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Die Augen der Nacht

von

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Szene 6: Zufall oder Fügung?

Szene 6: Zufall oder Fügung?
 

Seitdem Gespräch mit Grete war inzwischen eine Woche vergangen und Dayana hatte weder etwas von ihr noch von dem Grafen gehört. Wobei sie letzteres mehr störte, als sie es zu zugeben wollte.

Nach Sophias Beerdigung lief das Leben wieder in relativ gewohnten Bahnen, nur das Rebecca öfter am Männertisch verweilte und eifrig mit ihnen diskutierte.

Zwar versuchte Dayana herauszufinden worüber sie soviel zu bereden hatten, aber immer wenn sie wie reinzufällig am Tisch vorbei kam, unterbrachen sie ihre Diskussion. Auch mit Rebecca alleine hatte sie nicht mehr Erfolg. Laut der Wirtin besprachen die Männer lediglich die nächste Wolfsjagd. Ja ne ist klar! Das konnten Die ihren Großmüttern erzählen, aber doch nicht ihr.

Und wegen einer lausigen Wolfsjagd verstärkte Rebecca auch die so genannten Sicherheitsvorkehrungen. Das hieß: Noch mehr Knoblauch und nach Sonnenuntergang wurden alle Fenster und Türen fest verriegelt. Dayana hätte sogar schwören können, dass Rebecca mit Knoblauch um den Hals zu Bett ging. Wie auch immer, fest stand sobald Jana nach oben ging riss sie als Erstes das Fenster in ihrem Zimmer weit auf- Lieber in der Kälte erfroren, als im Mief Erstunken.
 

Aber etwas hatte sich noch verändert. Natalia beachtete sie mit keinem Blick mehr. Dabei hatte Jana geglaubt sie hätte sich inzwischen ganz gut verstanden. Enttäuscht und auch ein wenig wütend, beschloss Dayana ihre Kollegin am nächsten Abend zur Rede zu stellen.
 

Was sie dann auch tat. Natalia war gerade in der Küche mit dem Eintopf beschäftigt, als Dayana sie abfing.

„Natalia ich muss mit dir reden“, ruhig stellte sie sich neben die Blondine. Die sie aber komplett ignorierte und stattdessen weiter im Topf rührte. „Was ist denn los?“

Als wieder keine Antwort kam, schnappte Dayana sich den Topfdeckel und knallte ihn mit Schmackes auf den Kochtopf. Erschrocken fuhr Natalia zurück, bevor sie Dayana wütend anfunkelte.

„Spinnst du!“

„Das sollte ich wohl eher dich fragen. Immerhin sprichst du nicht mehr mit mir. Nein du ignorierst mich regelrecht und ich wüsste gerne warum“, nun ebenfalls verärgert, stemmte Jana die Hände in die Hüften.

Natalia verengte die Augen zu schlitzen.

„Zu Recht! Es ist schließlich deine Schuld das Sophia sterben musste“, grimmig schubste sie Dayana zur Seite. Zu verblüfft über den Angriff, starrte diese ihr hinterher. Doch knapp bevor Natalia die Küche verlassen konnte, hatte Jana sie wieder eingeholt und hielt sie entschlossen am Ärmel fest.

„Was soll das heißen? Ich habe dieses Mädchen nicht umgebracht!“, aufgebracht zerrte sie die Blonde am Arm, so dass diese herumwirbelte.

„Vielleicht nicht Eigenhändig. Aber immer wenn eine junge Chagal Tochter im Dorf verweilt, kommt er und tötet. Also bist du Mitschuld!“, der Vorwurf war so unsinnig das Dayana den Kopf schütteln musste.

„Das ist doch lächerlich“, fassungslos trat die junge Frau zurück.

„Keineswegs. Meine Großmutter hat mir alles brühwarm erzählt. Die Töchter Chagals zogen den Tod schon immer an“, wie von Sinnen glitzerten ihre Augen. „So auch deine Schwester, dieses kleine Miststück.“ Ein gehässiges Grinsen verzog ihre Lippen. „Sie tat immer so unschuldig und einsam. Dabei verdrehte sie jedem jungen Mann den Kopf. So auch diesem Studenten der zuletzt ihr mit seinem Professor gastierte. Aber dann lief sie davon“, ein grausames Lachen durchdrang den Raum, was Dayana auf heftigste in die Glieder fuhr.

„Wie wahr. Sarah war schon ein kleines Flittchen, wer weiß schon was auch ihr wurde? Ich hoffe doch mal, dass er sie sich geholt hat“, Tomas musste gar nicht weiter sprechen. Dayana kniff die Augen zusammen und atmete tief durch, um die beiden nicht zu erwürgen.

„Ich habe sie ja leider nicht kennen lernen dürfen. Aber…“, voller Zorn schaute sie auf. „Aber so über Tote zu reden ist widerlich! Ihr beide seid doch wirklich das Allerletzte!“ Damit riss sich Jana die Schürze herunter und rannte aus dem Haus.

Blind vor Wut erreichten ihre Füße den Wald und trotz der Dunkelheit stürmte sie einfach weiter. Hauptsache weg von diesen heuchlerischen Leuten.
 

Graf von Krolock saß indessen in seiner Kutsche und dachte an Herbert, der kurz nach ihrem Erwachen wütend davon gestürmt war. Verrückt und Launisch hatte er ihn genannt. Nicht mehr er selbst, sollte er sein. Die Antwort des Grafen war letztlich nur ein sprödes Lachen gewesen, was bei seinem Sohn genügt hatte.

Dabei wusste er insgeheim, dass Herbert nur das ausgesprochen hatte, was er schon längst wusste. Sarahs Verrat hatte ihn verändert, noch mehr als es damals der Tod seiner geliebten Frau, Herberts Mutter, es vermocht hatte. Aber die Ankunft von Dayana hatte ebenfalls etwas in ihm gerührt. Nur in welche Richtung das blieb noch ein Rätsel, welches nach einer Lösung suchte.

So in seinen Gedanken vertieft, riss den Grafen letztlich das Jaulen der Wölfe in die Realität zurück. Erst ließen ihn noch diese Geräusche kalt, zu lange hörte er sie schon jede Nacht in den tiefen des Waldes, als dass sie ihn noch berührt hätten. Jedoch, nach einem erneuten Aufheulen mischte sich ein weiteres Geräusch zu den Tönen der Tiere. Aufmerksam horchte er in die Nacht und blickte finster zum Fenster hinaus.

Da war es wieder! Und es klang wie das rasche Klopfen eines menschlichen Herzens.

Dummer Sterblicher, schoss ihm durch den Kopf und war bereits wieder dabei sich zurück zu lehnen, während es in derselben Sekunde wie ein Blitz einschlug. Er wusste von wem dieser Herzschlag stammte!

„Sie wird doch wohl nicht…?“, weiter brauchte er gar nicht sprechen. Der Graf wusste hier gab es keinen Zweifel, weswegen er nun entgeistert aus der fahrenden Kutsche sprang und dem Heulen der Wölfe wie auch ihrem Herzschlag folgte. Seine Kutsche vergaß er dabei gänzlich.
 

Dayana war Blind vor Tränen über einen Ast gestolpert und dabei gestürzt. Über ihre eigene Dummheit verzweifelnd war sie einfach liegen geblieben. Erst als sie sich wieder aufgerichtet hatte, waren ihr sofort die leuchtenden Augen um sie herum aufgefallen.

Schluckend wich sie nun immer weiter zurück und stieß letztlich gegen den Stamm eines alten Baumes. Erschrocken quiekte sie auf und starrte dabei wie gebannt in die Augen der wilden Tiere.

„Oh oh… brave Wölfe, ich schmecke gar nicht. Ehrenwort!“, stieß sie komplett verängstigt aus und konnte das Beben in ihrer Stimme nicht verstecken. Wie auch? Die hungrigen Blicke der Wölfe, ließen ihr das Blut in den Adern gefrieren. Außerdem kamen die Tiere für Janas Geschmack viel zu schnell auf sie zu.

Ihr Atem der ohnehin nur noch ein Stocken war, verschwand endgültig als von den Tieren ein tiefes Knurren kam und einer schließlich vor sprang, direkt auf sie zu.

So geht es also zu Ende, raste es in ihren Gedanken, bevor sie zu Boden fiel und einen markerschütternden Schrei ausstieß. Die Hände dabei noch fest vors Gesicht drückte.

So entging ihr auch der Schatten der sich zeitgleich über sie schob und wie der Wolf von ihr weg geschleudert wurde. Das Jaulen des Tieres ging ihr durch und durch, trotzdem wagte sie es noch nicht die Hände herunter zu nehmen. Erst das Fauchen eines Mannes, zumindest klang es beinahe so, ließen sie zaghaft die Augen öffnen.

Was sie nun sah, ließ ihr Herz erneut schneller schlagen, diesmal aber nicht aus Panik. Mit Weitaufgerissenen Augen verfolgte Dayana den Bewegungen des Mannes, der die Wölfe mir scheinbarer Leichtigkeit davon jagte und sich ihr am Ende zuwandte.

Die funkelnden Augen die sie jetzt taxierten, hatten denselben animalischen Hauch wie das der Wölfe. Trotzdem verspürte Jana lediglich eine so heftige Erleichterung, dass sie einen tiefen Seufzer ausstieß, ja sogar fast Lächeln konnte.

„Graf von Krolock!“, sie bebte zwar noch am ganzen Körper, trotzdem versuchte Dayana sich aufzurichten. Was ihr letztlich allerdings nur mit seiner Hilfe gelang. Der Griff des Grafen war derart fest, dass er beinahe wehtat. Jedoch hielt sie ein weiterer Blick in seine Augen davon ab etwas zu sagen.
 

Erst als der Vampir merkte, dass Dayana wieder alleine stehen konnte ließ er sie los.

„Was hast du hier zu suchen?“, verärgert ging er vor ihr auf und ab. Wobei er sie aber keinen Augenblick aus den Augen ließ. „Habe ich dich nicht gewarnt? Der Wald ist kein Ort für ein kleines Mädchen!“

Seine letzten Worte trafen sie hart und das wusste er. Trotzdem waren sie wahr. Düster dreinschauend blieb er vor ihr stehen.

Dabei bemerkte er wie Jana zaghaft den Mund öffnete um zu widersprechen, doch noch bevor ihre Lippen ein Ton verlassen konnte, schnitt er ihr erneut das Wort ab.

„Wie konntest du nur? Ist dir dein Leben denn so wenig Wert?“, der Graf war wirklich außer sich vor Wut. Immerhin hatte er sie nicht verschont, nur damit sie jetzt so leichtsinnig ihr Leben aufs Spiel setzte.
 

Die junge Frau spürte wider Willen wie ihr erneut Tränen in die Augen schossen. Das Ganze wurde ihr einfach zuviel. Erst musste sie sich Natalias Beschuldigungen anhören, dann versuchten diese Wölfe sie zum Frühstück, Mittag oder was auch immer zu verspeisen und zu guter letzt wurde sie jetzt noch von diesem Grafen zur Schnecke gemacht.

Normalerweise hasste Jana es zu weinen, vor allem vor Fremden aber nun konnte sie den Tränenfluss nicht zurück halten. Wie ein Wasserfall flossen sie in Strömen über ihre kalten Wangen.

„Natürlich nicht“, schniefend versuchte sie ungeschickt sich die Wangen zu trocknen. „Ich wollte doch gar nicht…“, Dayanas Stimme brach während sie sich mit den Armen umschlang und dabei versuchte ihr Zittern zu unterdrücken.
 

Kurz darauf spürte sie ein ungewohntes Gewicht auf ihren Schultern. Verdutzt schaute sie auf. Von Krolock stand dermaßen dicht vor ihr, dass sie seinen Geruch einatmen konnte. Eine Mischung aus winterlicher Kälte und einem ihr unbekannten Duft. Mit rasendem Herzen wartete sie auf sein nächstes Tun, aber anstatt ihr noch näher zu kommen verschloss er seinen Umhang vor ihrer Brust und strich ihr die verirrten Haarsträhnen aus dem Tränenfeuchten Gesicht.

„Ich mag in deinen Augen ein Schuft sein. Aber ich werde garantiert nicht dabei zusehen wie du in meiner Gegenwart erfrierst“, seine Züge waren beim Sprechen vollkommen ausdruckslos und während sie sich gegenseitig in die Augen blickten, erklang das Rumpeln einer Kutsche.

Der Graf wich zurück und rief dem Kutscher einige Befehle zu. Während Dayana entsetzt blinzelte als sie die Kutsche wieder erkannte. Es war zwar Dunkel, doch die beiden kleinen Laternen auf dem Kutschbock reichten aus um die kunstvollen Schnörkel zu erkennen.

Unverständlich für ihre Ohren, redete der Graf auf den Kutscher ein. Woraufhin dieser im selben Kauderwelsch antwortete und damit automatisch ihre Aufmerksamkeit auf sich zog.

Sein Anblick verschlug ihr aus zweierlei Gründen die Sprache. Erstens erkannte sie den Buckeligen aus dem Dorf und zum zweiten wurde ihr nun auch klar, woher der Graf ihren Namen kannte.

Sofort erklangen die warnenden Stimmen von Rebecca und Grete in ihr wieder, aber auch die spöttischen Erzählungen von Natalia über die Vampire. Das Mädchen musste schwer schlucken, wobei ihr Puls erneut zu rasen begann und sie dazu verleitete immer schneller nach Luft zu schnappen.

Mit den Augen konnte sie sehen das der Graf mit ihr sprach, aber seine Worte kamen nur in einem wilden Rauschen bei ihr an, bis plötzlich alles Schwarz um sie herum wurde.
 

Von Krolock schaffte es nur mit seiner übermenschlichen Schnelligkeit ihren Körper aufzufangen. Zeitgleich fragte ihn Kokoul ob es seine Schuld sei. Doch der Vampir schüttelte bloß sein Haupt.

„Nein sie wird nur erschöpft sein. Offenbar hat sie einen harten Tag hinter sich. Wir werden umkehren“, mit diesem kurzen Befehl stieg er mit Dayana in die Kutsche und wenige Sekunden später, setzte sich der Wagen auch schon in Bewegung.
 

Auf dem Schloss war sein Sohn bereits zurück und staunte nun nicht schlecht, als er seinen Vater mit dem Menschenmädchen erblickte.

„Sieh an, das ist sie also?“, nach Außen aufs völligste desinteressiert folgte er seinem Vater durch die langen Schlossflure.

„Ja“, mit zusammengebissenen Zähnen blieb der Graf vor einer Tür stehen. Ihm graute es vor Herberts selbstzufriedenen Bemerkungen, weshalb er ihm sofort deutete die Tür zu öffnen.

Innen eröffnete sich ein großes Schlafgemach in weichen Pastelltönen und einem riesigen Himmelbett in dessen Mitte. Auf welches der Graf Dayana nun ablegte, ehe er seinem Sohn befahl den Kamin gegenüber vom Bett zu entzünden. Entgeistert schaute der junge von Krolock auf.

„Ich? Dafür ist doch Kokoul zuständig!“

Der Graf verzog streng den Mund, ein Zeichen das er sich noch zurückhielt.

„Tu einfach was ich dir sage, Herbert“, das war seinem Sohn Warnung genug. Zwar noch murrend, machte er sich an die Arbeit und entfachte innerhalb weniger Minuten ein gemütliches Feuer.

„Zufrieden?“, fast schnippisch kam er auf seinen Vater zu, der bei dem Mädchen auf dem Bett saß und sie beobachtete. Auf Herberts Frage nickte er lediglich.

Nachdenklich trat Herbert an die andere Seite des Bettes und legte den Kopf leicht zur Seite. Zwar warf der Kamin nun ein leichtes Licht in den Raum. Aber Dank seiner hervorragenden Nachtsicht, konnte er das Mädchen auch so sehr gut betrachten.

„Sie sieht ihr wirklich erstaunlich ähnlich“, amüsiert lachte er auf, was ihm von Seiten seines Vaters einen finsteren Blick eintrug.

„Was denn? Es ist doch wirklich erstaunlich, dass ein Mann wie Chagal solch hübsche Töchter zustande gebracht haben soll.“

In diesem Punkt blieb dem Grafen kaum eine andere Möglichkeit. Mit einem Schmunzeln stimmte er ihm indirekt zu: „Sie ist der beste Beweis, wie weit sich Gene weiter vererben können.“ Herbert hob eine Braue.

„Die Ur-Großmutter von Chagal war ebenso eine Schönheit“, erklärte der Vampir ungeduldig. Woraufhin sein Sohn mit den Schultern zuckte.

„Da haben die beiden ja wirklich Glück gehabt“, Herbert hielt inne. „Oder vielleicht auch nicht. Immerhin haben sie dich nun am Hals.“

Das war eine glatte Beleidigung und der Graf wollte schon aufbrausen, als beide von Kokoul unterbrochen wurden.

In seiner eigenen Art berichtete er seinen Herren, dass er sich um Pferd und Kutsche gekümmert hatte und ihm dann der Gedanke gekommen sei. Das einige Kerzen das Zimmer doch sicherlich angenehmer für das Mädchen erhellen würden. Da bemerkten die beiden Vampire erst, dass ihr buckeliger Diener den Arm voll dicker weißer Kerzen hatte.

Von Krolock würde es garantiert niemals zugeben, aber das Dayana, sollte sie in Kürze erwachen hier nichts sehen könnte, das hatte er keinen Augenblick bedacht. Weswegen er nun auch unfreundlicher reagierte als angebracht: „Dann bring sie schon an.“

Kokoul zeigte keinerlei Reaktion bei der Anfuhr, sondern machte sich rasch an die Arbeit. In weniger als fünf Minuten waren alle Kerzen in ihren jeweiligen Halterungen platziert und Kokoul wollte sie schon anzünden, als Herbert ihm die Streichhölzer entnahm.
 

Er hatte den Anschnauzer seines Vaters als ungerecht empfunden. Schließlich hatte Kokoul nur mitgedacht.

„Geh und bereite mit Magda etwas zu Essen vor“, mit einer geschmeidigen Bewegungen entzündete er das Streichholz und begann damit die Arbeit des Buckligen zu beenden. Im Rücken spürte Herbert wie sein Vater ihn spöttisch musterte.

„Seit wann bist du so Hilfsbereit?“, kam dann auch die Frage, auf die er schon gewartet hatte. Mit einer hochgezogenen Braue wandte Herbert sich um.

„Und seit wann seid Ihr so schnippisch Vater?“, gab er mit deutlichem Sarkasmus wieder, was seinem Vater das spöttische Grinsen aus dem Gesicht wischte.

Zufrieden zündete er die letzten Kerzen an, blies das Streichholz aus und trat dann wieder zum Bett. Das Mädchen schlief noch immer tief und fest, es schien auch nicht so, als würde sie in den nächsten Minuten aufwachen.

„Ich werde mich dann erstmal zurückziehen“, mit einem Nicken an seinen Vater verließ der jüngere Vampir das Schlafzimmer. In seinen Augen würde er sie noch früh genug kennen lernen.
 

Der Graf war merklich erleichtert als Herbert das Zimmer verlassen hatte. Seitdem er von seinen Reisen zurück war, fühlte er sich angespannt.

Nur wegen diesem misslungenen Mitternachtsballs vor zehn Jahren, war ihr Verhältnis zueinander derart abgekühlt. Es gab Tage beziehungsweise Nächte in denen er dies bedauerte. Doch leider konnte man die Zeit nicht zurück drehen. Das hatte er schon früh lernen müssen und in diesem Fall konnte er auch lediglich hoffen, dass die Zeit die Dinge heilte. Für ihn zumindest schien diese Heilung ein Stück zum Greifen nahe.

Hauchzart berührten seine Fingerspitzen ihr Gesicht. Dayana war nicht mehr ganz so kalt, aber ihre gleichmäßige Atmung zeigte auch ihm, dass sie nicht allzu schnell erwachen würde. Aber das störte den Graf nicht, er würde bei ihr bleiben und wenn es die ganze Nacht dauern würde.

„Ich werde nicht nie wieder aus den Augen lassen, Sternenkind.“



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