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einmal Muggelschule und zurück

1. alles kommt anders und 2. als man denkt
von

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wenn man nicht still sitzen kann

Amy schluckte, als sie mit Andromeda vor dem menschlichen Bestattungsinstitut stand. An diesem Tag hatten sie gleich zwei Opfer zu beklagen: Ted und Alfons.

Nur wenige Stunden, ehe Alfons sich selbst und Amy gerade noch so apparierte, wurde Ted auf der Flucht ergriffen und von den Todessern hingerichtet.

Es regnete, wie passend, als Andromeda vor ihr die Stufen hinauf stieg und den Laden betrat. Amy folgte.

Vorsichtig legten sie ihre Kapuzen ab und sahen sich um. Nie hätte sie gedacht, dass sie das tun müsste.

Ein Mann in schwarzem Anzug trat aus einem Hinterzimmer und sah ihnen entgegen. „Ja, die Damen Tonks.“, erinnerte er sich. „Bitte folgen sie mir.“

Sie taten, wie er ihnen sagte, und liefen hinter ihm her in ein weiteres Zimmer.

„Bitte, setzen sie sich doch.“, damit wies er auf zwei große, weiche Sessel. Erneut folgten sie schweigend dieser Aufforderung.

Er ließ sie einige Sekunden allein, nur um gleich darauf mit einem kleinen Wagen zurück zu kommen. Auf ihm lagen eine riesige Urne und eine Schmuckschachtel. Andromeda musste sich zusammenreißen, als sie das Gefäß sah. Der Wagen kam zum Stehen und der Mann ergriff das Wort.

„Ich hoffe es ist alles zu ihrer Zufriedenheit.“, damit griff er nach der Urne und überreichte sie Andromeda. „Es tut mir leid, Ma’am, für ihren Verlust.“

Dieser Mann hatte eindeutig zu viele Leichen gesehen. Mitgefühl ging ihm ebenso am Allerwertesten vorbei wie der Tod.

„Für sie“, er wandte sich an Amy. „Habe ich mir besonders viel Mühe gegeben.“

Aber sicher doch, wer das glaubte, war zu verblendet von seinem Verlust, doch sie nahm es schweigend hin. Ihren Vater brachte ihr das Ganze sowieso nicht mehr zurück.

Der Mann ergriff die Schmuckschachtel und Amy musste sich eine Hand vor den Mund halten, um zu verbergen, wie sich ihre Mundwinkel bereits krampfhaft zu einem heulen verzogen.

Ihr Vater hatte sie gerettet. Nur gerade so, und hatte doch dabei sein Leben gelassen. Sie hatte ihm Unrecht getan und er hatte sein Leben für sie geopfert. Sie war so grausam zu ihm gewesen und nun das.

Sie schloss kurz die Augen, ehe der Mann die Schachtel öffnen konnte und drückte ihre Lippen an den Ring ihrer Familie, den sonst ihr Vater immer getragen hatte. Als sie die Augen öffnete, öffnete sich auch die Schatulle vor ihr.

Der Ring, der in ihm lag war in einem dunklen Ton gehalten und eher schlicht im Vergleich zu dem Modering mit den Geistern und dem Familienring, die beide an ihrer rechten Hand steckten.

Der Bestatter hob ihn aus der Schatulle und zeigte ihn ihr genauer.

Er hatte ein leicht geschwungenes Muster, trotz seiner im Vergleich zu Amys Fingern enormen breite. An seiner Spitze war ihr Vater eingebettet als einziger, größerer Stein, umgeben von weiteren, kleineren, die sich Amy hatte leisten können, Dank dem vielen Geld, das ihr Vater für sie ein Leben lang zurück gelegt hatte.

Innen war sein Name, sowie eine kleine Liebeserklärung von ihr an ihm, eingelassen.

„Ich darf doch, oder?!“, fragte der Mann und griff bereits nach ihrer noch freien, linken Hand, um ihr ihren Vater buchstäblich um den linken Ringfinger zu legen. Hätte sie gewusst, wo ihre Mutter lag, die bereits aus hygienischen Gründen auch ohne sie und ihrem Vater von der französischen Regierung begaben worden war, hätte sie wohl mit ihr dasselbe getan.

Der Ring passte perfekt.

Unmerklich wirkte Andromeda einen Zauber um die Echtheit zu überprüfen (so viel Misstrauen musste dann doch sein), doch alles war in Ordnung.

„Dann Danken wir ihnen.“, verkündete sie anschließend und Amy griff nach dem Kästchen.

Als die zwei ihre Geldbörsen hervorholten, um das frisch eingetauschte Muggelgeld zu zücken erschienen beinahe Dollarzeichen in den Augen des Mannes. Irgendwie war er den beiden Frauen zuwider, aber was sollten sie machen? Es gab keine Alternative in ihrer Welt, da die Todesser noch immer an der Macht waren.

Sie bezahlten ihn höflich, packten alles weg und Amy zog sogar ihre schwarzen Handschuhe über, ehe sie das Geschäft verließen.

Aufmerksam sahen die zwei sich um, immerhin waren sie sich sicher, dass man nach ihnen suchte und eine Menge von Muggel würde sie sicher nicht vor einer Attacke schützen, doch es war weit und breit niemand verdächtiges zu sehen.

Die zwei verschwanden hinter das Gebäude und Andromeda apparierte sie zurück zu ihrem Haus in dem der Orden damit beschäftigt war, alle Sachen zu packen.

Sofort ließ Molly den Koffer fallen, den sie gerade die Treppe hinunter brachte, und stürmte aus dem Haus auf sie zu. Doch weiter kam sie nicht. Ein weiterer Knall und sie blieb wie angewurzelt stehen. Erschrocken fuhren Amy und Andromeda herum.

Keiner zückte den Zauberstab, niemand sah Narzissa als eine Gefahr an.

Mrs. Malfoy schluckte hart, als sie einen Schritt auf die zwei zu machte. Andromeda drehte sich vollends zu ihr um und hob die Arme. Beinahe rennend überwand ihre kleine Schwester die letzten Meter und nahm sie in die Arme.

„Es tut mir so leid, Adromeda!“, flüsterte sie leise, während die Andere zu schluchzen begann.

„Amy, komm her...“, bat Narzissa und öffnete einen Arm, um auch sie in ihren Kreis aufzunehmen.

Molly trat dichter heran.

„Kommt doch bitte rein, außerhalb des Schutzzaubers ist es zu gefährlich!“, verkündete sie und wies in Richtung Tür.

Amy löste sich und lief vor, während Narzissa und ihre Schwester sich noch immer in den Armen lagen und mehr schlecht als recht hinterher stolperten.

„Ich habe nicht viel Zeit.“, verkündete die Frau dann und reichte Amy einen Zettel. „Ich habe eine Vollmacht von deinem Vater und den Kobolden gesagt, dass ich dich aufsuche. Das hier ist der Schlüssel und seine Schließfachnummer bei Gringots. Deine Sachen, dein Besen, dein Umhang und alles was ihm gehörte habe ich dort verstaut, samt dem restlichen Geld. Die Urkunde über euer Land konnte ich auch in Sicherheit bringen. Sei nur vorsichtig, wenn du dorthin gehst. Vielleicht ist es sogar besser, wenn du es unangetastet lässt, solange das alles nicht vorbei ist.“ Amy nickte nur. Tränen hatte sie keine mehr übrig. Ihre Augen brannten nur noch.

„Aber das ist das geringste Problem.“, verkündete sie. „Potter, Weasley und Granger, plus einige weitere Freunde von ihnen sind den Todessern ins Netz gegangen.“

„Was? Ronald!“, rief Molly entsetzt, sofort hielt ihr Mann sie fest ehe sie zu Boden ging. „Sie sitzen bei uns zu Hause im Verließ.“, sprach Narzissa weiter. „Noch haben sie eine Galgenfrist, Draco hat gelogen, er wäre sich nicht sicher, dass sie es sind.“, gab sie zu. „Aber ich weiß nicht, wie viel Zeit uns das gibt.“

Ein Hauself tapste heran.

„Dobby macht das schon.“, erklärte er. „Dobby wird alle zu dem Treffpunkt bringen.“

Damit war der Elf verschwunden.

„Danke!“, hauchte Molly. Narzissa nickte.

„Wo kommt ihr jetzt unter?“

„Das sollten wir lieber geheim halten.“

„Arthur!“, tadelte Molly, doch Narzissa nickte nur.

„Schon gut.“, sie sah zu Amy, dann zu Andromeda. „Ich hoffe, wir sehen uns wieder und zwar lebendig und ohne Kratzer.“

„Bestimmt...“, flüsterte Andromeda und strich sich eine Träne aus dem Gesicht. Dann sah Narzissa zu Amy.

„Sag Draco, dass es mir leid tut.“, bat diese flehend. „Ich wollte ihm nicht verschweigen, wer ich bin.“

Narzissa nickte und gab ihr einen leichten Kuss auf den Scheitel, dann verschwand sie wieder, ehe die anderen Todesser nach ihr suchen konnten.

Molly schüttelte sich.

„Ich muss sofort zu Großtante Muriel!“, rief sie, schnappte sich ein paar Taschen und türmte ebenfalls aus dem Schutzzauber hinaus.

„Du bleibst hier!“, Großtante Muriel stapfte trotzig mit dem Fuß. „Ich dulde es nicht, dass du dich da einmischst!“

Andromeda legte Amy eine Hand auf die Schulter.

„Deine Großmutter hat recht, Amy, du bist nicht so erfahren, wie die anderen. Minerva hat sämtliche Minderjährigen von Hogwarts durch die Tunnel evakuiert. Glaubst du, dass du auch nur im Entferntesten mit den anderen Siebtklässlern mithalten kannst?“

„Ich kann dich gut verstehen.“, seufzte Nymphadora. „Wenn ich nur mitgehen könnte!“

Draußen hörte man einen Knall, die letzten waren in Richtung Hogwarts aufgebrochen.

„Ich möchte Remus ungerne alleine lassen!“

„Schatz, denk an das Kind! Was ist, wenn euch beiden etwas passiert?“

Nymphadora schwieg.

„Aber was ist, wenn Remus etwas passiert? Ich könnte mir das nie verzeihen, wenn ich ihm nicht geholfen hätte...“

„Du tust besser daran, bei deinem Kind zu bleiben!“, donnerte Muriel wieder los. „Kämpfen ist Männersache!“

Nymphadoras Haare verfärbten sich Zornrot.

Ihr Sohn in der Wiege neben der Couch gähnte genüsslich und legte den Kopf auf die andere Seite.

Amy schluckte und drehte Gedankenverloren an einem ihrer drei Ringe.

Sie dachte an Draco, an Ernesta und an Victorian, ebenso wie an ihre anderen Freunde, die alle zu der Zaubererschule aufgebrochen waren. Sie war vielleicht keine große Hilfe, aber sie fühlte sich nutzlos, weil sie dazu verdammt war, das Haus zu hüten. Sie ließ sich zurück gegen die Lehne fallen und atmete einmal tief aus.

„Denk nicht mal daran, Amy!“, murmelte Andromeda, die durchaus die richtigen Schlüsse zog, in Bezug auf ihre Gedanken.

„Was soll ich machen?“, fragte sie verzweifelt. „Meine Freunde sind alle dort...“

„Es reicht, ich kann nicht mehr still sitzen!“, brummte Nymphadora und stand entschlossen auf.

„Kind, was hast du vor?“, rief Andromeda schockiert und folgte ihr, als sie sich zur Haustür aufmachte.

„Ich gehe jetzt nach Hogwarts.“, verkündete die Metamorphmagi und rannte los, ehe die Tür richtig offen war.

„Kümmere dich um Ted, bis ich wieder da bin!“, rief sie und mit einem Knall war auch sie verschwunden.

„Nymphadora!“, schrie Andromeda. Sie spürte die Tränen in ihr hoch steigen. Ein ungutes Gefühl breitete sich aus. Ted hinter ihr begann zu schreien, als Muriel sie wieder ins Haus hinein zog und die Tür schloss. Der Name ihrer Tochter ging in den ersten Schluchzern unter.

„Bleib stark, Tonks!“, bat Muriel und zog sie mit sich zur Couch. Sie drückte sie in die Kissen und holte Teddy aus seiner Wiege um ihn ihr in die Arme zu legen. Andromeda schniefte noch ein paar Mal und strich ihrem Enkel sanft über den Kopf.

„Denk positiv!“, bat die alte Frau und ließ sich auf den Platz neben ihr sinken, wo Amy gerade noch gesessen hatte.

Nun bemerkte Andromeda erst, dass auch sie verschwunden war. Panisch sah sie sich um.

„Wo ist sie?“, sie sprang auf, noch immer mit dem Jungen in den Armen. „Amy? Amy Turner, komm sofort wieder her, junge Dame!“

Muriel erhob sich, sah zur Treppe die zu den Schlafzimmern führte und sprang diese dann schon hinauf, besser, als man es ir zugetraut hätte.

„Amy!“, donnerte sie, als sie ihre Schlafzimmertür aufriss. Das Fenster stand offen.

Die Siebzehnjährige war nur noch als kleiner Punkt im Himmel zu erkennen.

„Amy Turner, du kleines Biest, komm sofort wieder runter!“, schrie Muriel ihr hinterher, doch Amy interessierte sich dafür gar nicht.

Tiefer legte sie sich auf den Besen, damit dieser seinen Flug beschleunigte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Omama63
2015-09-29T07:10:40+00:00 29.09.2015 09:10
Ich habe mir schon gedacht, dass sich Amy nicht aufhalten lässt.
Bin schon gespannt, ob die die in den Büchern gestorben sind auch bei dir sterben.

Lg
Omama63


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