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Even if I were gay...

I would never fall in love with you (?)
von

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Von Fangirlies zu einem alles verändernden Entschluss

Schön, dass ihr euch hierher verirrt habt ^^

Ich will euch auch gar nicht lange aufhalten, nur der Pflichtteil ;)

Disclaimer: Nix mir, nix Geld, alle Charaktere gehören der lieben J.K. Rowling
 

Prolog
 

Mit einem lauten Seufzen ließ Harry die Tür zu seinem Schlafzimmer, welches er sich mit Ron teilte, hinter sich zu fallen. Es war doch die reinste Hölle, wobei es doch für jeden Mann eigentlich ein Traum sein sollte: Alle, oder zumindest fast alle) Mädchen in Hogwarts standen plötzlich auf ihn und himmelten ihn an. Und das nur, weil es langsam zum Finalenkampf kam und er doch ihr aller Retter war. Anfangs fand er es okay, wie könnte er auch nicht? Schließlich steckte er gerade in der wichtigsten Phase seines Lebens (Pubertät) und zwischen den Kriegsplänen, um Voldemort zu töten, hatte er auch noch sowas ähnliches wie ein Privatleben.

Doch die anfängliche Freude verebbte schnell, als sich herausstellte wie anstrengend es ist, überall von notgeilen Weibern belagert zu werden. Genau genommen hatte dies nur Nachteile. Die Mädchen stalken ihm hinterher und die Jungs hassten ihn deswegen, da sie ja nun 'leer ausgingen'.

Müde ließ Harry sich auf sein Bett fallen. er brauchte dringend eine Lösung. Er brauchte Ruhe vor diesen belästigenden Frauen. Nur wie sollte er die loswerden? Sobald der Krieg vorbei war, würde sie sogar von alleine gehen. Aber bis dahin war noch etwas Zeit hin. Eigentlich war es nicht mehr viel Zeit, und genau deshalb konnte er es auch nicht mehr ertragen. Er hatte keine Zeit sich damit rumzuschlagen. Doch was konnte er nur tun? Was hält die Mädchen von ihm fern, ohne dass er bewusst ihre Gefühle verletzen musste?

Als erste Lösung kam ihm nicht mehr zu duschen in den Sinn. Nichts fanden Mädchen abschreckender, als unhygienische Männer. Dummerweise fand Harry das genauso widerlig, womit dies als Lösung gleich wieder wegfiel.

Also blieb ihm nur noch die zweite Möglichkeit als einizg wirkliche Lösung übrig: Er musste sich als schwul ausgeben. Wie wahrscheinlich war es denn schon, dass in Hogwarts eine Horde schwuler Kerle rumlief, die auch noch auf ihn standen?

Gesagt, getan. Ab jetzt war Harry Potter offiziell schwul!
 

______________________________

So~, das wärs fürs erste

Ich weiß, dass es ziemlich kurz ist, aber die FF steckt auch noch in ihren Kinderschuhen

und ich muss mir die genau Handlung für den weiteren Verlauf auch noch überlegen.

Ich würde mich sehr über Feedback freuen, um zu sehen, ob die Idee überhaupt gut ankommt xD
 

glg Deansangel

Schlimmer geht es immer

Hallo erst mal,
 

Danke für die Kommentare und die Favos. Ich hätte nicht gedacht, dass die FF schon so gut ankommen würde, obwohl der Prolog so kurz war. ^^ Das freut mich wirklich sehr und ich wird mir weiterhin viel Mühe geben xD
 

Kapitel 1
 

Didididi~ Didididi~ Dididi- BAMM

Mit einem Schlag beförderte Harry seinen Wecker gegen die Wand. Durch den Knall geweckt, schreckte Ron auf und sah gehetzt um sich.
 

„Wer?! Ich mein wie?! Was war…?!“
 

„Halt die Klappe, Ron. Das war nur mein Wecker. Wir müssen aufstehen.“, nuschelte Harry in sein Kissen.
 

Erleichtert ließ der Rothaarige sich wieder in sein Kissen sinken und kuschelte sich in seine Decke ein. Jeden Morgen dasselbe. Ron kam nicht aus den Federn, Harry war anschließend schuld daran und sie kamen zu spät zum Unterricht. Alles wie immer…bis auf eine kleine Tatsache, die sich bald in der Schule rumsprechen würde.

Müde räkelte sich der Dunkelhaarige aus seiner Decke und verschwand im anliegenden Bad, um erst mal seine Morgentoilette mit allem drum und dran zu erledigen. Kaum dass er damit fertig war, klopfte Ron auch schon hektisch gegen die Tür, sodass Harry schon fast befürchten musste, dass diese Massivholztür gleich aus den Angeln flog.
 

„Harry! Werd mal fertig, Alter! Warum brauchst du auch immer so lange! Wir kommen noch zu spät!“
 

Nachdem sich also Punkt eins auf der Liste für den heutigen Morgen von sich aus schon erledigt hatte, konnte Harry nun Punkt zwei auch streichen. Wunderbar.

Mürrisch dreinschauend und nur halb angezogen, öffnete er dem Rothaarigen die Tür, bevor sie wirklich noch aus den Angeln gerissen wurde, und ließ ihn rein. Während Ron sich nun im Bad fertig machte, zog Harry sich in aller Ruhe an und packte seine Tasche. Dabei überlegte er sich genau, wie er sein Vorhaben für heute durchführen sollte. Es musste glaubwürdig erscheinen, schließlich hatte er sonst nie auch nur Andeutungen gemacht, die andere dazu veranlassen würde ihm das auf Anhieb zu glauben.
 

„Harry, hör auf zu träumen! Wir müssen los!“
 

So schnell konnte Harry gar nicht gucken, da wurde er schon von Ron gepackt und mit zum Unterricht geschleift.
 

Im Unterricht stützte Harry sein Gesicht in seine Hände. Er war grad mal fünf Minuten im Raum und sofort spürte er alle Blicke auf sich ruhen. Es war ein Wunder, dass die Lehrer ihn noch nicht aus dem Unterricht geworfen haben, da die gesamte Schülerschaft sich nicht mehr rauf den Unterricht konzentrierte, sobald er in der Nähe war. Ach nein, er brauchte dafür kein Wunder. Er musste sich nur weiterhin den Arsch aufreißen, um irgendwann Voldemort total heldenhaft umzubringen.
 

„Alter, so langsam werd ich echt neidisch, Harry. Ich mein, ich gönn dir die ganzen Mädels ja, aber ab und zu hätt‘ ich auch gern mal Eine ab.“, flüsterte Ron ihm zu und zwinkerte dabei.
 

„Jaja…“ Harry verdrehte nur die Augen und sah hilfesuchend zu Hermine. Die aber schaute demonstrativ in ihr Buch. Auf Hermine war also heute auch kein Verlass.
 

Sie war sauer, weil Ron und er zu spät gekommen waren und weil sie furchtbar eifersüchtig war. Warum? Weil Ron ein Brett vorm Kopf hatte und immer noch nicht begriffen hatte, dass Hermine in ihn verliebt war. Dabei würden die beiden so gut zusammen passen. Naja, irgendwann würden sie bzw. Ron es schon noch merken.
 

„Also denkt dran. Ich will einen Aufsatz über den Zauber, den ihr heute gelernt habt.“, wurde der Unterricht beendet.
 

Großartig. Harry war mit seinen Gedanken überall, aber nicht beim Unterricht gewesen. Wie sollte er da einen Aufsatz schreiben? Wie sollte er überhaupt irgendwas machen? Sich aufzuregen würde ihm jetzt auch nichts mehr bringen.

Seine schlechte Laune würde heute sicher nicht mehr abklingen. Konnte es denn noch schlimmer werden?
 

„HARRY~!“ – „Was? Wo ist er?“ – „Da vorne! Oh mein Gott, er kommt hierher!“
 

Natürlich ging es doch noch schlimmer. Seufzend ließ Harry den Kopf etwas hängen, ging dann aber schnell mit wieder erhobenem Haupt weiter. Die kreischenden Mädchen um ihn herum ignorierte er, sofern es ihm möglich war. Weit kam er mit seinem Vorhaben, diese hinter sich zu lassen jedoch nicht, da er in einem unachtsamen Moment von ihnen umzingelt und von seinen Leuten getrennt wurde. Das arme unschuldige Opfer war nun in den Fängen der teuflischen Jägerinnen.
 

„Harry? Wü-würdest du…also nur wenn es dir nichts ausmacht…vielleicht mal..wenn du die Zeit hast…und Lust natürlich auch..ähm…mi-mit mir ausgehen?“
 

Diese und ähnliche Fragen wurden ihm noch zehnmal gestellt, bevor er endlich antworten konnte.
 

„Entschuldigt mal. Darf ich jetzt auch was sagen? Es ist wirklich schmeichelhaft, wie viel Mühe ihr euch mit mir macht, aber ich kann leider keines eurer Angebote annehmen. Ihr seid wirklich bezaubernde Mädchen, unter anderen Umständen würde ich euch auch gerne eine Chance geben, aber ich kann leider nicht.“
 

„Warum denn nicht?“ – „Welche Umstände meinst du?“ – „Ich find dich trotzdem geil.“
 

Harry räusperte sich aufgrund des letzten Kommentars, sagte aber nichts dazu. Jetzt war es also soweit und alles kam auf seine Glaubwürdigkeit an.
 

„Ich kann nicht, weil…ich schwul bin…u-und vergeben!“
 

Harry versuchte so ernst und ehrlich auszuschauen, wie es ihm unter dieser Lüge möglich war. Um ihn herrschte eisige Stille, man hörte nicht einen Ton, kein einziges Geräusch. Dann plötzlich hörte man lautes Gelächter von Ron. Alle Blicke richteten sich verwirrt auf ihn und diese kleine Ablenkung nutzte Harry, um etwas Abstand zwischen sich und die Mädchen zu bringen. Nachdem sich der Rothaarige wieder etwas beruhigt hat, atmete er noch mal tief durch, bevor er, noch mit Lachtränen in den Augen, aufsah.
 

„Ganz ehrlich, Harry. Du bist genauso schwul, wie Snape sexy* ist oder ein Gryffindor. Außerdem hättest du Mine und mir, als deinen besten Freunden, das garantiert zuerst erzählt oder wir hätten es gemerkt.“
 

Sofort sahen alle wieder zu Harry. Die Argumentation erschien allen plausibel, jetzt warteten alle auf das Gegenargument…welches Harry auf die Schnelle nicht hatte. Abwartend ruhten ihre Blicke auf dem Schwarzhaarigen, der so langsam, aber sicher, nervös wurde.
 

„Ich…ich wusste doch nicht, wie ihr reagieren würdet, wenn ich einfach so rumposaunen würde, dass ich schwul bin. Das ist schließlich nicht so normal und ich wollte nicht, dass ihr eure Meinung über mich ändert. Außerdem wollte ich…meinen Freund…da nicht mit reinziehen. Das Interesse der Öffentlichkeit meine ich.“
 

Wieder herrschte Schweigen, aber dieses Mal hielt es nicht lange an, da sofort eine Diskussion entfachte. Aus den paar Wortfetzen und den Zweifeln in ihren Augen, konnte Harry sehen, dass sie ihm kein Wort glaubten. Warum sollte dieser Tag auch irgendwie ein gutes Ende nehmen?
 

„Woher sollen wir wissen, dass es stimmt?“ – „Willst du uns mit so einer Ausrede etwa abservieren?“ – „Ich will einen Beweis!“ – „Genau, ein Beweis!“ – „Wer ist es?!“
 

Anscheinend waren einige doch nicht so doof, wie Harry sich erhofft hatte. Nur das zuletzt Gesagte bereitete ihm ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Wie sollte er das denn beweisen? Er hatte doch nur geflunkert? Ok, ganz ruhig, keine Panik. Es lief gerade fast gut, das durfte er nicht versauen!
 

„Also, Harry, wer ist denn nun dein ‚Freund‘?“
 

Gerade drängelte sich eine Gruppe Schüler an ihnen vorbei. Kurz ließ Harry, in seiner Hektik, den Blick über die Gruppe schweifen und stellte fest, dass sie nur aus Jungs bestand. Darauf, aus welchem Haus sie kamen, achtete er nicht, aber er würde sich jetzt einfach einen daraus schnappen und ihn, nur für den Moment, für seinen Freund ausgeben. Derjenige würde sicher Verständnis haben, wenn er ihm erst mal in einem ruhigen Moment seine Lage erklärte.

Noch bevor die Gruppe vorbeiziehen konnte, streckte Harry seinen Arm aus und zog willkürlich einen von ihnen an sich. Die entsetzten Blicke der anderen ignorierend sagte er mit sicherer Stimme:
 

„Das hier ist er.“
 

„Ich bin was, Potter?“
 

Moment. Diese Stimme. Slytherinsymbol am Umhang. Blonde Haare. Graue Augen.
 

„Malfoy?! Äh..ich meine, ja, Malfoy…Draco ist es.“
 

Beabsichtig versuchte Harry die Worte ‚mein Freund‘ und ‚Malfoy‘ bzw. ‚Draco‘ in einem Satz zu vermeiden. Erstens, weil es sicher ein ungeschriebenes Gesetz dafür gab und Zweitens, weil Malfoy ja nicht sofort wissen musste worum es ging. Harry hoffte ja, dass er das ganze irgendwie im Dunkeln lassen konnte, dass er nicht mitbekam, worum es genau ging. Warum musste er sich auch von allen Jungs in Hogwarts ausgerechnet ihn aussuchen?
 

„Malfoy und du…ihr seid zusammen?!“
 

„Wir sind wa-?!“
 

Bevor Draco seine Frage zu Ende aussprechen konnte, hatte Harry ihm schon eine Hand auf den Mund gelegt, sodass er gezwungen war die Klappe zu halten.
 

„Ja. Ich wusste ja, dass ihr entsetzt sein würdet.“
 

„Entsetzt ist bei weitem untertrieben…“
 

Zufrieden stellte Harry fest, dass alle zu sehr damit beschäftigt waren, schockiert und fassungslos zu sein, als dass sie noch etwas erwidern konnten. Nur Malfoy brabbelte die ganze Zeit unverständliches Zeug gegen Harrys Hand und klang nicht sehr begeistert.
 

„Ich glaub’s nicht. Das kann gar nicht sein.“ - „Ich will einen Kuss sehen. Ansonsten glaub ich kein Wort.“
 

Zustimmendes Nicken der anderen Anwesenden, Proteste von Draco und den anderen Slytherins, sowieso Unbehagen bei Harry und seinen inzwischen schwachen Nerven.
 

„Wisst ihr, ich finde das nicht fair. Immerhin habe ich, ohne das Einverständnis Ma- meines Freundes Draco, uns hier geoutet und dann auch noch so eine Vorführung? Seht ihr denn nicht, wie sehr es ihm zu schaffen macht?“
 

Tatsächlich hat sich Draco anfängliche Gesichtsfarbe von einem leichten Rosaton, hervorgerufen durch seinen kaum merklichen Wutausbruch hinter Harrys Hand, zu einem kalkweiß gewandelt. Die Angst vor noch mehr unerwünschter Körpernähe zu Potter, ließ ihn einen noch blasseren Hautton annehmen, als er ohnehin schon hatte.
 

„Keine Ausflüchte!“
 

Der Schock der anderen war nun Wut gewichen. Wut darüber, dass Harry sie versuchen wollte zu täuschen, auf so dreiste Weise. Also musste Harry, egal ob er oder Malfoy wollten oder nicht, das nun über sich ergehen lassen. Was macht man nicht alles für ein bisschen Ruhe? Also Augen zu und durch.
 

„Na schön, aber lasst mich…ich meine uns, dann gefälligst in Ruhe.“
 

Harry nahm nach einigem Zögern die Hand von Dracos Mund. Bevor dieser erneut seinen Protest ausrufen konnte, hatte Harry ihn schon mit einem Ruck an sich gezogen und presste hart seine Lippen gegen die seinen. Mit zugekniffenen Augen ließ Draco es über sich ergehen. Viel Bewegungsfreiheit ließ Harry ihm in seinem Klammergriff ohne hin nicht. Trotzdem konnte er nun langsam wieder auf Abstand gehen und diesen wirklich schrecklichen Kuss beenden. Also Malfoy war schon von so einigen schlecht geküsst worden, aber das übertraf seines Erachtens nach alles.

Schließlich ließ Harry kurz nach diesem Gedanken von ihm ab und sah die anderen Anwesenden an, welche mit offenem Mund zurückstarrten. Einige gingen einfach, ohne noch etwas zu sagen, andere schüttelten fassungslos den Kopf, der Rest starrte weiter und murmelte dabei sinnloses Zeug.
 

„Wenn ihr uns dann entschuldigt. Wir haben noch was zu besprechen. Komm, Schatz.“
 

Schnell drehte Harry sich um und zog Draco mit sich, hielt ihm dabei aber erneut den Mund zu, damit dieser es nicht doch noch zum Ende hin verpatzte. Weit von den anderen weg, ließ er den Blonden los, welcher mit jedem Schritt ungeduldiger und zugleich wütender wurde.
 

„Aber ansonsten geht dir aber gut, Potter?! Was fällt dir eigentlich ein, so über mich herzufallen?“, keifte Draco direkt los, in nicht gerade schwacher Lautstärke.
 

„Pssst. Sei leiser, verdammt. Komm erst mal wieder runter. Ich bin doch gar nicht über dich hergefallen.“
 

„Ach nein? Das seh‘ ich aber anders!“
 

„Und mich interessiert es nicht, wie du das siehst! Ich hab dich doch nicht mit Absicht geküsst…garantiert nicht.“
 

„Geküsst? Das nennst du küssen? Jetzt weiß ich wenigstens was genau du da veranstaltet hast, ich hab das nämlich nicht als Solches erkannt.“
 

„Darf ich jetzt mal erklären, warum es dazu gekommen ist?“
 

„Weil ich so scharf und charmant bin?“
 

„Du bist so charmant wie ein zugeschissener Betonpfeiler. Aber lassen wir das mal. Ich musste irgendwie diese nervigen Weiber vom Hals kriegen. Du hast es selbst gesehen, dass die mich belagert haben, also verharmlose es nicht erst. Also, ohne drum rum zu reden, habe ich beschlossen mich für schwul auszugeben, damit ich Ruhe vor denen hab.“
 

„Aha…faszinierend.“
 

„Mehr hast du nicht dazu zu sagen?“
 

„Sollte ich? Ich halte dich für minderbemittelt und du bist noch weiter in meiner Achtung gesunken. Willst du noch was hören?“
 

„Öh..“
 

„Dachte ich mir. Jetzt aber mal was anderes. Was soll ich deiner Meinung nach jetzt tun? Dank deiner grandiosen Show halten mich alle für schwul, d.h. dass nun auch kein Mädchen jemals wieder zu mir kommen wird. Außerdem, woher willst du wissen, dass ich nicht schon vergeben bin, was du mit dieser Aktion ruiniert hättest?“
 

„Bist du denn?“
 

„Nein.“
 

„Also, was regst du dich auf?“
 

Tief durchatmend versuchte Draco die erneut überhand gewinnendende Wut zu unterdrücken. Gerade als er zu Sprechen ansetzen wollte, wurde er ruckartig dicht an Harrys Körper gezogen und gleich darauf hatte er schon wieder dessen Lippen auf seinen. Als er anfangen wollte, sich zu wehren, hörte er die Schritte und das Gekicher einiger Mädchen, die an ihnen vorbei liefen. Als es wieder still war, löste der Dunkelhaarige den Kuss wieder, hielt Draco aber weiterhin im Arm, für den Fall, dass wieder welche vorbei kommen sollten.
 

„Warn mich gefälligst das nächste Mal vor.“
 

„Keine Zeit.“
 

„Ich könnte dich wegen sexueller Belästigung anzeigen.“
 

„Tust du aber nicht.“
 

„Was macht dich da so sicher?“
 

„Du hängst seelenruhig in meinen Armen und du hast mich nach der ganzen Sache noch nicht massakriert. Ich glaube, du bist relativ handzahm.“
 

„Von wegen, aber darauf komm ich später zurück. Du willst also wirklich, dass ich mich als deinen Freund ausgebe?“
 

„Genau, wir sind glücklich zusammen in der Öffentlichkeit bzw. hier in Hogwarts und ansonsten geht jeder seiner Wege. Hauptsache ich hab meine Ruhe.“
 

„Ich glaube, dass das eine Menge Ärger mit sich bringen wird. Aber gut, da du mir meinen Ruf ohne hin versaut hast, mache ichs, solange das innerhalb dieser Mauern bleibt. Aber ich mache das nicht umsonst.“
 

„Du willst Geld?“
 

„Ich könnte mich sogar nackt im Geld wälzen, wenn ich wollte, Potter. Das heißt übrigens Nein.“
 

„Pssst…“
 

Wieder kam eine Horde Schülerinnen und Schüler vorbei, sahen kurz zu ihnen, wandten den Blick aber schnell wieder ab.
 

„Guck nicht so teilnahmslos, Malfoy. Wir sind glücklich verliebt.“
 

„Nein, wir streiten, weil du mich unfreiwillig geoutet hast, du erinnerst dich?“
 

„Achja…“
 

Eine kurze Pause herrschte. Durch die wiederholte Unterbrechung hatten beide ihren Faden verloren, um ihre Diskussion fortzuführen, bis Harry etwas auffiel.
 

„Du weißt schon, dass wir gerade die halbe Schülerschaft von Hogwarts geschockt, traumatisiert und zusätzlich von ihrem Unterricht abgehalten haben? Genauso, wie uns selbst auch…“
 

„Na super. Du ruinierst nicht nur mein Leben, sondern auch meinen Ruf und meinen Notendurchschnitt. Ich werde mir irgendwas Besonderes als Gegenleistung überlegen, dafür, dass ich mir das hier antue. Mach dich darauf gefasst.“
 

„Alles klar.“
 

_____________________________

* Sorry an alle Snape Fans. Als Charakter find ich ihn auch wohl ganz okay, aber sexy ist er (meiner Meinung nach) definitiv nicht >.<
 

So, hier ist erstmal Schluss ^^

Etwas länger als der Prolog ist es ja

Ich hoffe, es hat euch gefallen

Fehler jeglicher Art sollen bitte gemeldet werden, damit sie korrigiert werden können

Übrigens, wenn ihr benachrichtigt werden wollt, sobald ein neues Kapitel da ist, müsst ihr mir das sagen ^^'
 

Glg Deansangel

Krisenbewältigung?

Danke für die Kommentare und die Favos x3

Ohne viel Gerede gehts gleich weiter =D
 

Kapitel 2
 

Den Kopf in die Hände gelegt, saß Harry, auf seine Knie gestützt, auf seiner Bettkannte. Auf was hatte er sich da nur eingelassen? Warum hätte es nicht irgendein netter Kerl sein können, damit wenigstens etwas in seinem Leben mal leicht und unkompliziert verlief? Aber nein, aus allen Jungs die hier rumliefen, musste er sich ja unbedingt Draco Malfoy herauspicken. Seinen Erzfeind Nr. 2, die Diva des Hauses Slytherin oder wie er sich selbst nannte, den Eisprinzen. Wie sagte man immer noch so schön: Erst hat man kein Glück, und dann kommt auch noch Pech dazu.

Jetzt war es auch egal. Rückgängig machen konnte er es auch nicht mehr und allen sagen, dass es ein großer Bluff war, ging auch nicht.

Wütend stand Harry auf und lief im Zimmer auf und ab. Es machte ihn wahnsinnig nervös, nicht zu wissen, was für eine Gräueltat Malfoy für ihn bereit hielt. Der Typ war zumindest in dem Punkt berechenbar, dass es grausam werden würde. Nun denn, er konnte nichts anderes tun, als abwarten…hoffen, beten und abwarten.
 

„Harry! Ich kann es einfach nicht fassen. Du bist wirklich schwul und mit Malfoy zusammen?! Das ist so ziemlich das Letzte, was ich erwartet hätte. Ni-nicht dass ich das schlimm finde, ganz im Gegenteil. Nee, so auch nicht, aber ich hab nichts dagegen! Aber Malfoy? Er ist ein Arsch. Aber wenn du ihn liebst…dann hasse ich ihn zwar immer noch, aber ich akzeptiere es.“
 

Sprachlos sah Harry Ron an und machte, bei dem Versuch etwas zu sagen, Mundbewegungen wie ein Fisch. Überrumpelt von diesem Redeschwall und der plötzlichen Anwesenheit des Rothaarigen, suchte Harry erst nach den richtigen Worten, was gar nicht so leicht für ihn war. Er musste sich sogar stark zusammenreißen, ihm nicht in einigen Punkten zu zustimmen. Vor allem, dass Malfoy ein Arsch war, hätte Harry jetzt zu gerne betont. Aber er konnte sich gerade noch zusammenreißen.
 

„Danke, dass du es akzeptierst. Das bedeutet mir sehr viel. Aber untersteh dich bitte so über Draco zu reden.“
 

Seinen letzten Satz brachte Harry nur zähneknirschend über die Lippen. Er konnte selbst nicht glauben, dass er das gesagt hatte.
 

„Ich geb mir Mühe. Aber jetzt müssen wir doch nicht zwingend auch Zeit mit Malfoy verbringen, oder?“
 

„Natürlich nicht. Aber schön wäre es schon. Immerhin könnten wir uns dann alle besser kennenlernen. Das wird sicher eine interessante Erfahrung für uns alle.“, meinte der Dunkelhaarige und konnte ein Grinsen nicht verbergen. Malfoy würde sicher alles andere als begeistert sein, aber verhindern könnte er es nicht. Und das gefiel Harry umso mehr. Bevor Malfoy ihn leiden lassen würde, würde er ihn noch mehr leiden lassen.
 

------------Währenddessen im Slytheringemeinschaftsraum-----------------
 

„Draco, das kann doch nicht dein ernst sein?! Potter? Dass es ein Gryffindor ist, ist ja schon schlimm genug, aber das hätten wir vielleicht noch akzeptieren können. Aber Potter? Draco, warum? Warum hätte es nicht irgendein schnuckeliges Mädchen sein können, das wir uns hätten teilen können…Aua!“
 

Kaum, dass Blaise seinen letzten Satz ausgesprochen hatte, bekam er auch schon eine Schlag verpasst. Was erlaubte er sich eigentlich? Immerhin redete er hier mit Draco MALFOY. Der sich übrigens gerade vorkam, als wäre er im Affenzirkus, oder zumindest ein Ausstellungsstück, da ihn alle angafften. Sonst fühlte er sich immer wohl, wenn alle Blicke auf ihn gerichtet waren, nur waren es dann auch meist bewundernde oder neidische Blicke. Auch hasserfüllte waren dabei, aber dafür interessierte er sich nicht.
 

„Zabini. Ich bin ein Malfoy, und Malfoys teilen Nichts, mit Niemandem. Außerdem könnt ihr denken was ihr wollt. An meinem Entschluss könnt ihr nichts ändern. Wenn ihr damit nicht klar kommt, ist das nicht mein Problem.“
 

Unterkühlt wie immer sah Draco in die Runde. Wirklich glücklich und zufrieden sahen sie immer noch nicht aus, aber was störte es ihn? Sollten sie doch denken, was sie wollten. Ihm machte das nichts aus…

Und trotzdem störte es ihn wirklich unheimlich! Immerhin ging gerade seine Achtung unter seinen eigenen Leuten flöten! Wofür tat er sich das eigentlich an? Das war eine berechtigte Frage. Je mehr er darüber nachdachte, desto mehr wurde ihm klar, dass er nicht einen einzigen Grund dafür hatte, Potter diesen absurden Gefallen zu tun, der auch noch absolut seinem Ruf schadete. Gut, einige Mädchen fanden ihn noch cooler und plötzlich auch unheimlich süß. Nur war es das dann auch wieder. Ab jetzt würde er für jedes Mädchen der typische schwule (beste) Freund sein. Seine Rache würde furchtbar sein!

Aber zurück zum Thema: Okay, er hatte Potter aus der Patsche geholfen. Aber Gott wusste, dass es nicht freiwillig war! Ganz bestimmt hatte er es nur getan, um nicht als wehrloses Etwas da zustehen. Das hätte sich doch definitiv noch schlechter auf sein Image ausgewirkt, als das jetzt…redete Draco sich zumindest ein.

Warum musste Potter sich auch unbedingt ihn aussuchen?!
 

---------------Nächster Morgen------------------
 

Ein paar Ecken entfernt von dem Klassenraum, wo der nächste Unterricht für Harry stattfand, stand er mit Draco. Alles hätte so schön sein können, wenn den Beiden nur nicht ihre ‚missliche Lage‘ über Nacht bewusst geworden wäre. Zusätzlich hatten sie noch nicht geklärt, wie sie ihre ‚Ach so tolle Liebesgeschichte‘ den anderen glaubwürdig verkaufen sollten. Irgendwann würden sie sicher nicht mehr so diskret sein. Stattdessen würden sie sich auf sie stürzen und in der Luft auseinander reißen, um an alle schmutzigen Details zu kommen, die es in der Realität nicht mal gab.
 

„Ich hoffe für dich Potter, dass du dir eine gute Ursprungsgeschichte für uns ausgedacht hast. Wenn jemand fragen sollte, ich werde garantiert niemanden erzählen, dass ich dir hinterher gehechelte habe, bis du dich Meiner erbarmt hast. Das kannst du schon mal vergessen!“
 

„Mach dich mal locker. Ich hab mir da was überlegt…“
 

Gespannt hob Draco eine Augenbraue und wartete ab, was Harry nun für eine grandiose Geschichte liefern würde. Und er wartete weiter. Und er wartete, und wartete…

Genervt seufzte der Blonde auf und massierte sich den Nasenrücken, in der Hoffnung, dass es ihn beruhigte, damit er nicht vollends die Kontrolle verlor.
 

„Potter, du hast dir gar nichts überlegt, oder?“
 

„Doch!", rief Harry sofort aus. Er konnte sich doch nicht die Blöße geben und jetzt vor Draco klein beigeben. Dummerweise kam ihm durch die neuentstandende Pause auch nicht schneller eine Idee und Malfoys zweifelnder, und leicht verachtend angehauchter, Blick machte es auch nicht besser. Ertappt ließ er die Schultern hängen und sah auf den Boden.
 

"Nö..“
 

„Gut, dann überlegen wir uns auf die Schnelle was. Also, erste richtige Begegnung im ersten Jahr: Du schlägst mein Freundschaftsangebot grundlos aus, weshalb wir anfangen uns bis aufs Blut zu hassen..“
 

„Hey, das war nicht grundlos! Du hast meine Freunde beleidigt. Warum hätte ich dich dann mögen sollen?“
 

„Ist doch egal! Zumindest, beginnt ab da unsere Feindschaft und wir streiten uns nur noch. Warum streiten wir uns nur noch? Weil das Interesse für den anderen geblieben ist…“
 

„Du hast ja wirklich eine blühende Fantasie.“
 

„Halt die Klappe wenn du nichts besseres dazu beitragen kannst! Geh mir nicht noch mehr auf die Nerven, als du es sonst schon tust!“
 

„Und wie erklären wir unser plötzliches Schwulsein?“
 

„Woher soll ich das denn wissen, du Genie? Du hast dir das ausgedacht.“
 

„Aha, wenn du doch angeblich der Schlaue von uns bist, kannst du mir ja auch eine Erklärung liefern.“
 

Wütend funkelten sie gegenseitig an und seufzten gleichzeitig auf. Das Seufzen wurde bei beiden langsam zur Angewohnheit. Aber sie konnten sich jetzt ja nicht mehr streiten, zumindest nicht, wenn andere es mitbekommen konnten. Streiten durften sie ja schon, nur nicht über die Themen, über die sie sonst immer stritten. Vermutlich würden sie das sogar vermissen. Es war schon immer irgendwie interessant gewesen, aber das konnten sie nun vergessen.
 

„Und was jetzt? Soll ich sagen, dass es genetisch bedingt ist, wenn man schwul ist?“
 

„Red nicht so einen Müll. Das ist doch nicht genetisch bedingt. Wir sagen einfach dass wir bi sind. Immerhin stecken wir grad in der Pubertät fest, da haben manche schon andere seltsame Sachen über sich festgestellt. Warum hast du das eigentlich nicht gleich gesagt, anstatt sofort zu behaupten, dass du schwul bist? Ich versteh diese ganze Aktion von dir nicht, ‚Schatz‘“
 

„Bitte nenn mich nicht so. Das klingt irgendwie nicht gut, wenn du es sagst. Außerdem hab ich dir das gestern schon erklärt. Dieses ganze Helden Geschwafel lässt die Mädchen hier irgendwie austicken, was dazu führt, dass sie mir hinterher rennen. Und falls du es noch nicht mitbekommen hast, Voldemort meint sein hässliches Haupt erheben zu müssen und uns alle zu unterwerfen und ich wurde unfreiwillig zum Erretter von euch allen ernannt, weshalb ich andere Sorgen habe als mich mit Mädchen rumzuschlagen.“
 

„Werd nicht gleich so aggressiv. Ich kenne deine tragische Lebensgeschichte so gut, dass ich kotzen könnte, wenn ich sie noch einmal höre.“
 

„Wo wir grad beim Thema sind, ich kenne deine nicht.“
 

„Mein Leben außerhalb Hogwarts geht dich auch nichts an, Potter.“
 

„Oh, das denke ich schon, immerhin würde ich gerne mehr aus dem Leben meines Freundes wissen.“
 

„Ich bin nicht dein Freund.“
 

„Zu spät. Du hast es mir schon versprochen.“
 

„Versprochen habe ich dir im Stillen nur ein qualvolles Leben. Der Sache hier, habe ich lediglich zugestimmt, was mich nicht zwingend an dich bindet. Ich kann immer noch da raus gehen und alles erzählen, was für ein Spiel du hier treibst. Und wenn es sein muss, zwinge ich dich unter Einfluss von Veritaserum, dazu.“
 

„Komm schon, das kannst du nicht machen!“
 

„Ich denke schon, dass ich das kann.“
 

„Ich sag das nur ungern, aber ich ‚bitte‘ dich. Bitte, hilf mir, dass ich wenigstens ein Problem weniger habe. Schließlich habe ich, durch dich, ein neues dazu bekommen.“
 

„Gut, das wars.“
 

Fast hätte Draco sich erweichen lassen, immerhin hatte er sich des Nachts vorgenommen, die Sache irgendwie durchzustehen und gleichzeitig das Meiste seiner Würde zu bewahren. Aber wenn Potter seine Hilfe schon als Problem bezeichnete, würde er sich sicher nicht weiter demütigen.

Genervt und wütend zugleich trat er zur Seite und schritt, in üblich stolzer Haltung, voran. Weit kam er jedoch nicht, da Harry ihn sofort aufhielt, in dem er ihn am Unterarm festhielt.
 

„Lass mich los.“
 

„Sei nicht so pingelig. Ich hab’s nicht so gemeint.“
 

„Hast du wohl und ich finde es gut. Dann brauch ich jetzt nicht mehr so zu tun, als würde ich dich mögen.“
 

„Stimmt ich habe es so gemeint, weil du auch verdammt anstrengend bist! Ich bin genauso unglücklich mit dem Getue wie du.“
 

„Bei dir klingt es so als wären wir verheiratet, Potter. Zu deiner Beruhigung, da sind wir weit von entfernt. Ich würde ja wirklich versuchen mich als deinen Freund auszugeben, schließlich schuldest du mir einen Riesengefallen dafür. Aber nachdem du meine Hilfe als ‚weiteres Problem‘ bezeichnet hast, sehe ich das nicht als Grund genug an, dir zu helfen. Ich sollte dir sowieso nicht helfen.“
 

Frustriert fuhr Harry sich durch seine strubbeligen Haare. Viel Unheil konnte er damit eh nicht anrichten, da seine Haare immer so durcheinander blieben, wie sie waren. Aber seine unbändigen Haare gehörten schon lange nicht mehr zu seinen Sorgen.
 

„Ok, hör zu. Es tut mir ehrlich Leid. Du hast mir aus der Patsche geholfen, womit ich nicht gerechnet hätte, und ich werfe dir sowas an den Kopf. Das war nicht fair. Darum bitte ich dich jetzt nochmal: Lass mich in dieser Sache nicht im Stich. Ich verspreche auch, dass ich alles mache, was du willst, sobald das überstanden ist.“
 

Bittend sah Harry Draco an, der versuchte ihn mit seinem kalten Blick zu erdolchen, bis er schließlich genervt die Augen verdrehte. Bei dem Gejammer musste er ja wieder zustimmen. Hauptsache Harry würde aufhören so rumzuheulen.
 

„Ist ja gut. Vergiss unsere Lebensgeschichte nicht. Wir sind irgendwann nach dem Trimagischen Turnier zusammengekommen und wollten nicht, dass es rauskommt, weil das eine zu plötzliche Veränderung wäre und bla.“
 

Erleichtert ließ Harry Dracos Arm wieder los und schickte stumm ein Dankesgebet gen Himmel. Er war sogar fast geneigt Draco zu umarmen, konnte sich aber noch schnell genug fassen und ohrfeigte sich für den Gedanken.*
 

„Danke.“
 

„Sprich mich nicht an.“
 

„Ich kann dich nicht vor Schulschluss und manchmal auch nicht vor Ausgangsperre, in Ruhe lassen.“
 

„Oh Gott…“
 

„Danke, aber es reicht wenn du mich Harry nennst.“
 

„Sehr witzig.“
 

Nach Ende dieses nicht sehr erfolgreichen Gesprächs, gingen die Beiden erst mal ihrer Wege. Für heute stand kein planmäßiger Unterricht zusammen an, also hätten sie da wenigstens Ruhe voreinander.

Mittags hatten sie ‚so viel zu tun‘, dass sie es einfach nicht schafften, sich noch einmal zu sehen. Tragisch. Dafür mussten sie sich (leider) am Nachmittag die Zeit nehmen. Draco war gerade auf dem Weg zum Quidditchfeld. Er hatte Training mit seinem Team und es grauste ihm schon davor, ihnen gegenüber zutreten. Würden die überhaupt noch auf irgendetwas hören, was er sagte? An seinem Haus zweifelte er in diesem Punkt auch. Fast schon sichtbar lustlos, stapfte er mit seinem Besen in der Hand zum Feld. Vom Weiten hatte er einen Teil seiner Mannschaft schon gesehen, aber bevor diese ihn sehen konnten, fing Harry ihn ab.
 

„Hey.“
 

„Was willst du denn?“
 

„Ich freu mich auch dich zu sehen.“
 

„Schön für dich. Also?“
 

„Wir müssen Zeit miteinander verbringen. Die anderen müssen doch sehen, dass wie aneinander hängen.“
 

„Hallo? Ich hab Training! Was glaubst du, bevorzuge ich da: Dich oder das Training? Wirklich schwer.“
 

Draco drängelte sich an Harry vorbei und ging weiter in Richtung des Feldes.
 

„Draco…gut, eigentlich bin ich auch wegen was Anderem hier…“, druckste Harry herum und sah den Slytherin dabei nicht an.
 

„Spuck schon aus, was du willst. Ich hab nicht ewig Zeit.“
 

„Also, jetzt müssen wir uns ja häufiger sehen…-„
 

„Soweit waren wir schon.“
 

„Unterbrich mich doch bitte nicht ständig. Naja zumindest, können wir uns nicht immer so ‚ heimlich treffen. Ich hab das Ganze ja absichtlich gemacht, damit die alle sehen, dass ich vergeben bin. Also müssen wir uns auch im Beisein von anderen treffen.“
 

„Worauf willst du genau heraus?“
 

„Ich will nicht auf meine Freunde verzichten und du sicher auch nicht…“
 

„…“
 

„Deshalb werden wir –„
 

„Nein, wir werden uns nicht mit unseren Freunden zusammen treffen. Was soll das denn werden? Ein kuscheliger Abend mit heiterem Gerede und was sonst noch dazu gehört?“
 

„So ähnlich hatte ich mir das vorgestellt.“
 

„…“
 

„Und noch etwas. Wie sollen wir das machen, mit einer glaubwürdigen Begrüßung wenn wir uns treffen?“
 

„Potter, wir reden später. Ich kann immer nur mit einer Katastrophe auf einmal fertig werden, also geh jetzt. Komm in drei Stunden einfach wieder.“
 

Unauffällig sahen sie sich um. Keiner war auch nur ansatzweise in ihrer Nähe, also waren sie auch nicht gezwungen eine bühnenreife Verabschiedung hinzulegen, und gingen einfach, ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, auseinander.
 

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So hier ist erst mal wieder Schluss

Ich weiß, es ist wieder nicht länger…*seufz*

Hoffentlich gefällt es euch trotzdem >.<
 

glg und bestechungskekse dalass* ^^

Kussakrobaten

Danke für die Kommis und die Favos
 

<(^.^< Viel Spaß beim Lesen!>^.^)>
 

Kapitel 3
 

Nach drei Stunden war das Training zwar schon zu Ende und die anderen Slytherins des Teams waren auch alle schon gegangen, aber Draco flog immer noch über das Feld und machte keine Anstalten so schnell, damit aufzuhören.

Nach den drei Stunden kam Harry wieder zum Feld, wie Draco es ihm gesagt hatte. Anfangs war er stinksauer gewesen, dass Draco ihn schon herbestellt hatte und dann nicht mal kam. Als er ihn dann aber auf dem Feld sah, wie er dem Schnatz hinterher jagte, ihn fing, wieder losließ und dann erneut die Verfolgung aufnahm, stellte er fest, dass er Draco, auf dem Spielfeld, nie als wirkliche Konkurrenz wahrgenommen hatte. Harry war nun mal der bessere Sucher von Beiden, da konnte niemand dran rütteln. Aber dafür trainierte Draco mit so einer Verbissenheit und wie ihm schien auch Freude, die Harry bei sich schon lange nicht mehr erlebt hatte. Harry konnte sich nicht mal mehr daran erinnern, wann er zuletzt mit Leib und Seele beim Training gewesen war. Aus diesem Grund unterbrach er Draco auch nicht und sah einfach weiter zu.

Draco war inzwischen doch ziemlich erschöpft, aber er wollte nicht aufgeben, noch nicht. Er musste den Schnatz fangen, also legte er noch etwas an Tempo zu. Der Schnatz flog genau vor ihm her, eine Armlänge entfernt, aber kilometerweit über dem Boden. Er streckte einen Arm aus, mit dem anderen hielt er seinen Besen weiter gerade, doch noch immer bekam er den Schnatz nicht zu packen. Es fehlten nur wenige Millimeter, da verschwand der Schnatz einfach aus seiner Sicht. Draco wusste auch warum und setzte zum Sturzflug an. Es dauerte auch nicht lange, da hatte er den Schnatz soweit eingeholt, als dasselbe Spiel von vorne begann. Doch dieses Mal schaffte er es und hielt den Schnatz in seiner Hand. Dummerweise schaffte er es nicht mehr, seinen Besen noch umzulenken, um den Aufprall auf dem Boden zu verhindern. Er konnte ihn lediglich soweit abbremsen, dass ihm keine schweren Verletzungen drohten. Hart prallte er auf dem Boden auf und rollte ein Stück weiter, bis er auf dem Rücken lag und, einfach so, liegen blieb. Glücklich, aber erschöpft, besah er sich die kleine goldene Kugel in seinen Händen. Wenn das im Spiel gegen Gryffindor auch nur einmal so gut laufen könnte, wäre Draco schon zufrieden, wenn auch nur im Stillen für sich. Offen konnte er sich natürlich nicht mit nur einem Sieg zufrieden geben.
 

„Hey, das war beeindruckend eben..“
 

Erstaunt richtete Draco seinen Blick auf Harry, der nun neben ihm stand und auf ihn herabsah. Schnaubend richtete er sich auf, damit er wieder mit Harry auf einer Höhe war. Dass das Kompliment ernst gemeint war, glaubte er auch nicht, aber er sparte es sich, etwas Bissiges darauf zu erwidern. Stattdessen klopfte er sich nur den Dreck von den Klamotten und ging wortlos zu der Kiste, in der bereits die Klatscher und der Quaffel verstaut waren, um auch den Schnatz wieder ordentlich weg zu packen.
 

„Was ist? Bist du etwa beleidigt, weil ich dir ein Kompliment gemacht habe?“, fragte Harry belustigt und half ihm, die Kiste zu verstauen.
 

„Ich bin niemals beleidigt und ich glaube dir nicht. Was machst du überhaupt hier?“
 

„Du hast gesagt, dass ich in drei Stunden wieder kommen sollte. Wir haben noch nicht alles geklärt, du erinnerst dich?“
 

Tatsächlich hatte Draco es total vergessen, was er allerdings nicht zugab. Das brauchte er aber auch nicht, da es Harry ohnehin klar war, dass der Blonde es vergessen hatte. Aber das war auch nicht so wichtig, schließlich hatten sie jetzt Anderes zu tun: und zwar ihre Problembewältigung. Davon schien Draco aber nicht sehr viel zu halten, denn er ging schon wieder, ohne auf Harry zu warten oder überhaupt zu reagieren, weiter in die Richtung der Umkleideräume, um die muffigen Sportklamotten loszuwerden und um zu duschen. Das könnte er natürlich auch im Schloss machen, aber dafür war ihm der Weg zu lang und er selbst zu verschwitzt.
 

„Hättest du mal die Freundlichkeit auf mich zu warten?“
 

„Nein, habe ich nicht.“
 

Harry hatte Draco schnell eingeholt und trottete neben ihm her. Er kam sogar mit in die Umkleide, wofür er nun einen schrägen Blick, seitens des Slytherins, bekam. Allerdings verstand Harry nicht, was sein Problem war, als der andere, nach einigen Minuten noch nicht angefangen hatte, sich umzuziehen. Also sah er Draco nur fragend an und machte eine auffordernde Handbewegung.
 

„Du willst allen Ernstes hier bleiben, während ich dusche und mich umziehe?“
 

„Stell dich nicht an, wie ein Mädchen. Ich glaube nicht, dass du etwas hast, was ich nicht auch habe.“
 

„Darum geht’s gar nicht. Ich will nicht, dass du hier bist. Es wird nicht lange dauern, also warte die Zeit draußen.“
 

Es hatte fast schon einen bittenden Klang, darum ging Harry auch und wartete vor der Umkleide. Verstehen konnte er das Verhalten zwar nicht, aber er würde vorläufig auch nicht weiter nachfragen.

Tatsächlich dauerte es nicht lange, da stand Draco schon in frischer Kleidung und vom Duschen noch nassen Haaren, neben ihm. Die Schmutzwäsche trug er in einer Tasche bei sich ,die er nachher den Hauselfen zum Waschen geben würde.
 

„Und?“
 

„Was und? Willst du den Wetterbericht aus der Dusche? Anhaltend kühl mit vereinzelten Schauern.“
 

„Du findest dich echt wahnsinnig komisch, oder? Ich wollte wissen, ob wir jetzt endlich mal mit unserem Problem weiter kommen können.“, wollte Harry, jetzt doch langsam schlecht gelaunt, erfahren. Dass Draco sich für was Besonderes hielt, war ja bei weitem kein Geheimnis. Aber, dass er es immer, zu jeder Tages und Nachtzeit, raushängen lassen musste, wurde selbst Harry, bei aller Geduld, zu viel.
 

„Nein, ich finde mich hinreißend. Und ich möchte dich nur nochmal darauf aufmerksam machen, dass wir unser Problem dir zu verdanken haben.“
 

„Ja, ich weiß, Malfoy. Daran erinnerst du mich bei jeder Gelegenheit. Soll ich mich jetzt etwa entschuldigen? Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, um einen auf Zicke zu machen!“, fuhr Harry Draco an, besann sich dann aber schnell wieder eines Besseren und murmelte eine Entschuldigung, für die erneute Beleidigung. Er wollte Draco nicht wieder anbetteln wollen, damit er ihm weiter half.
 

„Soll ich mich etwa bedanken? Lassen wir das. Also, dir ging es jetzt um die Begrüßung, richtig?“
 

Harry nickte und war froh, dass Draco nicht eingeschnappt war. Langsam ging er neben ihm her, auf dem Weg zurück zum Schloss.
 

„Darf ich fragen, wo genau du jetzt das Problem siehst?“
 

Draco wirkte ehrlich irritiert, da er ausnahmsweise wirklich ratlos war. Man konnte ihm sogar deutlich ansehen, dass er keine Ahnung zu haben schien, was Harry wiederum sehr komisch fand und sich stark anstrengen musste, nicht breit zu grinsen oder ihn sogar auszulachen.
 

„Naja, wie begrüßen sich Paare normalerweise? Garantiert nicht mit einem Handschlag.“
 

„Ich würde dich gerne schlagen.“
 

„Das glaub ich dir sogar sofort. Jetzt aber mal ernsthaft: Wie sollen wir das machen?“
 

Draco guckte immer noch so, als hätte er von nichts eine Ahnung, was sogar in gewissem Maße zutraf. Er verstand einfach nicht, wo denn genau das Problem lag.
 

„Wie sollen wir das denn schon großartig anstellen? So, wie man das eben macht. Wir küssen uns kurz und fertig. Aber ich bin dafür, dass wir das so oft wie möglich vermeiden. Ansonsten können wir uns ja einfach umarmen und wenn es sein muss ein Kuss auf die Wange.“
 

„Das klingt…gut…fast zumindest.“
 

„Aber…“
 

Oh nein. Wollte Draco ihm jetzt tatsächlich die Bedingung bzw. die Gegenleistung verkünden? Darauf war Harry nicht vorbereitet! Er konnte und wollte sich gar nicht ausmalen, was es wohl sein könnte. Er atmete tief durch und wartete darauf, dass der Blonde weitersprach.
 

„Du musst vernünftig küssen lernen oder aber, dir mehr Mühe geben.“
 

Ok…damit hatte er jetzt nicht gerechnet. Beschuldigte Malfoy ihn etwa gerade, ein schlechter Küsser zu sein? Was erlaubte der sich eigentlich? Mal wieder!
 

„Bitte?!“ Mehr brachte Harry im Moment nicht zustande. Er war viel zu entsetzt über das, was Malfoy ihm gesagt hatte. Es schockte ihn sogar so sehr, dass er stehen blieb.

Draco hatte erst gar nicht mitbekommen, dass Harry stehen geblieben war. Er hatte nicht mal gehört, dass er ehrlich fassungslos war, weshalb er ihn nur verständnislos ansah.
 

„Du findest allen Ernstes, dass ich ein schlechter Küsser bin?“
 

„Du küsst immer so? Ich meine SO?“
 

„…“
 

„Oh, na das ist ja perfekt. Das Leben bestraft mich nicht nur damit, dass ich einen ‚Freund‘ haben muss, nein, es muss auch noch einer sein, der nicht küssen kann!“
 

„Schrei das doch nicht so laut rum…“, meinte Harry nur kleinlaut und sah peinlich berührt weg.
 

„Soll heißen, du weißt, dass du schlecht küsst?“
 

„Naja, ich hab mir sowas gedacht.“
 

Malfoys Blick nach zu urteilen, schrie das jetzt nach einer Erklärung, aber Harry wollte eigentlich diesen Teil seines Lebens geheim halten. Zumindest soweit, dass Malfoy es nicht herausbekam, da ihm die Sache ohnehin unwahrscheinlich peinlich war. Aber da Malfoy wohl kein Erbarmen haben würde, seufzte er einmal tief, bevor er erzählte.

„Wie soll ich es sagen? Wenn ich was mit einem Mädchen hatte, ist meist nicht mehr sehr viel passiert. Die Kussphase war auch schnell vorbei und sofern ich mich erinnere, dann ist auch nur im stark angetrunkenen Zustand was passiert.“
 

Draco konnte nicht glauben, was er da hörte. Na immerhin war Harry nicht ungeküsst, oder überhaupt unerfahren. Allerdings war das nur ein kleiner Trost, da er ja absolut keine Ahnung zu haben schien. Ein wiederholtes Mal nachfragen, wollte er dann doch nicht. Zum einen, weil Harry so knallrot war, dass alle Zweifel daran beseitigt waren, dass er hätte gelogen haben können. Zum anderen aber, wollte er sich selbst nicht noch mehr frustrieren damit.
 

„Also gut, dann werde ich dir wohl bei noch einem Problem helfen müssen.“
 

„Was?!“ Harry war so erschrocken darüber, dass seine Stimme einige Tonlagen höher wurde. Noch mehr Überraschungen heute und er würde noch einen Herzstillstand erleiden.
 

„Was sollen denn die Leute denken, wenn die das sehen? Da werden die sich ja fragen wie du es schaffst, dass ich bei dir bleibe.“
 

„So schlimm ist es nun auch nicht.“
 

„Glaub mir, es ist schlimmer.“
 

Frustriert seufzend fuhr Harry sich durch die Haare, wie er es immer tat und ließ sich auf den Boden plumpsen. Hätte Draco ihm das nicht etwas feinfühliger beibringen können? Vielleicht war das so auch ganz gut. Hätte er schon früher die Schuld bei den missglückten Kussaktionen bei sich gesucht, hätte vielleicht jetzt nicht diese peinliche Situation mit Draco stattgefunden. Obwohl Harry es mehr als fraglich fand, ob man küssen lernen konnte. Das war bestimmt auch ein angeborenes Talent, das er nicht besaß. Sein einziges Talent bestand darin, in Schwierigkeiten zu geraten. Er war ein wahrer Problemmagnet. Eigentlich wollte er doch durch sein Schwul- und Vergebensein, Probleme loswerden. Jetzt schien es so, als würden sich die Probleme nur noch häufen.

Draco ließ sich neben Harry fallen und wartete ab, bis der sich wieder etwas eingekriegt hatte. Harry war so sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er gar nicht mitbekam, wie er leise vor sich hin jammerte. Das dauerte ihm dann aber doch zu lange, weshalb er mit einer Hand vor Harrys Gesicht herumwedelte.
 

„Jammern macht es auch nicht besser. Also: Deine Küsse sind…mir fällt kein Wort dafür ein. Du drückst einfach nur deine Lippen auf die deines Partners und wartest. Da passiert nichts. Wenn du dann mit nichts tun fertig bist, hat das wirklich den ‚Ach-das-wars-schon-Effekt‘. Wenn der Sex mit dir genauso aussieht…-„
 

„Das tut überhaupt nichts zur Sache!“, unterbrach Harry Draco schnell, bevor er sich auch noch darüber auslassen konnte, ohne es überhaupt erlebt zu haben. An dieser Stelle war er auch froh, dass es niemals dazu kommen würde.
 

„Naja, zusätzlich hältst du deinen Partner auch noch so umklammert, dass man fast Platzangst bekommt. Kurz: Du bist viel zu angespannt dabei.“
 

Zu seinem Entsetzen musste Harry feststellen, dass Draco recht hatte. Er machte sich immer Sorgen etwas falsch zu machen und genau da lag sein Fehler. Nur warf das auch wieder eine Frage auf.
 

„Wie soll ich mich denn entspannen, wenn ich doch weiß, dass ich es verkehrt mache?“
 

„Du sollst ja auch nichts wissen oder denken, du Schwachkopf! Für gewöhnlich stellt man das Denken automatisch ein. Was du tun musst, kriegst du auch automatisch auf die Reihe.“
 

Das klang sogar ganz logisch in Harrys Ohren. Nur nach der Theorie kam doch meistens die Praxis. Und genau das brachte ihn wieder zum Nachdenken.
 

„Und jetzt…?“
 

„…Hörst du auf, zu denken.“
 

Draco beugte sich ein Stück nach vorne, Harry entgegen, als dieser jedoch nicht reagierte, packte er ihn am Kragen und zog ihn zu sich. Sachte legte er seine Lippen auf Harrys, dass es fast schon schüchtern wirkte. Nach und nach übte er etwas mehr Druck aus, was Harry auch direkt erwiderte.

Gleich zu Anfang hatte der Dunkelhaarige gemerkt, dass wohl nicht nur das Denken sein Problem war. Wenn er sich an das letzte Mal erinnerte, als sie sich geküsst hatten und das mit dem jetzt verglich, war ihm das Ganze noch peinlicher als vorher. Was aber noch schlimmer war: Von ihm geküsst zu werden ist eine ganz andere Sache, als ihn selbst 'zu küssen'. Das fühlte sich schon anders an, irgendwie anders.

Draco zog sich wieder zurück und sah Harry an, der einen leichten Rotton um die Nase hatte. Gott, ihm war das ja so peinlich!
 

„Und?“
 

„Besser.“
 

„Das ist mir bewusst. ich wollte wissen, ob du an etwas gedacht hattest, oder ob dein Kopf leer war.“ Draco war etwas erstaunt über sich selbst. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass er diesen Satz jemals verwendet hatte, ohne ihn beleidigend gemeint zu haben. Das schien Harry auch bemerkt zu haben, weshalb er ebenfalls reichlich überrascht aussah.
 

„Naja, ich habe mich nur daran erinnert, wie schlecht ich dich geküsst habe.“, nuschelte er undeutlich, und hoffte nicht so rot im Gesicht zu sein, wie es sich anfühlte.
 

„Ich hoffe wir können Zungenküsse vermeiden…“
 

„Hoffe ich auch, aber ich befürchte, dass wir das auf Dauer vielleicht nicht vermeiden können…werden wir ja sehen.“
 

Draco stand wieder auf und klopfte sich die Hose ab. Harry tat es ihm gleich und sie traten wieder den Weg zurück an.
 

„Bis es dazu kommen sollte, müssen wir erst noch unsere Begrüßung glaubhaft und problemlos hinbekommen. Begrüßung läuft übrigens genauso ab, wie der Abschied.“
 

„Okay, dann gehen wir jetzt besser alleine weiter, bevor uns jemand sieht. Dann ist morgen also unsere Premiere. Öhm…bis dann.“
 

Also gingen die beiden wieder getrennte Wege, bevor jemand sie zusammen sah.

Worlds apart & Truth or dare

Kapitel 4
 

Der nächste Morgen kam, wenn es nach Draco und Harry ging, viel zu schnell, in Anbetracht dessen was sie wohl erwarten würde. Der Slytherin befürchtete sogar, dass es noch schlimmer werden würde, da Potter ihm ja bereits angekündigt hatte, dass sie nicht nur zu zweit, sondern auch in einer größeren Gruppe Zeit zusammen verbringen würden. In ihrem speziellen Fall würde das bedeuten, dass er mit dem Blutsverräter und dem Schlammblut zusammensitzen müsste, nur damit Harry seinen Betrug wahren konnte. Gott, würde das anstrengend werden. Aber er würde garantiert Blaise und vielleicht auch Pansy, zur Unterstützung mitnehmen.

Nervös fummelte Draco an seiner Krawatte rum, doch bekam er den Knoten einfach nicht richtig hin. Entnervt fummelte er an dem Stück Stoff rum, bis Blaise zwischen ihn und den Spiegel trat.
 

„Das kann man sich ja bei bestem Wille nicht mit ansehen. Wenn du nicht aufpasst strangulierst du dich noch.“
 

Blaise lösten den missratenen Knoten der Krawatte und band sie ihm richtig um. Zufrieden sah er sich seinen nun wieder ansehnlichen besten Freund an. Er konnte ihn ja nicht schlecht angezogen auf die Leute loslassen. Allerdings gefiel ihm nicht, was Draco für ein Gesicht zog.
 

„Hey, was machst du denn für ein langes Gesicht? Stimmt was nicht?“
 

Draco sah Blaise zweifelnd an und zog wie üblich eine Augenbraue hoch. Erst hatte sich der Dunkelhaarige noch furchtbar aufgeregt und jetzt war wieder alles gut? Er tat ja förmlich so, als ob diese ganze Angelegenheit gar nicht passiert wäre.
 

„Du fragst mich allen Ernstes, was nicht stimmt, nachdem du mir gestern so einen Vortrag gehalten hast?“
 

„Du bist sauer auf mich deswegen? Was erwartest du denn von mir? Ich bin ein Slytherin mit Leib und Seele und dachte, du wärst es auch. Genauso wie ich dachte, dass du hochgradig hetero wärst.“
 

Grimmig sah der Blonde Blaise an. So wie er das formulierte klang das ja so, als wäre er durch sein (unfreiwilliges) Bekennen zu ‚seiner‘ sexuellen Ausrichtung, kein echter Slytherin mehr. Wenn jemand in diesem Haus ein Slytherin bis ins Blut war, dann jawohl er.

Blaise schien diesen Gedanken seines Freundes wohl anhand seines Verhaltens abgelesen zu haben, weshalb er beschwichtigend die Hände hob und versöhnlich lächelte.
 

„Keine Sorge, Mann. Ich bin glücklich, wenn du glücklich bist. Geschockt. Sehr geschockt. Furchtbar geschockt. Aber glücklich.“
 

„Wenn du mich für so hetero gehalten hast, wieso glaubst du mir dann sofort, wenn ich behaupte schwul…oder bi zu sein?“
 

Einen Moment konnte Draco nicht verhindern verdutzt zu gucken. Er wusste, dass er gut lügen konnte, immerhin gehörte dies zu seinem Tagesgeschäft. Aber dass er sogar das glaubhaft aussprechen konnte. Man war er gut.
 

„Draco, wir sind Freunde. Ich hab zwar schon gehofft, dass du es mir sagen würdest, aber gut. Ich weiß auch nicht, ob ich es erzählt hätte… aber mir fällt auch kein Grund ein, warum du lügen solltest. Immerhin geht es um Potter, oder Harry. Ich schätze daran muss ich mich jetzt wohl gewöhnen. Aber wie gesagt, ich bin glücklich, wenn du es bist. Und geschockt…“
 

„Das hatten wir schon.“
 

Blaise seufzte und verschränkte die Arme vor der Brust. Er hatte eine denkende Miene aufgesetzt und schien sich erst mal wieder fassen zu müssen.

Draco war sich nicht sicher, ob er dem Dunkelhaarigen diese beeindruckende Ansprache einfach so glauben konnte. Er sagte zwar, er wäre glücklich damit, solange er es auch war, aber 1. sah Blaise nicht glücklich aus und 2. war es selbst es auch nicht…nicht wirklich. Irgendwo hatte er selbst Schuld daran. Außerdem gab es weit aus schlimmeres. Das hier konnte vielleicht sogar ganz interessant werden. Wirklich dran glauben tat Draco zwar nicht, aber man konnte ja noch hoffen.

Trotzdem rang er sich zu einem Lächeln durch und versuchte möglichst dankbar auszusehen, damit Blaise Rede nicht vollkommen umsonst war. Es musste ihn auch einiges an Überwindung gekostet haben, auch wenn er das gut vertuschen konnte.
 

„Ist jetzt alles wieder gut?“, fragte Blaise und grinste wieder bis über beide Ohren, da er die Antwort schon kannte. Wer könnte ihm auch schon lange böse sein?
 

„Ja, alles gut.“
 

„Dann komm an meine Brust, Bruder!“, rief er aus und breitete die Arme aus, doch anstatt dass Draco ihm in die Arme sprang, wie er es sich gedacht, aber dennoch nicht erwartet, hatte, rührte der Blonde sich nicht von der Stelle und sah Blaise nur zweifelnd an.
 

„Übertreib es nicht…“, meinte er dazu nur und wandte sich dann von ihm ab, um den Schlafraum zu verlassen. Blaise kam ihm direkt hinterher, weiterhin mit einem dicken Grinsen im Gesicht. Pansy wartete schon im Gemeinschaftsraum und kam ihnen ein Stück entgegen, umarmte beide herzlich zur Begrüßung, was sie immer nur tat, wenn irgendetwas passiert war.
 

„Was hast du angestellt?“, fragte Draco noch während Pansy an seinem Hals hing.
 

„Ich? Was sollte ich getan haben? Ich freu mich nur euch zu sehen.“, zuckersüß lächelnd blinzelte sie ihn an, nachdem sie ihn wieder losgelassen hatte.
 

„Ahja…“, weiterhin sahen Draco und Blaise sie fragend an. Das glaubten sie ihr auf keinen Fall, was Pansy auch zu bemerken schien. Mit leicht leidendem Gesichtsausdruck sah sie zwischen den beiden her.
 

„Na gut. Ich wollte mich nur etwas einschleimen, weil ich mich gestern, genau wie die anderen, so daneben benommen habe, nach deiner Bestätigung zu deinem Outing. Ich hab eingesehen, dass es bescheuert war und du kannst jetzt vollkommen mit meiner Unterstützung rechnen.“
 

„Nett…von dir…“
 

Das war wirklich das letzte was Draco jetzt noch wollte: Noch mehr solche Zusprüche konnte er nun wirklich nicht gebrauchen. Wenn das so weiter ging, dann würde er am Ende noch selbst glauben, dass er schwul sei.

Kaum dass er den Gedanken zu Ende gebracht hatte, kamen einige andere Slytherins auch zu ihnen und nuschelten sich irgendwas zusammen, was wohl sowas wie eine Entschuldigung sein sollte. Allerdings war keine wirklich herzerweichend. Vielleicht hätte er sich sogar trotzdem darüber gefreut, wenn es ihn nicht so nerven würde…

Den Kopf schüttelnd ging er an ihnen vorbei. Er wollte seine Ruhe…und frühstücken!
 

Vor der großen Halle standen bereits Harry, Ron und Hermine und warteten darauf, dass Draco kam. Genauer gesagt: Harry und Ron warteten und Hermine stand nur noch bei den beiden, um zu kontrollieren, ob Harrys Erzählung stimmt. Sie ließ sich nämlich nicht von so einem belanglosem Kuss täuschen. Sie wusste noch nicht warum Harry sich diese dämliche Geschichte ausgedacht hatte, aber sie würde es herausfinden. Und solange würde sie die Show genießen und Ron weiterignorieren…oder es zumindest versuchen.
 

Nervös trat Harry unruhig auf der Stelle. Wo blieb dieser unzuverlässige Malfoy nur wieder?
 

„Ganz ruhig, Harry. Ihr habt euch doch gestern vertragen, warum sollte Malfoy dich dann versetzen?“
 

„Keine Ahnung.“, meinte Harry nur beiläufig und sah zum ende des Gangs, in der Hoffnung den blonden Slytherin dort zu entdecken. Die Sorge, dass er sich doch davor drücken würde und Draco ihn mit seinem Hilfsangebot nur verarscht hatte. Aber wenn er ihn nur verarschen würde, hätte der Blonde ihn doch niemals geküsst. Oh mein Gott, er hatte ihn doch tatsächlich geküsst. Und es war gut. Peinlich, aber gut.

Weiter zurück denken konnte Harry nicht, da Draco da schon um die Ecke kam, Pansy, erneut an sich klebend wie eine Klette, und Blaise munter lachend am Erzählen. Und Draco guckte so genervt wie schon lange nicht mehr. Harry hätte am liebsten gelacht über diesen Anblick, versuchte sich aber auf das erleichtert sein zu beschränken.

Als die drei dann vor ihm standen, warteten alle scheinbar auf das Große was da nun kommen sollte. Sogar Harry hat das nun erwartet, aber nichts passierte. Draco starrte nur mit einem tödlichen Blick auf die Tür zur großen Halle und ging dann ohne was zu sagen oder sonst irgendwie zu reagieren an ihnen vorbei hinein. Die Tür fiel hinter ihm zu, nachdem er eingetreten war und ließ die anderen fünf, die irritiert zurückgeblieben waren, zusammenzucken.
 

„Ich glaube, er ist sauer.“, meinte Ron nach einer Weile und sah immer noch auf die Tür, wie die anderen auch.
 

„Ich glaube, er ist genervt von euch.“, entgegnete Harry und sah dabei zu Pansy und Blaise, die beide synchron beleidigt ihre Wangen aufplusterten und dabei versuchten Harry böse anzusehen. Das schlug, dadurch dass sie absolut bescheuert dabei aussahen, natürlich fehl. Das realisierten sie dann auch, als sie in die grinsenden Gesichter der Gryffindors sahen. Schnell fassten sie sich wieder und versuchten freundlich zu gucken. Pansy räusperte sich kurz, um schon mal die Aufmerksamkeit der anderen zu bekommen, während sie sich noch ihre genauen Worte überlegen musste, damit sie nicht doch noch etwas abfälliges sagte. Schließlich hatte sie Draco versprochen ihn zu unterstützen und dies beinhaltete eben auch, sich gewissermaßen mit diesen Gyffindors anzufreunden. Wenn Draco sich sogar in einen verlieben konnte, dann konnte sie sich auch gesittet bei ihnen verhalten.
 

„Warum sollte er genervt von uns sein?“, fragte sie Harry dann nach der Zeit des Schweigens und sah ihn fragend an, da sie keine Ahnung hatte wie er darauf kam. Wenn es als Beleidigung gemeint war, dann würde sie natürlich mit Beschimpfungen um sich schmeißen, dass ihnen hören und sehen verging. Aber davon wollte sie jetzt erst mal nicht ausgehen.
 

„Naja,…ihr habt ihn gerade schon…irgendwie…belästigt. Ich mein ja nur, weil du, Pansy, hingst an ihm wie festgeklebt und du, Blaise, schienst selig vor dich hin gebrabbelt zu haben, ohne zu wissen, ob er das gerade überhaupt hören wollte.“
 

Beleidigt sah Blaise Harry an. Wie kam er nur dazu, so etwas zu behaupten? Er und Draco waren Freunde, sogar die Besten. Natürlich interessierte es den Blonden da, was gerade in seinem Leben ablief. Das sagte er Harry auch gleich, damit er klar wusste wo sein Standpunkt war. Liebe war ja gut und schön, aber zwischen seine Freundschaft zu Draco konnte er sich nicht drängen. Nur über seine kalte, erstarrte Leiche!

Pansy schien wohl selbst eingesehen zu haben, Draco wohl etwas auf die Pelle gerückt zu sein. Aber sie wollte doch nur deutlich zeigen, dass sich zwischen ihnen nichts verändert hatte und sie ihn immer noch sehr gern hatte. Vielleicht hatte sie doch etwas dick aufgetragen dabei.
 

„Reg dich nicht gleich auf, Blaise.“, versuchte Hermine dann den Slytherin zu beruhigen.

„Was Harry damit sagen wollte war nicht mehr, als dass vielleicht grad etwas viel auf einmal auf Draco zukommt. Da haben ihn deine ‘Berichte aus deinem Leben‘ und Pansys Anhänglichkeit wohl überfordert.“
 

„Granger, du bist ja gar nicht so doof, wie ich dachte.“, sagte Blaise, nun wieder um einiges heiterer. Durch Hermines Erklärung hatte auch er begriffen worum es ging und hatte nicht länger einen Grund sauer zu sein.
 

„Du hast Hermine ernsthaft für doof gehalten?“, fragten Harry und Ron gleichzeitig und konnten nicht glauben, dass er das ernst meinen konnte.
 

„Für doof, aber nicht dumm. Das ist ein Unterschied. Dass sie, was das Lernen angeht sehr gut ist, wissen sogar wir. Ich dachte nur, dass ihre anderen geistigen Fähigkeiten dafür etwas…eingeschränkt sind.“
 

„…“ (eisiges und betretenes Schweigen)
 

„Hab ich was Falsches gesagt?“
 

„Gehen wir mal einfach davon aus, dass du nur sehr ehrlich…und direkt bist.“, brachte Hermine empört hervor und ging dann ebenfalls.
 

„Na wenn das nicht ein guter Start ist…“, murrte Harry nur leise und ging dann auch. Die anderen taten es ihm gleich.
 

Das Frühstück verlief ziemlich angespannt. Sie saßen zwar wie gewohnt an ihren Haustischen, aber die Stimmung in den beiden jeweiligen Gruppen war trotzdem nahe dem Gefrierpunkt. Bei den Gryffindors war zum größten Teil Hermine der Auslöser, da sie einfach nicht verkraften konnte, was für ein Meinungsbild die Slytherins von ihr hatten. Das war sogar schlimmer, als dass sie als Streberin betitelt wurde. Das hatte zur Folge, dass Ron und Harry sich unwohl fühlten und bei Harry wurde das noch dadurch gesteigert, dass er Malfoy bei schlechter Laune nicht einschätzen konnte und versuchte darum ihn so unauffällig wie irgendwie möglich zu beobachten.

Bei den Slytherins herrschte rundum Draco Schweigen. Sie hatten sich das Gesagte von eben nochmal durch die Köpfe gehen lassen und dachten sich, dass es wirklich besser wäre nichts zu sagen, als zu viel und vielleicht was Falsches. Und Draco interessierte das nicht. Er hatte sein Frühstück und seine Ruhe.

Nach einer Weile, also nachdem er mit Frühstücken fertig war, blickte er zwischen Pansy und Blaise hin und her, die frustriert in ihren Tee sahen.
 

„In meinem ganzen Leben habe ich euch noch nie so still erlebt. Hab ich Geburtstag?“
 

Das war der Beweis für die beiden: Sie nervten Draco tatsächlich.

Sie sahen sich an und schwiegen weiter. Sie warteten lieber auf eine direkte Aufforderung zum Reden. Draco, der ja keine Ahnung hatte, was denn mit den beiden los war, zog nur, ganz malfoylike, eine Augenbraue hoch.
 

„Ich unterbreche euer Schweigen wirklich nur ungerne, aber wenn ihr mich schon damit beglücken wollt, dann würde ich schon ganz gerne den Grund dafür erfahren.“
 

„Wir nerven dich.“, antwortete Blaise nur knapp und sah auch nur kurz zu Draco. Er wollte nicht Bestätigung in seinem Gesicht sehen. Hätte er dies doch getan, hätte er aber nur Verwirrung gesehen.
 

„Wer hat euch denn das erzählt?“
 

„Potter hat uns darauf gebracht und er scheint Recht zu haben.“
 

„Oh wirklich, hat er das. Gut. Ich bring ihn um.“
 

Seine eben erst wiedergekehrte gute Laune verschwand langsam aber stetig wieder. Draco war sogar schon aufgestanden, um ‚seinem Freund‘ mal den Kopf zu waschen, wurde aber noch von Blaise zurückgehalten.
 

„Wir wollten keinen Streit herbeirufen. Ich mein, er hat doch wirklich recht, oder nicht?“
 

„Natürlich, aber das muss man ja nicht sagen.“
 

Enttäuscht sahen Pansy und Blaise den Blonden an. Es stimmte also wirklich. Wie konnten sie das nicht gemerkt haben?
 

„Das war ein Scherz. Ihr nervt mich nicht. Nicht immer. Manchmal schon, aber das ist doch normal. Wenn ich euch wirklich so unerträglich finden würde, dann hätte ich euch das sicherlich deutlich zu verstehen gegeben.“, erklärte Draco sachlich und sah beide an. Das schien sie nun auch endlich beruhigt zu haben. Als ob ihnen einen ganzen Gebirge vom Herzen gefallen wäre, widmeten sie sich nun glücklich weiter ihrem Essen.
 

Draco sah nun zum Gryffindortisch und bemerkte, dass Harry ihn auch sah. Mit einer Kopfbewegung zeigte er ihm, mit au s der Halle zu kommen. Harry hat das auch sofort begriffen und ging mit einem ganz schlechten Gefühl raus, nachdem er Ron und Hermine kurz Bescheid gegeben hatte. Draco tat es ihm bei seinen Freunden gleich.

Gespannte Blicke folgten ihnen, bis sich die Tür hinter ihnen schloss. Erst dann widmeten sich die Schüler wieder ihren eigenen Dingen.

Vor der Halle sah Harry unsicher zu Draco, dieser funkelte ihn wütend an und Harry hatte keine Ahnung, was er denn jetzt schon wieder verbrochen hatte, aber das würde Draco ihm jetzt wohl sagen.
 

„Potter, was verdammt nochmal ist dein Problem? Du solltest dir lieber dreimal überlegen, ob du meine nette Seite ausnutzt, oder nicht. Die hält garantiert nicht ewig an, schon gar nicht bei dir!

Was fällt dir eigentlich ein Pansy und Blaise weiß zu machen, dass sie mich nerven?“
 

„War es denn nicht so?“
 

„Gerade schon, irgendwie…aber die beiden Dullis dachten ja sofort wieder, dass sie mich immer nerven würden. Kannst du mir mal erzählen, wie ich die ganze scheiße hier durchstehen soll, wenn die beiden nicht mehr an meiner Seite wären?“
 

„Ich kann ja nicht wissen, dass du auch Freunde hast.“
 

Fassungslos starrte Draco den Gryffindor an. Gedanklich stellte er fest, dass die Dummheit, die für die gesamte Weltbevölkerung reichen würde, vereint war in dieser Person, die auch noch der Held der Zauberwelt sein sollte.
 

„Ich schwanke gerade zwischen abgrundtiefer Verachtung, Wut und auch einen gewissen Teil Mitleid. Wie kommst du auf diese Idee?“
 

„Naja, ich dachte du hättest nur Untertanen und eine Leibgarde…“, meinte Harry schulterzuckend, schien sich aber auch in einem gewissen Grad für seine Aussage zu schämen.
 

„Oh ja, natürlich. Ich bin ja kein Mensch.“
 

„Hey! Das hab ich nicht gesagt. Ich dachte nur, dass du auf solche Sachen wie zwischenmenschliche Beziehungen keinen Wert legst. Wie soll ich sagen, du wirkst eben immer recht unterkühlt.“
 

Draco hielt es für die beste Lösung, einfach nichts zu sagen und sich auf das böse gucken zu beschränken. Es war ja auf eine gewisse Weise auch interessant zu hören, was andere von ihm dachten. Dass ihn nicht unbedingt viele so mochten wie Blaise und Pansy es taten, war Draco durchaus bewusst, aber dass man ihn für einen kompletten Gefühlskrüppel hielt, hätte selbst er nicht gedacht.
 

„Halt dich einfach aus meinem Leben raus.“
 

„Streitet ihr schon wieder wegen uns?“, fragte Ron, der gerade mit Hermine und den beiden anderen Slytherins aus der Halle kam. Sie hatten nur den letzten Satz den Draco gesagt hatte mitbekommen und befürchteten wieder das Schlimmste. Wenn die beiden sich trennen würden, wäre zwar diese zwanghafte Freundlichkeit nicht mehr von Nöten, aber da ihre Freunde davon ausgingen, dass sie nicht grundlos eine heimliche Beziehung angefangen haben, wollten sie versuchen ihnen möglichst wenig im Weg zu stehen. Hermine gehört zwar nur zum Teil dazu, da sie ja immer noch nicht glaubte, dass das hier stimmen konnte und wartete darauf, dass entweder Harry oder Malfoy der Kragen platzte.
 

„Warum schon wieder wegen euch? Und wer sagt denn dass wir streiten?“, fragte Harry scheinheilig und legte einen Arm um Dracos Hüfte. Dabei bemerkte er erstmals, wie dünn er war, worauf der Dunkelhaarige vorher nie geachtet hatte. Draco hingegen verzog nur das Gesicht und versuchte gar nicht erst seinen Unmut zu verbergen.
 

„An eurem Outing sind wir alle doch irgendwie auch mit dran schuld. Wir wollten ja unbedingt einen Beweis. Und das gerade schreit ja schon förmlich nach Trennung.“, fing Ron wieder an, die anderen nickten nur und sahen betroffen zu ihnen.
 

„Ach was. Ein Streit kommt doch in den besten Beziehungen vor. Wir lieben uns immer noch.“
 

„Also ich hasse dich.“, zischte der Blonde und wurde dafür gleich von Harry geboxt.
 

„Aua!“
 

„Kein Grund für sinnlose Gewalt hier!“, mischte sich Blaise auch wieder ein. „Wie wäre es denn, wenn wir heute einfach einen Kennenlern-Abend machen würden im Raum der Wünsche? Dann zeigen wir euch wie man nach Slytherinmanier feiert…mit ganz viel Alkohol!“, lachte er.
 

Harry war begeistert von diesem Vorschlag. Draco allerdings war entsetzt darüber, dass der Vorschlag, den Harry ihm schon angedroht hatte, nun auch noch freiwillig von seinem besten Freund kam.
 

„Gut! Dann heute Abend gegen 18:00 Uhr beim Raum der Wünsche!“, sagte Harry schnell, bevor Draco etwas einwenden konnte und gab ihm einen Kuss in den Nacken, bevor er ihn wieder los ließ und mit Hermine und Ron verschwand.

Draco sah ihm nur grimmig hinterher und verfluchte ihn innerlich, während er sich den Nacken rieb, um den Kuss demonstrativ weg zu wischen.
 

„Ach Draco, das braucht dir doch nicht peinlich sein. Tu nicht so, als würdest du dich nicht freuen. Uns macht das nichts aus.“, sprach Pansy ihm gut zu, worüber er nur die Augen verdrehen konnte. Die hatten alle, wahrsten Sinne des Wortes, keine Ahnung.
 

----------------------------18:25 vor dem Raum der Wünsche-------------------------
 

„Wo bleiben die denn? Wenn uns ein Lehrer hier erwischt, kriegen wir sicher Ärger.“, maulte Harry rum und schwor sich, Draco dafür gehörig die Meinung zu geigen.
 

„Ganz ruhig. Sie kommen schon noch.“, versuchte Hermine ihn zu beruhigen. Bisher hatte sie sich nicht oft dazu geäußert was die Slytherins bzw. einen ganz bestimmten Slytherin, anging und zu auffällig wollte sie ihren Unglauben auch nicht zeigen.
 

„Er kommt immer zu spät! Heute Morgen auch schon…“
 

Dann hörten sie auch schon Schritte, aber nicht das sonst so typische marschieren. Es war ein gemütliches Schlendern und zusätzlich wurde auch noch munter dabei geplaudert. Das konnten sie also auch nicht sein. Doch zu ihrer aller Überraschung waren es tatsächlich die drei Slytherins, auf die sie warteten. Fast hätten sie sie nicht erkannt; so fröhlich und locker. Sogar ihre immer perfekt sitzende Schuluniform hatten sie gegen normale Freizeitkleidung getauscht. Ein Anblick, den man so schnell nicht vergessen wird.
 

„Ihr seid zu spät!“, beschuldigte Harry die drei sofort nachdem sie bei ihnen zum Stehen gekommen waren. Blaise lachte nur unterdrückt auf, weshalb er fragende Blicke erntete.
 

„Naja, wir hatten ein Problem unseren Schluckspecht hier zum Gehen zu bewegen.“, klärte er sie auf und klopfte Draco auf den Rücken. Unter normalen Umständen hätte er sie jetzt mit seiner Ignoranz gestraft, aber jetzt lachte er einfach mit.
 

„Wer ist das und wo ist Draco geblieben?“
 

„Ich steh genau vor euch und wenn wir noch länger hier stehen bleiben, dann verlang ich Geld dafür.“
 

„Ich dachte, du hast genug Geld?“, wandte Harry ein, der sich noch gut an Dracos letzten Kommentar erinnerte, sich das aber nicht bildlich vorstellen wollte.
 

„Drauf angewiesen bin ich auch nicht, aber solange ich euch abzocken kann, warum nicht?“, antwortete er nur schulterzuckend und lief dann dreimal an der Wand auf und ab. Als die Tür erschien traten alle ein. Alle rechneten damit, dass der Raum überwiegend in Grüntönen gehalten sein würde, doch zu ihrer Überraschung war das nicht der Fall. Stattdessen war der Raum in warmen einheitlichen Farben. Rot war auch zu finden, nicht viel, aber trotzdem vorhanden.

Ein Kamin in dem ein Feuer knisterte und eine bequeme Sitzecke mit unzähligen Kissen. Alles in allem strahlte es eine unerwartete Gemütlichkeit aus.
 

„Wow.“, riefen alle gleichzeitig aus, nachdem sie sich ausgiebig umgesehen hatten.
 

„Ich kann mir schon denken, was ihr alle erwartet habt. Überraschung! Ich kann auch anders.“
 

Draco ging voraus und ließ sich auf den Kissen auf dem Boden nieder und legte eine Tasche in die Mitte. Die anderen kamen dazu und betrachteten neugierig die Tasche und wollten wissen was da drin war. Ron konnte es vor Neugier nicht aushalten, schnappte sich die Tasche und holte eine Flasche nach dem anderen heraus. Met, Feuerwhisky und für die schwächeren Gemüter Butterbier.
 

„Wie seid ihr denn an das ganze Zeug gekommen? Außer Butterbier kriegen wir doch noch nichts.“, warf Hermine ein, verantwortungsbewusst wie sie war.
 

„Ihr nicht. Tja, ich schon.“, meinte Draco nur grinsend, und nahm sich dann eine Flasche Feuerwhisky.
 

Ohne weiter nachzufragen, griffen auch die anderen nach den angebotenen Getränken und leerten eine nach der anderen. Je mehr Flaschen leer waren, umso heiterer wurde die Stimmung und es wurde ungezwungen geredet. Ron konnte sogar alle überreden ‚Wahrheit oder Pflicht‘ zuspielen. Hermine fing an die Flasche zu drehen. Als sie stehen blieb, zeigte sie direkt auf Harry. Lief ja wie geschmiert, genau das hatte sie gehofft.
 

„Also Harry: Wahrheit oder Pflicht?“
 

Harry haderte mit sich, er musste sich genau überlegen was er jetzt wählte. Hermines Gesicht nach zu urteilen, führte sie irgendwas im Schilde. Wahrheit war ihm zu gefährlich, darum wählte er Pflicht.
 

„Okay. Du musst den ganzen Abend lang Draco im Arm halten und darfst ihn nur dann loslassen, wenn eine andere Pflichtaufgabe, dass ausdrücklich verlangt oder es jemand direkt als Aufgabe stellt.“
 

„Aha. Und wie genau soll ich das jetzt anstellen?“
 

„Stell dich nicht so an. Du weißt doch wie man jemanden im Arm hält. Aber gut, wenn du eine genau Anweisung willst: Draco setzt sich bei dir zwischen die Beine. Dann kann er sich bequem mit dem Rücken an dich lehnen und du ihn im Arm halten.“
 

„Noch ausführlicher ging’s auch nicht, oder?“, murrte Harry, sah dann aber erwartungsvoll zu Draco. Der sah ihn einfach nur an und wartete.
 

„Willst du nicht herkommen?“, fragte Harry dann nach einer Weile, als sich immer noch nichts rührte.
 

„Seit wann kommt der Knochen zum Hund? Es ist deine Aufgabe, also beweg gefälligst deinen Prachtarsch hierhin.“
 

Kurz stutzte Harry über diese Bemerkung, schob das aber schnell auf den Alkoholpegel des Blonden und stand dann schließlich auch auf und setzte sich hinter den Blonden. Umständlich griff er nach der Flasche, die immer noch in der Mitte lag, und drehte die Flasche. Sie zeigte auf Blaise.
 

„Und: Wahrheit oder Pflicht?“
 

„Wahrheit. Ich mach doch jetzt nichts.“
 

„Uhm…meintest du das ernst, was du heute Morgen zu Hermine gesagt hast?“
 

„Na toll, reitet nur weiter darauf rum!“, meinte Hermine nur gekränkt. Sie wollte das nicht nochmal hören. Natürlich hatte er das ernst gemeint. Warum sollte er es sonst gesagt haben?
 

Draco, der natürlich nur Bahnhof verstand, fragte Harry auch direkt nach, was er denn damit meinte. Also erzählte der Gryffindor ihm, was passiert war, nachdem er so plötzlich verschwunden war.
 

„Naja…“, fing Blaise an, hörte aber sofort wieder auf, da er nicht wusste wie er das sagen sollte. Er musste freundlich bleiben und das war mehr als anstrengend. Was konnte er denn dafür, wenn die Granger so empfindlich darauf reagierte, was andere von ihr dachten?
 

„Ich sag’s mal so: Wir mögen euch nicht und ihr mögt uns nicht…oder mochten…ach egal, ihr wisst, worauf ich hinaus will. Wir kennen uns ja nicht und da kann man sich schnell ein schlechtes oder falsches Meinungsbild bilden, klar soweit?“
 

Blaise beantwortete die Frage mit Absicht eher indirekt, so entging er der Gefahr, wieder in ein gewaltiges Fettnäpfchen zu treten.

Nachdem alle, sogar Hermine, damit zufrieden waren, drehte er nun seinerseits die Flasche. Ron war das nächste Opfer.
 

„Ich nehm Wahrheit. Das ist mir lieber als was Peinliches zu machen.“, rief er schon im Voraus.
 

„Gut. Bist du mit der Granger zusammen?“
 

Sofort lief Hermine knallrot an und fächerte sich Luft zu, blieb aber still.
 

„Nö, warum?“
 

„Verdammt.“, fluchten Blaise und Pansy gleichzeitig, während Draco leise vor sich hin lachte. Jetzt war es Harry der, genauso wie Ron und Hermine, keine Ahnung hatte und nachfragte. Also flüsterte Draco ihm zu, dass unter den anderen Häuser Wetten abliefen, wann und ob die beiden zusammen kommen würden. Pansy und Blaise hatten dafür gestimmt, dass sie schon zusammen wären, er selbst jedoch nicht. Darum diese Reaktion.

Harry nickte verstehen und konnte nicht verhindern breit zu grinsen. Also wusste wirklich ganz Hogwarts davon, nur Ron verstand es noch immer nicht.
 

„Was denn nun? Wir wollen es auch hören.“, maulte Ron und sah auffordernd in die Runde.
 

„Ach schon gut, war nicht so wichtig. Mach lieber weiter.“
 

Unzufrieden damit nahm er sich grummelnd die Flasche und drehte sie. Nie wieder würde er Wahrheit nehmen! Das war ja noch peinlicher, und vor allem verwirrender, als Pflichtaufgaben. Die Flasche zeigte nun auf Draco.
 

„Gilt das jetzt für mich oder für Harry? Ich sitz ja praktischerweise vor ihm und fungier als Schutzschild.“
 

„Das gilt für dich. Harry ist unser Opfer, da er doppelt gefährdet ist. Für ihn zählt jetzt, wenn die Flasche auf den Zwischen raum bzw. auf seine Füße zeigt.“, beantwortete Pansy die Frage schnell.
 

„Okay. Dann Wahrheit.“
 

Alle warteten darauf, was Ron sich nun überlegen würde. Er hatte jetzt die Gelegenheit sich irgendwie an Draco zu rächen, wie er es sicherlich auch vorhatte. Doch dann überraschte er sie mit seiner Frage.
 

„Hasst du mich oder uns wirklich so sehr, oder warum machst du uns das Leben so schwer?“
 

„Das waren zwei Fragen, aber ich beantworte sie trotzdem:

Ich hasse euch nicht wirklich, aber es macht mir Spaß euch zu ärgern. Die Beschimpfungen wurden mir anerzogen. Sollte das jemals diese Mauern verlassen töte ich euch, nur mal nebenbei. Und nun zu deinem speziellen Fall: Ich hasse dich nicht, ich mag dich aber auch nicht. Ich find dich nur hohl.“ Alkohol macht wirklich redselig. Draco war das beste Beispiel.
 

Nun war Draco dran zu drehen und die Flasche blieb bei Hermine stehen, die sich sofort Pflicht entschied. Egal was es war, es würde genauso schlimm sein, wie Wahrheit.
 

„Sehr gut. Küss Ron.“
 

„Was?!“, quiekten beide erschrocken und wieder bekam Hermine einen unübersehbare rote Farbe im Gesicht.
 

„Stellt euch nicht so an. Nur kurz auf den Mund.“
 

Ron hätte eigentlich noch etwas dagegen einwenden wollen, aber er konnte gar nicht so schnell gucken, da hatte er Hermines Lippen auf seinen liegen. So schnell der Kuss auch kam ,so schnell war er auch wieder vorbei. Hermine war immer noch rot im Gesicht und Ron ziemlich neben der Spur.

Um davon nun wieder abzulenken, beeilte Hermine sich und drehte die Flasche. Wieder traf es Harry. Gut, dann konnte sie sich für das eben rächen.

Harry, der sowas in der Art schon ahnte, entschied sich in weiser Voraussicht für Wahrheit, worauf Hermine nur schnaufte.
 

„Seid ihr beide, du und Malfoy, wirklich zusammen?“
 

Harry sah sie etwas überfordert an. Wieso musste sie auch so misstrauisch sein? Los, glaubwürdig und verliebt sein, sprach er sich gedanklich selbst zu.
 

„Klar, warum sollte ich bzw. wir da lügen?“
 

Die anderen schienen Hermines Problem da nicht zu sehen, ignorierten es aber auch. Harry war wieder dran. Jedes Mal wenn er die Flasche drehte und sie stehen blieb, zeigte sie auf die Lücke zwischen den jeweiligen Personen. Das versuchte Harry sechs Mal, dann konnte Draco sich das nicht mehr mit ansehen.
 

„Du Unfähiger. Lass mich machen.“
 

„Das gilt nicht! Harry muss drehen.“
 

„Harry ist zu doof. Ich spring für ihn ein und stell die Aufgabe.“
 

„Darf ich da auch mal mitreden? Bei dir klingt das immer so, als würde ich alles falsch machen.“, mischte sich Harry ins Gerede ein. Schließlich wurde er hier einfach übergangen!
 

„Das könnte wohl daran liegen, weil du auch immer alles falsch machst, Schätzelein.“, erklärte Draco ihm und klopfte ihm sachte gegen die Wange, mit einem zuckersüßen Lächeln auf dem Gesicht. Er spielte seine Rolle gut, wie Harry fand. Nicht zu übertrieben und bisher wurden sie noch nicht gezwungen übereinander herzufallen. Aber das Spiel hatte j auch gerade erst angefangen.

Draco schnappte sich nun seinerseits die Flasche und drehte sie. Sie zeigte auf Ron. Noch bevor er die Frage stellen konnte nahm Ron ‚Pflicht‘, was der blonde Slytherin mit einem Grinsen quittierte.
 

„Na das ist doch perfekt. Da werd ich doch gleich mal deine Trinkfähigkeit überprüfen. Du und ich. Saufspiel. Sofort. Ihr könnt mit eurem kleinen Spielchen hier weitermachen.“
 

Da Draco die Aufgabe selbst gestellt hatte, konnte er Hermines Aufgabe direkt auflösen, da es absolut unumgänglich war, dass er sich aus Harry Armen befreien musste. Er schnappte sich den restlichen Alkohol und setzte sich mit Ron etwas abseits von den anderen hin.

Die schienen die Idee aber gar nicht gut zu finden. Wenn schon ein gemeinsamer Abend, dann wurde auch alles zusammen gemacht. Also setzten sich alle um, und es wurde ein Trinkspiel gespielt. Allerdings kannte keiner das Spiel, dass Draco spielen wollte, also musste er es gezwungenermaßen schnell erklären.

Gut vorbereitet, wie er nun mal war, holte er zwei Würfel aus der Tasche und legte sie vor sich hin.
 

„Also, ich werde es so erklären, dass sogar ihr es versteht:

Das Spiel heißt ‚Frau Horst‘*. Der Spieler, der einen Pasch würfelt ist Frau bzw. Herr Horst und somit der Boss und kann beliebig über die Spieler bestimmen. Wenn ihr aufs Klo müsst, braucht ihr die Erlaubnis. Wenn ihr was trinken wollt, braucht ihr die Erlaubnis usw..

Alle anderen müssen den Boss immer siezen, wer es nicht tut muss Einen trinken. Wenn man eine sieben würfelt, muss der Teilnehmer rechts von einem, in meinem Fall Blaise, trinken, bei einer acht ich selbst und bei einer neun, der Teilnehmer links, also Harry. Soweit verstanden?“

Einstimmiges nicken.

„Gut, die letzte Regel kann beliebig erweitert werden. Und zwar geht es darum, dass gewisse Wörter nicht gesagt werden dürfen, die da wären: Trinken, Bitte, Danke und Scheiße. Sobald man das sagt, muss man wieder trinken. Außerdem darf man nichts annehmen, was einem angeboten wird.

Also was passiert, wenn ich Harry die Flasche reiche und er sie in die Hand nimmt?“
 

„Er muss trinken.“
 

„Ich bin stolz auf euch. Ron fängt an.“
 

Innerhalb kürzester Zeit lag der größte Teil von ihnen fix und fertig auf dem Boden. Hermine musste sich anstrengen sich nicht zu übergeben, Ron bekam kaum noch was mit, Blaise lag weggetreten auf dem Boden und Draco lag schlafend mit dem Kopf auf Harrys Schoß. Nur Pansy und Harry waren noch in der Lage zu spielen, wobei Pansy wohl die eindeutige Gewinnerin sein würde. Bevor sie Harry jedoch in Grund und Boden Saufen konnte, gab dieser auf.

Erst jetzt bemerkte er den blonden Haarschopf auf seinem Schoß. Wie war der denn da hingekommen und vor allem, seit wann lag er da? Schlief er etwa? Der konnte doch nicht einfach auf seinem Bein einschlafen!

Der Gryffindor sah sich um und bemerkte, dass alle mehr tot als lebendig waren. An diesen Abend würden sie sich sicher noch lange erinnern. Oder aber sie würden einen Blackout von dem ganzen Alkohol haben.
 

Zu faul sich noch irgendwie zu bewegen bzw. zum Gryffindorturm zurück zu kehren, streckte Harry sich vorsichtig, damit Dracos Kopf nicht noch Bekanntschaft mit dem Boden machte, oder ihn gar weckte, und legte sich hier auf dem Boden.

Wenige Sekunden später war auch er im Land der Träume verschwunden und bemerkte so nicht, wie sich der Blonde, selbst noch im Schlaf, an ihn kuschelte.
 


 

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* Das Spiel ist wirklich perfekt dafür geeignet um schnell dicht zu werden xD

Aber den eigentlichen Spaß haben die geübten Spieler, die die längste Zeit nüchtern bleiben, weil sie mit ansehen können wie die anderen immer bekloppter werden xD

Do you know your enemy?

Kapitel 5
 

Als Harry am nächsten Morgen aufwachte, fühlte er sich wie erschlagen. Sein Kopf und sein Rücken schmerzten, ihm war verdammt schlecht, er hatte keine Ahnung was für ein Tag, geschweige denn wie spät es war, ihm war kalt, er hatte Durst und das Schlimmste: Irgendetwas lag auf ihm drauf und es ging nicht von alleine weg!

Er hatte dieses etwas sogar im Schlaf gespürt und in seinem Traum hatte es die Form einer dicken, hässlichen, schleimigen Kröte gehabt, aber Harry ging einfach davon aus, dass es keine Kröte war, die es sich auf seinem Bauch bequem gemacht hatte.

Müde öffnete der Gryffindor seine Augen und bereute es sofort zutiefst, weshalb er sie auch wieder schloss. Es war zwar nicht besonders hell im Raum, aber dennoch hell genug, dass es in den Augen schmerzte. Doch was wäre er für ein Gryffindor, wenn er die Schmerzen nicht auch ertragen würde wie ein Mann? Also nahm er dies zum Anlass seine Augen ein zweites Mal zu öffnen. Heftig blinzelte er ein paar Mal, bis er sich schließlich an die Helligkeit gewöhnte. Jetzt konnte er auch endlich sehen, was für ein Ding auf ihm lag und es beseitigen. Doch kaum als er besagtes Ding entdeckte, wünschte Harry sich, er hätte niemals nachgesehen. Es lag doch tatsächlich Draco Malfoy auf ihm, auch wenn es nur dessen Kopf war. Aber warum lag er auf ihm? Warum war der überhaupt hier? Und warum verdammt sah er so hübsch aus wenn er schlief?! Die sonst so akkurate Frisur war verwuschelt und leicht zerzaust, doch war das bei weitem kein Makel. Harry fand sogar, dass es Draco viel besser stand, als dieses platte, geordnete, was Draco fälschlicherweise als Frisur bezeichnete. Jetzt fiel ihm sogar eine Strähne seines etwas längeren Ponys in sein makelloses Gesicht und es schien ihn nicht zu stören, dass sie sich an seinen Wimpern verhangen hatte. Harry konnte sich selbst gerade noch daran hindern, die Strähne nicht aus Dracos Gesicht zu streichen und betrachtete ihn einfach weiter. Nicht mal ansatzweise konnte man etwas von dem sonst so ernsten Gesichtsausdruck erkennen, den Draco sonst immer trug. Richtig unschuldig und lieb sah er aus. Doch kaum, dass er die Augen aufschlug war es so, als würde ein Schalter in dessen Kopf umkippen und sich auf böse stellen. So musste es sein.
 

„MORGEN!“, schrie plötzlich eine schrille Stimme dicht neben Harrys Ohr, worauf dieser sich erst mal höllisch erschreckte und als Bonus noch stärkere Kopfschmerzen bekam. Wütend und leidend zugleich sah Harry neben sich und schaute direkt in Pansys grinsendes Gesicht. Und was machte die hier?
 

„Was sollte das denn, du Miststück?!“, fragte Harry gereizt und hielt sich die schmerzende Stirn.
 

„Ist da etwa einer ein Morgenmuffel? Irgendwie musste ich deine Aufmerksam ja kriegen. Wir haben schon alles Mögliche versucht, nachdem wir gemerkt haben, dass du auch mal aufgewacht bist, aber du konntest deinen Blick ja nicht von deinem schlafenden Schatz abwenden. Den haben wir auch schon versucht zu wecken, aber der hat einen komatösen Schlaf.“, erklärte Pansy ihm gut gelaunt und redete dabei so schnell, dass Harry nur mit Mühe verstehen konnte, was sie ihm da erzählte. Leider wurde ihm dadurch noch immer nicht erklärt, warum Draco auf ihm lag und Pansy neben ihm saß. Was es mit diesem mysteriösen 'Wir' auf sich hatte, wusste Harry auch nicht. Das klärte sich aber gleich auf, als drei weitere Personen in sein Sichtfeld traten: Hermine, Ron und Blaise. Aha, gut. Harry hatte noch immer nicht den blassesten Schimmer was denn eigentlich gestern passiert war.
 

„Bevor mich noch weiter zuquatscht, will ich erst mal wissen, was denn überhaupt passiert ist. Was macht ihr denn alle hier?“
 

Fragend sah Pansy erst Harry an und dann Hermine. Blaise und Ron waren im Moment nicht besonders ansprechbar. Ihnen ging es auch nicht besser als Harry, nur litten sie mehr.
 

„Harry, willst du mir jetzt etwa erzählen, dass du einen Blackout hast?“
 

„Nein, ich hab nur eine Erinnerungslücke.“
 

Pansy seufzte und erklärte Harry dann nochmal den ganzen Ablauf der gestrigen Ereignisse. Nach und nach kam auch seine Erinnerung wieder und beschloss still für sich, nie wieder ein Saufspiel zu spielen.
 

„Wie spät ist es denn?“, fragte Harry, nachdem er seine Erinnerung wieder vollends wieder erlangt hatte.
 

„Keine Ahnung, aber es ist sicher zu spät, um noch rechtzeitig zum Unterricht zu kommen, wenn ihr nicht bald mal in die Gänge kommt!“
 

„ZUM UNTERRICHT?!“, quiekte Hermine nun erschrocken und ließ Ron auf den Boden fallen, den sie erst mühselig in eine aufrechte Sitzposition gebracht hatte.
 

„Klar, ist heute Freitag, oder dachtest du, dass wir heute schon Wochenende hätten?“, erwiderte Pansy belustigt und versuchte gleichzeitig Blaise auf die Beine zu kriegen.
 

„Natürlich dachten wir das, sonst hätten wir doch gestern Abend abgesagt. Oh mein Gott! Ich muss mich beeilen, vielleicht schaff ich es dann noch pünktlich!“
 

Kaum das Hermine das ausgesprochen hatte, hastete sie auch schon aus dem Raum der Wünsche hinaus. Harry hatte sich inzwischen ganz aufgesetzt, wodurch Draco jetzt nicht mehr auf seinem Bauch, sondern auf seinen Beinen lag, allerdings war er immer noch nicht wach.
 

„Mensch Harry, weck dein Dornröschen doch mal oder soll Pansy ihn wachküssen?“, nuschelte Blaise, gähnte herzhaft und streckte sich ausgiebig.
 

„Gute Idee.“, stimmte Pansy ihm zu und schlich auf Harry und Draco zu, kniete sich hin und beugte sich runter. Harry wusste, was das Slytherinmädchen vor hatte und irgendwie gefiel ihm das nicht. Es sollte ihm egal sein, immerhin war Draco nicht wirklich sein Freund, aber er musste davon ausgehen, dass Pansy glaubte, dass Draco sein Freund sei. Somit machte sie sich an seinen Freund ran!

Gerade als Harry eingreifen wollte, wurde er in seinem Vorhaben unterbrochen.
 

„Pansy, solltest du mir mit deinem Mundgeruch auch nur noch 1 cm zu nahe kommen, dann wird deine Nase Bekanntschaft mit meiner Faust machen!“, grummelte Draco mit geschlossenen Augen, sah aber schon nicht mehr so friedlich aus, wie vor ein paar Minuten.
 

„Hey, du bist ja doch wach.“
 

„Wie sollte ich auch nicht, bei eurer Lautstärke hier.“
 

Müde richtete Draco sich langsam auf. Er hatte einen gewaltigen Kater, auch wenn er es nie zugeben würde. Malfoys bekamen schließlich keinen Kater! Aber ein gewisses Unwohlsein konnte er nicht leugnen.
 

„Ich sterbe…“, murmelte er leise, aber laut genug, dass zumindest Pansy es verstehen konnte, der es als einzige wirklich gut zu gehen schien.
 

„Ach was, so schnell stirbst du nicht! Hoch jetzt, sonst kriegen wir noch Ärger. Krankfeiern gibt es nicht, das wäre etwas auffällig.“
 

Sie half Draco auf die Beine und hatte Mühe ihn aufrecht zu halten. Wie ein nasser Sack hing er einen Moment bei ihr im Arm, bemühte sich dann aber eigenständig zu stehen und das auch möglichst aufrecht und würdevoll. Allerdings blieb das bei einem Versuch.

Draco half nun seinerseits Harry aufzustehen, wurde von ihm aber fast wieder auf den Boden gezogen.
 

„Potter, mach dich nicht so fett.“
 

„Halt die Klappe, Malfoy!“
 

Sie fauchten sich noch eine Weile weiter an, bis ihnen das auch bewusst wurde und sie sich gezwungenermaßen wieder ruhig verhielten.
 

„Wenn das nicht Liebe ist.“, war der einzige Kommentar dazu, den Blaise von sich gab. Harry sah erst alarmiert aus, da er befürchtete, dass es eine Anspielung darauf sein könnte, dass er die durchschaut hatte. Allerdings war das falscher Alarm.

Blaise half nun auch Ron hoch, der ja einfach so liegengelassen wurde, den es aber auch nicht so zu stören schien, da er die ganze Zeit einfach nur ruhig da lag. Pansy kam ihm zu Hilfe und gemeinsam brachten sie Ron stützend nach draußen.
 

„Lasst euch aber nicht mehr zu viel Zeit. Ich glaube kaum, dass die fette Dame uns rein lässt.“, rief Pansy noch gut gelaunt, bevor sie sich auf den Weg machten.
 

Draco hätte ihnen eigentlich direkt folgen wollen, allerdings wurde er von Harry zurückgehalten, wofür dieser nur einen fragenden Blick erntete.
 

„Du warst gestern Abend anders als sonst. Wie soll ich es beschreiben…du warst angenehm. Irgendwie menschlicher.“
 

„Ich habe keine Ahnung woran das nur liegen könnte. Falls du es immer noch nicht begriffen haben solltest, ich sag es dir gerne nochmal: Ich bin ein Mensch. So langsam frag ich mich wirklich, als was du mich sonst ansiehst…“. Ungläubig, aber dennoch amüsiert, sah Draco Harry an. Langsam aber sicher fing es an ihm Spaß zu machen und etwas Gutes musste er ja an diesem Umstand finden.
 

„Willst du das wirklich wissen? Ich glaube kaum.“
 

„Wie? Auch der Heilige Potter hat ein schlechtes Meinungsbild von anderen? Oder speziell nur von mir?“
 

„Was rede ich überhaupt mit dir? Natürlich denke ich nicht nur gut von anderen. Du bist aber ein besonderer Fall, weil ich dich noch nie mochte und mir deine Familie suspekt ist.“, antwortete Harry ehrlich, und wunderte sich darüber, dass Draco ihn angrinste. Immerhin hatte er ihn gerade beleidigt, wenn auch auf eine nette Art.
 

„Was gibt es da zu grinsen?“, fragte er darum leicht gereizt, was den Blonden nur zum Lachen brachte.
 

„Du bist voll putzig. Du regst dich über meine Antworten auf, wobei du doch damit rechnen konntest. Außerdem hast du mich aufgehalten, weil du anscheinen mit mir reden wolltest, über Dinge, die absolut belanglos sind und uns nur vom Unterricht abhalten, und dann verwendest du auch noch ein Wort wie ‚suspekt‘, wovon ich bisher immer ausgegangen bin, dass es sich nicht mal in deinem Wortschatz befindet. Ich find das lustig.“
 

„Du hast einen echt schrägen Humor. Ich dachte immer, dass du nur das Leiden anderer, insbesondere meines, lustig findest.“
 

„Ach ja richtig, dir Schmerzen zuzufügen finde ich auch lustig, außerdem hast du es verdient. Das ist eine gute Kombination.“
 

Das bisschen an Sympathie, das Harry eben noch für Draco empfunden hatte, war nun so gut wie verflogen.
 

„Wie kommst du darauf, dass ich es verdient habe? Du machst mich doch vollkommen grundlos fertig. Wenn ich zurückschlage ist das reine Notwehr.“
 

„Naja, durch deinen Heldenstatus und unserer gut gepflegten Feindschaft, hast du mir sogar ohne dein Zutun das Leben schwer gemacht. Ach übrigens: Jetzt habe ich erst recht einen Grund dich leiden zu lassen, was glaubst du wird dich da erwarten, 'Schatz'?“
 

Harry schluckte. Auf einmal war ihm gar nicht mehr wohl zumute. Ihre Streitereien hatten sich meistens im Rahmen des Erträglichen gehalten und es war nie wirklich etwas Schlimmes passiert. Das bedeutete, dass es jetzt schlimmer werden würde. Ganz egal was Draco vor

hatte, er konnte niemanden um Hilfe bitten, da, wie Draco eben so charmant angemerkt hatte, jeder sie für ein glückliches Paar hielt.
 

„Ich hasse dich.“, zischte Harry zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
 

„Ich weiß, aber du hast dir das selbst eingebrockt. Bei der Gelegenheit möchte ich dich auch nochmal an deine Gegenleistung erinnern.“
 

„Ich weiß immer noch nicht, was ich machen soll.“
 

„Kommt schon noch. Jetzt hör auf mich voll zu blubbern. Ich bin noch nicht voll zurechnungsfähig. Dass ich das gesagt habe, und was ich auch immer gestern Abend von mir gegeben habe, bleibt unter uns. Ich will dir nicht schon wieder drohen müssen…obwohl, doch das will ich: Ich kann dich jederzeit im Stich lassen, somit hab ich dich in einem gewissen Grad in der Hand.“
 

Da hatte er dummerweise Recht, wie der Gryffindor feststellen musste. Einfach alles zuzugeben war jetzt nicht so einfach. Außerdem gefiel es Harry irgendwie, dass sich Dracos Freunde ehrlich bemühten nett zu sein und sich mit ihnen anzufreunden. Vielleicht würde das diesen ewigen Häuserstreit endlich beenden. Nur zu welchem Preis? Müsste er dann auf ewig mit Malfoy zusammen sein? Naja, es gab sicherlich Schlimmeres…Nein, mit solchen Gedanken wollte er gar nicht erst anfangen!
 

„Wenn du dann fertig bist vor dich hinzustarren, ich gehe jetzt. Ich brauche dringend eine Dusche. Wenn wir schon zu spät kommen, will ich wenigstens sauber zu spät kommen.“, damit machte Draco auf dem Absatz kehrt.
 

„Hey! Das Gespräch ist noch nicht beendet. Sehen wir uns nachher?“
 

„Klar, beim Nachmittagsunterricht ist Zaubertränke angesagt.“
 


 

Beim Mittagessen ging es allen schon wieder etwas besser, was nicht zwingend bedeutete, dass es ihnen gut ging. Ron und Harry sahen nicht nach dem blühenden Leben aus, Hermine und Pansy konnten sich nicht beklagen, wobei Hermine ohnehin zufrieden mit sich und der Welt war, da sie es noch rechtzeitig zum Unterricht geschafft hatte. Auch wenn sie dafür erst später duschen konnte, war es ihr das wert gewesen. Blaise und Draco ging es bis auf höllische Kopfschmerzen schon wieder gut und man konnte ihnen auch keinen Kater mehr ansehen. Sie waren da doch trinkfester als die beiden Gryffindors und damit konnten und würden sie die beiden eine ganze Zeit lang aufziehen.

Tatsächlich waren Blaise und Draco in ein Gespräch vertieft und versuchten die Erinnerungen des gestrigen Abends, des jeweils anderen, zu ergänzen. Dieses wurde dann aber jäh unterbrochen als eine Eule mit einem Brief genau vor Draco landete. Dies blieb natürlich nicht gänzlich unbemerkt, da die eigentliche Postausteilung schon stattgefunden hatte und er somit die volle Beachtung aller hatte, die es bemerkt hatten.

Draco erkannte sofort die Schrift seines Vaters auf dem Umschlag. Ohne ihn vorher zu öffnen, knüllte er den Brief samt Umschlag in seiner Hand zusammen, stand ruckartig auf und verließ die Halle, dicht gefolgt von Blaise, der auf ihn einredete, man aber nicht verstehen konnte, was er sagte.

Harry, dem das natürlich nicht entgangen war und der von Natur aus Neugierig war, folgte ihnen, kurz nachdem die beiden aus der Halle verschwunden waren. Im Gang blieb er erst mal in einem gewissen Abstand zu ihnen stehen. Sie hatten ihn noch nicht bemerkt. Draco war zu sehr damit beschäftigt, unruhig auf und ab zu gehen. So eine Reaktion kannte Harry gar nicht von dem sonst so gelassenen Slytherin, was seine Neugier auf den Inhalt des Briefs nur noch schürte. Er sah, dass Draco aufgeregt redete, allerdings war er nicht laut genug, damit Harry ihn verstehen konnte.
 


 

„Jetzt komm erst mal wieder runter! Hinsetzen!“, wies Blaise Draco in einem Ton zurecht, den sich nicht jeder bei ihm erlauben durfte. Gegen Harrys Erwartung tat der Blonde sogar was ihm gesagt wurde und saß nun still, aber nicht beruhigt, auf einer der Bänke im Gang.
 

„Du hast den Brief doch noch nicht mal aufgemacht. Du gehst einfach gleich von dem Schlimmsten aus. Lies doch erst den Brief und guck was dein Vater will. Wenn es wirklich so sein sollte, dann kannst du dich immer noch weiter aufregen.“
 

Seufzend fuhr sich Draco durch die Haare, die er wieder platt und geordnet trug, doch selbst dadurch konnte er sie nicht durcheinander bringen. Nach einer weiteren Minute des Wartens öffnete er erst den Brief und begann dann zu lesen. Ab der Hälfte brach er ab und sah Blaise vielsagend an.
 

„Ist nicht dein Ernst?! Das kann er nicht machen, wenn du nicht willst! Das hast du ihm doch gesagt, oder?“
 

„Soll ich vorlesen?

‚Du sollst wissen, mein Sohn, dass wir, Ich und deine Mutter, nur das Beste für dich wollen. Deine Ansichten bezüglich deiner Zukunft habe ich zur Kenntnis genommen, allerdings wird dies nichts an deinem weiteren Werdegang ändern. Es liegt nicht länger in deiner Hand, über dein Leben zu entscheiden! Nach diesem Schuljahr weißt du, was dich erwarten wird. Mach es dir nicht unnötig schwer. Unsere Entscheidung steht fest und wir sind uns sicher, dass es das Beste ist...‘ usw.

Da hast du es schwarz auf weiß. Noch deutlicher hätte er es nicht sagen können, wenn man bedenkt, dass er nicht schreiben konnte: Du wirst Todesser, ob du willst oder nicht.

Was soll ich denn jetzt machen. Auch wenn es in dem Brief nicht so klingt, du kennst meinen Vater und dessen Mittel.“
 

Draco zerknüllte den Brief in seiner Faust zusammen. Nur wenige Sekunden später entzündete sich der Brief von selbst und verbrannte in seiner Hand, doch war das definitiv sein geringstes Problem.

Blaise störte es jedoch gewaltig, weshalb er ihm den verbrannten Brief aus der Hand schlagen wollte, doch war dieser bereits zum größten Teil verbrannt, dass nur noch Asche zu Boden fiel. Doch als er den Blonden zurechtweisen wollte, kam Harry zu ihnen.
 

„Was ist denn mit euch los?“
 

Unschlüssig blieb Blaise vor Draco stehen und sah ihn an, dieser erwiderte seinen Blick aber nicht.
 

„Ich lass euch alleine. Ich rede später nochmal mit dir, Draco.“
 

Blaise sah Harry kurz an und verschwand dann wieder in der Halle. Nun sah Harry Draco an. Er bemerkte schnell, dass es ihm wohl nicht so gut ging und dass es nicht an einem vermeintlichen Kater lag. Darum hockte er sich vor ihn hin, damit er mit ihm auf Augenhöhe sein konnte.
 

„Was war das für ein Brief?“, fragte Harry nach einiger Zeit des Schweigens vorsichtig nach und besah sich Dracos Hand, nachdem dieser ihm keine Antwort gegeben hatte.
 

„Du solltest damit zum Krankenflügel gehen. Mit Verbrennung ist nicht zu Spaßen und das muss sicher wehtun.“
 

Noch immer keine Reaktion.
 

„Was ist los? Du bist doch sonst nicht auf den Mund gefallen.“
 

„Das geht dich nichts an. Ich bin nicht verpflichtet dir irgendetwas zu sagen!“, fuhr Draco Harry an, sah ihn aber nicht an.
 

„Was hat dich denn gebissen? Ich hab dir nichts getan, also spiel dich nicht wieder als Arschloch auf.“
 

„Und du? Spiel du dich nicht als Allerweltsretter auf! Nur weil wir so tun als ob wir zusammen wären, heißt es nicht, dass du mich mit geheuchelten Interesse zu dröhnen musst.“, antwortete er ihm, stand auf und sah ihn nun endlich an.
 

Gut. Wenn Draco nicht wollte, dass er nett zu ihm war, dann konnte er das haben. Er wollte sich nur irgendwie mit ihm arrangieren, damit sie in ihrem 'Zusammensein' besser mit einander auskamen. Aber wenn er die alte Gewohnheit haben wollte…es war ja niemand da, der sie hören konnte.
 

„Komm nicht wieder mit derselben Leier! Bildest du dir etwa was darauf ein, dass ich ‚dummerweise‘ dich ausgesucht habe, der sich als mein Freund ausgibt? Dann hast du eindeutig was missverstanden. Ich würde doch nie mit dir zusammen sein wollen.“, erwiderte er nachdem auch er sich wieder aufgerichtet hatte. Doch kaum dass er die Worte gesagt hatte, bereute er sie auch. Für einen Moment glaubte er einen verletzten Gesichtsausdruck erkannt zu haben, doch im folgenden Augenblick, war er auch schon verschwunden. Entschuldigen wollte er sich aber auch nicht, dazu war er zu stolz.

Draco sah ihn nur abschätzend an, drehte sich dann um und ging ohne noch ein Wort zu verlieren.
 

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So, Ende im Gelände...fürs erste ^^

Ich möchte mich an dieser Stelle erneut füe Kommentare und Favos bedanken

D A N K E ♥

Und was ich noch fragen wollte:

Wie sieht es aus mit dem Interesse an einem Wettbewerb? Ich hätte gerne ein anderes Titelbild, kann aber selbst keines zeichnen oder anders erstellen. Falls sich genug Interessenten melden, eröffne ich einen Wettbewerb und stell den Link hier auch ein.

Wenn nicht ist auch in Ordnung. Bis zum nächsten Mal ^.^/)



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Kommentare zu dieser Fanfic (17)
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Von:  Buchi
2010-03-03T19:26:13+00:00 03.03.2010 20:26
oh diese idoten
beide so stur wie sonst was
dass kann noch hart werden
eig lief es doch schon besser *seufz*
das dauert noch bis die sich verstehn
aber wie kann drays vater so gemein sein???
armer dray
und harrys aussage hat ihn sicher au verletzt
bin gespannt wies weiter geht
lg Buchi
PS: Danke für die Ens :D


Von: abgemeldet
2010-02-25T00:27:31+00:00 25.02.2010 01:27
Ich will sterben auf der Stelle xDDD
Das ist so geil
Ich find die FF so Hammer echt
Bitte schreib weiter ich muss wissen wie Draco reagiert wenn er aufwacht *totkringel*
Super geworden bis jetzt
Ich feru mich auf die nächsten Teile. Hoffentlich geht es bald weiter *grins*
LG Fear
Von:  Schicksalsstern
2010-02-01T18:48:57+00:00 01.02.2010 19:48
Mensch, ich liebe dein Fanfic soo!*__*
An vielen Stellen kamen mir echt schon die Tränen wegen des vielen lachens!xD
Ich freu mich schon riesig, wenn es weiter geht!:3
Von:  Lucy_QueenOfDarknezz
2010-02-01T14:37:42+00:00 01.02.2010 15:37
na holla nimmt draco drogen oder wieso ist der so positiv ? XD
gute idee das trinkspiel (direckt ma auf nächster oarty ausprobieren XP)
Hats du dir das ausgedacht ??
Ich frag mich auch wie draco, harry und co. reagiren wenn die aufwachen...
scheint aber ein witziger abend gewesen zu sein, gut wenn die sich alle näher kommen ^^
bitte schreib schnell wieter, ja ??
Lg Lucy ^.~
Von:  Buchi
2010-01-31T18:26:03+00:00 31.01.2010 19:26
geniale idee mit dem trinkspiel
einfach alleschnell besoffen machen >.<
so süß da kuschelt sich dray noch an harry
bin gespannt wie er reagiert wenn er wieder aufwacht *eg*
der abend scheint ja ein erfolg zu sein
mit alk verstehen sie sich ja schonmal ganz gut xD
schnell weiter schreiben
lg Buchi
Von:  Buchi
2010-01-23T15:20:57+00:00 23.01.2010 16:20
hihi nachhilfe in sachen liebe xD
bin gespannt was für eine premiere die sich überlegt haben
vll mitten in der halle küssen xD
wie snape wohl reagiert wenn er das erfährt *eg*
schnell weiter schreiben
lg buchi
Von:  I01I-CYBORG-TE
2010-01-22T18:22:25+00:00 22.01.2010 19:22
uuuiiih.. draco-chan macht wirklich nen wnadel durch xDDDDDDDD
diese FF ist sowieso voll toll!
ich hab sie so zufällig gefunden und da da als pairing draco X harry wr, hab ichs zu den favos gepackz und dann mal angelesen xDDD
neben dieser FF sind nurnoch zwei in der liste geblieben xDDDDDDDDD
die ist wiklrich cool~
Von:  Lucy_QueenOfDarknezz
2010-01-22T17:24:49+00:00 22.01.2010 18:24
Och wie süß *-*
Entwickelt da jemand etwa positive Gefühle ?
Das ist ja mal knuffig wie sanft Draco mit Harry umgeht (für Draco´s Verhältnisse sanft meine ich ^^")
Man bin ich gespannt auf die "Premiere" der beiden. Hoffentlich kriegen die das glaubhaft (oder überhaupt) hin!!!
Ich freu mich schon, bis bald !

Lg Lucy ^.~
Von: abgemeldet
2010-01-21T00:52:22+00:00 21.01.2010 01:52
wow! Echt toll! Bin schon richtig gespannt wie es weitergeht. Aber Wahnsinn, dass da Draco so einfach mitmacht...
Freu mich schon auf den nächsten Teil!

LG Hebi
Von:  Buchi
2010-01-19T16:43:09+00:00 19.01.2010 17:43
oh richtig geil xD
warum musste harry sich au dray raussuchen
na ja sont wärs ja au net so lustig *eg*
das gekeife der beiden is so geil
ich bin die ganze zeit hier am rumlachen xD
richtig coole FF
bitte schnell weiter schreiben
bekomm ich dann ne ens?
lg Buchi


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