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Darkness of the Phoenix

Die Gefahr wohnt in deiner Seele
von

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Gegen die Genesis Blader

Jess saß am Abend mit Alex zusammen und die beiden lachten über Gott und die Welt.

„Warte mal kurz. Ich hab da noch was für dich“ sagte Alex plötzlich.

„Was denn?“ fragte Jess interessiert.

Alex stand auf und ging zu seinem Koffer. Entschieden griff er hinein und holte ein kleines in buntes Papier eingewickeltes Päckchen hervor.

Jess sah ihn verwundert an, als er es ihr reichte, nahm es aber an und legte es auf ihren Schoß. Vorsichtig entfernte sie das Geschenkpapier und zum Vorschein kam eine schwarze Schachtel. Jess erkannte sofort die in Gold gefasste Aufschrift.

„Hey, das ist von dem Juwelier am Roten Platz! Willst du mit jetzt etwa einen Heiratsantrag machen und da ist ein Ring drin?“ fragte Jess skeptisch.

Alex lachte.

„So was Albernes traust du mir zu? Nein, das ist was ganz anderes! Mach es auf“ forderte er Jess auf.

Sie sah immer noch verwundert drein, öffnete aber das schwarze Schmuckkästchen und staunte nicht schlecht.

„Ach du meine Güte…“ murmelte sie.

Auf schwarzem Samt gebettet fand sich ein schlicht gehaltenes silbernes Kettenband – aber das war nicht das Erstaunliche, sondern der Anhänger, der ein originalgetreues Bild ihres Ice Dranzers zeigte.

„Und? Wie findest du es?“ fragte Alex neugierig.

„Unglaublich! Der sieht fast aus wie echt und… ist das richtiges Gold?“ wollte Jess wissen.

„Ja. Das Ding hat mich ein kleines Vermögen gekostet. Wartezeit 3 Monate. Ich hätte ihn dir ja schon vorher gegeben, aber es ging halt nicht. Du läufst schon seit fast einem halben Jahr ohne Kette durch die Gegend. Ich hatte mich schon vorher dazu entschlossen, dir eine zu kaufen, aber es sollte auch irgendwo was Persönliches sein“ erklärte Alex nun.

„Als meine letzte Kette kaputt gegangen ist, hab ich mich irgendwann daran gewöhnt, keine mehr zu tragen. Ich brauch eine für den Alltag und meine anderen waren mir dafür zu schade, weil es alles Erbstücke sind“ meinte Jess seufzend.

„Deshalb hast du von mir jetzt eine bekommen. Das Einzige, was an der Kette kaputt gehen kann, ist das Band selbst von daher… Wenn es kaputt gehen sollte, dann brauchst du nur das zu ersetzten“ sagte Alex.

„Du bist echt ein Schatz!“

Jess umarmte ihn glücklich.

„Los, zieh sie mal an“ forderte Alex sie auf und Jess ließ sich das natürlich nicht zweimal sagen.

Vorsichtig, als könnte sie fürchten etwas kaputt zu machen, löste Jess die Kette aus der schwarzen Schachtel.

Der Verschluss des Kettenbandes war einfach zu handhaben und im Nu lag die Kette um ihren Hals. Gespannt drehte Jess sich zum Wandspiegel um und staunte nicht schlecht. Alex umarmte sie von hinten und küsste sie sanft am Hals.

„Steht dir richtig gut“ murmelte er.

Jess lächelte glücklich.

„Danke Alex“
 

Es war mitten in der Nacht, als Jess aufwachte und merkte, dass sie nicht mehr einschlafen konnte.

>Nicht schon wieder!< dachte sie frustriert.

Langsam schweifte ihr Blick zu ihrem Handy und das grell leuchtende Display sagte ihr, dass es gerade kurz nach 5 Uhr früh war.

Jess setzt sich auf. Wenn sie jetzt sowieso schon nicht mehr schlafen konnte, sollte sie die Zeit auch sinnvoll nutzen und trainieren.

Leise stand sie auf und ging ins Bad. Alex schlief seelenruhig weiter und bekam nicht mit, wie seine Freundin ihren Beyblade schnappte und aus der Tür verschwand.

Es war noch dunkel draußen, nur schwaches Licht am Horizont kündigte den bevorstehenden Sonnenaufgang an.

Jess stand im Korridor und war verwundert, dass unter der Tür Licht hervordrang.

>Wer trainiert denn jetzt? Es ist 5 Uhr morgens!< dachte Jess verwirrt, öffnete aber dennoch die Tür.

Das Licht blendete sie im ersten Moment, aber als sie wieder klar sehen konnte, erkannte sie Tala, der gerade seinen Beyblade auffing.

„Guten Morgen“ sagte Jess verblüfft.

Tala drehte sich zu ihr um.

„Sag mal, was machst du denn hier?“

„Das könnte ich dich auch fragen“ erwiderte Jess und ließ die Tür ins Schloss fallen.

„Ich konnte vorhin nicht mehr schlafen, deshalb bin ich aufgestanden“ sagte Tala nur.

„Wie schön, dass es dir nur heute so geht. Bei mir ist das schon seit drei Wochen so! Ich kann abends schlecht oder gar nicht einschlafen und morgens bin ich viel zu früh wach und trainiere dann einfach“ meinte Jess und seufzte.

„Seit diesem seltsamen Fieber vor ein paar Wochen, hab ich unheimliche Powerschübe, die ich nur mit Mühe unterdrücken kann und auch nur beim beybladen wirklich rauslasse.“

„Da wir gerade davon sprechen… Sagtest du nicht, dass ich dir noch ein Match schulde?“ fragte Tala.

Jess sah auf die Uhr, die in der Trainingshalle hing.

„Um viertel nach fünf am Morgen? Na du hattest auch schon bessere Ideen“ erwiderte sie und zog eine Augenbraue hoch.

„Ich dachte du wärst zum Training hier her gekommen. Wenn du das schon machst, muss es sich auch lohnen“ meinte Tala.

„Da hast du auch wieder Recht“ sagte Jess.

Sie ließ ihren Beyblade in den Starter einrasten und Tala tat es ihr gleich. Die beiden stellten sich an der Arena gegenüber.

„3… 2… 1… Let it rip!“

>Wir haben nur noch drei Tage, dann beginnt unser Match gegen die Genesis Blader und das müssen mein Team und ich unbedingt schaffen – nicht nur um ins Finale zu kommen, sondern auch um die zukünftigen Beyblader zu retten< dachte Jess.

Sie merkte gar nicht, wie sie sich in Gedanken immer mehr in Rage redete und durch den heftigen Schlagabtausch der beiden Beyblades, dauerte es gar nicht lange, bis Ice Dranzer die Oberhand gewann und Wolborg nach wenigen Sekunden im hohen Bogen aus der Arena kickte.

„Oh, entschuldige“ sagte Jess verlegen.

Sie hatte Wolborg fast einmal quer durch die Trainingshalle geschossen.

„Ich war mit den Gedanken woanders und die Wut hat sich wohl auf Ice Dranzer übertragen“ vermutete sie.

„Keinen Grund meinen Beyblade bis zum Mond zu schießen“ beschwerte sich Tala.

„Wenigstens hab ich nicht verloren“ gab Jess frech zurück.

Tala hob seinen Beyblade auf und stellte sich wieder an die Arena.

Die Teamchefin überlegte kurz.

„Nicht hier“

„Was?“ fragte Tala verwirrt.

„Nicht hier. Gehen wir raus. Ich hab keine Lust, die Trainingshalle kaputt zu machen. Ice Dranzer muss sich mal richtig austoben und hier in der Nähe gibt es auch eine Arena“ sagte Jess.

„Von mir aus gern“ erwiderte Tala nur.

Die beiden machten sich auf den Weg zum nahegelegenen Strand, wo es tatsächlich eine Arena gab.

„Dann wollen wir mal. 3… 2… 1… Let it rip!“ rief Jess und ihr Beyblade schoss zeitgleich mit Talas in die Arena.

Eine Weile lang umkreisten sich die beiden Blades nur.

Jess stellte sich jetzt schon auf einen längeren Kampf ein, denn da sie genau wie Tala auf Ausdauer kämpfte, konnte sich so ein Match schon mal gern in die Länge ziehen.

„Los Ice Dranzer! Attacke!“ rief Jess.

„Wolborg, weich aus und Konterattacke!“ rief Tala seinem Wolf zu.

Das ging eine ganze Weile so hin und her, wobei Ice Dranzers Attacken immer recht heftig ausfielen und Wolborg Schwierigkeiten bekam sein Gleichgewicht zu halten.

„Jess, mach mal langsam. Hast du was genommen oder hast du Spaß daran meinen Beyblade in seine Einzelteile zu zerlegen?“ fragte Tala.

„Tut mir Leid“ sagte Jess verlegen und ließ Ice Dranzer seine Kreise ziehen.

>Mir geht zuviel durch den Kopf. Ich kann kaum klar denken. Und dazu kommt noch, dass Ice Dranzer so empfindlich auf meine Befehle reagiert!< dachte sie und seufzte kurz.

„Ich glaube so langsam könnten wir dem Kampf auch mal ein Ende machen“ sagte die Teamchefin dann plötzlich grinsend.

„Okay. Wolborg, los Novae Rog!“ rief Tala und der weiße Wolf erhob sich aus dem Bitchip.

„Ice Dranzer! Freezing Fire Storm!“ rief Jess und Ice Dranzer erschien ebenfalls.

Es gab einen heftigen Schlagabtausch, die beiden Bitbeasts bekämpften sich und kurze Zeit gab es einen grellen Lichtblitz.

Als man wieder etwas sehen konnte, lagen beide Beyblades bewegungslos in der Arena.

„Unentschieden“ stellte Jess fest.

Sie holte ihren Beyblade aus der Arena und setzte zum Gehen an.

„Wo willst du denn jetzt hin?“ fragte Tala verwirrt.

„Frühstücken. Es ist Viertel nach Sieben und ich hab Hunger“ grinste Jess zurück.

Beim Frühstück kam Irina ebenfalls herunter in den Speisesaal und war ganz aufgeregt.

„Jess!“ rief die Rothaarige ihr zu.

„Guten Morgen. Na, was ist denn los?“ fragte die Teamchefin interessiert.

„Ich hab was für dich! Es ist-… Wow, wo hast du denn die Kette her?“

Interessiert schaute Irina auf die Kette mit dem Anhänger, der das Bitbeast von Jess zeigte.

„Oh, die Alex mir gestern geschenkt… Also, was wolltest du sagen?“ hakte sie.

„Ach so, ja…“

Irina griff in ihre Hosentasche und holte einen Beybladering hervor.

„Was ist das?“ fragte Jess verwundert.

„Ein Abwehrring“ erwiderte Irina.

„So weit war ich auch schon. Und was ist an dem so besonders?“ fragte Jess weiter.

„Der ist für Ice Dranzer. Miena gebe ich ihren auch noch. Das sind die neusten Abwehrringe, extra für Hart-Metal-Blades mit einer speziellen Siliziumlegierung – und damit sehr langlebig“ erklärte das Technikass grinsend.

„Du weißt schon, dass ich mehr auf Ausdauer und Angriff gehe. Was nützt mir also eine neuer Abwehrring?“ fragte Jess.

„Du kannst dich nicht nur darauf verlassen. Die Abwehr und die Deckung müssen ja auch stimmen. Und dein Abwehrring bei deinem momentanen Beyblade war zu dünn. Der hier ist nicht sehr viel dicker, aber wesentlich effektiver“ sagte Irina.

Jess nickte nur. Sie hatte eh wenig Ahnung davon, deswegen hatte Irina auch die Aufgabe die Beyblades in Schuss zu halten.
 

Die letzten zweieinhalb Tage vergingen fast wie im Flug. Das große Match gegen die Genesis Blader stand bevor und die Black Bladers trainierten am Vormittag noch etwas, wobei Jess darauf achtete sich nicht zu sehr zu verausgaben.

„Ich denke das sollte reichen“ entschied die Teamchefin und fing ihren Beyblade auf.

Miena hatte auch einen neuen, mit dem sie super zu Recht kam und der mindestens die 5-fache Stärke ihres alten Black Wolborgs hatte.

„Hey, was sollen die langen Gesichter? Wir schaffen das schon!“ meinte Miena optimistisch, als sie die teilweise betrübten Blicke ihrer Teamkameradinnen erblickte.

„Ja, Miena hat Recht. Wir sollten uns nicht allzu große Sorgen machen. Das kriegen wir schon hin!“ sagte nun auch Irina.

Die anderen nickten bekräftigend.

Das Team machte sich nach dem Mittagessen auf den Weg zum Stadion. Im Aufenthaltsraum war die Anspannung groß und die 6 Mädchen hüllten sich in Schweigen.

„Ich brauch frische Luft“ beschloss Jess nach einer Weile und stand auf.

„Ich komm mit“ sagte Miena schnell und folgte ihrer Teamchefin.

Draußen auf dem Gang atmete Jess tief durch.

„Sag mal, was ist denn los?“ fragte Miena leicht besorgt.

„Es ist nichts… Schon okay“ winkte Jess ab.

Sie setzte zum Gehen an, doch Miena hielt sie fest.

„Jess…“

Die Blonde erschrak. Jessys Arm war glühendheiß. Mit einem Ruck zog Miena ihre Teamchefin ein Stück zurück und legte ihr die Hand auf die Stirn.

„Du glühst ja!“ stellte Miena erschrocken fest.

„Ich weiß. Mir geht’s aber eigentlich gut. Es ist nicht so, wie das letzte Fieber, das ich hatte“ erwiderte Jess.

„Das ist mir egal! Du gehörst ins Bett und nicht in die Beyarena! Willst du dich etwa umbringen?! So kannst du unmöglich antreten!“ widersprach Miena entsetzt.

„Ihr könnt nicht auf mich verzichten. Dieses Match dürfen wir nicht verlieren! Du und ich sind die einzigen, die das schaffen können. Du weißt was passiert, wenn wir versagen!“ sagte Jess mit Nachdruck.

„Ich weiß… Aber Jess… So kannst du nicht antreten. Bei jedem anderen Team, wäre das kein Thema, aber wir reden hier von den Genesis Bladern!“ versuchte Miena es erneut.

„Nein. Ich werde heute kämpfen“ entschied Jess ernst.

Damit drehte sie sich um und ging. Völlig irritiert blieb Miena kurz stehen.

>Und was ist, wenn sie Recht hat? Wenn sie wirklich fit genug ist um nachher zu kämpfen? Sie macht auch ehrlich gesagt nicht den Eindruck, dass sie sich jetzt ins Bett legen müsste. Und ich denke mal, ihr Wille trägt auch einen Teil dazu bei< dachte Miena und lief ihr dann hinterher.

Jess sah sie kurz an, als sie neben ihr auftauchte.

„Wenn du dir wirklich sicher bist, dann kämpfe. Du hast recht, wir können nicht auf dich verzichten, du bist unsere beste Spielerin“ meinte Miena lächelnd.

„Danke, Miena“ sagte Jess lächelnd.

Die beiden bogen in einen weiteren Korridor ein, als plötzlich eine Tür aufging und Stefania heraustrat. Sie sah auf und erblickte die beiden.

„Jess, Miena… Ich-“

Stefania brach ab, als noch jemand aus dem Raum trat. Jessys blaue Augen wurden schmaler, als sie ihren verhassten Großvater erblickte, der sie nur hämisch angrinste.

„Lange nicht gesehen“ sagte er nur.

„Offenbar nicht lange genug! Verschwinde endlich aus meinem und Kais Leben und lass die BBA in Ruhe!“ rief Jess ungehalten.

„Jetzt erst recht nicht. Wir sind so nah am WM Titel dran“ erwiderte Voltaire.

„Bei uns werdet ihr gegen die Wand rennen! Wir werden nicht zulassen, dass ihr eure geisteskranken Weltherrschaftspläne in die Tat umsetzt!“ mischte sich nun auch Miena ein.

An ihrer Stimme merkte man, dass auch sie sehr geladen war.

„Ihr seid ja ziemlich von euch eingenommen. Gut, ich schlage euch einen Deal vor“ meinte Voltaire fies lächelnd.

„Denkst du etwa, ich gehe darauf ein? Du hältst dich sowieso nicht an dein Wort“ erwiderte Jess hart.

Sie ließ sich absolut nichts gefallen und so naiv war sie nun wirklich nicht.

„Bevor du etwas entscheidest, solltest du mir erst mal zuhören“ sagte Voltaire nun.

„Wenn ihr gewinnt, dann verschwindet Biovolt für immer von der Bildfläche und ihr werdet nie wieder etwas von uns hören. Aber, falls wir gewinnen – wovon ich stark ausgehe – dann wirst du zusammen mit Ice Dranzer widerstandslos zur Biovolt übergehen“

Jess überlegte eine Weile und ließ den Blick in Richtung Boden sinken.

>Darauf wird sie doch wohl nicht eingehen!< dachte Miena erschrocken, als sie das Schweigen von ihrer Teamchefin vernahm.

Jess grinste selbstsicher und blickte wieder auf.

„Abgemacht. Und ich hoffe, dass du dein Wort hältst!“ sagte sie fest.

„Jess!“ rief Miena fassungslos.

„Sag mal spinnst du?! Darauf kannst du doch nicht-“

„Ich weiß schon was ich tue. Mach dir darüber keinen Kopf. Wir können nicht verlieren“ unterbrach Jess sie ruhig.

„Dann ist es entschieden. Du kannst schon mal deine Sachen packen, wenn ihr wieder zuhause seid. Diesen Kampf werdet ihr verlieren!“

Hämisch lachend entfernte sich Voltaire in Richtung der Zuschauertribünen.

Stefania blieb zurück und sah Jess mit einer Mischung aus Verwunderung und Ehrfurcht an.

„Du bist absolut verrückt“ sagte sie einfach nur.

„Nein, wir werden nicht verlieren. Und wenn wir Biovolt vom Feld gefegt haben, dann verspreche ich dir, dass du zu uns ins Team kommen kannst“ erwiderte Jess lächelnd.

„Wirklich? Das wäre toll“ freute sich Stefania.

„Wir müssen jetzt los“ erinnerte Miena ihre Chefin.

„Ja. Stefania, wir sehen uns!“ sagte Jess, drehte sich um und ging.

Miena seufzte.

„Jess, du bist wirklich irre. Ich will nur hoffen, dass du dich nicht irrst, sonst haben wir bald ein gewaltiges Problem“ seufzte Miena.

„Wir kriegen das schon hin“ sagte Jess sicher.

Die beiden kehrten zum Aufenthaltsraum zurück und die anderen 4 standen schon bereit da.

„Okay, Leute. Wir schaffen das heute! Irina, du wirst als erstes gehen. Ein Match können wir verbuchen, dass ist kein Problem. Im zweiten geht Miena und ich werde die Nachhut bilden“ erklärte Jess kurz.

„Gut, dann lasst uns gehen“ sagte Chiara optimistisch.

Im Stadion angekommen wurden sie mit donnerndem Applaus empfangen. Es wurden noch einige Worte zu beiden Teams gesagt, und dann ging es auch schon los.

„In unserem ersten Match treten Irina und Stefania gegeneinander an! Freuen wir uns auf einen spannenden Kampf! Seid ihr bereit?!“ rief D.J.

Die beiden Bladerinnen stellten sich gegenüber auf und machten sich bereit.

„Okay, dann 3… 2… 1… Let it rip!“

Die beiden Beyblades kamen in der Arena auf und begannen ihre Kreise zu ziehen.

„Icy Wolves, los Attacke!“ rief Irina ihrem Wolf zu.

„Blue Dranzer, ausweichen und Konterattacke!“ rief Stefania.

Die beiden Blades krachten aufeinander und jeder versuchte seinen Gegenüber abzudrängen. Blue Dranzer wurde zurückgeschleudert und bereitete sich auf seine nächste Attacke vor.

„Revolution Wave!“ rief Stefania und der blaue Phönix erschien.

„Icy Wolves, Blizzard-Lightning-Thunder!“ rief Irina ihr Bitbeast und der Wolf von ihr kam zum Vorschein.

Die Bitbeasts stürzten sich aufeinander und es gab einen hellen Lichtblitz. Als man wieder etwas sehen konnte, lag Irinas Beyblade hinter ihr und Blue Dranzer kreiselte immer noch in der Arena.

„Das war’s! Die erste Runde geht an die Genesis Blader!“ verkündete D.J. lautstark.

Irina kehrte zurück zu ihrem Team.

„Tut mir leid, ich hab’s vermasselt“ sagte sie reumütig.

„Schon okay. Wir haben noch zwei Runden vor uns. Miena, bist du so weit?“ fragte Jess ihre Teamkollegin.

„Ja. Keine Sorge, ich rette den Tag!“ scherzte die Blonde nur.

Sie machte sich auf den Weg zur Arena. Miena sollte, wie beim letzten Mal, gegen Fabio antreten.

„Na? Du willst wohl wieder im Krankenhaus landen was?“ fragte er hämisch.

„Reiz mich nicht, sonst rupfe ich deinem Bitbeast die Federn einzeln aus!“ gab Miena lässig von sich.

„Dann los! 3… 2… 1… Let it rip!“

Die beiden Beyblades landeten in der Arena.

>Ich darf mich von dieser Lichtattacke nicht noch einmal blenden lassen. Entweder muss ich verhindern, dass er sie einsetzt oder ich muss, wenn es passiert, die Augen schließen und mich auf meinen Instinkt verlassen. Black Wolborg weiß schon was er tut< dachte Miena und ließ ihren eisblauen Blade angreifen.

Es gab mehrere heftige Schlagabtausche, bei denen sogar kleine Druckwellen freiwurden. Immer wieder knallten die beiden aufeinander und zogen zwischendrin ihre Kreise.

„Los Black Wolborg, Novae Rog, jetzt!“ rief Miena und ihr Wolf kam aus seinem Chip.

Doch Fabio ließ seinen White Dranzer nur locker ausweichen und so ging Mienas Attacke voll ins Leere.

„White Dranzer! Lightning Thunder!“

Nun war Fabio am Zug und rief den weißen Phönix herbei. Wieder begann sein Beyblade grell weiß zu leuchten und auch der Phönix tat dies.

Miena schloss die Augen und hoffte nur, dass sie sich auf ihren Instinkt und ihre Fähigkeiten verlassen konnte.

„Was macht sie da?! Wie will sie kämpfen, wenn sie nichts sieht?“ fragte Chiara entsetzt.

„Sie verlässt sich darauf, dass Black Wolborg weiß was zu tun ist, und auch dass ihr Instinkt ausreicht um zu wissen, was passieren wird“ erklärte Eva ruhig.

„Ja, genau. Miena weiß schon was sie tut“ sagte Jess.

Tatsächlich wich Black Wolborg der Attacke aus und kreiselte auch weiterhin in der Arena.

„Verdammt!“ rief Fabio.

„Black Wolborg, Diamant Storm, jetzt!“ rief Miena.

Der schwarze Wolf brüllte laut auf und stürzte sich auf den Vogel vor ihm. Immer wieder attackierten sich beiden Tiere und schenkten sich dabei absolut nichts. Auch die Beyblades schrammten heftig aufeinander, so dass die Funken sprühten.

Black Wolborg musste hart einstecken. White Dranzer war wirklich stark und der Wolf geriet an seine Grenzen. Doch Miena gab nicht auf und feuerte ihr treues Bitbeast weiterhin an.

„Los Black Wolborg, Attacke!“ rief Miena.

Ihr eisblauer Blade schoss auf dein weißen zu, doch der konterte die Attacke so heftig, dass Black Wolborg sich mehrere Male überschlug, aber trotzdem noch weiter kreiselte.

White Dranzer drängte Miena immer weiter in die Defensive und diese versuchte dem ständigen Beschuss irgendwie zu entkommen um eine Konterattacke starten zu können.

„Miena, los häng dich rein!“ rief Irina und sprang auf.

Auch die anderen feuerten ihre Teamkameradin an. Jess saß noch auf der Bank und schickte immer wieder Stoßgebete zum Himmel, dass Miena diesen Kampf gewinnen würde.

Plötzlich leuchtete etwas in ihrer Tasche auf und mit Erstaunen stellte die Teamchefin fest, dass es ihr Beyblade war. Kaum hatte sie ihn hervorgeholt schoss ein weißbläuliches Licht aus dem Bitchip heraus und direkt auf Black Wolborg zu.

Kurz war er in einer weißen Lichtkugel und als man ihn wieder sehen konnte, hatte er sich verändert.

„Black Draborg“ murmelte Miena erstaunt.

Black Wolborg hatte auf seinem Rücken zwei eisblaue Flügel, die denen von Ice Dranzer glichen und überall da, wo vorher Eis an seinem Körper gewesen war, befanden sich nun eisblaue Federn.

„Weißt du, Fabio…“ begann Miena.

„Beybladen ist ein Sport mit Leidenschaft und nicht dafür da, andere Gegner jedes Mal ins Krankenhaus zu befördern. Mit dieser Einstellung hast du hier nichts verloren, denn… “

Sie sah kurz zu dem majestätischen Wolf, der das feste Band zwischen ihr und Jess widerspiegelte und dann wieder zu Fabio.

„… Typen wie du MACHEN MICH KRANK!“

Black Draborg brüllte wütend auf und machte sich für die letzte Attacke bereit.

„Los, Arktis Diamant Storm!“ rief Miena ihm zu.

Der Wolf griff mit einer unvorstellbaren Power und einem riesigen Sturm mit diamantähnlichen Eiskristallen an und traf White Dranzer schwer.

Black Draborg zerlegte den Beyblade in seine Einzelteile und das Bild von White Dranzer auf seinem Bitchip verschwand.

„Der Kampf ist vorbei! Dieser Sieg geht an Romina von den Black Bladers!“ verkündete D.J laut.

Black Draborg leuchtete weiß auf und das Licht löste sich von ihm ab. Black Wolborg verschwand daraufhin in seinem Bitchip. Ice Dranzer flog in Form eines weißbläulichen Lichts auf seine Besitzerin zu, die ihren Beyblade hochhielt und ihren Phönix wieder auffing.

„Yeah! Sie hat’s geschafft!“ rief Irina freudig und fiel Miena um den Hals, als sie zu ihrem Team kam.

„Danke Jess. Ohne Ice Dranzers Hilfe hätte ich das nie geschafft“ wandte Miena sich an ihre beste Freundin.

„Ja, aber eigentlich brauchst du dich bei mir nicht zu bedanken. Ice Dranzer hat von sich aus gehandelt. Ich hab ihm das nicht befohlen“ erwiderte Jess nur.

„Ich wünsch dir viel Glück“ lächelte Miena.

„Danke“

Jess machte sich auf den Weg zur Arena. Diese Runde mussten sie gewinnen um weiterzukommen. Die Teamchefin war guter Dinge, allerdings hatte sie keine Ahnung, was ihr Gegner Björn alles draufhatte, denn sein Bitbeast hatten sie bisher noch nicht gesehen.

„Okay, Fans! Jetzt der letzte Kampf für heute! Jessica wird gegen Björn antreten und es entscheidet sich nun, welches Team im Finale gegen die Bladebreakers antreten wird! Seid ihr so weit?! Dann 3… 2… 1… Let it rip!“ rief D.J. und zeitgleich kamen die beiden Beyblades in der Arena auf.

>Zeigen wir diesem Typen mal, was richtiges Beybladen ist. Ich lasse nicht zu, dass Voltaire alles kaputt macht, was die BBA so mühsam aufgebaut hat!< dachte Jess entschlossen und ließ Ice Dranzer angreifen.

Björns Beyblade kreiselte in der Mitte und bewegte sich nicht vom Fleck, während Ice Dranzer auf ihn zuhielt und ihn mit voller Wucht rammte.

Als wäre Ice Dranzer gegen eine Wand gefahren, prallte er an Björns Verteidigung ab und flog ein Stück zurück.

„Was?!“ entfuhr es Jess entsetzt.

Wieder und wieder ließ sie Ice Dranzer angreifen, aber das Ergebnis war immer das gleiche und so musste sie erst mal auf Ausdauer umschalten und ihre Runden ziehen, bis ihr was eingefallen war.

„Was ist da los?“ fragte Miena verwirrt.

„Jess hat doch bisher noch jeden Verteidiger kleingekriegt, egal wie gut er war. Sogar Max hat sie schon besiegt, und der ist seiner Stahlmauerverteidigung wirklich nicht leicht zu schlagen“

„Das hier ist was anderes“ sagte Irina plötzlich und alle Blicke richteten sich auf sie.

„Schaut euch den Beyblade mal genau an. Er ist nahezu perfekt ausbalanciert und außerdem liegt der Schwerpunkt so, dass er nicht aus dem Gleichgewicht kommt. Ich sag es nicht gern, aber Jess hat nur eine geringe Chance zu gewinnen, wenn sie sich nichts einfallen lässt!“

„Das wäre überhaupt nicht gut!“ sagte Miena bedenklich.

„Ja, aber die Bladebreakers können sie immer noch schlagen. Noch ist nichts verloren!“ meinte Chiara aufmunternd.

„Nein, darum geht es nicht! Wenn Jess diesen Kampf verliert, werden wir sie verlieren!“ erwiderte Miena ernst.

„Was willst du denn jetzt damit sagen?“ fragte Eva verwirrt.

Miena zögerte kurz, doch dann sagte sie ihnen, was Jess für einen leichtsinnigen Deal mit Voltaire abgeschlossen hatte.

„Jess hat WAS?! Ist sie denn verrückt?!“ fragte Vani entgeistert.

„Ja, ich weiß. Ich hab ihr noch versucht das auszureden, aber sie wollte einfach nicht hören. Sie war sich so sicher, dass wir gewinnen können, aber es war klar, dass Voltaire das gewusst hat, dass wir hier zu Scheitern drohen. Björn ist wahrscheinlich das Ass im Ärmel, sonst hätte er Jess das niemals vorgeschlagen!“ sagte Miena.

„Verdammt!“ fluchte Irina nur.

Jess geriet langsam an ihre Grenze in Sachen Geduld. Björn trieb sie mit seinem Verteidigungsspielchen zur Weißglut.

„Ich hab die Schnauze voll! Ice Dranzer, Arktis Wings Mega Thunder!“ rief Jess und ihr Phönix erschien.

Dieses Mal zeigte die Attacke Wirkung und der silberne Beyblade flog ein Stück zurück.

„Ah, du willst wohl ernst machen“ sagte Björn.

„Storm Revolution!“

Aus dem Bitchip erhob sich ein Phönix in einem silber/grau Ton mit einem roten Stein auf der Brust und mindestens 5-mal so groß wie Ice Dranzer.

Als der Vogel erschien, setzte er dabei einen schneidenden Wind frei, der als Jess versuchte sich zu schützen, blutige Wunden in ihre Unterarme riss.

Entsetzt sah sie auf den großen Phönix.

„Weich aus!“ rief sie geistesgegenwärtig und Ice Dranzer befolgte den Befehl.

Silver Dranzer schoss an dem blauen Vogel vorbei und setzte gleich wieder zum Angriff an, doch Jess ließ Ice Dranzer wieder ausweichen.

„Oh mein Gott. Dieses Bitbeast ist riesig!“ entfuhr es Eva fassungslos.

Trotz des ernormen Größen- und offenbar auch Kraftunterschiedes ließ Jess Ice Dranzer angreifen.

„Attacke!“

Silver Dranzer hatte wieder seine Defensivstellung eingenommen, als der blaue Phönix auf ihn zugeschossen kam. Mit seiner gigantischen Schwinge wehrte er Ice Dranzer mühelos ab und wieder überschlug sich der azurblaue Blade mehrere Male, kreiselte aber weiter.

>Das hab ich ja noch nie erlebt! Dieses Bitbeast hat eine ernorme Power und irgendwas daran macht mir auch Angst… Ice Dranzer und ich können es schaffen – ich weiß es!< dachte Jess krampfhaft.

Die Gedanken machten ihr Mut und auch ihrem Bitbeast war das nicht entgangen.

Scheinbar wagemutig griff Ice Dranzer an und biss sich in dem gefiederten Hals seines Gegners fest. Wütend darüber „entfernte“ Silver Dranzer den kleinen Quälgeist, in dem er Ice Dranzer am Nacken packte und wegschleuderte.

Ice Dranzer schrie schmerzhaft auf, doch er ließ sich nicht davon beirren und griff weiter an.

„Wenn sie so weitermacht, wird Ice Dranzer noch sonst was passieren! Den Kampf kann er doch nicht durchhalten“ rief Miena entgeistert aus.

„Jess, brech das ab! Das könnte dein Bitbeast umbringen!“ rief Irina ihrer Teamchefin zu, doch die schaltete auf stur.

„Nein. Ice Dranzer hält das durch, ich weiß es!“ erwiderte Jess entschlossen.

„Ice Dranzer, Freezing Fire Storm!“

Irgendetwas in ihr brach in diesem Moment und als sie es spürte und zu ihrem Bitbeast sah, wusste sie, dass es zu spät war.

„Verdammt!“

Die Federn von Ice Dranzer waren pechschwarz mit einem gut sichtbaren Rotschimmer, seine Augen und auch die Umrandungen der weißen Muster auf den Schwanzfedern, sowie der Stein auf seiner Brust hatten die selbe Farbe.

Der Schrei von Dark Dranzer war furchteinflößend tief und doch atemberaubend schön zugleich. Er hätte diesem Kampf bestimmt ein Ende gemacht, aber Jess wollte das nicht – nicht so!

„STOPP!“ schrie sie den schwarzen Vogel an.

Tatsächlich hielt Dark Dranzer inne und wandte sich zu ihr um.

„Verschwinde und gib mir mein Bitbeast wieder! Ich lasse nicht zu, dass du diesen Kampf beendest! Dieses Match gehört nicht dir, also geh!“ rief Jess.

Dark Dranzer schien wenig begeistert von dieser Ansprache zu sein, doch er wandte sich zu Jess um.

„Jess, GEH DA WEG!“ schrie Miena ihr zu.

Sie spürte die drohende Gefahr und auch ihr Team machte sich Sorgen.

Doch Jess blieb stehen und vertraute darauf, dass Ice Dranzer nicht zulassen würde, dass ihr was passiert.

Und er tat es nicht.

Plötzlich leuchtete die Kette, die Jess um ihren Hals trug auf. Es war die von Alex mit dem Anhänger, der Ice Dranzer zeigte.

Das weißblaue Licht schoss auf Dark Dranzer zu, erfasste ihn und verwandelte ihn zurück in Ice Dranzer. Völlig überrascht, aber unendlich erleichtert gab Jess ihrem Phönix den Befehl zum Angriff.

Selbst Björn war so verwirrt von der Situation, dass er es verpasste, Silver Dranzer angreifen zu lassen.

„Ice Dranzer, Razing Thunder Storm!“

Der eisblaue Phönix winkelte die leuchtend weißen Flügel an, schoss durch Silver Dranzer hindurch und riss dabei ein tiefes Loch in die Brust von ihm.

Das Bitbeast löste sich auf und der Beyblade zersprang in seine Einzelteile. Damit war der Kampf entschieden.

„Das war’s! Jessica hat den Kampf gewonnen und damit rücken die Black Bladers ins Finale vor, dass in einer Woche stattfindet!“ verkündete D.J. und lautstark ertönte Applaus für die Black Bladers.

„Was war das?“ murmelte Jess und sah verwundert die Kette an, dessen Anhänger sie in die Hand genommen hat.

Die Kette hatte sie von Alex geschenkt bekommen und die war wiederum von einem Juwelier am Roten Platz. Warum zum Henker hatte sie dann die Kraft den Dark Dranzer zu vertreiben?

„Hey Jess“ sagte Björn plötzlich und die Angesprochene sah auf.

„Wenn du wissen willst, was es mit der Kette und deinem seltsamen Fieber auf sich hat, fragst du am besten mal deinen Freund Alex“

Jess war vollends verwirrt. Was war damit nun wieder gemeint?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Miena
2010-06-16T20:07:29+00:00 16.06.2010 22:07
Wow, die Kämpfe waren ja mal der Oberhammer!
Ich bin begeistert.
Aber was hat Alex damit zu tun?


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