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Incomplete - Bis(s) in den Tod

The Bella & Edward Story geht in die dritte Runde!
von

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Richtig

@Kari

Lion ist ein Mensch, bis zu seinem 17. Geburtstag, wo er sich (wie Nela) verwandelt. Es ist aber unbestreitbar, dass Lion vampirische Gene hat, also ist er nicht 1000%ig ein Vampir.
 

DANKE FÜR DIE VIELEN TOLLEN KOMMIS !!!!!!
 

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Musiktipps:

Owl City – Vanilla Twilight http://www.youtube.com/watch?v=5SjQ0YQYyHc

The Corrs – One Night http://www.youtube.com/watch?v=stJv--2UlCE

Das erste Lied mag ich deshalb, weil es die pos. Seite des Kaps heraushebt - und nicht die negativen oder die andeutungen. ich finde es verleiht dem kap eine schöne atmosphäre...

das zweite lied... tja..... das ist bei einer ganz ganz bestimmten stelle *räusper* ganz ganz wichtig ....
 

Viel Spaß und ich hoffe, es sagt euch mehr zu als das letzte ...
 


 

Edward
 

In diesem Augenblick war ich dankbar dafür, dass ich so viele Dinge gleichzeitig denken konnte. Ununterbrochen, wenn ich Bella ansah, hörte, sie lächeln sah, sie mich küsste, dankte ich wem auch immer, dass sie wieder zu mir ins Leben getreten war. Im gleichen Moment, indem sie wach in ihrem Bett gesessen hatte, hatte die Welt für einen kurzen Augenblick aufgehört sich zu drehen. Alles war immer noch kalt und dunkel – nur sie hell und warm. Das Loch in meinem Inneren brach auf, dass es schmerzte, und ließ gleißend helles Licht hinein. Ihr Glanz, ihr Leuchten. Ein Teil von mir hatte nicht gewagt, es zu glauben, hingegen der Großteil dem Widerstand trotzte und der Hoffnung nachgab. Sie hatte diesen Wahnsinn überlebt, aus eigener Kraft, für mich und unsere Kinder, musste ich mir immer wieder in Erinnerung rufen. Ich bewunderte sie so sehr. Entgegen ihrer Meinung von sich, empfand ich sie als sehr stark.

Doch ich konnte nicht abstreiten, dass mich mein Kind traurig stimmte – und Bella auch, sie spürte es genauso. Es fühlte sich an, als wäre es ihr Kind, nicht meins. Er lehnte mich ab. Er lehnte uns alle ab. Bei Nela damals war das anders gewesen. Sie hatte uns geliebt, trotz unserer kalten Haut, weil wir sie auch geliebt hatten. Lion hatten wir das in seinen ersten drei Lebenswochen nicht gezeigt. Ich sah immer wieder in seinen Gedanken, wie er sich nach Bella sehnte. Nach ihrer körperlichen und emotionalen Wärme. Er fühlte sich mit ihr bei uns alleine. Mich bezeichnete er als fremd, so deutete ich seine Gedanken. Nur Jasper geisterte ihm hin und wieder positiv im Kopf herum – verständlich, denn bei ihm war das Wohlbefinden am größten gewesen. Lion hatte unsere Liebe nie zu spüren bekommen, weshalb er mit unserer körperlichen Kälte nicht zu Recht kam. Es gab einfach keinen emotionalen Kontrast, was darüber hinweg trösten konnte, wie es bei Nela der Fall war. Er wollte bei Bella sein und er liebte es in ihren Armen zu liegen. Ich hatte Bella Lions Gedanken zwar nicht umfassend dargelegt, doch ich glaubte, dass sie genau das alles ahnte und wusste. Doch das war nicht zu ändern. Ein Säugling reagierte am Anfang nur auf seine Instinkte und wer konnte es ihm verdenken, dass er Liebe und Wärme suchte? Hinzu kam, dass Bella völlig fanatisch bezüglich Lion war und kaum einen Atemzug ohne ihn sein konnte. Auch verständlich, wenn man ihre Situation bedachte. Das einzige was ich tun konnte war, mich weiter Lion anzunähern und ihm zu beweisen, dass auch ich ihn liebte.

Erstaunlich war es, dass er das alles in einem so geringen Lebensalter empfinden und differenzieren konnte.

„Du kannst auch im Auto weiter träumen“, neckte Bella, als wir an der Klinik angekommen waren. Ich war mit so vielen Gedanken beschäftigt gewesen, dass ich die Umwelt kurzerhand völlig außen vor gelassen hatte. Ich musste über mich selbst schmunzeln. War ich eigentlich noch ein Vampir? Seit Bellas Fasttod fühlte ich mich menschlicher als je zu vor. So viele menschliche Gefühle wie zunächst Trauer, Angst, Schuld und danach Glück, Liebe und Fürsorge hatte ich in meinen ganzen Daseinsjahren nicht in dieser Intensität und Schärfe erlebt.

Bella war um das Auto herum gelaufen, während ich die Autotür langsam öffnete. Sie zog mich bei der Hand aus dem Auto, stellte sich leicht auf Zehenspitzen und küsste mich.

„Deine Sorgenfalten verdecken dein schönes Gesicht“, flüsterte sie und strich über meine Stirn. „Komm“, drängelte sie und lief vor mir ins Krankenhaus.
 

„Warte kurz“, bat ich, nachdem wir den Eingang passiert hatten. Sie sah mich fragend an. „Lass uns erst was essen gehen“, schlug ich vor.

Sie runzelte die Stirn und öffnete den Mund. Ich kam ihr zuvor, da ich ahnte, was sie sagen wollte: „Du hast heute noch nichts gegessen, Bella.“

„Ich hab jetzt keinen Hunger“, entgegnete sie. „Ich bin viel zu aufgeregt. Heute Abend esse ich was“, versprach sie. Ich nickte ergeben. Es hatte wenig Sinn zu diskutieren, denn ich spürte, dass sie recht hatte. Das Blut schoss unregelmäßig durch ihre Adern und sie zitterte innerlich – und doch hatte das nichts mit Angst zu tun. Ich lotste Bella durch die Flure in einen Raum, wo ich Carlisle hörte. Er war allein. Wir traten ein.

„Hallo Carlisle“, grüßte Bella munter.

„Hallo, wie geht es dir?“, erkundigte sich Carlisle, während er Operationsutensilien sortierte. Scheinbar hast du sie nicht überreden können…

„Bestens, können wir los legen?“ Ein erwartungsvoller Glanz lag verheißungsvoll in ihren Augen.

Carlisle lächelte ihr milde zu. Hast du mit ihr schon über die Operation gesprochen?, fragte er mich in Gedanken. Ich schüttelte den Kopf.

Er ging um die Liege herum und setzte sich auf sie. Er forderte Bella auf, sich neben sie zu setzen. Sie tat wie ihr geheißen.

„Wenn ich diese Operation durchführe wird es kaum noch ein zurück geben, das weißt du, nicht wahr? Eine Sterilisation einmal rückgängig zu machen, ist möglich und hinsichtlich der Fruchtbarkeit prozentual eine Fünfzigprozentchance. Aber ein zweites Mal… Ich möchte dir nicht sagen, dass das nicht geht, aber ich möchte dir auch keine Hoffnungen machen, dass es genauso reibungslos klappt.“ Er wartete und sah mich intensiv an. „Du bist dir dessen im Klaren, richtig?“

Ich machte ein angestrengtes Gesicht. Warum fragte er sie das? Wollte er sie zu einem weiteren Kind überreden?, schoss es mir durch den Kopf. Wie als Antwort dachte Carlisle: Ich möchte nur sehen wie sie darauf reagiert, ob sie das psychisch verkraften kann. Sonst beginnt alles von vorne.

„Ja“, antwortete Bella irritiert von seinen fast überredenden Worten, wie ich es gewesen war. „Und so soll es sein.“

Carlisle wartete. Bella schien weiterhin verwirrt, weshalb sie fortfuhr: „Carlisle, ich möchte kein Kind mehr. Ich habe Lion und euch alle, das will ich nicht mehr verlieren. Ich hätte das fast alles aufs Spiel gesetzt. Ich weiß, dass ich nicht hätte sterben müssen, da es meine ‚Entscheidung’ war, aber du selbst hast gesagt, dass es wahrscheinlich so unbewusst war, dass ich es nicht hätte verhindern können. Und vielleicht könnte ich es ein zweites Mal ebenso nicht steuern, wenn ich die Schmerzen wieder hätte“, argumentierte sie sicher. „Es ist eben alles ungewiss und ich möchte nichts mehr riskieren.“

Carlisle lächelte und strich ihr kurz über die Wange. „Du kannst dich dort umziehen.“

Er sah zu mir auf und nickte. Jetzt ist es richtig.
 

„Alles gut verlaufen?“, fragte sie, als sie in dem leeren Aufwachraum die Augen öffnete. Es waren fünf Stunden vergangen. Carlisle hatte wie immer eine höhere Narkotisierung gewählt.

Ich nickte und küsste ihre Stirn. Ihre Augen leuchteten.

„Können wir dann sofort gehen?“ Sie schien es eilig zu haben.

„Wenn du dich gut fühlst jeder Zeit. Carlisle meint, du bräuchtest nicht mehr zu bleiben.“

Sie lächelte mich an und hüpfte raus. Ich bemerkte, obwohl sie sich halb von mir wegdrehte, wie sie verstohlen zu den Narben an ihrem Unterleib sah und kurz darüber fühlte. Sie zeigte jedoch keine weitere körperliche Reaktion, die ich vernahm, weshalb ich erleichtert Grund hatte, davon auszugehen, dass es ihr gut ging.

„Kann ich Carlisle noch kurz sprechen?“, fragte sie mich, nachdem sie sich geschwind angezogen hatte und sich nun umsah, ob sie etwas vergessen hatte.

Ich konzentrierte mich kurz und hörte Carlisles Stimme zwei Stockwerke höher. „Nein, er ist in einer Sitzung. Fehlt dir etwas? Tut-“

„Nein, nein“, unterbrach sie mich. „Ich wollte mich nur bedanken.“ Sie hielt mir ihre Hand hin, die ich bereitwillig annahm.

„Das weiß er“, murmelte ich, während ich die Zimmertür schloss und sie von der Seite küsste. „Spätestens jetzt.“ Ich nickte zur Decke.

„Trotzdem“, entgegnete sie stur.

Ich musste mir ein fieses Grinsen verkneifen, als wir durch den langen Flur nach draußen gingen. Ihre Laufschritte waren unregelmäßig, als müsse sie es unterdrücken zu hüpfen.

„Lass uns in die Stadt fahren“, schlug sie für mich überraschend vor. Sie deutete meine hochgezogenen Augenbrauen falsch, da sie sagte: „Wir können Lion doch noch einen Augenblick dort lassen, oder? Also nur ganz kurz in die Stadt- nicht lange, ich meine, ich möchte wieder zu Lion- Oder soll ich lieber- sollen wir lieber nach Hause-“

Ich schüttelte den Kopf. Sie brach ab. Ihr Gesichtsausdruck war schlagartig hektisch geworden. „Klar können wir einkaufen fahren.“ Ich hielt ihr mit einem sanften Gesichtsausdruck die Tür auf. Sie wirkte einen Augenblick verdutzt und stieg schließlich ein.
 

Ich warf immer wieder kurze Blicke zum Beifahrersitz. Bella sah aus dem Fenster. Ihr Gesicht spiegelte sich in der Scheibe. Sie schien im Diesseits und wirklich heraus zu sehen. Doch ich wusste wie gut sie es schaffte, ihre wahren Gefühle, wenigstens für eine gewisse Zeit, zu verbergen, weshalb ich begann: „Ich möchte nicht, wie letztes Mal, den Fehler machen und das einfach übergehen.“

Bella wand den Kopf zu mir und schaute mich fragend an. Ich fuhr fort: „Ich möchte alles, was dich beschäftigt, besprechen. Nichts mehr unter den Teppich kehren… das hat in der Vergangenheit nur viel Schaden angerichtet.“ Ich machte eine kurze Kunstpause. „Wie fühlst du dich?“

„Besser wenn du auf die Straße sehen würdest“, witzelte sie. „War ein Witz. Nein, es geht mir gut. Ich fühle mich jetzt wohl und habe nicht das Gefühl etwas abgegeben oder verloren, sondern etwas Notwendiges und Richtiges getan zu haben. Und ich habe ja auch so viel wiederbekommen… dich… Lion“

Sie lächelte und beugte sich zu einem Kuss zu mir herüber, den ich ihr nur zu gerne gab. Allein die Tatsache, dass sie zu Scherzen aufgelegt war, war der beste Beweis für mich, dass es ihr gut ging. Wenn es ihr schlecht ging, könnte sie sich auch zum rumalbern nicht zwingen.

Ich fuhr ins Parkhaus eines Einkaufszentrums, nach einer Operation musste ich Bella nicht unbedingt der klirrenden Kälte aussetzen, und betrat mit ihr die Geschäftsmeile.

„Was brauchst du eigentlich?“

„Ein Babyphone“, antwortete sie schlicht. Sie schmiegte sich mit dem Kopf an mich.

„Wie kommst du darauf?“

„Wenn Lion wach ist, kann er ja unten in der Wiege liegen, aber wenn er schläft wäre es besser, wenn er oben im Bett liegt und dann kriege ich nicht immer mit, wenn er schreit“, überlegte sie.

Ich hätte ihr das gerne ausgeredet und gesagt, dass ich ihr Bescheid sagen würde, doch ich wollte keine Diskussion anfangen. Nicht jetzt. Sie wollte das gerne und viel war ja nicht daran auszusetzen, außer meiner Vermutung, dass sie Lion so nur noch eifriger umsorgte.

„Und wir könnten einen Kinderwagen kaufen“, bot ich an, als wir einen großen Babyladen betraten. „Und einen Maxi Cosi haben wir auch nicht“, bemerkte ich zudem.

Ich war mir nicht sicher, ob Bella mir zugehört hatte, denn sobald wir über die Türschwelle getreten waren, leuchteten ihre Augen. Sie lief gezielt durch die Gänge, blieb mal hier mal da stehen, bis sie bei den Babyphones angekommen war. Ich beobachtete ihre Hingabe still schweigend und gab nur hier und da, nach Aufforderung, meinen Kommentar dazu. Ich nutzte Bellas zeitweise Ablenkung, um in der Hosentasche Alice eine SMS zu schicken, dass wir uns verspäteten – zu Bellas Überraschung.

„Es gibt Babyphones auch mit Kameras“, sagte der Verkäufer, den Bella hinzugezogen hatte („Meine Weisheit bezüglich Kindern ist nicht mal minimal gewachsen“, hatte sie mir kichernd ins Ohr geflüstert).

Komisches Paar irgendwie. Sie wirken, als wären sie schon ewig zusammen und Geld scheinen sie auch zu haben… sie hatte immerhin direkt die teuersten Babyphone ausgesucht, waren die Gedanken des Verkäufers.

„Öhm“, Bella warf einen kurzen Blick zu mir, „ich denke ohne Kamera. Wir wollen unser Baby ja nicht stalken“, grinste sie mir zu.

„Dann kann ich Ihnen das hier sehr empfehlen. Das Beste was wir haben, es-“, pries der Verkäufer an, doch Bella nahm ihm das Paket schon aus der Hand. „Okay, das nehmen wir. Wir bräuchten auch noch einen Kinderwagen und einen Maxi Cosi.“ Dominant ging Bella voraus, der Verkäufer und ich folgten ihr.

Wie alt können die sein? Sechzehn? Siebzehn? Höchstens achtzehn…, vielleicht aber auch schon neunzehn…, ging der Verkäufer in Gedanken durch und verglich mit seiner sechzehnjährigen Tochter im Kopf.

„Was meinst du? Ich kann mich gar nicht entscheiden… also die Farben sind toll, aber ich weiß nicht… welchen hatten wir denn damals bei Nela, was für ein Modell?“, fragte sie mich, als wir nach der Vorstellung des Verkäufers vier Kinderwagen vor uns hatten.

Nela? Hatte sie ein weiteres Kind? Jetzt schon? Bekam sie noch eines oder hatte sie schon eines?, fragte sich der Verkäufer, dessen Gedanken mich aus dem Konzept brachten. Wenn sie noch eines bekam, war sie doch viel zu früh dran und wenn sie schon eines hatte, dann doch eigentlich zu spät. Wie war sie aus dem Krankenhaus gekommen? Sie brauchte ja einen Kinderwagen und einen Maxi Cosi, hatte sie gesagt. Einfach getragen? Bei der Kälte? Aber so alt konnte das Kind, ihr erstes Kind, doch nicht sein, wieso nahm sie nicht den Kinderwagen? Oder wegen der Farbe? Hatte sie einen Jungen bekommen? Oder bekam sie einen Jungen?

„Ähm“, machte ich rasch, damit Bella dachte, ich würde über die Kinderwagen grübeln. Die Gedanken des Verkäufers amüsierten mich, zeigten mir aber auch wie unrealistisch wir wirkten, obgleich dies nicht so gefährlich war, als dass er ernsthaft verdacht schöpfen würde. „Ich finde, den oder den am passendsten. Sie erscheinen mir bei den Minusgraden hier am wärmsten“, gab ich nun endlich mein Statement ab.

Bella und ich gingen die beiden Wagen in ihren Vor- und Nachteilen rasch durch, bevor wir uns für einen entschieden, den Bella in einer Blau-Braun-Kombination kaufte und wir noch einen farblich abgestimmten Maxi Cosi aussuchten (das dauerte allerdings nicht sehr lang). Normalerweise war Bella nicht so sehr auf Farben fixiert, wie Alice, doch ich glaubte, dass das entweder daher rührte, dass sie Alice mit „Jungsfarben“ ein auswischen wollte oder – und das hielt ich gemessen an ihrem Verhalten für wahrscheinlicher – dass sie bei Lion alles perfekt machen wollte.

„Entschuldige, ich hab viel zu viel mitgenommen“, sagte sie, als wir aus dem Geschäft raus kamen. Kinderwagen und Maxi Cosi konnten wir an der Warenausgabe am Parkplatzdeck abholen. Wir waren nicht darum herum gekommen, noch die ein oder anderen Spielsachen oder Kleidungsstücke mit zunehmen. Das machte mir nicht im Mindesten etwas aus, im Gegenteil. Es war wunderschön sie so euphorisch und glücklich zu sein. Es fühlte sich gut an, sie so zu sehen. Was ich jedoch zu meiner Überraschung bemerkte, war, dass sie nicht zimperlich hinsichtlich des Budgets war. Nicht, dass sie auf den Preis achten musste, doch eigentlich war sie kein verschwenderischer oder in Luxus badender Mensch – das hatte sie mit Lion scheinbar auch geändert. Sie wollte nur das Allerbeste für ihn, analysierte ich kritisch.

Ich nahm ihr die Tüten ab und schüttelte nur beschwichtigend den Kopf. Bella lehnte sich erschöpft wirkend an meinen Arm, während wir in Richtung Auto gingen. Doch je länger sie sich an mich kuschelte, nun hatte sie die Arme um meinen Körper geschlungen, merkte ich, dass es nicht Müdigkeit nach einem so langen Tag war. Sie taumelte leicht und ihre Hände zitterten, obgleich sie sich an mir fest hielt.

Ich blieb ruckartig stehen. „Kannst du mir einen Wunsch erfüllen?“

Sie schaute mich mit kleinen glasigen Augen an, welche meinen Verdacht zu bestätigen schienen. „Ja, klar, worum geht’s?“

„Geh mit mir etwas essen“, bat ich.

Ihr Blick wurde augenblicklich wacher und härter. Den Hauch einer Sekunde später jedoch ergeben und warm, denn sie murmelte: „Gut, wie du willst.“ Sie hatte sich gegen ankämpfen entschieden. Eine gute Wahl, denn meine Überraschung hätte in ihrem Zustand nicht funktioniert.

Widerstandslos schleppte ich sie nahezu in das nächstgelege, allerdings völlig überfüllten, Restaurant.

„Setz dich dort herüber“, wies ich sie lediglich an. Sie folgte meiner Aufforderung.

Ich ging stattdessen zur Theke und sprach einen der Keller an. „Tisch 8. Bringen Sie uns bitte Nr. 11, 17, 28 und 69, sowie einen Liter Apfelschorle. Alles gleichzeitig“, sagte ich nach einem sehr kurzen Blick auf die angeschlagene Speisekarte.

Der Kellner sah mich verdutzt an. Seine Gedanken, wie unhöflich ich sei und was ich mir einbilden würde, schrieen mir entgegen. Ich langte nach drei 100 $-Scheinen in meiner vorderen Hosentasche und legte es ihm hinter die Theke.

„Das geben Sie dem Koch“, grummelte ich. „Ihre Belohung wird sehr angemessen. 15 Minuten. Je schneller sie sind, desto großzügiger könnte das zusätzliche Trinkgeld werden.“

Spinnt der so mit mir umzugehen? Ich bin nicht käuflich! Der soll genauso warten wie alle anderen auch. Wie stellt der sich das vor? Es ist voll! Wir haben Freitagabend!, waren seine entrüsteten Gedanken.

Ein weiterer Fetzen seiner Gedanken, bei seiner Unkäuflichkeit, brachte mich auf eine Idee: „Möchten Kinder nicht gerne ein neues Fahrrad haben? Einen neuen Zimmerschrank? Eine Eisenbahn? Wenn es am Weihnachtsmorgen nicht im Stiefel war?“

Der Kellner riss die Augen auf. Er wusste, dass er mit dem Geld seinen Söhnen größere Wünsche erfüllen könnte, die er nicht zu Weihnachten hatte befriedigen können.

„11, 17, 28, 69“, wiederholte ich. Ich knurrte leise. Unhörbar, aber die düstere, ein wenig bedrohlichere Stimmung merkte der Mann sofort. Er verschwand in die Küche

Ich tat das nicht gerne, die Menschen so zu manipulieren. Damit meinte ich nicht das Geld, sondern das Monster in mir gegen die Menschen auszuspielen. Aber seine Söhne würden sich freuen und Bella brauchte schnell etwas zu essen. Da musste ich seinem Stolz schon mal einen Schubser geben.

Ich war kaum durch den Raum geschritten und hatte mich zu Bella gesetzt, als der Kellner ankam und eine Flasche Apfelschorle mit zwei Gläsern hinstellte. Ich winkte ab, als er einschenken wollte, er würde genug anderes zu tun haben, und gab selbst Apfelschorle in Bellas Glas. Der Mann dachte unentwegt über seine Prinzipien nach und wog das gegen seine Familie ab. Seine Frau war arbeitslos und er belegte eine Extraschicht nach der anderen, um seine drei Söhne versorgen zu können. Mir tat der Mann leid. Ich wusste, dass ich nicht die Welt retten und allen Menschen helfen konnte, doch er tat auch etwas für mich, was ihm eigentlich gegen den Strich ging und da wollte ich ihm auch helfen. Schließlich war er genauso Vater. Ich kannte diese Art von Sorgen nicht, jedoch genug andere – wenn ich ihm diese Sorgen, wenigstens für einen Moment, so leicht nehmen konnte, dann tat ich das gerne.

„Hm“, machte Bella, die sich gerade im fast vollen Restaurant umgesehen hatte und dem Kellner nachsah, während ich aus meinen zerstreuten Abschweifungen erwachte. Ich schob ihr das Glas hin. Sie nippte ganz langsam daran. Es wirkte, als müsse sie sich zusammen reißen. Sie stellte das Glas ab und stellte wortlos ein „reserviert“-Schild vor mich.

„Die kommen erst später, so lange bleiben wir nicht“, antwortete ich wahrheitsgemäß auf ihre stumme Frage. Sowohl die Gedanken des Kellners, als auch der Tischplan hinter der Theke hatten mir das versichert – in einer Dreiviertelstunde waren wir mit Sicherheit fertig. Ich kannte Bella, sie würde nicht zwei Stunden hier sitzen wollen. Sie war sowieso eher unfreiwillig hier.

Ich hörte wie sie trocken schluckte und noch einen kleinen Schluck nahm. Sie sah sich etwas unwohl um und widmete sich dann den Einkaufstaschen; scheinbar stellte sie sich auf eine längere Wartezeit ein.

„Das ist besonders schön, das bekommt er nachher sofort“, sagte sie halb zu mir, halb zu sich selbst und hielt ein kleines Plüschtier, einen Elefanten, hoch.

„Du siehst toll aus, weißt du das eigentlich?“, fragte ich und streckte den Arm nach ihrem Gesicht aus, welches ich kurz streichelte.

Sie lächelte irritiert. Das Plüschtier immer noch in den Händen. Sie erwartete mein Reden.

„Du wirkst glücklich, das macht dich wunderschön.“

Bellas Wangen färbten sich einen Hauch rot. Verlegen sah sie auf den Tisch und legte die Hand auf meine. „Jetzt ist doch alles vorbei oder? Wir haben alles durch gestanden.“ Ihre warmen tiefblickenden Augen fixierten mich.

Ich nickte und beugte mich zum Kusse vor, zog jedoch rasch zurück, da der Kellner kam. Künstlich höflich servierte er. Er kam noch einmal und brachte den Nachtisch. 10 Minuten, perfekt, dachte ich.

Perplex und überfordert sah Bella auf den reichlich gedeckten Tisch. Ich hatte ihr einen großen italienischen Salat kommen lassen, Schnitzel und Kartoffeln, eine Tomatensuppe und zweimal Nachttisch. Eis und Kuchen. Ich war mir sicher, dass Bella alles davon mochte. Die Frage war nur, ob sie sich, in ihren Augen, dazu herunterließ alles zu essen bzw. zu kosten.

„Danke“, sagte sie. Ich lächelte erwidernd. Langsam nahm sie die Gabel aus der Serviette und schob sich den Salatteller näher. Sie gab Dressing drüber, stocherte darin herum und mischte den Salat vorwärts und rückwärts.

Okay, das hatte keinen Zweck. Sie würde niemals so essen wie sie Hunger hatte, wenn ich ihr gegenüber saß und sie genugtuerisch beobachtete. Diesen kleinen Machtkampf wollte ich gewinnen – ohne meine bloße Anwesenheit.

„Ich bin gleich wieder da“, sagte ich am Rande und stand auf. Ich spürte Bellas Blick in meinem Nacken, während ich aus ihrer Blickrichtung ging und letztlich entschied, sehr sehr langsam, zu den Toiletten zu gehen. Ich hörte genau, wie ihr Esstempo sich schlagartig änderte. Sie mochte es nicht, sich Schwäche einzugestehen. Vor allem jetzt, wo sie so empfindlich bezüglich ihrer Figur war. Ich würde warten bis der Kellner abgeräumt hatte. Dann wog sie sich in Sicherheit, dass ich nicht bekommen hatten wie viel sie gegessen hatte und ich war mir ziemlich sicher, dass sie fast alles aufessen würde. Sie hatte so schwach gewirkt. Dass sie sich das Essen verbot oder sie in dieser Angelegenheit mäßigte, behagte mir gar nicht. Doch sie war ein Mensch, sie könnte solchen Köstlichkeiten bei ihrem Hunger nicht widerstehen.

Ich reizte die Zeit, die ein Mensch auf Toilette verbrachte, aus und ging dann langsam den Flur zu den Toiletten zurück. Ich erkannte Bellas Geräusche unter Milliarden… das schmatzende, eher unbeherrscht schlingende, Geräusch, war Musik in meinen Ohren. Ich liebte es an ihr, wenn sie menschliche Bedürfnisse befriedigte. Das machte alles an ihr noch anziehender.

„Entschuldigung?“, vernahm ich Bellas zaghafte Stimme.

„Hat es geschmeckt?“, fragte der Kellner, den sie gerade scheinbar heran gewunken hatte.

„Ja.“

Tellergeklirr, Schritte. Ich ging wieder zum Tisch.

„Das war Absicht“, unterstellte sie mir mit einem kecken Gesichtsausdruck.

„Ich bin mir keiner Schuld bewusst“, erwiderte ich.

Wir lachten leise.

„Trotzdem süß von dir.“

Ich kam ihrem Wunsch nach und küsste sie über den Tisch hinweg.

„Wollen wir?“, fragte ich. Ich hörte den Kellner über mein Betragen fluchen. Er überlegte aus welchem stinkreichen arroganten Elternhaus ich bzw. wir kamen. Bella und ich erhoben uns. Während sie die Tüten zusammen suchte, kam ich zu dem Kellner und zog aus meinem Portmonee in der vorderen Hosentasche mehrere Scheine, die, ich blinzelte darauf, ca. 2000 $ ergeben dürften.

„Vielen Dank für ihr zuvorkommendes Verhalten“, sagte ich mit einem menschlichen Lächeln, um ihn nicht wieder abzuschrecken.

„D-Danke“, stotterte der Mann. In ihm rauschte das Glück über das viele Trinkgeld, genauso wie seine störrischen Gedanken sich hatte kaufen zu lassen. „Auf Wiedersehen“, rief er noch hinterher. Ich war mir dagegen nicht so sicher, ob er mich wirklich wieder sehen wollte, dachte ich innerlich grinsend.
 

Wir luden die Babysachen ins Auto, ich war froh, dass wir mit meinem Auto gefahren waren, Bellas Kofferraum ließ zu wünschen übrig, und begaben uns auf die Heimfahrt. Ausgelaugt schob sich Bella tiefer in den Sitz und legte den Kopf an die Lehne. Ich war mir sicher, dass ihre Müdigkeit gleich ganz rasch vergehen würde, allerdings war ich der Ansicht, dass ich meine Überraschung ankündigen sollte. Ich wollte, dass sie sich freute und nicht überrumpelt wurde. Außerdem hatte ich noch etwas anderes im Sinn. Ich wollte meine These hinsichtlich Bellas Verhalten seit ihrem Aufwachen widerlegen.

„Bella Schatz“, begann ich. Sie wand den Kopf zu mir. „Wir fahren jetzt nicht direkt zurück nach Hinton.“ Bella richtete sich auf und drehte den Oberkörper zu mir, sodass sie fast seitlich saß. „Ich habe in deinem Haus noch eine Überraschung für dich… in Auftrag gegeben. Wir-“

„Was?“, unterbrach sie mich mit einer kehligen Stimme. Sie räusperte sich. „Wir fahren nicht zurück? Aber Edward- Lion- Er- Edward ich will zurück“, schrie sie.

Ihre Atemfrequenz hatte sich sofort erhöht. Angsterfüllt blickte sie mich an. „Ich will nicht von ihm getrennt sein- ich-“

Ihre Hand zuckte in Bruchteilen einer Sekunde zum Lenkrad, doch sie besann sich eines besseren und hielt sich zurück, kontrollierte den Impuls, der mich durch ihr übertreiben unangenehm überraschte. Panik brannte sich in ihr Gesicht.

„Wir fahren morgen wieder zurück“, versuchte ich zu beschwichtigen.

„Nein!!“, kreischte sie, was in ein husten überging. „Lass mich zu ihm! Nimm ihn mir nicht weg! Ich will zu Lion!“

Ich sah in ihren Augen und in ihren Worten genau das, was ich befürchtet hatte: Bella nahm ihre Mutterrolle zu ernst, viel zu ernst – um es nett auszudrücken. Sie hatte sich gänzlich in die ganze Sache reingesteigert und die Tatsache, dass wir ohne Lion in der Stadt waren, rührte allein daher, dass sie ihn nicht mit ins Krankenhaus mitnehmen wollte, lautete meine Vermutung.

„Lion ist auch in deinem Haus. Bei Alice und Jasper“, erklärte ich ruhig, während sie angsterfüllt neben mir saß. Sie wand den Kopf ruckartig zu mir und nickte in kurzen Abständen. Sie zwang sich tief ein- und auszuatmen, um sich zu beruhigen. Es gelang ihr sehr langsam. Meine Befürchtung hatte sich bestätigt.
 

***
 

Ich spürte mein Herz in der Brust rasen – zumindest vom Gefühl her. Lion wird da sein, er ist da, du wirst ihn gleich sehen, sagte ich immer und immer wieder und versuchte meinen Atem unter Kontrolle zu bringen. Ich legte die Hände ineinander, da sie zitterten. Es war still, nur das leise Surren des Motors erklang. Ich wusste gar nicht, warum ich so ausgetickt war, aber die Vorstellung nicht bei meinen Baby zu sein, ihn so lange nicht zu sehen- schrecklich. Mir war aber schmerzlichst bewusst, dass ich vollkommen übertrieben hatte… jetzt hielt Edward mich bestimmt für eine total verklemmte Über-Mami, seufzte ich innerlich.

Komischer Tag heute irgendwie, schoss es mir durch den Kopf.

Carlisles merkwürdiges Betragen vor der OP hatte ich zuvor schon nicht verstanden. Ich hatte eine Ahnung, dass Edward ihn gebeten hatte, mir noch mal auf den Zahn zu fühlen, ob es wirklich gemacht werden sollte bzw. ob es jetzt gemacht werden sollte. Doch es war richtig und es war jetzt der beste Zeitpunkt gewesen mit allem abzuschließen. Das spürte ich immer noch. Ich hatte kein flaues Magengefühl – weder nach der OP, noch jetzt. Für mich war das erledigt. Ich brauchte das Thema nicht verdrängen, denn es drängte sich in mir gar nichts erst auf. Ein befreiendes Gefühl.

Na ja und jetzt noch Edwards… Falle? Ich mochte mir keine Gedanken über seinen Scherz von eben, ich wusste nicht, wie ich es betiteln sollte ohne ihm Unrecht zu tun, machen und beschloss, es einfach beiseite zu legen, denn ganz seicht keimte in mir Vorfreude auf. Eine Überraschung… und Lion in meinem Haus. Gleich sah ich meinen kleinen Sonnenschein wieder.

Ich lächelte unwillkürlich. Edward drehte den Kopf zu mir und tat es mir gleich.
 

Edward fuhr in die Straße herein. Vom Auto sah ich bereits durch die Dunkelheit die Eveu-Ranken, welche mit Lichtern und Blüten versehen, den Eingang zierten. Wir ließen die Einkaufstaschen und die Jacken direkt im Auto und stiegen aus.

„Wow“, entfuhr es mir und lief sehr schnell darauf zu – auch, weil es unheimlich kalt war, wenn man aus einem gut geheizten Auto kam. Ich starrte auf das Schloss und wartete darauf, dass Edward, welcher sehr leise knirschend durch den Schnee zu mir kam, aufschloss. Er blieb jedoch zunächst reglos neben mir stehen. Ich sah schlotternd vor Kälte auf. Er küsste sogleich berauschend leidenschaftlich meinen Mund. Im gleichen Augenblick öffnete sich die Haustür, durch die wir, die Lippen aneinander klebend, stolperten. Innig küssend glitten wir, auf seine Initiative hin, zum Wohnzimmer.

Ich erblickte zuerst die Wiege mit Lion neben dem Esstisch. Von Edward ablassend sah ich hinein. Lion schlief seelenruhig. Gleiches tat dieses Bild mit mir: Es wog mich in Besonnenheit. Ich streichelte über Lions Ärmchen und schaute dann hoch zu Edward, doch etwas anderes war mir bislang entgangen: Das- Das-

Mir blieb der Mund offen stehen. Das Wohnzimmer war noch leerer, als zurückgelassen und darin befand sich – ich mochte es gedanklich gar nicht Worte fassen – ein chinesischer Garten. Ein Brunnen, Bambuspflanzen, Kerzen, weiße Kiessteine, eine leise Melodie, große rosafarbene Blüten und etwas futonähnliches in der Mitte.

Ich sammelte mich rasch, um nicht allzu bedröppelt auf die Szene zu starren und sagte grinsend zu Edward: „Themenabend?“

Im flackernden Licht schien das Gold seiner Augen zu glühen. „Themen…“, er neigte sich herab und flüsterte mir ins Ohr, ehe er es küsste: „…nacht.“

Ich kicherte gerührt. Er zog mich an der Hand, er selbst rückwärts laufend, in das plätschernde Paradies. Das alles glich einem einzigen Déjà-vu für mich – nur positiver. Carlisles Gespräch mit mir, die Sterilisation, Edwards Einladung- die ich damals ausgeschlagen hatte, wurde mir bewusst. Das würden wir jetzt gebührend nachholen.

„Edward… das ist wunderschön…“

„Alice’ Werk auf meinen Wunsch hin“, gab er zu.

Er zog mich auf die inselartige Mitte, hob mich hoch, bevor er mich sanft ablegte und sich über mich beugte. Meine Lippen ließen nicht von seinen ab. Ich legte die Arme an seinen Hals, die Hände dann durchs Haar gleitend. Seine Küsse schmeckten wie eisig süßliches Feuer. Ich blickte ihm intensiv in die Augen und wusste, was meine preisgaben: Gier. Verlangen. Lust.

Wie lange hatte ich mich ihm freiwillig wie unfreiwillig entsagt?

„Ich hoffe, dass Lion sich mit dem Aufwachen Zeit lässt“, flüsterte Edward.

„Wir sind auch ganz leise“, wisperte ich mit einem Grinsen zurück und widmete mich seinem Körper.

Ich zerrte an seinem engen Langarmshirt, welches ich mit seiner Hilfe über seinen Kopf zog. Das Plätschern, das Knirschen der Steine, wenn einer von uns daran kam, die leise Musik, das gedämpfte Licht – eine unglaubliche Atmosphäre. Edward streichelte mich mit seinen Händen von Hals abwärts, über Nacken, Dekolletee- er schob meine Pulloverschichten hoch. Es wurde mir schlagartig mulmig im Magen, als er meinen nackten Bauch berührte und im Begriff war meine Oberteile auszuziehen. Ich nahm seine Hände und legte sie an mein Gesicht, doch Edward hatte längst verstanden. Ich konnte ihm nichts vormachen. Als stille Kompromisslösung nahm er von irgendwoher eine kuschelige Decke und legte sie ausgebreitet über uns. Ich ließ es zu, dass er mich meiner Kleidung oben herum entledigte. So würde er meine desolate Figur und meinen verdauenden, aufgeblähten Bauch wenigstens nicht sehen bzw. ich würde das alles nicht sehen.

Meine Hände umspielten die leichten, wunderschönen Muskelandeutungen seines Bauches, die ich über alles liebte. Ich strich mit den Daumen über die Mulden seines Oberkörpers. Er war unvergleichlich attraktiv, makellos.

Die Hitze stieg mir zu Kopf, er machte mich atemlos. Alles – die Küsse, Berührungen, Liebkosungen, die Worte, die er mir ins Ohr hauchte. Empfand irgendein anderes Wesen auf dieser Welt so wie ich? Wurde jemand so innig geliebt?, fragte ich mich egoistisch, wie jeder andere Verliebte denken würde, aber vollkommen überzeugt.

Plötzlich zuckte ich, als ich etwas Nasses, Kühles an meinem Arm spürte. Edward hatte die Finger in das Wasser des Brunnens getaucht und mir über die Haut gestrichen. Ich kicherte unbeabsichtigt auf und schüttelte mich mit dem Anflug einer Kältewelle auf meiner heißen Haut. Er nässte seine Finger wieder und fuhr mit ihnen über meine Nase, die Nasenspitze, einzeln über die geöffneten Lippen, die seinen Duft einsaugten, bis hin zum Kinn. Meine nassen Lippen küssten jeden Zentimeter seiner Wange, nachdem ich ihn zu mir herab gezogen hatte. Edward machte sich nach einem zärtlichen Kuss frei und langte nach etwas über meinem Kopf. Er fuhr mit dem nassen, staubigen Stein über mein Dekolletee und ließ ihn da ruhen. Ich bekam eine Gänsehaut, die winzige Schatten auf meine Haut zauberte. Wir grinsten uns an.

Na warte…, dachte ich frech, hob den Arm und griff hinter mich. Erregt erfühlte ich kaum, was ich nahm… Ich öffnete die Faust und hielt die Handfläche zwischen Edwards und meinem Obenkörper bis ich den Sand sah und nun auch erfühlte. Edward lachte, drehte meine Hand und kreuzte die Finger mit meinen, sodass der Sand auf mich herabrieselte.

„Hey“, entfuhr es mir lachend, sodass ich wieder hinter mich griff und ihn herumriss, damit ich auf ihm hockte. Er lächelte mich erwartungsvoll an. Ich ließ den Sand auf seinen glatten Oberkörper herabfallen und presste mich dann fest an ihn, als ich ihn küsste und die Finger in sein Haar krallte.

„Danke, dass du wieder bei mir bist“, flüsterte er und die Belustigung war für einen kleinen Moment seinem Gesicht entschwunden. Seine Hände lagen seitlich unterhalb meines BHs. Überall knirschte es vor Sand, nassem Sand.

„Du bist mir das Wichtigste auf der Welt, dich wollte ich nie verlieren-“

Er legte den vom Brunnenwasser feuchten Finger an meine Lippen. „Schhh…“ Er zog mein Gesicht am Kinn herab zu sich und liebkoste mein Gesicht innig. Seine Hände glitten über meinen Rücken weiter herab…
 

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Was sagt ihr?

Würde mich über eure Meinungen freuen ... :o)



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  jennalynn
2011-10-20T11:47:56+00:00 20.10.2011 13:47
Richtig tolles Kapitel.

LG jennalynn
Von: abgemeldet
2010-05-14T02:39:07+00:00 14.05.2010 04:39
ein schönes kapi mit soviel liebe und glück einfach supi^^

bis zum nächsten mal lg kleine
Von: abgemeldet
2010-05-11T08:25:25+00:00 11.05.2010 10:25
wow!
mal wieder ein umwefendes kapitel.. grins...
ich wünsche mir zwar immernoch (vergebens denke ich) dass bella wieder ien vollblut vampir wird...
aber ich sehe shcon, dass du wohl ncoh irgendwa smit lion machen wirst ;)

ich finde es fantastisch dass sich lngsam alles beruhigt... mehr oder weniger...

grins udn jaaaa wie auch lle anderen finde ich dass bella mit leon und ihrer fürsorge übertreibt.., aber ich glube du planst da was!
grins!

naja... knuddel!
ich freue mcih auf das nächste kapitel!

grüße aus neuseeland
toki
Von: abgemeldet
2010-05-10T16:31:20+00:00 10.05.2010 18:31
Echt super. Und ... romantisch. Der arme Kellner ... :(

Mach weiter so. Liebe Grüße Lolo ♥
Von: abgemeldet
2010-05-10T15:48:57+00:00 10.05.2010 17:48
man, das kapi is echt super
freu mich schon sehr aufs näcshte
Von: abgemeldet
2010-05-10T13:52:05+00:00 10.05.2010 15:52
Schööönnnnn aber auch seltsam. Bella übertreibt es mit Lion. Dass sie ihr Kind liebt versteh ich ja aber so sehr? Ihre Familie passt doch auf den Kleinen auf. *gG*

Aber ich muss mich Yuki_Cullen anschliesen. Ich will auch nen Edward^^
Von: abgemeldet
2010-05-10T12:55:29+00:00 10.05.2010 14:55
grusselig bella is ja ihrgendwiee voll mies zu edward aber auch ihrgendwiee süßßß wie edward sich anstregt !!!!!!!!!!!!!!
LG Bella_Edward_
Von: abgemeldet
2010-05-10T11:55:58+00:00 10.05.2010 13:55
hi,
ähm... *schluck* bin gerade voll neidisch auf bella mit ihrem edward...
er ist einfach .. wow... ein bisschen könnten sich die realen männer echt von ihm abschauen...
ich denke das bellas reaktion nicht übertrieben ist... wenn man sich vorstellt, dass sie bei nela ja all die zeit, die sie jetzt mit lion haben kann, nicht hatte, versteh ich vollkommen, dass sie angst hat dass sie sie jetzt wieder genommen bekommt bzw dass sie jetzt auch noch von lion getrennt wird... aber dass sie denkt edward könnte ihr dass antun ist schon ein bisschen... neurotisch. das war eine ausgewachsene panikattacke, mal schaun wie dass weitergeht...
Super kapitel, alles drin was man brauch: liebe, angst, hoffnung, und ein bisschen ungewissheit wies weiter geht...
LG janni
Von:  Twilight-Nicki
2010-05-10T11:22:27+00:00 10.05.2010 13:22
WOW, also Bella ist ja wohl ein bisschen zu sehr ausgeflippt!!
Ich mein, klar hängt sie an Lion, aber das ist ja schon fast "krankhaft"!
Will sie dann nie mehr mit Edward etwas alleine machen?
Urlaub, Ausflüge, Essen gehen? Oh oh, also das gibt bestimmt noch
Probleme!!!!

Der Rest war echt schön, endlich sind die Zwie sich mal wieder nah.
Jetzt muss Bella nur noch ein bisschen mit ihren Komplexen zu Recht
kommen, dann wird alles gut!!
Edward wird ihr bestimmt helfen, der Rest mit Sicherheit auch.

Tolles Kap
Grüssle
Von:  Yuki_Salvatore
2010-05-09T22:30:02+00:00 10.05.2010 00:30
oha die reaktion von bella im auto...war schon ja ehm ziemlich krass O.o sie hängt echt ein bissl zu sehr an lion...also wenn das nich noch probleme gibt v.v
nun den letzten teil des kapis...*räusper* sehr schön XDDD was er sich immer wieder einfallen lässt is einfach traumhaft *__* ich kann es nicht oft genug sagen...ich will auch nen edward! >.< xDD

hmm also ich weiß nich ob ich mich irre, aber hat sich dein schreibstil ein klein wenig verändert? also mir kam es jedenfalls so vor o.o kann aber auch an meinen koppschmerzen liegen XD
trotzdem wieder ein super kapi <3


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