Zum Inhalt der Seite

Promise

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Disclaimer: Ihr wißt ja, nicht mir, kein Geld (dafür zahlt keiner was) und kein Ruhm (besser ist das, je bekannter man ist, desto gefährlicher wird das Leben).
 

Okay, hier dann der neunte Teil. Es passiert nicht viel. Dieses Kapitel dient eigentlich nur dazu, der Story den Schubs in die richtige Richtung zu geben.
 

~
 

Promise 09
 

~
 

"Ich war es nicht! Bitte, glauben Sie mir!"
 

Als Dumbledore nicht gleich reagierte, begann Hagrid wieder unruhig auf seinem Stuhl hin und her zu rutschen. Das andauernde Schweigen machte ihn nervös und obwohl er sich keiner Schuld bewußt war, lag es einfach in Hagrids Natur, sich für alles verantwortlich zu fühlen. Eine Eigenschaft, die auch den Schulleiter nicht gänzlich unbekannt war, wie dessen nächste Worte bewiesen.
 

"Mach dir keine Sorgen, Hagrid. Ich weiß, dass du unschuldig bist."
 

Der Wildhüter starrte ihn verblüfft an. "W...wirklich?"
 

"Hagrid. Ich kenne dich schon so lange und wir haben zusammen sehr viel erlebt. Denkst du nicht, dass ich dich sehr gut kenne? Aber du weißt ebenso gut wie ich, dass Severus nicht aufgeben wird. Er ist überzeugt, dass du Draco entführt hast und solange wir den Täter nicht haben, wird er alles tun was in seiner Macht steht, um dir die Sache anzuhängen." Dumbledore hob die Hand, als Hagrid protestieren wollte und sprach rasch weiter. "Es ist allgemein bekannt, dass du den jungen Mr. Malfoy nicht leiden kannst. Und du hättest durchaus das nötige Wissen und die Gelegenheit, um diese Tat auszuführen."
 

"Nein!" Hagrid spielte ruhelos mit dem Saum seines Hemdes. "Ich war das nicht! So etwas könnte ich niemals tun!"
 

Dumbledore musterte sein Gegenüber immer noch prüfend und registrierte die Panik in den dunklen Augen seines Gegenübers. Der arme Hagrid. Immer fühlte er sich für alles verantwortlich, auch wenn nichts getan hatte. daran würde sich wohl niemals etwas ändern. Als er die Angst in Hagrids Gesicht sah, beschloß er, dass er den anderen lange genug hatte leiden lassen.
 

"Es ist gut, Hagrid. Du kannst jetzt gehen."
 

Der Wildhüter machte sich auf den Weg zur Tür, drehte sich aber noch einmal um, bevor er den Raum verließ. "Ich würde gern helfen. Wenn es irgendetwas gibt, das ich tun kann?!"
 

"Halt einfach nur die Augen offen, Hagrid. Und wenn du etwas ungewöhnliches beobachtest, komm sofort zu mir."
 

Der andere nickte kurz. "Dann geh ich jetzt wohl besser wieder an die Arbeit."
 

Hagrid verließ rasch das Büro. Er fühlte sich immer ein wenig unwohl innerhalb der Mauern Hogwarts und auch wenn Dumbledore so etwas war, das einem Freund am nächsten kam, fühlte er sich deswegen nicht besser.
 

Der Schulleiter sah ihm nach und kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe. Er vertraute Hagrid. Das tat er wirklich, aber trotz allem blieb eine kleine mißtrauische Stimme in seinem Inneren, die ihn fragte, ob er den anderen wirklich so gut kannte, wie er dachte.
 

~
 

"Was hast du gesagt?!"
 

Stille breitete sich auf dem Gang aus, als Harry langsam einen Schritt auf seinen Freund zutrat. Unwillkürlich wichen die Umstehenden zurück, als sie die kaum unterdrückte Wut wahrnahmen, die in den grünen Augen des Jungen aufglomm.
 

Ron schob trotzig das Kinn vor und weigerte sich, sich von seinem Freund einschüchtern zu lassen, auch wenn Harry ihn mit einem wahrhaft mörderischen Funkeln in den Augen betrachtete. "Ich denke, du hast mich verstanden."
 

"Ich wollte nur sichergehen, dass du das hier verdienst!" Ein Aufschrei ging durch die Menge, als Harry seinem Freund einen Kinnhaken verpaßte und den Jungen zu Boden schickte. Benommen blieb Ron liegen, während er mitansehen musste, wie Harry sich zu Draco umdrehte und diesem die Hand reichte.
 

"Alles in Ordnung?!"
 

Wütend schlug Draco seine Hand beiseite und rappelte sich ohne fremde Hilfe auf. "Ich kann auf mich selbst aufpassen, Potter! Ich brauche deine Hilfe nicht!"
 

"Draco..."
 

"Ich habe genug von deinem Heldengetue, Potter! Ich brauche keinen strahlenden Ritter, der mir zu Hilfe kommt!"
 

"Aber Draco..."
 

"Halt den Mund, Potter! Du gehst mir auf die Nerven! Ihr alle geht mir auf die Nerven! Denkt ihr denn, ich wüßte nicht, was über mich erzählt wird? Das ich es nicht besser verdient hätte? Das ich ihn provoziert habe?!" Draco blickte die Anwesenden reihum an und verzog verächtlich den Mund. "Ihr seid nicht besser als das Wiesel! Einer wie der andere, so wie ihr dasteht, selbstgerecht und von euch eingenommen. Wer gibt euch das Recht, über mich zu richten? Wer zum Teufel gibt euch das Recht dazu?!"
 

"So habe ich das doch gar nicht gemeint," flüsterte Harry leise, doch alle weiteren Überlegungen wurden im Keim erstickt, als Snape auf die Schüler zuschritt. Als er die Unruhe bemerkte, die von den Versammelten ausging, beschleunigte er unwillkürlich seine Schritte.
 

"Was ist hier los?!"
 

Snape kam gerade rechtzeitig, um Dracos letzte Worte mitzubekommen und er ahnte, was geschehen war. Kaum hatte er die kleine Gruppe erreicht, wirbelte Draco herum und rannte davon. Snape gönnte er nicht einen einzigen Blick.
 

Innerhalb weniger Sekunden war der Gang leer. Bis auf Harry, der immer noch Draco hinterherstarrte, und Ron, der immer noch nicht richtig zu sich gekommen war.
 

Harry warf einen kurzen Blick auf Snapes Gesicht und zog unwillkürlich den Kopf ein. Das würde unangenehmer werden als er befürchtet hatte, denn in Snapes Augen glühte etwas, das nur mit Mordlust bezeichnet werden konnte.
 

~
 

Die Tür zur Krankenstation krachte mit einem lauten Knall ins Schloss und Madam Pomfrey verließ rasch ihr Büro, um den Verursacher des Lärms zur Rede zu stellen.
 

Zu ihrer Überraschung war es Draco, der ohne ein weiteres Wort an ihr vorbeistürmte und sich auf sein Bett warf.
 

"Draco? Wolltest du nicht am Unterricht teilnehmen?"
 

"Wäre es zu viel verlangt, wenn Sie mich einfach nur in Ruhe ließen?" murmelte Draco gedämpft in die Kissen, in denen er sein Gesicht vergraben hatte.
 

"Ich bin für dich verantwortlich. Wenn es dir nicht gutgeht, dann sollte ich darüber informiert sein, damit ich dir helfen kann."
 

"Ich brauche keine Hilfe." Draco sah immer noch nicht auf und Madam Pomfrey erkannte an der Anspannung in seinen Schultern, dass er entweder weinte oder zumindest dicht davor stand. Der Gedanke, dass Draco Malfoy menschliche Gefühle haben könnte, war ihr noch nie gekommen und irgendwie schürte es ihre Neugier auf diesen Jungen, der bisher jede Freundlichkeit und Anteilnahme zurückgewiesen hatte.
 

"Bist du es nicht leid, immer ohne Hilfe auszukommen?" Vielleicht war es ein Fehler, aber sie musste ihren nächsten Gedanken einfach aussprechen. "Brauchst du keine Freunde? Willst du denn immer nur allein sein?"
 

"Ich habe Freunde!" fuhr Draco sie wütend an und sah endlich auf.
 

"Und warum hat dich dann noch niemand besucht?!"
 

Draco presste wütend die Lippen aufeinander und drehte der Krankenschwester den Rücken zu. "Lassen Sie mich einfach in Ruhe. Ich lege keinen Wert darauf, mit Ihnen zu reden."
 

Die Krankenschwester wollte gerade etwas sagen, da klopfte es gegen die Fensterscheibe und als das nur angelehnte Fenster aufschwang, glitt eine große Eule ins Zimmer, die er erst nach einigen Sekunden als die Eule seines Vaters erkannte. Die Eule ließ sich auf Dracos Bett nieder und streckte dem Jungen ihr Bein entgegen, an dem eine Nachricht befestigt war.
 

Draco warf der Eule einen nervösen Blick zu, bevor er die Nachricht an sich nahm und den Umschlag unschlüssig hin und her drehte.
 

"Willst du es nicht lesen?"
 

Draco antwortete nicht. Er wusste, es hatte keinen Sinn, so zu tun, als ob er die Nachricht niemals bekommen hätte. Sein Vater erwartete sicher eine Antwort. Seufzend riß er den Umschlag auf und begann zu lesen.
 

~
 

Snape schrieb eine Aufgabe an die Tafel und wartete, bis alle diese notiert hatten, dann wischte er sie weg und warf seinen Schülern finstere Blicke zu.
 

"Hat jeder mitgeschrieben? Gut. Und jetzt raus. Die Stunde ist beendet! Mr. Weasley, Mr. Potter, Sie bleiben hier." Snape wartete ungeduldig, bis auch der letzte seiner Schüler regelrecht aus dem Klassenraum geflohen war, dann wandte er sich den beiden noch verbliebenen Schülern zu.
 

Ron starrte verlegen auf seine Schuhspitzen. Sein geschwollener Kiefer behinderte ihn ein wenig beim Sprechen, doch Snape wollte nichts davon hören, ihn in die Krankenstation zu schicken. Erst wollte der Professor einige Antworten.
 

Je länger Ron darüber nachdachte, desto unverständlicher wurde ihm, warum er Draco vor der ganzen Klasse bloßgestellt hatte. Und wenn er Snape so betrachtete, dann wäre es wahrscheinlich besser gewesen, die Klappe zu halten.
 

"Ich habe nicht alles mitbekommen, aber nach dem was ich gehört habe, kann ich es mir zusammenreimen. Jetzt möchte ich eigentlich nur wissen, was genau geschehen ist." Snape hatte sich ein wenig beruhigt. Einige Sekunden zuvor hatte er eine kurze Nachricht der Krankenschwester erhalten, dass Draco wohlbehalten in der Krankenstation angekommen war und nun wollte er nur noch wissen, warum Draco davongelaufen war. Es hatte ihn weiß Gott genügend Überredungskünste gekostet, um den Jungen so weit zu bringen, endlich wieder am Schulalltag teilnehmen zu wollen und da wurde alles ruiniert durch diese... Snape atmete einmal tief durch und konzentrierte sich auf Harry.
 

"Ich will auf der Stelle wissen, was geschehen ist! Potter, was war los?"
 

"Nichts." Diese einsilbige Antwort kam von Ron, der entschlossen schien, alles abzustreiten. "Wir hatten nur eine kleine Meinungsverschiedenheit."
 

"Sie habe ich nicht gefragt, Mr. Weasley! Aber da Sie so bestrebt scheinen, mir zu antworten, bitte. Erklären Sie mir Ihre ,kleine Meinungsverschiedenheit'!"
 

Ron überlegte angestrengt, wie er sich aus der Affaire ziehen konnte, ohne Snape noch mehr gegen sich aufzubringen. Dem ohnehin schon wütenden Professor zu erklären, was er zu seinem Lieblingsschüler gesagt hatte kam seinem Verständnis von Selbstmord ziemlich nahe. Also schwieg er.
 

Harry öffnete den Mund, entschloß sich aber in der letzten Sekunde, nichts zu sagen. Er verstand seinen Freund einfach nicht. Wieso war Ron Draco gegenüber dermaßen feindselig eingestellt? Sicher, Draco war niemals nett zu ihm gewesen und hatte jede Gelegenheit genutzt, um Ron anzugreifen, aber nach allem was geschehen war, sollte das nicht gleichgültig sein? Konnte Ron nicht einfach vergeben und einen Neuanfang machen? Ebenso wie er selbst?
 

Harry fühlte sich sichtlich unwohl. Sollte er Snape alles erzählen? Das würde bedeuten, seinen besten Freund in Schwierigkeiten zu bringen. Wenn er vielleicht noch einmal mit ihm reden konnte, dann würde... Seine Gedanken wurden abrupt von Snape unterbrochen, der seinen Blick auf ihn geheftet hielt und ihn auffordernd ansah.
 

"Da Mr. Weasley anscheinend seine Zunge verschluckt hat, wie wäre es, ich bekomme von Ihnen eine klare Aussage, Mr. Potter?"
 

Harry sah zu Ron, der seinen Blick beinahe herausfordernd beantwortete. Schließlich sah er zurück zu Snape, der mit kalter Miene eine Antwort erwartete. Wollte er für seinen Freund lügen? Nein. Das konnte und wollte er nicht tun. Nicht, nachdem Ron ihn so sehr enttäuscht hatte.
 

"Ron hat Draco beleidigt, auf eine ziemlich schäbige Art und Weise."
 

"Verräter!"
 

"WEASLEY! Auf der Stelle hinsetzen!" Snape schlug aufgebracht mit der Hand auf das Pult, doch der rothaarige Junge beachtete ihn gar nicht. Er sprang auf. "Das wird dir noch leid tun!"
 

Mit diesen Worten stürmte er hinaus und ließ einen betretenen Harry zurück, der sich eingestehen musste, dass er gerade wahrscheinlich seinen besten Freund verloren hatte.
 

tbc



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Zurui
2003-05-29T15:37:15+00:00 29.05.2003 17:37
Ich habe alles auf einmal gelesen und meine Taschentücher für den nächsten Monat sind schon aufgebraucht. *übertreibt* Draco tut mir wahnsinnig Leid. Ich liebe ihn!!! Wer kann ihm sowas antun? Hoffentlich fassen sie bald den hinrverblödeten Täter. Aber dafür musst du deine super fantastische und mitreißende Story schnell weiterschreiben, bevor er einen noch durch die Lappen geht. Ach ja, und das mit Ron war so gemein. Ich könnte ihn *mit wutverzerrten Augen an Ron denken* Na ja egal. Ich muss auch deinen Schreibstil loben. Deine FF ist so rührend und herzzereißend, dass ich dich nicht länger am weiterschreiben aufhalten will.

Mfg: Honoka T-T


Zurück