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I Belong To You

von

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The Wordless

Mit dem schrillen Piepen seines Weckers wurde Dominic am nächsten Morgen wach.

Gequält drehte er sich auf die Seite und schaltete blind den elektrischen Quälgeist ab.

Dabei fiel sein Blick auf Matt, welcher aufrecht im nebenliegenden Bett saß.

Verwundert blinzelte er. Normal war das aber nicht, dass er bereits wach war...

„Bells...? Alles okay?“, fragte der Blonde leise, mit vom Schlafen rauer Stimme und gerunzelter Stirn.

Er setzte sich auf und fuhr sich über das Gesicht, ehe er wieder zu dem anderen sah.

Dieser gab ihm keine Antwort.

„Matt?“, meinte Dominic verwundert. „Matty, sag was.“

Der Schwarzhaarige schaute ihn nur wortlos an, senkte dann seinen Blick ab.

Oh, Gott, schoss es Dom durch den Kopf. Der Kuss. Es war wegen dem Kuss.

Er wusste wieder, was passiert war. Er wusste es. Jedes einzelne Detail. Shit.

Er hatte den Jüngeren vollkommen überrumpelt. Ihn gegen seinen Willen geküsst.

Kein Wunder, wenn dieser nun verunsichert war, wütend und...enttäuscht.

Schließlich waren sie doch beste Freunde. Und einen besten Freund küsste man nicht einfach so.

Das war Vertrauensbruch.

Besorgt musterte Dominic den Jüngeren und rang mit sich selbst, ehe er letztendlich aufstand und zu ihm herüberging,

sich langsam auf der Bettkante niederließ.

„Hey...Matt...es...wegen gestern...“
 

Matthew setzte an etwas zu sagen, schlug sich jedoch schnell die Hand vor den Mund und begann heftig zu husten.

Dom zuckte überrascht zusammen, klopfte ihm zögerlich auf den Rücken und wartete bis Matt sich wieder beruhigt hatte.

Dieser blickte schließlich mit Tränen in den Augen auf und fasste sich an den Hals.

Er schloss kurz die Lider, schüttelte leicht den Kopf und sah den Drummer vielsagend an.

Dom verstand nicht. „Matt, was...?“

Der Dunkelhaarige legte erneut eine Hand an seine Kehle.

„Dein Hals? Du-“ Oh, nein... Er ahnte Schlimmes.

„Deine...Stimme ist...weg?“

Matt nickte zögerlich.

„Komplett weg???“

Erneutes Nicken.

„Matt, komm, verarsch mich nicht! Das kann nicht sein. Sag was! Probier es zumindest!“

Doch Matt schüttelte nur den Kopf. Er konnte nicht.

Sein Hals fühlte sich an, wie zugeschnürt. Er bekam keinen Ton hinaus.

„Shit...“, flüsterte Dominic, musterte besorgt seinen besten Freund, der gerade mehr als verzweifelt dreinblickte.

Fast so, als würde er jeden Moment anfangen zu weinen.
 

„Oh, nein nein nein nein. Matt, nicht. Hey, wir kriegen das wieder hin, ja? Es ist alles in Ordnung, das-“

Entrüstet sah der Gitarrist ihn an, machte gereizt eine wegwerfende Bewegung mit der Hand.

Dom erwiderte nichts; er wusste nicht was.

Er verstand, dass Matt sauer war. Was war schließlich ein Sänger ohne seine Stimme?

Recht verloren, vermutlich. Er würde so auf jeden Fall nicht auf die Bühne können.

Und das, wo sie doch auf Tour waren...

Dominic seufzte kaum hörbar. „Ich rede mit Chris. Keine Sorge.“

Beruhigend streichelte er dem Kleineren durch die Haare, drückte ihn dann mit sanfter Gewalt auf die Matratze zurück und deckte ihn zu.

„Bleib liegen, schlaf noch etwas, wenn du kannst. Ich besorge Tee.“

Matt sah zu ihm hoch, fing erneut an zu husten und zog genervt die Decke über sich.

Der Blonde schaute mitleidig auf das Bündel herab. Der Arme...das hatte ihnen noch gefehlt...

Seufzend wandte er sich um, zog sich an und verließ wenig später das Zimmer.
 

* * *
 

In der Hotelküche fragte der Drummer nach einer großen Kanne Salbeitee, bekam diese nach kurzer Wartezeit auch.

Er würde Matt einfach solange damit abfüllen, bis es ihm besser ging.

Tee half ja angeblich immer...

Auf dem Rückweg machte er einen Abstecher bei Chris.

So wie er diesen kannte, würde der schon ein ordentliches Stück lang wach sein, weshalb er auch keine Angst haben brauchte, dass er ihn aufweckte.

Und in der Tat, gleich nach dem Klopfen wurde die Zimmertür geöffnet und ein fit aussehender

Bassist stand ihm gegenüber.

„Morgen.Tee? Bist du krank?“, fragte er amüsiert, als ihm die Kanne mit den Teebeuteln in den Händen seines Kumpels auffiel.

„Nein, aber Matt.“, gab Dominic sachlich zurück.

Chris, der das eher als Scherz gemeint hatte, entgleisten die Gesichtszüge.

„Wie?“

„Naja, krank eben. Eine ordentliche Erkältung vermutlich. Er...naja....er hat keine Stimme mehr.“

„Was? Oh, shit...“ Der Größere, fuhr sich fassungslos durch die Haare.

„Ja, hab ich auch gesagt. Was machen wir jetzt?“

Dom zupfte planlos an einem der Teeschildchen herum, sah dann hilfesuchend zu Chris.

Dieser wusste normalerweise immer weiter, wenn es um derartige Dinge ging.

Er blieb stets ruhig, holte sie auf den Boden der Tatsachen zurück, schlichtete,

wenn es Streit gab und stand ihnen rund um die Uhr mit Rat und Tat zur Seite.

Gewissermaßen war er so etwas wie der 'Bandpapa', auf den sie sich voll und ganz verlassen konnten,

weswegen er auch Anlaufpunkt numero eins war, was Probleme anging.

Und auch jetzt war es gut, dass Dominic zu ihm gekommen war.
 

Der Bassist schnaufte laut und schüttelte den Kopf.

„Was sollen wir schon machen? Am besten, du bringst ihm erstmal den Tee, dann sehen wir weiter. Ich telefoniere derweil mit unserem Manager.“

Etwas anderes blieb ihm ja nicht übrig. Das Konzert am nächsten Abend konnten sie abblasen.

Die darauf folgenden wahrscheinlich auch, denn in zwei/drei Tagen würde sich die Sache ganz sicher nicht gegessen haben.

Blöder Mist.

„Wie hat er das überhaupt schon wieder hinbekommen???“

Ungläubig stützte er einen Arm in die Seite, blickte den Kleineren auffordernd an.

„Najaaa...“, druckste dieser herum und Chris wusste Bescheid.

Wenn er schon so anfing...

„Okay, okay, kapiert. Das erzählst du mir später. Kümmer dich erstmal um ihn. Wir sehen uns nachher.“

Damit verschwand er wieder in seinem Zimmer, drückte die Tür vor Dominics Nase ins Schloss.
 

Super. Jetzt hatte er ein schlechtes Gewissen.

Ein noch schlechteres als er es ohnehin schon gehabt hatte.

Ihre Schneeballschlacht war schuld, was sonst?

Sie hatten solange im Schnee gerauft, bis sie von oben bis unten voll damit waren.

Die Klamotten waren klatschnass gewesen als sie wieder im Hotel ankamen.

Sie hätten heiß duschen sollen, aber nein, der Zeitdruck hatte es nicht zugelassen.

Dominic hatte Glück gehabt, dass er seine Lederjacke getragen hatte, durch welche der Schnee nicht hindurchgelangt war.

Zudem war er wesentlich krankheitsresistenter als ihr Sänger.

Diesen hatte er am Abend auch noch ohne Jacke mit sich nach draußen genommen.

Das hatte ja nur schief gehen können.

Er war so ein Idiot! Wieso hatte er nicht besser auf Matt geachtet?

Er hatte ihn die ganze Zeit über nicht aus den Augen gelassen, ihn dafür aber auch nur angestarrt, ohne etwas dabei zu denken. Prima!
 

Innerlich fluchend gelangte Dom an ihrem Zimmer an, sperrte dort die Tür auf und schob sich so leise wie möglich in den Raum, falls der Dunkelhaarige wirklich schlief.

Doch dieser lag, einen Arm unter den Kopf geschoben, auf der Seite und blickte ihn missmutig an.

Ja, krank sein war scheiße. Aber Jammern half auch nichts.

Der Drummer schenkte etwas von der dampfenden Flüssigkeit in die Tasse und reichte sie Matt, welcher sich aufsetzte, sie entgegennahm und dankend nickte.

Vorsichtig nippte er an dem heißen Getränk, schloss kurz die Augen und seufzte leise.

Anscheinend war die Idee mit dem Tee gar nicht mal so übel gewesen.

„Gut?“, fragte Dom leise und bekam ein weiteres, sachtes Nicken als Antwort.

Na, das war doch schon mal ein Anfang.

Trotzdem, nur vom Tee würde Matt auch nicht gesund werden.

Er musste zusehen, dass er warm blieb, vor allem um den Hals rum. Am besten wäre wohl...

Der Blonde stand auf und ging zu seinem Bett, unter welchem er einen der großen Koffer hervorzog, die er immer auf Tour dabei hatte.
 

Matt beobachtete wie er eine Weile darin herumwühlte, bevor er wieder aufstand und sich zu ihm gesellte- mit etwas blauem in der Hand.

Etwas, dass der Sänger bald als Dominics Schal identifizierte. Dominics Lieblingsschal.

Blau mit- wie hätte es anders sein können- Leopardenmuster.

Fragend blickte er auf das Stück Stoff, da lehnte der Größere sich auch schon nach vorne und wickelte ihm dem Schal um den Hals, zupfte ihn noch vorsichtig zurecht und ließ sich anschließend zurück auf die Matratze sinken.

Beinah ehrfürchtig legte Matt eine Hand an das weiche Material und sah den anderen mit fragendem Blick an.

Er hatte doch selbst einen Schal dabei, wenn nicht sogar zwei oder drei...

„Behalt ihn um, der ist bequem.“, antwortete Dominic und lächelte, dass Matt warm ums Herz wurde. Wow.

Zaghaft erwiderte er das Lächeln und strich über den Stoff unter seinen Fingern, ehe er die Hand wieder zu der zweiten an die Tasse legte.
 

Knappe zehn Minuten verweilten die beiden in Stille. Dominic blieb auf der Bettkante sitzen und sah seinem besten Freund zu,

wie dieser hin und wieder einen Schluck von dem heißen Getränk nahm. Er hätte ihm ewig zusehen können.

Aber ein Matt, der sprechen, singen und vor allem lachen konnte, war ihm doch am liebsten.

„Hast du nicht immer diese Halstabletten dabei?“, fragte er den Jüngeren, während er ihm Tee nachschenkte und dieser nickte.

Er überlegte einen kurzen Moment, deutete dann in Richtung Badezimmer.

„Gut.“ Der Drummer nickte und stellte die Kanne ab. „Ich gucke mal, ob ich sie finde.“

Er war sich sicher, hätte Matt sprechen können, hätte er nun eine Bemerkung darüber gemacht,

dass er ja nicht derjenige war, der kiloweise Kosmetikkram mit sich herumschleppte.

Dementsprechend bildete sich auch schon ein Schmunzeln auf den Lippen des Gitarristen.

Dom warf ihm noch einen mahnenden Blick zu, ehe er sich erhob und das Bad ansteuerte.
 

Gerade als er die Dose mit den Pillen aufgestöbert hatte, klopfte es an der Tür.

Der Blonde fischte die Tabletten heraus, erhob sich eilig vom Boden, um zu öffnen.

Es war Chris.

„Also, Leute. Ich habe eben unseren Manager angerufen und ihm alles erklärt.“, fing er an, während er die Tür hinter sich schloss.

„Die nächsten drei Konzerte werden gecancelt. Wir hängen sie einfach hinten an, ändern nur das Datum, dann gibt es weniger Stress mit den Karten.

Ob das mit den Hallen dann klar geht, müssen wir noch klären. Auf jeden Fall haben wir so eine Woche Zeit.“

Der Bandgrößte ließ sich neben Matt nieder und musterte diesen einen Moment.

Er sah ein wenig geschafft aus, ansonsten aber besser, als gedacht.

„Wehe du bist bis dahin nicht wieder gesund.“, murmelte er und schmunzelte aufmunternd, stellte dann die Packung Aspirin,

die er bisher in der Hand gehalten hatte, neben der Kanne auf dem Nachtkästchen ab.

„Nimm eine, die helfen gegen Erkältung.“

Matt lächelte und nickte. Es war schon fast süß, wie sie sich um ihn kümmerten.
 

„Eigentlich wollten wir auf Sightseeing-Tour gehen.“, meinte Dominic seufzend und Chris zuckte mit den Schultern.

„Gehen wir doch.“

Der Sänger nickte zustimmend.

„DU hast Hotel-Arrest!“, schlug ihm sein Nebenmann gleich wieder den Gedanken aus.

„Wir dürfen echt nicht riskieren, dass die Erkältung schlimmer wird.“

Protestierend öffnete Matt den Mund.

„Kein 'aber'! Chris hat Recht. Du bleibt hier. Und ich bleibe auch hier.“

Ganz sicher würde er Matt nicht alleine im Hotel zurücklassen.

Er würde vor Langeweile sterben und außerdem wollte Dom Gewissheit haben, dass er keinen Unsinn machte.

Damit wandte der Blonde sich an den Größeren. „Geh ruhig mit Tom, wir kommen schon zurecht.“

„Ja?“

„Ja. Schickt uns nur noch eine Kanne Tee rauf, wenn ihr geht, okay?“

„Gut, machen wir. Wenn irgendwas ist...ruf an.“

Der Bassist tätschelte sachte Matts Schulter und wünschte ihm eine gute Besserung, bevor er sich von den beiden verabschiedete und das Zimmer verließ.

Jetzt waren sie wieder zu zweit.
 

Dominic nahm den freigewordenen Platz auf dem Bett ein.

Sie würden schon irgendetwas finden, womit sie sich die Zeit vertreiben konnten.

Matt hatte sicherlich ein Kartenspiel oder ähnliches dabei.

Notfalls gab es immernoch den Fernseher...

Eine kühle Hand schob sich in die seine und der Drummer sah verwundert auf, blickte geradewegs in die blauen Augen des Jüngeren.

Dieser drückte sanft seine Hand.

Danke.

Dom lächelte. „Kein Problem.“
 

- tbc -



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