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Feather and Blood

von

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Bei den Strauß zu Haus

Als sie zum ersten Mal das Haus der Familie Strauß sah war Reina überwältigt. Selbst im dunkeln war es noch wunderschön, im Gotischen Stil erbaut mit einem kleinen integrierten Pavillon an der Seite und einem runden, turmartigen Vorbau, in dem die Tür eingelassen war. Es gab keine Laternen nur die hellweiß, strahlenden Blumen erleuchteten den Pfad und die kleine Holztreppe. Reina stand auf der ersten Stufe und konnte nicht aufhören das Haus mit voller Bewunderung an zu starren, während Sandra und Aaron bereits darin verschwunden waren. Nach einiger Zeit streckte Sandra den Kopf aus der Tür und fragte: „Rei, magst du reinkommen oder willst du lieber den Rest des Abends dort stehen bleiben?“, es war als würde sie in dem Moment aus einem tiefen Traum erwachen und sie starrte Sandra etwas abwesend an. Diese nahm daraufhin ihre Hand und zog sie sanft hinter sich her hinein ins Haus der Strauß.
 

Es war so warm im Innern. So liebevoll eingerichtet, es standen einige Bilder der Familie auf der Kommode, die rechts neben dem Eingang war, Blumen auf den Tischen, die gemütlichen Sofas luden zum Verweilen ein. Eigentlich hätte nur noch ein Kamin gefehlt.

„Komm“, sagte Sandra, „Ich hab gehört wir bekommen Pizza? Die Küche ist gleich hier links, Aaron und Oscar haben die Einkäufe schon ausgebreitet.“

„Was, wie? Wir sind doch gerade erst angekommen.“

„Tja du warst so durch den Wind, dass du noch nicht mal mitbekommen hast wie die beiden an dir vorbeigegangen sind nicht wahr?“, kicherte sie leise.

In dem Moment betraten sie die Küche, die nach den äußeren Maßen des Hauses bei weitem nicht so geräumig hätte sein dürfen. In der äußersten linken Ecke stand ein Tisch auf dem die Einkäufe lagen. An der Wand, die zum Haus zeigte befand sich eine riesige Arbeitsfläche in die zwei Spülbecken, mehrere Herdplatten, ein Backofen, eine Spülmaschine und ein Mülleimer eingearbeitet waren, außerdem befanden sich darauf noch diverse Kräutertöpfe.

„Ich hoffe du hast ein wenig Ahnung vom Kochen. Wir nämlich nicht, was das angeht sind wir etwas verwöhnt“, erklärte Sandra lieb.

„Kein Problem ich koche zu Hause sehr oft, äh also wir brauchen jemanden der das Gemüse abwäscht und schneidet.“

„Das mach ich“, meldete sich Aaron sofort, „Mit Messern kann ich umgehen.“

„Ok? Gut also die Tomatensauce würde ich gern machen, dann bleibt äh Brot und Salami schneiden und die Früchte kleinhäckseln.“

„Ich schneide, häckseln ist mir viel zu brutal“, sagte Oscar.

„Klasse ich darf häckseln! Ma lässt mich so was normalerweise nie machen.“

„Oh, oh ich hab da ein ganz schlechtes Gefühl bei, Reina.“

Tatsächlich überlebten alle das gemeinsame Kochen unbeschadet und während vier Pizzas im Ofen buken, zogen sich Reina und Sandra zum Baden zurück. Aaron und Oscar bereiteten den Videoraum im ersten Stock vor.

„Hm, was sollen wir nur gucken, da hab ich mir noch gar keine Gedanken drüber gemacht. Was hältst du von Blut für Dracula?“

„Äh Aaron nichts für ungut, aber ich glaub nicht, dass das die Art Film ist die man bei einem gemeinsamen Fernsehabend mit Mädchen guckt.“

„Warum nicht, ist doch ne super Komödie. Was denkst du weshalb ich sonst die ganzen Vampirfilme habe? Was sollten wir sonst gucken? Lieber richtige Horrorfilme? Das ist aber keine gute Idee, was wenn Rei davon Albträume bekommt? Also wirklich, ich dachte immer das du der gefühlvolle von uns wärst.“

„Ich meinte auch eher so was wie Romantikfilme. Irgendetwas zum schönen Ausklang des Tages.“

„Oscar der einzige der diese Liebesschnulzen erträgt bist du. Selbst Sandra und Ma schlafen dabei ein. Nehmen wir doch irgendeinen romantischen Vampirfilm, dann kann ich lachen und du musst dich nicht unter dem Sofa verstecken.“

„Du bist echt gemein!“

„Ja, nicht wahr? So wir haben einen Tisch, ein großes Sofa und einen Fernseher, wo sollen wir all das Knabberzeug hintun?“
 

Sandra war mit Reina in den zweiten Stock gegangen, wo sie sich in einem Vorraum umzogen.

„Hm, also hier ist ein Handtuch, dass kannst du jetzt umlegen. Schätze mal du möchtest nicht unbedingt nackt mit mir baden und hier das Handtuch für danach. So Schlafanzüge liegen bereit. Ich hatte das Gefühl, das der den ich mitgebracht hab etwas zu sagen wir mal knapp ist um dir zu gehören, deshalb hab ich dir einen von Aaron gegeben. Ich hoffe du fühlst dich darin wohl, hi hi.“

Reina schaute sich den Schlafanzug an. Es war ein herkömmlicher Pyjama, komplett schwarz und mit Bestickung an der Brusttasche, die lautete Aaron.

„Den kann ich nicht tragen, da steht Aaron drauf. Das bin ich aber nicht. Der ist doch schon markiert.“

Sandra prustete los und auch Reina konnte sich das Lachen nicht verkneifen. In bester Stimmung brachte Sandra sie zu dem wohl schönsten Bad im Haus. Es lag im freien, zwischen den vier Giebeln des Hauses war eine Art Terrasse auf der einige Topfpflanzen und Fackeln standen und in deren Mitte etwas floss, dass aussah wie eine heiße Quelle. Reina ging ein bisschen näher ran. Das Wasser dampfte sacht und schien angenehm warm. Sie schaute sich etwas unsicher zu Sandra um, diese hatte sich gedacht was gleich kommen würde. Sie stand bereits hinter Reina und gab ihr einen kleinen Stoß, sodass sie in Wasser fiel. Als sie gerade wieder aus dem angenehmen Wasser auftauchte hörte sie Sandra laut rufen: „Aaarschbombe!“

Nachdem sie ein wenig herumgeplanscht hatten saßen sich die beiden ruhig gegenüber und entspannten sich. Reina war bis zum Kinn im warmen Wasser versunken, während Sandra ruhig zu den Sternen und dem Mond hinaufschaute.

„Weißt du solch einen schönen, klaren Sternenhimmel haben wir hier selten. Hmmmm. Da wird man doch fast wehmütig.“, sie genoss die leichte Briese, „Erzähl mir doch ein wenig was von dir.“

„Äh, ich fürchte das klappt nicht so auf Knopfdruck.“

„Na gut, dann kannst du mir ja erklären warum du und Aaron vorhin aus dieser kleinen Seitengasse gekommen seid und was ihr da gemacht habt?“

„Also ich hab eine große, Cindy kennst du ja und zehn jüngere Schwestern. Die werden später alle mal so wie sie, fürchte ich. Ja meine Mutter und mein Stiefvater nehmen sich häufiger mal ne Auszeit und äh..“

Sandra kicherte leicht und bemerkte: „Du hast recht, dass geht wirklich nicht so auf Knopfdruck. Hm, oh ja stimmt, Aaron hatte noch keine Zeit dir sein Zimmer zu zeigen. Ich hab dich übrigens neben ihm einquartiert, wenn du heute Nacht nicht schlafen kannst einfach eins nach links.“

„Wenn ich nicht schlafen kann ist Aaron wohl eher derjenige der daran schuld ist, dann geh ich ganz sicher nicht auch noch rüber.“

„Oww, wieso denn nicht? Er würde sich bestimmt über ein bisschen kuscheln freuen! Dann müsste er nicht diese Masse an Kuscheltieren bunkern und jetzt mal ehrlich, ich kann mir nicht vorstellen, dass dir die Vorstellung nicht gefällt.“

„Das hat mit gefallen wenig zu tun. Natürlich ist die Vorstellung schön, aber so...soweit sind wir noch nicht. Ich meine ich weiß nicht mal wie viel er wirklich für mich empfindet und wir sind ja eigentlich erst mal nur Freunde und so...“

Sandra seufzte leise und spritzte Reina nass: „Du bist genauso schlimm wie er. Ihr wartet beide auf den Wink mit dem Zaunpfahl. Ich meine jetzt mal ernsthaft. Ihr hattet fast ein Date, ihr seit euch unglaublich nahe, könnt euch kaum zwei Sekunden in die Augen schauen ohne rot zu werden, er vergöttert dich, er liebt dich!“

„Bist du jetzt sauer?“, Reina schaute tatsächlich so schuldbewusst drein als sie das fragte, dass Sandra sich sicher war das sie es ernstgemeint hatte.

„Was, nein natürlich nicht. Deshalb doch nicht. Ach Gottchen komm mal her, nicht weinen“, sie nahm Reina sanft in den Arm, „ So hab ich das nicht gemeint. Ich find es süß, dass ihr so seit. Ihr seit nun mal beide zum ersten mal verliebt, da ist das ok. Ich will nur sagen, dass du nicht denken solltest, dass er dich nicht mag oder nur freundschaftliche Gefühle für dich hat. Das ist noch so ein Zwischending bei euch, ihr ward euch von Anfang an zu nahe um Freunde zu sein und noch nicht vertraut genug um euch eure Liebe zu gestehen. Ich möchte ja nur, dass du Situationen, wenn es sich richtig anfühlt auch nutzt. Wobei Aaron wahrscheinlich einen Herzinfarkt bekommt, wenn du heut Nacht in seinem Zimmer stehst. Ach vergiss einfach alles was ich gesagt hab ja? Bleib einfach wie du bist, dass wird schon.“

„Du bist wirklich eine gute Freundin, weißt du?“

„Ach was hör auf. Ich werde ja noch ganz rot. Hm, da fällt mir ein ich hab dich noch nie mit offenen Haaren gesehen. Machst du sie auf? Bitte!“, Sandra schaute sie mit dem traurigen Rehblick an, sodass Reina ihr den Wunsch einfach nicht abschlagen konnte. Sie löste das Haarband und fing an ihren Zopf zu entflechten. Es versprach noch ein unterhaltsamer Abend zu werden.
 

Eine Weile später kamen sie zu Aaron ins Videozimmer. Reina hatte ihre Haare mittlerweile wieder geflochten und seinen Schlafanzug an, der ihr sicherlich einige Nummern zu groß war. Die Ärmel bedeckten ihre Hände bei weitem und Hausschuhe brauchte sie auch nicht, da die Hosenbeine sowohl unter als auch über ihren Füßen waren. Als er sie ansah rutschte ihm vor Schreck glatt die Schüssel mit den Chips aus der Hand. Er hatte Glück, dass Sandra sie auffing bevor sie auf dem Boden zerschellte.
 

Der Anblick von Reina in seinem Schlafanzug war ein bisschen viel für ihn gewesen. Normalerweise war es kaum ein Problem für ihn ihr zu wiederstehen, aber durch das warme Wasser, war auch ihr Blut erwärmt worden und roch nun noch intensiver als sonst. Dazu noch dieses Bild. Sie sah so süß aus, wie sie die Hände sanft über ihre Brust gelegt hatte und die Ärmel an ihnen herabhingen. So unschuldig, wie sie in diesen viel zu weiten Sachen vor ihm stand und ihn scheu anlächelte. Er wünschte sich er hätte einfach wegrennen können oder auf der Stelle jagen gehen, wobei er wusste, dass ihr Blut nicht das war wonach es ihn im Moment verlangte. Doch er wusste wenn er dieser Situation entfloh würde sie das verletzen. Es gab ja keine Möglichkeit für ihn es ihr zu erklären ohne ihr die Wahrheit zu erzählen. Also blieb er einfach dort stehen und starrte sie an. Das ihr Blick mittlerweile sehr besorgt war bekam er erst mit, als Sandra ihm eine reinhaute, damit er wieder wach wurde.

„Au, wofür war das denn bitte?“

„Du leckst und ruinierst den Teppich!“

Reina stand plötzlich mit einem Taschentuch ganz dicht bei ihm, was Aaron komplett aus dem Konzept brachte und dazu führte, dass er wieder in den Starrezustand zurückfiel.

„Oh Gott, halt mal bitte still. Du blutest ganz stark“, sie fing an ganz vorsichtig das Blut abzutupfen, „ Ich tu dir doch nicht weh oder?“

„Ne...nein du machst das wirklich gut, äh ich meine wirklich sanft, ähm nein das klang auch falsch. We...weißt du ich glaub das ist jetzt schon wieder weg und ich muss auch noch was holen oder so.“

Er verschwand schneller als irgendwer hätte etwas sagen oder ihn aufhalten können.

„War ich zu aufdringlich?“

„Nein, das war wirklich einfach nur süß und für ihn glaub ich ein wenig peinlich. Da muss schon einiges kommen, damit er die Kontrolle über sein Blut verliert. Wo ist eigentlich Oscar?“

Sie hörten eine leise verschüchterte Stimme aus dem Wandschrank sagen: „Ich bin hier!“

„Was, was machst du denn im Wandschrank?“

„Aaron wollte die Liebesschnulzen nicht sehen und irgendwie muss ich ihn verärgert haben und dann hat er mich angeknurrt und gedroht diesen gemeinen, großen Blutwolf zu beschwören. Da hab ich Angst bekommen und mich im Schrank eingeschlossen, dann ist mir der Schlüssel runtergefallen und jetzt sitz ich hier fest.“

„Ich fass es nicht, nur Ärger mit den Typen. Rei du solltest dir lieber noch mal überlegen ob du dir das mit Aaron auch wirklich antun willst.“

„Ich glaub nicht das der sich im Schrank versteckt“, sie hörten ein leises Schluchzen aus Oscars Richtung, „ Äh, war nicht böse gemeint, tut mir wirklich leid Oscar, nur wird Aaron wohl keine Angst vor seinem eigenen Wolf haben. Warum hast du überhaupt Angst vor Gray? Der ist doch nun wirklich lieb und süß.“

Lieb? Süß? Das ist ein ganz gemeiner Killer! Der kommt immer an und versucht mich zu fressen. Aaah immer dieses gelecke, als ob ich nicht wüsste, dass der nur probieren will! Ich komm hier nicht raus bevor ihr mir nicht geschworen habt, dass das Ding nicht da draußen ist.“

„Gray ist nicht hier.“

„Das glaub ich euch nicht. Ihr wollt mich doch nur Ärgern.“

„Oscar“, bemerkte Sandra mit hinterlistiger Stimme, „Wenn du dich nicht sofort bereit erklärst aus diesem Schrank zu kommen, musst du da drin bleiben und ich kann mir nicht vorstellen das dort eine Lampe ist. Du wirst also die ganze Nacht allein im Dunkeln sitzen.“

„Aaaah, ich muss hier raus. Dunkel, es ist so dunkel und da draußen Monsterwolf und waah.“

Reina und Sandra hörten ein lautes Knacken, dann ein Krachen und schließlich das Geräusch berstenden Holzes. Ihnen war klar was gleich passieren würde, zumindest Sandra war es klar, daher zog sie Reina hinters schützende Sofa. Ein paar Sekunden später flogen Holzplatten und Splitter durch die Luft, als Oscar den Schrank sprengte. Er bereute es sofort, da ihm klar war, dass er jetzt kein Versteck mehr hatte und als er ein fröhliches, für ihn sehr, sehr bedrohlich klingendes Jaulen von der Tür hörte, sich umdrehte und Gray sah, brach er auf der Stelle zusammen, kauerte sich in Fötushaltung zusammen und fing an zu wimmern. Gray freute sich so sehr das große, sich komisch verhaltende Alphamännchen wiederzusehen, dass er ihn mit wedelnder Rute umkreiste und hier und da freundlich mit der Schnauze anstupste, damit er mit ihm spielte. Oscar wimmerte nur noch mehr, sodass nicht einmal Sandra sich das Lachen verkneifen konnte. Nur Reina hatte mitleid mit dem ängstlichen Riesen. Ruhig ging sie zu Gray, der sich noch mehr freute sie wieder zu sehen, sodass er von Oscar abließ.

„Na komm, wir gehen zu Herrchen ja?“

Gray jaulte fröhlich und lief wieder um Oscar herum, der sich gerade aufgesetzt hatte um zu fliehen, nun aber erneut erstarrte.

„Äh, nein ich meinte das andere Herrchen, Aaron. Süßer Typ, wunderschöne weinrote Augen, türkise Haare, gaaaanz liebevoll, suuuper knuffig!“

Sandra musste noch lauter lachen. Reina hatte das Gefühl das Gray verstanden hatte, doch plötzlich lief er auf sie zu statt zu Aaron und sie hörte eine bekannte samtweiche Stimme hinter sich: „ Hm, du findest mich süß?“

Reina erstarrte zur Salzsäule und drehte sich langsam um. Aaron stand direkt vor ihr, nur eine Handbreit entfernt und lächelte ihr sanft zu, bevor er näher kam und wirklich verführerisch in ihr Ohr flüsterte: „Du bist mehr als süß und nebenbei ich mag deine Augen auch sehr.“

Reina errötete und schaffte es wirklich nicht mehr als Gestammel herauszubringen. Während sie sich fasste schickte Aaron Gray zurück in seine Dimension, was Oscar dazu veranlasste erleichtert aufzuatmen. Als Aaron sich entfernt hatte um die Pizzas auf dem Tisch zu platzieren, erhob er sich und nahm Reina fest in den Arm.

„Danke, danke, danke, danke, danke ,danke du hast mich gerettet, vor diesem Monster ich schulde dir echt was.“

Sowohl Sandra als auch Aaron schauten ihn in dem Moment wirklich böse an, so als wollten sie sagen, wenn du sie nicht auf der Stelle loslässt tun wir dir etwas viel schlimmeres an, als alles wozu Gray in der Lage gewesen wäre. Reina bekam währenddessen kaum noch Luft, da Oscar zu fest zudrückte.
 

Einige Zeit später war dann endlich alles bereitgestellt. Jeder hatte eine Decke in die er sich einmummeln konnte, das Licht war auch entgegen Oscars Einwände gelöscht worden, Essen, Chips und Getränke standen griffbereit auf dem Tisch, Reina saß neben Aaron auf dem Sofa, Oscar neben Sandra und der Film lief an. Aaron hatte sich für zwei wirklich alte Dracula Verfilmungen entschieden, die in schwarz weiß waren und wohl kurz nach dem Abgang des Stummfilms gedreht wurden. Sie aßen in Ruhe ihr Abendbrot und neben dem Gelächter der drei war es für Reina unmöglich den Film zu verfolgen, was aber nicht so schlimm war, denn die Gespräche waren bei weitem amüsanter.

„Oh Gott seht nur man sieht ja sogar die Seile, uh voll realistische Flugszene“, bemerkte Aaron, „Und seht euch nur diese falschen Eckzähne an! Ich wette die sind immer im Essen steckengeblieben wenn der versucht hat in den Drehpausen einen Snack zu sich zu nehmen.“

Etwas später dann, „Hi, hi ist ja ein hübscher Silberlöffel, interessiert Vampire nur leider nicht. Oooh nein Knoblauch! Ist doch kein Wunder das der Vampir den nicht mehr beißen wollte. Würde ich auch nicht wollen, also wenn ich an seiner Stelle wäre, jemand der so stinkt kann ja nicht gut schmecken.“

„Klar durch einen Biss wird man auch zum Vampir, sicher wenn es so einfach wäre, wäre die ganze Welt voller Vampire. Nehmen wir doch mal an jeder Vampir trinkt von, hm fünf Menschen im Monat. Die werden auch zu Vampiren, dass ist ein exponentieller Kurvenverlauf, gut mit ein paar Störfaktoren, den Jägern, dann wäre die ganze Menschheit in wie vielen Tagen verwandelt? Sandra?“

„Tut mir Leid, die beiden sind schon vor einer ganzen Weile eingeschlafen“, erklärte Reina, „ Ist ja auch schon der zweite Film und sie haben ihre Pizza und einen Großteil von meiner aufgegessen und dazu noch drei zwei Liter Schüsseln mit Chips und“, sie brauchte eine Weile zum Zählen, „ etwa drei Colas, zwei Sprite Flaschen, dann noch mal fünf Flachen Cola Mix und vier Flaschen Fanta. Wow ein Wunder, dass sie nicht geplatzt sind.“

„Hm, tja die wachen so schnell nicht wieder auf, dass dürfte ja wohl klar sein. Nahrungsmittelkoma! Hoffentlich sind sie wieder fit bevor Ma und Dad nach Haus kommen. Irgendwer muss nämlich den Schrank reparieren!“

Danach war es eine ganze Weile lang still, wahrscheinlich weil keine gravierenden Filmfehler mehr auftauchten. Es war angenehm dunkel und warm. Reina hatte ihre Füße mit unter die Decke gesteckt und lehnte ganz entspannt am Sofa. Tatsächlich machte das Geflacker des Bildschirms sie schläfrig. Es war schließlich auch ein langer ereignisreicher Tag gewesen, langsam ließ sie sich noch einmal durch den Kopf gehen was geschehen war. Was sie an einem Tag erlebte passierte anderen in drei Jahren nicht. Das einzige durchgängige was vor ihren Augen immer wieder auftauchte, während ihre Lider schwer wurden und sich langsam schlossen, waren die lächelnden Gesichter von Gray, Oscar, Sandra und am allerwichtigsten das von Aaron, was sie sanft in ihre Träume hinübergeleitete und sie nicht wieder losließ.
 

Aaron bemerkte erst, dass auch sie eingeschlafen war, als ihr Kopf, der schon seit einigen Minuten langsam am Sofa hinabrutschte auf seiner Schulter zum halten kam. Er war erst etwas verdutzt was ihn da getroffen hatte, konnte sich dann aber ein zärtliches Lächeln nicht verkneifen. Ruhig stand er auf, machte den Fernseher aus, deckte Sandra und Oscar zu und nahm Reina liebevoll auf den Arm. Aaron trug sie in ihr Zimmer, legte sie dort zärtlich ins Bett, deckte sie zu, kniete sich auf den Boden und beobachtete Reina. Das Mondlicht fiel durch die Fenster und beschien ihr wunderschönes, friedlich ruhendes Gesicht und er wagte nur einen Moment lang sich vorzustellen, wie es wohl wäre, neben ihr liegen zu dürfen. Dieses wunderschöne Mädchen schlafend in seinen Armen zu halten. Der eine an ihrer Seite sein zu dürfen, sie für immer um sich herum zu haben und zum ersten mal hatte er wirklich das Verlangen ihr Blut zu kosten, sich zumindest auf diese Weise mit ihr vereinen zu dürfen. Doch er wusste, dass es nicht viel bedeuten würde, da sie am nächsten Tag nichts mehr davon wissen würde, sie würde nur einen mörderischen Kater haben. Außerdem wäre er danach noch einsamer, wie hätte er ihr mit dieser Schuld jemals wieder unter die Augen treten sollen. Es hätte alles zerstört.

„A.a.r.o.n?“, flüsterte Reina leise, sie war in einer Art Halbschlaf. Es war nicht so das sie ihn gesehen oder gerochen hätte, sie spürte vielmehr seine Anwesenheit.

„Ich bin hier“, flüsterte er genauso leise zurück, „Ich bin hier, alles ist gut. Ich pass auf dich auf. Schlaf jetzt du musst müde sein!“

Er stand leise auf, beugte sich vor und streichelte ihr sanft die Haare aus dem Gesicht und über die Wange.

„Sch.laf gu.t und träum...“, sie war wieder eingeschlafen bevor sie den Satz beenden konnte.

„Sicher, ich träume ja eh von dir“, langsam und ohne Geräusche verließ er den Raum. Aaron war noch lange aufgewesen und hatte erst in den frühen Morgenstunden etwas Ruhe gefunden.
 

Reina erwachte am nächsten Tag vollkommen ausgeruht und erholt. So wohl hatte sie sich noch nie gefühlt. Als erstes schaute sie sich eine Weile im Zimmer um, dazu hatte sie am Vortag ja keine Gelegenheit gehabt. Tatsächlich war der Raum passend zum Haus mit altehrwürdigen, handgearbeiteten, dunklen Möbeln ausgestattet. Das Bett stand quer an der rechten Wand, in den Raum hinein. Dem gegenüber waren einige Kommoden, ebenfalls mit Blumen geschmückt. An der vom Bett aus linken Wand, an der auch die Tür war, befand sich ein Kleiderschrank und dem gegenüber, neben der Tür zum Balkon stand ein Bücherregal. Links neben dem Bett war ein wirklich wertvoll aussehender Sekretär, neben dem eine Stehlampe in floralem Stil stand. Rechts neben dem angenehmen, ebenfalls handgearbeiteten Bett, dessen vorder- und Rücklehne beschnitzt waren, befand sich ein kleiner Nachttisch mit Leselampe in selbigem Stil. Es schien ein herrlicher Tag zu sein. Die Sonne schien sogar durch die Balkontür, die sehr weitläufig war und aus Glas bestand. Reina hatte tatsächlich Lust auf zu stehen und ein wenig frische Luft zu schnappen. Sie ging also auf den Balkon und genoss die Aussicht, es war wirklich eine wunderschöne Gegend. Rechts und links vom wundervoll verzierten Geländer setzen sich die letzten Ausläufer des Waldes fort, während geradeaus eine weite Wiesenfläche lag, die sanft den Hügel hinunterführte und an einem kleinen Strand am Fuße eines Sees endete. Ein Stück weiter war ein von Weiden gesäumter Bootssteg. Die Sonne schien sacht auf das Wasser, dass fast magisch schimmerte. Reina hatte plötzlich unglaubliche Lust ein Picknick zu machen und baden zu gehen. Es schien ihr als sei jeder Tag mit und bei den Strauß schöner und lustiger als der vorhergehende. Tatsächlich erinnerte sie sich nicht, dass es ihr jemals im Leben so gut gegangen wäre. Auch an das Versprechen, dass sie Sandra am Vortag gegeben hatte musste sie denken.
 

Aaron, der über Nacht immer die Fenster seines, ebenfalls zum Balkon führenden Zimmers offen lies wurde an diesem Morgen von ihrem Duft geweckt. Einerseits machte ihn der Geruch glücklich und zufrieden und lies ihn fasst noch tiefer einschlafen, andererseits war da dieses Gefühl, dass er gerade wertvolle Zeit verpasste, die er mit ihr verbringen könnte. Also rappelte er sich hoch und versuchte die Müdigkeit abzuschütteln, indem er ein wenig frische Luft, auf dem Balkon schnappen ging. Ihn traf fast der Schlag als sie sich zu ihm umdrehte um ihn zu begrüßen. Sie hatte zum ersten Mal, seit er sie kennen gelernt hatte, die Haare nicht geflochten. Tatsächlich fielen zwei wunderschöne, leicht gewellte, weiße Strähnen, welche ihre helle Haut, die sich an den Wangen leicht rötete und ihre wunderschönen, bei seinem Anblick strahlenden tiefblauen Augen, einrahmten, an ihrem Gesicht hinunter und endeten etwa auf Brusthöhe. Wohingegen ihr Haupthaar von strahlendem Rubinrot war, dass in der Sonne wundervoll leuchtete. Es war ebenfalls leicht gewellt und endete auf Höhe ihrer Taille. So stand sie da im hellen Licht, mit seinem viel zu großen Schlafanzug an, wie ein unschuldiger Engel und lächelte ihn leicht verlegen an. Er spürte wie er die Kontrolle über seinen Körper verlor, einfach dastand und sie anglotzte, während das Blut in Strömen aus seiner Nase floss.
 

Reina hörte wie die andere Balkontür des Nebenzimmers aufging, sie freute sich sehr darauf Aaron an diesem Morgen zu sehen. Er trat tatsächlich auch aus seinem Zimmer, hatte jedoch nur eine Hose an, da er sich nicht die Mühe gemacht hatte sich am Vorabend noch einen Schlafanzug anzuziehen. Es war eine Sache gewesen in dieser Gasse so nah an ihm zu sein, dass sie seinen Körperbau gespürt hatte, ihn aber jetzt im Licht der Sonne zu sehen, war etwas ganz anderes. Reina spürte sofort wieder wie sie errötete, er war wirklich wunderschön. Die blasse Haut, die so gut zu seinen langen, von der Nacht noch etwas zerzausten Haaren und seinen Weinroten Augen passte, der nicht zu muskulöse, aber auch nicht zu unmuskulöse Oberkörper, sie musste sich wirklich zwingen ihn nicht die ganze Zeit anzustarren. Nach ein paar Minuten gestand sie sich ein, dass es einfach keinen Sinn hatte und lächelte ihm schüchtern entgegen. Eine Weile standen sie so da, solange bis Aaron wieder Nasenbluten bekam und Reina sich besorgt erkundigte: „Ist alles in Ordnung?“

Er konnte nicht antworten ein Nicken musste reichen. Reina kam zu ihm, ganz nah und gab ihm ein Taschentuch, dass selbe mit dem sie schon am Abend zuvor die Blutung gestillt hatte.

Aaron nahm es dankend entgegen, zerriss es und versuchte sich damit die Nase zu stopfen. Der Anblick belustigte Reina wirklich sehr, nach einer Weile ging sie in ihr Zimmer zurück und holte eine Packung Taschentücher um sie ihm zu geben. Nachdem er seinen Körper wieder unter Kontrolle hatte dankte er ihr und bemerkte: „Du musst mich für einen ganz schön großen Freak halten, dass ich hier alles voll blute und so.“

„Ach was ist schon in Ordnung, dafür kannst du ja nichts.“

„Äh, hast du vielleicht Lust, hm wie sag ich das am Besten, ähm mi...mit in mein Zimmer zu kommen?“

Reina lief diesmal purpurrot an und antwortete leise und mehr schüchtern gehaucht als gesagt: „Klar. Gerne.“
 

Aarons Zimmer war ganz anders als sie es sich in ihren wildesten Fantasien vorgestellt hatte. Zwar kamen die Möbel, die wie in ihrem Zimmer sehr edel aussahen ihrer Vorstellung schon recht nahe, aber das war es dann auch schon. In der Mitte des Zimmers befand sich eine Schlafcouch. Links von der Balkontür stand, genau wie in ihrem Zimmer ein Bücherschrank. Dafür hatte Aaron einen aus schwarzem Holz gefertigten Sekretär, der von magischen, silbernen Rosen umwachsen war. Von der handwerklichen Verarbeitung her und aus der Form geschlossen musste es eine elfische Arbeit sein. Dieser stand zwischen zwei Kommoden, welche bis zum Überlaufen voll waren mit diversen Kuscheltieren, in der Mitte der Wand, die im rechten Winkel zum Buchschrank war. Gegenüber den Büchern befand sich auch bei ihm ein deutlich größerer Kleiderschrank, der allerdings genau wie der Buchschrank dem Design des Sekretär folgte. Gegenüber der ausladenden Balkontür aus Glas, war die Tür zum Flur, während in der Mitte des Raumes ein Kronleuchter hing, der die Form einer Pflanze mit mehreren Blüten hatte. Gegenüber des Sekretärs, wenn man den Raum durch die Haupttür betrat an der rechten Wand stand auch bei Aaron das Bett. Es war ein wunderschönes, riesigen Himmelbett, dass tatsächlich weit in den Raum ragte, aus dem selben Holz wie die Schränke bestand und ebenfalls von den selben silbernen Rosen umrankt wurde. Es war ein Meisterwerk elfischer Handwerkskunst, nicht zu sehr beschnitzt, nicht zu roh gelassen, einfach perfekt. Es hatte nur eine Rückenlehne und konnte ansonsten von allen Seiten betreten werden, auch wenn am Fußende ein aus Holz gefertigtes, verschnörkeltes Gitter war. Von jeder Ecke des Bettes ragte ein angenehm anzuschauender, leicht gewundener Pfahl nach oben, der den Himmel abstützte und an dem schwere, schwarze Satinvorhänge im Moment zusammengebunden waren. Dieser war im selben Stil wie das restliche Bett geschaffen. Reina ging näher heran um es sich besser ansehen zu können und als sie unter den Himmel schaute entdeckte sie eine Art Nebel darunter. Aaron folgte ihrem Blick und erklärte: „Eine magisch eingefangene Substanz, wenn du im Bett liegst und die Vorhänge zu hast kann sie jeden Ort erscheinen lassen an dem du gern wärst. So kannst du zum Beispiel jede Nacht die Sterne sehen ohne dass du im kalten schlafen müsstest.“

Reina strich sanft mit der Hand über das samtene schwarze Laken und berührte vorsichtig, das flauschige Kopfkissen und die kuschelige Decke und sagte dann in vor Überwältigung gesenktem Ton: „Es ist wunderschön.“

Aaron nickte sanft: „Ja, Ja das ist es.“
 

Sie setzten sich zusammen auf seine Couch und redeten über Hobbys, musikalische Vorlieben und alles mögliche, solange bis Sandra ins Zimmer gestürmt kam und bemerkte: „Hey, hier seit ihr beiden also. Ich hab euch schon überall gesucht! Äh Ma und Dad sind grad wieder nach Hause gekommen, wirklich man kann sich heut zu tage auch auf wirklich nichts mehr verlassen. Frechheit! Da schmeißt man sie raus und sie kommen einfach zurück in ihr eigenes Haus. Das war das letzte was wir jetzt gebrauchen konnten. Aaron tust du mir den Gefallen und bringst Reina nach Hause? Ihre Sachen sind schon im Auto, den Weg kennst du ja.“

Sie verließ den Raum so schnell wieder wie sie ihn betreten hatte und Reina fragte: „Kriegt ihr jetzt Ärger, weil ihr mich einfach hier einquartiert habt?“

„Nein, keine Sorge, dass ist es nicht und nicht, dass du jetzt glaubst, dass wir dich ihnen ungern vorstellen würden . Das Problem ist nur, dass Dad ja bald Geburtstag hat, genau genommen Übermorgen und unter anderem auch Verwandtschaft kommt und die sind nicht gerade zumutbar, wahrscheinlich aber auch gerade angekommen. Die muss Sandra erst dressieren bevor man sie unter Leute lassen kann und außerdem bist du sozusagen mein Geburtstagsgeschenk für Dad, hat sich kurzfristig so ergeben.“

„Was???? Wie genau...nein Was?“

„Ich erkläre es dir unterwegs. Am besten wir springen einfach vom Balkon, äh nein ich springe du hältst dich an mir fest..“

„O..O..Ok?“
 

Tatsächlich schaffte es Aaron Reina, die immer noch nur einen Schlafanzug an hatte, versteckt vor der angekommenen Meute ins Auto und unentdeckt nach Hause zu bringen. Unterwegs erklärte er.

„Also, um es kurz zu machen. Ich war immer das Sorgenkind der Familie, weil ich nun mal nicht gut mit den meisten Menschen kann. Isoliert kann man das schon nicht mehr nennen, selbst isolierte Menschen haben mehr Kontakt als ich. Dad hat immer versucht mir eine Freundin zu suchen, daher auch die idiotische Nummer mit deiner Schwester. Na ja, ich hab natürlich auch noch ein anderes Geschenk für ihn, aber ich hatte ehrlich gesagt gehofft, dass du mich zur Feier begleiten würdest. Allein schon weil ich da von lauter Vollidioten umgeben bin und jemanden zum Reden sicherlich gut gebrauchen könnte. Es ist mir klar, dass das jetzt alles sehr überraschend und kurzfristig kommt, eigentlich wollte ich schon am Freitag mit dir darüber reden. Aber meinen Vater würde es wirklich sehr glücklich zu machen, mich mit einem Menschen zu sehen, mit dem ich mich gut verstehe und ehrlich gesagt würde es mir sogar noch mehr bedeuten dich an diesem Abend an meiner Seite zu haben.“, bei den letzten Worten war er zunehmend stärker rot geworden und hatte etwas verlegen aus dem Fenster geschaut.

„Hm, wie könnte ich nein sagen, wenn du so lieb fragst?“

„Das heißt du kommst?“

„Ja, ich muss natürlich noch meine Eltern fragen, aber wenn’s nach mir geht gern.“

„Super! Hi hi hi, dann hab ich ja wenigstens etwas auf das ich mich freuen kann.“
 

Viel zu schnell waren sie bei ihr zu Hause angekommen, wo sie sich von Aaron verabschieden musste. Er setzte sie direkt vor der Haustür ab.

„Hm, wo hab ich es denn? Ah ja hier, bitte?“

Er drückte ihr etwas Mittelgroßes eckiges in die Hand.

„Was?“, sie schaute es eine Weile an bis sie begriff, „Ein Handy? Das... Das kann ich nicht annehmen Aaron!“

„Du hast wohl kaum eine andere Wahl, da ich es nicht zurücknehme“, er lächelte schelmisch und bemerkte dann, „Es ist mein altes! Ist wirklich nicht mehr das neuste Modell, aber du sagtest gestern, dass du keins hast und ich würde mich viel wohler fühlen, wenn ich wüsste, dass du immer erreichbar bist und Oscar, Sandra oder Mich auch immer erreichen kannst. Die Nummern sind eingespeichert! Und jetzt guck nicht so, ich hätte es ansonsten wahrscheinlich eh gegen irgendeinen Stein geworfen, damit die Daten auch wirklich weg sind!“

Was sollte sie dieser Argumentation noch entgegensetzen? Sie nahm es dankbar an, hielt es wie einen Schatz an ihre Brust gepresst und sagte sanft: „Danke wirklich. Es ist lieb, dass du dir so viele Sorgen machst, aber dass musst du nicht, ich bin schon groß.“

Aaron kam ihr ganz nahe, strich erst sanft über ihren Arm, dann über ihre Wange, schaute ihr tief in die Augen und flüsterte sanft: „Ich kann nicht anders, du bedeutest mir soviel!“

Es war ihr noch nie so schwer gefallen sich von ihm zu verabschieden wie in diesem Moment, aber sie wusste, dass sie es tun musste. Nach einer Weile, einer ewig langen Weile in der sie in seinen Augen versunken war und sein Handy etwa tausendmal geklingelt hatte, zweifelsohne Sandra die allmählich verzweifelte, lösten sie sich. Sie wünschte ihm noch eine sichere Heimkehr und einen schönen Tag und blieb mit ihrem Gepäck solange vor der Tür stehen, bis er aus ihrem Blickfeld verschwunden war. Schweren Herzens öffnete sie die Tür und nahm eine ihr nur allzu bekannte Stimme war.

„Und was glaubst du wo du jetzt erst herkommst? Hm? Der Vergnügungspark war geschlossen und die Hotels ausgebucht und wir mussten seit gestern Abend Fastfood essen! Und wo war die feine Dame in der Zwischenzeit? Na warte ich prügel diese Unzuverlässigkeit schon noch aus dir raus! Du wirst schon sehen was du davon hast!“

Und der Morgen hatte doch so schön angefangen.



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Von:  nojiko-sensei
2010-06-13T20:20:32+00:00 13.06.2010 22:20
hehe, also ich muss sagen in diesem Kapitel bemerkt man sehr deine Inspirationsquellen^^ ich nehme an Forgotten Realms und ein wenig auch Bis(s) ? *gg* Ich muss gestehen eine einfach geniale Mischung! Hihi^^
Hach Oscars Auftritt im Schrank fand ich genial xD So süß^^
Hach und unser Lieblingspaar sowieso=) *grins*
Tja ja und hätte ich es nicht geahnt, das Ende sagt ja alles *heul* ich hasse das nächste Kapitel jetzt schon! =(((
Ich lguab ich will gar nicht weiter lesen *lach*
Och manno irgendwie doch! xD
Du bist fies!=)

~~noji~~
Von:  Ace-san
2010-05-20T14:05:12+00:00 20.05.2010 16:05
Wie gemein... ihr Vater kotzt mich an... der is doooof... ihre Eltern lassen sie doch nie freiwillig da hin gehen... ich glaub da muss wer nachhelfen *grins*
Aber jetz mal zum Rest... also das Haus is echt toll und Aarons Zimmer erst *kicher*
Das mit dem Film war echt lustig und Oscar is ja ein richtiger unfreiwilliger Scherzkeks *lach*
Ansonsten... jaaa... der Morgen auf dem Balkon, ich glaub darüber haben wir uns ja schon gut unterhalten *räusper* Deshalb sag ich dazu jetzt mal nichts... fließende Körperflüssigkeiten sind schon ein Phänomen, selbst bei Vampiren...
Ich freu mich jedenfalls schon auf das nächste Kapitel, ich hoffe es kommt auch so schnell wie die anderen *grins*
Von: abgemeldet
2010-05-20T11:56:31+00:00 20.05.2010 13:56
hey^^
ich find deine ff echt super geil ^^b
besonders gefällt mir deine art zu schreiben und natürlich die story an sich ;)
hmm... was gibts noch zu sagen?^^
...ich steh auf happy ends ;) ... aalso hoff ich doch mal, dass aaron spitz bekommt, was reinas eltern mit ihr machen ;) .... oooh und ich glaub dann möchte ich nicht in ihrer haut stecken xD
naja, also daumen hoch ^^b
mach weiter so ;)
und ich freu mich schon riiesig auf das nächste kapitel ^_^
lg


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