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Zwei Wochen

[Fortsetzung von "Eine Woche"] Erinnerungen von größter Bedeutung sind in Vergessenheit geraten. SoraxKairi ^^
von

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Tag Acht: Sho

Am nächsten Morgen lagen wir immer noch eingekuschelt auf dem Sofa.

Ich dachte nur: „Wow, was für ein schöner Abend das gestern doch war.“

Aufgewacht bin ich durch Soras Wuschelfrisur, die mal wieder in meinem Gesicht kitzelte. Aber schlimm war das nun nicht, ich fühlte mich ausgeschlafen und die Sonne stand auch schon hoch am Himmel. Nur eines fand ich weiterhin merkwürdig…Ich hatte schon wieder nicht geträumt…Irgendwie, seit Key weg ist, kommt da nichts mehr. Ob es vielleicht an ihm liegt? Aber wie könnte er denn bitte schön Träume beeinflussen? Von so etwas hatte ich wirklich noch nie gehört…

„Hey bist du wach?“

Ein zärtlicher Atem strich mir über den Nacken, den ich gleich mit einem Lächeln beantwortete.

„Ja, bin ich.“

„Schön…“

Dann legte sich ein Arm um mich und umschloss vorsichtig meine Hand, die neben meinem Oberkörper platziert war.

„Sora?“

„Ja?“

„Wir müssen noch Riku anrufen“, kicherte ich.

„Oh, stimmt ja, hehe…Sonst können wir das heute mit der Insel vergessen!“

„Ja dann mal los!“

„Was, jetzt?“, fragte er leicht verwundert.

„Klar doch, schließlich ist es schon fast Mittag, denke mal, und im Dunkeln wollen wir ja wohl nicht losfahren, außerdem müsste er seine Sachen noch packen und du auch…Drüben müssen dann die Zelte aufgebaut werden und das möglichst noch bevor die Sonne unter ge--“

„Ja ja, jetzt halt mal die Luft an!“

Erstaunt drehte ich mich zu ihm um. Aber er grinste, also war alles okay.

„Mach dir mal keine all zu großen Sorgen, das packen wir schon“, sagte er mit einem niedlichen Engelslächeln.

„Na gut.“

„Dann werd ich jetzt wohl mal telefonieren gehen…“

Folglich schlug Sora die Decke zur Seite und stand vom Sofa auf, ging danach wohl in Richtung Flur. Ich hingegen bemerkte grad einen kühlen Luftzug, als der Braunhaarige nicht mehr da war. Lag bestimmt an der ganzen Körperwärme, die mich bis vor kurzem noch umgeben hatte.
 

10 Minuten später tauchte Sora mit einem breiten Grinsen im Gesicht wieder auf und beugte sich von der Sofalehne aus zu mir rüber.

„So wie du aussiehst, geht wohl alles klar, was?“

Als Antwort erhielt ich ein deutliches Nicken:

„Jup, Riku packt jetzt seine Sachen zusammen, ich jetzt auch, dann essen wir beide noch was und in ’ner Stunde treffen wir uns am Bootssteg.“

„Okay…Haben wir eigentlich auch Zelte?“

„Ne weißte“, lachte er und sackte dabei auf der Lehne ein, ich jedoch guckte ihn nur schief an und verschränkte die Arme.

„Also, Riku hat bei sich zwei und ich hab auch noch eins, also mach dir da mal keine Sorgen, du MUSST nicht mit mir in ein Zelt gehen!“, und abermals versank der Wuschelkopf in einem Lachflash, bei dem er mit dem Rücken auf der Lehne lag und auf der anderen Seite schon fast wieder kopfüber auf der Couch ankam. Das sah wirklich komisch aus.
 

?’s Sicht:

Ich entschied mich dafür diesen düsteren und meiner Ansicht nach hasserfüllten Ort zu verlassen und stattdessen einen gemütlicheren Platz aufzusuchen, an dem ich in aller Ruhe meine letzten Stunden genießen könnte. Jeder normale Mensch würde jetzt wahrscheinlich trauern, gerade wenn er noch so jung ist wie ich. Aber ich war weder ein Mensch, jedenfalls nicht mehr, noch besaß ich irgendetwas, wofür sich das Kämpfen lohnen würde. Denn ich hatte alles verloren…Meine Gestalt, meine Freunde, meine Liebe und auch den Weg zurück in meine Welt. Man hatte mir nicht einmal eine richtige Wahl gegeben, als ich zu dieser Aufgabe berufen wurde. Ich konnte nur eins, entweder den Auftrag annehmen oder sterben…Ich entschied mich natürlich zunächst fürs erstere, doch im Laufe der Zeit wurde mir klarer, dass das nicht der Weg war, den ich gehen wollte.

Seufzend ließ ich mich auf sanftem Gras nieder und musterte meine schmerzenden Pfoten.

„Nun bin ich soweit gegangen, ohne Pause, ohne Rast und habe immer noch keine Entscheidung getroffen…“

Das stimmte, denn es stand noch eine Entscheidung offen…

„Ich will nicht daran teilgehabt haben, wenn dieser Bastard das bekommt, was er will…Ich will meine Schuld begleichen.“

Langsam sank mein schwarzer Kopf auf das weiche Gras und ein weiterer unbewusster Seufzer entglitt mir. Sicherlich war ich in diesem Moment sehr erschöpft, doch habe ich jetzt die Zeit dafür, mich auszuruhen?

Ein kleines Lächeln formte sich und entblößte dabei meine blanken spitzen Zähne, denen ein Mensch bei solch einer Dunkelheit wohl eher ungern begegnet wäre.

„Diese Zeit wird er mir schon noch geben…Das ist das Mindeste.“

Dann schloss ich die Augen und döste ein.
 

Flashback
 

„W-wo bin ich? I-ich war doch eben noch bei…meinen Freunden.“

„Hallo Shori...“

Ein unheimlicher Schauer lief mir über den Rücken, als ich seine Stimme zum ersten Mal hörte. So beängstigend wirkte sie…als würde sie inmitten des tiefsten Abgrundes entspringen…Oder als wäre der Sprecher der Tod selbst.

„W-wer bist du?! Zeig dich!“

Doch er zeigte sich mir nicht…kein einziges Mal. Ich hörte immer nur seine Stimme und erblickte um mich herum nichts als Dunkelheit, wie ein leerer schwarzer Raum.

„Nicht so ungeduldig, Sho! Du wist schon noch Antworten bekommen.“

Sein Ausruf ließ mich merklich zusammenzucken. Noch nie hatte ich so eine bedrohliche Männerstimme gehört, eher gesagt war ich nun ein wenig erleichtert darüber, dass ich ihn nicht sehen konnte. Wer weiß, was mich dann erwartet hätte.

„Nun gut Sho. Ich habe dich hierher berufen, da du eine Aufgabe zu erledigen hast.“

„Eine Aufgabe?“

„Ja. Denn dir ist die Macht zuteil geworden, Träumen eine neue Form zu geben, sie zu verändern.“

„Träumen…eine neue Form zu geben…? Und wieso wusste ich bis jetzt noch nichts von dieser „Macht“?

Mein Ton wurde nun wieder etwas kräftiger, schließlich konnte ich meinem Gesprächspartner nicht in die Augen sehn und die Furcht ließ mit jeder Minute nach.

„Das liegt daran, dass sie in dir noch verschlossen ist, sie muss erst befreit werden!“

„Befreit werden? Moment mal, warum sollte ich das überhaupt wollen? Was soll ich mit dieser Macht? Sag endlich, wer bist du? Und was willst du von mir?!“

Allmählich stieg in mir die Wut hoch, mir ging dieser Ort gehörig auf den Wecker, es war dunkel und kalt, ich wollte einfach nur wieder nach Hause…

„Nun denn, mein Name ist Xemnas, Anführer der Organisation XIII und ab jetzt derjenige, dem zu gehorchst! Denn du hast keine Wahl, entweder du nimmst den Auftrag an oder du stirbst!“

Jetzt blieb mir der Atem endgültig weg und meine allzu offensichtliche Wut verwandelte sich in Windeseile wieder in Angst, ich kannte ihn zwar nicht, aber in seinem Ton lag große Überlegenheit und mir wurde klar, dass er wirklich dazu fähig wäre, mich zu töten.

„O-ok…“, begann ich mit deutlich zitternden Stimme, „Was willst du?“

Ein lautes durchdringendes Lachen erschallte im Raum und erzeugte Gänsehaut auf meinem Körper.

„Zunächst vergiss mal schön deinen Namen, Shori Minzoku…Denn ab heute lautet er ‘Key’!“
 

Flashback Ende
 

Kairis Sicht:

So langsam reichte es aber, Sora könnte ruhig wieder runterkommen. Der lacht sich ja sonst noch die Seele aus dem Leib. Doch glücklicherweise kam mir endlich eine Idee, wie ich dem ein Ende setzen könnte…

Meter für Meter rutschte ich auf der Couch zu ihm rüber und beugte mich vorsichtig über seinen Kopf. Ich konnte schon ein paar „Lachtränen“ an den Rändern seiner geschlossenen Augen hochsteigen sehen. Ich hatte echt keine Ahnung, warum er jetzt plötzlich so ausflippte, ich meine, so witzig war das doch eben auch nicht gewesen, oder?

Als mein Gesicht dann direkt über seinem war, gab ich ihm zunächst einen kleinen Kuss auf die Nase, um ihn auf mich aufmerksam zu machen und dann einen auf den Mund…Sofort erstarb das Gelächter und Sora riss mit einem Male die Augen auf und blickte mich ganz erschrocken an.

„Na, so erschreckt?“

„Ähmm…weiß auch nicht, hatte irgendwie nicht damit gerechnet“, grinste er sichtlich in Verlegenheit gebracht.

„Nein? Wieso? Ich meine, das erste Mal ist es ja nun nicht gewesen.“

„Ne aber…Ich hätte jetzt gedacht, dass du mir irgendwann eine runter haust, weil ich so viel gelacht hab.“

„Das glaubst du, würde ich tun?“

Leicht entsetzt starrte ich ihn an und verschränkte zur selben Zeit beleidigt meine Arme. Er hingegen drehte sich nun lächelnd wieder um, sodass er mit den Ellbogen auf der Lehne gestützt hinter dem Sofa stand.

„Nun ja, falls ich es nicht geschafft hätte, aufzuhören und keine Luft mehr bekommen hätte, dann wäre das gar nicht so verkehrt gewesen…Eher würde ich dir dafür dann sehr dankbar sein…“

„Hmmmm…“

Ich tat noch einen Moment lang so, als hätte mich das jetzt nicht überzeugt. Denn ich liebte es einfach, Sora mit meinen gespielt bösen Blicken in den Wahnsinn zu treiben…

„Kairi? Och komm, sei doch jetzt nich so…Es tut mir leid, wenn ich was Falsches gesagt hab.“

‚Es tut ihm sogar leid? Wow, das war jetzt zwar nicht nötig gewesen, aber dennoch schön zu hören, dass er sich für so etwas entschuldigt. Da könnte selbst ich nicht noch weiter so tun, als wäre ich sauer. ‘

Lächelnd streckte ich die Arme nach ihm aus und legte sie in seinen Nacken:

„Ach, Sora…Du bist schon echt süß“, und drückte ihn ganz fest, sodass er beinahe den Halt an der Couchlehne verloren hätte.

„Hey, hey! Nicht so doll, sonst erstickst du mich noch!!“

Ein wenig erschrocken wich ich zurück und formte ein leichtes Grinsen.

„S-sorry…“

Ein kleines Nicken seinerseits folgte:

„Na gut…dann werd ich wohl mal Sachen zusammenpacken und das Zelt aus dem Keller holen. Wenn ich nur wüsste, wo genau es ist…“

Mit einem nachdenklichen Blick wandte er sich folglich der Treppe zu, die nach unten führte, blieb aber vor dieser stehen und drehte den Kopf schief.

Ein Kichern konnte ich mir somit kaum verkneifen.

„Du, sonst pack erstmal deine Sachen und ich geh in der Zeit in den Keller und suche das Zelt, falls es dir nichts ausmacht.“

Immer noch ganz nachdenklich drehte er sich wieder um und entschied sich einige Sekunden später dann für eine Antwort:

„Hmm…Okay, aber pass auf, es ist ziemlich dunkel da unten und der Lichtschalter lässt sich immer so verdammt schlecht finden…“

„Ach das werd ich schon schaffen, bin ja wohl groß genug, um einen Lichtschalter zu finden.“

Dann ging der Braunhaarige die Stufen hoch und das letzte, was man von ihm hörte, war ein lautes Lachen.

‚Macht der sich etwa über mich lustig? Ich werde ja wohl ein Zelt ausfindig machen können! ‘
 

Nach einer geschlagenen halben Stunde kam dann Sora die Treppen wieder runter getippelt, während ich mit verschränkten Armen auf der Couch saß.

„Hey, hast den Lichtschalter wohl nicht gefunden, was?“

Kaum sah er mein beleidigtes Gesicht, fing er auch wieder das Grinsen an.

Ich jedoch ließ mich davon überhaupt nicht verunsichern, sondern ging stattdessen in Richtung Treppe und deutete ihm nur, mir zu folgen.

Mit einem etwas fragenden Ausdruck kam er dann wenige Augenblicke später angetrottet. Ohne ein Wort zu verlieren, machte ich mich folglich auf den Weg in sein Zimmer und betrat es schließlich.

„Ähmm, Kairi? Was hast du vor?“

Anstatt zu antworten schritt ich auf sein Bett zu und kramte unter diesem eine große Tasche hervor, auf der ein Bild von einem Zelt abgebildet war.

„Oh…es war also gar nicht im Keller, hehe…“

Offensichtlich leicht aus der Fassung gebracht, kratzte er sich am Kopf und wurde ein wenig rot.

Ich aber guckte immer noch leicht verärgert und hielt ihm dann einen Zettel vors Gesicht, den ich nach meinem fast halbstündigen Aufenthalt im Keller gefunden hatte.

„Ähmmm…Hey Sora, bitte vergiss nicht, wie ich es dir auch schon vor meiner Abreise gesagt hatte, dass das Zelt für die Insel nicht mehr im Keller liegt, sondern unterm Bett, falls du irgendwann vorhaben solltest, mit deinen Freunden wieder ein paar Tage dort zu verbringen…Bis in zwei Wochen dann, hab dich lieb. Mum.“

„Also dein Gedächtnis ist wirklich einsame Spitze, Sora!“, sagte ich mit einem vermeintlichen Grinsen im Gesicht.

„Es tut mir leid, du hast wohl ganz umsonst den ganzen Keller abgesucht, nicht wahr?“, hieß seine Antwort, während er langsam den Kopf senkte.

Natürlich konnte ich das nicht lange mit ansehen…Denn so schlimm war das nun auch nicht gewesen, da bräuchte er sich keineswegs für schlecht fühlen.

„Hey…Es ist ja jetzt nicht so, dass ich nachtragend wäre. Ein kleines bisschen beleidigt vielleicht, aber so, dass man es gleich wieder vergessen kann…“

Als Reaktion zog sich ein breites Lächeln durch sein Gesicht.

‚Was für Freunde wären wir denn, wenn wir uns nicht verzeihen könnten? ‘, dachte ich mir nur.

„Gut! Dann entspannen wir uns noch eben einen Moment lang und dann auf zum Strand!“

„Okay, aber was meinst du mit Entspa---? Mmh…Sora!!!“



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