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Mein Lied für Dich

Eine Haruka x Michiru fanfic
von

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Mein Lied für Dich

Die Wochen vergingen und immer mehr musste Michiru sich eingestehen, dass sie vielleicht falsch entschieden hatte. Am nächsten Morgen nach ihrem Gespräch war Haruka nicht in der Schule aufgetaucht und als sie einen Lehrer fragte, meinte der, dass Haruka in der Früh angerufen und sich abgemeldet hatte. Auch in den Medien wurde die plötzliche „Trennung“ heiß diskutiert, doch da weder Michiru noch die Sportlerin dazu Stellung nahmen, verlief sich die Schlagzeile bald im Sand.
 

Nachts, wenn die Türkishaarige alleine in ihrem Zimmer saß und versuchte einzuschlafen, schleiften ihre Gedanken zu Haruka. Sie hatte die vielen Zeichnungen nicht weggeworfen und starrte diese öfters stundenlang an. Auch ertappte sie sich, wie sie im Internet den Namen der Blonden eingab und dort nach Artikeln und aktuellen Bildern suchte. Und jedes Mal aufs Neue spürte sie in sich den Schmerz und die Einsamkeit. Jedoch noch schlimmer war der Gedanke, dass sie an ihrem und vor allem an Harukas Schmerz schuld war. Schließlich hatte sie gesagt, dass sie die Sportlerin nicht mehr sehen wollte. Bei diesem Gedanken kamen ihr die Tränen hoch und sie weinte sich schluchzend in den Schlaf.

Einmal, als Michiru nach Hause kam und in die Küche ging, um nach etwas essbarem zu suchen, hatte jemand den Fernseher angelassen. Der Sportkanal lief und zeigte ein zusammengefasstes Motorradrennen. Bei der Siegerehrung erkannte die Geigerin Haruka als Gewinnerin. Die Kamera zeigte sie in Großaufnahme und filmte die Überreichung des Pokals mit anschließender Champagnerdusche. Michiru hatte sich abgewandt, war weinend in ihr Zimmer gerannt und sich auf ihr Bett geworfen. Die Blonde im Fernsehen zu sehen, zu sehen, wie sie sich freute und das sie dieses Lächeln der Geigerin nie wieder schenken würde, verletzte sie sehr.
 

Die einzige Person, die sie sich anvertraute war Kaze. Es war seltsam jemanden seine Gefühle und Gedanken anzuvertrauen, obwohl man sein Gegenüber nicht persönlich kennt, doch irgendwie wusste Michiru, dass Kaze sie verstand, denn als die Türkishaarige ihre Chatpartnerin nach ihrer Situation fragte, hatte sie nur geschrieben, dass sie alles verloren hätte.
 

Auch heute wieder, fast 5 Monate nachdem Haruka verschwunden war, saß Michiru an ihrem geöffneten Fenster und blickte aufs Meer. Die Sonnen schien und das Rauschen der Wellen verschmolzt mit den Rufen der Möwen. Der Wind wehte durch ihr langes Haar und erinnerte sie daran, wie sie auf dem Motorrad der Blonden mitgefahren war. Seufzend lehnte sie ihren Kopf gegen den Fensterrahmen, als ein leises „pling!“ zu hören war. Die Geigerin stand auf und klappte ihren Computer auf. Was sie sah zauberte ein schwaches Lächeln auf ihr Gesicht: Kaze hatte ihr mehrere Zeilen voller Smileys geschickt. Sie wusste genau weshalb. Sie hatte ihrer Chatpartnerin von ihrer Trennung und dem Streit erzählt, natürlich ohne Namen zu erwähnen. Dabei hatte auch Kaze gemeint, dass sie eine harte Trennung hinter sich hatte und immer noch an das Mädchen denken musste.
 

Kaze: „Und wie geht´s uns heute?“

Ocean: „Wie jeden Tag. Die Erinnerungen verfolgen mich.“

Kaze: „Also wie bei mir.“

Ocean: „Ja. Hat sie sich bei dir gemeldet, seit ihr euch getrennt habt?“

Kaze: „Nein, aber ich habe auch Nichts anderes erwartet.“

Ocean: „Ich bin mir sicher, dass sie noch an dich denkt. Schließlich ist es bei mir ganz ähnlich.“

Kaze: „Nun, ich glaube nicht, dass, wenn sie an mich denkt, es Etwas positives ist.“

Ocean: „Ich kann mir kaum vorstellen, dass du so böse bist.“

Kaze: „Oh, ich bin noch viel schlimmer.“
 

Michiru musste grinsen. Kaze versuchte ihren Schmerz mit Humor zu überspielen.

Dann erklang ein weiteres „pling!“ und die Türkishaarige fand eine Nachricht mit einer weiteren Audiodatei. Sie öffnete sie und hörte es sich an. Wie schon zuvor war es ein Klavierstück, doch es war das Schönste, welches sie je gehört hatte.
 

Ocean: „Diese Komposition… sie ist wundervoll. Noch schöner als all die anderen.“

Kaze: „Es ist mein Lied für sie. Es gehört nur ihr, wie mein Herz. Es zeigt meine Gefühle für sie und dass ich sie nicht vergessen kann. Vielleicht… irgendwann, wenn ich stark genug bin, werde ich es ihr vorspielen, auch wenn sie mich bis dahin vergessen hat oder mich immer noch hasst.“

Ocean: „Dich kann man nicht hassen. Du bist so ein wundervoller Mensch. Ich bereue selbst meine Entscheidung, die ich ohne zu überlegen getroffen habe. Ohne Rücksicht auf ihre Gefühle und ihre Situation. Wenn ich die Chance hätte, die Zeit zurück zu drehen, würde ich ihr sagen, wie leid es mir tut und dass ich sie liebe. Selbst jetzt, wenn ich sie noch einmal sprechen könnte, würde ich sie um Verzeihung bitten. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht an sie denke. Ich bin mir sicher, deiner Ex-Freundin geht es genauso.“

Kaze: „Sie? Ich dachte wir reden bei dir von einem Jungen?!“
 

Michiru stoppte in ihrer Bewegung und bemerkte erst jetzt ihren Fehler. In ihrer Angst, schloss sie ihren Computer.
 

Mehrere Tage herrschte Funkstille zwischen Michiru und Kaze. Zwar versuchte Letztere es immer wieder, doch die Geigerin reagierte nicht auf sie.

Die Gedanken an Haruka und ihre seit neuestem sehr besorgten Eltern machten der Türkishaarigen das Leben auch nicht einfacher, weshalb sie beschloss, ihrer Umgebung für ein paar Stunden zu entfliehen.

Sie verließ das Haus und schlenderte durch die Stadt. An einem Café, auf einem großen Platz mit Brunnen blieb sie stehen, kaufte sich einen Kaffee und setzte sich anschließend an den äußeren Rand des Beckens. Das Wasser glitzerte im Sonnenlicht und durch die Tropfen der Fontäne sah man einen kleinen Regenbogen. Leicht lächelnd erhob sich die Musikerin wieder und ging weiter, bis sie bemerkte, dass sie vor dem Theater stand, in dem sie ihr Konzert gegeben und Haruka zum ersten Mal gesehen hatte. Ein wenig melancholisch betrat sie das Gebäude. Es war leer und die dicken Vorhänge an den Fenstern ließen kaum Licht hinein. Die großen Kronleuchter schwankten leicht hin und her und die große Uhr tickte bei jeder Bewegung des Sekundenzeigers.

Plötzlich hörte sie etwas. Es kam von oben. Neugierig stieg Michiru die Treppen hinauf. Oben angekommen, sah sie, dass die Tür des Raumes mit dem Konzertflügel angelehnt war und dadurch Licht fiel. Jemand schien Klavier zu spielen, denn die Geräusche, die die Türkishaarige unten vernommen hatte, waren gleich. Sie schlich vorsichtig zur Tür und hörte zu. Es war einen langsame, ruhige Melodie. Irgendwie kam der Musikerin diese Spielweise bekannt vor.

Dann auf einmal veränderte sich die Musik und Michiru erstarrte. Sie kannte dieses Stück. Es war das, welches Kaze für ihre Ex-Freundin komponiert und ihr geschickt hatte. Kaze hatte gemeint, niemand anderes würde ihre Kompositionen kennen. Wie war es also möglich, dass die Person in dem Raum sie spielen konnte? Hieß das, dass wer auch immer sich in diesem Zimmer befand und Klavier spielte, Kaze war? Von ihrer Neugier getrieben öffnete sie vorsichtig die Tür und versuchte die Person zu erkennen, doch das Klavier stand nicht in ihrem Blickfeld, weshalb die Türkishaarige die Tür noch weiter öffnete und den Raum betrat. Nun konnte sie die Fremde sehen und als ihr klar wurde, wer hier vor ihr saß, mit dem Rücken zu ihr, spürt sie, wie sie ihre Beine im Stich ließen. Um nicht komplett auf den Boden zu fallen, versuchte die Geigerin sich an einem Tisch festzuhalte. Leider griff sie daneben und eine Vase fiel mit lautem Klirren zu Boden.

Die Musik verebbte und die Person drehte sich erstaunt um. Als sie den ungebetenen Zuhörer erkannte, entglitten ihr die Gesichtszüge.
 

Haruka sah Michiru mit einer Mischung aus Schock und Verwirrung an. Was tat sie hier? Das gleiche schien sich die Geigerin auch zu fragen, denn sie blickte die Blonde ungläubig an. Sie blickte langsam auf und strich sich eine Strähne hinters Ohr. Dann fragte sie leise: „Haruka?“ „Michiru? Was machst du hier?“ „Ich…“ Die Kleinere von beiden wusste nicht was sie sagen sollte. Zu viel ging ihr durch den Kopf. Hier stand sie nun, mit dem Menschen, den sie liebte und so lange vermisst hatte und dieser Mensch hatte ein Musikstück gespielt, welches ihre Chatpartnerin geschrieben hatte. Hieß das jetzt etwa, dass Haruka gleichzeitig auch Kaze war? Dann war das Mädchen, von dem Kaze immer gesprochen und für welches sie so viele Lieder geschrieben hatte sie? Das würde ja bedeuten, dass Haruka sie immer noch über alles liebte, trotz allem, was sie ihr angetan hatte. Michiru brauchte Gewissheit. „Hast du das Lied komponiert?“ „Ja. Wieso fragst du?“ „Du hast es für jemanden geschrieben, nicht wahr? Für Jemanden, denn du liebst und der dich verletzt hat. Für Jemanden wie mich.“ Die Sportlerin sah sie lange schweigend an. Dann nickte sie. „Ich hätte nicht gedacht, dich hier wiederzusehen. Du als Musikerin verstehst natürlich, was man mit der Musik ausdrücken will.“ „Nein. Du hast es mir erzählt. Von jedem einzelnem Gefühl und dem Schmerz, den ich dir bereitet habe. So wie ich es dir erzählt habe. Du bist Kaze, dass Mädchen, dass sich in ihre Freundin verliebt hat und nicht weiter wusste.“ Harukas Augen weiteten sich und man erkannte Erstaunen darin. „Es gibt nur eine Person, der ich das alles erzählt habe. Ihr Nick-Name war Ocean. Willst du damit sagen, dass du Ocean bist?“ „Ja.“ Haruka warf den Kopf in den Nacken atmete tief durch und wandte sich ab. Mit einer Hand fuhr sie sich durch die Haare, mit der Anderen stützte sie sich auf dem Klavier ab. Mehrere Minuten vergingen, bis die Blonde sich wieder umdrehte und Michiru direkt ansah. „Dann war alles was du gesagt hast wahr? Dass du mich liebst und vermisst und dass du unseren Streit bereust?“ Die Türkishaarige spürte, wie die Tränen in ihr aufstiegen. Mit brüchiger Stimme meinte sie: „Ja, ich würde es ungeschehen machen. Ich habe gedacht, dass ich mich nur in Haruka Tenoh, den neuen, süßen und tollen Jungen verlieben könnte und dass ich nach dem ich dein wahres Geschlecht kannte, glaubte ich, meine Gefühle würden verschwinden. Aber ich habe mich geirrt. Ich habe mich in die Person Haruka Tenoh verliebt, egal ob Mann oder Frau. Es tut mir so leid, wie ich mich dir gegenüber verhalten habe und ich kann das Geschehene nicht rückgängig machen, aber ich liebe dich und …“ Weiter schaffte sie es nicht. Haruka nahm sie fest in ihre Arme und wischte mit dem Daumen die Tränen weg, die jetzt Michirus Wange hinab liefen. „Schhh, ganz ruhig…Es tut mir auch leid, dass ich dich angelogen habe und dann einfach so gegangen bin. Du sollst wissen, dass ich die letzten Monate immer an dich gedacht habe und ich habe mir geschworen, dass wenn ich dich je wieder sehen würde, dann würde ich dir mein Lied vorspielen und dir sagen wie sehr ich dich liebe. Aber wie es scheint kennst du das Stück schon.“ Michiru blickte Haruka lächelnd an und erwiderte: „Du kannst es mir immer wieder vorspielen. Es ist wundervoll und ein Geschenk von dir. Außerdem habe ich es noch nie ganz live gehört.“ „Das hat Zeit. Wir haben Zeit denn ich werde dich nie wieder gehen lassen.“ „Ich dich auch nicht.“ Beide sahen sich tief in die Augen, bis die Sportlerin sich zu der Türkishaarigen hinunter beugte und sich ihre Lippen trafen.

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Huiii ja, ein weiteres Kapitel ist fertig und wie immer möchte ich mich bei meinen fleißigen Lesern und Leserinnen bedanken. Der Letzte Teil der Faanfic kommt hoffentlich bald ;-)) Bis dahin LG Lausi



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Tora-Bushi
2011-08-13T00:20:32+00:00 13.08.2011 02:20
Hallo,
muß erst einmal ein riesiges Lob loswerden. Hab deine FF gerade erst entdeckt, und mich von deiner tollen Geschichte voll fesseln lassen. Sie ist sehr schön geschrieben. Und ich hab mich doch glatt dabei ertappt, das ich an vielen Stellen aus den grinsen und den begierigen Verlangen weiterzulesen gar nicht mehr rau kam.
Freue mich somit schon auf dein nächstes Kapitel. ^^
Von:  Ant_Alf_Ein_Dinozzo
2011-03-16T09:18:52+00:00 16.03.2011 10:18
wow super kapitel

freu mich schon auf das nächste kapitel :)


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