Zum Inhalt der Seite

Wenn Du an Feen glaubst, dann glaubst Du doch auch, dass das Unmögliche möglich wird, oder?

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 4 Der Versuch

Er würde versuchen Kontakt mit Pippa aufzunehmen, wie genau wusste er nicht, aber es würde schon klappen. Sie musste dafür sorgen, dass die Blume vernichtet wurde, denn Fox würde das Versteck von Lady Nightingale nie wieder finden, selbst, wenn er jahrelang den Wald durchforsten würde. Dieser Ort war geheim und nur denen zugänglich die engen Kon¬takt mit der Fee hatten. Er würde dafür sorgen, dass die Fee ihr Versteck verließ und Pippa freie Bahn hatte. Er würde sie zwingen sich zu zeigen, indem er sie beleidigte mit lauten Ru¬fen, er wusste wie er sie treffen konnte. Als er vor die Haustür trat, schimmerten die ersten Sonnenstrahlen durch die dichte Wolkendecke, langsam zog sich der Schatten der Nacht zu¬rück. Abermals holte er sein Mountainbike aus dem Schuppen und fuhr den Berg hinunter in Richtung Seal Cove. Warum er ausgerechnet diesen Ort gewählt hatte konnte er nicht sagen, vielleicht war es einfach nur die Tatsache, dass es der Ort war an dem er Pippa zum ersten Mal begegnet war, nichts mehr als ein Bauchgefühl. Der Weg dorthin war lang und er kam erst am späten Vormittag dort an. Er hatte keine Ahnung wo er auf Pippa warten oder sie suchen sollte, das einzige was er tun konnte war im Wald auf ein Zeichen von ihr zu warten. Er setzte sich auf den Boden und lehnte sich gegen eine Eiche. Kurz darauf musste er eingenickt sein, denn plötzlich fuhr er erschrocken auf. Er hatte das Gefühl ihn würde jemand beobachten. „Pippa?“ flüsterte er. „Bist du es, bitte zeig dich, ich muss mit dir reden!“ Er hatte sich nicht getäuscht. Ganz langsam, mit ungläubigen Augen trat Philippa Burstein hinter einem Baum hervor. Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch kein Ton entfuhr ihren Lippen. „Natürlich“ dachte Fox, sie darf nicht mit alten Bekannten reden, auch nicht mit mir. Sie sah traurig aus, in ihren Augen glitzerten Tränen. Doch sie näherte sich ihm nicht und das war auch gut so, denn Lady Nightingale durfte ihn nicht riechen, nichts von seinem Plan wissen und nur eine Berührung seinerseits würde alles zu Nichte machen. Die Fee würde merken, dass Pippa einen anderen Menschen berührt hatte und würde an dem Geruch feststellen, dass er es war. Das wusste er von damals als er Pippa berührt hatte. „Meine liebe Pippa, bevor ich anfange zu reden ist es wichtig, dass du etwas weißt. Ich werde mich nicht damit abfinden dich verloren zu haben, ich habe einen Weg gefunden dich zu befreien, aber du musst mir versprechen dich nicht von der Stelle zu rühren und mich auf gar keinen Fall anzufassen! Kannst Du das?“ Ihre Augen waren groß geworden während er gesprochen hatte. Sie nickte einmal und lächelte, Erstaunen lag in ihrem Blick und ein leichter Hoffnungsschimmer.

Er zog die Packung Feuerzeuge aus seiner Tasche und begann Pippa den Plan zu erläutern. Sie hörte aufmerksam zu und als er ihr sagte, sie müsse die Blume anzünden nickte sie ihm versprechend zu. Erst als er ihr erklärte, dass er versuchen würde die Fee zu verärgern, um sie aus dem Versteck zu locken veränderte sich ihre Miene. Ihre kleinen Augen verengten sich und sie schüttelte heftig den Kopf. Fox war gerührt. Sie wollte nicht, dass er sich in Gefahr begab, lieber hätte sie alles alleine gemacht, so wie er es vorerst auch hatte tun wollen. Er lächelte: „Meine liebe Pippa“ er wiederholte die Worte der Otterfrau „ Zwei liebende Herzen sind stärker als eins. Wir müssen es zusammen tun und sollte es uns misslingen, so werden wir zusammen die Konsequenzen dessen tragen, denn nichts und niemand soll uns je wieder tren¬nen.“ Eine Träne kullerte über ihre Wange und ihre Züge entspannten sich. Dann nickte sie ihm ein letztes Mal zu und schenkte ihm ein hoffnungsvolles Lächeln bevor sie sich um¬wandte und im Wald verschwand. Die Feuerzeuge würde sie nicht mitnehmen, das hatte sie ihm schon zu beginn ihres Gespräches deutlich gemacht als sie zwei kleine rötliche Steine aus der Tasche gezogen hatte. Feuersteine. Eigentlich hätte er von selbst darauf kommen müssen, denn mit einem gewöhnlichen Feuerzeug hätte sie niemals die Blume vernichten können. Nur eine natürliche Kraft konnte die Blume zerstören.

Mittlerweile war es schon Nachmittag geworden und er machte sich nun auf den Rückweg, für sein Ablenkungsmanöver hatte er einen ganz bestimmten Ort ausgewählt, doch dort hin¬zukommen war schier unmöglich. Fox hatte eine unglaubliche Kraft gepackt. Der Plan schenkte ihm die Energie und die Hoffnung, dass alles gut werden würde. Als würde der Wind und die ganze Welt wollen, dass es so war erreichte er den Mount Nightingale noch bevor er überhaupt darüber nachgedacht hatte, welcher Ort noch in Frage kam. Es war als hätte der Wind ihn dorthin getragen in einem flüchtigen Moment als er die Augen geschlossen hatte um sich Pippas Umrisse noch einmal in Erinnerung zu rufen. Die Nachtigallen sangen fröhlich in ihren Bäumen und ihn überkam ein Glücksgefühl. Natürlich! Sie hatten der Otter¬frau all die Informationen über Lady Nightingale gegeben, sie waren enttäuscht, dass die Fee sich so entwickelt hatte, dass sie sich Diener nahm um ihre Erinnerungen zu sammeln. Die Erinnerungen mit denen sie sich nährte. Diese Fee hatte falsch gelebt, anstatt ihre eigenen Erinnerungen zu suchen labte sie sich an den anderer Menschen, das war falsch und genau das war der Punkt, der den Nachtigallen missfallen war. Ein Leben in Selbstmitleid, das auf den Kosten andere existierte.

Als die Sonne vollständig untergegangen war und nur der Mond und die Sterne ihm Licht gaben, begann er seine alte Herrin zu rufen.



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück