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赤と青 - Tansei

Wenn nur der Himmel die Grenze ist.
von

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Akako

„Schneeweiße Haare und meerblaue Augen. Sehr Ungewöhnlich.“, dachte Itachi. „In ihren Augen kann man fast versinken, so tiefgründig sind sie.“, sagte Kisame, als das Licht der Beschwörung endlich nachließ. Der Kreis, in dem sich ein Mädchen mit weißen Haaren und blauen Augen befand, leuchtete nur noch schwach. Das Mädchen schien verwirrt zu sein, obwohl das grelle Licht schon sehr nachgelassen hatte. Sie hatte helle Haut, auf der Stirn ein umgedrehtes blaues Dreieck und nur ein kleines Stück unter den Augen jeweils einen blauen Strich. Sie sah höchst merkwürdig aus. Sie war so anmutig wie eine Göttin und wirkte, als wäre sie nicht von dieser Welt. Ihre langen Haare reichten ihr bis zur Hüfte und schwebten, als wäre sie unter Wasser.
 

Sie richtete sich auf und sah sich um. Vor ihr standen vier Männer, allesamt in schwarzen Mänteln mit roten Wolken darauf. Der eine hatte blaue Haut und blaue Haare und sah einem Hai nicht unähnlich, und stellte sich als Kisame vor, doch sie sagte nichts. Der nächste hatte rote Haare, Piercings an den Nasenflügeln und am Mund und merkwürdige Augen, die aussahen, als wollte er jemanden Hypnotisieren. Er sagte nichts, sondern musterte sie von oben bis unten. Neben ihm stand ein jüngerer Kerl, der weiße Haare hatte, sowie sie selbst, seinen Mantel fast offen trug, und einen gut trainierten Oberkörper preisgab. Als letztes fiel ihr ein Mann mit längeren, schwarzen Haaren, die er zu einem leichten Zopf zusammen gebunden trug, auf. Er hatte pechschwarze Augen, doch sie glaubte gesehen zu haben, dass seine Augen einen Augenblick zuvor rot geschimmert hätten.
 

Sie starrte die merkwürdigen Männer an. Sie fragte sich, was bloß passiert war, denn um sie herum, war alles in Blut getränkt. „Was ist hier bloß passiert? … Habe ich dieses Blutbad veranstaltet? …War das meine Schuld? … Habe ich… jemanden… getötet?“, dachte sie langsam. Und dann brach die Frage, die ihr so auf der Seele brannte, aus ihr heraus. „Wer bin ich?“
 

Itachi ging auf sie zu und sah ihr in die Augen. Er fragte sie mit ernster Stimme: „Weißt du wirklich nicht mehr, wer du bist?“ Sie schüttelte den Kopf. Plötzlich starrte sie wie gebannt in seine Augen. „Wer bist du?“, sagte sie und sah ihn fragend an. Es war als ob ein Film ablaufen würde, den sie nach belieben wiederholen konnte, wenn ihr danach war. Alle Farben wichen und etwas leuchtete kurz auf und riss sie dann mit sich. Nach ein paar Sekunden war es vorbei und Dunkelheit umfing sie.
 

Ein flehendes schluchzen und unverständliche Worte drangen an ihr Ohr. Ein kleiner Junge saß auf blutverschmiertem Boden, neben ihm zwei leblose Körper. Erst als sie ihren Blick durch den riesigen Raum schweifen ließ, erkannte sie, dass dort mindestens zehn bis fünfzehn weitere Leichen lagen. Erschrocken schlug sie die Hände vor den Mund und wollte zu dem kleinen Jungen laufen, ihn aus diesem grässlichen Horrorhaus herausbringen, doch sie konnte sich nicht rühren. Verzweifelt wollte sie gerade schreien, als sie ihn sah. Da war der Mann mit den schulterlangen, schwarzen Haaren und den pechschwarzen Augen! Er konnte ihr bestimmt helfen! Doch noch immer konnte sie sich nicht von der Stelle bewegen oder rufen. Es war als wäre sie als Zuschauer hier, Jemand der etwas sah, was er nicht sehen sollte. So als ob sie verbotenerweise hier wäre. Aber sie konnte auch nicht gehen. Sie konnte nichts weiter tun, außer stumm das Folgende zu beobachten. Der Mann, der dem kleinen Jungen gegenüber stand blickte ihn mit eisigen Augen an. Sie hörte, wie er etwas sagte, konnte aber nicht verstehen was. Der Mann wandte sich ab und drehte sich von dem Kind weg und lenkte seine Schritte Richtung Ausgang, da schrie der kleine Junge auf. Und diesmal konnte sie klar und deutlich verstehen, was er schrie. „Nii-san, Nii-san, NII-SAN, ITACHI!!!“, brüllte er aus Leibeskräften, aber der gerufene drehte sich nicht um. Er ging. Und ließ den kleinen Jungen dort zurück.
 

Sie war so verwirrt. Mit einem Mal kam ihr der Name wieder ins Gedächtnis. „… Itachi… “, flüsterte sie. Dann lächelte sie verwirrt und sagte mit leiser Stimme: „Ich weiß nicht mal meinen eigenen Namen. Aber ich kenne deinen Namen, auch wenn ich nicht weiß warum.“
 

„Interessant.“, sagte der mit den vielen Piercings. „Dann wirst du dich um sie kümmern, Itachi.“ Itachi drehte sich kurz um nickte ihm zu und wandte sich wieder dem Mädchen zu. Es schien als wollte er etwas sagen, doch was auch immer er hatte sagen wollen ging im Geschrei des weißhaarigen jungen Mannes unter, der den rothaarigen anbrüllte: „Warum zur Hölle kriegt gerade Itachi, dieser Eisklotz, diese verf***t heiße Braut, Pain? Der kann mit sowas doch gar nicht umgehen!?“
 

„Aha, Pain heißt er also und er scheint wohl der Ranghöhere zu sein... Und dieser Itachi ist also ein gefühlloser Eisbrocken und der andere wohl ein absoluter Hitzkopf… Was ist bloß passiert?“, überlegte sie. Verwirrt von dem was sie eben gesehen hatte und was sie hier inmitten des Sees aus Blut tat, fing sie an zu grübeln. Ihr ratloser Blick musste den anderen aufgefallen sein, denn sofort wurde es wieder Still. Der Junge mit den weißen Haaren schaute Itachi geringschätzend an, dann knurrte er: „Pass mir auf das Mädchen auf. Und wehe du krümmst ihr ein Haar! Dann bist du fällig!“ Itachi hielt seinem Blick stand und starrte, ohne eine Miene zu verziehen, kalt zurück. Plötzlich ging Kisame dazwischen. Er hatte die ganze Zeit schweigend zugehört und die Situation beobachtet, als warte er auf einen günstigen Zeitpunkt um etwas zu sagen. „Hidan nimm dich zusammen, er wird ihr schon nichts tun. Außerdem solltest du ihr keine Angst machen, wenn du willst, dass sie nicht vor dir wegläuft.“ Während er sprach, hatte er Hidan mit einem durchdringenden Blick taxiert und sich zwischen ihn, Itachi und das Mädchen gestellt. „Dass denke ich auch. Außerdem sollten wir jetzt langsam verschwinden, bevor irgendwelche Shinobi uns entdecken.“, erklärte Pain und wandte sich zum gehen. Er drehte sich nochmal kurz um und sagte zu dem Mädchen: „Ab heute heißt du Akako.“
 

Sie hatte versucht, zuzuhören, aber ihr wurde immer schwindliger und alles verschwamm langsam vor ihren Augen. Das letzte was sie mitbekam, bevor ihr schwarz vor Augen wurde, war, dass was Pain gesagt hatte. „Ab heute heißt du Akako.“ Es dröhnte in ihrem Kopf und hallte dort wieder und das Echo ging ins Unendliche.
 

Akako sackte mit einem Mal zusammen und hätte Kisame nicht neben ihr gestanden, wäre sie in die Blutlache unter ihr gefallen. Aber Kisame fing sie auf und hob sie sanft empor. „Ziemlich leicht die Kleine.“, sagte er leise und sah Itachi an. „Hhm, das scheinen noch Auswirkungen der Beschwörung zu sein.“, erwiederte er und drehte sich dann zu Hidan um. „Wie lange werden die Nachwirkungen noch andauern?“ „Ich weiß es nicht. Ihre Kräfte sind extrem groß, da kann so was schon mal ein paar Tage dauern… aber ich schätze nicht mehr als eine Woche.“, zischte er wütend. Er war immer noch sauer auf Pain. Warum hatte er die Kleine Itachi anvertraut? Nur weil sie seinen Namen weiß? Das war Idiotisch… Hidan machte auf der Stelle kehrt und begann die Spuren des Beschwörungsrituals zu beseitigen.
 

Itachi und Kisame, der Akako immer noch auf den Armen trug, drehten sich nun ebenfalls weg und verschwanden in der schützenden Dunkelheit des Waldes.

Der Wächter oder „Bin ich Schizophren?“

Verschwommene dunkle Gestalten liefen vor ihr auf und ab und Stimmengewirr drang leise an ihre Ohren. „Du bist der Wächter. Du bist das blaue Auge. Du musst das rote Auge finden. Und dich mit ihm vereinen.“, flüsterte eine dünne und piepsige Stimme in ihr Ohr. Die dunklen Gestalten wurden klarer und die Umrisse deutlicher. Sie sahen aus wie sie selbst. Weiße Haare und blaue Augen. „Rede ich jetzt schon mit mir selbst oder was?“, dachte Akako als sie die Frau, die ihr fast bis aufs Haar glich anstarrte. Es war plötzlich nur noch eine. Und sie lächelte. Und dann sprach sie erneut mit ihrer dünnen und piepsigen Stimme: „Du redest nicht mit dir selbst. Ich heiße Aoi. Und ich bin hier in deinem Traum, um dich zu unterstützen.“ Akako war skeptisch. Da war doch tatsächlich jemand, der aussah wie sie selbst, ihre Gedanken las, behauptete Aoi zu heißen und ihr helfen zu wollen. Und behauptete in ihrem Traum zu seinen und faselte irgendetwas von einem Wächter und roten und blaue Augen. Das war nicht normal.
 

„Heilige Scheiße! Bin ich Schizophren???“, fragte Akako sich und war zugleich entsetzt über diesen Gedanken. „Ich rede mit mir selbst und nenne mich Aoi? Oh mein Gott! Dass ich ein bisschen plem plem bin wusste vorher auch schon, aber so…?“, sinnierte Akako verwirrt und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. „Lieber Gott, was habe ich nur falsch gemacht??? Bitte hilf mir, wenn es dich gibt und erlöse mich von dem Wahnsinn!“, betete sie ihr Gesicht immer noch in den Händen vergraben. Aoi fand das ganze äußerst komisch und versuchte ihren Lachanfall zu unterdrücken, aber es klappte nicht. Sie lachte so laut dass es in dem leeren Nichts trotzdem wiederhallte und kugelte sich in der Luft. „Bitte h-hör auf so ei-einen M-Müll zu reden.“, japste Aoi und versuchte sich zur Ruhe zu zwingen und hatte sichtlich Mühe damit. Akako beobachte sie und war deprimiert. Sie lachte sich also selbst aus. Wie gestört war das denn? Und Aoi schüttelte schon der nächste Lachanfall kaum als sie zu Ende gedacht hatte. Akako ging zu Aoi und tippte sie an, um festzustellen ob sie sich selbst berührte.
 

Und als sie Aoi berührte spürte sie… nichts. Also war sie doch nicht verrückt geworden und Schizophren. „Du könntest vielleicht mal aufhören zulachen.“, sagte sie und blickte Aoi verärgert an. Aoi richtete sich, immer noch vor Lachen prustend, auf. „Ha ha… du hättest dich mal hören müssen!“, sagte sie kichernd und wischte sich eine Träne aus dem Auge. „‘Tschuldige, aber das war einfach zu lustig… Naja. Also, du bist die Wächterin und das blaue Auge. Klar soweit? Du sollst das rote Auge finden und dich mit ihm vereinen. Das sind deine Aufgaben.“ Akako runzelte die Stirn. „Also, mal langsam. Ich bin die Wächterin. Das habe ich verstanden. Aber was heißt das, ich bin das blaue Auge? Und wer oder was ist das rote Auge?“, fragte sie Aoi.
 

Aoi schien nachzudenken. Sie legte den Kopf schief und kniff die Augen zusammen, als wolle sie etwas in diesem dichten schwarzen Nebel fixieren. „Hhm, also das weiß ich auch nicht so genau. Man hat mich hergeschickt um dir deine Bestimmung zu erklären und sie haben mir nur das erzählt was ich dir auch gesagt habe. Mehr weiß ich auch nicht. Sie sagten mir auch, dass ich bei dir bleiben sollte um dich zu unterstützen, wenn ich auch nicht was wie oder womit.“, erklärte sie nachdenklich. Etwas verwirrt fragte Akako dann: „Wer sind „Sie“? Wer hat dich hergeschickt? Und vor allem wie kommt es, dass wir in meinem Traum sind? Ich meine, guck dich doch mal um! Hier ist alles schwarz.“ Aoi kicherte. „Hast du vielleicht schon mal was Berufsgeheimnis gehört? Nein, Spaß beiseite. Es waren die alten Geister. Sie beobachten dich schon lange habe ich gehört. Und sie glauben, dass du das blaue Auge bist. Aber was das bedeutet kann ich dir nicht sagen. Ich bin von einem ihrer Vertreter geschickt worden.“
 

Akako kämpfte mit sich selbst. Geister? Die sie beobachteten? „Ja, die dich beobachten. Weißt du, sie wachen darüber, dass jeder seine Kraft erhält, so wie es ihm vorherbestimmt ist. Und es gibt Milliarden von aber Milliarden verschiedene von ihnen. Und alle haben unterschiedliche Namen und Fähigkeiten. Zum Beispiel die Kraft der Hoffnung oder die Kraft einen Baum heben zu können, verstehst du? Ich kenne eine Menge von ihnen, aber nicht alle. Dafür sind es zu viele. Einige erhalten ihre Kraft von den Ältesten erst jetzt. Aber manche sind Angeboren. Wir sorgen dann nur noch für die Aktivierung dieser Kraft.“, erklärte sie und legte einen kurze Sprechpause ein.
 

Nach einem kurzen Moment fuhr sie fort: „Und manche von ihnen sind so gewaltig oder gefährlich, dass wir nichts über sie wissen dürfen. Und andere, ganz seltene Kräfte, sind so extrem, dass nicht einmal die Ältesten unter den alten Geistern etwas darüber wissen. Wir“, sagte Aoi und zeigte auf sich selbst; „sind nur die Boten. Wir bringen euch sozusagen eure Kräfte. Und sehr selten sagen wir den Personen dann noch welche Aufgaben sie haben oder was auch immer uns die alten Geister noch auftragen, euch mitzuteilen. Das ist alles was ich weiß.“ Nach diesem gewaltigen Redefluss herrschte erst einmal eine ganze Zeit lang schweigen in dem dichten, schwarzen Nebel. Vorsichtig erhob Akako die Stimme. „Aber warum siehst du dann so aus wie ich, wenn du nur ein Bote bist? Weißt du denn was über meine Kräfte? Und wo sind wir überhaupt?“ „Ich weiß nichts über deine Kraft. Der Älteste meinte du und ich wären Verwandte Seelen. Ich wäre die ältere Generation. Keine Ahnung was das heißt. Und dunkel ist es hier, weil das die einzige Basis ist, auf der wir mit den Kraftträgern reden können. Die Zeit ist bald um.“
 

Noch verwirrter sah Akako Aoi an. Sie verstand gar nichts. Rein gar nichts. Plötzlich verschwamm Aoi langsam vor ihren Augen. Das letzte was sie sagte bevor sie sich in dem dichten schwarzen Nebel auflöste, war: „Wir sehen uns in deinem nächsten Traum wieder.“ Dann war sie verschwunden. Und Akako war allein. Sie fühlte sich plötzlich sehr schwer und ihr wurde heiß. Dann sah und hörte sie nichts mehr und fiel in einen langen traumlosen Schlaf.
 

Als Akako aufwachte war es taghell. Sie lag in einem weichen und warmen Futon. Sie stand auf und stellte fest, dass sie allein in dem kleinen Zimmer war. Es hatte ein großes Fenster und die Wände waren Cremefarben gestrichen. Der Boden bestand aus Tatamimatten, die etwas abgenutzt wirkten und einen hellen braun Ton hatten. Der Futon lag am Fenster und neben der großen Eichentür stand ein alter Kleiderschrank. Akako schaute gerade aus dem Fenster, als Kisame hereinkam. Sie drehte sich schnell in einer eleganten und fließenden Bewegung um und lächelte ihn an. „Hast du gut geschlafen?“, erkundigte sich Kisame. Sie nickte und fragte: „Wie lange habe ich den geschlafen? Ich hatte… einen seltsamen Traum. Er schien ewig zu dauern.“ Sie wollte ihn nicht beunruhigen und hielt es für das Beste, erst einmal nichts davon zu erzählen. „Acht Tage. Aber du warst erschöpft, da war dass kein Wunder“, antwortete er grinsend. Akako sah ihn entgeistert an. „ICH HABE ACHT TAGE LANG GESCHLAFEN?“, platzte es lauthals aus ihr heraus. Es klopfte an der Tür und Itachi kam herein. „Aha. Du bist also endlich wach.“, sagte er und musterte sie sorgfältig. „Ah,… Entschuldigung, ich wollte nicht so rumbrüllen. Ich… war nur so überrascht davon, wie lange ich geschlafen habe.“, sagte sie schuldbewusst. Sie stand auf und wollte den Futon zusammenlegen als sie über ihre eigenen Füße stolperte. Sie kam hart auf dem Fußboden auf und es gab ein dumpfen Schlag. Wieder musterte Itachi sie mit einem sorgfältigen Blick. „… Du solltest dich noch ein wenig ausruhen bevor du irgendwelche Verrenkungen machst. Oder dir irgendwas brichst. Kisame, besorg etwas zu essen für sie.“ Kisame sagte nichts und ging hinaus.
 

Akako lag immer noch auf dem Boden. Sie konnte ihre Beine nicht bewegen. Das war nun wirklich peinlich. Auf dem Boden zu liegen und sich nicht bewegen zu können. Itachi schwieg. Doch er bückte sich hob Akako hoch und legte sie wieder in ihren Futon. Wortlos setzte er sich danach an die gegenüberliegende Wand und blickte sie unverwandt an. Akako war in der Zwischenzeit puterrot angelaufen, denn Itachi starrte sie die ganze Zeit an. Er blinzelte nicht einmal. Dass sie über ihre eigenen Füße gefallen war und danach nicht mehr hatte aufstehen können, war ihr zu peinlich. Aber Itachi schien das nicht zu interessieren. Akako’s Kopf war feuerrot. Sie drehte sich weg und starrte peinlich berührt aus dem Fenster. So konnte das doch nicht weiter gehen! Sie konnten sich doch nicht die ganze Zeit über anschweigen!?

Das Gespräch

Akako blickte stumm aus dem Fenster. Itachi starrte sie nun seit 10 Minuten ununterbrochen an. Und sie selbst starrte aus dem Fenster. Mit purpurrotem Gesicht. Das war idiotisch. Er starrte sie einfach nur an und blinzelte nicht einmal. Man konnte sich doch nicht die ganze Zeit anschweigen. Eigentlich hatte sie das Schweigen zwischen ihm und ihr brechen wollen, aber sein starrer Blick machte sie nervös. „Komm Mädchen, nimm dich mal zusammen! So schwer kann das doch gar nicht sein!“, versuchte sie sich selbst einzureden, während sie sich langsam zu Itachi umdrehte.
 

Sie sah ihm direkt in die Augen und trotzdem schaute er weder weg, noch machte er irgendwelche Anstalten zu sprechen. Sie nahm all ihren Mut zusammen und fragte vorsichtig: „Ähm, was ist eigentlich passiert, dass ich mich an nichts erinnern kann? Ich meine diese Beschwörung oder was das war?“ Itachi schwieg erst einmal eine ganze Weile bevor er zum Sprechen ansetzte. „Hidan hat ein altes Ritual angewandt. In den Ruinen von Nijiiro-Metsuki haben Kakuzu und er eine alte Steintafel gefunden auf der die Anleitung zur Jujutsu Naiden-Metsuki-Akako, zur Beschwörung Akako‘s beschrieben war. Man sagt, wer Akako beschwören kann, wird große Kraft erhalten.“ „Ich bin also nur ein Geist, der anderen große Macht verleiht? Deswegen die Anweisung, dass ich das rote Auge suchen soll und mich mit ihm vereinen muss.“, dachte Akako betrübt. Sie grübelte darüber, wie ihre weitere Zukunft als Geist wohl aussähe als die Tür aufging und Kisame hereintrat.
 

Kisame blickte von Itachi zu Akako. Ihr Gesicht war ausdruckslos, aber ihre Wangen waren puterrot. Was sie wohl hatte? Kisame hatte eine große Box mitgebracht, in der sich drei kleinere befanden. Aus den kleineren Boxen, die trotzdem riesig waren, duftete es verführerisch. Kisame gab Itachi und Akako je eine Box, nahm sich schließlich selbst eine und setzte sich auf den Boden. „Ich habe einen Laden gefunden, der frischgemachte Bentos anbietet und drei große Boxen gekauft. Lass es dir schmecken Akako.“, sagte Kisame freundlich. Kisame schien wirklich nett zu sein. Anders als Itachi, der wie es Hidan gesagt hatte, ein Eisklotz war. Was wohl weiter geschehen würde? Akako stocherte mit den Stäbchen wahllos im Bento herum. Nachdem Itachi ihr gesagt hatte, dass sie nur eine Beschwörung, ein Geist oder zumindest so etwas Ähnliches war, war ihr der Appetit vergangen.
 

Als ob Itachi ihre Gedanken lesen konnte, sagte er plötzlich: „Du bist kein Geist. Wir haben dich aus einer anderen Welt hierher beschworen, falls dich das beruhigt.“ Kisame hob den Kopf. „Dachtest du, du wärst ein Geist?“, prustete Kisame. Akako lief wieder rot an, drehte sich aber hochnäsig ein wenig zur Seite und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. Dann senkte sie ihren Kopf wieder etwas. „Es hat sich… nun mal danach angehört. Und ich habe ja auch keine Erinnerungen.“ Kisame gluckste belustigt. „Nun mach mal halblang.“, sagte er „Seit wann brechen Geister vor Erschöpfung zusammen?“ Akako lächelte mild. Vielleicht hatte Kisame recht und sie machte sich zu viele Gedanken. Sie nahm ein Stück Sake-Maki und aß es, während Itachi ihr mit seinem Blick folgte. Sein Blick war ausdruckslos. Gefühllos und kalt. Als ob er keine Gefühle hätte.
 

Als sie fertig gegessen hatten, stand Itachi auf und ging wortlos aus dem Zimmer hinaus. Kisame sah Akako an. „Wir werden gleich aufbrechen.“, sagte er und sah sie mit einem durchdringenden Blick an. Sie war zwar nicht gefühlskalt wie Itachi, aber er hatte keine Ahnung was in ihrem Kopf vorging. Ob sie nun lächelte oder weinte, er hätte nicht sagen können, was sie gerade Beschäftigte. Sie schien unberechenbar.
 

„Oh, okay. Wo gehen wir denn hin?“, fragte Akako Kisame. Seine Stirn legte sich in Falten, als ob er überlegte, ob er ihr es erzählen sollte, aber letztendlich ließ er es und antwortete ihr nur kurz angebunden: „ Das wirst du sehen wenn wir dann da sind. Und jetzt zieh dir das an, deine eigenen Klamotten sind zu auffällig.“ Mit einer schwungvollen Bewegung zog er ein kleines, schwarzes Bündel aus den untiefen seines Mantels hervor und warf es ihr zu. „Ich hoffe die Sachen passen. Beeil dich.“, fügte er noch hinzu und ließ sie wieder allein in dem kahlen Zimmer zurück.
 

Ihr Blick glitt kurz zu der Tür, durch die Kisame eben verschwunden war, dann wandte sie sich dem Bündel zu. Es stellte sich heraus, dass das Bündel aus einer langen, schwarzen Hose und einem bauchfreiem Oberteil, ebenfalls schwarz, bestand, die jemand scheinbar achtlos zusammengebunden hatte. Sie zog die Sachen über und sah an sich herunter. Die Sachen passten wirklich gut, aber in dem kleinen Raum gab es keinen Spiegel, in dem sie hätte überprüfen können, wie die Sachen an ihr aussahen. Trotzdem hatte sie das Gefühl, keineswegs unauffällig gekleidet zu sein. Im Gegenteil, ihre weiß-silbernen Haare schimmerten durch den dunklen Kontrast nur noch heller. Es pochte an der Tür und Kisame fragte, ob sie denn schon fertig sei. „Du kannst reinkommen, ich bin fertig.“
 

Als Kisame die Tür öffnete, stand Akako in der Mitte des Raumes, in der schwarzen Kleidung, die er ihr gegeben hatte. Ihr Haar schien noch heller zu sein, als es ohnehin schon war und sie war kein bisschen unauffällig, trotz der dunklen Sachen. Im Gegenteil, die dunkle Kleidung brachte ihre hübschen Kurven noch mehr zur Geltung, ihre blauen Augen strahlten förmlich wie Neonlichter und die langen weißen Haare taten ihr übriges. Innerlich ohrfeigte er sich dafür, die Sachen gekauft zu haben, aber Itachi hatte ihn ermahnt, strapazierfähige, dunkle Kleidung aus einem Ninjashop zu kaufen. Diese Sachen waren die einzigen gewesen, die Itachis Kriterien entsprachen, also hatten sie sie mitgenommen. Doch keiner von ihnen hatte daran gedacht, dass Sie mit ihrer Ausstrahlung vermutlich alle Blicke auf sich ziehen würde. Und vor allen Dingen mit ihrer Figur und ihrem Aussehen. Sie war verdammt attraktiv und, leider Gottes, ziemlich sexy. Fast zu sehr.
 

„Also… Also gut, gehen wir.“, sagte er. Sie verließen den Raum und liefen einen schmalen Flur entlang, der ebenso cremefarben gestrichen war, wie alle anderen Zimmer, aber wesentlich schäbiger wirkte. In dem Flur gab es keine Fenster, was ihn ein wenig unheimlich wirken ließ, denn das schwache Licht der Lampen flimmerte und reichte gerade aus, um zu sehen, wohin man lief. Die Wände waren schmucklos und es hing nicht ein einziges Bild an der Wand. Er hasste diese Absteigen, die andere Gaststätten nannten. Sie waren schäbig, dreckig und ganz sicher nicht gastfreundlich. Auch der Wirt machte die Sache nicht leichter. Der Mann war zwar bemüht freundlich gewesen, aber irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Selten waren er und Itachi länger als ein oder zwei Tage am selben Ort, wenn sie nicht in Amegakure waren. Im Moment waren sie in Kaminari-No-Kuni, dem Blitzreich. Er hoffte, dass sie keine Schwierigkeiten bekommen würden, denn mit Akako an ihrer Seite, die noch nicht wusste, wie sie ihre Kräfte nutzen sollte, war ein Kampf mit feindlichen Shinobi aussichtslos. Er schüttelte den Kopf. „Es wird gar nicht soweit kommen. Bevor irgendwelche von diesen Idioten hier sind, hat Itachi sie schon bemerkt und wir sind weg.“, redete er sich ein. Warum war er eigentlich so nervös? Sie hatten doch schon öfter solche Missionen gehabt. Ach, verdammt, warum dachte er eigentlich darüber nach? Er zwang sich an etwas anderes zu denken und lief weiter.
 

Akako war Kisame wortlos gefolgt. Ihn schien irgendetwas zu beschäftigen, außerdem wirkte er nervös. Vielleicht war es wegen ihr? Aber es half auch nichts darüber nachzugrübeln, also ließ sie es. Plötzlich fiel ihr auf, das Kisame ein riesiges Schwert auf seinem Rücken trug. Warum war ihr das nicht sofort aufgefallen? Es hatte einen schmalen Griff, der aussah, als wäre er aus Bambus geflochten und an der Spitze war ein kleiner Totenkopf angebracht. Die Klinge des Schwertes schien sehr breit und dick zu sein, doch das merkwürdigste war, dass es in dicke, weiße Bandagen eingewickelt war. So etwas hatte sie noch nie gesehen und beschloss, Kisame später danach zu fragen.
 

„Samehada, spürst du das?“, fragte Kisame ganz unvermittelt.
 

Mit wem redete Kisame da? Außer ihr und ihm war niemand in dem langen Flur mit den vergilbten Wänden. Er konnte doch unmöglich sie meinen! Ein prickeln in ihrem Nacken gab ihr das Gefühl, dass sie nicht allein waren. Es war, als ob sie jemand beobachtete…

Eiszapfen und Briefbomben

Kisame hatte sich kampfbereit hingestellt und blickte wachsam durch den schäbigen Flur. Was war bloß los? Sie hatte zwar das dumpfe Gefühl als beobachte sie jemand, aber es regte sich kein Lüftchen in dem Flur. Kein Geräusch war zu hören. Es war so still, dass man sogar eine Nadel hätte fallen hören können. In seiner Kampfhaltung verharrend, schien es, als ob Kisame auf etwas ganz bestimmtes warte.
 

Die Spannung übertrug sich nun auch auf die Luft und Akako bekam eine Gänsehaut. Noch immer regte sich nichts in dem schmalen Flur. Der Adrenalinschub machte sich sichtlich bemerkbar und die Spannung wurde unerträglich. Dann spürte sie eher, als das sie es hörte, wie jemand an der Außenseite der Pension einen heftigen Angriff gegen die Wand schleudern wollte, der dieselbe zum bersten bringen würde. Mit aller Kraft, die Akako aufbringen konnte, zog sie Kisame an seinem Arm zurück. In diesem Moment schlug der Angreifer mit voller Wucht gegen die Wand, die Augenblicklich nachgab und zerbarst.
 

Kisame war so überrascht, dass Akako ihn zurückgezogen hatte, dass er einen Augenaufschlag lang regungslos und völlig perplex da stand. Dann packte er Akako, stürmte in einem atemberaubenden Tempo in der anderen Richtung den Flur entlang. Am Ende des Flures war ein einzelnes Fenster, das Kisame zerschlug und hinaussprang.

Verdammt, wie zum Teufel hatte Akako diesen Angriff vorhergesehen? Das waren keine gewöhnlichen Shinobi gewesen, das waren Eliteeinheiten der Anbu. Selbst er hatte kaum orten können, dass überhaupt jemand angriff und er gehörte zu Akatsuki.
 

Während er über die Dächer sprang und versuchte, den Anbu zu entkommen, die ihn hartnäckig verfolgten, spähte er zwischen die die Häuserschluchten, um Itachi ausfindig zu machen. Akako hatte er sich über die Schulter geworfen und an den Beinen festgehalten. Kämpfen konnte er im Moment nicht, denn er musste Akako tragen, sie hatte wahrscheinlich noch nie Chakra geschmiedet und wäre nicht in der Lage gewesen, ihm zu folgen, geschweige denn den Attacken der feindlichen Shinobi auszuweichen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als zu fliehen und darauf zu warten, dass Itachi auftauchte und ihm half. Aber wo blieb er?
 

Nachdem sie Kisame an seinem Arm zurück gezerrt hatte, war alles ganz schnell gegangen. Kisame hatte sie gepackt, sich über die Schulter geworfen und war dann aus dem Fenster gesprungen. Er war so schnell gewesen, dass sie, selbst wenn sie sich hätte wehren wollen, überhaupt keine Chance gehabt hätte. Und jetzt, da sie aus der Pension draußen waren, war Kisame noch schneller. Die Hausdächer, Straßen und die Menschen auf denselben zogen verschwommen unter ihr vorbei. Manchmal erhaschte sie einen kurzen Blick auf ein Objekt in weiter ferne, meistens waren das Kirchen oder Bäume, aber Kisame hatte so ein rasantes Tempo drauf, dass Akako sie nur für einen Bruchteil einer Sekunde sah, ehe sie wieder mit einer Sintflut an anderen Farben verschmolz.
 

Das einzige was nicht verschwamm, waren die Männer in der seltsamen Kleidung und den Tiermasken. Sie verfolgten Kisame und es schien, als würde ihnen sein Tempo nichts ausmachen. Sie sprangen wie er mit geschmeidigen langen Sprüngen über die Dächer der Häuser. Sie schauten nicht einmal auf den Boden oder wohin sie traten und trotzdem fiel nicht einer hinunter oder stürzte. Es kam ihr so unwirklich vor. Die Bewegungen der Verfolger waren nicht nur geschmeidig und kraftvoll sondern auch graziös und anmutig. Eigentlich müsste das bei den Männern in der seltsamen Kleidung zum schießen komisch aussehen, aber es war einfach schön. Faszinierend. Hätte sie nicht gewusst, dass diese sie nicht attackieren wollten, hätte sie vermutlich gefragt, ob sie ein Tanzverein wären oder so was ähnliches. Am meisten erstaunte sie nach wie vor das Tempo. Niemand konnte wirklich so schnell rennen, selbst wenn er, wie Kisame, fast zwei Meter groß war. Langsam wandelte sich die Umgebung. Die Häuser wurden weniger und die Landschaftländlicher, bis sie an einen Wald kamen.
 

Plötzlich stutzte Akako, als Kisame langsamer wurde. Auch ihre Verfolger wurden langsamer. Dann schrie ein Mann mit braunem Haar: „Seid vorsichtig! Das ist Itachi Uchiha! Schaut ihm auf keinen Fall in die Augen!“
 

Deshalb hatte also das Tempo abgenommen. Sie drehte den Kopf um über Kisame’s Schulter gucken zu können. Da war Itachi und machte irgendwelche Zeichen mit seinen Fingern, was irgendwie seltsam aussah. Aus unerfindlichen Gründen waren die meisten der Männer, die ihnen gefolgt waren, plötzlich zusammengebrochen. Sie schaute wieder zu Itachi, dessen Augen nicht mehr pechschwarz waren, sondern rot glühten. Akako war erstaunt. Wie konnte das sein? Man konnte seine Augenfarbe doch nicht einfach so verändern! Oder doch? Kisame setzte sie ab, drehte sich um und stürzte sich grinsend auf die restlichen Männer, die Itachi nicht in die Augen gesehen hatten. Er schien sich auf den Kampf zu freuen.
 

Itachi wandte sich Akako zu. Eigentlich hätte sie umfallen müssen, weil sie direkt in seine Augen gesehen hatte, als er das Mangekyo-Sharingan angewandt hatte. Aber sie schaute ihn nur verblüfft an. Konnte es sein, das sein Sharingan auch in seiner Stärksten Form bei ihr völlig wirkungslos blieb? Das war Praktisch unmöglich, denn nicht einmal bei einem Menschen, der auch ein Sharingan besaß, war eine Annullierung des Mangekyo-Sharingan möglich. Aber trotzdem schaute Akako ihn mit klaren Augen an. Als wäre nichts geschehen. Das musste er später unbedingt prüfen.

Itachi sah kurz in Richtung des Kampfgetümmels, als er eine Briefbombe die an einem Kunai befestigt war, bemerkte. Er packte Akako an der Hüfte, sammelte das Chakra in seinen Beinen, machte einen hohen Sprung und entging so der Briefbombe, die nur eine Sekunde später mit einem lauten Krachen explodiert war. Holzsplitter, Erdklumpen und Steine wurden bei der Detonation in alle Himmelsrichtungen geschleudert und die Druckwelle ließ seine und Akako’s Haare durch die Luft wirbeln. Itachi rannte etwa einen halben Kilometer weit weg von dem Schauplatz des Geschehens, bevor er Akako wieder absetzte. Sie sah eindeutig etwas mitgenommen aus, aber ansonsten war sie bei bester Gesundheit, stellte Itachi fest. Er blickte wieder in die Richtung des Kampfgeschehens, wo Kisame die Anbu mit Samehada grausam tötete. Zwar konnte man von hier aus nur die Rauchwolke der Explosion sehen, aber die schreie der Männer verrieten ihm, was Kisame gerade tat.
 

Wieder war alles ungeheuer schnell gegangen. Das einzige was sie noch klar und deutlich in Erinnerung hatte, war dass Itachi sie gepackt hatte, einen fünf bis sechs Meter hohen Sprung gemacht hatte, eine Bombe explodiert war und er mit ihr fortgerannt war. Sie waren zwar außerhalb des Kampfgebietes, aber die Erschütterungen des Bodens und die Schreie der Männer konnte man deutlich bis hierher spüren und hören. Eine halbe Ewigkeit wie es schien, kämpfte Kisame gegen die merkwürdigen Männer, bis es dann still wurde. Aber Kisame kam nicht zu ihnen zurück. Es war nichts zu erkennen, nicht einmal ein Schatten, der vielleicht Kisames Rückkehr ankündigte. Überhaupt sah man in der ferne nur Rauchschwaden und Wald. Sie wollte einen Schritt in Richtung des Kampffeldes machen, aber Itachi hielt sie zurück. „Bleib hier. Ihm ist nichts passiert. Aber bei dem Rauch muss er vorsichtig sein, um sich nicht zu verraten. Der Kampf ist noch nicht vorbei.“, sagte er. Sie sah ihn kurz an, nickte und wandte ihren Blick wieder dem Schlachtfeld zu, auf dem es inzwischen still geworden war.
 

Dann knackste es unmittelbar hinter ihr und Itachi. Itachi schubste sie weg, als einer der Männer ihr einen Schwerthieb verpassen wollte und der Hieb, der eigentlich sie hatte treffen sollen, traf ihn. Er blutete und der Angreifer, der unheimlich schnell war, wollte ihm einen weiteren Schlag mit dem Schwert versetzen als es ein weißer Blitz kurz über den Himmel durchzuckte. Sie hatte das Gefühl, als ob jemand alles in Zeitlupe abspielte und nur sie sich in Echtzeit bewegen konnte. Als ob die anderen beiden den Blitz nicht gesehen hätten. Als wäre nichts geschehen. Akako, die wütend über den Mann war, erschrocken darüber, dass Itachi den Schwerthieb einfach so ertragen hatte, um sie zu beschützen, rannte zu dem Mann und trat ihn mit aller Kraft in die Brust.
 

Die Augen des Mannes weiteten sich, als Akako ihn trat und während er durch den Tritt weit weg geschleudert wurde, spuckte er Blut. Unsanft prallte er schließlich gegen einen Baum und krümmte sich vor Schmerzen, während er versuchte, sich wieder aufzurichten. Aber sie war noch lange nicht fertig mit dem Schwein! Der Mann hatte sich einfach angeschlichen und von hinten zugeschlagen! Der Typ hatte wohl noch nie was von einem ehrenhaften Kampf gehört. Sie konnte die Kraft spüren, die sie in diesem Moment durchflutete. Sie brauchte es nur zu wollen und es würde geschehen. Sie wollte, dass der Typ von tausenden Eiszapfen durchbohrt wurde. Hinter ihr kam eine hohe Welle aus Wasser einfach aus dem Erdboden geschossen. Sie wusste, dass sie diese einfach nur noch mit ihrem Körper dirigieren musste. Sie rannte mit einem ausgestreckten Arm auf den Mann zu, der riesige Schwall aus Wasser folgte ihr schwebend. Dann sprang sie, holte mit dem ausgestreckten Arm aus, ballte ihre Hand zu einer Faust und schlug in die Luft. Das Wasser folgte ihren Bewegungen Augenblicklich und gefror sofort zu tausenden, riesiger Eiszapfen, als sie ihre Hand zur Faust ballte und rasten mit unglaublicher Geschwindigkeit auf den Mann zu, bis sie ihn schließlich durchbohrten.
 

Shinji hatte alles mit geweiteten Augen beobachtet und lag nachdem Angriff von dem Mädchen mit den weißen Haaren blutüberströmt am Boden. Wer war das bloß? Zuerst hielt er sie nur für irgendein Mädchen das von Akatsuki entführt worden war, ein Mittel zum Zweck eben, aber dass sie solch ein Chakra besaß, hatte er nicht für Möglich gehalten. Sie war zweifellos sehr hübsch, aber dass sie so gefährlich war, war unglaublich. Die Wichtigkeit des Mädchens für Akatsuki, war ihm erst bewusst geworden, als er aus dem Hinterhalt angegriffen hatte, sie mit dem Schwert enthaupten wollte und Itachi Uchiha ihm bereitwillig ins Schwert lief, nur um sie zu schützen. Nachdem er dem Uchiha eine heftige Wunde mit dem Schwert zugefügt hatte, war das Mädchen wie verwandelt gewesen. Ihre Augen hatten begonnen weiß-blau zu glühen und dann stand sie plötzlich direkt vor ihm, als hätte sie schon immer dort gestanden, sah ihn mit einem wütenden Blick ins Gesicht und trat ihn mit ungeheurer Wucht auf die Brust. Die Kleine hatte ihm damit einige Rippen gebrochen und ein paar innere Organe gequetscht. Er hatte sogar Blut gespuckt. Sie war wirklich ein Mädchen mit dem man sich besser nicht anlegen sollte, wenn einem sein Leben lieb war. Shinji musste grinsen. Ihr können war echt nicht schlecht gewesen. Außerdem hatte sie ihre Aura perfekt unterdrückt. Sie war wirklich eine Überraschung gewesen.
 

Akako stand vor dem Mann. Er grinste. Was fiel dem Typen ein, selbstgefällig zu grinsen, wenn sie ihn gerade mit Eiszapfen so groß wie Speere durchbohrt hatte und er blutend am Boden lag? Sie hielt es für das Beste, den Typen auszufragen, solange er noch lebte. „Wie heißt du?“, fragte sie ihn und sah ihn mit einer Mischung aus Wut und Abscheu an. „Ich heiße Shinji. Und wie steht’s mit dir?“, antwortete er ganz beiläufig, als wären zum Kaffeekränzchen verabredet. Der Typ war echt bescheuert. Lag im Sterben und hielt Small Talk. Sie schüttelte den Kopf. Wieder grinste er. „Aha, du hast also keinen. Und woher kommst du? Ich hab dich noch nie in Kumogakure gesehen.“ Ärgerlich blickte sie Shinji an. Der hatte vielleicht nerven! „Mein Name ist Akako und ich komme aus einer anderen Welt!“, fauchte sie ihn an. Dieser Typ schaffte es, sie aus der Fassung zu bringen, obwohl er schwer verwundet war. Sie wusste zwar, dass es seltsam klingen würde wenn sie sagte, dass sie aus einer anderen Welt kam, aber sein blödes Grinsen hatte sie geradezu herausgefordert. Außerdem war es egal was sie ihm erzählte, denn er würde sterben bevor er irgendwem auch nur irgendwas erzählen konnte. „Ahso, das Fräulein Akako stammt also aus einer anderen Welt. Interessant! Ist es schön dort, in deiner Welt?“, fragte er belustigt. Der Typ machte sich über sie lustig, von ihm würde sie nichts erfahren. Es wurde Zeit, der Sache ein Ende zu setzen.
 

Sie zog einen Eiszapfen aus seiner Brust und stach ihn damit durch den Hals. Das Blut spritzte aus dem Hals und ein paar Tropfen seines Blutes landeten auch in ihrem Gesicht. Er schrie noch einmal kurz auf, dann verstummte er. Sie drehte sich angewidert von dem toten Shinji weg und ging zu Itachi zurück, der seine Wunde schon versorgt hatte. Itachi sah sie an, doch sie sah weg. Sie hatte gerade willentlich einen Menschen getötet. Eigentlich hatte sie ihn nicht umbringen wollen, aber sie hatte die ganze Zeit Itachi vor Augen, der sie vor Shinji beschütz hatte. Aber Itachi drängte sie nicht zum reden. Er schien zu merken, dass sie nicht darüber reden wollte. Morgen war auch noch ein Tag. Morgen.
 

Itachi sah Akako an. Sie hatte weggesehen. Er wusste, dass sie gerade zum ersten Mal jemanden getötet hatte. Sie hatte so schnell gehandelt, dass er es fast nicht sehen konnte, selbst mit dem Sharingan nicht. Und da war auch noch dieses mächtige Chakra gewesen. Er vermutete, dass sie es durch den feindlichen Shinobi hervorgerufen wurde. Vielleicht die Hilflosigkeit oder auch Wut. Er konnte verstehen, dass sie jetzt nicht reden wollte. Das ging vermutlich alles viel zu schnell für sie. Aber daran würde sie sich gewöhnen müssen. Jetzt würden sie erst einmal von hier verschwinden. Von dem immer noch rauchenden Schlachtfeld kam Kisame schließlich auch zurück, also konnten sie gehen. Und morgen würde er mit ihr reden müssen. Aber erst morgen.

Yuudai

Es war Nacht geworden. Akako hatte sich etwas zurück gezogen von den anderen. Zuerst hatten sie den Schauplatz der Kämpfe verlassen und sich ein Versteck gesucht. Sie hatten in einer Höhle, in der es leicht modrig roch und sehr staubig war, Schutz gesucht. Dabei hatte Kisame sie wieder getragen, weil sie nicht schnell genug war und sonst vielleicht von den Anbus eingeholt worden wären, was auch immer ein Anbu sein mochte. Dass sie diesen Shinji das Leben genommen hatte, war ihr erst später so richtig klar geworden.
 

Sie wagte nicht einmal das Wort Tod oder töten zu denken, es machte die Sache einfach nur noch schwerer für sie. Die Erinnerung daran, wie sie ihn im Affekt seiner Handlung, seiner Provokation ge-, nein. Wie sie sein Leben ausgelöscht hatte, war erschreckend gewesen. Eigentlich hatte sie ihm gar nichts tun wollen, aber nachdem er sie angegriffen, Itachi sie beschützt und Shinji ihn verletzt hatte, war bei ihr die Sicherung durchgebrannt. Unerklärlicherweise wollte sie, nachdem Shinji verletzt am Boden lag noch Informationen aus ihm herausquetschen. Aber warum? Und warum hatte sie ihn dann umgebracht? Nur weil er sie provoziert hatte? Nein. Aber warum sie das getan hatte, wusste Akako trotzdem nicht.
 

Plötzlich kam ihr wieder in den Sinn, was Itachi ihr gesagt hatte. Man sagt, wer Akako beschwören kann, erhält große Kraft. Aber erst, als Itachi verletzt worden, hatte sich diese Kraft zum ersten Mal gezeigt. Dabei hatte Itachi ihr doch erklärt, das Hidan das Ritual angewandt und vollzogen hatte. Irgendetwas stimmte da nicht. Sie musste an die Steintafel, die Itachi erwähnt hatte herankommen und herausfinden, was es damit auf sich hatte. Vielleicht würde sie dann erfahren wer sie wirklich war, was ihre Bestimmung und der Grund für ihre Beschwörung war.
 

Kisame hatte ihr erklärt, dass ein Feuer nur unnötig Aufmerksamkeit auf sich zöge, was schlecht wäre, da sie ohnehin schon verfolgt wurden. Noch einen solchen Kampf konnte sie heute nicht mehr vertragen. Sie sah durch die Dunkelheit in die Richtung von Itachi und Kisame, die an die Höhlenwand gelehnt saßen. Sie konnte die Position von Kisame nur erahnen, doch wo Itachi saß, wusste sie ganz genau. Abgesehen davon, dass Akako seine roten Augen funkeln sehen konnte, spürte sie seine Aura. Konnte man das überhaupt Aura nennen? Sie wusste es nicht. Doch ein besseres Wort für dieses Gefühl fiel ihr beim besten Willen nicht ein.
 

Eigentlich war sie müde, doch sie konnte einfach nicht einschlafen. Es war einfach viel zu viel gewesen. Die Erinnerung an diesen Tag erschreckten sie immer noch. Die Bilder verfolgten sie und ließen sie nicht mehr los. Das helle Mondlicht schien durch einen schmalen Spalt in die Höhlenöffnung und malte mit seinem silbrigen Schimmer eine undefinierbare Figur auf den staubigen Boden. Akako starrte eine Weile vor sich hin und beobachtete den Weg des Lichtstrahls, bis ihr ein seltsamer Schatten auffiel. Er war riesig. Fast wie von einem monströsem Tier, oder doch ein muskulöser übergroßer Mann? Als sie sich näher an den Eingang der Höhle begeben wollte um zu sehen, wem oder was dieser Schatten gehörte, verschwand dieser Augenblicklich.
 

Dann gab es ein leises tapsen. Taps, taps, taps. Der Schatten tauchte wieder auf. Und diesmal konnte sie genau erkennen zu wem dieser Schatten gehörte. Nämlich einem riesigen, schwarzen Löwen, dessen Mähne silbern im Mondlicht glänzte und der größer als Akako war.
 

Itachi und Kisame schienen nichts zu bemerken. Beide waren eingeschlafen. Aber Itachi war vor wenigen Augenblicken noch wachgewesen. Er hatte die erste Wache übernehmen sollen… Vielleicht war dieser Löwe daran schuld. Möglicherweise war er gefährlich. Unterdessen lief der Löwe langsam auf Akako zu. Dabei machten seine Pfoten auf dem Höhlenboden weiter die fast unhörbaren Taps-Geräusche. Eigentlich hatte sie rufen und die beiden Männer wecken wollen, doch irgendetwas hinderte sie daran.
 

Als der Löwe endlich vor Akako zum stehen kam, konnte sie in seine Augen sehen. Sie waren genauso blau, wie ihre eigenen.

Dann sprach der Löwe mit einer dunklen, klangvollen und beruhigenden Stimme. „Es tut mir leid, ich wollte dir keine Angst einjagen. Mein Name ist Yuudai und ich bin der Hüter des Nijiiro-Metsuki-Tempels. Aoi hat mir eine Nachricht geschickt, damit ich dich finden konnte.“ „Aoi hat… hat dich benachrichtigt?“ Es fiel ihr schwer zu glauben was Yuudai von sich gab, war er doch eigentlich ein Tier und kein Mensch. Aber sie wagte erst gar nicht zu fragen, wie Aoi Yuudai benachrichtigt hatte. Bestimmt auch durch irgendeine bizarre Vision oder einen Traum. „Diese Welt wird von Minute zu Minute seltsamer.“, dachte Akako. Aber vielleicht bildete sie sich das alles nur ein oder sie war eingeschlafen und hatte einen Haarsträubenden Traum, müde genug war sie ja mehr oder weniger.
 

Yuudai schien zu merken, dass sie ihn mehr als seltsam fand. Vielleicht hatte ihr noch niemand etwas von den Vertrauten Geistern erzählt? Möglich war es ja. Er war zwar nicht direkt ein Vertrauter Geist, aber zumindest etwas Ähnliches. Seit ihrer Geburt hatte er auf ihre Rückkehr gewartet. Aber das konnte sie nicht wissen. Er lächelte mild. Seine arme Akako. Es würde eine schwere Zeit auf sie zu kommen.
 

Akako saß schweigend vor Yuudai, der ebenfalls schwieg. Er schien bemerkt zu haben, dass Akako ihn als sehr bizarr wahrnahm. Aber all diese seltsamen Geister und Tiere, auch Itachi und Kisame schienen viel mehr über sie zu wissen, als sie zu- oder preisgaben. Wahrscheinlich war das ihr Schicksal, dachte Akako bekümmert. Nachdem er einen kurzen Moment nachdachte, zumindest sah es danach aus, lächelte er gutmütig. „Für heute hattest du genügend Aufregung. Ich werde dir morgen alles erklären. Und auch deinen Begleitern,“, fügte er hinzu, nachdem er ihren Blick zu den beiden schlafenden Männer sah. „Ich denke es war ein sehr langer und anstrengender Tag für dich. Du solltest dich ein wenig ausruhen.“ Mit diesen Worten legte er sich nieder und blickte Akako auffordernd an. „ Leg dich zu mir, sonst wirst du heute Nacht frieren.“ Wieder lächelte er sanftmütig, und sie kam einfach nicht umhin ihm zu vertrauen.
 

Also stand sie auf, lief zu Yuudai, um sich dann in seinen weichen Pelz zu kuscheln. Da dauerte es auch nicht allzu lang, bis Akako einnickte. Yuudai legte schützend eine Pfote um sie und wachte über ihren Schlaf.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von: abgemeldet
2010-10-10T20:17:24+00:00 10.10.2010 22:17
Mir gefällt deine ff gut, ich mag deinen Schreibstil und Akako ist sympathisch xD
Freu mich schon aufs nächste Kapitel.

lg, liqht
Von:  Saki-Maru
2009-12-12T20:35:54+00:00 12.12.2009 21:35
also ich finds echt gut geschrieben
außer das die akas zu nett sind
aber des is ja n fanfic und da darf sein was will ^^



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