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Bloody Dates

von

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Der Hinweis

Zwei lange, ruhige Wochen vergingen, wo ich immer und immer wieder einen Blick auf die beiden ungelösten Fälle warf. Ich hatte keine Informationen, nicht mal einen klitzekleinen Anhaltspunkt, der mich zur Lösung des Falles näher brachte.

Ich verbrachte manchmal Nächte in meinem Büro, weil ich dachte, ich hätte einen Hinweis gefunden.

Zum Chef traute ich mich auch nicht mehr, der war in letzter Zeit in sehr mieser Stimmung, weil ich, die ach so intelligente Polizistin, diesen Fall noch immer nicht gelöst hatte. Sogar auf Silvester hatte ich verzichtet um zu arbeiten, was ich bald darauf bereute.
 

Wir waren schon Januar, die Zeit verging einerseits wie im Fluge andererseits kam es mir aber vor, als wollen die Tage nicht vergehen. Es schneite draußen, als ich einen Blick aus dem Fenster riskierte. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Geoffrey, dieses Mal ohne klopfen, an der Tür stand und auf mich einredete.

„Guten Morgen Herzblatt!“, sagte er charmant, was mich jedoch ehrlich gesagt gar nicht erfreute. Es hörte sich so kindisch an.

„Guten Morgen“, erwiderte ich ihm matt und starrte wieder aus dem Fenster.

„Sag mal, wollen wir heute-“, fing er an, doch ich unterbrach ihn mit einem klaren Nein.

„Geoffrey, du weißt, was meine Antwort ist und anstatt, dass du hier flirtest, solltest du besser arbeiten“

„J-Ja, aber ich…“

„Kein Aber!!!“, schrie ich ihn an, ich war heute wieder in so schlechter Laune. Als ich merkte, dass ich ihn angeschrieen hatte, entschuldigte ich mich bei ihm.

Ohne ein Wort zu sagen, verließ er das Büro, schloss die Tür und kam dann wieder rein, dieses Mal mit Joel zusammen.
 

„Wir müssen in die Ashtorth Street. Dort gab es wieder einen Mord…“

Ich stand schnell auf, nahm meinen Mantel und rannte, während ich meinen Mantel anzog, ihnen hinterher zum Streifenwagen. Geoffrey saß am Steuer, ich neben ihm und Joel hinter Geoffrey.

„Was ist geschehen?“, fragte ich Joel und schaltete die Sirene an, damit wir so schnell wie möglich dorthin kamen. Es war eigentlich nicht weit, fast um die Ecke.

„Es gab einen Mord im Kino «Cinecingle». Man fand eine ermordete Frau in einem der Säle. Ich habe Kevin sofort angerufen. Er ist auf dem Weg dorthin.“
 

Ich seufzte. Gab es eine Verbindung zwischen den Frauen? Bis jetzt sahen die Frauen ja alle unterschiedlich aus, aber ich verstand nicht richtig.
 

Als wir ankamen, stieg ich aus. Niemand von der Presse war da, wobei meine Laune schon ein wenig besser wurde, denn solches Glück hatte ich selten.
 

Wir kamen vom Hintereingang herein, trafen auf den Kinobesiter, der uns sofort zum Saal brachte.

„Fräulein Harley. Ich bitte Sie. Dieser Mord darf nicht an die Öffentlichkeit geraten, es würde dem Image dieses Kinos schaden“, Mr. Karth flehte mich ja förmlich an.

Ich nickte. Wir kamen an und begrüßten erstmals die Leute von der Spurensicherung, dann ging ich Zielsicher auf Kevin zu, dicht gefolgt von meinen Arbeitskollegen.

„Guten Tag, Kevin. Bist du schon lange hier?“, fragte ich ihn und mein Blick wanderte auf die Frau, deren Augen aufgerissen waren und ihr Mund offen war.
 

Sie hatte lange, braune Haare und ebenso braune Augen. Ich schätze sie kleiner als ich.
 

„Hey, Vicky. Bin soeben eingetroffen. Wir haben ihre Personalien gefunden. Bei der Frau handelt es sich um Charlotte Wiedersang, 23, eine deutsche Frau, die seit einigen Jahren hier lebt. Nicht verheiratet, keine Kinder und allem Anschein nach hatte sie auch keinen Freund. Meine Männer suchen hier noch nach Spuren. Mir wurde gesagt, dass man die Leiche erst eine Viertelstunde fand, als man den Saal hier säubern wollte. Die Putzfrauen beteuern ebenso, dass sie die Frau nicht angefasst haben.“
 

Ich lächelte und befahl Joel, er solle die Putzfrauen verhören, Geoffrey den Kinobesiter.

Ich ging an den Reihen vorbei, ging den Männern aus dem Weg, damit ich sie nicht bei der Arbeit hinderte und schaute mir alles genauestens an.

Ich fand beim ersten Blick nichts, also musste ich abwarten. Ich wollte den Saal verlassen, war schon fast unten, denn die Leiche war in der hintersten Reihe.

„Hey, Vicky. Komm her! Ich habe hier etwas, was dich interessieren könnte!“
 

Ich eilte wieder hoch, zu Kevin und blieb einen halben Meter vor ihm stehen. Er zeigte mir ein kleines, braunes Notizbuch, was er mir dann auch in die Hand drückte, nachdem ich mir Handschuhe angezogen hatte.

„Miss Wiedersang wurde mit einem dünnen Seil erdrosselt, oder so etwas ähnlichem. Sie versuchte sich zu wehren, weshalb sie einige Kratzer am Hals hat. Sie hatte wohl versucht das Seil von ihrem Hals zu lösen. Und dieses Notizbuch habe ich unter ihrem Sitz gefunden. Ich habe ein wenig durchgeblättert und da steht einiges drin. Schau es dir doch genauer an. Ich suche weiter.“

Eine Spur! Es war die erste Spur seit langem bei einem Mord. Meine Laune war wieder sehr gut und ich war total motiviert um mich in meine Arbeit zu stürzten.

Ich setzte mich weiter unten in einen der Sitze und nahm mir jede einzelne Seite des Notizbüchleins durch. Irgendwo gab es einen Hinweis, das hatte ich im Gefühl.
 

Die ersten Seiten waren nicht besonders von Bedeutung. Da stand nur so was wie Arbeitsessen, Reinigung und so weiter. Erst in der Mitte des Heftchens, fand ich eine Internetadresse die klar und deutlich angab, dass es sich hierbei um einen Chat handelte. Ich lächelte. Das war ein Anhaltspunkt. Ich suchte weiter und fand dann auch noch Treffpunkte mit mehreren Männern, immer stand der Nickname hinter dem Lokal. Ihr letztes Treffen, das sie eingetragen hatte war dieses Kino hier, der Nickname war «Badboy».
 

Ein Grinsen huschte über mein Gesicht, ich eilte zu Geoffrey und Joel, sagte ihnen, dass ich den Wagen nehmen würde und sofort zum Revier zurückkehren würde.

„Jungs, ich habe einen Hinweis! Ihr werdet hier weiter arbeiten. Sagt Kevin er soll euch zurück ins Revier fahren. Ich werde jetzt arbeiten!“, ich lächelte, zeigte das Notizbuch und verschwand.

Ich konnte mir vorstellen, wie verblüfft Beide jetzt waren, da sie ja nicht wussten was los war.
 

Ich hatte mir noch schnell den Autoschlüssel von Geoffrey genommen, stieg in den Wagen und fuhr, fast zu schnell, zurück zum Revier. Ich war außer mir vor Freude, in der Hoffnung diesen Fall zu lösen, vielleicht auch so die anderen?

Während der Fahrt fiel mir nämlich auf, dass alle drei Opfer dasselbe Alter hatten, nämlich 23 Jahre. Dies war vielleicht immer derselbe Täter. Ich war mir nicht sicher, aber herausfinden würde ich es.
 

Ich kam im Revier an, parkte ein und rannte schnell ins Büro. Ich konnte Mandy noch hören, wie sie mich fragte, was los sei, doch ich war so schnell weg, dass ich nicht mehr antworten konnte.
 

Ich startete meinen Computer, zog meinen Mantel aus, den ich auf den Tisch knallte, und setzte mich.

Ich tippte die Internetadresse ein und wurde gebeten, einen Nicknamen einzugeben. Ich überlegte eine Weile und nannte mich «Policegirl23».

Ich wusste noch nicht so recht damit umzugehen, doch es war einfacher als ich gedacht hatte. Ich wurde von einigen angeklickt, aber dieser «Badboy» war nicht unter ihnen.
 

Ich fand etwas, wo ich mein Profil bearbeiten konnte, wo ich ein Foto hochladen konnte und wo ich einige Einstellungen ändern konnte.

Also suchte ich ein wenig in den Profilen. Einige hatten Fotos, einige nicht und mit ein bisschen Glück würde ich sogar das Foto vom Täter sehen.

Ich lächelte selbstbewusst. Per Zufall fand ich das Foto des Opfers von heute, deren Nickname war «Sexy» und ihr letzter Login war vor zwei Tagen.
 

Ich suchte weiter. Ich sah mir die Fotos an, ich hatte fast vergessen, dass ich nach «Badboy» suchen sollte. Ich fand auch die Profile von den anderen beiden Opfern. Da wurde mir einiges klar.
 

Ich suchte weiter und fand, nach ungefähr zehn Minuten Recherche, meine Zielperson. Ich klickte ihn an und musste lächeln.

Ich lehnte mich kurz zurück, ignorierte die anderen Männer die mir geschrieben haben und starrte, fast wie eine Verrückte auf den Bildschirm.
 

Es schneite immer noch. Meine Arbeitskollegen waren noch nicht zurückgekommen. Ich stand auf, sperrte die Tür ab und setzte mich wieder zurück an meinen warmen Platz wo ich dem Mann schrieb.

Endlich hatte ich ihn gefunden. Nach fast zwei Monaten hatte ich diesen Kerl in meinen Händen. Nun war es Zeit zu handeln!



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