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Schüleraustausch oder wie man böse Jungs um den Finger wickelt

RikuXSora
von

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Rikus Mum

Kapitel 19: Rikus Mum
 

Am nächsten Tag habe ich erstmal Zachery zurück geschrieben, dass wir gerne morgen mal chatten können und auch das Foto von Riku mitgeschickt. Und jetzt? Jetzt gehen wir endlich skaten.

Ich bin ja schon so aufgeregt, ich liebe es sowas zu machen und hier bin auch viel mutiger als sonst, denn hier weiß ich, ich kann es.

Die ganzen Pokale, die zu Hause stehen habe es mir oft genug bewiesen. „Warum hast du eigentlich deine Ausrüstung von Kanada mitgebracht, aber kein Skateboard?“ will Riku wissen, als wir auf dem Weg zum Skatepark sind. „Ich wollte mir hier ein neues kaufen, dass müssen wir irgendwann in den nächsten beiden Wochen machen.“ entgegne ich.

„Nur so als Frage, gibt’s hier ein besonderes Skateboard?“ fragt er dann. „Nee, aber ich wollte gerne ein Board aus meinem Heimatland.“ erkläre ich. Das wollte ich schon lange, es muss einfach eins aus Japan sein, sonst bin ich nicht zufrieden.

„Hmmm, kannst du eigentlich auch Snowboarden?“ erkundigt sich Riku weiter. „Sicher, aber Skaten gefällt mir besser. Fürs Snowboarden müssen wir immer weit fahren, da is Skaten einfach praktischer und du kannst es im Winter wie im Sommer machen.“ erzähle ich, als wir beim Park ankommen. Axel und Roxas sind schon da, begrüßen uns grinsend.

Ich weiß ja nicht was die zwei schon wieder haben, aber anscheinend war ihre Ankunft gestern ganz schön toll.

„Here little Sora for you.“ gibt mir Axel dann ein Skateboard. Er is gar nich zum Skaten angezogen, macht er wohl gar nicht mit.

„Do you not skating with me?“ will ich wissen.

„Perhaps later. But first I want see what you can. Roxas told me a lot of things about your skating skills.“ erklärt er.

Das kann ich mir vorstellen, Roxas kann man auch schon mit dem kleinsten Trick beeindrucken. Ich ziehe mir unterdessen die Schoner und den Helm an, auch wenn ich ohne könnte ist es für mich immer noch sicherer. Ich will ja nich im Krankenhaus landen.
 

„I´m ready. Let´s go.“ sage ich, als ich alles anhabe und fahre ohne auf die anderen zu warten in den Park. Ich fahre etwas umher, gewöhne mich an Axel´s Board und schaue mir die Sachen an die es hier alles gibt. Viele Geländer zum Sliden, einige größere Rampen, aber keine ist so groß wie die, die ich von zu Hause kenne, ne Halfpipe, nen Pool und ne Treppe die zu einem anderen Gebiet, dass nur aus einem riesengroßen Pool besteht, führt. Ein paar Jungs fahren in ihm herum, aber ehrlich gesagt, glaube ich kaum, dass sie mir das Wasser reichen können.

„Hey Sora, let us see some tricks.“ reißt mich Riku´s Stimme aus meinen Beobachtungen. Er sitzt mit Roxas und Axel zusammen auf einer der kleineren Rampen.

Ich nicke nur, ehe ich zuerst über ein Geländer rutsche, dann eine Rampe hochfahre und mich dort mit meinem Board abstütze. Kaum bin ich wieder unten höre ich ein Klatschen, doch es kommt nicht von Riku und den anderen, sondern von den Jungs die bisher noch in dem großen Pool waren. Jetzt stehen sie alle da und haben mir anscheinend zu gesehen.
 

„Hey du, das war total gut. Wo hast du das gelernt?“ fragt mich ein Junge mit kurzen, schwarzen Haaren und grünen Augen. Er ist größer als ich, aber von der Figur her kommt er mir gleich.

„Ich skate halt öfter.“ antworte ich nur.

„Aber nich hier. Wir haben dich noch nie gesehen.“ bemerkt der Junge.

„Geht ja auch gar nicht. Sora kommt aus Kanada.“ klärt Riku die Situation auf. Wo kommt der auf einmal her??

„Aus Kanada? Dann bist du Riku´s Austauschschüler?“ will der Junge jetzt wissen.

„Ja, der bin ich. Woher kennt ihr euch?“ frage ich verwundert. Ich dachte Riku skatet nich.

„Mein Bruder ist in seiner Klasse und auch wenn sie nicht die besten Freunde sind, man kennt sich halt.“ antwortet der Fremde.

„Shingo is sein Bruder.“ fügt Riku wegen meines Blickes hinzu.

„Echt jetzt? Oh my goodness.“ seufze ich, bis mir einfällt, dass Shingo´s Bruder ja genau vor mir steht.

„Also, nix gegen deinen Bruder, das war überhaupt nicht so gemeint...“ rede ich munter drauf los.

„Lass gut sein, ich weiß wie Shingo sein kann.“ tut er die ganze Sache ab. „Okay, wie heißt du überhaupt?“ will ich dann wissen.

„Ich bin Masami, das sind Taichi, Takeru und Kevin.“ stellt er dann sich und seine Freunde vor. Nachdem ich dann kurz „hallo“ gesagt habe, haben sie mich die ganze Zeit gedrängt ihnen Sachen beizubringen, nach minutenlangen Überredungen und einem einfach nur süßen Lächeln und einem „Du schaffst das schon“ von Riku bin ich dann tatsächlich darauf eingegangen.

Sonst hasse ich es ja anderen zu sagen, was sie tun müssen, was ihre Fehler sind und was sie echt gut machen, aber hier läuft es diesmal ganz anders.

Die Jungs arbeiten echt hart daran ihre Sachen zu verbessern und ich bin sicher das schaffen sie auch. Wir bleiben dann wirklich geschlagene 4 Stunden im Park,

bevor wir alle ziemlich erschöpft sind und ich zu einem gelangweilten Riku und einem fest miteinander verschweißten Roxas und Axel zurückgehe.

„Danke fürs Board.“ bedanke ich mich und gebe Axel erstmal sein Skateboard zurück.
 

„Hey Sora, wollen wir nich zusammen was essen. Also wir alle zusammen.“ höre ich Masami´s Stimme hinter mir.

„Moment.“ gebe ich zurück.

„Geht ihr mit?“ frage ich an die drei gewandt. Roxas und Axel stimmen sofort zu, nur Riku zieht ein Gesicht.

„Da bist du mir aber heute Abend was schuldig. Und es wird nicht nur übers Skaten geredet.“ lässt er sich doch erweichen, nimmt meine Hand und wir laufen zu den anderen.

Masami sieht sofort auf unsere Hände, ich habe noch mit keinem Wort erwähnt, dass ich mit Riku zusammen bin, aber Masami scheint es wenig zu stören, nur einen Kommentar konnte er sich wohl nicht verkneifen.

„Da hat´s wohl jemand geschafft Riku zu zügeln.“ bemerkt er grinsend.

„Sora konnte ich einfach nicht widerstehen.“ regt er sich weniger darüber auf, als ich gedacht hätte.

„Ach und Axel hat Kanada auch noch geschafft.“ sagt Masami wenige Momente später, als Axel und Roxas auch bei uns sind.

„Deinen Bruder hat Kanada nur in sexueller Hinsicht geschafft.“ erwidert Axel.

„Erinnere mich bloß nicht daran, ich höre es jede Nacht.“ ist Masami sichtlich genervt.

„That must be a real loud concert.“ gebe ich lachend zurück. Ich weiß nicht, was jetzt so witzig dran ist, aber es lachen alle mit. So wohl wie jetzt habe ich mich noch nie gefühlt.

Es scheint so, dass mich mal alle ohne irgendwelche Vorurteile, meine Größe und meine Statur betreffend, akzeptiert haben und das macht mich mehr als glücklich.
 

„How long do you skate?“ fragt Taichi, als wir uns geeinigt haben zu McDonalds zu gehen.

„For four years. And you?“ bin ich auch neugierig.

„Only two years, like Kevin and Takeru. But Masami skates also four years like you.“ erzählt er, das dachte ich mir, er ist den anderen schon Längen voraus.

„Masami skates great, but you, Kevin and Takeru are good skaters, too.“ finde ich. Auch wenn sie es noch nicht solange machen, sie können doch schon einiges.

„And have you won some contests?“ will Takeru dann wissen. Wow, so wurde ich noch nie von irgendwelchen Leuten belagert.

„Yes, but only amateur contests. I don´t want to be a pro-skater.“ entgegne ich.

„Why not?“ fragt Kevin. Er kommt bestimmt nicht aus Japan, er hat einen sehr starken Akzent, er muss erst ein paar Jahre hier leben.

„Because then I have no time for school and I need a good school leaving certificate to get to my favorite university.“ erkläre ich.

„What´s your favorite university?“ ist Riku nun auch wieder interessiert. Ich weiß ja wie langweilig das Gerede übers Skaten für ihn sein muss, aber ich kann mich einfach nicht zurückhalten.

„That´s a big secret, bad boy.“ vertröste ich ihn.

„Please Sora tell me, I´m your friend.“ versucht er mir rumzukriegen. Doch das wird er nicht schaffen, nicht mal Roxas weiß, dass ich nach Tokio auf die Uni will. Das war schon immer mein Traum, in dem Land leben und arbeiten zu dem ich mich wirklich verbunden fühle.
 

„No, that´s my secret. Roxas don´t know it too.“ antworte ich.

„Really?? Even Roxas don´t know it?“ ist Riku genauso überrascht wie ich mir das schon gedacht habe.

„Yes. I tell you, when I have the acceptance from the college.“ entgegne ich, als wir bei dem Restaurant sind.
 

Riku´s POV
 

„Dir ist schon klar, dass ich es noch aus dir heraus kitzle.“ warnt mich Riku schon mal, als wir in der Schlange stehen. „Was magst du essen?“ „Einen Cheeseburger und trinken mag ich eine kleine Cola.“ antwortet.

„Aber Sora, das is doch viel zu wenig, du hast grade 4 Stunden auf dem Skateboard gestanden, willst du nicht mehr essen?“ bin ich ein bisschen verdutzt. Ich meine, es strengt doch auch an, solange zu skaten.

„Nee, im Moment hab ich eigentlich gar keinen Hunger, das kommt meistens später.“ erklärt er.

„Dann machen wir heute Mitternachtsbrunch?“ bin ich gleich voll dabei. „Wenn du willst.“ stimmt Sora tatsächlich zu und küsst mich auf die Wange. Und ob ich will, denke ich mir noch, bevor ich mich umdrehe um unsere Sachen zu bestellen.

Doch was ich da sehe lässt mich fast erstarren.

„Mama.“ entkommt es mir, als ich die Frau an der Bestellannahme sehe. Sie sieht um es freundlich auszudrücken scheiße aus.

Ihre Augen sind total eingefallen, sie hat stark abgenommen und sie hat einen Rand um ein Auge.

Ich weiß was das war, das Auge war bis vor ein paar Tagen noch blau. All der Hass, der mich bei ihrem Anblick sonst immer durchströmt hat, scheint wie weggeblasen.

Ich kann nur noch daran denken, wer ihr das angetan hat.
 

„Riku, schön dich zu sehen. Was möchtest du?“ will sie wissen, so als wisse sie überhaupt nicht, was mein mehr als schockierter Blick soll.

„Mit dir reden, sofort.“ verlange ich, ohne auf die Leute hinter uns zu achten, die sich schon aufregen, was da solange dauert.

„Bitte bestell jetzt.“ bettelt sie förmlich und ihr Blick wandert zu ihrem wohl momentanen Chef und Lover.

Ich glaube ich weiß was los ist, so kann sie nicht reden.

„Zwei Cheeseburger, eine kleine und eine große Cola und ne große Portion Pommes.“ erfülle ich ihre Bitte.

„Geht´s dir bei Yaozi gut?“ will sie leise wissen, als sie unsere Sachen auf das Tablett stellt. Ich nicke nur.

„Und du und Sora, ihr seid glücklich miteinander?“ fragt sie weiter, als sie von uns das Geld haben will.

„Ja, alles okay.“ antworte ich, nehme das Tablett und wir setzen uns zu den anderen, die wohl schneller als wir waren. Ich muss jetzt unbedingt mit Axel reden, mit Sora über das zu reden, das geht jetzt einfach nicht, er kennt meine Mutter noch nicht solange.

Doch er scheint zu wissen was los ist und verwickelt seine neuen Freunde und Roxas sofort in ein Gespräch, während ich mich neben Axel niederlasse.
 

„Hast du sie auch gesehen?“ will ich wissen.

„Deine Mum? Ja, sie sah ganz schön beschissen aus.“ entgegnet er. „Ich weiß.“ seufze ich traurig.

„Der Typ schlägt sie.“ flüstert Axel leise, als mir Sora einen Zettel in die Hand drückt.

„Der hat bei meinem Burger gelegen, ich glaub der is für dich.“ fügt er aufgrund meines fragenden Blicks hinzu. Ich nicke wieder, mein Hals ist viel zu trocken um irgendwas zu sagen.

‚Wenn du mit mir reden willst, dann triff mich um 8 im Hinterhof.

Mama’

sind die wenigen Zeilen die darauf stehen. Gut, das werde ich tun. Egal, wie sehr ich sie gehasst habe, ich kann sie nicht so sehen.

Ich habe schon einmal so versagt als mich jemand gebraucht hat und Axel hätte das fast umgebracht, das will ich nicht nochmal erleben.

„Wirst du es tun?“ fragt Axel, der den Zettel mittlerweile auch gelesen hat.

„WAS?“ bin ich durcheinander, was er überhaupt von mir will.

„Na wirst du deine Mutter treffen?“ will er wissen.

„Sicher, ich will nicht nochmal so versagen, wie bei dir.“ bin ich ehrlich. „Glaub mir, wenn du wirklich was verändern willst, dann hol dir Hilfe von einem Erwachsenen, ruf deinen Onkel an und bitte ihn herzukommen.“ gibt mir Axel sofort einen guten Tipp.

Wäre eigentlich schon gut, wenn mein Onkel auch hier wäre, er könnte Mama ja vielleicht mit zu uns nehmen.

„Das werde ich gleich machen.“ erwidere ich und stehe auf, als Sora meine Hand festhält.

„Wohin…?“ fängt er an, wird aber von mir unterbrochen.

„Komm mit, ich muss dir was sagen.“ erkläre ich und ziehe ihn mit mir. „Warte kurz, ich muss nur meinen Onkel anrufen.“ erkläre ich, als wir auf dem Gehsteig vor dem McDonalds stehen.

Sora nickt nur, ehe ich mein Handy nehme und Yaozi alles erzähle. Ich bin ihm wirklich dankbar dafür, dass er sofort bereit is zu kommen.
 

„Also gut, du hast ja meine Mutter selbst gesehen und auch ihren Zustand. Ich werde mich um 8 Uhr mit ihr im Hinterhof treffen, Yaozi wird auch kommen.

Ich möchte dich bitten, währenddessen im Restaurant zu bleiben. Axel und Roxas werden bestimmt auch noch solange da sein. Axel weiß Bescheid.“ erkläre ich. Sora bleibt eine ganze Weile still bis er fragt: „Was macht ihr mit deiner Mutter? Bringt ihr sie hier weg? Mit zu uns nach Hause?“ Sein Blick dazu zerreißt mir fast das Herz, anscheinend macht es ihm ganz schön zu schaffen, dass ich in so chaotischen Familienverhältnissen lebe.
 

„Ich weiß es nicht. Am liebsten würde ich das tun. Aber ich weiß nicht ob sie mit will und ob Yaozi es erlaubt.“ entgegne ich.

„Es wird sicher alles gut werden.“ ist Sora plötzlich so selbstsicher wie nie, nimmt meine Hand und zieht mich wieder mit rein.

Irgendwas muss Axel erzählt haben, denn die anderen sprechen mich so gut wie gar nicht mehr an.

Gott sei Dank lassen sie mich mit meinen Gedanken allein, wenn mir jetzt noch jemand außer Sora gut zu reden würde, würde er wahrscheinlich im Krankenhaus landen.

Sora´s Skaterfreunde verabschieden sich um halb 8, aber Sora hat sich mittwochs schon wieder zum Skaten mit ihnen verabredet.

Das heißt, ich werde wahrscheinlich wieder 4 Stunden in Langeweile versinken.
 

„Bist du schon nervös?“ wendet sich Sora irgendwann mir zu.

„Nein, nicht nervös, viel mehr habe ich Angst, dass Mama gar nicht von hier weg will.“ antworte ich.

„Entschuldige, aber wie kommst du da drauf? Der Typ behandelt sie schlecht, also soll sie gehen.“ versteht Sora gar nicht was ich meine.

„Ja, Sora, schon, aber warum ist Axel dann nicht schon viel früher weg von seinem Vater? Er hat sich alles gefallen lassen, obwohl er sich hätte Hilfe suchen können.“ erkläre ich.

„Weißt du ich bin nur deshalb nicht gegangen weil ich immer die Hoffnung hatte Mama würde irgendwann zurückkommen.“ mischt sich Axel ein, der anscheinend neben seinem Rumgemache mit Roxas auch noch zugehört hat.

„Da siehst du. So ist das bei deiner Mutter nicht, sie wartet auf niemanden. Sie hat ja nur noch sich.“ haut mir Sora die Worte fast um die Ohren. Ich nicke nur, hoffentlich stimmt das auch und sie will wirklich weg von hier.

Ich würde es ihr dringend empfehlen, denn auch wenn ich sie nie gemocht habe, ich will unter keinen Umständen, dass sie der Typ tot prügelt.

10 vor 8 verabschiede ich mich von den anderen und gehe nach draußen um mich mit meinem Onkel zu treffen, der 5 Minuten später auch kommt. Schweigend gehen wir durch die Seitenstraße in den Hinterhof des Restaurants.
 

„Kann ich dich was fragen?“ will ich wissen, als wir stumm, verdeckt hinter ein paar Kartons warten. Yaozi nickt nur.

„Wenn Mama hier bleiben will, was… was machen wir dann?“ frage ich.

„Willst du sie zwingen mitzukommen? Wenn sie hier bleiben will, dann können wir nichts tun. Wir werden es akzeptieren müssen.“ macht mein Onkel alle Visionen auf eine große Rettungsaktion für Mama zunichte.

„Aber… das geht nicht… wenn der Typ sie tot schlägt?? Was sagst du dann??“ bin ich am Verzweifeln. Ich hätte doch nie gedacht, dass er Mama einfach hier lassen würde.

„Riku pass auf, wenn es ihr freier Wille ist hier zu bleiben, dann können wir nur noch die Polizei einschalten. Würden wir sie gegen ihren Willen mitnehmen, wäre das Entführung.“ erklärt mir Yaozi, als eine Tür aufgeht und Mama herauskommt. Ich gehe sofort zu ihr, kann nicht erwarten endlich mit ihr zu reden.

Sie steht wie angewurzelt vor mir, ehe sie mir in die Arme fällt und sofort anfängt zu weinen. Ich weiß nicht was ich mache, aber meine Arme schlingen sich automatisch um sie.

Obwohl ich sie mal so gehasst habe, kann ich nicht anders.

„Riku… es tut mir alles so Leid, was ich je zu dir gesagt habe… ich hab es nie wirklich so gemeint…

ich konnte irgendwie nicht anders… ich wollte immer eine Bilderbuchfamilie haben… ich habe nie verstanden, dass du dich vielleicht nicht wie ein braver Sohn benimmst, ich aber so stolz auf dich sein kann…

du bist der Beste in der Schule und beim Kendo und ich dachte du machst immer nur Ärger…“ weint sie leise. Doch ich kann gar nicht sagen, was diese Worte alles in mir auslösen, sie hat grad echt gesagt, dass sie stolz auf mich ist.
 

Ich habe das noch nie aus ihrem Mund gehört, von ihr kenne ich kein Lob, nein sonst kamen immer nur Befehle, Verbote und Strafen heraus.

„Es ist alles in Ordnung, Mama. Wir bekommen das wieder hin.“ versichere ich und streichle ihr durch die Haare.

„Nein… Riku… wie denn? Deinen Onkel hab ich all die Jahre verachtet, ich wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben, nur weil er anders war als die anderen.

Ich weiß das es falsch war… aber ich glaube nicht, dass er mir das verzeihen kann.“ erklärt sie.

„Ich muss zugeben ich war ziemlich sauer, dass du Riku nicht zu mir gehen hast lassen, aber das hat er nicht beachtet.

Aber ich hätte dir immer verziehen, wenn du endlich deinen Fehler eingesehen hättest. Jetzt hast du das, also verzeihe ich dir.“ erklärt mein Onkel, der plötzlich neben mir steht.

„Yaozi??? Ich… ich ww… weiß gar nicht was ich sagen soll.“ ist sie total durcheinander.

„Also ich würde es mit „Danke“ versuchen.“ zieht mein Onkel, das Ganze fast ins Lächerliche. Mama setzt tatsächlich ein Lächeln auf, ehe sie

„Danke“ sagt und auch Yaozi umarmt.

„Ist er drin?“ ist mein Onkel, dann total Ernst. Mama nickt nur scheu. „Dann ist es am Besten, du kommst gleich mit uns nach Hause. Deine Sachen in der Wohnung holen wir irgendwann später ab. Und bevor du was anderes sagst, du wirst den Kerl anzeigen, wenn nicht tu ich es.

Ich lasse nicht zu, dass jemand meiner Schwester so weh tut und damit davon kommt.“ entgegnet er.

Mama nickt nur erneut, bevor wir aus der Seitenstraße gehen.
 

„Wartet ihr? Ich muss Sora noch holen.“ erkläre ich, als wir wieder auf dem Gehsteig, der Hauptstraße stehen.

„Hast du ihn solange alleine drinnen sitzen lassen?“ will Yaozi wissen. „Nee, nich alleine. Roxas und Axel sind noch mit da und außerdem hatte ich viel zu viel Angst um ihn. Deshalb hab ich ihn nicht mitgenommen.“ antworte ich ehrlich.

„Dann hol ihn.“ schickt er mich dann rein. 5 Minuten später stehen wir dann alle draußen. Mich hat es echt gewundert, dass Axel überhaupt was zu meiner Mutter gesagt hat, aber er war sogar echt freundlich.

Schließlich verabschieden wir uns von ihm und Roxas und fahren diesmal mit Onkel Yaozi nach Hause. Ich bin ja so froh, dass alles glatt gegangen ist.
 

Wir haben Mama dabei, wir haben uns alle wieder versöhnt, Sora kuschelt sich einfach nur süß an mich, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass wir irgendwas vergessen haben.

Als das Radio, dann verkündet, dass es nun schon 21 Uhr ist wird mir schlagartig bewusst was wir vergessen haben.

„Sora, weißt du wen wir völlig vergessen haben?“ frage ich ihn. Er will zuerst mit dem Kopf schütteln, doch dann fällt es ihm anscheinend auch wieder ein.

„Zachery. OMG, he would be very angry. We should write him an e-mail and explain what happens.“ verfällt Sora vor lauter Aufregung wieder in seine Heimatsprache.

„Hmmm you also can write, that we forgot him because of an other reason.“ fällt mir was ein, worüber sich Sora´s Bruder noch mehr aufregen würde. „Ich kann es mir denken, an was du da denkst.“ weiß Sora Bescheid und grinst mich an.

„Oder ich schreibe ihm, dass ich dir erstmal ein paar Stunden Skateunterricht geben muss, weil du auf dem Board aussiehst wie ein Wal auf dem Trockenen.“ fügt Sora noch hinzu, als wir zu Hause sind. Mama wollte sofort schlafen, weshalb ich sie auch vorerst in Ruhe gelassen habe. Aber ich will auf jeden Fall noch nachfragen, was sie alles erlebt hat.

Mit irgendwem muss sie ja reden. Nachdem wir kurz noch mit meinem Onkel geredet haben, liegen wir bald eng aneinander gekuschelt im Bett.
 

„Du… Riku… ich weiß, der Zeitpunkt is ein bisschen ungelegen, du willst bestimmt jetzt viel Zeit mit deiner Mum verbringen und so, aber würdest du morgen nach der Schule mit mir ein Skateboard aussuchen?“ druckst Sora leise herum. Ich muss fast lachen, er denkt wohl, nur weil Mama jetzt wieder bei uns ist, habe ich keine Zeit mehr für ihn.

So ein Quatsch, ich würde Sora nie vernachlässigen, ich muss doch die Zeit genießen in der er noch hier ist.

„Sicher komm ich mit aussuchen. Und auch wenn ich jetzt meine Mutter wieder habe, bin ich trotzdem immer noch hauptsächlich für dich da, little Sora.“ entgegne ich ehrlich.

„Danke, bad boy.“ flüstert Sora und haucht mir einen Kuss auf die Wange. „Aber du versprichst mir, dass du am Mittwoch nicht solange mit Masami und Co. abhängst. Wenn ich nur zu gucken muss ist es so langweilig.“ ergänze ich noch.

„Ich will ihnen nur ein paar Tricks zeigen, nich viel. Und danach gehen wir beide was essen. Nur wir beide.“ versichert mir Sora.

„Hört sich gut an.“ stimme ich lächelnd zu und streichle Sora über den Rücken.

„Aber diesmal nich McDonalds.“ fällt Sora noch ein.

„Nie wieder.“ bin ich sichtlich genervt davon.

„Wir können ja zusammen was kochen.“ macht der Kleine einen Vorschlag. „Hmmmm, also wenn ich an unser letztes Kochen denke, wird’s mir jetzt schon heiß.“ habe ich Sora´s Aktion noch gut in Erinnerung.

„Das war einmalig, da musste ich dir diese Klausache heimzahlen.“ ist er sofort dagegen.

„Schade.“ seufze ich, ziehe eine Schnute und hoffe Sora so zu erweichen. „Na ja… mal sehen, vielleicht lässt es sich trotzdem mal wiederholen.“ geht er tatsächlich darauf ein. Oh yeah, ich liebe es wenn er dann doch mal etwas aus sich heraus kommt.

„Ich liebe dich.“ flüstere ich.

„Ich dich auch. Aber kochen wir dann mittwochs?“ kommt er nochmal zum Thema.
 

„Wenn du mir nur leichte Sachen gibst können wir das machen.“ verhandle ich einen Kompromiss.

„Sicher, du bekommst nur, dass was du auch auf jeden Fall kannst.“ ist Sora einverstanden, küsst mich nochmal auf die Wange, bevor er zufrieden einschlummert.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  AyshaMaySezaki
2012-08-29T12:02:37+00:00 29.08.2012 14:02
Also das kapitel ist echt hammer. Aber die sache mit rikus mam finde ich schon ganz schön kras. Wie kann sich eine erwachsene frau bloß so etwas gefallen lassen. Das ist ja, als habe sie kein selbstvertrauen und das sollte man haben, wenn man mit beiden beinen im leben stehen will.
Aber dass sie sich bei riku und ihrem bruder entschudligt, fand ich so rührend, das mir selber fast die tränen gekommen sind. Also Rikus onkel gefällt mir von auftritt zu auftritt immer besser.
Und lustig fand ich auch, das riku und sora glatt vergessen haben, das sie noch mit soras bruder reden wollten ^^ das holen sie aber hoffentlich nach. Auch freut es mich, das Sora wirklich gut ist im skaten und das du das auch so toll rüber gebracht hast. Man muss nicht viel über skaten wissen um es gut zu beschreiben, da bist du gerade das beste beispiel ^^ auch aus spielen kann man ein paar grunddinge erfahren ^^
Mach weiter so.
lg

PS: jetzt habe ich es zwar doppelt kommentiert, aber so vergesse ich kein kapitel ^^
Von:  Suki96
2012-08-10T13:29:47+00:00 10.08.2012 15:29
Total niglich und schön
Weiter so
Von:  AyshaMaySezaki
2011-10-11T13:06:02+00:00 11.10.2011 15:06
Also ichhabe die geschichte jetzt endlcih geschaft weiter zu lesen... ich geb später auch noch zu den einzelnen kapiteln ein kommi ab, aber ich hatte es einfach nicht zwischendrin geschaft, da ich die ganze zeit wissen wollte wie es weiter geht.
aber nun zum eigentlichen kommi:
also was da mit Rikus Mam abgeht ist echt ein harter schlag... ich währe fast an die decke gegangen, wie ich das gelesen hatte. aber ich bin extrem stolz auf riku, denn er hat seiner mam da raus geholfen, obwohl sie vor her so... naja anders zu ihm war... auch Rikus onkel zolle ich meinen respekt, denn auch er hat sich genau richtig verhalten. hoffentlich macht der typ dann keine probleme mehr.
aber ich hoffe auch das es zwischen sora und riku weiter so süß bleibt und sie noch schöne momente sammeln werden. aber langsam mache ich mir doch ein wenig sorgen wegen der zeit der trennung. was machen die denn dan?
bitte schreib schnell weiter.

lg
tsukiko-chan
Von:  Minouett
2011-09-21T10:41:55+00:00 21.09.2011 12:41
Ich hab deine FF gestern mal in einem Rutsch durchgelesen. Und da ich zu faul bin alle 21 Kapitel zu kommentieren, musst du leider mit einem zusammengefassten Roman-Kommentar vorlieb nehmen xD

Also was mir insgesamt gut gefallen hat bisher, ist dein Gefühl für Feinheiten. Vielleicht fällt dir das gar nicht auf, aber dass du so persönliche Dinge miteinbringst, wie zB dass Sora gern Kakao mag und was gegen FastFood hat etc...
Ist echt toll, sowas können und vor allem machen nicht viele. Das gibt Geschichten etwas sehr lebendiges :)
Was mich zu anfang gestört hat, war das Englisch...wenn Riku und Axel so sprechen; ist okay, ist nicht deren Muttersprache. Bei Roxas und Sora kams schon etwas blöd, aber im Endeffekt hab ich mir gedacht: So verstehen es zumindest auch die Leser, die nicht so die English Cracks sind und so unterirdisch schlecht ist es nicht gewesen.

Man bekommt irgendwie sehr wenig über Roxas mit...ich hätt mir gewünscht, dass Sora und Roxas evtl zwischendurch mehr sprechen, schließlich sind sie beste Freunde...und vor allem wenns Beziehungsknartsch gibt, braucht man die am Meisten ;)

Ich bin auch nicht sonderlich Fan davon, wenn es in Geschichten nur von Schwulen so wimmelt xD" Das ist wahrscheinlich Geschmackssache, aber okay, solange es sich auf die Vier konzentriert, komm ich wohl damit klar.

Du beschreibst Situationen sehr gut und klar, auch wenn die Paare zusammen sind, gibt es mal Unstimmigkeiten und evtl Probleme im Umfeld, es ist schön, dass du das in Angriff genommen hast :)

Auch dass sich Riku und Sora Zeit lassen mit den sexuellen Annäherungen find ich gut. Ich hab zwar die Stirn gerunzelt, als Sora in den Kapiteln so aufmüpfig war (einfach weil er für mich immer ein naiver Junge bleibt...xD), aber einen Amüsement-Faktor hatte es auf jeden Fall :3

Öhm ja...was war noch...
Ja...mir persönlich hätt es besser gefallen, wenn Sora, als die Personifizierung der Gerechtigkeit, Riku dazu bewegt, wegen dem Diebstahl es heimlich zurück zu bringen...es passt irgendwie besser in den Charakter Sora, wenn ich das mal behaupten darf. Natürlich ist es AU, aber ich finde, so gewisse, stark ausgeprägte Eigenschaften, sollten nicht untergraben werden, weil es dann doch etwas ins OOC geht :O

Achso und ich hab mich gefragt, wer diesen grausamen Austausch in die Wege geleitet hat..normalerweise wird ja sehr genau darauf geachtet, wie die Familienverhältnisse sind, damit die Austauschschüler gerade nicht in so nen kaputten Haushalt wie von zB Axel kommen und sich wohl fühlen können. Aber gut, das sind Feinheiten, die man überblicken kann. Immerhin ist eine gute Story draus gewachsen, mit viel Abwechslung und Gefühl. :)
Ich bin gespannt, was du in weitere Kapitel miteinbringst und vor allem, was du für Canada geplant hast.
Also immer fleißig weiter so!
lg
Minou
Von: abgemeldet
2011-09-09T13:39:27+00:00 09.09.2011 15:39
So fertig mit lesen xD
deine Geschichte ist echt toll xD
macht echt spaß zu lesen und auch cool mit den verschiedenen sichtweisen^^
schreib weiter so
Von: abgemeldet
2011-08-27T23:29:16+00:00 28.08.2011 01:29
Ich hasse Familienhappyends. Aber die FF ist zu gut. :<
Von:  tenshi_90
2011-08-26T16:34:56+00:00 26.08.2011 18:34
Hey!

Is ja echt krass, was mit Rikus Mum da passiert is... Hoffentlich erholt sie sich schnell von diesem Trauma...

Bin ma gespannt, wie Riku darauf reagiert, wenn er erfährt, dass Sora an der Tokio Uni studieren will ^^

LG


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