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Yo sè, que me odias,

pero yo sé también, que te qiuero
von

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Kapitel 5

Ich wollte dich nur schützen und nicht von dir verstoßen werden…
 

Die Uhr tickte, laut. Ich war unkonzentriert. Aoko sah mich wieder nicht an. Wieder hatte sie nicht mit mir geredet. Mit gesenktem Kopf war sie immer an mir vorbeigegangen, bei jeder Pause. Ich war ratlos. Was sollte das? Vorne stand unsere Mathematiklehrerin und erklärte irgendeine Rechnung. Ich musste zugeben, ich kannte mich absolut nicht aus, ich hatte auch etwas ganz anderes im Kopf. Aoko. Warum litt ich so? Warum ließ sie mich immer wieder fallen? Die letzte Stunde ging dem Ende zu und ich spürte den Blick von Hakuba auf mir lasten. Ob er besorgt, misstrauisch oder einfach nur fragend war, wusste ich nicht, ich sah ihn nicht an. Mit Sicherheit arbeiteten die Räder in seinem Schädel, ein Detektiv musste ja immer alles nachfragen. Nur das Rätsel würde er nicht lösen. Mein Blick fiel zu Aoko. Und ich wusste, obwohl ich nicht mehr ganz so zerknirscht aussah, war ich immer noch ein Häufchen Elend. Aber auch in ihren Augen, in deinen Augen, Aoko, war der Glanz verschwunden.
 

Was hast du bloß? Wenn ich nicht daran Schuld trage, wer dann? Was ist passiert?
 

Du sahst kurz zu mir, einen düstereren Blick hättest mir nicht mehr schenken brauchen, ich fühlte mich auch so Elend. Ich sah wieder zur Lehrerin und sie hatte Nummern an die Tafel geschrieben, Hausaufgaben. Und dann läutete es zum Ende der Stunde. Ich holte meine Tasche auf den Tisch und packte alles schnell ein. Dann drehte ich mich zu dir und du warst noch in dein Heft vertieft. „Aoko, willst du nicht einpacken?“, fragte ich so freundlich es ging. Deine abweisende Art zerrte an meinen Kräften. Dabei dachte ich schon, es könnte wieder bergauf gehen, mit uns. Du nicktest und dein Heft fiel in den Rucksack. Du standest auf und marschiertest einfach an mir vorbei, ohne ein Wort des Abschiedes. Irritiert sah ich dir nach. „Kaito.“, hörte ich jemanden sagen und ich drehte mich in die andere Richtung. Saguru stand vor mir und ich konnte in seinem Gesicht nicht ablesen, was er wollte. „Habt ihr euch gestritten?“, fragte er nach und Besorgnis schwang in seiner ruhigen Stimme mit. Schnell schüttelte ich den Kopf, schluckte alles hinunter und drehte mich zum Gehen. Was ging es ihn an? Ich hätte ihm bestimmt irgendeine raue Bemerkung vor den Latz geschnalzt. Aber mir war Aoko in diesem Moment wichtiger.

Ich wusste nicht warum, aber ich begann zu rennen. Panik machte sich in mir breit, Aoko könnte mich wieder abwimmeln. Als ich sah, dass du, Aoko schon beim Tor warst, sprang ich aus dem Gebäude. Die Schnellen Schritte hinter mir mussten von Hakuba kommen. Und dann blieb ich wie versteinert stehen nur um zu schreien, deinen Namen. Denn ich verstand dich nicht. „Aoko!“ Wieder rief ich deinen Namen. Und dann nahm ich die Beine in die Hand. Du warst wie angewurzelt stehen geblieben und rührtest dich nicht mehr. Mit Erleichterung stellte ich fest, dass du nicht vorhattest einfach weiterzugehen.
 

Ich hätte nie gedacht, dass Liebe so schön sein kann, aber auch nicht, dass sie mich so verletzt oder lähmt. Aoko, dank dir schaffe ich alles, weil mich unsere Freundschaft stark macht. Wieso lässt du mich dann so hängen? Aoko, warum schlägt mein Herz wegen dir höher? Wenn du mich nicht einmal willst…
 

Vor dir blieb ich stehen und legte meine Hand auf deine Schulter. Schnaufend stütze ich mich ab. „Was hab ich jetzt wieder ausgefressen, dass du mich ignorierst?“, wollte ich wissen und die Verzweiflung war mir ins Gesicht geschrieben. Du starrtest stur auf den Boden und schwiegst lange, bevor du mir endlich eine Antwort gabst: „Nichts.“ Ich hätte mich echt gefreut, wenn du mich angesehen hättest, denn ich liebte dich und tat es noch immer. Warum warst du so abweisend? „Das sieht aber nicht nach nichts aus…“, murmelte ich und kämpfte mit mir dich nicht spüren zu lassen, wie sehr du mich verletzt. „Es ist aber nichts!!“, schriest du dann los und stampftest in den betonierten Boden. Ich zuckte zurück und schluckte. Ich fragte mich immer wieder was passiert war, ich konnte es mir nicht erklären. „Wieso schiebst du mich immer beiseite? Wieso redest du mit mir vor fünf Tagen im Café und lässt mich hoffen, dass alles wieder normal wird? Und warum lügst du mich an?“, die Fragen kamen einfach so aus meinem Mund, leise, nur ein Hauch. Aus meiner Starre konnte ich mich noch nicht lösen, dafür saß der Schock zu tief.
 

Wieso trittst du unsere Freundschaft? Ich, als Kaito Kuroba habe dir nichts getan… Ich habe dir als Kuroba nie weh getan. Nur du triffst mich immer an meinem wunden Punkt. Und der wunde Punkt bist du, weil du mich immer wieder abweist, als Freund wegstößt. Als Mann hätte ich keine Chance. Verdammt, das hab ich nicht verdient! Unerwiderte Liebe ist schwer genug zu ertragen, nach allem, was zwischen uns vorgefallen war. Dir und Kid. Ich hab doch versucht, dich zu vergessen. Warum lässt du mich nicht einfach gehen? Wieso lässt du es nicht zu dich zu vergessen? Wieso reißt du immer wieder alte Wunden neu auf? Hab ich das wirklich verdient? Aoko, warum?
 

Tränen konntest du nicht mehr unterdrücken, deine Hände balltest du zu Fäusten und du wandtest dich von mir ab. Ich hörte eine Autotür und sah mich nicht um, wer es war, es war ja egal. Aoko, du warst wichtiger. „Ich bin schwanger…“, jammertest du unter Tränen und meine Augen wurden größer. „Ab…“, kam es von Saguru, der mit offenem Mund neben mir stand und genauso überrumpelt war wie ich. In meinem Kopf war völlige Leere, ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Hakuba klappte seinen Mund wieder zu und sein Blick wanderte geschockt zu mir. „Von wem?!“, schrie eine entrüstete Männerstimme, die mir sehr wohl bekannt war. Er stapfte auf uns zu, Herr Nakamori. Aoko sah ihren Vater geschockt an und mit offenem Mund suchte sie nach Worten. Aoko, du sahst mich Hilfe suchend an und ich konnte nicht anders. Du tatest mir so Leid.
 

Ich liebe dich und wenn ich kann, wenn du es zu lässt, helfe ich dir aus jeder misslichen Lage. Denn meine Liebe für dich muss grenzenlos sein.
 

Dein Blick wanderte wieder zu deinem Vater und du wusstest nicht, was du sagen solltest. Automatisch ging ich zu dir und umarmte dich. Ich wollte dich nie so hilflos sehen. „Sch…“, ich strich dir durch die Haare, fuhr dir sanft über die Wange und lächelte liebevoll. Dann drückte ich dich etwas an mich und sagte laut und deutlich: „Ich, Herr Nakamori.“ Aoko, ich wusste dir stockte der Atem. Und ich wusste, du hattest keine Ahnung, warum ich dir geholfen hatte. Du wusstest nicht, dass es stimmte, was ich sagte. Denn wenn es richtig ist, was ich glaubte, war Kid der Vater deines, unseres ungeborenen Kindes.
 

Hast du die ganze Zeit gebraucht um darüber nachzudenken, was du machen sollst? Würde dein Vater erfahren, wer der Vater ist, hätte er das beste Mittel um Kids Identität herauszufinden. Aber ich lasse ich nicht im Stich, ich lasse dich nie allein, versprochen!
 

Zaghaft legtest du deine Arme um mich und nicktest. Herrn Nakamori entgleisten die Gesichtszüge und ein Blick zu Saguru verriet mir, dass auch er gleich umkippen würde. „Wann?“, fragte Ginzo nur noch plump. Er war völlig überfordert. Ich sah dich an und die Angst in deinen Augen kam zurück. „Donnerstag…“, murmelte ich und nannte ihm das Datum, drei Tage vor meinem letzten Raubzug. Ich sah deinen Vater selbstbewusst an und ich spürte wie sich dein Blick, dankend, misstrauisch, irritiert, fragend, in mich bohrte. Ginzo nickte und wandte sich zu Aoko, als diese fragte: „Warum bist du eigentlich nicht im Präsidium?“ Und das würde mich auch interessieren. „Ich habe mir für den restlichen Tag frei genommen, dachte wir unternehmen etwas…“, stammelte Herr Nakamori, der das ganze immer noch nicht verdaut hatte. Anscheinend ließt du dir die Worte deines Vaters noch einmal durch den Kopf gehen, denn du reagiertest nicht wirklich, starrtest nur auf meine Brust. „Fahren wir?“, wollte Ginzo wissen und du meintest nur: Sofort.“ Dann sahst du mir wieder in die Augen und auf Zehenspitzen flüstertest du mir etwas ins Ohr.
 

Ich habe dich gerne so nah bei mir, Aoko. Weil ich dich liebe. Und ich bin froh, dir helfen zu können, du bist nicht umsonst meine beste Freundin. Ich kenne dich doch schon so lange, mir war es nie zu blöd, ein Mädchen als besten Freund zu haben, wie andere Jungs. Ich mochte dich schon immer.

„Woher weißt du wann? Den ungefähren Zeitpunkt?“ Ich überlegte kurz, was du meintest und dann begann ich leicht zu grinsen. „Aoko, es ist der Tag, der letzte Tag an dem ich bei dir zuhause war. Der letzte Tag an dem wir eine halbwegs gute, schöne Freundschaft gehabt haben, die ich mir wieder zurück wünsche. Danach habe ich das letzte Mal mit dir im Café gesessen, wo man sagen könnte, ja da war mal was wie Freundschaft, sonst ignorierst du mich doch…“, meine Stimme wurde mit jedem Wort trauriger und ich hielt dich immer noch in den Armen. Du nicktest nach kurzer Zeit, deinen prüfenden Blick hatte ich bestanden. Und dann meintest du noch ruhiger als zuvor: „Danke für deine Hilfe, aber wie soll ich mit dieser Lüge leben? Wir wissen beide, dass du nicht der Vater bist.“ Du gingst einen Schritt von mir weg. Ich lächelte matt und murmelte: „Lass mich nur machen, ich finde schon einen Weg.“ Es war gerade mal so laut, dass nur du es hören konntest. Dein Lächeln kam zurück, wieder zum Vorschein, das was ich so liebe.
 

Irgendwie schaffen wir das Aoko, es gibt immer einen Weg.
 

Dann wandtest du dich mit den Worten ab: „Einen schönen Tag, Kaito!“ Ein Lächeln zu Hakuba und dann schautest du zu deinem Vater, der wieder im Wagen saß. Und dann hätte ich Saguru für seine Dummheit schlagen können. Sonst war er auch so klug. Warum musste er das bloß fragen? Sein scharfer Verstand und sein loses Mundwerk trieben mich zur Weißglut. „Wenn ihr euch so nahe steht, warum küsst ihr euch dann nicht?“ Und er hatte seine Frage sofort wieder bereut. Beide Hände schlug er vor den Mund und sah nur geschockt zwischen dir und mir hin und her.
 

Oh ja, auch er liebt dich Aoko. Er könnte es nicht ertragen, dich in den Armen eines anderen zu sehen. Genauso wenig wie ich.
 

Du sahst mich nur hilflos an, mit der Angst unsere Lüge würde auffliegen. Ich lächelte und trat auf dich zu. Ich legte eine Hand auf deine Wange und kam dir näher. Mit meinem Daumen strich ich dir sanft über dir Wange und säuselte: „Vertrau mir einfach, ok?“ Deine eine Hand wanderte zu meinem Unterarm der Hand, mit der ich deine Wange streichelte. Deine andere griff nach meiner Hand und drückte sie fest. Ich wusste, du hattest Angst. Vorsichtig legte ich meine Stirn auch deine und schloss die Augen. Oh ja ich genoss den Moment. Unsere Nasenspitzen berührten sich und ich spürte deinen warmen Atem auf meiner Haut. Es würde unser erster Kuss als Aoko Nakamori und Kaito Kuroba sein, den ich mir so lange gewünscht hatte. Nicht den Kuss mit Kid, es würde dich nur in Schwierigkeiten bringen einen Dieb zu lieben, aber wenn du daran dachtest einen Klassenkollegen zu verfallen, hörte sich alles weniger tragisch an, obwohl Kid und ich doch, im Grunde, ein und dieselbe Person waren. Auch wenn Kid die Erfindung meines Vaters war. Ich hatte die Rolle gerne übernommen.
 

Ich kann dir nicht sagen, ich kann es nicht in Worte fassen, wie sehr ich dich liebe
 

Kurz sah ich dich noch einmal an und stellte zufrieden fest, dass du die Augen geschlossen hattest. Ich lächelte noch einmal kurz und schloss auch die Augen, wieder. Und dann traute ich mich. Vorsichtig drückte ich meine Lippen auf deine. In mir brach Hitze aus, ein wunderbares Gefühl durchströmte meinen Körper. Ich wartete, traute mich nicht, aufdringlicher zu werden, immerhin waren wir nur Freunde. Und dann erwidertest du den Kuss. Du ließt meine Finger los, die du so fest gedrückt hattest und vorsichtig glitt deine Hand zu meinem Hals. Mit meiner freien Hand wanderte ich zu deiner Taille. Es wurde ein Oberlippen-Unterlippen-Kuss daraus und ich konnte mein Glück nicht fassen. Ich konnte mich auch nicht zurückhalten, als dass ich dir mit der Zunge über die Lippen fuhr. Du löstest dich von mir und ich sah deine roten Wangen. Ein Seufzer entwich deiner Kehle und ich entschuldigte mich: „Ich wollte nicht zu aufdringlich werden…“ Oh Gott, die Sache war mir jetzt wirklich peinlich. Ich hätte das nicht tun dürfen.
 

Kennst du das Gefühl, wenn du vor Liebe übergehst und dich nicht mehr bremsen kannst?
 

Du schütteltest den Kopf und wurdest noch röter. Dann beugtest du dich etwas mehr zu mir und flüstertest etwas, das mir den Atem raubte: „Ich habe dich die ganze Zeit ignoriert, weil ich dich liebe, Kaito. Das…“ Du nahmst meine Hand und legtest sie dir auf den Bauch. „Das war nur ein schrecklicher Unfall… Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Und ich kann es nicht mehr rückgängig machen. Aber du hast keine Ahnung wie es ist, dem besten Freund mit dieser Tatsache gegenübertreten zu müssen. Dem besten Freund, in den ich schon seit einer halben Ewigkeit verliebt bin…“, deine Stimme wurde immer leiser und du drehtest dich einfach um und stiegst ins Auto. Ich war gelähmt. Ich konnte dich nicht aufhalten. Ich sah zu Hakuba und sein Blick verriet mir, dass er nichts, absolut gar nichts gehört hatte.
 

Aoko, warum hast du mir nie gesagt, dass du so für mich empfindest? Wieso lässt du mich jetzt wieder stehen? Wieso machst du es mir so gar schwer? Aoko, du weißt nicht, dass ich durch dieselbe Hölle gegangen bin. Aoko, du hast keine Ahnung, dass ich genauso empfinde.
 

Ich starrte dir nach, das Auto fuhr weg. Ich ignorierte meine Umwelt, sah nur dir hinterher, bis der Wagen um die Ecke bog. Warum musste alles so kompliziert sein?
 

Ich weiß, dass du mich hasst, aber ich weiß auch, dass ich dich liebe.
 

Oder hatte ich mich nur geirrt?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kittykate
2011-04-02T19:38:31+00:00 02.04.2011 21:38
Wow...
wie verwirrend...

ich hatte wirklich angenommen, dass sie Kaitos wahre Identität herausgefunden hatte, aber dass sie von Kid ein Kind erwartet... wow!

Jetzt will ich wissen, wann, wo und wie kam es dazu??? Wahnsinn. Was für eine Entwicklung. Aber dann verstehe ich Kaito nicht. Er ist doch Kid. Er weiß doch eigentlich was zwischen ihnen passiert ist? Totale Verwirrung!

Ich liebe deine Geschichte und erwarte schon immer sehnsüchtig die Fortsetzung.

Viele Grüße
Von:  Ryoko-chan
2011-03-18T21:37:10+00:00 18.03.2011 22:37
Schöne Fanfiction ... ich mag deinen Schreibstil, obwohl Kaitos Sicht manchmal etwas unübersichtlich dargestellt ist ...
Die Thematik finde ich ebenfalls sehr ansprechend. ^^
Ich freue mich auf mehr!

Liebe Grüße

Ryoko


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