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All i want for Christmas is... Love

Severus x Harry
von

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7.Kapitel

Palim Palim!!!
 

Sooooo~~!!! Wie versprochen kommt jetzt Kapitel 7^^

Irgendwie... schade dass jetzt nur noch der Epilog kommt... und dann versinkt die Fic in den unendlichen Weiten von Mexx und keiner mag sie mehr lesen, weil sie ja schon fertig is *schiiiieeeef*
 

Also es mag eingebildet klingen, aber ich mag das Kapitel^^ Eigentlich mag ich die ganze Fic XD ist eben lange her, dass die Muse mich geküsst hat, darum bin ich doch ein bisschen stolz auf mich und meine 3. Snarry-Fic.
 

Ich hoffe natürlich dass euch das Kapitel gefällt und möchte mich auch noch mal gaaanz lieb für die vielen schönen Kommis bedanken^^ freut mich, dass ihr noch bis in den Februar Geduld hattet und eine Weihnachtsfic lest XD
 

Aber nun hör ich mal auf zu labern hm?

Über Kommis, Meinungen, Morddrohungen und Geschenke freu ich mich natürlich und wünsche viel Spass beim Lesen!
 

Eure Ika~

=^.^=
 

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Kapitel 7
 


 

Es schien schließlich, als wäre ich doch zu früh.

Zumindest sah ich niemanden, als ich letztlich in den Gang einbog in dem der Raum der Wünsche sich verbarg.

Man sah auch noch nichts. Keine Tür, ich hörte kein Kichern... kein gar nichts.

Ich schien wirklich alleine zu sein, wenn man mal von dem Bild von Barnabas dem Bekloppten absah, der mich mit irrem Blick fixierte.

Ob er mich... sah? Oder... war er einfach 'bekloppt' genug zu glauben, dass da jemand war?

Ich schüttelte den Kopf. Vermutlich waren es genau solche verdrehten Gedanken gewesen die ihm erst seinen Namen gegeben hatten. Und ich konnte auf einen solchen Namensanhang doch ganz gut verzichten. Mich ärgerte 'der Junge der lebt' schon zu genüge.
 

Seufzend warf ich einen Blick auf meine Uhr.

Es stimmte. Ich war 5 Minuten zu früh.

Eine Seltenheit bei mir. Und gerade darum wunderte es mich, dass ich mich tatsächlich ein wenig ärgerte, dass ich warten musste.

Dass... dieser Jemand, wer immer mich auch für wasauch immer hier her bestellt hatte, tatsächlich warten ließ.

Dass dieser Jemand dieses Treffen nicht für wichtig genug zu halten schien, um ein paar Minuten früher da zu sein. Vielleicht um zu prüfen ob alles okay ist, dass er nichts vergessen hatte...

Ich rollte die Augen. Irgendwie... dachte ich viel zu sehr an ein Date. Es konnte ja auch einfach nur so ein Treffen sein. Vielleicht wollte mich jemand sehen, der endlich seinen Mut zusammen hatte nehmen können, mir vielleicht danke zu sagen oder einfach die Meinung zu geigen.

Ich hatte kurz das Bild eines Fangirlies vor Augen, schüttelte aber im nächsten Moment den Kopf. Nein... dafür hatte diese kurze Nachricht in dem Brief zu bedacht geklungen. Zu … ruhig....

Fangirlies malten Herzchen und Sternchen, Smileys und so was. Parfümierten das Papier....

Dieser Brief, den ich immer noch bei mir trug, war kurz, sachlich und... höflich gewesen.
 

Leise seufzend lehnte ich mich gegen die Wand, den Korridor gut im Blick.

Ganz nebenbei spielte ich mit dem Päckchen in meiner Hand, zupfte an der Schleife, ließ die Fingerspitzen gegen den festen Karton dribbeln während ich wartete.

Ich hatte es schon geschüttelt, dagegen geklopft, aber das leise Rascheln im Inneren verriet nicht wirklich viel. Eigentlich verriet es gar nichts.

Und Merlin, ich hatte sicherlich schon 5 Mal entschlossen nach der Satinschleife gegriffen, entschlossen es auszupacken... nur um es doch zu lassen. Ganz als wenn ich meinem Mr. Oder meiner Miss Unbekannt die Freude nicht verderben wollte.

Und das obwohl ich wirklich vor Neugierde brannte.

Ich war seltsam ungeduldig, hibbelig und blickte immer wieder auf die Uhr an meinem Handgelenk. Nur um festzustellen, dass jedes mal gerade mal eine Minute vergangen war.

Höchstens...
 

Dann aber ...blickte ich auf.

Ich konnte sie hören.

Schnelle, gleichmäßige, harte Schritte die sich näherten, immer näher kamen.

Nicht sonderlich laut, aber laut genug, dass mein Herz im selben Rhythmus zu klopfen begann.

Es... war merkwürdig.

Als wüsste mein Herz mehr als ich.

Als wüsste es viel zu genau, wer da gleich um die Ecke biegen würde, sich mir offenbaren würde....

Als wüsste es genau wem es gleich verraten würde, dass ich hier war. Versteckt unter meinem Tarnumhang.

Immerhin... so laut wie es schlug, wie sollte ich mich da denn noch verstecken? Und ich hätte wetten können, man konnte es noch im ersten Stock donnern hören.
 

Und dann... sah ich....

... IHN.
 

Merlin...! Von allen Menschen auf der Welt hätte ich gerade ihn am wenigsten erwartet.

Und ich musste mir sehr hart auf die Lippen beißen um nicht auf zu keuchen, vor Schreck, Überraschung, Verwirrung und was ich sonst gerade noch alles spürte. Ein wilder Mix aus alledem und noch vielem mehr.

So stumm ich konnte, beobachte ich ihn, während ich es kaum wagte zu atmen. Zu groß die Sorge, er könnte den kleinsten Atemzug hören.

Er sah sich um, skeptisch, fragend und... unsicher?

War er... wirklich unsicher?

ER?
 

„Potter? Ich meine.... Harry?“, hörte ich ihn leise fragen.

Noch immer huschte sein Blick umher, suchte mich, als wüsste er genau....

„Herrgott noch mal Potter, komm raus! Ich weiß dass du da bist!“, grollte er frustriert und ich zuckte zusammen. Erschrocken, überrascht, nach dem sanften Ton von gerade eben.

Dann... aber auch wieder nicht.

Ich grinste schief. Ich hätte doch wissen müssen, dass Severus Snape nicht der aller Geduldigste war.

Schon gar nicht in einer Situation wie dieser, in der er seltsam … nervös zu sein schien.

Dass es ihn wütend machen würde, nicht die volle Macht über eine Situation zu haben. Und irgendwie konnte ich es ihn nachfühlen. Sich beobachtet fühlen und doch nicht zu wissen von wo und ob wirklich...
 

Ich seufzte leise, ehe ich die Bänder meines Umhanges öffnete und ihn langsam von meinen Schultern gleiten ließ. Seine Augen weiteten sich, als wäre er dennoch überrascht, dass ich wirklich da war oder wirklich mutig genug war, mich zu zeigen.

Und dass ich... -wie mir nun klar wurde- sein unversehrtes Geschenk in meinen Händen hielt.
 

„Professor?“

Erst jetzt betrachtete ich ihn im Ganzen.

Er schien... sich irgendwie … hergerichtet zu haben. Zumindest kam es mir so vor.

Er trug wie immer seinen Gehrock, streng und maßgeschneidert. Wie auf den Leib genäht. Wie eine zweite Haut.

Ich konnte mich nicht erinnern, ihn jemals in etwas anderem gesehen zu haben als dem strengen Schwarz, dass ihn doch... irgendwie kleidete.

Zumindest nicht seitdem ich ihn kannte. Und wie immer trug er schwarze Hosen, schwarze, blank geputzte Schuhe. Und wenn ich ganz ehrlich war, konnte ich ihn mir nicht in anderen Farben vorstellen. Rot würde albern aussehen, Grün würde ihn nicht stehen. Blau.... auch nicht. Und auch alle anderen Farben des Spektrums, die mir einfielen würden nicht passen.

Schwarz... einfach... nur schwarz, höchstens noch... sehr, sehr dunkles Blau... war seine Farbe.

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Das Einzige was heute anders an ihm war, mal abgesehen davon, dass der tödliche Blick zu fehlen schien, war....

waren seine Haare.

Ich kannte ihn jetzt sieben Jahre.

Ich hatte ihn von Klasse 1 bis Klasse 6 gehasst... Von ganzen Herzen und mit Leidenschaft.

Aber noch nie hatte ich gesehen, dass Professor Severus Snape seine Haare mit einem Band zurück gebunden hatte.

Ich hatte nie erlebt, dass sie seidig glänzten, wie frisch gewaschen. Hatte nie erlebt, dass sie... irgendwie... weich aussahen und nie hatte ich auch nur eine Sekunde daran gedacht, die Hand auszustrecken um zu testen, ob sie sich anfühlten wie sie aussahen. Nie hatte ich gedacht... dass er auf gewisse Weise..... doch attraktiv sein konnte, wenn er nur wollte. Bis... jetzt.
 

„Du bist … meiner Einladung gefolgt...?“

Es war mehr eine Frage, als eine Feststellung und ich kam nicht umhin, meinen Tränkelehrer weiter anzustarren und zuzulassen, wie er mich anstarrte.

Vermutlich... fühlten wir uns beide gerade auf dieselbe Art und Weise... einfach seltsam.

Und wussten beide nicht so recht, wie wir das beenden konnten.

„Sieht..... wohl so aus“ war meine leise, zögerliche Antwort.

Ich behielt für mich was ich dachte.

Behielt für mich, dass ich ja auch nicht gewusst hatte, wer mich treffen wollte.

Sagte nicht... wie sehr mich diese Einladung überraschte. Zumindest sagte ich es nicht mit diesen Worten.

„Sir... warum wollten sie mich sehen?“, fragte ich schließlich, nachdem wir uns eine scheinbare Ewigkeit angeschwiegen hatten und nur von einem Bein auf das andere getreten waren.

Und als ich aufsah, kam ich zu dem Schluss, dass ihn das hier... wohl nicht besonders leicht fiel.

Zumindest schien ihn meine Frage ziemlich aus dem Konzept zu reißen.

Er runzelte die Stirn und einen Moment fragte ich mich, ob er einen Zettel aus seiner Tasche ziehen würde, um nachzusehen, was jetzt als nächstes kommen müsste.
 

„Der Raum der Wünsche“, half ich ihm auf die Sprünge und deutete auf die leere Wand, vor der wir standen.

„Warum hier?“

Erst jetzt schien auch wieder Leben in den Mann vor mir zu kommen.

Und einen Moment lang war ich mir sicher, dass er mich anblaffen würde für meine Neugierde, dass ihn meine Fragerei nerven würde.

Aber... nichts!

Stattdessen... huschte ein kleines Lächeln über seine dünnen Lippen, als er sich der Wand zu wandte und die Augen schloss.
 

Ein Lächeln!! Severus Snape...konnte Lächeln...!!?

Vermutlich musste ich froh sein es wirklich gesehen zu haben. Mit eigenen Augen. Mit der neuen Brille. Mit der ich klar und deutlich sehen konnte.... Ich unterdrückte den Wunsch, sie abzuziehen um nach zusehen ob sie schmutzig war. Sie konnte es auch nicht sein. Ich hatte sie vorhin erst geputzt!

Aber wenn mir jemand erzählt hätte, dass sich Snapes Mundwinkel auch nach oben heben konnten, ich hätte ihn vermutlich ausgelacht und dann einen Lügner genannt. Oder einen Fantast. Aber nun?

Sollte ich glauben, dass mich meine eigenen Augen belogen?

Wohl...kaum.
 

„Entschuldige, für einen Moment hab ich doch wirklich den Faden verloren“, drang es leise an mein Ohr und ich...blinzelte.

Ungläubig. Verwirrt.

So langsam aber sicher glaubte ich nicht mehr, dass das wirklich Snape sein konnte der hier vor mir stand und mit mir sprach.

Oder konnte es sein, dass er mir einen Kuraufenthalt in St. Mungos 'schenken' wollte, um mich ein für alle mal los zu werden?

Wenn schon nicht durch Tod und Verdammnis, dann eben indem er mich... verrückt machte, indem er mich glauben ließ, er könnte... wirklich nett sein?
 

Geschenke. Ein Lächeln. Und eine Entschuldigung.... Ich war drauf und dran ihn zu fragen, ob er sich nicht wohl fühlte.

Stattdessen aber beobachtete ich den mir bekannten 'Raum der Wünsche-Tanz.'

Das dreimalige auf- und abgehen vor der Wand, die noch leer und unberührt war.

Beobachtete wie Barnabas langsam schwindelig wurde, weil er den Kopf hin und her schwang, wenn Snape an ihn vorbei trat und vor sich her murmelte.

Und schließlich....

„Nun dann...“ Snapes weiche, samtene Stimme riss mich in meine gedankenlose Starre, ließ mich aufblicken.

Direkt hoch in ein paar schwarzer Augen, die im Schein der Fackeln funkelten.

Schwarze Obsidiane.

Hatte ich das nicht neulich schon mal gedacht? Hatte ich mir nicht vorstellen wollen, wie es aussehen würde, wenn ein wenig Leben in dem sonst so stumpfen, bodenlosen Schwarz leuchten würde?

Nun wusste ich es. Und es verwirrte mich mehr, als alles andere am heutigen Tag.

Es verwirrte mich..... dass es mir wirklich... gefiel.

„Wa..s?“, fragte ich rau und blickte zu der Tür, auf deren Klinke Snapes Hand wartend lag.

Ich war mir nicht sicher... ob ich ihn folgen sollte. Ich hatte ja keine Ahnung was mich erwartete, was das alles sollte. Ich hatte keine Ahnung warum ich hier war und warum er so freundlich war...

Warum er wieder oder noch immer lächelte.

Mich anlächelte.

„Keine Sorge, Harry. Ich versichere dir, ich will nichts böses.“, versprach mir seine leise Stimme und ruhig hielt er mir die andere Hand entgegen. Fragend, abwartend und... Zeit gebend.

Ob er wohl verstand, wie verwirrend das alles für mich war? Ob er verstand, dass ich... rein gar nichts verstand?

Mein Blick glitt zu seinen Fingern, die mir einladend entgegen gehalten wurden. Was sollte ich damit? Erwartete er, dass ich sie nahm, meine Hand in die seine legte und mich führen ließ?

„Komm...“, bat er und ich... gehorchte noch ehe ich mir die Frage im Stillen selbst mit ja beantwortete.

Ganz sachte, als wäre er Nitroglyzerin, legte ich meine Hand in seine und wollte schon erschauern in der festen Annahme, dass seine Hände eisig sein würden. Sie waren so blass, so farblos, wirkten so kalt.

Aber... nichts. Sie war es nicht. Seine Hand war warm, der Schauer blieb aus.

Zumindest bis ich seinen Blick auffing und erneut mit einem Lächeln belohnt wurde.

„Die Brille steht dir, Harry“, sagte er wie selbstverständlich. Als würde er ständig mit Komplimenten um sich werfen.

„Auch wenn ich fand, dass die Alte außergewöhnlicher war. Mehr Persönlichkeit hatte. Keiner hatte diese Brille, außer dir. Aber ich verstehe dass du sie abgelegt hast. Mal was neues, hm? Ein Neuanfang.“

Hatte er je freiwillig so viele Worte auf einmal an mich gerichtet?
 

Mir... war plötzlich nach weinen zumute.

Jeder wusste wie es war, wenn man die Kontrolle über eine Situation verlor und sich plötzlich hilflos fühlte.

So fühlte ich mich jetzt. Alles was ich bisher an diesen Mann gekannt hatte, schien gerade jetzt... einfach abgelegt.

Als wäre sein Hass auf mich ein Mantel gewesen, den er heute nicht trug, den er in seinen Räumen gelassen hatte und sich stattdessen das 'Ich mag dich-Hemd' angezogen hatte, weil es besser zu dem festlichen Anlass passte.

Ich blinzelte. Ach ja. Weihnachten....
 

Hatte ich auch nur eine Minute lang vergessen, dass heute Heiligabend war, so wurde ich nun, da er mich mit sich zog und die Tür zum Raum der Wünsche im selben Moment öffnete, mit aller Macht erneut daran erinnert.

Ich glaubte es nicht. Ich konnte... es ganz einfach nicht glauben. Wie auch?

Severus Snape war doch der Grinch!

Zumindest in meiner Vorstellung hatte ich ihn mir gerne so vorgestellt. Wie jemand, der Weihnachten hasste und nicht... so was ...Wunderschönes erschuf.
 

Ich wusste schlicht nicht wo ich zuerst hinsehen sollte.

Zum Kamin, in dem leise ein behagliches Feuer prasselte und den Raum angenehm warm machte? Oder zu gedeckten Tisch, der auf zwei Menschen zu warten schien, die Hunger und Appetit auf ein köstlich duftendes Weihnachtsessen hatten?

Ich erkannte den Weihnachtspudding den ich liebte und den ich nur hier in Hogwarts bekam.

Ich erkannte Kürbissaft und dampfenden Kakao... der nur auf mich zu warten schien....

Oder sollte ich doch zuerst zu dem Weihnachtsbaum, der hübsch geschmückt in der Ecke stand, blicken, dessen Lichter warm und freundlich funkelten und die silbernen Kugeln leuchten ließen?

Ich blinzelte, als mir etwas ins Auge fiel, das mich irritierte, zugleich erschreckte.

Zwei... kleine Pergamentröllchen.... die mich viel zu sehr an den Abend vor zwei Tagen erinnerten, als wir unsere Wünsche aufschreiben sollten und an das merkwürdige Gefühl beobachtet zu werden.
 

Kritisch runzelte ich die Stirn, trat langsam näher, mit dem dringenden Bedürfnis mich zu versichern, dass ich mich irrte. Aber erst als mich die warme Hand, in der meine noch immer lag, zurück hielt, dachte ich daran, dass ich nicht alleine war. Dass ich immer noch... mit Snape.... Händchen hielt.

Der Gedanke bescherte mir heiße Wangen.

Händchen halten... also wirklich!!

Aber auch dass Snape es war, der diesen schönen Zauber gewirkt hatte, sich all das hier erdacht hatte, war wirklich schwer zu glauben.

Vorsichtig entzog ich ihm meine Hand.
 

Das leise 'Klick' der Tür schreckte mich auf, beruhigte mich auch zugleich.

Die Tür schloss sich zwar, aber abgeschlossen wurde nicht. Snape nahm mir nicht die Möglichkeit der Flucht... auch wenn mir langsam der Gedanke kam... dass das vielleicht gar nicht nötig war. Dass ich das... vielleicht gar nicht wollen würde. Und... auch dieser Gedanke... wie so viele andere, verwirrte mich noch mehr.

„Ich...“, wollte ich ansetzen, als ich meine Stimme endlich wieder gefunden hatte.

Aber ich verstummte sofort, als Snape vor mich trat und milde lächelnd den Kopf schüttelte.

„Bitte lass es erst einmal gut sein Harry. Ich würde mich …. freuen, wenn du mit mir essen würdest...“

Irgendetwas flackerte in seinen Augen und für einen kurzen, winzigen Moment, glaubte ich ernsthaft, dass es so was wie... Hoffnung war.

„Dann... werde ich versuchen es dir erklären“

Seine schwarzen Augen fingen meinen Blick ein, sahen mich ruhig, einfach bittend an.

Und Merlin... beim besten Willen, selbst wenn ich es ernstlich gewollt hätte... hätte ich nicht nein sagen können.

Natürlich war es gefährlich mit dem Potionmaster zu essen. Natürlich war es gefährlich mit Mr. Giftmischer persönlich zu speisen.

Vor allem wenn man wusste, dass er einen eigentlich hassen sollte. Dass man bis vor wenigen Minuten noch gedacht hatte, er würde eher …. Stepptanz lernen, als nett zu mir zu sein... Und nun?

Natürlich konnte ich nicht wissen, ob was im Essen war, konnte nicht wissen, ob ich gleich tot umfallen würde, bis ich es letztlich tun würde....

Aber... ich konnte auch nicht nein sagen.

Und so... nickte ich nur hilflos und ließ zu, dass er mir letztlich, ganz Gentleman, den Stuhl zu Recht schob und mir half mich zu setzen. Ob es das war, was man 'Old School' nannte?
 

Es schmeckte wirklich gut, daran gab es keine Zweifel.

Das Fleisch war herrlich saftig und alles absolut stimmig. Leise Musik umschmeichelte uns und sogar ein paar Kerzen flackerten romantisch zwischen uns auf dem Tisch. Aber genau das war es.

Romantik die ich nicht verstand. Stimmung die ich nicht verstand...

Der Grund... warum ich das Essen trotz allem nur halb genießen konnte. Er sagte nichts. Ich sagte nichts.

Und doch war da keinerlei frostige Kälte zwischen uns.

Es kein frostiges Schweigen, sondern einfach die stille Übereinkunft, das jedes Wort unangebracht war, jetzt in diesem Moment einfach stören würde.

Von seiner Seite aus, war es ruhige, entspannte und vielleicht sogar zufriedene Stille...

Von meiner Seite aus, war es eher ein verwirrtes, irritiertes und angespanntes Schweigen.
 

'Mentales auf die Lippen beißen'.
 

Ich wusste schlicht nicht was ich sagen sollte obwohl ich unzählige Fragen hatte. Aber die Angst, dass ich, würde ich erstmal anfangen ihn Löcher in den Bauch und ins Nervenkostüm zu fragen, nicht mehr aufhören könnte und den Moment des Friedens zwischen uns zerstören, war einfach … erschreckend groß.

Ich wollte... ihn nicht zerstören.

Und so genoss ich lieber das was ich hatte und ärgerte mich nur im Stillen über mein Unwissen.
 

„Ich mag Poesie sehr gerne, Harry“, riss er mich schließlich irgendwann aus meinen Gedanken, als ich gerade von meinem Weihnachtspudding probierte.

Fragend blickte ich auf und beobachtete, wie seine Lippen sich wieder zu diesem Lächeln verzogen, das noch so neu war, so fremd dass ich immer noch an mich halten musste, um ihn nicht mit offenen Mund anzustarren.

Snape und Lächeln...

Das war schon ein Erlebnis der anderen Art.

Und doch...konnte ich gar nicht anders als zu denken, dass er... es ruhig öfter tun könnte, so fremd es auch war. Vielleicht war es irgendwie wie mit meiner neuen Brille. Es war fremd... Aber fremd war nichts schlechtes, sondern einfach eine Sache der Gewöhnung, nicht wahr?
 

„Was?“

Wenn ich ehrlich war, hatte ich kaum zu gehört.

Sein Lächeln wackelte kurz und ich erkannte für einen winzigen Augenblick die alte Ungeduld in seinen Augen, die wiederum mich schmunzeln ließ. Endlich etwas, dass ich an dem Mann noch erkannte!

Aber er hatte sich so schnell wieder gefangen, dass ich Sekunden später nicht mal mehr sicher war, ob ich mich nicht doch geirrt hatte.

„Die Bücher.. die Gedichtbände, Harry“

Er lächelte sachte als ich blass wurde „Dein Weihnachtsgeschenk. Ich hab mich sehr gefreut, Harry“
 

Ich zuckte zusammen, als mein Löffel auf den Teller fiel, laut klirrte.

Harry.. Immer wieder Harry...

Ob ich mich daran gewöhnen konnte, dass er mich beim Vornamen nannte? Und... wie er es tat?

So… sanft?

Wann immer er mich früher 'Potter' genannt hatte, hatte es wie eine Beleidigung geklungen. Als wäre es ein Schimpfwort, für irgendeine niedere Kreatur, der man nur mit Abscheu begegnen konnte. Die man einfach nur hassen konnte.

'Potter' schien ein anderes Wort für Hass zu sein. Doch mein Vorname?

Vielleicht war es nur Einbildung...aber wenn er nun über Snapes Lippen perlte, klang es wie ein Kosewort.

Aber nicht das war es, dass mich aus dem Konzept gebrachte. Nicht nur. Oder nicht jetzt.

Viel mehr die Erkenntnis die mich traf.

Er wusste es!

Er wusste... dass das Geschenk von mir gekommen war. Wusste, dass ich es gewesen war, der stundenlang durch die Stadt gelaufen war um was Passendes zu finden.

Nun gut. Das wusste er vermutlich nicht, aber dennoch... war es mir peinlich und zu meiner Schande.... spürte ich zum wiederholten Male an diesem Tage, wie meine Wangen sich erhitzten und meine Verlegenheit nach außen trugen.

„Sie... wissen..., dass es von mir ist?“, fragte ich schwach und machte mir nicht die Mühe es zu leugnen. Genauso gut hätte es mir ja auch auf der Stirn stehen können. In großen Buchstaben, leuchtend Rot wie meine Wangen.
 

Sein Blick wurde besorgt, aber auch kritisch.

„Harry... du hast doch nicht angenommen, dass ich es nicht wüsste, oder?“, fragte er mich sanft, aber gleichzeitig auch in einem Ton, als würde er ehrlich an meiner Intelligenz zweifeln.

Letzteres kannte ich ja von ihm, aber nicht die sanfte Sorge, die warme Nachsicht in seiner rauen, tiefen Stimme.

„Du bist seit 7 Jahren mein Schüler. Ein Schüler auf dem ich nun... aus … gewissen Gründen...“

Er seufzte, scheinbar nicht gewillt auszusprechen was er hatte sagen wollen.

Dass er mich auf dem Kicker und immer ein besonderes Augenmerk auf mich gehabt hatte.

„Ich kenne deine Handschrift Harry. Ich kenne sie lange genug um sie immer wieder zu erkennen. Alleine das 'P' in Professor ist dasselbe, wie das in deiner Unterschrift. Du hättest die Karte im Laden schreiben lassen sollen, wenn du nicht wolltest, dass ich es weiß“, schlug er ….seltsam enttäuscht vor und ich... kam zu derselben Erkenntnis.

Zusammen mit der Erkenntnis, dass ich zu dumm war, einen Eimer Wasser umzukippen.

Meine Handschrift. Natürlich! Ich hätte ja auch direkt unterschreiben können.
 

Weihnachtliche Grüße von Harry Potter.

Ho Ho Ho!
 

„Ich hoffe du weißt, dass ich die Karte hasse?“

Er grinste, genauso wie ich.

„Aber ich vermute mal, das ist genau der Plan war, hm?“

Langsam schüttelte er den Kopf und nippte amüsiert an seinem Weinglas. Innerlich hatte ich die Augen gerollt. Ich war 18 Jahre alt, bekam aber Saft und heißen Kakao und er... trank Wein. Und ließ mich zugucken wie er den 'Erwachsenen' heraushängen ließ. (LOL nein... DER Erwachsene ist in der Hose geblieben :P)

Aber ich hatte geschwiegen. Es war nicht weiter schlimm.

Für ihn... würde ich vielleicht auch einfach ewig ein Kind bleiben, immerhin hatte er mich aufwachsen sehen, kannte mich, seit dem ich ein kleiner Rotzbengel gewesen war.

Ich schmunzelte. Vom kleinen zum großen Rotzbengel heran gewachsen...

Vermutlich empfand er es eben genau so. Also war die Veränderung wohl nur gering.

Ich... immer noch ein Kind.
 

„Aber die Pralinen waren wirklich gut. Nachdem ich sicher gegangen bin, dass sie auch wirklich Giftfrei waren.“

Er schmunzelte noch breiter.

Und auch dieses mal konnte ich nicht anders, als zu erwidern. Ich begann den Abend, so seltsam er und das Ganze auch war, doch zu genießen.

Genoss- und ich war froh dass niemand meine Gedanken hören konnte- Snapes ruhige, freundliche Gesellschaft und genoss es, mal ausnahmsweise nicht angepampt zu werden, weil ich mich auch nur in seine Nähe gewagt hatte. Alleine dafür hatte es sich gelohnt, das Abendessen in der großen Halle zu verpassen. Und wer vermisste mich schon? Und was vermisste ich schon?

Vielleicht war es ein wenig egoistisch, aber Snape vergaß wenigstens nicht, dass ich existierte, während ich vor ihn saß.

Doch nun, da ich meinen Nachtisch letztlich auf aß, genoss wie die süße Note auf meiner Zunge explodierte, dachte ich fast... enttäuscht daran, dass der Abend nun wohl in schnellen Schritten dem Ende zuging. Viel zu schnell, wie mir nun schien. Aber wir hatten gegessen. Was sollte da noch kommen?

Mittlerweile hatte ich das hier als eine Art Friedensangebot verstanden. Hatte angenommen, dass er einfach sehen wollte, ob ich wirklich so schrecklich war, wie er immer dachte und ob er mir nicht zeigen konnte, dass er es nicht war.

Ich hatte keine Ahnung was er von mir hielt... aber fast hoffte ich wirklich darauf, das Bild geändert zu haben.

Auch wenn mir mein Geschenk jetzt erst recht so vor kam, als wäre es ein Bestechungsversuch.
 

Ich spürte seinen Blick auf mir, wie er über den Rand seines Glases zu mir hinüber blickte und das erste Mal seit dem wir uns kannten, fühlte es sich nicht an, als würde ich entweder zu Eis erstarren oder in Flammen aufgehen.

„Hat es dir geschmeckt?“, fragte mich letztlich Snapes tiefe, wieder überraschend warme Stimme und riss mich damit aus meinen Gedanken.

Mal wieder.

Und erst jetzt bemerkte ich, dass er wohl schon längst aufgegessen hatte und geduldig darauf wartete, dass ich fertig wurde.

Dass ich... ging?

Ich ertappte mich selbst bei dem Gedanken, dass ich es wohl, wenn auch nur zum Teil bewusst, vielleicht ein wenig … hinaus gezögert hatte. Bewusst noch langsamer gegessen hatte, als ich es eh meistens tat.

Und dass es mich nicht unbedingt zurück in den Gryffindorturm zog, dass ich keinerlei Bedürfnis oder Wunsch verspürte, Ron und Hermine zu berichten, was heute passiert war.

Dinner mit Snape...
 

Nein. Nein auch das würde mein kleines süßes Geheimnis bleiben. Eines... zwischen ihm und mir.

Ich nickte schließlich, als ich fast vorsichtig den Löffel auf dem Teller nieder legte und mich selbst langsam zurück lehnte.

Mit Schaudern erinnerte ich mich an das unangenehme Geräusch von vorhin, als er mir aus der Hand geglitten war und die Ruhe des Raumes auf so unangenehme Art und Weise gestört hatte.

„Es war... sehr lecker..., Sir“

Ich war irgendwie… angespannt und wusste nicht, was ich groß sagen sollte. Und wie ich ihn nennen sollte, außer eben Professor Snape und Sir. Er nannte mich Harry, ja.

Auch ganz ohne, dass ich ihm den Vornamen angeboten hatte. Ohne dass ich ihm auch nur das 'Du' angeboten hatte. Umgekehrt aber, konnte ich mir nicht dieselbe Freiheit heraus nehmen. Er war der Ältere. Er war mein Lehrer und somit, auch wenn ich jahrelang anderer Meinung gewesen war, eine Respektsperson. Und die sprach man nicht einfach mit 'Du' und... Severus an.

„Danke“, schob ich hinterher, im Bemühen nicht unhöflich zu sein, nachdem er sich so viel Mühe gegeben hatte, wie es schien.

Und ich hatte durchaus Manieren, nur vergaß man sie viel zu schnell, wenn man nur mit Gleichaltrigen zusammen war.

Snape lächelte zufrieden und ich fragte mich, wie lange er vielleicht darüber nachgedacht hatte, wie er den Abend gestalten sollte. Was er zu Essen besorgen sollte, welcher Nachtisch uns beide ansprach, wie man den Weihnachtsbaum möglichst Hausneutral schmücken konnte. Ich schmunzelte, als ich zu der Tanne blickte, die herrlich zu mir herüber duftete. So wirklich geglückt war das ja nicht. Der Baum grün, die Kugeln silbern... Ob gewollt oder nicht, es war ein Slytherinbaum!

Aber damit konnte ich leben. Er war dennoch schön. Und wieder fiel mein Blick auf die beiden Röllchen, die dort hingen. Verloren irgendwie und doch als Paar nicht alleine. Die Kerzen waren ohne jeden Zweifel verzaubert, denn längst hätte das linke Pergament Feuer fangen müssen und der Wunsch in Rauch aufgehen. Tat es aber nicht. Auch schienen die Kerzen nicht nieder zu brennen, obwohl wir schon eine Weile hier saßen.
 

Leise seufzte ich, blickte auf als Snape sich vorbeugte, die Ellbogen auf den Tisch stützte und das Kinn auf seinen verschränkten Händen ruhen ließ. „Du hast viele Fragen, nicht wahr?“, fragte er leise und sah mich ruhig, aber irgendwie... auch bekümmert an, während ich schwach nickte.

Ich hatte sicherlich Millionen Fragen, die ich aber doch in einer Einzigen zusammenfassen konnte.

„Warum das Ganze?“ fragte ich und nun war er es der nickte, leise seufzte.

„Ich... tue mich, wenn ich ehrlich bin, ein wenig schwer dir zu antworten Harry. Ich weiß nicht wie ich es erklären soll, ohne dass es... befremdlich klingt. Ohne dass es dich vielleicht verschreckt.“, gestand er mir und ich blinzelte doch ein wenig verwundert hinüber in das, im Kerzenschein flackernde, Schwarz seiner intensiven Augen.

Das mich ansah und doch durch mich hindurch zu blicken schien.

Er suchte nach Worten. Und das... hatte ich bei ihn noch nie erlebt. Er hatte stets gewusst, was er sagen musste. Ob nun um zu verletzen, oder …. na ja. Eigentlich nur zu verletzen. Vielleicht fand er darum auch keine Worte. Weil er es... dieses mal eben nicht wollte?

Nervös biss ich mir auf die Lippen, blickte auf, als seine Hände zuckten und ich sah, wie sein Blick auf meinen Lippen lag.

Hatte er etwa daran gedacht, mich daran zu hindern? Dabei tat ich es ständig.

Wenn ich nachdachte, wenn ich nervös war. Beim Hausaufgaben machen, beim lernen...

Oder wenn ich mich damit abhielt, was Dummes zu sagen.

Also im Prinzip ständig, wenn ich vor ihn gestanden und mir alleine sein Anblick gereicht hatte um Trotz wie Adrenalin durch meine Venen rauschen zu spüren. Und... Trotz war wirklich nur sehr selten ein guter Berater. Ebenso wie Wut. Und beides hatte er gerne und oft in mir heraufbeschworen.

Ganz automatisch gab ich meine Lippen selbst wieder frei und er... lächelte. Scheinbar zufrieden, dass ich gehorchte, ohne dass er etwas sagen musste. Und ich... ärgerte mich ein bisschen, dass ich es getan hatte.

Aber auch, weil ich immer noch nicht wusste, warum ich eigentlich hier war. Aber auch er schien zu dem Schluss gekommen zu sein, dass er irgendwas sagen musste... dass Schweigen die Unruhe, die mich nun wieder ergreifen wollte, nur noch schürte.
 

Er schloss die Augen und begann zu sprechen. Während ich...sprachlos wurde.
 

„Nun mag die Welt in ihren Festen beben,

entfesselt wüten mag das Element;

denn eine neue Ära tritt ins Leben,

dass keinen Hass und keinen Streit mehr kennt.

Durch meine Seele zieht's mit Zauberweben-

oh wie's im Herzen Glück verheißend brennt!

Die Pulse fliegen mir, die Lippen beben.

Ich fühl's, das ist es was sich Liebe nennt!

Und möge alles rings im Nichts versinken...

Ich lebe und der Liebe Sterne winken!“
 

Meine Augen waren mit jedem Wort größer geworden. Und mein armes Herz wummerte mit jeder Zeile ein wenig lauter in meiner Brust. So laut, dass ich fürchtete, ihn zu stören in seiner Konzentration, weil es zu ihn hinüber klopfte.
 

Als ich die Gedichtbände gekauft hatte, hatte ich mich gefragt, wie es klingen würde, wenn er aus Ihnen vorlesen würde.

Wenn er zum Beispiel das Gedicht lesen würde, das ich mit dem Lesezeichen markiert hatte, ganz ohne jeden Hintergedanken. Nur mit dem einen, dass es ein schönes Gedicht war. Doch so wie er es gerade leise sprach, fast zärtlich rezitierte, klang es als wäre es viel mehr...

Und mein Herz... schlug mit dieser Erkenntnis nur noch lauter.
 

Ich schrak zusammen, als er letztlich aufstand und mit ruhigen Schritten hinüber zum Fenster trat, als suchte er selbst einen Moment, um sich zu fangen, während er hinaus blickte in den künstlich erschaffenen Himmel, hinaus blickte in das, was der Raum uns schenkte. Vollmond, Sterne.. Snape hatte erstaunlich viel Fantasie aufgebracht für diese wunderschöne Illusion. Denn auch die Kreativität des Raumes war begrenzt.

Und wer hier ohne Fantasie hinein ging, bekam zwar das was er wollte, aber nie in diesen schillernden Farben.

Bekam niemals etwas, dass einfach so perfekt war..... wie das hier....
 

„O! Könnt ich, was ich fühle, könnt ich’s sagen!

Doch keine Sprach' ist mir dazu verliehn,

auf zu den Sternen scheint es mich zu tragen,

die dort in dunkler Ferne leuchtend ziehn,

ja, immer höher führt ein Feuerwagen

mich in das Reich der schönsten Fantasien,

und dieses Herze fühl ich höher schlagen,

und diese Wangen fühl ich wärmer glühen!

Des Kummers Wolken seh ich leicht entschweben.

Und neue Glut entfacht mir neues Leben!“
 

Ich kam nicht umhin, ihm mit Genuss zu lauschen.

Seine tiefe, ruhige Stimme und das vornehme Oxford-Englisch passten perfekt zu dem verschnörkelten, altmodischen Text, bei dem ich mir wohl längst einen Knoten in die Zunge geredet hätte, hätte ich es laut vortragen müssen.

Fasziniert starrte ich auf seinen Rücken und seufzte angetan, von der sanften Stimmung, die mich befiel und mich auf zauberhafte Art und Weise, gänzlich beruhigte. Warum hetzen, bis er antwortete? Umso länger er brauchte sich zu erklären, umso länger dauerte der schöne Abend...Und Merlin, irgendwie... hatte ich es rein gar nicht eilig, ihn zu beenden.
 

„Da steh ich und muss denken und muss sinnen,

so wie ein Träumender verloren sinnt.

Mein ganzes Herze konntest du gewinnen

in einem Augenblick, geliebtes Kind,

und um mein Sein, die leichten Fäden spinnen,

die zart und weich, doch unzerreißbar sind.“
 

Ich seufzte verzückt, das Kinn auf die Hand gestützt dem melodischen Singsang seiner Worte lauschend.

Ich bekam kaum - eigentlich gar nicht- mit, dass er noch vor dem Schluss endete.

Erst als er sich zu mir umwandte und mich mit glühendem Schwarz anblickte, sah ich fragend auf und vertrieb dem verträumten Blick aus meiner Miene.

Nur schwach war die Hoffnung, dass es ihm verborgen geblieben war.

Aber ich kannte ihn gut genug. Ihm... blieb nie etwas verborgen. Und sein Lächeln, warm, weich und irgendwie nachsichtig, untermalte mein Verdacht. Er wusste genau, dass ich geschmachtet hatte. Und meine Wangen... flammten erneut heiß auf.
 

„Rilke war ein wahrer Künstler. Zauberer der Worte in der Muggelwelt...“, meinte er leise, ein wenig nachdenklich geworden und trat zwei, drei Schritte in den Raum hinein, hielt dann aber inne.

Einen Moment lang glaubte ich fest, dass ihm nun, wo er nicht mehr rezitieren konnte, wo er für sich selbst sprechen musste, die Worte ausgegangen waren und dass der Mut ihn verlassen hätte.

Aber sein Blick glitt nur ruhig von meinem Gesicht, rüber zum Weihnachtsbaum, vor dem er stehen geblieben war und seufzte nur verträumt.

Snape...verträumt. Ich sah heute so viele Seiten an ihn, die ich nicht gekannt hatte. Nicht einmal aus seinen Erinnerungen... Nichts an diesen Snape, erinnerte mich an den alten.
 

„Worte sind etwas sehr mächtiges Harry. Manchmal sagen sie nichts, manchmal alles. Manchmal geben sie uns Rätsel auf und wieder ein anderes Mal, sind sie Antwort auf eines Rätsels Lösung....“

Vorsichtig streckte er die Hand aus, griff nach der rechten Pergamentrolle und nahm sie vom Baum, rollte sie auf. Mir blieb es verborgen, aber sein Blick wurde zärtlich, als er den ihn bekannten Inhalt las.
 

„Und Worte...Sprache ist so vielschichtig. Manchmal gibt es zig Worte für ein und dieselbe Sache und doch will jedes das gleiche ausdrücken.“

Er sah mich an und meine Knie wurden weich.

Mein Kopf, mein Magen... alles schien zu schmelzen und... alles seltsam zu flattern.

Langsam reichte mir die freie Hand.

„Komm Harry, ich möchte dir etwas zeigen“

Seine Stimme war so rau und warm, die Bitte ehrlich. Und doch erschien es mir wie ein kompliziertes Kunststück, ein Zaubertrick, dass ich es tatsächlich schaffte auf die Beine zu kommen und zu ihm hinüber zu treten.

Seine große, schlanke Hand schloss sich warm um die meine, hielt mich fest, als fürchtete sie, ich könnte jetzt noch weglaufen.

Aber selbst wenn ich es gewollt hätte... ein falscher Schritt...

Nein.

Nein weglaufen konnte ich beim besten Willen nicht.
 

„Schau“, bat er und reichte mir den Zettel den ich, kaum hatte ich seinen Inhalt erkannt, fallen ließ, als hätte ich mich verbrannt.

Ich bewunderte seine Reflexe, seine Reaktionen. Dass er mich festhalten konnte und gleichzeitig das Papier auffangen, ehe es zu Boden glitt. Er lächelte nachsichtig.

„Liebe..., Harry...“ flüsterte er und ich nickte schwach während die Gedanken über mich zusammen schlugen.

Er... wusste es. Er hatte meinen Wunsch gelesen, hatte ihn an seinen eigenen Weihnachtsbaum gehängt.

Ich war mir lange nicht mehr so verletzlich vorgekommen, so den Tränen nahe wie jetzt.

Er kannte meinen intimsten Wunsch... und... doch lachte er mich nicht aus.

Er lachte nicht, grinste nicht. Verhöhnte nicht.

Sanft wurde meine Hand gedrückt und ich sah aus dem Augenwinkel, wie der Zettel- mein Zettel- in seiner Rocktasche verschwand.

Sicher und behütet. Scheinbar unerreichbar für mich

„Ganz ruhig, Harry. Es ist alles in Ordnung...“ Seine Worte drangen nur dumpf zu mir.

Das Blut in meinen Ohren rauschte. Mein Herz rauschte... Einfach alles in mir war laut, machte Lärm.
 

Tinitus der Gefühle…
 

Und als er meine Hand langsam auf seine warme Brust legte, fühlten sich meine Finger eiskalt an, als wäre kein Blut mehr in ihnen. Aber wie sollte auch, wenn es doch durch meine Kopf rauschte?

Fahrig beleckte ich mir die Lippen, während neuer Lärm dazu kam. Ein fremdes Pochen, ruhig und gleichmäßig, gesellte sich, in meinen Fingerspitzen klopfend, zu dem schnellen Technobeat, den mein Herz angeschlagen hatte. Konnten 18jährige schon einen Herzinfarkt bekommen?

Wäre da das fremde Pochen, das unbekannte, warme Klopfen nicht so beruhigend gewesen... ich hätte es vielleicht schneller erfahren, als es mir lieb gewesen wäre.

Mein eigener Herzschlag, schien nur noch ein einziger, lang gezogener Schlag zu sein, während Snapes ruhig und tröstend langsam vor sich her bummerte, ganz langsam den Marathonläufer in meiner Brust beruhigte.

Einen Moment lang dachte ich an Sklaven auf einem Boot... die angetrieben vom Trommler alle im selben Rhythmus ruderten...

Snape gab vor... mein Herz schlug nach.
 

„Wie gesagt... Es gibt viele Worte für ein und dasselbe Ding, Harry...Es kommt eben darauf an, wie wortgewandt ein Mensch ist...“

Er schmunzelte leicht, als er mit der freien Hand nach dem zweiten Röllchen griff und es ein wenig umständlich öffnete. Es waren...Millisekunden die er zögerte und ich fragte mich, welche Reaktion er von mir erwartete, dass er für einen winzigen Moment inne hielt.

„Du konntest deine Gefühle schon immer viel besser ausdrücken“

Seine Stimme war nur noch ein leises Flüstern, fast ein Raunen an meinem Ohr, so nahe standen wir bei einander.

Ich konnte sein Shampoo riechen. Irgendwas mit Kräutern. Konnte sein Rasierwasser riechen, dass angenehm duftete.

Und dann... ließ er mich lesen. Und mir... wurde schwindelig. Ich erkannte die Schrift sofort. Selbst wenn ich heute Früh nicht darauf gekommen war. Jetzt... erkannte ich sie sofort. Erkannte die feingliedrige, kleine Handschrift, die locker aus dem Handgelenk kam, als wäre sie zum Schreiben gemacht. Ich erkannte die beiden Worte, sauber und ordentlich geschrieben....
 

„Harry Potter...“, flüsterte er, flüsterte ich. Wir gemeinsam.

„Was ich mir zu Weihnachten wünsche... bist du...“
 


 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Missetat begangen!
 


 

Ich sagen Dankeschön und auf wiedersehen

schauen sie doch bald wieder rein, denn etwas Show muss sein.

Und heißt es Bühne frei, dann sind sie mit dabei

Die Show muss weitergehen, auf wiedersehen!!
 

Eure Ikarus
 

P.S: Na? Netter Cliff, nä? Eine Kapi kommt ja noch^^
 

Ah ja, ganz wichtig: Das Gedicht dass ich hier verwende ist von Rainer Maria Rilke. Ich habs nicht extra eines für die Fic gesucht. Es ist einer meiner liebsten von Rilke und dachte, dass das doch sehr gut beschreibt, was passiert ist.^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Von:  Lolu-Komiya
2011-07-27T20:03:27+00:00 27.07.2011 22:03
Ich muss sagen, dass ich bis jetzt großartige Schwierigkeiten mit deutschsprachigen Harry Potter Fics hatte, da ich die Bücher nur in Englisch gelesen habe. Das klang dann alles so seltsam anders. xD

Aber deine Fic mochte ich total! Dein Schreibstil ist sowieso echt klasse und würde auch echt gern mehr von dir lesen (egal ob Harry Potter oder was eigenes). :-)

*___*
Von:  KiraAoki
2010-11-08T17:08:36+00:00 08.11.2010 18:08
Das ist total süß!
Ich muss ehrlich sagen am anfang war ich etwas skeptisch. Aber die komplette FF ist wirklich gut geschrieben, man kann die Gefühle von Harry sehr gut nachempfinden und ich seh die tolle Karte sogar förmlich vor mir!
Bin wirklich hin und weg und hoff du schreibst noch mehr FFs die aber nicht so traurig sine ^.^
Echt großes Lob!
Nach viel Schrott den man hier findet endlich was richtig schönes!
Von:  Kamashi_Hatake
2010-10-17T21:29:38+00:00 17.10.2010 23:29
Aaaalso ich hab mir die gesammte ff jetzt auf einmal durchgelesen und ich finde sie ist ein Traum. Alles passt perfekt zusammen und das Gedicht schien für diese FF geschrieben. Ich konnte nicht aufhören zu lesen.....So schön romantisch ......Mach weiter so....Hast jetzt nen treuen Fan , selbst Schuld ;D
LG Kamashi

P.S. Ich mag dein Schlusswort. Hach Bugs Bunny-show....Die guten alten Zeiten *schwelg*
Von:  Nickiel
2010-02-18T17:26:39+00:00 18.02.2010 18:26
Nur ein Wort: Süß!!!
Von:  Omama63
2010-02-13T23:33:57+00:00 14.02.2010 00:33
Ein süße Kapitel und ein wunderschönes Ende.
Severus hat sich Harry zu Weihnachten gewünscht. Das ist einfach süß.
Ich würde mir eine Fortsetzung wünschen. Meine Vorgänger schreiben vom nächsten Kapitel, kommt da eine Fortsetzung?

Von:  Finia
2010-02-12T17:53:19+00:00 12.02.2010 18:53
ist son kapitel mit "quietsch-alarm"
ich mag es sehr wie du seine Gedanken umschreibst
son essen hätt ich auch gern ~
auch wenn ich nicht bedingt mit severus eins haben will^^
you know
*kiss*
ich warte auf den epilog^^
Von:  Hainbuche
2010-02-08T14:17:26+00:00 08.02.2010 15:17
Absolut klasse, auch wenn ich so gut wie am Ende deine FF gefunden habe.
Es hat mich richtig mitgezogen. Sowas süßes, romantisches , was man auch mitten im Jahr mal lesen kann und sich die Umgebung dabei einfach nur vorstellt. LG H
Von:  Butler
2010-02-07T17:13:29+00:00 07.02.2010 18:13
awwww *______* wie kitschig <3 ich liebe es >////<
obwohl ich mich ein bisschen für mich schäme~
naja ein paar fehlerchen waren am anfang, aber dir seis verziehen~
es macht so eine ruhe, behagliche stimmung in meinem im moment relativ gehetzten alltag @_@
*chu* ich freu mich aufs nächste <3
Von:  dracoxharry
2010-02-06T16:48:13+00:00 06.02.2010 17:48
OHH!!! total romantisch :)
Einfach ein klasse kapitel. Das war bis jetzt das beste.
Es ist dir wirklich gut gelungen diese Stimmung in dem Raum und zwischen den beiden darzustellen.
Auch fand es total niedlich, wie Harry Severus Worten gelauscht hat und dann noch das mit dem Weihnachtsbaum und den beiden Zetteln die daran hingen.
Einfach nur ROMANTISCH!!!!!!!!

Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel.

lg dracoxharry
Von:  SoraConstantin
2010-02-06T11:12:38+00:00 06.02.2010 12:12
Ohh, das war ein schönes Kapitel, vor allem das Ende hat mir gefallen!^^ Hoffentlich wird aus dein beiden was!^^

schreib schnell weiter!^^

Lg _Hija-del-destiny_


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