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Stairway to Heaven

von

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Coquetry

Vlaindar wachte irgendwann nachts bewusst auf. Eigentlich war er die ganze Zeit wach gewesen aber so abgelenkt, dass er sich auf nichts konzentrieren konnte. Dementsprechend war er auch den Rest des Tages im Zimmer geblieben – nichts würde Mikanor und Famiran besser gefallen, als ihn verwirrt zu sehen.

Doch das bewusste Aufwachen kam plötzlich, als ihn seine Drachendame ansprach, ihn beinahe wach rüttelte.

'Vlaindar, du Kleinkind! Wir kämpfen hier gegen den Sturm und du brütest über einem albernen Gespräch!'

'Was für einen Sturm?'

'Na der, der draußen herrscht, Kindskopf! Hör doch hin oder bist du jetzt auch noch taub?'

Oh ja, Hairima liebte es, ihn zu verspotten und ihn wie einen Volltrottel darzustellen. Das war ihre liebste Beschäftigung: Vlaindar ärgern. Macht riesigen Spaß! Vlaindar verdrehte die Augen und wollte sich gerade im Bett umdrehen, als er tatsächlich die Ohren spitzte. Sie hatte nicht gelogen. Jetzt, da er hinhörte, war der Sturm gar nicht mehr zu überhören.

Entsetzt sprang er auf und rannte hastig aus dem Zimmer, bevor er die Treppen hinabstolperte, während er mit Hairima sprach:

'Geht es euch gut?'

'Es ging schon mal besser. Mit den Schnauzen im Wind ist es aushaltbar, aber wir würden gerne in einen Stall oder eine Höhle.'

'Höhlen gibt es hier, fürchte ich, nicht. Ich kann euch nur einen Stallplatz anbieten. Ist schon jemand bei euch?'

'Jokandir hat mir gerade gebeichtet, dass sein Drachenreiter mit Famili und Mikanora um die Wette getrunken hat und jetzt betrunken im Bett liegt.'

'Was ist mit Keoran?'

'Der schläft tief und fest, glaub mir.'

Vlaindar seufzte. Gerade bei einem Sturm war es wichtig, dass die Drachen untergestellt waren, denn die kleinsten Verletzungen konnten sie flugunfähig machen – beispielsweise ein tiefer Riss in den dünnen Flügelmembranen. Warum also hatten diese Dummköpfe von Drachenreitern sich den heutigen Tag zum Verschlafen ausgesucht?!

Hastig durchquerte er den leeren Schankraum und riss die Tür auf. Es goss aus Eimern, wie die Stadtbewohner immer zu sagen pflegten – im Dorf wären es Kübel. Man konnte kaum fünf Beinspannen weit sehen. Verstärkt wurde die Sichteinschränkung noch von der tiefen Nacht.

Er schluckte und zog den Kragen hoch. Gleichzeitig wünschte er sich, seinen Umhang übergeworfen und die Stiefel angezogen zu haben. Doch murren half nichts. Musste er eben barfuß und nur in Hose und Blouson durch den Regen.

Vlaindar rannte so schnell er konnte um die Gaststätte herum und prallte fast mit der Person zusammen, die aus den Pferdeställen gelaufen kam. Viel zu konzentriert auf seine Gedanken, fand er nicht einmal Worte der Entschuldigung, als er vorbeilief, um zur Wiese zu gelangen. Tatsächlich sah er hinter dem Hügel, auf dem er am Vortag gesessen hatte, schon die fünf Berge von Drachenrücken, die sich eng aneinander schmiegten.

'Wird auch Zeit, du lahme Ente.'

'Hairima! Kannst du noch?'

'Ja, weißt du. Ich sitze hier ja nur zum Spaß.'

'Der Drachenstall ist direkt am Pferdestall angebracht. Es ist nicht weit!'

'Vlaindar! Ich sehe ein Licht auf mich zukommen!', schnaufte Hairima ironisch in seine Gedanken und erhob sich umständlich vom Boden. Den Kopf in den Wind und den mächtigen Schwanz als Ruder für das Gleichgewicht tat sie ein paar Schritte Richtung Gaststätte und dem hünenhaften Drachenstall direkt dahinter. Nun regten sich auch die anderen Berge und richteten sich auf. Die Drachen, die daraus hervorkamen, waren überwältigend schön aber auch groß – beinahe so hoch wie die Riesenbäume des angrenzenden Waldes und die maßen sicherlich sieben Meter. Einer drängte sich jetzt vor, er war der jüngste unter den Drachen und gehörte zu Famiran: Leonora war eine hübsche, orangefarbene Drachendame, die mit ihrer zierlichen Größe und den großen grünen Augen noch jeden bezirzte. Dagegen wirkte ihr Gedankenruf eher kläglich und schwach:

'Shiarireyliar, Ismira sei Dank! Helft mir!'

Ihre Flügel flatterten unkontrolliert durch die Windböen und die anstrengende Prozedur des Anlegens hatte sie ermüdet. Vlaindar hob die Hand und beschwor einen mächtigen Schutzzauber. Er würde den Wind nur gering abschwächen, aber das reichte meistens schon, um einem Drachen zu helfen. Dann eilte er an ihre Seite und presste wenigstens dort den Flügel an. Er sah, dass am Ende der Membranen einige Risse entstanden waren und litt innerlich mit Leonora.

Gemeinsam zwängten sie sich dem Stall entgegen und blinzelten ob der kühlen Regengüsse im Gleichtakt. Vlaindar bemerkte den Schatten, der an der Stalltür stand erst, als sie kurz vor der Person standen. Es war die rothaarige Kellnerin, die zwar wegen der riesigen Drachen unglaublich eingeschüchtert war, aber mutig half, wo sie konnte und bereits die Tore geöffnet hatte.

„Ich helfe Euch!“, schrie sie über den tosenden Wind und hielt die Hände vor ihren Mund wie einen Trichter. Vlaindar nickte nur kurz und schob dann mit seinem gesamten Gewicht die Drachendame in den Windschatten. Leonora seufzte erleichtert und sagte:

'Danke sehr. Helft den Anderen, ich komme jetzt alleine zurecht.'

'Such dir ein Gehege aus', antwortete Vlaindar lediglich, bevor er umkehrte und durch den überfluteten Hof zurück auf den Hügel rannte. Hinter ihm vernahm er das Platschen von Stiefeln in Pfützen und war sich sicher, dass die junge Frau ihm hinterher eilte.

Als er über die Bergkuppe kam, rutschte er im Matsch der Wiese beinahe aus, der den Hang hinab lief und sich am Fuß ablagerte. Mit den Stiefeln wäre ihm das nicht passiert und er hätte weder nasse, noch kalte Füße! Von wegen kalt, Eisklötze waren das! Sie waren schon taub wegen der Kälte des noch anbrechenden Frühlings.

Ein Grollen kam aus einer der Drachenkehlen, als er sich wieder näherte. Zusammengekauert wirkten die Vier wie Schauergestalten, dennoch machte er sich Sorgen. Er musste sich beeilen und rief in Gedanken:

'Rubina! Rubina! Komm schon, du schaffst das!'

Die rote Drachendame war einen Menschenkopf größer als Leonora und zwei Jahre älter. Doch ihre Augen waren aus Furcht zusammengepresst und sie zitterte gewaltig. Das Grollen kam von ihr, während sie kleine Flammen aus ihren Nüstern stieß. Die Angst hatte sie gelähmt, weshalb sie auch zunächst nicht auf seine Rufe reagierte. Dank Jokandirs Hilfe, der sich neben sie stellte und einen ihrer Flügel an ihren Leib presste, gelang es Vlaindar jedoch die Drachendame zu beruhigen. Dann wies er Dorothea an, den anderen Flügel festzuhalten oder zumindest am Körper zu behalten. Das Mädchen führte den Befehl aus, während er sich auf Jokandirs Seite stellte und das gleiche bei ihm tat. Der goldene Drache schob Rubina vorwärts und schnaufte ob der Strapazen gefährlich. Aus seinen Nüstern schossen Flammen und hüllten die Nacht und den Regen in orangefarbenes Licht.

Vlaindar kam es so vor wie eine halbe Ewigkeit, bis der erste Drache den Windschatten erreichte, aber dann ging alles ganz schnell und Palinors Drache presste sich ebenfalls hinein. Erleichtert schnaubte er und schüttelte seinen gewaltigen Kopf und den Hals. Das Wasser spritzte sowohl Vlaindar als auch Dorothea ins Gesicht und die beiden mussten blinzeln.

'Ich danke dir, Shiarireyliar. Nun geh und rette Ianandir. Er hat ein verletztes Vorderbein von der Jagd.'

'Kümmere dich um Rubina, Jokandir', erwiderte Vlaindar und stürzte sich wieder in die Sturzbäche, die ihm die Kleidung bis auf die Haut durchweicht hatten und in seine Augen trieften. In seinem Windschatten lief die Kellnerin und er war sich ihrer mehr als deutlich bewusst, was ihn irritierte. Doch sobald er über den Hügel kam, vergaß er dieses seltsame Gefühl und konzentrierte sich auf Keorans Drachen Ianandir, ein dunkelbrauner, der in der Dunkelheit wie ein schwarzer Berg aussah. An Hairima gepresst und in ihrem Windschatten liegend, verwendete er all seine Energie darauf, seinen Körper warm zu halten. Vlaindar sprach ruhig auf ihn ein:

'Ianandir, hör mich an.'

'Ich höre.'

'Ich werde deine Flügel sichern und dann retten wir dich in den Stall.'

'Ich bitte sehr darum.'

'Schaffst du das noch oder brauchst du ein wenig Energie?'

'Es geht schon, danke.'

Vlaindar befahl Dorothea wieder, eine Seite zu nehmen und quetschte sich dann zwischen Hairima und Ianandir an den anderen, bevor er diesen mit einem Klammerzauber gut genug sicherte, um sich nur noch mit seinem ganzen Gewicht dagegenstemmen zu müssen. Dann vernahm er Hairimas Gedankenstimme. Sie klang nicht begeistert.

'Immer bin ich die Letzte.'

Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, das jedoch nicht lange anhielt, als die mühselige Arbeit begann, den humpelnden Drachen vor den Böen in Sicherheit zu bringen. Sein Schwanz schlug aus und er versuchte verzweifelt das Gewicht auf einem Bein nach vorne zu hieven, während er weiterhin die Augen vor dem Regen abschirmte.

Gerade als sie den Weg zur Hälfte bestritten hatten, rollte ein Donner über den Himmel und nur Sekunden später erhellte ein Blitz die Umgebung. Eine gewaltige Gefühlswelle brach über Vlaindar zusammen, als er bemerkte, dass Hairima sich vor Schreck auf dem Boden zusammenkauerte. Drachen und Stürme vertrugen sich nicht.

Ianandir stieß ein Grollen aus und warf sich erneut gegen den Wind. Dieses Mal schafften sie es mit vereinter Kraft, ihn weiter vor zu schieben. Mit einem Schnalzer sank Vlaindar in einer Matschpfütze ein und fiel der Länge nach ins Wasser. Die Unterstützung an seiner rechten Flanke verlierend, brach der Drache in Panik aus und stieß einen Feuerstrahl gen Himmel aus, der durch einen Blitz schaurig untermalt wurde. Der Donner klang wie das Einstürzen eines Palastes und Vlaindar raffte all seine Kraft zusammen, bevor er sich gegen einen Hinterlauf stemmte und den Drachen in den Windschatten schob. Ianandir, befreit von der Last des Sturms, trottete in den Stall und sagte lediglich:

'Wurde auch endlich Zeit. Danke.'

Vlaindar stöhnte und schnappte nach Luft. Aus der Puste und vollkommen erschöpft, wandte er sich vom sanften Licht des Stalls ab, um zu Hairima zurückzukehren, die inzwischen in seine Gedanken hineinjammerte, weil der Wind zugenommen hatte.

'Kindskopf! Schafskopf! Hundefutter bist du! Du Mistkerl lässt deine Drachendame hier draußen alleine, schäme dich!'

'Beruhige dich, Hairima.'

'Nichts ist mit beruhigen. Komm her und hol mich endlich ab!'

'Jawohl, Herrin.'

In dem Moment, in dem er sich aufmachen wollte, berührte ihn die junge Frau und zog ihn dann mit sich. Sie wusste sicherlich nicht, wie dankbar er ihr dafür war. Alleine hätte er die Drachen wahrscheinlich nie in den Stall bekommen. Gemeinsam rannten sie mit dem Wind im Rücken zu Hairima und bezogen an jedem ihrer Flügel Position. Mit einem Klammerzauber nahm Vlaindar seiner Drachendame ein wenig Arbeit ab, doch die Magiewirkung erschöpfte ihn und er kam nur noch durch bloße Willenskraft voran. Sein ganzes Bewusstsein drehte sich nur noch darum, Hairima in den Stall zu bekommen und dann umzufallen.

Der Regen prasselte unaufhörlich auf ihn ein und die Kälte war ihm in alle Glieder gekrochen, von den Füßen bis in seine Lunge biss sie ihn. Vor sich sah er die weißen Atemwolken wegwehen und wusste instinktiv, dass sowohl seine Hände als auch seine Füße knallrot oder, was wahrscheinlicher war, blau angelaufen waren. Mit immer größerer Anstrengung schob er die Drachendame weiter, die sich gegen die Windböen aufbäumte und deren Schwanz unkontrolliert umher schlug.

'Gleich sind wir da!' , rief sie in seine Gedanken genau in dem Moment, in dem er die Kontrolle über seine Magie verlor und sich sowohl der Klammerzauber als auch der Schutzzauber auflösten. Die nächste Böe erwischte Hairimas Flügel und riss ihn von ihrer Seite in die Luft. Er klammerte sich mit letzter Kraft an ihn und konnte ihn dadurch wieder zurück an ihren Körper pressen, doch ein lauter Aufschrei von der anderen Seite sagte ihm genug, um von Dorothea das Gegenteil behaupten zu können. Hairimas linker Flügel schlug aus und traf die junge Frau mit voller Wucht. Sie wurde ziemlich weit durch den Hof geschleudert und blieb dort regungslos liegen. Vlaindar sah dem Schauspiel schockiert zu und vergaß für einen Moment, was er machen sollte, bis Hairima ihn aufrüttelte:

'Bring mich endlich in den Stall! Hier ist ein bisschen Energie.'

Den Kraftstrom verwendete er für einen neuen Klammerzauber und schob sie dann in den Windschatten. Sie seufzte erleichtert und drängte sich durch die Tore, bevor sie ihm von drinnen zurief:

'Nun mach schon! Kümmere dich um sie! Ich hoffe, sie lebt noch.'

Vlaindar wandte sich vom Hinterteil seines Drachen ab und rannte durch den Hof auf die junge Frau zu, die immer noch an der Stelle lag, an der sie aufgekommen war. Woher er die Kraft dazu hatte, wusste er nicht genau, aber er wollte sie auch nicht hinterfragen, stattdessen ging er in die Knie und drehte Dorothea auf den Rücken. Sie sah unverletzt aus, was ihn erleichterte. Drachen konnten verheerende Verletzungen erzeugen, wenn sie außer Kontrolle waren.

Dann hob Vlaindar sie in seine Arme und schwankte zurück in den Windschatten des Stalls, wo er sie an die Wand lehnte und das Tor zum Inneren verschloss. Erst jetzt hob er sie wieder hoch und zwang sich mit letzter Kraft um das Haus herum in den Schankraum zu gehen. Es kam ihm so vor, als dauerte all dies sein ganzes Leben und er war alt, bevor er ankam, aber so war es nicht und irgendwann betrat er den Raum. Erleichtert setzte er die ohnmächtige Frau auf einen Stuhl neben dem Eingang und schloss die Tür. Wärme umspülte ihn und er fühlte sich zum ersten Mal richtig dreckig. Seine Glieder waren eingefroren und er konnte sich vor Erschöpfung kaum noch bewegen. Er triefte und war durchweicht bis auf die Knochen.

Ein Stöhnen lenkte ihn ab und er beobachtete erleichtert, wie Dorothea sich aufrichtete und den Kopf schüttelte. Verwirrt sah sie sich um und registrierte ihn erst spät. Mit einem weiteren Stöhnen lehnte sie sich vor und betastete erst dann ihre rechte Seite. Sie zuckte zusammen und keuchte vor Schmerz auf – ihr Gesicht verformte sich zu einer Grimasse.

„Geht es Euch gut?“, fragte Vlaindar und rang hilflos mit den Fingern, bevor er die Stelle betrachtete, die Dorothea festhielt.

„Ich lebe noch“, antwortete sie lediglich und erhob sich vom Stuhl, nur um zusammenzuzucken und ein weiteres Mal zu stöhnen. Vlaindar bot ihr seine Hilfe an, indem er ihr die Hand reichte, doch sie winkte ab und stützte sich stattdessen an der Wand ab. Langsam ging sie durch den Raum und sagte:

„Ihr seid also Drachenreiter?“

„Ja“, meinte er schlicht und ergreifend. Da gab es nichts zu verbergen.

„Für die Ställe müsst Ihr aber extra bezahlen“, erwiderte sie daraufhin schwach lächelnd und hangelte sich irgendwie unbeholfen in den Thekenraum. Vlaindar folgte ihr und runzelte besorgt die Stirn. Wenn sie solche Schmerzen hatte, sollte sie sich vielleicht nicht bewegen!

„Wollt Ihr Euch nicht ausruhen?“, schlug er vor und fing sich einen düsteren Blick, der eher gekränkt wirkte als böse.

„Danke, das hatte ich vor, als es zu stürmen begann. Die Pferde mussten in den Stall.“

„Für die Ställe werde ich morgen bezahlen.“

„Tut das“, antwortete sie und ging durch eine Tür neben der, die zu dem Warteraum mit den Schlüsseln führte. Rein aus Interesse und Besorgnis folgte er ihr und fand sich in einer kleinen Kammer wieder, deren Hauptinhalt ein kleines Bett darstellte. Dorothea sah ihn misstrauisch an und er hob abwehrend die Hände, bevor er einige Schritte rückwärts aus dem Zimmer tat. Sie wandte den Blick ab und ließ sich stöhnend auf den Kissen nieder. Ihre Hand immer noch auf ihrer rechten Seite rieb sie die Stelle. Er runzelte erneut die Stirn.

„Das ist nicht gut“, meinte er und deutete auf ihre Seite. Sie sah zu ihm auf und antwortete:

„Kann sein. Es schmerzt.“

„Kann ich Euch helfen? Es war schließlich mein Drache …“

„Nein“, unterbrach sie ihn. Doch er ließ nicht locker. Sie war vielleicht zu stolz, um rechtzeitig Hilfe zu suchen und irgendwann war es dafür dann zu spät. Er wollte nicht die Verantwortung dafür übernehmen müssen.

„Aber irgendwie muss ich Euch doch helfen! Mein Drache hat Euch verletzt! Die Wunde könnte schlimmer sein, als sie aussieht“, sprudelte es aus ihm hervor und er wunderte sich selbst über seine Worte. Doch das misstrauische Stirnrunzeln glättete sich, als sie nachgab:

„Fein. Geht in die Küche, der weiße Wandschrank hat Medizin in sich. Ein kleiner gelber Topf mit der Aufschrift „Salbe“ steht irgendwo dort. Bringt ihn mir!“

Vlaindar tat wie geheißen und holte brav den Topf, doch als er die Kammer wieder betrat ließ er das Gefäß vor Schreck fast fallen. Die Kellnerin hatte den Knoten ihres Kleids gelöst und zeigte nun ihren nackten Rücken, während sie auf dem Bauch ausgestreckt lag. Der hellblaue, nasse Stoff bauschte sich um ihre Hüften und er sah ihre Wirbelsäule, die sich sanft bog und in einer geschwungenen Linie unter ihrem Kleid zum Hintern führte. Weil Dorothea die Arme unter ihren Kopf gebettet hatte, konnte er auch eine ihrer Brüste sehen, die zwischen Körper und Matratze eingeengt war.

Unter normalen Umständen hätte er mit der Zölibatsausrede das Weite gesucht, doch jetzt stand er hier wie festgenagelt und starrte auf ihren Körper hinab mit den Gedanken bei einer zärtlichen Liebkosung ihrer Kurven durch seine Lippen – dank Famirans und Mikanors mittäglicher Ausführung über die Buhlerei.

Die Röte schoss ihm ins Gesicht und er versuchte anstandsgemäß auf den Boden zu sehen, bevor er sich räusperte und ihr den Topf entgegenhielt. Gleichzeitig wollte er nichts als fort, weil er seine plötzlichen Empfindungen als falsch abstempelte und für eingeredet hielt: Famiran und Mikanor hatten zu gute Arbeit geleistet. Wie dumm von ihm, einer Frau jetzt noch so nahe zu kommen!

Die Regungen, die ihr nackter Rücken bei ihm auslösten, waren alles andere als erfreulich, denn die Schreckgeschichten der beiden Drachenreiter schockierten ihn zutiefst. Deshalb war er auch überhaupt nicht begeistert, als dieser Anblick ihn gut genug erregte, um im seinen Schritt Aufmerksamkeit zu bekommen. Sofort hockte er sich hin, um diese Regung zu verbergen und schaute Dorothea ins Gesicht. Ärgerlich verfluchte er innerlich seine beiden Drachenreitervasallen.

Die junge Frau bemerkte ihn erst jetzt, denn sie hatte zuvor noch das Ausstrecken ausprobiert, um zu sehen, wie sehr sie ihre Seite belasten konnte.

„Seid so gut und helft mir, die Salbe aufzutragen“, sagte sie lediglich und legte sich abwartend hin. Vlaindar fiel fast vom Glauben ab, als er das hörte. Oh, nein! Nicht bei den Gedanken, die in seinem Kopf herumschwirrten. Mühsam unterdrückte er den Drang die Flucht zu ergreifen und öffnete den Salbentopf. Eine Kräuterpaste war dort drin und verbreitete sofort ihren Duft im Raum. Sich nur auf diesen konzentrierend, tauchte Vlaindar seine Finger in die Paste ein und wandte sich wieder Dorotheas Rücken zu. Vorsichtig streckte er die Hand aus und berührte die Stelle, an der Hairimas Flügel die Kellnerin erwischt hatte. Sie war rot, sah aber ungefährlich aus.

Die junge Frau stöhnte entzückt und erreichte damit nur, dass Vlaindar zu Eis erstarrte – entsetzt hatte er festgestellt das in seinem Schritt etwas ganz Anderes erstarrt war und versuchte nun verzweifelt, die Regung zu unterdrücken. Das ging nur nicht so gut, weil seine Zeige- und Mittelfinger, die auf ihrem Rücken ruhten, ständig Empfindungen an ihn sandten: weiche und zarte Haut, angenehme Körperwärme, das Rauschen des Bluts unter den Fingerkuppen.

„Geht es Euch gut?“, fragte ihn die junge Frau und Vlaindar brachte sich gerade noch davon ab, den Salbtopf wegzuwerfen und sie wie ein Tier zu besteigen. Es war der rohe, animalische Instinkt eines Tiers. Er räusperte sich und fuhr fort, die Stelle zu massieren, die sie ihm wies. Am liebsten würde er sie am ganzen Körper …

'Um Ismiras Willen, Vlaindar! Hör auf, so zu denken!' , riss ihn Hairimas Stimme zurück in die Wirklichkeit und er blinzelte. Weil er jetzt zurückgefunden hatte, wollte er seinen Verstand nicht noch einmal verlieren, verfluchte erneut Famiran und Mikanor und trug dann hastig den Rest der Paste auf, bevor er den Topf zuschraubte und ihn neben dem Bett abstellte. Danach stand er auf und drehte sich um, damit Dorothea nichts von seiner sich verselbstständigten Front sah. Er wollte sie nicht erschrecken, sie war doch noch so jung.

„Ich wünsche Euch eine angenehme Nachtruhe“, sagte er mit zittriger Stimme und schluckte den Kloß beiseite, der ihn behinderte.

„Ich Euch ebenfalls. Ich danke Euch, Ihr habt mir sehr geholfen“, antwortete sie mit einer so sanften Stimme, dass er sie umarmen wollte. Den Rest der Gedanken, die sich an eine mögliche Umarmung anschlossen, verbannte er aus seinem Kopf.

„Nein, Ihr habt mir geholfen. Gute Nacht“, erwiderte er knapp und stolperte hastig aus dem Raum, bevor er die Tür hinter sich schloss und sich alle Mühe gab, nicht durch das ganze Haus in sein Zimmer zu rennen wie ein Verrückter. Stattdessen ging er im gemäßigten Gang dorthin und versuchte sich verzweifelt davon abzubringen, seine Finger an den Mund zu führen. Dennoch spürte er ihre Lebensenergie unter den Kuppen pochen und verlor sich ganz in dieser Empfindung. Ehe er es bemerkte, war es bereits Morgen und er hatte nicht ein bisschen geschlafen. Das Pochen in seiner Hand wurde noch zehnmal verstärkt vom Klopfen seines Herzens.

„Unsere Herzen schlagen im gleichen Takt“, erinnerte er sich an die Bedeutung der Glockenblume in der Blumensprache. Sein Blick fiel auf die Fingerkuppen seines Zeige- und Mittelfingers und er begann verträumt zu lächeln.

'Schafskopf!' , rügte ihn Hairima, doch sein Lächeln verschwand nicht. Ja, er war ein Schafskopf, da musste er ihr zustimmen. Er lachte und drehte sich auf den Rücken, die Hände auf dem Bauch, den Blick gen Decke. In seinen Gedanken hallte immer wieder Hairimas Stimme wider:

'Schafskopf!'
 

Dorothea sah die geschlossene Tür an und lächelte. Nachdem der Anführer der Reisenden hastig den Raum verlassen hatte, konnte sie sich einfach nicht mehr zusammenreißen. Erst gestern hatte sie mit Erna geredet und ihr erzählt, dass der Mann ihr gefiel. Die hatte ihr ein paar kleine Tricks gezeigt, wie man einen Mann am besten verführte. Wirklich angewandt hatte Dorothea sie nicht, denn sie waren teilweise sehr direkt, aber die Tatsache, dass sie herausgefunden hatte, was funktionierte, machte ihr Spaß.

Dank der Aktion mit dem nackten Rücken hatte sie bemerkt, dass er schüchtern war – zumindest gegenüber dem anderen Geschlecht. Auch in den vergangenen Tagen war ihr aufgefallen, dass er nie zusammen mit seiner Gruppe badete, was ihn in gewisser Weise zum Außenseiter machte. Er schämte sich wohl ziemlich schnell. Nun gut, das machte ihn nur umso attraktiver.

„Je mehr ich von ihm weiß, desto höher steigt er in meinem Ansehen“, flüsterte sie ihrem Kissen zu und überlegte weiter. Vielleicht schämte er sich auch nur, weil er nicht wusste, wie er mit „nackten Begebenheiten“ umgehen sollte … Wusste er am Ende nicht, wie sein Körper beschaffen war? War er etwa wie sie noch …

„Jungfrau?!“, stieß Dorothea hervor und bedeckte schnell ihren Mund mit der Hand, bevor sie glucksend unter der Decke verschwand. Der Mann war ja so niedlich!
 

Vlaindar öffnete die Tür auf ein Klopfen hin und nickte Palinor zu, der vor ihm stand. Der Drachenreiter lächelte und trat dann zurück in den Flur, nur um ihm zu zeigen, dass auch der Rest seiner Garde anwesend waren. Seit diesem schicksalhaften Gespräch mit Famiran und Mikanor war er gezwungen, alle Treffen mitzumachen – ob Essen oder Gemeinschaftsbäder. Eigentlich hatte er sich vor letzterem drücken wollen, doch die drei hatten nicht locker gelassen und dank Keorans Enthaltung war er eindeutig überstimmt worden.

„Auf, auf“, lachte Mikanor und zog Vlaindar aus seinem Zimmer. Famiran holte Wechselkleidung und ein Handtuch für ihn, bevor sie ihren General vor sich her trieben. Richtung Waschraum. Vlaindar seufzte.

„Na, mit jedem Seufzen entschwindet auch ein bisschen Glück, guter Mann“, sagte Palinor und klopfte ihm auf die Schultern.

„Kein Wunder, dass Ihr noch keine Frau habt, Shiarireyliar“, fügte Famiran an und lachte. Keoran hielt sich wie immer im Hintergrund und sagte nichts, wofür ihm Vlaindar sehr dankbar war.

Die Gruppe wurde von ihm angeführt, danach folgten Palinor und Mikanor, die ihn vor sich her schoben, Famiran ging etwas versetzt hinter Mikanor und drei Schritte hinter ihm kam erst Keoran. So angeordnet wanderten sie auf die Tür am anderen Ende des Gangs zu. Es war Vlaindars persönlicher Strafe: Ein Gemeinschaftsbad war alles andere als das, was er sich wünschte. Eigentlich wollte er nur nach Hause und hoffte daher auf den königlichen Befehl, der der Sturmjägergarde die Rückkehr ermöglichte. Doch der gekrönte Mann hatte ihm nach der Schlacht versprochen, seiner Garde ein wenig Freizeit zu gestatten, was auch eingetroffen war. Nur konnte der König ja nicht wissen, dass Vlaindar überhaupt nicht begeistert davon war, dass sich seine Vasallen die Langeweile mit Späßen über ihn vertrieben.

„Ich will nicht darüber sprechen“, warnte Vlaindar jetzt und versuchte seine Stirn in mahnende Falten zu legen. Doch dieses Mal wirkte der ernste Blick nicht und Mikanor sagte:

„Ach, ist es Euch peinlich?“

„Hütet Eure Zunge.“

„Aber natürlich, jetzt auch noch ablenken!“, warf Famiran dazwischen und beide schnaubten theatralisch. Sie waren ja solche Klatschbasen! Vlaindar ärgerte sich und beschleunigte seinen Schritt, wenn er auch nur einen einzigen Kommentar hörte über …

„Habt Ihr jetzt verstanden, wozu das Schwert des Mannes wirklich da ist?!“, höhnte Mikanor und zeigte auf seinen Schritt, als Vlaindar sich umdrehte. Der General war puterrot angelaufen und wollte den Drachenreiter nur noch rügen. Konnte er nicht den Mund halten?!

„Shiar, hütet Eure Zunge, ich warne Euch!“, mahnte Vlaindar und riss die Tür zum Waschraum auf, bevor er noch einen letzten Blick auf Mikanor warf und dann hinein ging. Nur um dort mit einer anderen Person zusammenzulaufen. Und von all den Leuten, die sie hätte sein können, war es niemand anderes als Dorothea, die rothaarige Kellnerin.

Vlaindar plumpste auf den Hintern, die Waschschüssel, die die junge Frau gehalten hatte, fiel auf seinen Kopf und ergoss ihren Inhalt, feinstes Seifenwasser mit einem Waschlappen, über ihn. Langsam hob er die Hand und ignorierte das wilde Gekicher seiner Vasallen hinter sich, bevor er nach dem Rand der Schüssel griff und sie sich vom Kopf hob. Dorothea starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an und öffnete in einer stummen Entschuldigung den Mund. Eine Hand war auf halbem Weg zu ihrem Mund in der Luft erstarrt und hing dort vergessen.

Mit einem Seufzen stellte er die Schüssel auf den Boden und sah an sich hinab, nur um zu bemerken, dass die grobe Kleidung, die man ihm gegeben hatte, nachdem seine eigene in der Wäsche gelandet war, vollkommen durchnässt an seinem Körper klebte. Man konnte jeden seiner Muskeln sehen und er war sich ziemlich sicher, dass auch das Ding in seiner Mitte seine Aufmerksamkeit erhielt. Beschämt hielt er hastig eine Hand davor und legte die andere über sein Gesicht, um das Blut zu verdecken, das ihm in die Wangen geschossen war. Mit einem schnellen Blick auf Dorothea, der ihm sagte, dass sie zwischen seine Beine starrte, trat er den Rückzug mit folgender Ausrede an:

„Das Bad hat sich hiermit erledigt.“

Dann rannte er den Flur entlang, vollkommen überstürzt und unvorsichtig stolpernd, hinter sich eine nasse Spur herziehend, wie ein Verrückter. Mit Mühe schaffte er es in sein Zimmer, schloss die Tür hinter sich und rutschte an ihr hinab auf den Dielenboden. Er zog die Beine an, legte die Arme darum und vergrub das Gesicht zwischen den Knien. Auch die tröstliche Anwesenheit seiner Drachendame in seinen Gedanken, löschte nicht das Gefühl der Beschämung aus seinem Körper.

Das Schlimme an der Sache war, dass der Blick der Kellnerin seinem Schritt gegolten hatte und ihm davon heiß geworden war. Das war doch krank!

'Nur Mut, Kleiner.'

'Mut ist gut', antwortete er und versank in tiefer Scham.
 

Famiran räusperte sich und versuchte so, die Starrheit aus seinen Gliedern zu löschen. Alle fünf standen hier und blickten dem General hinterher: Mikanor abschätzend, Palinor belustigt, Keoran … na ja, neutral? … und die Kellnerin schockiert. Die Erstarrung der Szene wirkte wie eine aufgesetzte Maskerade und er lockerte sich etwas mehr, bevor er fragte:

„Was war das?“

„Shiarireyliar“, antwortete ihm Keoran seelenruhig und ging dann an der jungen Frau vorbei ins Bad gefolgt von Palinor, der lediglich die Schultern zuckte und ein Schmunzeln verbarg. Mikanor sah zu seinem jüngeren Freund und meinte dann:

„Sieh an wie verlegen der Gute war. Ganze Arbeit, Meister der Buhlerei!“

Die Beiden lachten hämisch und Famiran betrat den Raum, bevor er sich noch einmal zu Dorothea umdrehte und ihr versicherte:

„Er ist generell nicht so, verzeiht ihm.“

Als sie nickte, lächelte er und schloss dann die Tür hinter Mikanor und sich.
 

Dorothea zog eine Augenbraue hoch. Mit jedem Tag, der verging, wurden die Reisenden seltsamer. Die Einzigen aus der Gruppe, die noch einigermaßen normal wirkten, waren der langhaarige Blonde und der ewige Weintrinker, der immer irgendwo im Hintergrund verschwand, aber jede Menge zu wissen schien.

Warum aber waren die beiden Jüngeren die ganze Zeit am Lachen? Seit dem Vortag sah sie die Zwei immer wieder kichern und es wurde schlimmer, je öfter ihnen der Anführer begegnete – nun gut, er verhielt sich seit gestern äußerst seltsam, aber war das wirklich der Grund? Sie wettete darauf, dass sie irgendetwas mit ihm angestellt hatten.

Aber niedlich waren sie alle, nur bei weitem nicht so süß wie der Anführer. Auch wenn dieser eher der düstere Typ war, konnte sie einfach nicht anders, als ihn so beschreiben. Als er mit ihr zusammengeprallt und hingefallen war, hatte er sich das Sahnehäubchen aufgesetzt. Zuckersüß! Diese erröteten Wangen und der schüchterne Blick, gemischt mit einem Kochlöffel voll Scham – oder wie sie fand: Charme – waren einfach das perfekteste Rezept! Sie wollte ihn auf der Stelle vernaschen.

„Hör dich bloß nur einmal an, Doro“, schüttelte sie über sich selbst den Kopf und hob die Schüssel mit dem Waschlappen auf. Ohne auch nur die Seifenwasserpfütze wegzuwischen, machte sie sich auf den Weg nach unten – pfeifend vor guter Laune. Wenn sie es schaffte, heute noch einmal mit Erna zu reden, bevor das für den Abend angesetzte Dorffest stattfand, könnte sie noch einige nützliche Tipps erhalten – sie wollte diesen Mann!

Diese Entschlossenheit machte ihr selbst ein wenig Angst, denn wenn sie es sich recht überlegte, dann war ihr Auserwählter einige Jahre älter als sie. In ihrem Hinterkopf flüsterte ihr eine Stimme schon eine ganze Weile Unsicherheit ein, doch sie ignorierte sie, sobald sie wieder auftauchte. Nein, so fand man keinen Mann. Wenn man sich fürchtete und verzweifelt versuchte, sich vor Schmerz und Enttäuschungen zu schützen, schaffte man niemals den einen Schritt in die Zukunft. Sie stellte sich dieser Angst und hörte nur auf das Klopfen ihres Herzens: Es raste und holperte, als ihr sein durchnässter Anblick wieder in den Sinn kam. Man hatte nicht viel erkennen können, aber er war imposant gebaut. Schade nur, dass sein Schritt nicht viel hergegeben hatte – sie hätte ihm eine andere Hose geben sollen. Eine, bei der man alles sehen konnte, sobald sie nass wurde.

Seufzend verstaute sie die leere Waschschüssel in einem Wandschrank in der Küche, nur um den Blick auf den Medizinschrank zu legen. Verträumt dachte sie wieder an seine Schüchternheit ihr gegenüber, als er sie gestern Nacht versorgt hatte.

Oh, wie gut er aussehen musste während einer Vereinigung! Die Röte in seinen Wangen, den Blick verführerisch auf den Körper unter sich gerichtet, die Augen genießerisch halb geschlossen, die Lippen leicht geöffnet für ein Stöhnen, das sich an sie klammerte, ein Hauch von Schweiß auf seiner Haut, der die Anstrengung einer heißen Nacht zeigte und der beschleunigte Herzschlag, der pulsierend in seinen Adern widerhallte!

„Ismira im Himmel, einer deiner heiligen Söhne ist zu uns hinab gestiegen!“, stöhnte Dorothea ob ihres Fantasiegebildes leicht. Ihr war verräterisch heiß geworden und natürlich hatte sie sich in einer eindeutigen Position unter ihm wieder gefunden, was sie erregte.

„Dorothea! Sind deine Kuchen fertig?!“, brüllte eine Frauenstimme von draußen und rüttelte sie aus ihren Tagträumen. Oh, wüsste Emma, was sie gerade unterbrochen hatte, dann würde sie nie wieder mit ihr reden!

Missmutig machte Dorothea sich wieder an die Arbeit und schaute in den Ofen, aus dem ein himmlischer Duft stieg. Ihre Gedanken verweilten aber die ganze Zeit bei „ihrem“ Drachenreiter.
 

Wo am Vortag noch die Drachen im Sturm gekauert hatten, fand jetzt das jährliche „Jahreszeitenwechselfest von Winter auf Frühling“ statt. Wer auch immer sich den Namen ausgedacht hatte, er oder sie war nicht sehr erfinderisch gewesen, denn tatsächlich verabschiedete man den Winter und begrüßte den Frühling. Landbewohner pflegten einige seltsame Traditionen …

Vlaindar saß wieder auf dem Hügel, jetzt jedoch auf einer der vielen Decken, die verstreut auf der Wiese ausgelegt worden waren, und trank einen seltsamen Saft, den er von einer der Kellnerinnen in die Hand gedrückt bekommen hatte. Er schmeckte wie eine Mischung aus Honig, Orangen und scharfem Zeugs, aber es war gut und er hatte bereits ein Glas davon geleert – über den Abend verteilt.

Famiran und Mikanor hatten unbedingt dabei sein wollen, während Fandenstars Dorfbewohner den Frühling angingen und so hatte sich die Gruppe dazu entschlossen, am Fest teilzunehmen. Die Beiden tanzten nun irgendwo unten in der Senke um das Lagerfeuer in der Mitte, jeder wahrscheinlich mit zwei Frauen an jedem Finger. Vlaindar ignorierte ihre Sprunghaftigkeit gnädig – schließlich waren sie nicht mehr im Dienst. Bis der König ihnen die Botschaft schickte, sie mögen in die Hauptstadt zurückkehren und sich wieder den Garden anschließen.

Keoran hatte sich zunächst neben Vlaindar hingesetzt, war aber dann seiner Weinsucht verfallen und hatte bereits eine Flasche geleert. Mit einem halbvollen Glas – der ruhige Drachenreiter selbst hielt es für halbleer – in der einen Hand und der zweiten Flasche in der anderen, deren Korken erst vor kurzen entfernt worden war, lag und saß er halb in einer ungemütlich aussehenden Schräglage. Morgen würde er Besuch von seinem ungeliebten Haustier bekommen: dem verfluchten Kater.

Palinor kämpfte sich seit Stunden durch das aufgestellte Buffet. Mit vier vollen, großen Tellern war er gleich zu Beginn des Fests zu ihnen zurückgekehrt, nur um nach dem Verspeisen ihrer Gaben sofort wieder entlang der Tischreihen zu stromern. Er bekam selten so gutes Essen bei sich zu Hause. Seine Frau Sedara war für ihre nicht vorhandenen Kochkünste berühmt berüchtigt: Wer eine Einladung zum Abendessen erhielt, der fand generell schleunigst eine Ausrede, die das Treffen verhinderte.

Vlaindar sah zurück auf sein Getränk und musterte die orangefarbene Flüssigkeit. Als er neben sich eine Bewegung registrierte, war er nicht erstaunt zu sehen, dass Keoran ins Gras zurückgefallen war und wohlig seufzte. Aus der Flasche rann der rote Stoff, aus dem sein morgiger Kater gewebt wurde, also stellte Vlaindar sie auf und rettete den Wein davor, ungetrunken im Boden zu versickern. Dann entwand er auch das Glas Keorans Händen und seufzte erneut: Gerade von diesem Drachenreiter hätte man so etwas nie erwartet.

Ein betrunkener, stämmiger Mann stolperte links neben ihm und fiel auf die Nase. Lachend stand er wieder auf und wackelte von dannen, nachdem er einer Frau auf den Hintern geklapst hatte, die diesen zufällig gerade in seinen Weg gestreckt hatte. Sie schrie gespielt auf und kicherte dann verführerisch, bevor sie mit hocherhobener Nase auf die Tanzfläche marschierte, auf der inzwischen zu einer wohlbekannten Ballade getanzt wurde: Prinz Benjamin. Die erste Strophe hallte bereits laut über die Wiese:

„Es war einmal Prinz Benjamin,

Der besaß sehr wenig Disziplin.

So wahr der Mond in den Himmel steigt,

War er keiner Dame abgeneigt.“

Vlaindar zog die Augenbrauen hoch und nahm einen großen Schluck seines Getränks. Als das Glas leer war, stellte er es beiseite und sah sich um. Überall auf den Decken lagen Liebespaare eng verschlungen und Vlaindar richtete den Blick auf den Sternenhimmel. Er wollte sich nicht einmal vorstellen, was die dort alles taten.

„Mit ein wenig Jasmin,

Bezirzte er die Kathrin

Und mit seiner schönen Stimme

Verführte er auch Imme.

War nun in seinem Staat

Ausgebracht die Sommersaat,

Überreichte er Emilie

Die allerschönste Feuerlilie.

Eine Weile ruhte jedes Augenpaar

Auf diesem schönen Liebespaar,

Doch der Festakt

Verkam schon bald zu einem Gnadenakt.“

Als er sich beruhigt hatte, beobachtete er wieder die tanzende Menge und erhaschte einen Blick auf Famiran, der sich gerade laut lachend bei einem Wildfremden unterhakte. Kopfschüttelnd blickte er weiter und bemerkte, dass die rothaarige Kellnerin immer noch zwischen den Spielleuten saß, die Laute auf dem Schoß. Zwei Frauen sangen bereits den ganzen Abend zu ihrem Spiel, begleitet von anderen Instrumenten und Rhythmusgeräten. Vlaindar musste sich ein Seufzen verkneifen: Sie war einfach in allem gut. Kochen, putzen, Laute spielen, …

„So konnten auch die Drachen

Seinen Verstand nicht mehr entfachen

Und jeder hoffte, dass irgendeine Blutsbande

Sich bald entwickelte zur Herzensbande.

Benjamins Charisma

Betörte indes auch Gundula,

Während ein Hauch Vanille

Ihm brachte die Liebe der Sibylle.

Benjamin sah sein Glück bald zerrinnen

Und zog aus, um es zurück zu gewinnen.

Weil er dabei das Herz der Königin mitgenommen,

Unterzeichnete der König ein Abkommen,

Von dem Prinz Benjamin konnte nur profitieren,

Um weiterhin die Nerven aller zu strapazieren.“

Er schüttelte wenig später den Kopf, als sein Blick verschwamm. Er wurde müde und die träumerische Atmosphäre machte ihn unaufmerksam, deshalb konnte er sich nicht gut konzentrieren. Hairima hatte sich schon vor einer halben Ewigkeit aus seinen Gedanken geschlichen mit der Ausrede, sie habe es satt mit einem verwirrten Menschen zu kommunizieren. Er gab ihr daher in ihrer Annahme Recht und seufzte. Es wurde Zeit, dass er schlafen ging. Dann würde er auch wieder einen klaren Kopf bekommen!

„So beglückte er durch Pantomime

Die wunderschöne Maxime

Und erschuf bei Mathilde

Ein schlimmes Fantasiegebilde.

In seinem jugendlichen Wunschbild

Räkelte sich bald auch Brunhild.

Sie war eine naive Herzogin,

Dennoch machte er sie zu seiner Herzenskönigin.

Doch ihr Diadem

War ein großes Problem

Und Prinz Benjamin tat das einzig Gescheite:

Er suchte ziemlich schnell das Weite.

Des Drachenreiters Schutzschild

Durchbrach auch die Kriemhild,

Deren Bruders Hand

Er zuvor geschüttelt im Freundesverband.“

Vlaindar stand auf und taumelte. Stirn runzelnd überlegte er, woher sein schlechter Gleichgewichtssinn plötzlich kam. Als ihm nichts einfiel, schob er es achselzuckend auf die Müdigkeit und tastete sich vorsichtig den Hügel hinab. Unten angekommen wankte er eine Weile auf einer Stelle umher, um sich vom Abstieg zu erholen. Seine Kondition war seltsam schwächlich …

„Doch nur ein Mal tauschte Benjamin,

Der Prinz ganz ohne Disziplin,

Seinen großen Generalstab

Gegen einen Wanderstab:

Als er erblickte das Antlitz

Des legendären Barden Moritz.

So singen wir noch heute,

Ob Liebes-, Braut- oder Eheleute,

Das Lied von Prinz Benjamin,

Dessen Herz an diesem Tag heller schien

Als die Leuchter seines Wohnsitz'

Zu der Zeit des Barden Moritz.“

„Hiandaan“, begrüßte ihn die Stimme, die sich auch heute wieder in sein Knochenmark bohrte, eine Weile nach dem Ende der Ballade. Vorsichtig drehte er sich zu der Frau um, die ihn angesprochen hatte und entdeckte wie erwartet Dorothea.

„Hm“, brachte er gerade noch hervor, dann konzentrierte er sich wieder auf die Erlangung seines Gleichgewichts. Das Wanken störte ihn. Er hätte doch sitzen bleiben sollen!

„Kann ich Euch helfen?“, fragte sie besorgt und griff beinahe direkt seinen Arm. Normalerweise hätte er solche Hilfen abgelehnt, aber er war froh, dass sie ihn stützte, denn als er sich auf den Weg zum Gasthaus begab, stolperte er häufig. Je weiter er kam, desto benebelter waren seine Gedanken.

„Geht es Euch gut?“, erkundigte sie sich und Sorgenfalten verunzierten ihre Stirn.

„Oh ja“, hauchte er und streckte seine freie Hand nach ihr aus, nur um mit dem Zeigefinger die Falten zwischen ihren Augenbrauen zu verschieben. Er wollte sie glätten, aber es klappte erst, als sie es freiwillig tat. Zufrieden strauchelte er weiter.

„Habt Ihr etwas getrunken?“, lachte sie, weil sie nun den Grund seines seltsamen Verhaltens verstand.

„Saft“, antwortete er ihr und zog das A lang. Das Gasthaus bewegte sich nach links und Vlaindar blieb wie angewurzelt stehen. Misstrauisch sah er das Gebäude an. Das war sicherlich nur Einbildung gewesen! Gasthäuser hatten keine Füße! Er lachte leise über diesen Gedanken und setzte sich wankend in Bewegung. Dorothea sah ihn zweifelnd an, gleichzeitig schlich sich jedoch ein schelmischer Blick in ihre Augen. Auch sie lächelte jetzt.

„Wisst Ihr, aus was der Saft gemacht war?“, hakte sie nach und betrachtete ihn eindringlich. Er drehte sich zu ihr um und sah sie unsicher an. Dann öffnete er den Mund und wollte etwas sagen, hörte aber, dass er vollkommenen Blödsinn redete und schloss ihn wieder. Daraufhin begann die Kellnerin wie wild zu kichern.
 

Dorothea bekam sich fast nicht mehr ein, als sie ihn lallen hörte. Verzweifelt versuchte sie, das Lachen zu ersticken, in dem sie die Lippen fest aufeinander presste. Dennoch entkam ihr ein Glucksen nach dem anderen und sie gab es irgendwann auf. Beinahe entschuldigend sah sie zu ihrem Angebeteten auf und lachte noch mehr, als sie sein gleichzeitig verwirrtes aber belustigtes Gesicht sah. Er war vollkommen von der Rolle, würde jetzt zumindest Erna sagen und die wusste immer, was zu sagen war.

„In dem Saft war Soka, Alkohol“, beantwortete sie ihre eigene Frage und sah lächelnd zu ihm auf, nur um dann die Stirn zu runzeln. Auf seinem Gesicht war nun ein missbilligender Ausdruck – er war eindeutig ein Nichttrinker, wenn er das selbst im betrunkenen Zustand schaffte.

Dorothea seufzte und führte den unsicheren Mann in den Schankraum des Gasthauses, in dem dank des Fests nicht viel los war – eigentlich gar nichts. Dort setzte sie ihn an einen Tisch und ging in die Küche, um dort einen Tee zu kochen, der dafür bekannt war, Soka zu neutralisieren. Es war die Wirkung der Teeblätter der Silin-Pflanze und sie war sich sicher, dass der Mann ihr später noch dafür danken würde: Die Kopfschmerzen, die Soka erzeugte, waren schlimm. Gelindert wurden sie nur durch das rechtzeitige Verspeisen von Silin.

Mit dem dampfenden Becher und einer ganzen Kanne voll Tee kehrte sie zu ihm zurück und befahl ihm:

„Trinkt! Dann wird es Euch besser gehen.“

Er bezweifelte ihre Aussage nicht und pustete nur kurz über das Getränk, bevor er schluckweise davon trank. Lächelnd holte sie einen Korb Wäsche, stellte ihn auf das Tischende und brachte dann aus der Küche noch einen Teller Kekse mit, den sie vor dem Drachenreiter abstellte. Sie würde ihn verpflegen und ihn „gesünder“ machen – das würde ihre Chancen bei ihm erhöhen, selbst wenn sein Aufenthalt nur von kurzer Dauer war. Erna hatte ihr gesagt, dass sie einen Mann meistens nur gut bekochen musste, denn ein Sprichwort beschrieb die einfachen Menschen genau: Liebe geht durch den Magen. Angeblich würde er ihr irgendwann zu Füßen liegen wegen ihrer wundervollen Kochkunst. Sie zweifelte noch immer ein wenig daran, versuchte es aber trotzdem.

Der Mann bedankte sich und knabberte an einem Keks herum. Sein erstaunter Gesichtsausdruck, der sich bald in ein stilles, zufriedenes Lächeln verwandelte, sagte ihr genau, dass ihm das Gebäck mundete. Langsam trank er die ganze Kanne voll Tee leer und bereits gegen Ende zitterten seine Hände nicht mehr so stark und sein Blick war klarer und fokussierter.

Dorothea freute sich, dass Silin auch bei ihm Wunder wirkte und faltete währenddessen die Wäsche der Gäste. Sie erkannte die Reisebekleidung der Drachenreiter-Gruppe sofort, als sie an die Reihe kam und legte sie beiseite, bis sie fertig war. Schon beim Waschen waren ihr die vielen Löcher aufgefallen und sie wollte sie stopfen oder wenigstens nähen, sodass sie nicht ganz zerstört waren, schließlich waren sie aus einem teuren Stoff gemacht. Also holte sie irgendwann den Nähkasten der Wirtsfamilie und machte sich still an die Arbeit – neben sich einen Mann, der schneller ausnüchterte als jeder normale Mensch.

Er beobachtete sie, nachdem er seinen Tee getrunken hatte. Er starrte nicht, das wäre ihr auch unangenehm vorgekommen, aber er schaute ihr zu, was sie wiederum innerlich erregte: Ihr Blut rauschte schneller durch ihren Körper, weil auch ihr Herz schneller schlug.

Sie sah im Verlauf der Zeit immer wieder zu ihm auf, doch nicht einmal wandte er den Blick von ihr, was ihre Unsicherheit wieder verstärkte. Seinen Blick auf sich zu spüren, machte sie nervös und am liebsten wäre sie aufgesprungen und weggerannt, doch etwas hielt sie fest auf ihrem Platz. Vielleicht die Tatsache, dass seine Augen eine Wärme ausstrahlten, die sie noch nie bei einem Mann entdecken durfte.
 

Anhand der Stimmung, die draußen herrschte, konnte Dorothea die Zeit gut abschätzen, denn je später die Stunde, desto ausgelassener die Feiernden. Noch lange war kein Gast des Wirtshauses zurückgekehrt und hatte ihre gemeinsame Ruhe gestört, die sich innerhalb der letzten Stunden zwischen ihnen ausgebreitet hatte. Es war ihr nicht unangenehm, vielmehr liebte sie es, dass ihr schnell schlagendes Herz das einzige war, was sie neben seinen und ihren regelmäßigen Atemzügen hörte.

So verrann auch diese Stunde schnell und sie war mit dem Löcherstopfen der Kleidung beinahe fertig. Das letzte Kleidungsstück war ein schwarzer Mantel, der seltsam dunkelgrün schimmerte, wenn sie ihn ihm Licht herum drehte. Ihr gefiel die Farbe und sie musste unweigerlich an den Drachen denken, der ihr mit dem Flügel eine verpasst hatte. An den großen, runden grünen Augen hatte sie ablesen können, dass er ein Weibchen gewesen war und dazu noch ein sehr stolzes. Die Drachendame hatte im Licht des Stalls schimmernde dunkelgrüne Schuppen gehabt, die von Goldadern durchwachsen waren. Sie hatte einen perfekt geformten Körper, der sich sicherlich wunderbar den Wind- und Wetterverhältnissen anpassen konnte – ein Ritt auf ihr musste atemberaubend sein. Der lange Schwanz mit der dreieckigen Spitze war ein kräftiges Ruder aber auch eine gefährliche Waffe gewesen, unterstützt von den Zacken, die sich auf ihm aufstellten. Der schlanke Hals hatte einen wohlgeformten Kopf getragen, an dessen Hinterseite ein einziger Zacken ruhte. Scharfe Reißzähne im Maul der Drachendame hatten jedem unmissverständlich klar gemacht, dass es sich um ein gefährliches Raubtier handelte. Kräftige Beine und Flügel ließen sie majestätisch aussehen – im Vergleich zu allen anderen Drachen im Schuppen war diese Drachendame etwas ganz besonderes, das wusste Dorothea sofort. Wenn sie könnte, würde sie gerne einmal auf ihr reiten, doch das war ein Traum, der sich nie erfüllt hatte und nie erfüllen würde. Schwärmerei war das Einzige, was ihr blieb von ihrer Liebe zu Drachen.

„Was denkt Ihr?“, fragte die melodische, sanfte Stimme des Mannes neben ihr und ihr lief ein Schauer über den Rücken. Sie hatte einen Drachenreiter neben sich, bei dem sie den Drang verspürte, ihn auf der Stelle zu verführen. Er war so perfekt, dass er wunderbar zu diesem hübschen Drachen gepasst hätte. War das womöglich seiner?

„Drachen sind faszinierende Geschöpfe“, antwortete sie lediglich und wandte ihren neugierig blitzenden Blick wieder dem Kleidungsstück zu, dessen Löcher sie bereits zur Hälfte gestopft hatte. Was auch immer die Drachenreiter damit angestellt hatten, war sicherlich sehr gefährlich gewesen, anderenfalls sähe diese Kleidung nicht so aus.

„Ja“, hauchte er und sein Blick, der immer noch auf ihr ruhte, wurde verträumt. Sein ganzes Gesicht strahlte eine liebevolle Aura aus, die sie am liebsten für sich beansprucht hätte, doch sie wusste, dass sie seinem Drachen galt. Doch der Blick hielt nicht lange und er wandte seine Aufmerksamkeit bald wieder ihr zu: Sein Blick fast genauso sanft. Beinahe sofort fragte sich Dorothea, ob der Mann sie vielleicht verführen wollte. Aber sie tat den Gedanken ab, da er erst am Vortag über die Buhlerei laut gelacht hatte. Ansichten änderten sich sicherlich nicht ganz so schnell …

„Oder doch?“, fragte sie sich leise, als sie seinen Blick auffing und ihm direkt in die Augen schaute. Seine Wangen erröteten wieder in einer köstlichen Farbe und sie hätte ihn am liebsten sofort angeknabbert – wie er einen der Kekse vor einiger Zeit.
 

Vlaindar schaute das Mädchen an und lauschte auf seine inneren Geräusche. Sein schneller Herzschlag, der sich zunehmend beschleunigte, sobald er sie ansah, das Blutrauschen in allen Gliedern, das entfernte Summen von Hairimas Aura in seinen Gedanken, seine Gedanken selbst, das Rauschen der Luft in seiner Lunge, wenn er atmete.

Zusammen mit dem andauernden Stechen seines Herzens, wenn er ihren Duft einsog – sie roch nach Äpfeln und er liebte Äpfel! –, sie seinem Blick begegnete und ein schelmisches Glitzern in ihre Augen trat oder die verräterische Röte in ihre Wangen schoss. Er betrachtete die Art und Weise, wie sie ihr Haar zurückwarf und kurz danach eine Strähne gedankenverloren um ihren Zeigefinger wickelte, während sie manchmal beim Atmen ihre Lippen öffnete und diese verführerisch vorschob. Genießen konnte er auch die Tatsache, dass seine animalischen Sinne, die er dank der Drachenreiterausbildung und der Verbindung mit Hairima erlangt und verstärkt hatte, ihm noch mehr von ihr verrieten, als sie ihm zeigen wollte: Er hörte ihren schnellen Herzschlag, der stolperte, wenn sie seinem Blick begegnete und sich dann beschleunigte genauso wie ihre Atmung. Die Rötung ihrer Wangen wurde intensiver, weil seine scharfen Augen das Blut darunter entdeckten und das leichte Zittern ihrer Hände, das seiner normalen Sicht verborgen geblieben war, das er aber nun sehr gut erkennen konnte. Die Hitze, die sie ausstrahlte, wärmte seine linke Seite. Außerdem roch er auch, dass der Apfelduft, den ihre Haut aussandte, mit jeder Sekunde anzüglicher wurde – Drachen konnten Empfindungen auf vielerlei Arten erspüren. Es gab ihm einen gewaltigen Schub an Selbstbewusstsein, zu sehen, dass jemand so auf ihn reagierte.

Wenn er sie nun etwas necken würde, würde sie sich vielleicht sogar noch stärker von ihm angezogen fühlen? Ihr Geruch verriet ihm das Ausmaß ihres Verlangens, ihrer Zuneigung und Lust, aber auch ihrer Unsicherheit, Schüchternheit und Zurückhaltung. Würden die ersteren Empfindungen die letzteren überschatten – überduften? Er wollte, dass es so war, denn dann hätte er einen guten Grund, alle Regeln für sie zu brechen. Er wollte, dass sie seins war – der Beschützerinstinkt, den er bis vor kurzem noch verspürt hatte, war inzwischen in den Besitzerinstinkt umgeschlagen. Er wollte sie als sein Eigentum kennzeichnen, er wollte in ihr sein und sie unter sich haben – auf dem Rücken und nur für ihn geöffnet. Nein, er wollte nicht, musste war das bessere Wort, das den Umfang seiner animalischen Drachenreiterseite beschrieb.

Er stieß ein leises Knurren aus und wurde sich sofort seiner ketzerischen Gedanken bewusst. Er lebte im Zölibat! Er durfte nicht schwach werden! Der königliche Erlass würde erst in einem Jahr aufgehoben werden! Er musste nur warten und konnte dann hierher zurückkehren und sie zu sich holen, sie nehmen. Aber in einem Jahr veränderte sich so vieles! Was würde passieren, wenn sie ihr Interesse verlor? Sich vielleicht sogar einem anderen Mann zuwandte? Ihn aus ihrem Herzen schloss? Oder ihn vergaß? Nein, das durfte er nicht zulassen!

Ein weiteres Knurren, das sie wahrscheinlich wieder nicht hörte, so leise war es, schlich sich aus seiner Kehle und er schaute auf ihre weiße Haut, unter der er deutlich das erregte Blut schnell vorbeirauschen sah. Diese Hitze war für ihn! Und vielleicht nur jetzt! Er musste seine Ansprüche auf sie geltend machen!

Dorothea hob den Blick und lächelte ihn plötzlich liebevoll an. Das Strahlen ihrer Augen verrieten ihm genug über ihre Gefühle, um seinen Entschluss zu festigen. Jetzt oder nie. Er wollte sie, also musste er sie nehmen. Der Drang war übermenschlich stark und er ließ sich willig von ihm besiegen. Vlaindar beugte sich vor und wartete auf ihre Reaktion, die beinahe sofort kam: Schnellerer Herzschlag, hastigere Atmung, lautes rauschendes Blut, die Hände mit der vergessenen Arbeit sanken in den Schoß und ihr Blick verzaubert in seinem gefangen – neugierig blitzend. Seine Einladung hätte nicht deutlicher sein können. Ihr Körper sandte ihm ihren mit Leidenschaft angereicherten Apfelduft und er atmete noch einmal nach Mut schöpfend ein, bevor er sich in ihren direkten Körperkreis begab und seine Lippen ganz sachte und zaghaft fragend auf ihre legte. Sie schloss die Augen und er tat es ihr erleichtert gleich, als sie plötzlich drängender wurde und ihn leidenschaftlich küsste. Ihm entfuhr vor Erstaunen, aber auch vor erwartender Spannung ein leises Stöhnen und er ließ sich von ihr fortreißen in eine Empfindungswelt, die er dank seiner animalisch geschärften Sinne in einem zehnfachen Ausmaß wahrnahm.
 

Oh, Ismira, oh, Ismira, Ismira, meine Königin!, durchfuhr es Dorothea und sie sah ihren Gedanken beim sinnlosen, verwirrten Hin- und Hergeistern zu, während sie in einem Freudentaumel versunken ihre Lippen gegen seine presste. Sie wollte ihn und jetzt hatte sie ihn oder eher er sie, nach dem was ihr so aufgefallen war.

Sie streckte eine Hand nach seinem Gesicht aus, berührte es, streichelte es und wanderte dann weiter in sein Haar, um in ihm zu wühlen. Es war sanft und das gefiel ihr. Mit der anderen schob sie das Kleidungsstück sowie Nadel und Faden von ihrem Schoß und zuckte noch nicht einmal zusammen, als die Dinge auf den Holzboden fielen. Dann hob sie auch diese an und verwühlte sie in seinem Haar, um ihn näher an sich heran zu ziehen. Er folgte ihrer Bewegung und lehnte sich weiter vor. Ein leises Stöhnen entfuhr ihm und sie lächelte zufrieden. Ja, das war die richtige Reaktion gewesen.

Eine seiner Hände legte sich auf ihre Wange und wanderte dann in ihren Nacken, wo ein Finger sie streichelte und ihr Schauer über den Rücken schickte. Er berührte fortwährend eine empfindsame Stelle, während sein Daumen über ihre Haut fuhr und sie seufzte schwärmerisch, während ihre Sinne sich schon wieder auf ihren Kuss fokussierten. Seine Lippen waren genauso weich, wie sie sich vorgestellt hatte und seine Haut ebenso. Und sein Haar –

Sie hörte auf mit der Schwärmerei, als sie seine andere Hand auf ihrer Taille wahrnahm. Er zog sie langsam näher zu sich heran, während er seinen Rücken gegen die Wand lehnte. Seine Finger lösten sich aus ihrem Nacken und öffneten ihren Haarknoten. Das violette Band fiel zu Boden, während ihre Locken sich über ihre Schulter ergossen. Dann wanderte die Hand wieder zurück an ihre Wange und zog ihr Gesicht zu sich. Sie folgte ihm, ohne sich zweimal bitten zu lassen. Diese Position, in der sie auf ihn gestützt war und gegen ihn lehnte, kam ihr nicht einmal falsch vor – es fühlte sich richtig an. Als gehörte sie in seine Arme. Der Gedanke befriedigte sie ungemein und sie legte ihm die Arme um den Hals. Sie wollte sein Eigentum sein, wollte ihm gehören und gleichzeitig sollte er auch nur sie ansehen, nur ihr folgen.

Die Hand auf ihrer Taille wanderte hoch auf ihren Rücken und drückte ihren Körper gegen den Mann, der inzwischen ein Bein unter dem Tisch hatte und ein Bein auf der anderen Seite der Bank. Sie kletterte auf seinen Schoß und grub die Finger einer ihrer Hände in seinen Rücken, was ihm noch ein Stöhnen entlockte. Er wollte sie, sie konnte es unter sich fühlen, obwohl ihre Konzentration bereits flöten gegangen war.

Sie öffnete die Augen, löste sich von ihm, um sich zu versichern, dass sie Recht hatte – das hatte sie – und lächelte ihn triumphierend an, als er sie neugierig anschaute. Ein halbes Schmunzeln sagte ihr, dass er ihre Belustigung verstand, bevor er sie noch einmal kurz küsste. Dann legten sich seine Lippen an ihren Hals und folgten seinem Verlauf bis zum Schlüsselbein hinab und sie seufzte wieder liebevoll. Wenn er ihr jetzt einen Heiratsantrag machen würde, würde sie ihn annehmen, obwohl sie beinahe nichts über den Mann wusste. Er hätte ihr jetzt alles vorschlagen können und sie hätte akzeptiert, selbst wenn er ihr befohlen hätte, alles für ihn aufzugeben. Und im Gegensatz zu ihm war sie heute noch nicht mit Alkohol in Kontakt getreten – er hatte durch das Silin aber sicherlich auch wieder einen klaren Kopf.

Als er an ihrem Schlüsselbein knabberte, spürte sie seine scharfen Eckzähne – sie waren wie die Fänge eines Drachen, zwar bei weitem nicht so gewaltig, aber auf jeden Fall schärfer als von normalen Menschen. Dorothea genoss die Woge der ungehemmten Leidenschaft, die daraufhin ihren Körper durchspülte und folgte dem Drang eines Menschen: Sie wollte, dass die Kleidung verschwand. Also griff sie nach seinem Hemd und machte Anstalten, es hochzuschieben, als er ihre Handgelenke ergriff und sie aufhielt. Enttäuscht schnaufte sie frustriert auf, schwieg jedoch, als sie seine Augen sah. Das intelligente, aber schelmische Glitzern in ihnen konnte eine Sache nicht verbergen: Die Pupillen hatten sich oval verformt. Sie sahen aus wie die der Katzen – oder Drachen!

Fasziniert starrte sie ihn an und war erstaunt, als er ihr zuflüsterte:

„Nicht hier.“

Sie musste die Worte im Geiste bestimmt zehnmal wiederholen, bis sie verstand, was er ihr damit sagen wollte, weil sie vollkommen abgelenkt war. Diese Augen waren einfach umwerfend und zeugten von mysteriösen Gedankenwelten und unglaublichen Legenden. Langsam beugte sie sich wieder vor und drückte ihre Lippen auf seine. Der zaghafte Kuss war eine Einladung: Sie wollte, dass er weitermachte.

„Nicht hier“, wiederholte er leise und sie seufzte frustriert. Langsam schob sie sich von ihm weg, doch er hielt ihre Handgelenke weiter fest und ließ sie nicht gehen. Misstrauisch sah sie zu ihm. Er lächelte als Antwort darauf lediglich, hob sie in seine Arme und sagte dann:

„Aber woanders.“

Das ließ Hoffnung in ihr aufkeimen. Hoffnung auf jede Menge Leidenschaft und die Erfüllung ihrer Fantasieträume vom Mittag. Er schaffte es, sie bis zum Treppenansatz zu tragen, bevor sie wieder begann, ihn mit Küssen einzudecken. Er antwortete ihr und vergaß dabei anscheinend, wie man Treppen stieg, denn er hielt mitten auf ihr an, um sich ihrem Willen zu beugen. Doch Dorothea hatte Besseres vor. Sie wand sich aus seinen Armen und griff nach seiner Hand, um ihn in den ersten Stock zu ziehen. Einer Eingebung folgend lotste sie ihn fort von den Räumen der Wirtsfamilie und ihrer Angestellten im Ersten Stock, fort von den Räumen der Gäste im Zweiten Stock und hinauf in den Dritten, in dem sie schon zu Beginn ihres Dienstes hier einen offenen Raum gefunden hatte. Niemand hatte sich je darum geschert, ihn abzuschließen – angeblich gab es gar keinen Schlüssel für dieses Zimmer. Das meinte zumindest Emma, die die Tür zu diesem Raum in ihrem ganzen Leben noch nie verschlossen gesehen hatte.

Dorothea zog den Mann lächelnd in das Zimmer und stieß die Holztür hinter sich zu. Der leise Knall war von niemandem gehört worden, das wusste sie genau, denn noch immer hörte sie kein Geräusch im Gasthaus und die Feiernden auf der Wiese.

„Hier“, bestimmte sie und ihre Hände fanden wieder sein Hemd. Seine Augen strahlten noch die gleiche Wärme aus wie vorhin und auch das gleiche verführerische Glitzern. Sein ganzer Körper sandte ihr eine Botschaft, die Erlaubnis fortzufahren. Also, obwohl sie innerlich aufgrund ihrer Unerfahrenheit gegen einen gewaltigen Kloß ankämpfte, zog sie ihm das grobe Stück Stoff über den Kopf und entblößte seinen Oberkörper. Er besaß gut definierte Muskeln und kein Quäntchen Fett, was sie inne halten ließ, um ihn zu bewundern. Die zarte Haut war straff darüber gespannt und sie konnte nicht anders, als ihre Finger darauf legen. Er war wunderschön.

„Hier“, versprach er ihr und zog sie dann an sich, eine Hand auf ihrer Taille, die andere am Verschluss ihres violetten Kleids im Nacken. Seine schlanken, langen Finger brauchten nicht lange, um die Bänder zu öffnen und mit einem triumphierenden Lächeln seinerseits löste sich der Verschluss. Es war das erste Mal in ihrem Leben, dass jemand außer ihrer Mutter sie nackt sehen würde und ihr Herzschlag raste in gewaltige Höhen, während sich die Unsicherheit in ihr mit der Angst vermischte. Angst zu versagen in diesen Dingen. Im Aussehen, in der Liebe, in der Verbindung. Sie zitterte.

Seine Augen bemerkten diese Veränderung und strahlten nun schelmisch, ein Schmunzeln um seine Lippen beugte er sich vor und küsste sie. Sie dachte an seine Hände, die sich immer noch am Verschluss und auf ihrer Taille befanden, doch ihr pulsierendes Blut lenkte sie davon ab und sie spürte seine Lippen auf ihren, wieder fragend und zaghaft. Als sie das bemerkte, konnte sie ein Lächeln nicht mehr verbergen – entweder er nahm Rücksicht auf sie oder auch er war unsicher. Sie wettete, dass es ein bisschen von beidem war.

Mit neuer Kraft und Entschlossenheit – er gehörte ihr und jetzt konnte sie ihn endlich zu ihrem Eigentum machen – zog sie ihn wieder an sich und seinen Kopf zu sich. Auf ihre drängende Bitte antwortete er mit der gleichen Leidenschaft wie eben im Schankraum und sie verlor sich vollständig in dieser Empfindung, die von ihm auf sie hinübergeschwappt waren und sie mitrissen.

In irgendeinem Teil ihres Bewusstseins bemerkte sie noch, dass ihr Kleid an ihr hinabrutschte und zu Boden fiel und ein Lufthauch sie erschauern ließ, doch seine Küsse lenkten sie erneut von jedweder Angst ab und sie war sogar mutig genug, ihm die Hose auszuziehen. Genau in diesem Anflug von Selbstbewusstsein zog sie ihn zum Bett und er folgte ihr. Sie hoffte inständig, dass er wusste, was er tat, weil sie von hier an absolut gar keine Ahnung mehr hatte: Sie verließ sich rein auf ihre menschlichen Instinkte. Doch ihre kurzzeitige Sorge war unbegründet, denn mit einem weiteren von ihr heiß geliebten schelmischen Glitzern in seinen Augen legte er sie aufs Bett. Verzweifelt stöhnte sie, als er inne hielt und schlang dann ihre Arme um ihn, bevor sie ihn zu sich hinab zog. Als ihre Lippen wieder seine fanden, öffnete sie ihre Augen einen Spalt breit und beobachtete ihn: Seine Wangen waren errötet und mit den langen Wimpern, die majestätisch auf seinen hohen Wangenknochen ruhten, sah er einfach wunderschön aus.

Sie wusste einfach, dass auch der Rest ihres Fantasietagtraums in Erfüllung gehen würde. Sie schloss die Augen und schlang die Arme um ihn, während seine Hände ihren Körper erforschten und seine Lippen ihre beschäftigten. Sie wusste einfach, dass das hier richtig und sie einfach dafür geschaffen war, diesen Mann zu lieben. Mit einem Seufzer der Befriedigung ließ sie sich von ihrer Leidenschaft mitreißen und tauchte in den Strom endloser Empfindungen ein, von denen sie nicht eine jemals wieder vergessen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  freddy
2011-03-08T06:21:10+00:00 08.03.2011 07:21
sein drache ist aber auch cool! so einen drachen mag ich auch haben :DD
nimmt kein blatt vor den mund, so gefällt mir das *gg*
weiter sooo!

jaja, so ists recht! egal ob schmerzen oder leid, das geschäft geht vor! bloß nicht vergessen, dass man für den stall extra bezahlen muss XDDD
finde ich toll, wie du die drachen beschrieben hast. und die gedankenkommentare der drachen auch ;DD jaja, seine eigene drachendame rettet er zuletzt.... da hätte er sich von mir auch kommentare anhören dürfen, wäre ich der drache :D

uuuuuuh... ich glaub ich muss auch mal eine schüssel über meinen freund ausleeren, mal schauen ob er auch so gut in nasser kleidung ausschaut XDD

hast du dir das lied selber ausgedacht? O__O du bist soooooo schlau und klug und alles *o*

uhihuihuiiiiiii~ wie aufregend! wie aufregend >___________________<
waaaaaaaaaaaaaaaah
du hast das sooooooooooooo toll beschrieben... die reaktionen des körpers und alles *p*
*sabber* ich bin ganz hin und weg...
da will ich gleich auch jmd küssen und den rest XDDDDDD~
*kicher*
und dann hörst du an der besten stelle auf! duuuuu
grad wenns dann wiiiirklich interessant wird;D
nein, nein! genauso ist es richtig und gut! ich bin total angetan von diesem kapitel! einfach weitklasse! mach weiter weiter weiter so *.*

:D
Von:  Kazu-chanX
2010-09-20T14:32:00+00:00 20.09.2010 16:32
Okay, jetzt les ichs aber endlich fertig.xD
Wow, echt, wie kannst du dir das alles ausdenken, auch dieses Lied da? Wenn andere das versuchen, wirkt es oft sehr erzwungen natürlich, aber bei dir ist es gut. Ich mag immer noch die Drachenfrau.xD Die macht mir Spaß, die ist wenigstens vernünftig.
Oh, ist er betrunken?Ó.o Oh je, der Arme. Jaja, bestimmt Saft. Der verträgt keinen Alkohol.
Boah, ist die verschlagen! Hinterhältig, wie sie seine Lage ausnutzt! Böses Mädchen!xD
Ich weiß aber echt nicht, ob ich ihn süß oder primitiv und blöd finden soll.xD
Von:  Kazu-chanX
2010-09-17T09:19:21+00:00 17.09.2010 11:19
Omg, 24 Seiten.... @____@ So viiiel...

Endlich kommt mal die Drachendame vor... Haha, die ist auch lustig.
Finde übrigens auch die Sprache, die du benutzt, toll, wie die auch so an die Zeit angepasst ist, sehr gelungen.:)
Na mit wem er da wohl zusammengestoßen ist...?:3
Oh ja, hat sich bestätigt.xD
It spannend, ich komm gar nicht zum Kommentieren. :)
Oh nein, Dorothea!O____O (Wahrscheinlich ist sie tot und die Geschichte ist hier zu Ende.xD)
Ah nee, sie lebt ja tatsächlich noch...xD Boah, ist der pervers... Ist ja ekelig, bäh. *ihm eine scheuer* Ò.o Aaah, aber sie sind beide süß.xDDD Aaaaaw... :3
Ah, okay, sinnlosester Kommentar ever.xD Ich les später noch den Rest.
Von:  bootred
2010-09-01T22:06:34+00:00 02.09.2010 00:06
Respekt!

Das ist eine wirklich gute FF! Wie du das alles beschreibst,
die Gefühle, die Orte, das Aussehen der verschieden Menschen
und Charaktere.
Und man müsste erstmal auf die Idee kommen, eine solche Story zu schreiben...
Du hast es mir wirklich angetan ^^

Ich freu mich auf das nächste Kapitel.
Außerdem kannst du mir ruhig eine ENS schicken ;)


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