Neues.
Der laute Pfiff dröhnte über das Spielfeld und Diego floh ein leichtes Lächeln über die Lippen. Lewis stützte sich mit den Handflächen an den Knien ab und keuchte laut. Schweiß lief ihm über den Körper und die Sonne schien unendlich heiß auf das Spielfeld nieder. Der Braunhaarige drehte sich zu Lewis um, schaute diesen an. Im Gleichen Moment hob Lewis seinen Kopf und blickte zu Diego, der stolz vor dem Tor stand. „Hier kommt kein Ball rein. Nicht von dir, weder von sonst Jemanden, kapiert?“
Das Keuchen von Lewis war unüberhörbar und dann umspielte ein breites Grinsen sein Gesicht. Er stellte sich wieder richtig hin und Diego beobachte wie sich sein Brustkorb auf und ab senkte, wenn er atmete. „Ach, muss ja nicht beim ersten … oder zweiten Mal klappen …“ Er schnappte nach Luft und wischte sich mit dem Handrücken den Klebrigen, flüssigen Schweiß von der Stirn. Eine Hand legte sich auf der Schulter von dem Blonden. Es war Lukas welcher nickte. „Das ist die richtige Einstellung, Le.“ Lukas hatte einen Tick, jenem gleich Spitznamen zu geben, auf wenn es nur die ersten Buchstaben vom Namen waren. So war ‚Didi‘ die Abkürzung von Diego und neustens ‚Le‘ die Abkürzung von Lewis. Es war Spielende und Diego ging Kopfschüttelnd aus dem Tor, vorbei an den Beiden, quer über das Spielfeld. Er verschwand im dem Vereinshäuschen welches zum Sportverein dazugehörte.
Das kühle Wasser auf seinem nackten Körper ließ den Jungen vor Erleichterung aufseufzen. Er merkte förmlich wie der Schweiß von seinem Körper gespült wurde und in den Abfluss geleitet wird. Mit der Hand fuhr er sich durch seine Haare und spülte diese gut durch, bevor er das Wasser ausstellte, das Handtuch von der Ablage nahm, sich abtrocknete und sich es schließlich um die Hüfte bind. Er hinterließ noch Wassertropfen auf dem Fließboden, als er durch das kleine Bad ging, raus zu der Umziehkabine. Als er die Türklinge runter gedrückt hatte, und die Tür bereits sperrangelweit offen stand, bemerkte er sofort einen Blick auf seinem Körper. Diego runzelte die Stirn. Es war der Neue in dem Team, der als Einziger noch in der Kabine war, und sich umzog. Lewis hatte aus Reflex Diego’s fast nackten Körper gemustert und ihn dann verschämt angeguckt, aber dem Jungen entfloh nur ein genervtes Seufzen. Diego ging dann zu seinen Wechselsachen die er in der Tasche tief vergraben hatte, und holte sich diese Raus. Dabei rutsche ihm das Handtuch etwas nach unten und nur knapp konnte er es mit der freien Hand nach oben ziehen, damit es nicht runterfiel. Unvermittelbar schaute Lewis schnell auf seine Schuhe und fing diese an zu mustern. Waren diese Muster schon immer an dem Schuh gewesen?
Diego zog sich seine Boxershorts so schnell es ging an, dann seine Jeanshose und schließlich sein XXL T-Shirt. Seine Haare brauchte er sich fast gar nicht zu kämmen oder zu Recht zu legen, er war ja innerhalb ein paar Minuten zu Hause. Sein Kopf drehte sich zur Seite, sah Lewis aus dem Augenwinkel. Dann packte er schnell seine ganzen Sachen zusammen und mit viel gestopfte schaffte er mit Mühe und Not den Reißverschluss der blauen Sporttasche zu schließen. Er schwang sich seine Tasche über die Schulter, wollte zur Tür gehen, wurde aber von Lewis aufgehalten. „Du bist ein gutes Keeper.“ Sagte er. Über Diego‘s Lippen legte sich ein ironisches Lächeln und der Braunhaarige antwortete kurzerhand, „Ja. Vielleicht bin ich das ja.“ Und dann ging er durch die Tür hinaus, durch das Häuschen, zurück in das Freie, wo er schon von Lukas begrüßt wurde. „He. Didi.“ Riefe dieser und ging zu Diego rüber, an seine Seite. Diego konnte auf seinen Kumpel herunterschauen, was ihn amüsierte. „Was gibt’s?“
„Lewis, unser blonder Stürmer,“ „Was ist mit ihm, Lukas?“
Lukas grinste und verschränkte dann die Arme vor seinem Brustkorb. Seine Tasche stand zwischen seinen Füßen auf dem Boden und verweilte dort. „Wusstest du, dass er der Sohn von Korrat van .. äh .. van Fix ist?“
Diego schaute zu seinem Kumpel und schüttelte den Kopf. „Ich weiß ja nicht mal wer das ist.“ Antwortete er trocken und schaute über den Sportplatz, zu dem Tor. Es stand leer. Lukas Blick wanderte Diegos Blick hinter her und er schaute auf das Selbe. „Das ist ein berühmter Fotograph.“
„Ich interessiere mich nicht für Kunst.“
„Das ist keine Kunst, Didi. Naja. Glaube ich.“
Ein leichter Windstoß strich durch den Platz. „Na, Didi. Wie dem auch sein. Ich muss nach Hause. Meine Schwester will noch was mit mir unternehmen.“
„Hau rein.“
„Dito.“
Lukas hob seine Sporttasche vom Boden, spannte sich diese über seinen Brustkorb und Sekunden später war er auch schon um die Ecke, vom Sportplatz verschwunden. Diego blieb stehen. Einfach so. Er hatte seinem Kumpel hinterher geguckt und darauf seinen Blick erneuert auf das Tor gerichtet. Ihm entwich ein Seufzen, warum wusste er in jenem Moment auch nicht. Das Gewicht drückte die Sporttasche nach Unten und seine Schulter tat ihm davon schon etwas weh. Die Sporttasche war schwerer als sie aussah.
