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DämonenHerz

Fortsetzung zu DämonenBlut
von

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Verzweiflung und Schwäche

Müde schlage ich die Augen auf.

Der Raum ist immer noch hell erleuchtet.

Immer noch an diesen unbequemen Stuhl gekettet, fühle ich mich wirklich miserabel.

Meine Krämpfe haben sich beruhigt, doch ich habe wirklich großen Durst.

Aber dennoch muss ich das hier aushalten.

Sven wird schon bald hier sein.

In meinem Innersten gefällt es mir gar nicht, von ihm gerettet zu werden.

Im Gegenteil, ich hasse es, wenn ich nicht alleine klar kommen kann.

Ich hasse es bevormundet zu werden.

Ich hasse es schwach zu sein.

Und manchmal hasse ich mich selbst…
 

Während ich hier in diesem Raum, an diesem unbequemen Stuhl gekettet bin, seufze ich abermals.

Es ist schon eine weile her, seitdem ich das Tageslicht erblickte.

Irgendwas hat sich vor das Fenster gestellt. Ich kann nicht erkennen was aber es bereitet mir Sorgen.

Ich weiß schon längst nicht mehr ob es Tag oder Nacht ist.

Es ist immer hell erleuchtet.

Baryllon ist seit einer Zeit nicht mehr aufgetaucht.

Ob Sven ihn gefasst hat?

Oder… vielleicht will er mich hier einfach nur am Blutmangel sterben lassen.

Selbst wenn Sven ihn fassen würde, er könnte ihm einen beliebigen Ort nennen, und mein Liebster würde seine Zeit noch mehr verschwenden.

Die einer Tätowierung ähnlichen Wunde ist wieder da, diesmal viel größer als beim letzen mal, als ich unter Blutmangel litt.

Ich muss husten, in meinem Mund schmecke ich Blut.

Vielleicht bin ich deshalb noch nicht bewusstlos, mein eigenes Blut gibt mir etwas kraft.

Ich schätze mein Hals hat sich entzündet.

Wenn ich versuche zu schreien, tut es höllisch weh.

Meine Schultern, Arme und Hände schmerzen.

Ich zerre kraftlos an den Ketten, dadurch kratzt das rostige Eisen an meinen Handgelenken und zerreißt mir somit die Haut.

Das habe ich wirklich oft versucht, sodass meine Hände mit trockenem Blut verschmiert sind.

Allein dieser Geruch macht mich fast wahnsinnig.

Es ist sozusagen aussichtslos.
 

In diesem Moment wünsche ich mir, noch einmal von vorne anfangen zu dürfen.

Ich würde so vieles anders machen.

Zum Beispiel würde ich Mrs. Roseville retten.

Ich würde rechtzeitig nach Hause kommen, ihr sagen wie gern ich sie hatte. Ich hätte sie vor diesem Dämon beschützt, der sie brutal abgeschlachtet hat.

Meinen Eltern hätte ich Lebe Wohl gesagt, sie umarmt, ihnen gesagt, wie sehr ich sie immer noch liebe, unabhängig davon welche Verbrechen sie begannen haben.

Ich hätte Sven geküsst, ihn an mich gedrückt, ihm meine bedingungslose Liebe ein weiteres mal gestanden und ihm in seine Augen gesehen.

Schon seltsam, was man in solchen Momenten alles denken kann.

Ich will das hier nicht mehr.

Ich glaube, ich bin verzweifelt.

Ja, so könnte man das Gefühl, das meinen Körper ergreift, nennen.

Verzweiflung.

Weinen werde ich nicht, obwohl mir so danach ist.

Obwohl ich weiß, dass ich es tun werde, früher oder später.

Aber das letzte mal, als ich geweint habe, hat mich Sven in einen Dämon verwandelt.

Ich möchte die Tränen und den Moment nicht damit beschmutzen, indem ich hier wegen dieser verdammten Sache weine.

Tränen sind etwas kostbares.

Sie werden durch bestimmte Gefühle heraufbeschworen.

Trauer, Angst, Verzweiflung…..

Das ist es was ich fühle und trotzdem tue ich es nicht.

Es ist das einzige, was ich beeinflussen kann.

Das einzige, dem ich keine Chance gebe, mich zu kontrollieren.

Und trotzdem fühle ich mich schwach.

Mein Körper ist taub geschlagen.

Ich spüre meine Hände nicht mehr.

Es ist kalt geworden, ich friere.

Kalter, nasser Schweiß rinn meine Stirn hinunter.

Mein Atem geht schwer.

Ich möchte Sven sehen, und erinnere mich an unseren ersten Kuss.
 

Flaschback
 


 

Es regnete.

Ich rannte aber trotzdem zum Friedhof und kniete mich vor Mrs. Roseville’s Grab.

Ich hatte nach zahlreichen Überlegungen endlich herausgefunden, was Sven eigentlich war.

Das überraschte mich aber so sehr, dass ich weglief.

Die Vorstellung, dass der Junge in den ich mich verliebt hatte, ein Dämon war, war wirklich nicht besonders angenehm.

Und noch schlimmer war, ich war selbst auch ein Monster.

Sven hatte mir alles erklärt.

Ich war, nachdem ich mich von einem Dämon habe beißen lassen, ein Halbdämon.

Daher kamen diese ganzen unnormalen Fähigkeiten.

Deshalb änderte sich ständig meine Augenfarbe, ich konnte soviel essen wie ich wollte, ich wurde nie satt.

Ich habe Mrs. Roseville gesehen.

Ihr ganzer Körper war voller Blut, ihr Bauch war aufgeschlitzt worden, für die sich darin befundenen Organe.

Ich war auch so ein Monster, so wie der, der die arme Frau ermordet hat.

Das machte mich wütend, traurig und ich war zudem noch verletzt, dass Sven mir so wenig vertraut hat, um es mir zu erzählen.
 

Ich krallte meine Hände in die Erde.

Und… ich weinte.

Bitterliche Tränen vermischten sich mit dem Regen.

Ich schluchzte heftig und plötzlich spürte ich Sven hinter mir.

Er legte eine Hand auf meine Schulter, doch ich stieß ihn unsanft von mir und richtete mich auf.

Mein Atem zeichnete sich in Form von weißen Wölkchen vor meinem Mund ab.

“Corey bitte, hör mir zu.” er trat wieder näher an mich heran.

“Nein, verschwinde!” schrie ich.

Passenderweise stand hinter mir ein großer Baum.

Ich wischte mir die Tränen vom Gesicht und sah ihn an.

Das war ein Fehler.

Stich.

Ich sah weg auf den mit Gras übersehen Boden.

Er umarmte mich zum ersten mal.

Ich fragte mich, ob er das wohl aus Mitleid tat.

Da drückte er mich fester an sich.

“Ich wünschte, ich könnte dir sagen…. Warum ich das vor dir verheimlichen musste… aber… ich weiß nicht, ob es dir gefallen würde…” flüsterte er.

Die Umarmung blieb nicht lange einseitig.

Ich schlang meine Arme um seinen Rücken.

Die nasse Kleidung machte mir nichts aus, ich spürte seine Wärme dadurch mehr.

Wie lange ich mir das doch gewünscht hatte.

Ein lächeln legte sich auf meine Lippen.

“Warum sagst du es mir nicht? Sag doch einfach… was du denkst..”

Er löste die Umrahmung und musterte mich mit grünen Edelsteinen.

Stich.

Der Regen tropfte leicht von seinem Haar.

Es sah wunderschön aus.
 

Er kam meinem Gesicht immer näher, bis er seine Stirn auf meine legte.

“Würdest du mir glauben….. Wenn ich dir sagen würde…” er schloss die Augen kurz, öffnete sie wieder und sprach weiter:” dass ich dich liebe..?”

Erschrocken weiteten sich meine Augen.

Das konnte nur ein Traum sein….

“Nein.. Es ist die Wahrheit.”

Schon wieder tat er es, er las meine Gedanken.

Meine Wangen färbten sich rötlich.

Ich wich zurück und lehnte mich an den Baum.

Ich seufzte und schloss meine Augen.

Als ich seine warme Hand auf meiner Wange spürte, öffnete ich sie wieder.

Seine Lippen trafen auf meine.

Vorsichtig legten sie sich immer wieder auf meinen Mund.

Ich schloss die Augen und beschloss mich hinzugeben.

Nur dieses einzige mal…

Es war das erste mal, dass ich einen Jungen küsste.

Wirklich viel Erfahrung hatte ich nicht, aber... es war so anders.

Ein Schauer durchlief für kurze Zeit meinen Rücken und taumelnd drückte ich mich leicht an Sven.

Er zog mich an sich und ich erwiderte den Kuss.

Ein betäubendes Gefühl war das, mir wurde irrsinnig heiß und ich hatte das Gefühl, dass alles um mich herum an Bedeutung veloren hatte.

Dass Sven mich lange Zeit belogen hatte, mir vorgemacht hatte ein Mensch zu sein, war bedeutungslos.

Unsere Wesen, unsere Seelen, dieser Ort.....

Alles war bedeutungslos.

Nichts zählte, außer unsere Münder die sich immer wieder gierig suchten und fanden.

Eine letzte, zärtliche Berührung beendete unser Zusammentreffen.

Mit funkendeln Augen musterte er mich und zog mich abermals in seine kräftigen Arme.

Ich biss mir stur auf meine Lippen, so als könnte ich den süßen Geschmack seines Kusses damit zurückgewinnen.

Hätte ich das nicht getan, wären mir sicher diese wahren Worte entrunnen.

"Ich liebe dich." dachte ich still.

Doch wieder hatte ich vergessen.

Er las meine Gedanken.
 

Flaschback Ende
 

“Also, wo ist er?” frage ich noch mal ungeduldig.

Schon mehrere Stunden stehe ich hier in diesem verstaubtem Raum, im Keller des Schlosses.

Die Wände bestehen aus grauem Granit, die Fenster sind eher klein und haben ein metallisches Gitter vor sich.

Kein wunder, es ist eine Folterkammer.

Ich habe Coreys angeblichen Entführer gefangen genommen.

Er sagt, sein Name sei Baryllon.

Ein Vampir.

Eine widerliche Kreatur.

Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was er mit meinem Geliebten angestellt hat.

“Ich wiederhole mich nicht!”

Sein Köper ist an einem Folterinstrument gekettet, das mir sehr vertraut ist.

Eine Gioltine.

Dieses durchaus reizvolle Instrument des Folterns ist mir sehr lieb.

Ein Lächeln legt sich auf meinen Lippen, aber verschwindet bei dem Gedanken an Corey sofort.

Ich beuge mich zu dem Vampir hinunter und schlage ihm einmal kräftig ins Gesicht.

“Verflucht! Rede!”

Er neigt den Kopf mit den lockigen Haaren zu mir rauf.
 

“Ich.. Werde dir nicht einfach so verraten, wo sich mein Liebling befindet”

Ich kneife bei diesem Satz die Augen ein wenig zusammen.

Natürlich kann ich nicht mit Sicherheit wissen, ob das hier wirklich der Täter ist, aber ich habe so eine Ahnung.

Und zwar… klebt Coreys Geruch an ihm.

Sein unvergleichlich, süßer Geruch.

Dieser und Baryllons eigener, bitterer.

Den würde ich immer erkennen, da bin ich mir sicher.

Das allein reicht mir schon.
 

Ich seufze und gebe Julian, der neben mir steht, ein Zeichen.

Er soll ihn losketten.

“Was hast du vor?” flüstert er.

“Ich will gegen ihn kämpfen.” antworte ich knapp.

Mein Cousin nickt und macht sich daran, die schweren Eisenketten von meinem Gefangenem loszumachen.

“Du musst verrückt sein” kichert Baryllon bevor er sich streckt.

Ich mustere ihn feindselig.

“Ich mache dir einen Vorschlag.”

Ich deute Julian, mich mit ihm allein zu lassen, er verlässt den Raum durch die Tür.

“Ich höre, Dämon.”

“Wenn du verlierst, sagst du mir, wo Corey ist.”

“Und wenn ich gewinne? Was, wenn ich dich töte?”

Da muss ich lachen.

“Na gut, dann lasse ich dich vielleicht am Leben.”

Ich spüre wie meine Eckzähne in meinem Mund länger werden und meine Augen eine andere Farbe annehmen.

“Wenn du das überhaupt schaffst”
 

Ohne weiter zu zögern stürze ich mich auf ihn.

Er weicht geschickt aus, aber noch bevor ich den Boden berühren kann verschwinde ich durch die Luft und erscheine hinter ihm wieder.

Baryllon will sich gerade umdrehen, da hab ich ihn schon am Hals gepackt und gegen die nächste Wand gedrückt.

Zu spät erkenne ich, wo seine Hand sich hinbewegt hat.

Er rammt sie mir mit viel Kraft in die linke Schulter.

Ich weiche zur Seite, sodass seine spitzen Nägel meine Haut streifen.

Er weitet entsetzt die Augen.

Ich grinse.

Dort wo normalerweise Blut spritzen sollte, ist rein gar nichts.

Nur weiße, reine Haut.

Er verzieht das Gesicht.

“Ach verstehe, deshalb wirst du der Blutlose genannt….” keucht er, als ich ihm meine Hand gegen den langen Hals drücke.

Meine Familie wird nicht umsonst die “reine” Familie genannt.

Hier gibt es einen Mythos, der besagt, dass ich und meine Eltern kein Blut in unseren Körpern besitzen.

Sie wissen gar nicht, wie recht sie damit haben.

Doch das ist nur der Fall, wenn ich genug Energie besitze, bin ich zu schwach, geht das nicht.

“Ganz genau, Abschaum.”

Ich beuge mich etwas weiter zu ihm runter und flüstere mit einem wütendem Unterton:” Also? Möchtest du jetzt sterben oder mir verraten wo Corey ist?”

Sein Körper beginnt zu zittern.

“Ich…. Ich sag dir wo er ist!”

Da lasse ich ihn doch tatsächlich los.

Es überrascht mich selbst.
 

Und ich hab mich nicht geirrt, er tritt wirklich drei Schritte zurück und mustert mich vielsagend.

“Weißt du, ich bin schon immer sehr eifersüchtig gewesen. Meine Person ist wirklich besitz ergreifend, daher ist das doch nur natürlich.”

Ich lehne mich gelangweilt gegen die nächste Wand, ich lasse ihn nicht aus den Augen.

Sobald er versuchen sollte anzugreifen, bin ich bereit.

“Du willst mir doch nicht tatsächlich erzählen, dass du dich in Corey verliebt hast?”

Ich habe seine Gedanken gelesen, seine schmutzigen.... widerlichen und doch reinen Empfindungen der Liebe gespürt.

“Doch!” Er ballt die Hände zu Fäusten.

“Ich liebe Corey! Ich habe ihn schon geliebt, als du noch nicht mal in der Menschenwelt warst! Du kennst ihn doch überhaupt nicht richtig!”

Was versucht diese Kreatur mit diesem Wutausbruch zu erreichen?

Langsam macht er mich wirklich wütend.

Das er es wagt, sich in meine Begierde zu verlieben, das ist doch schon einen Mord wert, nicht?

Meine Augen ziehen sich zusammen.

“Und deshalb entführst du ihn? ….. Wer ist dein Auftragsgeber?”

Bei dem letztem Wort zuckt er zusammen.

“Ah, also liege ich richtig.” ich grinse.

“Na, sag schon.” frage ich nach.

Ich komme ihm langsam näher.

Doch er weicht zurück, ich packe in unsanft am Arm.

Und dann löst er sich in Luft auf.

Meine Augen weiten sich.

Verdammt!
 


 

Es geht alles plötzlich so schnell.

Baryllon steht wieder vor mir.

Er scheint verletzt zu sein, er hält sich mit einer Hand an der linken Seite.

“Corey” keucht er.

“Baryllon?” vor meinen Augen wird es für einen kurzen Moment schwarz. Ich hab zu viel Blut verloren.

Nach einer kurzen Zeit hab ich mich wieder gefangen und sehe mich vorsichtig um.

Ich höre einen Schrei.

Das Licht geht aus, ungewohnte Dunkelheit erfüllt den Raum.

Aus meiner rechten Seite kann ich einen kühlen Luftzug wahrnehmen.

Die Tür ist aufgegangen.

Ich werde nervös und als ich eine Hand auf meiner Wange spüre, schrecke ich hoch.

Es ist zunächst ein Schatten, eine Silhouette dann grüne vertraute Augen.

Ich kann es nicht glauben.

"Sven?!“
 

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So, ab jetzt wird wieder fleißig geschrieben, tut mir leid, dass ich das Kapitel jetzt erst beende^^

Ich hatte wirklich viel Stress in der Schule, ich bin sicher das bessert sich ab der nächsten Zeit.
 

mit vielen lieben Grüßen
 

Ancel



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -Sherlock-
2010-01-09T18:37:18+00:00 09.01.2010 19:37
Gut!
Sehr Gut!
Ich find du hast es gut beschrieben irgendwie so..das man es gut versteht.weisst du was ich meine?
Naja den flashback fand ich auch super und ich mag auch wen er STich denkt ist iwie voll nyappy^^


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