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Schüleraustausch oder wie man böse Jungs um den Finger wickelt

RikuXSora
von

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Coolsein

Kapitel 4: Coolsein
 

Wir werden inzwischen in Vierergruppen aufgeteilt, die sich nachher gemeinsam die sich den Palast dann nach einer Führung noch im Alleingang ansehen dürfen, außerdem haben wir auch ein Quiz bekommen, dass wir lösen sollen.

Da Axel bei uns fehlt sind wir logischerweise eine Dreiergruppe. Irgendwie schade, dass Roxas dann so alleine ist.

„Riku, her zu mir.“ wird Riku plötzlich von einem Lehrer angefahren, als wir gerade gehen wollen. Ich höre einen genervten Laut von ihm, bevor er zu dem Lehrer geht.

„Hör zu, leiste dir einen Fehler, in dem du irgendwas kaputt machst, dich falsch verhältst oder anderes, sind sämtliche Ausflüge für dich und deinen Partner gestrichen.

Ihr geht dann in eine andere Klasse, während die anderen Ausflüge machen dürfen.“ erklärt er Riku. „

Schon klar, Alter, außerdem geht es hier um geschichtliche Dinge, davor hab ich Respekt genug um mich richtig aufzuführen.“ entgegnet Riku, ehe er den Lehrer einfach stehen lässt und zu uns zurückkommt.

„Why do you like the histroical things so much?“ will ich wissen, als wir in die Stadt laufen.

„Because it´s the story of my country and I love this country.“ erklärt Riku.

„Hmmm, that´s cool.“ entgegne ich.

„Do you like Canada?“ fragt Riku. „Ehhh, sometimes. I love the landscape and our house, but I don´t like my school and my town.“ antworte ich. „Why?“ erkundigt sich Riku.

„Jake. He is my neighbour and my parents think he is a friendly pupil.“ gebe ich zurück. Ich hasse diesen Typen, Mum und Dad spielt er immer die Unschuld in Person vor, wenn er mich früh abholt, damit wir zusammen zur Schule laufen müssen.

Ich hasse ihn so sehr.

„Jake is doch ein Idiot. Ich werde ihm schon zeigen, was es heißt jemanden in meiner Umgebung zu ärgern.“ erwidert Riku sauer. Wow, er sieht echt wütend aus, bin ich ihm denn so wichtig??? Vielleicht mag er mich ja trotzdem.

„Das musst du nicht, Riku. Ich komme alleine klar.“ erkläre ich.

„Ja, sicher, so wie vorhin, als er dich abfressen wollte.“ erinnert er mich wieder an vorhin. Ich sage nichts, bis wir beim Palastgelände sind, redet Roxas mit Riku.

Aber ich höre kaum zu, muss immer wieder daran denken was Riku gesagt hat.
 

Ich kann mich echt nicht wehren, er hat ja Recht, aber trotzdem soll er sich meinetwegen doch nicht in Schwierigkeiten bringen. Schließlich sind wir angekommen, eine Frau führt uns zuerst etwas herum und erklärt uns wo wir hin dürfen und wo nicht.

Doch auch hier bin ich noch voll in Gedanken.

„Sora, du läufst schon wieder in die falsche Richtung.“ holt Riku mich plötzlich aus meinen Gedanken, als wir alleine rumlaufen dürfen.

„Was?“ frage ich etwas durcheinander.

„Du willst gerade in die falsche Richtung.“ erklärt Riku nochmal.

„Oh, hm, sorry.“ antworte ich, wobei meine Wangen wieder warm werden. Aber selbst, dass ist mir egal.

„Do you want to do the quiz now?“ will Roxas wissen.

„Hmmm who has it?“ fragt Riku, als ich schon in meinem Rucksack danach krame.

„Here. Do you know some answers?“ erkundige ich mich und gebe Riku den Zettel, den wir von unserer Lehrerin bekommen haben. Er liest sich alle Fragen kurz durch, danach breitet sich sofort ein Lächeln auf seinem Gesicht aus.

„Yes, I know all answers. Do you have a pen?“ entgegnet Riku. Ich nicke nur, ehe ich ihm auch noch einen Stift aus meinem Rucksack suche. Riku füllt alle Fragen aus.

So erfahren wir zum Beispiel, dass der Palast nur am 2. Januar und am Geburtstag des Kaisers für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Wir waren lediglich im östlichen Garten und im ehemaligen Privatgelände der Kaiserlichen Garde.
 

Auch erfahren wir dass die meisten Hauptgebäude im 2. Weltkrieg zerstört wurden und dass bevor der Kaiser von Kyoto nach Tokio zog hier die Edo-Burg stand, in der die Samurai ihren Sitz hatten.

Nachdem Riku nun alle Fragen beantwortet hat, haben wir immer noch fast 2 Stunden frei zur Verfügung, ehe wir wieder zu unseren Gastschülern nach Hause gehen.

Als wir dann endlich mal eine Bank gefunden haben um uns etwas auszuruhen, sehe ich Jake schon auf uns zukommen. Wer ihn als Gastschüler hat, tut mir jetzt schon Leid.
 

„Hey little Sora.“ begrüßt er mich und will mich schon wieder antatschen, als Riku seine Hand wieder zurück hält.

„I said Sora is my friend and not yours, so keep your dirty fingers at you.“ erklärt er ruhig.

„Shut up, you Idiot. When I want to touch Sora, then I do it.“ erwidert Jake und versucht Riku´s Hand abzuschütteln. Doch Riku lässt, das nicht zu, drückt stattdessen immer fester zu.

„You are a wimp, little Jake.“ beleidigt er ihn auch noch, bevor er seine Hand loslässt. Jake wirft mir einen finsteren Blick zu bevor er abzieht. Ich weiß schon jetzt, dass diese Attacke nicht ohne Folgen bleiben wird.
 

„Today it´s a nice day.“ freut Riku sich und lässt ein zufriedenes Seufzen von sich.

Ich sage gar nichts dazu, ich finde es ja nicht schlecht, dass ich jetzt nicht hilflos Jake´s Taten ausgeliefert bin, aber in ein paar Wochen bin ich wieder in Kanada und bis Riku dann kommt dauert es wieder ein paar Wochen.

„Sora, freust du dich gar nicht? Oder hast du Jake schon mal so demütigend gesehen?“ will Riku wissen.

„Nee, hab ich nich und ich freu mich echt.“ entgegne ich und spiele ihm etwas Freude und Fröhlichkeit vor. Hoffentlich klappt das, Riku kennt mich noch nicht sehr lange, er wird es glauben, aber bei Roxas bin ich mir da nich so sicher.
 

Riku´s POV
 

Was für ein wundervoller Tag, an dem man möchtegern, bösen Jungs mal richtig eins reinwürgt.

Der Tag wird wirklich immer besser und vielleicht wird Sora auch mal ein bisschen mutiger und wehrt sich entschlossener gegen die Angriffe von Jake. Unser Ausflug ist mittlerweile beendet und wir sind auf dem Heimweg, Roxas, Sora und ich.

„Can we visit Axel in hospital?“ will Roxas wissen.

„Yes, but I want change my clothes before. I hate this school uniform.” erkläre ich genervt. Ich hasse dieses dumme Ding echt, dieses viel zu weite Hemd, dazu den albernen Blazer und solch einfach dumme Hosen.

Aber wir müssen es ja tragen, auch auf Ausflügen, damit jeder weiß, dass wir auf diese scheißdumme Schule gehen.

„Okay.“ entgegnet Roxas, als wir bei dem Hochhaus ankommen in dem sich unsere Wohnung befindet. Hoffentlich ist Mama nicht zu Hause, sonst muss ich ihr nur erklären, warum Roxas mit bei uns schläft.

„I need one minute. You can wait in the kitchen.“ sage ich zu den beiden, bevor ich in mein Zimmer verschwinde und mich umziehe. Ob Sora wohl wieder am Schlüsselloch linst??

Ich fand die Situation heute Morgen urkomisch und wie rot er dann geworden ist.

Einfach nur zum Schießen komisch, aber das Beste war der Kuss, so was hatte ich ihm gar nicht zugetraut, vielleicht sollte ich ein bisschen mit ihm spielen und vielleicht macht er dann auch mal mit, bei mir und Axel.
 

Die Vorstellung allein schon jagt mir heiße und kalte Schauer gleichzeitig über den Rücken.

„RIKU!!! Ich denke du solltest mir mal einiges erklären.“ donnert plötzlich meine Mutter in mein Zimmer.

„Geh raus, ich zieh mich um.“ herrsche ich sie an, bevor ich sie vor die Tür schubse und diese laut ins Schloss fallen lasse und abschließe. Verrückte Zicke, was hat die nur wieder?? Einfach in mein Zimmer zu kommen, ohne Anklopfen oder Fragen, is ja wohl die Höhe.

Hmmm, vielleicht hat sie ja ihre Tage oder sie is schwanger, weil sie Kondome mal wieder „vergessen“ hatte.

Das hasse ich so sehr an ihr, wenn sie schon jemanden gefunden hat, der´s mit ihr macht, dann soll sie sich wenigstens kein schreiendes Balg andrehen lassen.

In den letzten beiden Jahren seit Vater weg ist, hat sie so oft gedacht sie wäre schwanger, da hätte ich ein paar Fußballmannschaften an Geschwistern.
 

„Was is jetzt?“ will ich genervt wissen, als ich in die Küche komme.

„Wieso mussten wir den Austauschschüler deines ach so tollen Freundes aufnehmen. Hat Axel ihn vergrault oder was?“ will sie giftig wissen. Pure Wut steigt in mir hoch, egal ob sie Axel mag oder nicht, sie muss keine Schlange spielen, die ihr Gift verspritzt.

„Fick dich, echt. Axel´s Vater hat ihn geschlagen, all die Jahre und jetzt liegt er verletzt im Krankenhaus. Hätt ich Roxas etwa auf die Straße setzen sollen. Hm, sag´s mir, na los.“ gebe ich wütend zurück und schubse sie an die Wand.

„Riku... ich…“ fängt sie dann langsam an. Ich sehe reinen Schrecken in ihren Augen, ich weiß, dass ich noch nie so wütend war und sie auch noch nie so rumgeschubst habe,

aber im Augenblick ist mir das ziemlich egal. So lasse ich nämlich keinen meiner Freunde behandeln.
 

„Das hab ich doch nicht gewusst. Es tut mir Leid. Natürlich kann der Junge hier bleiben.“ ist sie plötzlich handzahm und verlässt die Küche, einen Moment später höre ich die Wohnungstür knallen. Sie ist weg, Gott sei Dank. „Was guckt ihr so?“ herrsche ich Sora und Roxas an, die mit großen Augen am Küchentisch sitzen.

„Das war nicht nötig. Deine Mutter hatte Angst vor dir.“ erklärt Sora mir. Er hat einen solch komischen Ausdruck in seinen Augen, da stimmt irgendwas nicht. Er sieht fast wütend aus.
 

„Und?? Meinst du ich lasse so was auf Axel sitzen?“ will ich wütend wissen. „Jetzt kommt, sonst ist die Besuchszeit um.“ Total stinkig und ohne auf die beiden zu warten, verlasse ich unsere Wohnung und unser Haus. Ich laufe schnell, sehr schnell sogar, will jetzt keinen sehen.

„Riku, please wait. Sora´s asthmas is bad.“ ruft mir Roxas plötzlich hinter her. Na toll, wieder dieses blöde Asthma, war klar. Doch als ich zurück sehe, bemerke ich dass es Sora echt schlecht geht, wieder hat er einen Hustenanfall und wieder muss er mit seinem Spray inhalieren.

„Tut mir Leid, dass wollte ich nicht.“ entschuldige ich mich.

„Wir können weiter.“ entgegnet Sora nur, ohne auf meine Entschuldigung zu achten. Den Rest des Weges setzen wir schweigend, aber langsam fort. Im Krankenhaus angekommen, setzen ich und Roxas uns an Axel´s Bett, Sora bleibt nur im Hintergrund, er kann Axel schließlich noch immer nicht leiden.

„My uncle comes tomorrow.“ erzählt Axel fröhlich. Er scheint echt happy zu sein, endlich von zu Hause wegzukommen. Was würde ich dafür geben?? Endlich weg von meiner Mutter.

„Perhaps I can even go with him and then you can sleep by me.“ wendet er sich schließlich an Roxas, als er bemerkt, dass ich ganz woanders bin. Immer wieder muss ich an meine Mutter denken und an Sora, der da hinten in der Ecke an den Schrank gelehnt steht.

Ist er denn so sauer auf mich??? Ich hab ihm doch gar nichts getan, sondern nur meiner Mum und die kann ihm egal sein, mir ist sie das schon lange.
 

„Sora?? Can I talk with you alone?“ will Axel plötzlich wissen.

„WAS? Warum das denn? Ich glaube nicht, dass wir etwas zu bereden haben.“ antwortet Sora patzig.

„Genau, was willst du mit dem Loser bereden.“ schalte ich mich ein. Das Wort rutscht mir eigentlich nur beiläufig über die Lippen aber bei Sora hat es einen einschlagenden Effekt.

„Fick dich doch, du Oberloser.“ schnauzt er mich an und läuft dann aus dem Zimmer. Ich habe echt keine Lust ihm jetzt nach zu laufen, schließlich war es nur ein Versehen und das kann ich ihm später immer noch sagen.

„Hol ihn zurück.“ fordert Axel.

„Warum?“ will ich wissen.

„Hol ihn zurück, verdammt nochmal.“ ist Axel leicht am Verzweifeln und ergreift hart meinen Arm.

„Is ja schon gut.“ lasse ich mich erweichen und gehe aus dem Zimmer um nach Sora zu suchen. Ihn zu finden, ist wirklich das Einfachste der Welt. Ich muss nur dem Husten nachgehen, das durch den Krankenhausflur hallt, anscheinend hatte er schon wieder einen Anfall.
 

„Geh weg.“ herrscht er mich, kaum dass ich mich ihm nähere an.

„Sora, bitte hör mir zu. Das mit dem Loser war nicht so gemeint. Das is mir nur so rausgerutscht.“ erkläre ich ihm.

„Ach ja?? Weißt du auch warum, weil du genauso von mir denkst, wie jeder eben. Sora, der kleine Loser, der immer zusammenbricht, wenn er sich nur ein bisschen anstrengt.“ entgegnet Sora.

„Quatsch, das denk ich gar nicht. Ich denke, du hast einen tollen Charakter und du bist mutig wenn du willst. Da spielt deine Krankheit gar keine Rolle.“ gebe ich entschlossen zurück. Auch wenn ich vorhin ein bisschen sauer war, aber ich finde wirklich nicht dass er ein Loser ist.

Sora sagt nun gar nichts mehr, bleibt einfach stumm vor mir stehen.
 

„Komm bitte wieder mit. Axel will unbedingt mit dir reden.“ bitte ich ihn, nach einer Weile.

„Ich gehe mit, aber bild dir bloß nichts drauf ein. Freunde sind wir noch lange nicht.“ erwidert er und funkelt mich echt böse an. So was hätte ich von ihm nie erwartet.

Wo is nur diese Sympathie hin, die ich gestern und auch heute Morgen für ihn empfunden habe. Soll dieses eine Wort denn alles kaputt gemacht haben? Etwas geknickt folge ich Sora, als wir wieder zurückgehen.

Mich und Roxas schickt Axel dann aus dem Zimmer als Sora eintritt. Es dauert wirklich ewig, bis er rauskommt in der Zwischenzeit haben wir beide uns was aus dem Getränkeautomat geholt und reden.

„What do you think about Axel?“ will ich wissen, um Roxas weiterhin auf den Zahn zu fühlen. Ich bin mir fast sicher, dass er verknallt in ihn ist und wer weiß vielleicht beruht dass auch auf Gegenseitigkeit.

Wenn Axel einen Freund hat kann ich ihn nämlich ärgern wie ich will und er wehrt sich nicht, weil er dann immer auf Wolke 7 schwebt.

„What do you mean?“ fragt Roxas.

„Do you like him?“ stelle ich meine Frage genauer.

„Yes.“ antwortet Roxas mit einem Lächeln.

„And do you love him?“ erkundige ich mich weiter. Ich bin mal gespannt was er sagt wenn Sora nicht dabei ist.
 

„Perhaps, but Axel is so complicated. Yesterday I thought he is a very cool boy and today I think he is a sad boy.“ erklärt Roxas mir. Er hat es also auch bemerkt, die Traurigkeit die in Axel´s Augen lag. Ich bin mir sicher, dass wird sich noch legen, aber ich wäre auch traurig, wenn ich jahrelang geschlagen worden wäre.

„Don´t worry. Axel is not always sad. Usually he is a cool guy, like you said and when he loves somebody then he is a good boy.“ erzähle ich ehrlich. Ich kann mir nicht helfen, aber ich finde die beiden wären echt ein süßes Paar.

„Really?? I thought he is a bad boy like you.“ entgegnet Roxas.

„Yes, but not when he is in love with somebody, then he is a real softie.“ antworte ich.

„That´s good.“ findet Roxas und grinst mich an. Das kann ich mir vorstellen, dass der Kleine nicht für harte Sachen gedacht ist so wie ich und Axel sie immer abziehen.

Er mag es eben sanft, aber bei Axel habe ich keine Zweifel, dass er auf die Bedürfnisse seines Freundes eingehen wird.
 

„We can go now.“ holt mich Sora´s Stimme wieder aus meinen Gedanken. Endlich sind sie fertig. Ich möchte nur zu gern wissen was die beredet haben, aber ich bin sicher weder Sora noch Axel werden mir das sagen.

Den Heimweg verbringe ich damit mich mit Roxas zu unterhalten und eine zu rauchen. Nach der ganzen Aufregung von vorhin hab ich die echt mal gebraucht.

Sora ist die ganze Zeit still und trottet lustlos und voller Traurigkeit im Gesicht hinter uns her. Ich möchte ihn so gerne fragen was los ist, aber dass er mir das nicht sagen wird, da bin ich mir 100% sicher.

Zu Hause angekommen, essen wir noch eines der Fertiggerichte, die wir immer im Kühlfach haben, bevor wir uns bettfertig machen. Ich dusche noch, danach werde ich mein Glück versuchen und Sora mal fragen.

Denn dann sind wir auch allein, wenn Roxas dabei ist, kommt es mir ziemlich komisch vor. Doch als ich in mein Zimmer komme, schläft Sora bereits tief und fest.

Ich lege mich leise dazu, mustere ihn nochmal genau ehe ich selber versuche zu schlafen, was mir auch einige Momente später gelingt.
 

Ein kalter Hauch lässt mich langsam wieder aufwachen. Hab ich etwa die Balkontür offen gelassen??

Nein, ich bin mir ganz sicher, sie war zu. Als ich mich dann ein bisschen im Bett bewege, bemerke ich, dass Sora auch nicht da ist. Dann muss er auf dem Balkon sein, aber doch nicht nachts, er holt sich noch den Tod.

Langsam und verschlafen stehe ich auf und laufe auf den Balkon hinaus. Nachdem sich meine Augen an die dunkle Nacht gewöhnt haben, erspähe ich Sora in einer Ecke des Balkons.

Zitternd sitzt er dort, mit einem Feuerzeug und meinen Zigaretten. Was soll das Ganze nur?? Will er sich umbringen?? Er weiß doch ganz genau, dass er davon nur wieder einen Anfall bekommt.

„Sora, was machst du hier draußen?“ will ich wissen und laufe zu ihm. Doch als ich bei ihm bin, wird mir ganz anders zumute.

Er ist total verheult, seine Augen angeschwollen, doch noch immer laufen dicke Tränen darüber. Bei jedem anderen Typen würde ich ja lachen, aber Sora sieht wirklich schrecklich aus.

„Hau ab.“ entgegnet er.

„Nein, erst wenn du mir sagst was das Ganze soll und Zigaretten gibt’s für dich garantiert nicht.“ gebe ich zurück und schnappe mir die Zigarettenschachtel.

„Gib wieder her.“ fordert Sora weinerlich.

„Nein, ich will jetzt wissen, warum du hier sitzt. In der Kälte und mit Zigaretten.“ erwidere ich. Doch Sora sagt gar nichts, sieht nur stumm zu Boden, wieder rennen ihm Tränen über die Augen.
 

„Na gut, wenn du es mir nicht sagen willst, dann bleib ich bei dir sitzen, bis du zur Vernunft kommst.“ erkläre ich bevor ich mich neben Sora setze. Was hat er nur?? Liegt das immer noch daran, dass ich ihn einen Loser genannt habe??

Glauben kann ich es ja nicht, schließlich hab ich mich entschuldigt, auch wenn Sora kaum darauf reagiert hat.

„Das is doch verrückt Riku, oben ohne holst du dir doch den Tod.“ zeigt Sora auf einmal eine Reaktion auf mein Handeln.

„Is mir egal. Außerdem liegt es ganz bei dir, wenn du wieder mit rein kommst, dann werde ich nicht krank.“ erkläre ich ihm.

„Was ist das?“ will Sora plötzlich wissen und deutet zum Bund meiner Hose. „´N Tattoo.“ antworte ich knapp, weil ich eigentlich jetzt nicht vom Thema abkommen wollte. Aber nun verstehe ich echt die Welt nicht mehr, Sora fängt fürchterlich an zu weinen, stärker noch als vorher.
 

„Sora, was hast du? Sprich doch bitte mit mir.“ bettele ich förmlich um Aufklärung. Doch der braunhaarige Junge weint einfach weiter, immer mehr Tränen fallen auf seinen süßen Schlafanzug.

„Hey, komm mal her.“ lasse ich mich von Sora´s Tränen soweit berühren um ihn in den Arm zu nehmen. Sanft streichle ich immer wieder über seinen Rücken, während er mittlerweile an meiner Brust heult.

„Was hast du denn jetzt??“ versuche ich ihm nochmal auf den Zahn zu fühlen. „Willst du das überhaupt wissen?? Wir sind doch noch nicht mal Freunde.“ flüstert Sora leise.

Hey, das stimmt überhaupt nicht, Sora ist mein Freund und er wächst mir immer mehr ans Herz.

„Quatsch mit Soße. Natürlich sind wir Freunde.“ teile ich auch ihm mit, woraufhin ich ein komisches Lachen von ihm höre.

„Sind wir nicht. Ich bin nich cool genug für dich.“ entgegnet Sora und klammert sich fest an mich. Daher weht also der Wind. Sora denkt ich würde ihn nicht mögen und er wäre nicht „cool“.
 

„Sora, das stimmt nun wirklich nicht. Du bist doch cool.“ beteure ich.

„Ach ja?? Ich rauche nicht, ich hab nur Einsen, ich hab keine Tattoos, ich kann mich nicht gegen andere wehren und eine Freundin hatte ich auch noch nie. Also sag mir was an mir cool ist.“ verlangt Sora mit zitternder Stimme. Das alles ist für ihn cool??

Jetzt verstehe ich was ich wohl in ihm ausgelöst haben muss. Neid, aber auch Wut und Traurigkeit weil er nicht so ist.

Aber das ist doch alles Quatsch, cool oder nicht, Sora hat nen super Charakter und ist total süß, mir reicht das vollkommen, er muss nicht cool sein, auf jeden Fall nicht für die anderen, denn für mich ist er das.
 

„Du bist cool, Sora und soll ich dir auch sagen warum?? Weil du einen echt tollen Charakter hast und mit dem kann keiner von uns mithalten. Weder Roxas, noch Axel, noch ich.

Rauchen, Tattoos, Freunde, Noten, dass sind doch alles nur äußerliche Dinge, was wirklich zählt ist, was du in deinem Herzen hast.“ erkläre ich ihm. Wieder ist Sora stumm, kuschelt sich nur an mich. Irgendwie süß, er ist fast wie eine kleine Schmusekatze.

Ich und meine Schwester hatten mal eine, die war genauso verschmust wie Sora.

„Siehst du das wirklich so?“ fragt er schließlich nach einer Weile. Ich nicke nur und halte Sora weiterhin fest.

„Warum machst du dann die ganzen Sachen?? Das Rauchen, dein Tattoo, Axel und deine Noten, das sind doch alles äußerliche Dinge. Warum machst du das, wenn du eigentlich ganz andere Ansichten hast?“ will Sora wissen.

„Ganz ehrlich?“ frage ich nach.

„Ja, bitte.“ antwortet Sora und sieht auf, das ist auch das erste Mal, dass er mir so direkt in die Augen schaut. Seine Augen, sie sind so schön, so blau und klar.

„Das Rauchen hab ich angefangen, als ich mit der ganzen Situation zu Hause nicht mehr zurecht gekommen bin. Immer wenn ich geraucht habe, hatte ich das Gefühl abzuschalten und alles zu vergessen.

Das Tattoo ist ne Sünde nach ner durchzechten Nacht mit Axel. Axel selbst ist einfach mein bester Freund, auch wenn du mir das vielleicht jetzt nicht glaubst, aber er is wirklich ein guter Freund.

Und zu guter letzt die Noten, die brauche ich um aus dem ganzen Dreck hier wegzukommen, denn wenn ich mal arbeite will ich nen guten Job und nich in so ner Gegend wohnen müssen.“ erkläre ich ihm alles ehrlich.
 

Wieder verweilt Sora einen Augenblick still, bis er sich wieder an mich wendet.

„Seit wann ist dein Verhältnis zu deiner Mutter so?“ will er wissen.

„Wenn ich ehrlich bin, waren wir noch nie die besten Freunde. Sie war mir eben immer zu spießig.

Papa und meine Schwester haben mich immer ein bisschen gebremst, wenn wir wieder Streit hatten, aber seit sie weg sind, haben wir fast täglich irgendwelche Konfrontationen.“ erzähle ich.

„Und das Tattoo?? Was hast du in dieser Nacht gemacht?“ erkundigt sich Sora weiter.

„Hmmm, wenn ich das so genau wüsste, könnte ich dir auch sagen, wo wir uns das Tattoo haben machen lassen, aber ich erinnere mich kaum noch.“ entgegne ich. „Jetzt willst du sicher etwas über Axel wissen.“

Sora nickt lächelnd, wahrscheinlich weil ich sein kleines Spiel verstanden habe.
 

„Axel hab ich in der Unterstufe kennen gelernt. Anfangs konnten wir uns nicht ausstehen. Ich war der brave Junge und er der Rowdy, dann mussten wir zusammen ein Referat machen und merkten dabei, dass wir wohl gar nicht so verschieden sind.

Beide wohnten wir nicht grade in der besten Gegend, beide waren wir Einserschüler, beide hatten wir eine kaputte Familie. Damals hat es nämlich angefangen, dass Mama und Papa sich immer mehr gestritten haben.

Na ja und dann wurden wir Freunde und er hat mich ein bisschen umgemodelt, aber ich hatte nichts dagegen, schließlich hatte mir mein Leben als braver Junge noch nie gefallen.“ rede ich dann weiter.
 

„Du bist eben lieber ein bad boy.“ bemerkt Sora fast grinsend. Ich muss jedoch beinahe darüber lachen, ich liebe es wenn er das sagt, auch wenn er das nicht weiß, aber ich mag es total.

Ich bin auch froh darüber, dass Sora sich weitestgehend beruhigt hat. „Jaaah, soll ich aus dir auch einen machen?“ will ich wissen.

„Nee, nee lass mal. Aber du musst mir noch was erzählen.“ erinnert Sora mich.

„Über meine Noten?“ will ich wissen.

„Nein, ich will was ganz anderes wissen.“ entgegnet Sora grinsend.

„Was denn?“ erkundige ich mich.

„Wie war dein erstes Mal?“ überrascht er mich mit einer absolut tollen Frage.

„Das verrat ich nich.“ lasse ich ihn zittern.

„Bitte, bitte, bitte. Ich mach auch was für dich.“ schlägt Sora vor. Hmmm, sofort ziert ein Grinsen mein Gesicht, jetzt könnte ich ja sonst was verlangen.

„Gut, ich weiß was. Küss mich.“ fordere ich.
 

„WAS?“ ist Sora überrascht.

„Küss mich, hast du doch heute schon mal gemacht.“ erinnere ich.

„Aber das... das war was ganz anderes.“ redet sich Sora leicht raus. Doch es war mir schon klar, dass er das nicht machen wird. So mutig ist er dann doch noch nicht, aber er is ja noch fast vier Wochen hier und ich schwöre am Ende wird er mich küssen.

„Gut, dann sag ich was anderes. Wenn Jake dich morgen wieder ärgert, dann hau ihm eine runter.“ habe ich eine neue Idee.

„Wirklich?? Aber dem macht doch mein Schlag nichts aus. Er is so gebaut wie du.“ bemerkt Sora. Wieder muss ich grinsen.

„Und wie findest du das? Sexy?“ will ich wissen.

„Ohhh ja...ähhhh nein. Ich meine NEIN.“ stottert Sora etwas herum. Haha, hab ich doch gewusst, dass ihm so was nicht kalt lässt.

„Warum lässt du es nicht zu?? Wenn du Jungs gut findest, wird dir niemand einen Strick daraus drehen.“ ermutige ich ihn.

„Aber schwul sein, dass is so...“ fängt Sora an, redet aber seinen Satz nicht zu Ende.

„Unnormal?“ frage ich nach.
 

„Nein, eher ungewöhnlich. Ich meine, ich habe zu Hause noch nie ein schwules Paar gesehen, deshalb frage ich mich ob das wirklich glücklich macht.

Zum Beispiel Jake, er nimmt sich einfach alles was ihm vor die Nase läuft oder du und Axel ihr treibt es wenn es euch danach ist. Aber ist euch eigentlich im Klaren, dass da keinerlei Gefühle dabei sind, ihr wollt nur Sex.“ erklärt mir Sora.

„Ja, aber das ist nicht immer so. Ich hab dir doch schon gesagt, dass Axel ganz anders ist wenn er einen Freund hat. Da is er so lieb und nett, du würdest ihn nicht wieder erkennen.

Na ja und Jake is eh ein Trottel, er kennt wahrscheinlich, das Wort Gefühle noch nich mal. Und ich, ich muss dir ehrlich sagen, ich hatte noch keinen richtigen Freund.

Ein paar kleinere Beziehungen, aber die gingen mir dann nach zwei Wochen auf die Nerven.“ berichte ich ihm.

„Was?? Das is doch nich wahr. Du hattest noch nie nen Freund?“ ist Sora mehr als überrascht.

„Ja, wenn ich’s dir doch sage. Erstens waren mir die meisten Typen zu langweilig und zweitens war nie jemand dabei, bei dem ich sagen konnte, ich liebe ihn.“ entgegne ich.
 

„Du bist schon ein bisschen verrückt, weißt du das?“ will Sora lächelnd wissen.

„Ja, klar ich bin ein verrückter Professor, der seine Versuchskaninchen zu Tode kitzelt.“ entgegne ich und fange an Sora zu kitzeln. Sofort höre ich sein Lachen, es ist das erste Mal überhaupt, aber es klingt wunderschön. „Heeeyy aufhören!“ fordert Sora und windet sich aus meinen Armen.

„Wieso?? Dein Lachen ist toll.“ teile ich ihm mit.

„Weil mir kalt is.“ entgegnet Sora, steht auf und schaut auf das von Millionen Lichtern beleuchtete Tokio. Ich kann ja der Versuchung echt nicht widerstehen, gehe langsam hinter Sora und schlinge meine Arme um ihn.

Ganz nah kuschele ich meinen Körper an seinen, merke wie Sora unter diesen Berührungen zittert.

Ich würde mir ja jetzt wünschen dass er mir irgendein Zeichen gibt, dass es ihm auch gefällt, aber Sora scheint wie zur Salzsäule erstarrt. Plötzlich fühle ich seine Hand auf meiner, wie sie sanft darüber streichelt, jetzt fange ich an zu zittern.
 

„Du bist wunderbar warm.“ flüstert Sora mir zu. Es klingt so unschuldig, gleichzeitig auch so verführerisch.

„Ich weiß.“ hauche ich zurück, ehe ich mich Sora´s Hals nähere und sanft mit meinen Lippen darüber streife. Ich merke wie Sora zusammen zuckt, doch das stachelt mich nur noch mehr an.

Zärtlich lege ich meine Lippen an seinen Hals, küsse immer wieder darüber, bis Sora plötzlich meiner Umarmung entflieht.

„Das...is... genug.“ bringt er feuerrot im Gesicht heraus.

„Tut mir Leid.“ entschuldige ich mich. Sora so in Verlegenheit zu bringen passt mir überhaupt nicht, wenn er es nicht möchte, werde ich es akzeptieren.

„Passt schon, aber jetzt will ich schlafen.“ entgegnet Sora.

„Na dann komm.“ antworte ich und wir gehen in mein Zimmer. Drinnen schließe ich sofort die Tür und drehe die Heizung auf, doch dieses dumme Ding funktioniert eh nicht richtig, als werden wir uns wohl unter die Bettdecke kuscheln müssen.
 

Als ich zum Bett sehe, liegt Sora bereits darin, den Kopf in die entgegengesetzte Richtung gedreht, sodass wir uns nicht ansehen können. Irgendwie schade, gestern war es so schön Sora´s Gesicht beim Einschlafen zu sehen.

„Gute Nacht.“ flüstere ich noch, bevor ich meine Augen schließe.

„Nacht.“ gibt Sora nur zurück. Egal was ich in den nächsten Minuten versuche, ich schlafe einfach nicht ein.
 

„Du, Sora, schläfst du schon?“ will ich nach einer Weile wissen. Doch von Sora kommt überhaupt nichts. Er schläft leider schon, seufzend lasse ich mich zurück in die Kissen fallen und streiche durch meine Haare.

Wieder versuche ich einzuschlafen, doch es will mir absolut nicht gelingen. Plötzlich dreht Sora sich zu mir, seine Augen sind fest geschlossen, er schläft tatsächlich schon.

Wenn er da so liegt, sieht er echt süß aus. Ich hätte jetzt große Lust ihn ein bisschen zu berühren, aber ich muss mich beherrschen, mir ist klar dass er das nicht möchte.

Also Riku, behalte deine Hände bei dir. Mein selbst auferlegtes Gebot wird auf eine harte Probe, als Sora immer näher rückt, schließlich auf meinem Bauch landet und sich an mich kuschelt als wäre ich ein Teddybär.

Oh Mann, ich spüre seinen Atem sogar durch mein T-Shirt, was mach ich jetzt nur??

Meine Zurückhaltung fällt immer schwerer, ich glaub ich dreh durch. Langsam versuche ich Sora ein bisschen von mir weg zu schieben, doch er is so schwer und ich strenge mich auch nicht besonders an.

Eigentlich möchte ich ja nich, dass er weg geht, aber wenn er bleibt, dann passiert wahrscheinlich noch was an mir.

Ach was soll´s, wenn was passiert muss ich es eben wegmachen, is ja nich schwer.

Sanft streichle ich nun immer wieder durch Sora´s weiches Haar, werde dabei immer müder und schlafe wirklich ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Suki96
2012-08-08T14:31:17+00:00 08.08.2012 16:31
wie süß
Von:  Arisa_abukara
2011-07-13T16:27:05+00:00 13.07.2011 18:27
das ende is mega süüüß <3
ich liebe deine Storys einfach x3
Von:  AyshaMaySezaki
2011-06-29T11:56:35+00:00 29.06.2011 13:56
Wow ist das geil ^^
erst zoffen die sich, dann verstehen sie sich, dann zofen sie sich wieder und nun verstehen sie sich wieder ^^ klingt ein bisschen wie ein altes ehe paar ^^ ist aber auch irgendwie voll süß. ich mag die beiden. auch die stelle auf dem balkon fand ich einfach nur geil ^^
ich will mehr. MEHR! XD
okay ich mahc mich dann mal an das nächste pitel.
dieses war einfach mal wieder hammer.
lg
Von:  KagePrincess
2011-06-26T21:40:02+00:00 26.06.2011 23:40
Wow, endlich x3
Hab schon sehnsüchtig auf ein neues Kapi gewartet.
Naja, jetzt weiß Rikus Mutter endlich mal was abgeht, ich hab ja Hoffnung das sie Axel dann doch mal akzeptiert. Wenigstens ein bisschen mehr als bisher.
Aber wo ich eigentlich drauf hinaus will ist das Ende. *_*
Super süß sag ich nur.
Wenn Sora sich an Riku kuschelt und er ihm leicht durchs Haar streicht, dass kann man sich so richtig gut vorstellen.
So kawaii x3


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