10.2009 22:34
find die story wunderschön und richtig märchenhaft am ende^^

freu mich schon weitere geschichten von dir^^
Von:  narutofa
2009-10-31T19:11:22+00:00 31.10.2009 20:11
eine wundervolle geschichte. sie war wunderschön. du hast alles sehr gut beschrieben. mach weiter so


Zurück