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einmal Muggelschule und zurück

1. alles kommt anders und 2. als man denkt
von

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die wirklich wahrste Wahrheit über Amys Familie

Das kleine Zimmer im Erdgeschoss des Hauses war gerammelt voll. Auf dem Bett und den drei Matratzen auf dem Boden tummelten sich genau fünfzehn Schüler des siebten Jahrganges: Vierzehn Jungen und ein Mädchen.

Amy hatte sich im Schneidersitz mitten auf das Bett gesetzt, neben ihr die Zwillinge sowie Bastian. Leonard hatte mit dem Fußende vorlieb genommen und sah verbissen auf seine Fußspitzen. Keiner sagte etwas, doch jedem war Wut, Verzweiflung und Frustration ins Gesicht gestempelt.

„Irgendwas müssen wir gegen die Invasion der Außerirdischen doch unternehmen können!“, entfuhr es Luis und schob seine Brille nach oben.

„Ich fürchte nein. Der Direktor hat nur Augen für sie. Andere scheinen ihn nicht zu interessieren.“

„Und nun?“

„Nichts. Wir können nur abwarten und hoffen, dass sie bald wieder verschwinden.“, knurrte ein anderer.

Amy atmete einmal tief durch und sah aus dem Fenster. Gerade jetzt als es so schön hier wurde mussten diese Typen kommen. Ausgerechnet jetzt!

„Alles klar bei dir?“, fragte Oliver und legte ihr eine Hand auf die Schulter.

„Noch, ja. Aber ich hab so ein blödes Gefühl bei der Sache.“

„Wer nicht?“, Julius sprang auf und versuchte zwischen den anderen so gut es ging auf und ab zu laufen.

Das Tat er immer, wenn er nervös war und nicht wusste wohin mit der überschüssigen Energie.

„Was ist wenn wir bei der Sekretärin Beschwerde erheben? Und wenn sie sich an den Direktor wendet, dann muss doch etwas passieren, oder nicht?“

Amy schnaubte: „Diese Vermutung ist eher schwammig, wenn du mich fragst. Der kümmert sich doch einen Dreck darum, was Mutter oder ich zu sagen haben.“

Wieder schwiegen sie.

Es klopfte und Katharina steckte den Kopf herein.

„Störe ich?“, fragte sie gut gelaunt und öffnete die Tür so weit es ging.

Sie trug einen großen Karton herein und lies ihn vor die Füße der Jungs auf den Boden knallen.

„Puh!“, machte sie und stemmte die Hände in die Hüfte. „Dafür verlange ich aber Trinkgeld!“

„Was soll das sein?“, fragte Amy.

„Hoffentlich die Köpfe von Zabini, Malfoy, Crabbe, Goyle und Lepra, als Friedensangebot.“, meinte Malik und verschränkte die Arme.

„Du, ich glaube die heißt Parkinson.“, berichtigte Oliver.

„Ach du meinst…“, Malik begann heftig zu zittern - doch natürlich tat er nur so.

Als die Jungs erneut loslachten, holte Amy sich den Karton aufs Bett.

„Das ist nicht lustig!“, fauchte Katharina. „Sie kann für ihren Namen auch nichts. Außerdem ist sie richtig nett und eine sehr gute Freundin. Mann muss sie nur genauer kennen lernen. Draco versteht sich ja auch mit ihr und er ist kein schlechter Mensch.“

Damit knallte sie die Tür hinter sich zu.

„Wahnsinnig überzeugend.“, meinte Leo spöttisch.

„Die ist genauso lieb wie ein Stinktier auf Revierverteidigungskurs.“, erkannte Henry.

„Wetten, dass Kathi gar keinen Kontakt zu denen hat?“

„Ich glaube, dass das nicht mal nötig ist. Ich meine: Schau dir doch unsere Mädels an! Die sind alle so drauf. Die Neuen hier, die Neuen da...“

„Na dann mal schauen.“, lenkte Amy von diesen Beschuldigungen ab und versuchte das Paketband aufzubekommen.

„Wahrscheinlich der Inhalt des Schließfaches.“, überlegte Garry und beugte sich mit den anderen über den Rand des Kartons.

„Was zum…?“, verblüfft rissen sie alle die Augen auf, als es ihnen aus dem Inneren entgegen funkelte.

„Ist das Gold?“, hauchte ein anderer.

„Keine Ahnung…“, murmelte Amy und strich einmal über den Inhalt.

Es handelte sich um Münzen, sehr viele Münzen sogar, doch diese Art Geld hatte sie noch nie gesehen.

„Das ist ein Schatz.“, hauchte irgendjemand.

„Und was ist dann das?“, fragte der nächste und nahm eine ca. dreißig Zentimeter lange Schachtel aus dem Karton. Amy nahm sie ihm am und öffnete es.

Darin lag ein Stock. Zugegebener Maßen ein sehr schöner Stock, aber ein Stock...

Er war weder sonderlich dunkel noch hell und absolut gerade. Das eine Ende war aalglatt und sah aus, als währe es zum halten da. Von diesem etwas dunkleren Ende umwickelten dünne Fäden das Holz und trafen sich an der Spitze.

Amy wusste genau was das war: Ein Zauberstab. Sie hatte Bilder in dem Buch gesehen, dass sie gerade las, und das hier war mit absoluter Sicherheit ihrer.

Weißdorn, mit dem Haar einer Veela, Elf Zoll.

Als sie vorsichtig den Griff berührte und ihn aus dem schützenden Etui nahm hörte sie leise Glöckchen bimmeln, wie die eines Windspiels. Der Beweis, dass sie sich diese wunderschöne Melodie nicht einbildete war der, dass sich alle verwundert umsahen, einige sprangen sogar auf.

Doch sie war sich sicher, dass nur sie die leise singende Frau hörte. Sie summte zu dem Klang der Glocken eine beruhigende und faszinierende Melodie.

Leider währte das Konzert nicht ewig und schon nach einigen Sekunden wurde es leiser, dann verstummte es vollends.

Niemand wagte es ein Wort über die Lippen zu bringen.
 

Blaise stand am Fenster und sah hinaus in den Regenguss. Pansy saß neben Draco auf dem Bett, der schon die ganze Zeit in seinen eigenen Gedanken versunken auf der Matratze hockte und Löcher in den Fußboden starrte, als könnte er dadurch alle Mysterien des Universums lüften.

Seiner Freundin schien es, als wolle er durch die Decke hindurch, doch verstand sie nicht, was es ihm bringen würde. Sie wussten alle, dass unter ihnen die Muggel saßen. Nichtsnutzige, dreckige Muggel, die sich nicht bewusst waren, wo ihr Platz in dieser Welt war.

Doch eigentlich wollte Draco nur seine Ruhe haben.

Warum waren sie alle hier in seinem Zimmer?

Er wollte doch nur alleine sein.

Wenn er es ihnen jedoch genau so sagen würde, würden sie vielleicht Verdacht schöpfen und das wollte er nicht. Unter keinen Umständen würde er sich die Blöße geben und zugeben, dass ihm diese Normalsterblichen, die er auf dem Internat kennengelernt hatte, etwas bedeuteten.

Als er sich nach gefühlten Stunden endlich das erste Mal bewegte, sahen ihn seine vier Freunde an, doch außer sich die Schulter zu massieren tat er nichts.

Sie brannte schon wieder. Zwar nur ein wenig, aber sie brannte.

Pansy seufzte und durchbrach so nun endlich die Stille.

„Wir müssen dich aufheitern. Du bist ja ganz verstört!“, meinte sie. „Komm, lass uns ein paar Muggel verhexen!“

„Ich habe meine Kräfte nicht, Pansy, schon vergessen?“, fragte er und sah sie an abfällig und mürrisch an. Wie sie ihm mit nur diesem einen, kleinen Vorschlag auf die Nerven ging!

„Oh, nein, entschuldige bitte.“

„Ich will hier eigentlich nur weg!“, meinte er und stand auf, um aufgeregt auf und ab zu laufen, wie ein Tiger im Käfig. Pansy zögerte einen Augenblick, dann ging sie zu ihm. Zärtlich hielt sie ihn in seinem Tun auf und nahm ihn leicht in die Arme.

„Hey, alles wird gut. Vielleicht brauchst du, wenn das alles zu Ende ist, einen guten Psychiater…“, sie lachte schon wieder über ihren eigenen Antiwitz. „…aber alles wird gut.“

Er nickte. Ja, sie musste einfach Recht haben, es ging nicht anders.

Es klopfte an der Tür und gleich darauf sah eine breit lächelnde Melodie hinein.

„Hallo!“, sang sie freudig und machte die Tür noch weiter auf, sodass man die ganze Meute der Mädchen hinter ihr erkennen konnte. Sie trugen alle die schönsten Kleider, die sie besaßen und waren so voll bepackt mit Schminke, wie es für einen einzelnen Menschen nur möglich war.

Die vier Slytherin sahen sich nur mit einer hochgezogenen Augenbraue an, dann blickten sie zurück zu den Neuankömmlingen, als währen sie Aliens.

„Wir stören doch nicht etwa, oder?“, fragte Caro, die noch gedrungener als sonst in dem Kleid wirkte und kam hinter ihrer größeren Freundin zum Vorschein.

Melodie wartete einfach keine Antwort ab, sondern marschierte schnurstracks hinüber zum Fenster, wo Blaise stand, und klammerte sich an dessen Arm.

„Wir wollten euch zum Essen abholen.“, meinte sie schnurrend und setzte einen gekonnten Schlafzimmerblick auf.

Blaise jedoch betrachtete sie kritisch. Man musste keine große Menschenkenntnis besitzen, um zu erkennen, dass sie nicht gerade gut abschnitt.

Doch Melodie schien das nicht zu beeindrucken.

Weitere aus dem Jahrgang strömten herein und tummelten sich um Blaise, um Draco und selbst Crabbe und Goyle blieben nicht ohne Anhang. Sie schnatterten so wild durcheinander, dass es einer Erlösung glich, als Blaise das Wort ergriff. Ihm war ein Gedanke gekommen, wie man Malfoy wieder aufheitern konnte. Ausschlag gebend war der Umstand, dass Draco schon wieder nach seiner Schulter fasste.

Arbeit ihm Schulgarten war aber auch anstrengend, zumindest bezog er es darauf.

„Mädels, Mädels, bitte“, er hob die Hände, was sie zum schweigen brachte.

Als er ihnen einen absoluten Traum von Augenaufschlag schenkte, brachte das einige von ihnen zum dahin schmelzen.

„Wir sind noch erschöpft, von der langen Reise. Wir wollten uns erstmal entspannen.“, er griff Melodie unter das Kinn. „Aber ihr Süßen könnt uns dabei sicherlich helfen.“, säuselte er und kam ihr näher. Ergeben schloss sie die Augen, bis auf einen winzigen Spalt, und hauchte ein zärtliches „Ja“.

Blaise grinste finster. Muggel waren noch leichter zu manipulieren als Hexen. Nichts ging doch über die Einfältigkeit Normalsterblicher.

„Ihr da“, er wies auf die Gruppe bei Draco. „Ihr zwei müsst Draco massieren und ihr anderen drei: Pansy muss ganz dringend zur Maniküre. Außerdem leidet sie unter chronischen Kopfschmerzen. Es währe also schön, wenn einer ihr den Kopf massiert.“ Dann wandte er sich den drei Mädchen zu, die sich an Crabbe und Goyle heran schmissen. Er überlegte kurz, dann viel ihm etwas ein: „Crabbe hat es in der Wirbelsäule, er brauch auch eine Massage. Und Goyle hat erst gestern einen Marathon bestritten. Ihm tun noch immer die Füße weh. Ein heißes Fußbad währe nicht schlecht.“ Dann wandte er sich an die übrigen fünf Mädchen, die sich um ihn herum tummelten. „Und ihr Süßen.“, er sah sie alle an. Nun ja, sie waren nicht gerade hübsch, aber immerhin die schönsten der Klasse, also zuckte er einfach mit den Schultern. „Ach wisst ihr was, macht mit mir, was ihr wollt. Hauptsache ich kann entspannen und muss mich nicht anstrengen.“

Freudig quiekend fielen sie über ihn her, während Pansy schon auf einen Sessel gedrückt wurde und zwei sich über ihre Hände her machten und eine über ihren Kopf. Auch bei den beiden männlichen Bulldoggen, ließen die Mädchen es sich nicht nehmen den Befehlen von Blaise Folge zu leisten. Ebenso wenig wie bei Draco.

Zwei Mädchen drängten ihn aufs Bett und wollten ihn massieren. Doch sie waren zu scheu um ihn darum zu bitten sein Hemd auszuziehen.

Als er so da lag und sich von ihren groben Griffen betatschen ließ musste er zwangsläufig an Amy denken.

Vergangene Nacht war sie es noch gewesen, die sich auf seinen Rücken gehockt hatte und ihn vorsichtig massierte. Sie hatte nicht riskieren wollen, ihm mit seinen Wunden noch mehr weh zu tun. Die Art und Weise, wie sie sich an ihn geschmiegt, ihm einen zarten Kuss in den Nacken gedrückt und jede einzelne Wunde sanft nachgezogen hatte, hatte so unsagbar gut getan. Die bloße Erinnerung brachte ihn dazu, die Augen zu schließen. Er hatte das Gefühl, dass er es gerade in diesem Moment wieder spürte, doch das war natürlich nur Einbildung.

Die harten Griffe der Mädchen, die jetzt mit ihm auf dem Bett saßen, waren die Griffe eines Fleischers.

„Du lächelst ja so selig.“, bemerkte Pansy irgendwann. „Ist es so gut? Wenn ja hätte ich nachher auch gerne eine Massage.“

Die anderen Jungen lachten, doch Draco hatte ihre kleine Ansprache mit einem Ruck wieder zurück in das hier und jetzt befördert. Es war nicht Amy bei ihm, es waren die Mädchen ihrer Klasse, die um sie herum hüpften und genau das taten, was Blaise ihnen gesagt hatte.

Die gesamte Situation war so absurd, dass er plötzlich zu lachen begann. Erst war es ein leises Glucksen, tief in seiner Brust, und breitete sich aus, bis er so laut und ausgelassen lachte, dass seine Freunde zufrieden lächelten und einstimmten.

Doch Plötzlich schrie er auf vor Schmerzen.

Entsetzt rissen die beiden Mädchen die Hände zurück, als er aufsprang und sich zu ihnen umdrehte.

Es war Sharon, die er anschrie: „Kannst du nicht aufpassen? Mein Rücken ist empfindlich oder glaubst du, dass ich ein Stück Vieh bin?“

Entsetzt riss das Mädchen die Augen noch weiter auf.

„Bitte entschuldige…“, murmelte sie.

„Bitte entschuldige? Was fällt dir überhaupt ein? Wozu bist du eigentlich zu gebrauchen? Raus!“

Sharon zögerte noch einen Augenblick, dann sprang sie vom Bett auf und flüchtete aus dem Zimmer. Betty - die andere, die sich um Draco gekümmert hatte - folgte ihr.
 

Sie hörten eine Tür zufallen, lautes Getrappel auf der Treppe und dann warf sich eine schluchzende Sharon in den Raum hinein. Betty folgte ihr zögerlich und schloss die Tür.

„Was ist passiert?“, fragte Oliver und alle drängten sich um sie herum. Den Karton mit dem Geld hatten sie unter das Bett geschoben, ebenso wie die Schachtel mit dem Zauberstab.

„Er hat sie angeschrieen, beschimpft und dann rausgeschmissen.“, erklärte Betty und setzte sich zu ihnen auf das Bett.

„Wer „er“? Inzwischen gibt es drei, die in Frage kommen könnten.“

„Draco.“, meinte sie und sah Amy eindringlich an.

„Ich will da nicht mehr hoch.“, wimmerte Sharon.

„Wir holen die Matratze.“, beschlossen die Zwillinge.

„Meine bitte auch. Ich bleibe bei ihr.“, sie nickten und gingen gefolgt von zwei weiteren die Treppe hinauf.

Sie warteten einige Sekunden, dann stand auch Amy auf.

„Kommt, beruhigt euch. Lasst uns ins Bad gehen, die Schminke abmachen und dann was essen gehen. Von solchen Idioten lassen WIR uns doch nicht unterkriegen.“, ihr Gesicht sprach puren Hass aus. „Wir sind immerhin die Herren in diesen Mauern. Sie können uns vielleicht mit der Hilfe des Direktors unsere Zimmer nehmen, aber weder unseren Stolz, noch unsere Würde.“, sie war die Einzige, die den Titel ihres Vaters mit solcher Verachtung aussprechen konnte und niemand widersprach ihr. Sie hatte ja Recht.

Einer der Jungen machte die Tür auf, dass sie den Raum verlassen konnten und während Betty ihre in Tränen schwimmende Freundin wieder auf Vordermann brachte, warteten sie alle auf die Beiden.

Eine Tür ging auf, es wurde lauthals geschimpft und im nächsten Moment flog Oliver die Treppe runter, zusammen mit der Matratze. Unsanft landete er auf dem Boden und das weiße, große Ding direkt auf ihm.

Entsetzt sprangen Malik und die beiden anderen Jungen die Treppe hinunter und zogen das Bettzeug von ihm weg.

Am Absatz erschienen lachender Weise die Slytherin, vorne weg: Draco.

Amy konnte einfach nicht glauben, was sie da sah. Er stand dort oben und hielt sich den Bauch, während er seiner Belustigung lauthals Kund tat.

Ihr Blick verfinsterte sich zusehends.

Sofort viel ihr der letzte Zauber ihres Buches eins; Der tödliche Fluch.

Sie hatte auch gelesen, dass er einer der drei Sprüche war, die verboten waren und verfluchte diese Regel innerlich. Gut, sie wusste eh nicht, ob das überhaupt funktionierte, aber sie hätte nichts unversucht gelassen, um ihn los zu werden.

Zum Glück hatte Oliver sich nichts getan, außer, dass es ihm schwer viel, einen Arm und das entgegegesetzte Bein zu bewegen. Sein Bruder und Bastian halfen ihm auf.

„Das sollte euch eine Lehre sein: Geht uns aus dem Weg, dann passiert euch nichts.“, rief Draco hinunter, mit einem fiesen Grinsen im Gesicht.

„Wage es nicht uns zu drohen, Malfoy.“, Maik spukte dieses Wort in den Raum, doch seine offenkundige Wut belustigte die fünf Freunde nur noch mehr. Erst, als abgesehen von den Zwillingen und Bastian alle die Treppe hinauf stürmten, bereit ihnen eine Lektion mit Hilfe von körperlichen Schmerzen zu verpassen, sahen sie auf einmal nicht mehr so mutig aus.

Ihr Glück war, dass Sharon und Betty gerade aus dem Bad kamen. Das Mädchen, das eben noch geheult hatte wie ein Schlosshund, stand nun wieder auf festem Boden neben Amy, die sich auch kein bisschen gerührt hatte, und hielt sie auf: „Lasst es, diese Missgeburten sind es nicht wert.“

Die Jungs sahen sie an, dann nickten sie und kamen einfach zurück.

„Kommt.“, meinte einer von ihnen und sie nahmen die drei Mädchen und den Verwundeten in ihre Mitte, als sie hinausgingen.

„Seit ihr feige oder was?“, rief Draco ihnen nach.

Er fühlte sich so stark in seiner alten Position. Nichts und niemand konnte ihm jetzt noch etwas anhaben. Pansy und die Jungs hatten ihm wieder vor Augen geführt, wer und was er war. Die letzten Tage, hatte er sich als unwürdig erwiesen, der Sohn seines Vaters zu sein.

„Nein, aber zu unserem Vokabular gehören einige Sachen, die eurem fehlen. Das nennt sich Anstand, Vernunft und Freundschaft. Ihr seid einfach nur peinlich.“, erklärte Betty.

„Peinlich?“, presste Draco durch geschlossene Zähne hervor und überwand die letzten Stufen zum Edgeschoss.

Wie konnte sie es wagen?

...

Jetzt reichte es Amy.

Was wollte er bitte mit diesem Verhalten erreichen?

Wut und Agression stiegen ihr zu Kopf.

Sie war ja, bei Gott, nicht gewalttätig, aber an dieser Stelle war schluss.

Das Rot, das alles andere um sie herum ausblendete trieb ihr Tränen in die Augen und sie presste die Kiefer zusammen.

„Amy, was hast du vor?“, fragte Sharon ängstlich, als sie ihre geballten Fäuste sah.

Sofort hielten alle Inne.

Noch immer stapfte Draco auf sie zu, den Blick in Rage verzerrt, und das heizte sie nur noch mehr an.

Sie riss ihren Arm von dem Mädchen neben sich los, bahnte sich grob einen Weg aus der Jungenmenge heraus und packte Draco am Kragen, noch ehe er ganz realisierte, was geschah.

Dracos Herz flimmerte närrisch, als er sie auf sich zukommen sah, und er gefror zu Eis, als sie die Hand nach seinem Hemd ausstreckte. Die Faust kam in Zeitlupe, aber selbst wenn er gewollt hätte, hätte er sie nicht aufhalten können. Er war wie gelähmt, bis ihre Knöchel mitten in seinem Gesicht landeten.

„Das ist für diese ganze schräge Aktion, die du hier abziehst, Mistkerl!“, schrie sie ihn an. Blitzschnell griff sie nach seinen Schultern und trat ihm in den Magen. „Das ist für Sharon.“, er ging keuchend und würgend zu Boden. Als wollte sie einen Fußball kicken trat sie ihm in die Seite. „Das ist für Oliver.“ Er landete mit dem Gesicht voran auf dem Boden, doch Zeit zum verschnaufen gab sie ihm nicht. Sie krallte grob die Finger in seinen Rücken und kratzte ihn so fest sie durch den Stoff nur konnte.

Er schrie, als sie die alten Wunden von Voldemort erwischte.

„Und das ist für mich!“

Geschockt sahen sie alle an, wie sie immer und immer wieder auf seinen Rücken einschlug, wohl wissend, dass es dort am Meisten wehtun würde.

„Amy, jetzt reicht es.“, zwei der Jungs packten jeweils einen ihrer Arme und zogen sie weg, um ihren Rachefeldzug zu beenden.

Immer noch vollkommen perplex, rannten die anderen vier Slytherin auf Draco zu und knieten sich nieder. Er keuchte und rang vor Schmerzen nach Luft. In seinen Augen sammelten sich Tränen.

Er sah zu Amy hoch, die sich mit einem aggressiven Ruck aus der Umklammerung löste, herum fuhr und ohne ein weiteres Wort das Haus verließ.
 

Amy aß nichts. Sie saß nur schweigend auf ihrem Platz im Speisesaal und dachte nach.

Noch immer war sie wütend. Draco war noch viel schlimmer, als zu Beginn seiner Anwesenheit.

Was der Gruppenzwang nicht so alles aus einem machen konnte...

„Amy, hör auf dir einen Kopf zu machen. Du hast einfach nur das getan, was wir auch alle tun wollten, sich aber keiner getraut hat.“, meinte Malik, der gerade erst aus dem Krankenhaus des Grundstückes zurück gekommen war, nachdem er Oliver dort abgeliefert hatte.

„Es geht nicht um meinen Ausraster, sondern um Draco.“, meinte sie mit gedrückter Stimme.

„Er hat bekommen, was er verdient hat.“, rechtfertigte der Zwilling ihre Tat.

„Das wird Ärger geben…“, murmelte sie.

„Der kann uns mal!“, rief Bastian.

Sie wusste diese Versuche sie aufzumuntern wirklich zu schätzen, aber sie wusste auch, wie das enden würde. Die Slytherin waren zum Abendessen bei ihrem Vater und wer weiß, was sie ihm erzählen würden.

Sie sah auf die Uhr.

Drei – Zwei – Eins …

Die Flügeltür schwang auf und ihr Vater flog herein, zusammen mit Pansy, Goyle und Lucius Malfoy.

„Show beginnt.“, murmelte sie und stand auf. Die Arme vor der Brust verschränkend reckte sie das Kinn.

Es wurde Still in der Halle, als ihr Vater vor ihr anhielt und die anderen drei sich in einem Halbkreis um sie herum aufbauten.

„Na komm, schrei los, dass ich Oliver gerächt habe, sowie Sharons Gefühle und meine dazu. Komm, tu es!“

Für eine Sekunde verschlug es Alfons die Sprache, dass seine Tochter ihm so die Stirn bot, doch Lucius schnaubte nur verächtlich und das löste die Muskelstarre, die ihn ergriffen hatte.

„Wie kommst du dazu ihn so zuzurichten?“

„Wie ich dazu komme? Nennt sich Wut, musst du doch kennen, lässt du immerhin dauerhaft an mir aus, weswegen auch immer.“

„Du wusstest, dass sein Rücken schwer verwundet ist.“

„Ja, und es hat mir Spaß gemacht, darauf rumzuhacken. Hab ich vermutlich von dir: Immer noch weiter rauf auf die Wunde. Ob seelische über körperliche. Immer schön hau rauf.“

Es ging schnell als er ausholte und mit der flachen Hand in ihr Gesicht schlug.

Ihr Kopf schnellte herum. Blut sammelte sich in ihrer Wange und färbte das Gesicht rot. Sie schloss für einen Moment die Augen, um ihren stockenden Atem zu normalisieren, dann zwang sie sich wieder in sein Gesicht zu sehen.

Es war totenstille im Raum, sodass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Aufschlagen natürlich auch.

Umso bedrohlicher kam der Rest herüber.

„Von nun an wird Pansy Parkinson Vertrauensschülerin für deinen Jahrgang sein.“

„Was?“, schrieen die umstehenden entsetzt.

„Aber Dr. Turner, Sir, das können Sie nicht tun.“

„Ach nein?“, abfällig sah er zu seinen Schülern hinunter. „Und wie ich das kann. Sie ist gewalttätig und ungehobelt.“

„War das gerade ein Eigenlob?“, platzte es aus Amy heraus.

Eine zweite Backpfeife knallte auf die Spuren der Ersten nieder. Doch das alles machte sie nur noch wütender.

Sie schwor sich: Noch ein Schlag und sie würde mit ihm das Gleiche machen, wie mit Malfoy, dieser verlogenen Ratte.

„Sir, Amy ist nur so ausgerastet, weil Draco und seine Freunde Oliver die Treppe hinunter gestoßen haben. Er liegt jetzt drüben auf der Krankenstation und kann sich kaum bewegen.“, rief Malik schockiert, doch wieder kassierte er nur abfällige Blicke von Lucius.

„Kannst du das auch beweisen?“, fragte er spöttisch.

„Schluss jetzt mit der Diskussion. Ich habe etwas gesagt. Pansy wird Vertrauensschülerin.“, er hob drohend den Zeigefinger. „Das wird noch ein ernstes Nachspiel haben!“

„Schön, ganz wie Sie meinen, Direktor.“, zischelte seine Tochter zurück. „Entschuldigen Sie mich, aber ich sollte mich mal mit ihrer wesentlich besseren Hälfte auseinander setzen, da sie scheinbar nicht bei klarem Verstand sind.“, sie marschierte einfach an ihm vorbei.

Amy kochte vor Wut.

Sie nahm die Stufen im Paar und riss die Tür zur Wohnung auf. Prompt stand sie vor dem Esstisch, der gedeckt war. Auf dem Sofa lag Draco und hielt sich jammernd den Kopf, während seine Mutter seine Hand tätschelte.

Crabbe und Blaise waren die Einzigen, die bemerkten, dass sie da war.

„Wo ist Mutter?“, fragte sie herrisch. Erschrocken fuhr Narzissa herum, Draco wand ebenfalls den Kopf. Kaum, dass er sie sah, schien es ihm gar nicht mehr zu schlecht zu gehen.

„Im Büro.“, entgegnete Narzissa nur.

Sie sagte nichts mehr, nicht einmal danke, als sie wieder hinaus ging, die Tür schloss und in das Büro marschierte.

Ihre Mutter saß da, mit einem Teller auf dem Schoß, die Beine auf ihren Schreibtisch und den Blick auf den Computer gerichtet, in dem gerade „Verliebt in eine Hexe“ lief.

„Mutter.“, polterte Amy und sie fuhr erschrocken hoch. Der Teller, der ihr fast entglitten war, wurde schnell auf dem Schreibtisch abgestellt und die Pausetaste des Films gedrückt.

„Was ist los, Liebes?“

„Vater, der ist los. Irgendein Irrer hat ihn aus der Klappse gelassen.“

„Sprich nicht so von ihm.“

„Okay, Vater ist ein abartiger Zombie, der sich von irgendwelchen dahergelaufenen Idioten in komischen Umhängen sagen lässt, was er zu tun hat.“, giftete sie.

Ihre Mutter sagte nichts mehr. Das würde die Sache nur noch verschlimmern.

„Welcher Idiot hatte eigentlich die Idee, dass die vier auch noch her kommen? Wir hatten genug Probleme damit, Daco zu zähmen. Aber dank seiner Freunde ist er wieder zu dem Arsch… Verzeihung, zu diesem … mir fällt keine passende Bezeichnung ein… Na ja eben zu dem gleichen Etwas mutiert, das er vorher war.“

„Was macht dich so sicher, dass er gezähmt war?“

Amy schwieg und lies sich neben sie auf einen Stuhl plumpsen.

„Weil ich bis vor einigen Stunden noch mit ihm zusammen war, deswegen. Bis ich dann mitbekommen habe, dass er eine Freundin hat und diese zusammen mit seinen Kumpels hier aufgetaucht ist.“

„Ach Schatz…“, sie wollte sie in den Arm nehmen, doch Amy sprang wieder auf. „Und was ist seine erste Amtshandlung? Erst komm Vater, nimmt mir mein Zimmer weg und verbannt mich in den Raum ganz unten. Dann werden die Zwillinge und Bastian rausgeschmissen, dann verletzt Draco meine Gefühle, dann die von Sharon und dann stoßen er und seine Freunde Oliver die Treppe hinunter. Immer kommen sie ungeschoren davon und jetzt macht Vater auch noch Parkinson zur Vertrauensschülerin und schlägt mich.“

„Du hast aber Draco auch ganz schön zur Sau gemacht.“, erinnerte die Frau belustig und hielt sich gleich den Mund zu bei ihrem Ausdruck.

Amy sah sie entsetzt an, dann lachten sie los und setzte sich wieder zu ihr.

„Ich bin einfach so verdammt wütend auf ihn, Mutter.“, erklärt sie und schlug mit der Faust auf den Tisch. Fontänen aus Tinte sprühten aus den Stiften im Standglas. Entsetzt sah ihre Mutter sich das an, murmelte etwas und griff nach den Händen ihrer Tochter.

„Amy, bitte beruhige dich, bevor noch etwas zu Bruch geht.“

„Wie, zu Bruch geht? Willst du mir jetzt auch noch die Schuld für alles in die Schuhe schieben?“, fragte sie aufgebracht und erneut brodelte etwas in ihr hoch. Dieses Mal bekamen die Fensterscheiben Sprünge.

Erschrocken wandten die beiden sich ihnen zu.

„Mutter, was geht hier vor?“, fragte sie verwirrt und fasste ängstlich ihre Hände fester.

Elenor schien eine Weile mit sich selbst zu ringen, doch letztendlich gab sie auf: „Ich finde es nicht gut, dass ich das mache und nicht dein Vater, aber es geht wohl nicht anders.“ Sie seufzte. „Amy, was ich dir jetzt erzähle ist die ganze Wahrheit über unsere Familie.“

Gespannt sah das Mädchen ihre Mutter an.

„Bitte, erzähle mir alles.“

„Knapp zwanzig Jahre ist es her, dass ich deinen Vater kennen gelernt habe.“, begann sie. „Und ich habe ihn geliebt, musst du wissen. Sehr sogar. Nicht einmal seine Herkunft hat mich gestört.“

Verwirrt sah Amy sie an.

„Er ist ein Zauberer.“

Belustigung zeichnete sich auf dem Gesicht ihrer Tochter ab. Gerade noch so konnte sie sich zurück halten, um nicht in Gelächter auszubrechen. Doch ihre Mutter schüttelte den Kopf.

„Nein, mein Schatz, du verstehst es nicht. Ich meine es vollkommen ernst. Und diese Magie, die er besitzt hätte eigentlich auf dich übergehen sollen, doch als du mit sechs Jahren deinen Unfall hattest wurden deine Fähigkeiten blockiert.“, sie zeigte auf die Scheiben und die Tintensauerei auf dem Tisch. „Doch irgendwie hast du sie nun doch bekommen. Das hier warst alles du. Er erzählte mir, dass so was passieren würde, wenn deine Kräfte sich entfalten. Das ist bei allen magischen Kindern so, anfangs kann man es wohl nicht kontrollieren.“

„Du willst damit sagen, dass ich eine Hexe oder so was bin?“

Sie nickte.

„Ja.“, schnell drückte sie ihre Hand fester. „Doch nimm dir das, was ich jetzt sage zu Herzen: Beherrsche deine Gefühle! Niemals darf dein Vater davon wissen.“

„Wieso?“

Elenor sah aus dem Fenster und dann wieder zu ihrer Tochter.

„Vor siebzehn Jahren brannte ein Krieg in der Welt der Zauberer und Hexen.“, erklärte sie. „Ich weiß nicht viel darüber, nur, dass dein Vater und auch die Malfoys darin verstrickt waren. Im Prinzip ging es darum, das Reinblütige Zaubererfamilie die Macht an sich reißen wollten. Dazu gehörte dein Vater und auch die Malfoys und noch viele mehr. Ich bekam selbstverständlich von dem Ganzen nichts mit. Wie auch, ich bin das, was sie im allgemeinen "Muggel" nennen, also normale Nichtmagier. Als der Krieg zu Ende war, wollte dein Vater mich plötzlich heiraten. Seine Cousine, eine gewisse Molly Weasley hatte mich gewarnt, er würde es nur tun, um seine Schuld an diesem Krieg zu verbergen, aber ich war natürlich von seiner Liebe und Unschuld überzeugt. Allerdings musste ich schon kurz danach meinen Irrtum eingestehen, doch da war ich schon mit dir schwanger. Er, als absolut rassistischer Reinblüter, war im Grunde seines Herzens sowohl gegen mich, als auch gegen ein Mischlingskind. Um ehrlich zu sein, war die Nacht deiner Zeugung auch die Einzige, in der wir etwas Tieferes miteinander hatten. Um der Regierung seiner Welt weiß zu machen, dass er unschuldig war und nur mit Hilfe eines Zaubers dem Führer der gegnerischen Seite geholfen hatte, heiratete er mich, eine Normalsterbliche. Als sie das sahen, ließen sie ihn in Ruhe. Ich habe versucht mich von ihm zu trennen, aber er drohte mir damit, mich und dich und meine ganze Familie zu töten, also blieb ich. Als du dann da warst, dachte ich, dass alles besser würde, aber dann war der Unfall und als wir herausfanden, dass du niemals nach Hogwarts gehen könntest, war seine anfängliche Zuneigung wieder wie weg geblasen.“

Amy schwieg.

„Aber wenn ich ihm jetzt sage, dass ich meine Kräfte wieder habe, dann wird doch alles gut, oder nicht?“

„Nein, nichts wird mehr gut. Versprich mir, dass du nichts sagen wirst. Lucius Malfoy hat sich sehr selten gemeldet und auch Andere aus seiner Welt, die alle reinblütig sind, taten es kaum. Doch in den letzten sieben Jahren hat sich der Kontakt verstärkt. Es geht wieder los, dessen bin ich mir sicher. Ich konnte Alfons und Lucius vor einiger Zeit belauschen. Ihr „Dunkler Lord“, wie sie ihn nennen, ist wieder zurück. Irgendwas mit erlesenem Kreis kam zur Sprache. Ich habe das Gefühl, dass ihnen wieder ein Krieg bevor steht. Wenn dem so ist, dann sind Muggel und Muggelgeborene und auch Mischkinder nicht mehr sicher. Oder auch nur irgendwelche, die auch nur einen Klecks Menschenblut in sich haben.“, sie seufzte. „Molly hat mir gesagt, ich könnte sofort zu ihr kommen, wenn die Sache zu riskant wird. Ich habe das letzte mal vergangenen Sommer mit ihr geredet, aber ich denke nicht, dass sie woanders wohnen, als noch in ihrem Fuchsbau.“

„Fuchsbau?“, platzte es Amy überrascht heraus.

„Im übertragenem Sinne natürlich. Sie nennen es nur so.“

Wieder schwiegen sie.

„Sollte irgendetwas passieren, dann schicke ich dich sofort dahin.“

„Und dann?“

„Molly wird sich schon um dich kümmern. Sie und ihr Mann Arthur haben im Gegensatz zu ihrem Cousin ein gutes Herz. Sie haben selber sieben Kinder.“

Amy schwieg.

Wie sollte sie das nur alles verarbeiten?

„Mama, was hat es mit diesen Büchern auf sich in eurer Wohnung?“

Elenor nickte.

„Dein Vater wollte dich zu einer Superhexe machen. Wenn du schon nur halb bist, wollte er dich mit an der Spitze der mächtigsten Hexen sehen. Er kaufte Bücher, die er für hervorragend hielt und schrieb in jedes sorgfältig deinen Namen.“, sie lächelte verträumt. „Er hat alles daran gesetzt um den absolut perfekten Zauberstab für dich zu finden, um ihn dir zu deiner Einschulung stolz zu überreichen und hat es auch geschafft. Ein Teil unseres Jahreseinkommens nahm er beiseite und tauschte es bei einer Zaubererbank in Galeonen, oder wie sich das nennt, um.“

„Gelagert war es alles in einer Pariser Bank, lieg ich richtig.“, fragte Amy grinsend.

Verblüfft sah ihre Mutter sie an.

„Woher weißt du das?“

„Ich habe den Zettel mit dem Schließfach und dem Passwort gefunden. Der Inhalt liegt jetzt unter meinem Bett.“

Die Augen ihrer Mutter wurden tellergroß, ihre Haut schlohweiß.

„Was hast du getan…?“, flüsterte sie entsetzt.

„Hey, es gehört doch mir, hast du doch selbst gerade gesagt!“

„Ja, aber wenn dein Vater davon Wind bekommt…“

„Wird er nicht.“, Amy winkte ab.

„Wir müssen es loswerden, bevor Alfons es erfährt.“

„Und wo willst du es hinbringen? Verbrennen?“, fragte Amy spöttisch.

„Nein, wir werden alles in einer Londoner Bank unterbringen. Molly wohnt mit ihrer Familie in England, da wirst du sowieso hin müssen.“

Amy überlegte. Die Sache mit der großen Retterin Molly gefiel ihr noch nicht, aber wenn sie ihre Mutter so ansah, hatte sie vermutlich sowieso keine Wahl.

„Na schön.“, meinte das Mädchen. „Dann sollen die Bücher da aber auch hin. Es sind doch immerhin meine, oder nicht?“,

Ihre Mutter seufzte.

„Du raubst mir den Verstand.“

„Klasse!“, Amy grinste breit.

Elenor schüttelte nur lächelnd den Kopf, dann nickte sie.

„Na schön. Wir schicken am besten Franczieska mit den Sachen los. Sie ist die Einzige vom Personal, der ich vertraue.“, erklärte die fast Vierzigjährige und erhob sich.

„Ich weiß auch schon genau, wo alles hin soll.“, sie notierte schnell etwas.

„Machen wir uns an die Arbeit.“, Amy nickte und zusammen gingen sie zu dem Haus der Siebtklässler.

Mit der Hilfe der beiden verbliebenen Jungs aus Amys neuem Zimmer, machten sie den Karton mit dem Zauberergeld und dem Buch, das Amy schon hatte mitgehen lassen, fertig für den Transport. Die Schatulle, selbstverständlich ohne Zauberstab, packten sie dazu. Ihre Mutter bestand darauf, dass sie das Werkzeug selber behielt. So hatte sie wenigstens etwas, wenn sie dort ankam, wo sie hingehen würde und alles andere verloren gegangen war.

Danach warteten Malik, Bastian und Amy gespannt, bis ihre Mutter sie anrief, um ihnen zu Bescheid zu geben, dass sie in die Wohnung kommen konnten. Als sie aufbrachen, begegneten sie Draco und seinen Freunden, doch da sie es sehr eilig hatten fertig zu werden, konnten sie sich nicht mit ihnen befassten und rannten einfach gerade aus weiter zu dem Haupthaus.

Damit der Verlust der Bücher nicht sofort auffiel schoben sie alte Videokassetten und Bücher aus der privaten Bibliothek der Sekretärin in die entstandenen Lücken und kurz darauf waren weitere zwei Kisten rannt voll mit Schriftstücken für Anfänger, bis hin zur schwarzen Magie, zum Transport bereit.

Ihr Abend endete damit, dass die Bedienstete und Vertraute ihrer Mutter in einem kleinen, unauffälligen Smart sicher vom Grundstück fuhr, um in der Nacht quer durch Frankreich, zu fahren, so lange bis sie irgendwann im London ankommen würde und in Elenors Bank des Vertrauens die Sachen abgab.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Omama63
2015-09-17T08:02:19+00:00 17.09.2015 10:02
Amy's Vater ist einer der ganz üblen Sorte. Er ist bei Voldi bestimmt in einem höheren Rang. Ich glaube auch, dass es besser ist, wenn er nicht erfährt, dass Amy ihre Magie wieder hat.
Draco hat es nicht anders verdient. So wie er sich jetzt benimmt, ist er noch schlimmer, als er angekommen ist. Er ist im Inneren ein absolutes Weichei. Er steht nicht zu seinen Gefühlen für Amy und macht mit den Anderen mit, obwohl er es lieber nicht tun würde, nur weil sonst die Anderen Verdacht schöpfen könnten.
Wenn Amy zu Molly kommt, dann stehen Draco und sie, auf zwei verschiedenen Fronten und sind somit Gegner in diesem Krieg.

Lg
Omama63
Antwort von:  XdramaX
17.09.2015 14:08
Is halt so... du ließt mir zu schnell! Wenns so weiter geht und du die Fortsetzung sehen willst, dann ist die noch nicht überarbeitet T.T
Von:  EsistJuli
2010-05-28T20:18:51+00:00 28.05.2010 22:18
Huiiii, was eine spannende Wendung! :)
Also, eigtl mag ich so OC ja nicht, aber Amy gefällt mir ausgesprochen gut.
Ich wollte eigtl so viel zu dieser FF schreiben, aber irgendwie find ich gar nicht die richtigen Worte, außer:
Mach weiter, ich bin sooo gespannt, was passiert! :)
Toller Schreibstil und so.
Freu mich, wenns weiter geht, kannst ja schnell Bescheid sagen, bitte :)
Liebe Grüße
Von:  Aithra
2010-05-28T10:31:53+00:00 28.05.2010 12:31
crazy, crazy, crazy.
na was da alles läuft.
langsam wird es mir fast ein wenig zu viel "abnormales" super-spannungs-rache-drama. mal sehen, wie du es weiter hinbiegst.
die ersten kapitel haben mir besser gefallen. das der "besuch" so eingeschult wird (Pansy als Vertrauensschülerin) finde ich doch etwas überzogen.
Mach lieber ein bisschen langsamer und nicht so viel auf einmal und soo ein "kuddelmuddel"... lieber etwas länger zeit nehmen, es wirkt ein wenig sehr gepresst und gezwungen.
lg aithra


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