Zum Inhalt der Seite

The Sensations Of Ice

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Eis in der Kälte

Eis in der Kälte
 

„Der Auftrag besteht darin eine Gruppe von Zivilisten, in diesem Fall eine Dorfbevölkerung, aus den Händen einer Rebellengruppe zu befreien. Das Dorf befindet sich in der Eiszapfenregion in der Nähe des Nordkraters. Es ist eine Deadmission. Keine Überlebenden, außer den Dorfbewohnern natürlich. Missionsteilnehmer sind glücklicherweise nur Sie und ich, daher müssten wir unglückliche Zwischenfälle vermeiden können.“, sagte Akira während sie den Gang entlang ging. „Hier ist die genaue Anweisung. Wir sehen uns in zwanzig Minuten am Helikopterlandeplatz.“, sagte Akira und ging dann davon. Sephiroth blickte ihr hinterher. Sie hatte kein Wort über das verloren, das sie soeben gesehen hatte. Sephiroth wandte seinen Blick ab und machte sich dann auf den Weg zur Waffenkammer.

Er stieg neben sie in den Hubschrauber und schlug dann erneut die Mappe auf. Mit finsterem Blick überflog er noch einmal die wichtigsten Details. Sie hatte sogar einige Ausdrucke mit den wichtigsten Informationen über die Eiszapfenregion hinzugelegt. Umsonst, denn dort kannte er sich bestens aus.

Während er vorgab die Mappe weiter zu begutachten beobachtete er Akira heimlich, deren Blick nach draußen gerichtet war. Fast eine ganze Stunde saß sie so erstarrt da und Sephiroth lies sie keine Sekunde aus den Augen, denn er begriff einfach nicht weshalb sich kein Wort über die letzten Ereignisse verlor.

Zack hatte an ihrer Stelle sicherlich ununterbrochen geredet. Aber sie war nun einmal nicht Zack. Persönlich fiel es ihm schwer, sie einzuschätzen. Redet sich nicht darüber weil es sie nicht interessierte oder wollte sie damit seine Gefühle und Nerven schonen? Er bemerkte wie ihre Hand sich unter ihren Mantel an die Schulter schob von der er wusste, dass sie verletzte war. Sie verzog unmerklich das Gesicht, nun unmerklich für jemanden der sie nicht so genau beobachtete wie er. Er sagte jedoch nichts, es ging ihn schließlich nichts an.

Sie landete und Akira sprang vor ihm aus dem Helikopter. Sofort schlug ihnen die Kälte entgegen, aber er empfand es nicht als störend. Akira jedoch knöpfte ihren Mantel zu und betrachtete missbilligend die dicke Schneedecke. Sephiroth ging an ihr vorbei und bedeutete ihr mit einer Handbewegung zu folgen. Sie schien nichts dagegen zu haben und folgte ihm, während er voraus durch den Schnee stapfte.

Sie waren einige Stunden gelaufen als Akira ihn einholte. Er blickte überrascht zu ihr hinunter. „Jemand folgt uns.“, wisperte sie. „Wie weit entfernt?“, erwiderte er genauso leise. „Zweihundert Meter, aber sie nähern sich konsequent. Ich vermute, sie wollen angreifen.“, antwortete sie. „Das sollen sie erst einmal versuchen.“, erwiderte Sephiroth kühl. „Unterschätzen Sie sie nicht.“, warnte Akira kühl.

Sephiroth lächelte nur überheblich. Er vernahm ein Geräusch hinter sich. Sie wagten es also tatsächlich zum Angriff überzugehen. Er grinste und zog Masamune, während sich Akira neben ihm blitzschnell umwandte und losrannte. Aus dem Augenwinkel nahm er wahr wie sie ihre Hand um das Gesicht eines Mannes legte und ihn damit blitzschnell zu Boden brachte.

Es waren rund zwanzig Angreifer. Also genügend für jeden da, aber Sephiroth sorgte trotzdem dafür, dass die Sache schnell erledigt werden würde. Ein paar kraftvolle Hiebe mit Masamune und er hatte sich der Hälfte dieser lästigen Rebellen entledigt.

Währenddessen war Akira in ein Gefecht mit drei Rebellen verwickelt. Sie hatte inzwischen ihre Schwerter gezückt und brachte nun mit einer einzigen Bewegung drei weitere Männer zu Fall. Blut färbte den weißen Schnee rot und wurde zu einem Karmesinroten Teppich. Sephiroth ging langsam auf die restlichen Rebellen zu. Diese wandten sich bereits zur Flucht um. Doch ehe Sephiroth selbst reagieren konnte, zuckten sechs Schüsse durch die Luft und die Rebellen fielen zu Boden wie Puppen.

Akira stand da, den unverletzten Arm erhoben, eine lange aufwendig gearbeitete Pistole in der Hand. „Kinkerlitzchen.“, murmelte sie und steckte die Waffe zurück. Doch ihr Mantel hatte sich rot gefärbt. Sie war verletzt worden. „Sind Sie in Ordnung, Akira?“, fragte Sephiroth nach. Sie nickte und verstaute auch ihre Schwerter, dann schloss sie den Mantel wieder und wandte sich wieder um, um weiterzugehen. „Wir sollten ohnehin einen Unterschlupf für die Nacht suchen.“, sagte Sephiroth und ging an ihr vorbei voraus.

Sie folgte ihm und nach einer knappen Stunde hatten sie endlich einen Unterschlupf gefunden. Es war eine kleine Steinhöhle, aber für die Nacht würde es reichen. Sephiroth entfachte mit Hilfe von Feuermateria ein kleines Feuer. Nicht für sich, aber ihr war sicherlich kalt und er wusste, dass man bei der Navy den Umgang mit Materia nicht lernte.

Währenddessen zog die junge Frau neben ihm gerade ihren Mantel und ihren Pullover aus und betrachtete mit kritischem Blick die Blutdurchtränkten Verbände an ihrer Schulter.

„Wieso ist die Wunde nicht mit Materia versorgt worden?“, fragte Sephiroth, der sich vor dem Feuer niedergelassen hatte. „Bei der Navy ist es nicht üblich damit zu arbeiten. Als ich es bei Shinra behandeln lassen wollte, sagten mir die Ärzte ich solle mich an Professor Hojo wenden und dieser Mann wird niemals auch nur einen Finger an mich legen.“, erwiderte die junge Frau kühl und griff wieder nach ihren Klamotten.

„Ich kann Sie behandeln, ich weiß wie man mit Heilmateria umgeht.“, sagte Sephiroth. Eine verwundete Missionsteilnehmerin ist eine schlechte Teilnehmerin und…er war ihr noch einen Gefallen schuldig. „Nicht nötig.“, erwiderte sie jedoch, den Rücken ihm zugewandt. „General Akira, wenn Sie nicht in der Lage sind zu kämpfen, dann sind Sie mir zu nichts nütze. Also lassen Sie mich ihre Wunde behandeln.“, sagte Sephiroth kalt.

Sie wandte sich zu ihm um, dann trat sie vor ihn und setzte sich neben ihn, wandte ihm wieder den Rücken zu. Das lange weiße Haar fiel elegant über ihren nackten Rücken und schlängelte sich vorne über den schwarzen BH. Sephiroth zog seine Handschuhe aus und nahm vorsichtig den Verband ab. Die Wunde sah nicht gut aus. Und sie war enorm groß ein mindestens sieben Zentimeter großes Loch. Ihre Schmerzgrenze musste wirklich wahnsinnig hoch liegen. Ein Durchschuss konnte es nicht gewesen sein, dafür war das Loch zu groß.

„Was ist Ihnen passiert?“, fragte er und betrachtete die Wunde genauer. Wenn er einen Fremdkörper einschließen würde, würde es bedeuten dass sie zu hundert Prozent auf Hojos Labortisch landen würde. „Eine Metallstange hat mir die Schulter durchschlagen.“, erwiderte sie kurz. Er zog überrascht die Augenbrauen nach oben. Ihre Schulter musste doch komplett zersplittert sein.

„Ich werde die Wunde jetzt heilen.“, sagte er und griff nach der Materia. Sie nickte langsam. Er aktivierte die Materia und berührte dann die Schulter der jungen Frau. Ein helles Aufleuchten und innerhalb von nur wenigen Minuten begann die Wunde zu heilen und die Haut darüber verschloss sich. Eine Narbe blieb jedoch zurück. Er berührte vorsichtige die vernarbte Haut um zu überprüfen, ob alles in Ordnung war. Unter seinen Fingern fühlte sich ihre perlmuttfarbene Haut an wie Samt und ein leises Prickeln schlich sich in seine Fingerspitzen. Ihm war fast als würde sie sich gegen den Druck seine Finger lehnen. Als würde sie sich an ihn anlehnen. „Wenn Sie früher…“, begann Sephiroth.

„Eine Narbe mehr oder weniger ist nicht von Bedeutung.“, unterbrach sie ihn und stand auf, griff nach ihren Klamotten, zog sich an. „Ich danke Ihnen General.“, sagte sie schließlich und setzte sich ihm gegenüber an das Feuer und begann ihre Hände zu wärmen. „Sie waren nie in Kontakt mit Mako, habe ich Recht?“, fragte er schließlich, überraschte sich selbst, dass er die Beherrschung über seine Neugier verloren hatte. „Ich brauche es nicht um tödlich zu sein.“, erwiderte sie, „Ich brauche es nicht um erfolgreich zu sein.“ „Wieso haben Sie dann die Navy verlassen, Sie könnten dort eine viel größere Karriere machen als hier bei der Armee.“, erwiderte Sephiroth. Ihr Blick war ins Feuer gerichtet und sie schien eine Zeit lang zu überlegen, ob sie ihm antworten wollte.

„Drei Monate bevor ich zu Shinra kam gab es eine schwere Explosion auf einem meiner Schiffe. In der Nacht war es auf dem Schiff zu Unruhen unter der Besatzung gekommen. Unzufriedenheit mit dem Führungsstil. Unzufriedenheit mit der Führungsperson. Die Männer fühlten sich Unwohl mit einer Frau als Vorgesetzte. Da ich diese Unruhe beseitigen wollte, war ich unaufmerksam. Das wurde bestraft, denn wir wurden angegriffen. Wir hatten nicht genügend Zeit richtig zu reagieren und nach einem Kampf, den man als sinnloses Gemetzel bezeichnen kann, flog das ganze Schiff in die Luft. Ich weiß, wer für den Angriff verantwortlich ist. Und ich weiß, dass es meine Schuld war, dass wir das Schiff verloren haben. Manche mögen sagen, dass ich Glück hatte, dass ich mit dem Leben davongekommen bin. Eine der Angreifer hatte versucht mir die Kehle aufzuschlitzen. Bei der Explosion wurde ich von einer umher fliegenden Metallstange geradezu aufgespießt. Aber ich überlebte knapp, wie immer eben. Trotzdem fühle ich mich verantwortlich für den Tod der anderen. Aber was soll ich tun um mich von dieser Schuld loszusagen. Nichts. Ich entschied daher, dass es an der Zeit war eine neue Aufgabe zu suchen. Daher bat ich Rufus um einen Arbeitsplatz bei ihm, denn er hatte mir zuvor bereits angeboten zur Armee in die Position eines Generals zu wechseln. Natürlich nahm ich das nun dankend an. Sobald meine Halswunde geheilt war, trat ich in den Dienst Shinras. Und mir wurde klar, dass es eine gute Entscheidung war. Die Armee ist wesentlich disziplinierter und nicht so rau wie die Soldaten der Navy.“, sagte sie und blickte dann zu Sephiroth auf, der sich genauestens musterte.

Soviel hatte sie bisher nicht mit ihm gesprochen. Aber ihre Geschichte war bedrückend. Erschreckend bedrückend. „Zack und Genesis ausgenommen.“, fügte Sephiroth hinzu. „Ich glaube zu wissen wer die Rebellengruppe anführt.“, sagte sie schließlich. „Ich denke es ist ein alter Bekannter aus meiner Navy-Zeit. Er ist ein Ex-Marine und ein verdammter Teufelskerl. Aber jetzt wo meine Schulter wieder in Ordnung ist werde ich dem Kerl verdammt noch mal in den Hintern treten.“, sagte Akira.

Typisch Navy, diese leicht ruppige Ausdrucksweise, dachte Sephiroth und schmunzelte innerlich. „Sie sollten jetzt schlafen, Akira. Ich übernehme die erste Wache.“, sagte Sephiroth schließlich nach längerem Schweigen. „Wecken Sie mich zur zweiten Wache.“, sagte sie und legte sich dann schließlich neben das Feuer und zog die Kapuze ihres Mantels über den Kopf um sich warm zu halten. Nur wenige Minuten später war sie in sanften Schlummer hinüber geglitten. Und auch Sephiroth konnte sich nun wieder seinen Gedanken zuwenden.

Als der nächste Morgen hereinbrach schüttelte Sephiroth die junge Frau vorsichtig an der Schulter. Sie schlug augenblicklich die Augen auf und setzte sich auf. „Sie haben mich nicht geweckt.“, stellte sie fest. „Ich wollte Sie schlafen lassen. Sie brauchen den Schlaf dringender als ich.“, erwiderte Sephiroth und griff nach Masamune. Sie blickte ihn finster an.

„Nein, Sie brauchen den Schlaf. Sie sind es schließlich der sich nachts unruhig hin und her wälzt und den abgekämpften Anschein erst nach ein paar Tassen Kaffee verliert.“, erwiderte sie dunkel. Sephiroth fühlte sich ertappt. Sie hatte ihn eiskalt erwischt. Hatte sie ihn etwas so genau beobachtet, denn es beschrieb genau was er jeden Morgen empfand: Ohne Kaffee, ohne ihn.

„Ich werde Sie das nächste Mal wecken.“, sagte er schließlich kalt und trat aus der Höhle.

Sie folgte ihm und nun überdeckte eisiges Schweigen die Mission. Nach mehreren Stunden des kalten Schweigens entdeckten sie das Dorf. Einige Hütten waren zerstört worden und aus einer waren aufgeregte Stimmen zu hören. Sephiroth lauschte einen Moment um die Stimmen zu analysieren. Ja, das waren definitiv die Rebellen.

Er nickte in Richtung des Hauses aus dem die Stimmen kamen und Akira nickte. Sie lud ihre Pistole nach, dann huschte sie los mit ein paar flinken, unsichtbaren Bewegungen war sie an dem Haus angekommen. Sie schien einen Moment zu lauschen, dann nickte sie. Sephiroth trat aus seinem Versteck hervor und ging auf das Haus zu.

Jetzt kam der interessantere Teil der Mission. Akira war nun vor ihm erschienen und mit zwei kurzen Schlägen beförderte sie die zwei Wachen ins Jenseits. Dann trat sie ein und ein kurzer Blick schien ihr zu genügen bevor sie vermeintlich wahllos losschoss. Der Angriff erfolgte so plötzlich, dass nicht einer der Rebellen eine Chance hatte auch nur einen Finger zu rühren. Zweifellos sie waren ein gutes Team, aber dennoch sie war keine angenehme Partnerin, nicht weil er sie unattraktiv fand, sondern weil sie ihn ohne jedes Problem durchschaute. Und gerade übernahm sie schon wieder seine Aufgabe, sie orderte den Hubschrauber.

Etwas später landeten sie auf dem Shinra Hauptquartier und gingen dann in Richtung ihrer Büros davon. Noch immer schwiegen sie. Akira blieb schließlich vor dem Fahrstuhl stehen und wandte sich noch einmal zu Sephiroth um. „Versuchen Sie heute Nacht zu schlafen, Sephiroth.“, sagte sie, dann trat sie in den Aufzug hinein und die Türen schlossen sich vor ihr. Das sagst du so einfach Kleine, dachte Sephiroth und ging dann in Erwartung unzähliger Berichte, die gelesen werden mussten, in sein Büro.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück