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Tuberkulose

Aoi x Uruha
von

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Abschied

Bleich blickte Yuu seine Kollegen an. Er hatte sich schon vorher nicht sonderlich gut gefühlt, aber jetzt was seine Verfassung im Tiefgeschoss. Mit großen Augen blickte der Schwarzhaarige Kai an und schluckte.

"Äh...danke Kai."

Es war für Shiroyama ein schwerer Schlag gewesen zu erfahren, warum sein Vater ihn so lange misshandelt hatte. Aber er fühlte sich jetzt um einiges besser. Was es seine geistige Verfassung anging. Körperlich war er einfach nur noch ein Wrak. Dennoch fühlte er sich jetzt bereiter dazu abzuleben.

Reita und Kai schienen das zu merken und warfen sich einen Blick zu.

"Wir gehen jetzt lieber. Uruha kommt ja auch gleich noch vorbei."

Das Herz des Gittaristen machten einen Hüpfer und fing wild an bei dem Namen des anderen Gittaristen zu schlagen. Endlich sah er seinen Geliebten wieder.

Seine Beiden Bandkollegen verabschiedeten sich und nur minutenlang lag er alleine im Zimmer. Nach gefühlten Stunden ging die Tür wieder auf und ein Lächeln zierte sein Gesicht, als Kouyou in sein Zimmer geschneit kam. Doch verging ihm sein Lächeln, als er das Gesicht des Braunhaarigen sah. Takashima war fast so bleich wie er und hatte Ränder unter den Augen.

"Uruha..."

Aois Stimme war schwach und drang fast nicht zu dem Leader-Gittaristen durch.

Ernst blickte Uruha auf und setzte sich neben das Bett von dem Schwarzhaarigen. Dabei griff er nach der klammen Hand.

"Aoi...ich habe nachgedacht."

Verwundert blickte ihn der Angesprochene an.

"Ich habe die ganze Nacht nachgedacht und..." Kurzes Schweigen. "...ich habe beschlossen dich gehen zu lassen."

Erleichterung machte sich in Yuu briet. Dennoch war er betrübt und die Tränen stiegen ihm in die Augen. Dann weinte er.

"Es tut mir so leid, Uruha! Ich will dich nicht allein lassen!"

Shiroyamas Körper verkrampfte sich unter dem Schluchzen und keuchend fasste er sich an die Brust. Schmerzen schossen durch seinen Körper und erschöpft hustete er. Doch war sein Hustenkrampf nicht so schlimm wie zuvor. Er hatte gar nicht mehr die Kraft für diese Anstrengung und holte nur röchelnd Luft. Kouyou warf ihm einen schmerzlichen Blick zu, unter dem der Schwarzhaarige das Gefühl hatte zu sterben.

Es tat ihm so leid Uruha allein zu lassen. Und dies schien der Braunhaarige auch zu merken, denn er streichelte beruhigend über den Rücken des Schwarzhaarigen.

"Beruhig dich, Aoi! Das ist nicht gut in deinem Zustand..."

Die Worte und Berührungen ließen den Kleineren ungemein zur Ruhe kommen und nach einigen Minuten verebte das Schluchzen. Seufzend lehnte Uruha sich zurück und blickte in das tränenverschmierte Gesicht von Aoi.

"Entschuldige..."

Der Leader-Gittarist schüttelte mit dem Kopf.

"Schon gut..."

Dabei streichelte er sanft und liebevoll durch die pechschwarzen Haare.
 

~am nächsten Tag~

Schon in aller früh klingelte Uruhas Telefon und mürrisch nahm er ab.

"Ja...?"

Sofort war er hell wach, als er die Stimme von Aois Arzt am Hörer vernahm.

"Herr Takashima?"

"Uh?" Kurzes Schweigen.

"Es tut mir leid, aber der Zustand von Herrn Shiroyama hat sich über Nacht rapide verschlächtert."

Das Herz des Brünetten machte einen Aussetzer und fing an wie wild zu rasen.

"Es war eh verwunderlich, wie lange er durchgehalten hat."

Die Worte trösteten Kouyou nicht sonderlich. Verständlicherweise.

"Würden Sie ihren Kollegen bescheid geben und vorbei kommen? Wir bereden dann, ob wir die Geräte ausschalten. Wir mussten ihn über Nacht beatmen." Takashima versicherte dem Arzt er wolle sich darum kümmern und legte auf. Heute war es also so weit...
 

~eine Stunde später~

Rauchend und mit zitternden Händen stand Kai vor dem Krankenhaus. Er konnte es einfach nicht glaubem. Sie würden Aoi ein für alle Mal verlieren...

Der Drummer vertrieb seine Gedanken aus seinem Kopf und blickte auf. Reita kam völlig fertig auf ihn zu und anscheinend hatte der Blonde sogar geweint. Sofort wendete Kai den Blick ab und sah zu Boden. Ihm stiegen auch die Tränen in die Augen...

Dann waren auf einmal Uruha und Ruki da. Alle wirkten angespannt und betraten schließlich gemeinsam das nach Desinfektionsmitteln richende Krankenhaus. Niemand sagte etwas unterwegs, denn keiner traute sich etwas zu sagen.

Nach kurzem Suchen fanden sie Yuus Arzt und unterhielten sich kurz mit ihm. Nachdem die Unterhaltung zu Ende war setzte sich Kouyou auf eine Bank und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Er konnte es einfach nicht fassen....

Nach einigen Minuten kam der Doktor zurück und nickte ihnen zu. Sofort sprang Uruha auf und raste in die Richtung von Shiroyamas Zimmer. Die Anderen folgten ihm.
 

Leise öffnete Ruki die Tür und betrat gefolgt von seinen Bandkollegen das stille Zimmer. Unsicher blieben sie stehen und blickten zu dem Schwarzhaarigen, der fast regungslos auf dem Bett lag. Nur das leichte Heben und Senken seiner Brust verriet, dass er noch einen Hauch von Leben in sich trug.

Langsam öffnete Shiroyama die Augen und blickte an die Decke. Kurz bewegte er sich nicht, dann sah er zur Seite.

Angestrengt glitt Aois Blick zu Uruha. Er schaffte es sogar ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht zu zaubern. Dann blickte er wieder in die Runde, sah allerdings wieder erschöpft und bleich aus. Betrübt sah er wieder an die Decke.

"Ich bin froh, wenn es vorbei ist.....aber....ich hab Angst..."

Die Stimme des Schwarzhaarigen wurde von seinem rasselndem Atem begleitet und war am Ende nur noch ein Flüstern.

Bedrückt ging Uruha an sein Bett und griff nach Aois klammen Hand. Dieser blickte den Braunhaarigen an und eine einzelne Träne lief über sein Gesicht. Er wollte nicht gehen. Er hatte Angst, doch zugleich unaushaltbare Schmerzen.

Plötzlich riss Yuu seine Hand weg und hielt sie sich vor den Mund. Hustend rollte er sich auf die Seite. Sein Brustkorb schmerzte unbeschreiblich und verkrampft krallte er seine Hand in die Haut in Höhe seines Herzens. Es tat so schrecklich weh...

Jetzt liefen ihm die Tränen etwas doller übers Gesicht.

Mit verzogenem Gesicht keuchte er auf und Blut tropfte auf das Kissen. Ein letztes Mal hustete Aoi und öffnete seinen Mund kurz zu einem stummen Stummen Schrei. Ein Schrei, der nach Erlösung flehte und von Schmerzen durchtränkt war. Dann war es still.

Ungläubig und zugleich ängstlich starrten die vier Bandmitglieder auf den reglosen Mann.

In Geschichten stand immer, dass die Menschen mit einem friedlichen Lächeln auf dem Gesicht einschliefen, doch das stimmte nicht. Aoi sah einfach nur tot aus. Bleich und ausgemerkelt. Sein verkrampfter Körper lag in einer absurden Position auf dem Bett. Das Gesicht immer noch vor Schmerz verzehrt, als wäre dieser trotz des Todes nicht aus ihm gewichen und die Hand noch in seine Brust gekrallt.

Die Stille, die sich im Zimmer ausgebreitet hatte, war erdrückend.

Dann rastete Uruha aus.

"Aoi..." Erst sagte er den Namen leise, doch dann schrie er ihn. "AOI!AOOOOIIIIII!" Verzweifelt rollte er den leblosen Körper auf die Seite und klammerte sich an ihn. Mit geweiteten Augen legte der Gittarit seinen Kopf auf den Brustkorb des zierlichen Körpers. Nichts. Kein Herzschlag. Kein ruhiges heben und senken.

"AOI!"

Takashima konnte es nicht fassen. Weinend schüttelte er die Schultern Aois, doch dieser zeigte kein Lebenszeichen.

"AOOOOOIIIIIIIII!"
 

~drei Tage später~

Uruha starrte auf das Grab vor sich, auf dessen Stein die geschwungenen Worte "Shiroyama Yuu" eingraviert waren. Er stand da und blickte ins Leere. Aoi war tot...Die Erkenntnis brach über ihn wie eine Flutwelle herein. In den letzten Tagen hatte Takashima es einfach nicht geschafft die Situation zu realisieren. Doch jetzt tat er es.

Ihm blieb die Luft zum Atmen weg und er sank keuchend vor dem Grab zu Boden. Tränen liefen über sein Gesicht und ununterbrochen schluchzte er den Namen seines Geliebten. Nach einigen Minuten schaffte er es sich taumelnd aufzurichten und blickte zum Himmel auf.

Sollte an dieser Stelle nicht ein Windhauch durch seine Haare fahren und ihm damit zeigen, dass es Yuu gut ging? So wie es immer in den Filmen war?

Doch da war nichts. Die Luft stand drückend und nicht ein Windhauch wehte durch die Bäume.

Etwas in Uruhas Inneren bekam einen Knacks und zerbrach endgültig. Nie wieder würde er so sein, wie er früher war. Nie wieder würde Aoi bei ihm sein. Nie wieder würde sein Schatz vor seiner Tür stehen. Nie wieder würde er neben Yuu aufwachen und den Geruch seiner schwarzen Haare gerig einatmen. Nie wieder. Alles war leer.

Weinend richtete er sich auf und sah sich um. Yuus Vater ging gerade auf eine bestellte Limousine zu und nickte ihm zu. Wenigstens hatte ihm sein Vater verziehen...

Doch was war jetzt mit ihm? Wie sollte er den Verlust jemals verkraften können? Darauf wusste Kouyou sogar eine Antwort. Er konnte es nicht. Niemals würde er das Geschehene vergessen und verkraften können. Niemals.

Noch einmal drehte er sich um und legte eine schwarze Rose auf das Grab.

"Leb wohl, mein Schatz."

Mit diesen Worten wandte er sich ab und verließ den kleinen Friedhof. Morgen würde er wieder kommen. Jeden Tag aufs Neue und an dem Grab weinen. Jeden Tag.



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