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Harry Potter Adventskalender

Shonen-ai (bisher RxH, DxB, SxN, HxS, FxG, LxD, SxO)
von

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1. Dezember

Der 1. Dezember, ein Tag wie jeder andere, zumindest, wenn man so wie die Schüler von Hogwarts weiterhin die Schulbank drücken musste.

Seufzend vergrub Harry sein Gesicht in seinem weichen und so schön warmen Kissen, denn allein der Gedanke an die kalte, morgendliche Dusche oder das laute Gequassel in der großen Halle ließ keine andere Reaktion zu. Ja, er war ein Morgenmuffel, aber auch nur, weil es um diese Jahreszeit wirklich verdammt kalt war, wenn man aus dem Bett kriechen musste! Und weil der Direktor jedes Jahr aufs Neue die ganze Schule in Gerüchen von Lebkuchen, Keksen, Zuckerstangen und anderem Naschwerk ertränkte, was es einem wirklich schwer machte sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Wie auf den Unterricht zum Beispiel, für den Professor Snape für heute einen Tränketest angekündigt hatte. Als ob die Vorweihnachtszeit nicht schon schlimm genug wäre.

Mürrisch drehte sich der Gryffindor noch einmal in seinem Bett, schrak aber auch schon im nächsten Augenblick hoch, denn direkt vor seiner Nase saß Ron und grinste ihn scheinheilig an.

"Morgen, Harry! Aufstehen! Komm du Trantüte!" Na klasse, als ob er jetzt Lust auf solch eine gutgelaunte - nein, zu gut gelaunte - Gesellschaft hätte. Abermals seufzte Harry, setzte sich jetzt jedoch auf und ließ Ron allein mit seinem finsteren Blick tausend Tode sterben. Zumindest normalerweiße, denn irgendwie schienen die sonst so wirksamen Stiche, die er immer mit solch einem Blick schickte, heute keine Wirkung auf den Rotschopf auszuüben.

"Hast du mit irgendwem rumgeknutscht oder warum bist du so gut drauf?", fragte Harry nun aber doch und das noch sehr viel schlecht gelaunter als zuvor, denn dieses Grinsen war doch wirklich nicht auszuhalten.

"Nope!", kam die kurze, aber dennoch eindeutige Antwort, doch Rons Mundwinkel schienen immer noch an den Ohren zu kleben.
 

Allein diese Taktik hatte es geschafft, dass Harry dann doch ziemlich schnell aufgestanden und unter die Dusche gesprungen war, allein, um Rons Gegrinse auszuweichen. Jetzt war er eindeutig besser gelaunt, da endlich munter zusammen mit seinem besten Freund auf dem Weg zum Frühstück. Doch ganz egal wen er auch grüßte oder wen er mit Bestimmtheit ignorierte, alle schienen über Nacht zu grinsenden Honigkuchenpferden mutiert zu sein. Als er endlich die große Halle erreichte ließ sich Harry auf die Bank plumpsen und sah sich nun doch wieder um. Hatte er irgendetwas verpasst? Oder war er immun gegen einen Zauber, den man über der Schule ausgesprochen hatte? Stumm schüttelte er den Kopf über seine eigenen Vermutungen und sah sich wieder um. Erst jetzt fiel ihm auf, dass der große Weihnachtsbaum wieder in der Halle aufgebaut war und so schön strahlte wie jedes Jahr. Und erst jetzt bemerkte er die festlich geschmückten Fenster und den mit Kerzen übersäten Himmel.

"Erster Dezember?"

Hermine sah ihn zustimmend an, mit diesem typischen 'Fällt dir das jetzt erst auf'-Blick, der ihn nun doch selbst grinsen ließ.

"Oh", machte er nur und lachte nun auch schon leise. Kein Wunder, dass alle so strahlten, immerhin kannte er Dumbledores jährlichen, kleinen Streich, um die Weihnachtszeit so richtig schön nach Hogwarts einzubringen. Doch er war verschont geblieben. Vielleicht wegen seiner schlechten Laune, vielleicht, weil er seine Brille erst aufgesetzt hatte, nachdem er fast die Treppe zu den Duschen hochgestolpert war. Aber höchstwahrscheinlich lag es einfach daran, das er die Nacht frierend unter seiner Decke verbracht hatte und so dem kleinen Zauber entkommen war, den Dumbledore jedes Jahr zum ersten Dezember über der Schule verhängte, um die Vorweihnachtszeit angemessen zu begrüßen. Spätestens heute Abend dann würde die Wirkung nachlassen und die Schüler würden wieder normal ihrem Schulalltag nachgehen.
 

Und doch, trotz das er den Zauber nicht abbekommen hatte konnte sich Harry das Grinsen den ganzen Tag nicht mehr aus dem Gesicht wischen. Es war aber auch zu lustig Malfoy und seine Kumpanen mit seligem Lächeln durch Hogwarts chauffieren zu sehen, oder Professor Snape, der in seiner vorweihnachtlichen Laune den Tränketest auf den nächsten Tag verschob. Aber am lustigsten fand der Gryffindor noch immer Filch, der mit Mrs. Norris auf dem Arm durch Hogwarts spazierte und allein einen schönen ersten Dezember wünschte.

Niemals wieder würde er die anderen so sehen können, denn schließlich wusste er wie sie alle waren, wenn kein Zauber sie beherrschte.

'Ob ich sonst auch so bin?', fragte er sich und konnte nicht anders als angewidert den Kopf zu schütteln ehe er doch wieder lachte. Das war der beste 1. Dezember, den er je erlebt hatte und das Allerbeste daran war, dass er ab morgen jeden an der Schule, aber vor allen Dingen Malfoy, damit aufziehen konnte. Und natürlich auch Ron, der heute besonders anhänglich war und das, obwohl er eigentlich mit seiner neuen Freundin den Tag verbringen müsste.

Beim Mittagessen griff Harry erst einmal tüchtig zu, sah seinen besten Freund nun aber langsam doch ein wenig entnervt an, da der Weasley ihn einfach nicht aus den Augen zu lassen schien.

"Was ist?", maulte er Ron auch schon an, der heute direkt neben ihm saß und sah ihm dabei fest in die Augen. Etwas, was er nicht hätte machen sollen, denn jetzt begann Ron noch mehr zu strahlen, murmelte etwas leise vor sich hin, was Harry aber nicht verstand, ehe er aufstand und nur nickte.

"Hä?" Hatte der Zauber Rons Gehirn vernebelt?

"Einen schönen ersten Dezember", wiederholte der Rothaarige nun aber noch einmal seine Worte und beugte sich zu seinem besten Freund, lächelte ihn an, ehe er ihm einfach einen Kuss gab. Sich dann ein Brötchen nahm und noch immer lächelnd die Halle verließ.

"Hä?", kam es abermals von Harry, der dem anderen völlig verwirrt nachsah, ehe seine Finger fast schon von allein zu seinen Lippen fanden, über die er jetzt leicht strich. Hatte er Halluzinationen?
 

Den ganzen Nachmittag war Harry völlig neben der Spur. Er konnte sich nicht wirklich konzentrieren, denn seine Gedanken kreisten nur immer wieder um diesen einen Augenblick in der Mittagspause und während Ron sich verhielt als sei nichts gewesen und genauso wie die anderen gegen Abend so langsam wieder zur Besinnung kam, wenngleich sie sich alle noch merkwürdig beschwingt fühlten, so wusste Harry nichts mit dem anzufangen was geschehen war. Er konnte Ron nicht einmal ansehen ohne daran zu denken. Und das schlimmste für ihn war, Ron war sein bester Freund und dennoch kam er nicht umhin sich einzugestehen, dass er es nicht abstoßend gefunden hatte. Gedankenverloren saß er am Abend vor dem Kamin und beobachtete Seamus und Ron beim Zauberschach, während er weiter nachdachte und darüber nachsann, ob es nicht einfach ein überschwenglicher Ausdruck seiner freundschaftlichen Zuneigung Harry gegenüber gewesen war. Bestimmt war es das und hatte nichts zu bedeuten. Oder?

Sowas dämliches aber auch. Wieso hatte Ron nicht jemand anderen küssen können?! Immerhin, Auswahl wäre genügend da gewesen und selbst Malfoy hätte wohl nicht so völlig verwirrt reagiert wie Harry, immerhin hatten die anderen ja nicht mitbekommen was sie so den Tag über angestellt hatten. Genau. Sie hatten es nicht mitbekommen, also wusste Ron auch nichts mehr von dem was er da fabriziert und mit dem er Harry völlig durcheinander gebracht hatte.

Als sie am Abend in ihren Betten lagen war Harry noch immer keinen Schritt weiter, denn so sehr er sich auch einredete, dass Ron ihn nur geküsst hatte, weil er unter einem Zauber stand so sehr zweifelte er auch an sich selbst und vor allem daran, dass er einfach nicht anders konnte als immer wieder und wieder darüber nachzudenken. Irgendwann gab er es auf. Was machte er sich auch vor, immerhin waren seine eigenen Gefühle zu deutlich, die geschockt von der plötzlichen Erwiderung nicht zum Stillstand kommen wollten.

Leise und vorsichtig kletterte er aus seinem Bett und schlich zu dem von Ron, wo er sich auf den Bettrand setzte. Der Rotschopf öffnete seine Augen und sah seinen besten Freund fragend an.

"Was is'n los?" Immerhin war es schon weit nach Schlafenszeit und Harry kam sonst nie um diese Zeit zu ihm.

"Ich...", begann er und suchte nach den richtigen Worten, seufzte dann jedoch nur und schüttelte leicht den Kopf, ehe er doch lächelte.

"Ich wollte dir nur etwas zurückgeben", erklärte er jetzt und schluckte leicht, beugte sich dann zu dem Gesicht des Freundes hinunter und küsste ihn kurz.

"Dir auch einen schönen ersten Dezember, Ron."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Hakura-chan
2009-12-04T22:57:45+00:00 04.12.2009 23:57
weee...*_* ich mag das Pairing ja nicht sonderlich (du kennst ja meine Vorlieben^^), aber das war riegdnwie doch total süüüsss *_*
Von:  Attika
2009-12-02T07:39:02+00:00 02.12.2009 08:39
oh
wie goldig ♥


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