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I Belong To You

von

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Would you lie with me and just forget the world?

„Ja...nein, nein danke. Ist schon in Ordnung. Ja. Dankeschön. Tschüss.“

Seufzend legte Matt auf und schob das Handy zurück in seine Jackentasche.

„Und?“

Neugierig und hoffnungsvoll zugleich sah der Blonde ihn an.

„Halbe Stunde.“

Dom stöhnte auf. „Bis dahin sind wir erfroren~!“

„Oder gelaufen.“

„Oder beides.“

„Nicht, wenn wir schnell laufen.“

Schon knöpfte der Sänger seinen Mantel zu und machte sich auf in Richtung Tür.

Dominic sah ihm wehleidig nach.

Noch einmal ließ er seinen Blick durch die geräumige Eingangshalle des TV-Senders gleiten, deren Wärme er schon vermisste, wenn er auch nur an die Temperaturen dachte, die draußen herrschten.

Nur ein Irrer würde bei der Affenkälte freiwillig laufen wollen.

Nur ein Irrer, oder- wobei Dom sich sicher war, dass das gelegentlich so ziemlich aufs selbe hinaus lief- Matt.

Mit diesem hatte er vor wenigen Minuten noch ein Interview gegeben, für eine...doch recht seriöse Sendung, die normalerweise wohl eher klassischere Musiker in gesetzterem Alter behandelte.

Kurz, man hatte deutlich gemerkt, dass der Moderator überfordert war.

Er hatte mit ihren Insidern und Zwischenbemerkungen nichts anfangen und die Äußerungen des Schwarzhaarigen vermutlich nicht ganz nachvollziehen können.

Was bei Außenstehenden ja nichts Neues war...
 

„Dom?! Kommst du?“

Ungeduldig hatte Matt sich zu ihm umgedreht und wedelte mit den Armen, wie ein Fluglotse, der dem Piloten das Landesignal gab.

Der Drummer seufzte leise, nickte aber, setzte sich schließlich in Bewegung und holte zu dem anderen auf.

„Wir hätten vorher anrufen sollen.“, murrte er, während er durch die sich automatisch öffnende

Schiebetür trat und ihm augenblicklich eine Woge kalter Luft entgegenschlug.

Schnell zog er seine Jacke zu und vergrub die Hände in den Taschen.

„Nah, wir wussten doch gar nicht, wie lang das dauern würde, also hätten wir auch gar nicht wissen können, für wann wir das Taxi hätten bestellen sollen.“

Eins zu Null für Matt.

Resignierend rollte Dom mit den Augen, lief dann schweigend neben dem Jüngeren her, den Straßenrand entlang.
 

„Warum nochmal warten wir nicht einfach im WARMEN Gebäude auf ein WARMES Taxi?“, fragte er nach einer Weile mit vorwurfsvollem Unterton in der Stimme.

„Weil ich sonst die Krise bekommen hätte. Hast du gesehen, wie die mich im Studio angeguckt haben? Als würde ich vom Mars kommen und Spannbetttücher frühstücken!“

Der Blonde gluckste leise, warf dem Kleineren einen amüsierten Blick zu.

„Berechtigt, oder?“

Empört gab Matthew ihm einen Schubs, sodass Dom leicht zur Seite strauchelte.

Kichernd fing dieser sich und reihte sich wieder neben seinem Kameraden ein.

„Ganz ehrlich, bei den Antworten die du auch immer gibst...da blicke ja sogar ich manchmal nicht durch.“

„Ach, komm, so schlimm ist es auch wieder nicht! Außerdem ist es doch Sinn der Sache zu sagen, was man denkt.“

„Ja, schon, aber was du halt denkst.“

Der Drummer grinste, erntete sogleich einen erneuten, vielsagenden Schubser.
 

Für Matt schien die Sache damit abgehakt zu sein, für Dom war sie das nicht.

Er wollte seinen Freund lieber noch ein wenig ärgern, allein schon als Rache dafür, dass er nun laufen musste.
 

„Ist doch wahr, vielleicht sollten wir den nächsten Moderatoren vorwarnen.“

„Dom...“, meinte der Schwarzhaarige mahnend, da er keinen Sinn darin sah, über die Art und Weise zu diskutieren, wie er dachte und sich ausdrückte. Die gehörte eben zu ihm und war dementsprechend für ihn auch ganz normal.

„Machst du das eigentlich absichtlich?“

„Dohoom~ lass es, sonst...!“

„Sonst, was?“, fragte der Drummer stichelnd, blickte Matt herausfordernd an.

Dieser machte kurz Halt, bückte sich und nahm eine handvoll Schnee vom Straßenrand, formte ihn zu einer Kugel und hielt sie drohend in die Luft.

Dom zog die Augenbrauen hoch. „Das wagst du nicht.“

Matt schmunzelte.

Im nächsten Moment klatschte der Schneeball gegen Dominics Brust.

Ungläubig starrte er auf den weißen Fleck an seiner Jacke, dann rüber zu- hä?

Dort wo Matthew bis eben noch gestanden hatte, war nichts mehr.

Der Gitarrist war fluchtartig davongesaust und Dom sah ihn gerade noch um die Kurve zum Park hasten.

Oh, dieser verdammte, kleine...!

Ohne zu zögern rannte er ihm hinterher, bog ebenfalls ab.
 

Der Park sah im Winter einfach nur traumhaft aus. Dicht nebeneinander stehende, Bäume, deren kahle Äste weiß bedeckt waren, der märchenhaft verschneite Kiesweg, das Schillern des Sees, der zu einer dicken Eisfläche gefroren war...

Aber all das interessierte den Blonden gerade wenig.

Er sprintete seinem besten Freund hinterher, holte diesen- dank seiner doch etwas längeren Beine und der guten Ausdauer- auch bald ein.

Matt bemerkte das und schrie erschrocken auf. Wie ein Hase schlug er einen Haken und rannte mit lautem Gelächter direkt über die Wiese.

Dom lachte auf und folgte ihm, langsamer als zuvor, da er durch den wadenhohen Schnee gebremst wurde.

Er schnappte sich etwas von der kalten Masse, formte nun selbst einen Schneeball und schmiss ihn dem Jüngeren nach.

Der duckte sich darunter weg und suchte Schutz hinter einem der Bäume.

„Das zählt nicht!!!“, rief der Drummer und war bereits dabei eine neue Kugel zu fertigen.

„Zählt wohl!!!“

Auch Matt bewaffnete sich, lugte hinter dem Baum vor, gegen den sogleich ein Schneeball bretterte.

Der Gitarrist quietschte auf, strauchelte etwas zurück.

„Sei ein Mann und komm raus, du Feigling!“

„Selbst wenn ich im Kleid hier stehen würde, wäre ich immer noch männlicher als du, Howard!“, lachte Matt, entfernte sich dann aber doch etwas von seinem Versteck.

Dort zu bleiben brachte ohnehin nichts.

Kaum dass er dem anderen den Rücken zugewandt hatte, traf ihn auch schon ein Schneeball.

Eilig drehte er sich um- in der Annahme, dass Dom nun keinen mehr hatte- und pfefferte ihm seinen eigenen entgegen. Knapp verfehlte er das Ziel; der Abstand war einfach noch zu groß.

So verringerten sie Stück für Stück die Distanz und schmissen sich gegenseitig den Schnee um die Ohren.

Im Park brach wortwörtlich ein kalter Krieg aus.
 

Gehetzt griff der Blonde nach einer neuen Portion Schnee- hatte er seine Munition soeben verschossen- und wollte ihn gerade auf den anderen feuern, da kam dieser auf ihn zugerannt.

Ohne Schneeball.

Irritiert blieb Dominic stehen. Was zum...?!

Ein Kampfschrei ertönte und er wurde schwungvoll von den Beinen gerissen, als Matt ihn ansprang.

Zusammen gingen sie schwungvoll zu Boden und rollten ein Stück weit über die Wiese, bis sie schließlich zum Liegen kamen.

Vollkommen überrumpelt verharrte der Ältere in seiner Position, gab nur ein leises Stöhnen von sich.

Der Angriff hatte es in sich gehabt...

Ein Kichern ertönte und er öffnete die Augen.

Matthew hatte sich aufgerappelt, kniete nun über ihm und grinste triumphierend.

„Gewonnen!“

„Träum weiter.“, grummelte Dom und schmiss seinen Kumpel mühelos von sich runter.

Er versuchte ihn festzuhalten, bekam allerdings überraschend eine Ladung Schnee entgegengeschleudert.

Der Sänger nutzte die Gelegenheit, schmiss sich wieder auf ihn drauf.

Eine wilde Rangelei entstand, Schnee flog durch die Gegend und jeder versuchte den anderen bewegungsunfähig zu machen.

Letztendlich war es Matt, der am Boden lag und nicht wieder hochkam.

Dom hatte sich rittlinks auf ihn gesetzt, hielt somit seine Beine im Zaum, während er die schlanken Handgelenke fest umklammert hatte. Der Kleinere war gnadenlos auf den Boden gepinnt.
 

Keuchend lag er unter ihm, mit geröteten Wangen und leicht geöffnetem Mund. Die dunklen Haarsträhnen hingen wild durcheinander und waren vereinzelt mit Schneeflocken gespickt, während das Paar blaue Augen, vor Lachtränen glänzend, zu ihm aufblickte.

Dominic schluckte schwer, konnte sich nicht von dem Anblick losreißen, den Matt ihm bot.

Sein Herz fing an zu rasen. Wie so oft in letzter Zeit.

Immer wenn er Matt nahe war...

„Gibst du auf?“, fragte er leise, ebenfalls außer Atem.

Ein Nicken und ein ersticktes „Ja“ war die Antwort.

Zufrieden lächelte der Drummer, musterte den Besiegten nochmal kurz. Er blieb bei dessen Mantel hängen. Der war bestimmt vollkommen durchweicht. Genau wie Matt darunter...

Aber so gern er es auch wollte, Aufstehen war im Moment ein Ding der Unmöglichkeit.

Kurzerhand ließ Dom sich zur Seite kippen und zog den Gitarristen mit sich, sodass dieser auf ihm zum Liegen kam.

Er war immer wieder erstaunt darüber, wie leicht Matt doch war. Als wöge er nichts.

Matthew hatte den Kopf auf der Brust seines besten Freundes abgelegt und kam allmählich wieder zu Atem.

Sachte strich Dom ihm durch die nassen Haare, ließ seine Hände dann auf dem Rücken des Sängers ruhen. Wie vermutet- klatschnass.

„Dom...?“, fragte der Kleinere ruhig. „Wir sollten besser gehen... Es ist verdammt kalt.“

Der Angesprochene nickte und strich ihm sachte durch die Haare.

„Zwei Minuten, Bells. Gib mir zwei Minuten...“
 

- tbc-



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  FunGhoul
2010-09-26T15:53:54+00:00 26.09.2010 17:53
Aaaaah, das ich nicht schon früher über diese Story gestolpert bin, wundert mich beinahe selbst schon (Memo an mich selbst: Nicht mehr nur auf FF.de online gehen :D), denn sie ist beinahe schon das, was man als ein "Meisterwerk" bezeichnen könnte.
Ich mag die Art wie du Schreibst sehr und auch wenn sich hin und wieder ein kleiner Rechtschreibfehler eingeschlichen hat, so kann man über die hinweg sehen.
Die Handlung hat es auch in sich und es gefällt mir, dass Matt Dom nicht gleich freudestrahlend um den Hals gefallen ist und ein "Ich liebe dich schon sooo lange!" gerufen hat, als dieser ihn geküsst hat. So läuft das ja bekanntlicherweiße in beinahe jeder Fanfiction inzwischen ab und mich persönlich nervt das ungemein. Deswegen war das hier mal eine gekommene Abwechslung!

Ich würde mich sehr über eine Fortsetzung freuen.
Denn das hier hat mir wirklich sehr gefallen.

*kekse dalass*
Totchi


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